Theaterzeitung März | April 2013

Page 1

1 | Oper

Sonderbeilage:

Theaterzeitung

Theaterzeitung M채rz | April 2013

M채rz | April 2013

Premieren im Schauspiel Phaedra Backwards Das System Ponzi Der Tartuffe Fritz Haber Deutsch oder Stimmt die Chemie? (UA) Premieren im Musiktheater Die Trojaner (Les Troyens) Salome

Ostern ins Staatstheater! 25 % auf Karten f체r alle Vorstellungen vom 28.-31. M채rz 2013

Phaedra Backwards


2 | Oper

Editorial

Theaterzeitung März | April 2013

Die Trojaner kommen

Hector Berlioz’ Monumentaloper Die Trojaner (Les Troyens) erlebt ihre späte Darmstädter Erstaufführung

Liebes Publikum, die kommende Premiere der Oper Die Trojaner (Les Troyens) stellt für das Musiktheater am Staatstheater Darmstadt und vor allem auch für seinen Chor sicherlich einen der Höhepunkte der letzten Spielzeiten dar. Mit fast 90 Personen steht ein außergewöhnlich großer Chor auf der Bühne, der sich aus einem für dieses Projekt vergrößerten Extrachor und dem Opernchor des Staatstheaters zusammensetzt. Das wohl mo­ numentalste Chorwerk der Opernliteratur mit diesen wunderbaren Sängerinnen und Sängern einzustudieren und mit auf den Weg zu bringen, ist für mich Herausforderung und Freude gleichermaßen. Daneben konnte der Hauschor seine außerordentlichen Qualitäten bereits mit vielen anspruchsvollen Choropern in dieser Spiel-­ zeit unter Beweis stellen. Ein weiterer Schwerpunkt meiner Arbeit als Chordirektor lag im letzten Jahr in der Neustruk­turierung des Kinderchores, der auf fast 50 Kin­der vergrößert wurde. Mit dem anspruchs-­ vollen Programm des vergangenen Kinderchor­ konzertes haben wir uns ehrgeizige Ziele gesetzt, die sich sowohl auf die Klangqualität der Stimmen als auch auf die musikalische Entwicklung der Kinder nachhaltig auswirkt. Auch sonst bietet diese Spielzeit zahlreiche Möglichkeiten, das Chorsingen am Staatstheater in seiner Vielfalt mit engagierten Sängerinnen und Sängern fast aller Altersgruppen vom Laien bis zum Profi zu erleben. Durch die Kooperation mit dem Chor des Musikvereins Darmstadt e. V. gibt es das außergewöhnliche Angebot für Laien­sänger, große Konzerte wie z.B. das ver­ gangene Weihnachtskonzert oder das 1. Darm-­ städter Singalong am Staatstheater mit zu ge­ stalten. Die Einbindung von Laienmusikern am Staatstheater findet in dieser Saison im Juni 2013 geradezu einen Superlativ mit der Aufführung von Mahlers 8. Sinfonie, genannt die „Sinfonie der Tausend“. Singen im Chor halte ich für eine der schönsten und erfüllendsten Beschäftigungen. Die posi­ tiven Auswirkungen auf Psyche und Persönlich­ keitsentwicklung haben Wissenschaft und Wirtschaft längst erkannt: so wird in einem französischen Unternehmen in der Mittagspause Chorsingen zur Entspannung und zur Stärkung des Teamgeistes angeboten. Ich bin froh und dankbar, hier in Darmstadt den Chorgesang in so zahlreichen Facetten mitgestalten zu können.

Berlioz, der Komponist der Symphonie fantastique oder der Damnation de Faust, ist in Darmstadt kein Unbekannter. Am 23. Mai 1843 fand im Großher­ zoglich Hessischen Hoftheater gar ein Konzert „unter der eigenen Leitung des Componisten“ statt, bei dem Ausschnitte aus verschiedenen seiner Werke er­ klangen. Die Aufführungsgeschichte seiner Bühnen­ werke nimmt sich indessen magerer aus: Von den drei Werken, die im engeren Sinne als Opern gelten können, wurden hier lediglich Benvenuto Cellini und Béatrice et Bénédict realisiert, sein allein dem Umfang nach größtes Werk, Die Trojaner (Les Troyens), gelangt erst jetzt zur Darmstädter Erstaufführung. Grand Opéra Freilich schuf Berlioz mit den Trojanern ein derart groß dimensioniertes Werk, dass es lange Zeit als un­spielbar galt. Mit einer Aufführungsdauer von gut fünf Stunden, einer gewaltigen Orchester- und So­ listen­besetzung, Chören, für die der Komponist sich eine Besetzung von mehreren hundert Sängern wünschte, und zahlreichen Ballettnummern, wie sie im Frankreich des 19. Jahrhunderts unverzichtbarer Bestandteil jeder Opernaufführung waren, schrieb er eine wahrhaft „Große Oper“, eine Grand Opéra. Zu Lebzeiten des Komponisten kapitulierten die Opern-­ häuser vor diesen Anforderungen, und Berlioz er­ lebte lediglich eine Teilaufführung der Akte 3 bis 5, der erst Jahre nach seinem Tod eine wiederum separate Aufführung der Akte 1 und 2 folgte. Die erste szenische Gesamtaufführung fand erst 1890 in Karlsruhe statt.

Von Troja nach Karthago

Musikalische Leitung Martin Lukas Meister Inszenierung John Dew Die Handlung setzt ein mit dem Ende des Troja-­ Choreografie Mei Hong Lin nischen Krieges. Kassandra warnt, doch ihre Prophe­ Bühne Heinz Balthes zeiungen verhallen ungehört. Die Siegesgewissheit Kostüme José-Manuel Vázquez der Troja­ner ist so groß, dass sie Kassandras war­ Choreinstudierung Markus Baisch nende Worte in den Wind schlagen und das verhängnisvolle Tro­janische Pferd, das die Griechen Mit Erica Brookhyser, Ninon Dann, Katrin nach zehnjähriger Belagerung vor den Toren der Gerstenberger, Aki Hashimoto, Andressa Stadt zurückgelassen haben, in die Stadtmauern Miyazato/Ana Sánchez Martínez, Anja Vincken | holen. Der Untergang Trojas ist besiegelt. Kassandra Stephan Bootz, Radoslav Damianov, Daniel tötet sich selbst. Der Fortgang der Handlung führt Dropulja, Malte Godglück/Stanislav Kirov, nach Karthago. Dido, die Königin von Karthago, liebt Arturo Martín/Hugh Kash Smith, Thomas den aus Troja ent­flohenen Helden Äneas, doch ihre Mehnert, Werner Volker Meyer/Tom Schmidt, Liebe steht in Konkurrenz zu dessen Auftrag, ein Lasse Penttinen, Oleksandr Prytolyuk, neues Weltreich zu gründen. Äneas verlässt Dido und Wilfried Zelinka und dem Tanztheater des segelt weiter nach Italien. Die Gründung Roms ist Staatstheaters Darmstadt durch den Untergang Karthagos und seiner Königin erkauft. Auch Dido geht in den Tod. Premiere Hector Berlioz entwirft somit ein gewaltiges Ge­ 9. März 2013 | 17 Uhr | Großes Haus schichtspanorama vom Ende des Trojanischen Krie­ Vorstellungen ges über das Exil einiger Trojaner in Karthago bis zur 23. und 31. März 2013 | 13. und 21. April 2013 Vision der Gründung Roms und verknüpft es mit den Schicksalen der Protagonisten aus Vergils Aeneis, die Ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt er seit seiner Kindheit liebte und die ihm als Vorlage RheinMain im Rahmen des Projekts „Impuls diente. (rs) Romantik. Rheinromantik – Mainromantik“. Gefördert durch die Sparkasse Darmstadt. Mit freundlicher Unterstützung des Vereins der Freunde des Staatstheaters Darmstadt e.V.

Ihr Markus Baisch Chordirektor

Nichts ahnend vom bevorstehenden Unheil ziehen die Trojaner das hölzerne Pferd in die Stadt (Probenfoto einer Szene aus dem 1. Akt)


Oper | 3

Theaterzeitung März | April 2013

Scherzo mit tödlichem Ausgang John Dew inszeniert Richard Strauss’ Salome

Im Dezember des Jahres 1905 erblickten gleich zwei Musiktheaterwerke von epochalem Rang das Licht der Bühnenwelt: Der Premiere von Richard Strauss’ Operneinakter Salome am 9. Dezember in Dres­den folgte drei Wochen später Franz Lehárs Meister-­ operette Die lustige Witwe. Auch wenn beide Werke den Grundstein der Bühnenkarrieren ihrer Kompo­ nisten legten und beider Weltruhm begründeten, so könnte ihr musikdramatischer Ausdrucksspielraum freilich kaum unterschiedlicher sein.

nung, möchte sie ihn küssen, doch Jochanaan weist sie zurück und verflucht sie. Herodes bittet Salome, für ihn zu tanzen, und verspricht, ihr dafür jeden Wunsch zu erfüllen. Salome fordert den Kopf des Jochanaan. Vergeblich versucht Herodes, sie umzustimmen. Als Salome die blutigen Lippen des abgeschlagenen Kopfes küsst, befiehl Herodes, sie zu töten.

Biblischer Stoff

Strauss schrieb für diesen Einakter eine psycho­ logische, sinnliche, rauschhafte Musik, die auch exotisch-koloristische Wirkungen, etwa in Salomes berühm­tem „Tanz der sieben Schleier“, auskostet. So wie sich schon Wildes Schauspiel als skandalträchtig erwiesen hatte und von der Zensur verboten worden war, so avancierte auch Strauss mit einem Schlag zum Enfant terrible der Opernszene, dessen Werk verschiedenenorts nicht gespielt werden durfte. In Berlin, wo Strauss als Hofkapellmeister wirkte, konnte die Oper erst über die Bühne gehen, als der dortiger Opernintendant den Einfall hatte, am Ende den Stern von Bethlehem über der Szene leuchten zu lassen. Kaiser Wilhelm II. war von dem skandalösen Stoff ursprünglich gar nicht begeistert und meinte: „Es tut mir leid, dass Strauss diese ‚Salome‘ komponiert hat, er wird sich damit furchtbar schaden.“ Der Komponist hingegen erinnerte sich mit Zufriedenheit: „Von die­sem Schaden konnte ich mir die Garmischer Villa bauen!“

Die Vorlage für Strauss’ Oper bildet das Schauspiel Salomé von Oscar Wilde, das dieser 1891 für die Schauspielerin Sarah Bernhardt geschrieben hatte und für das Strauss sich begeisterte, nachdem er es in Max Reinhardts Kleinem Theater in Berlin gesehen hatte. Der Stoff freilich stammt bereits aus der Bibel, wo der Tanz der Tochter der Herodias und die Enthauptung Johannes des Täufers im Markus- und Matthäus-Evangelium vorkommen. Während im Palast des Herodes gefeiert wird, be­ wacht der Hauptmann Narraboth den Propheten Jochanaan, den Herodes gefangen hält. Salome, die Tochter der Herodias, flieht vor den lüsternen Blicken ihres Stiefvaters Herodes ins Freie, wo sie die Stimme des Jochanaan vernimmt. Sie verführt Narraboth da­zu, den Propheten entgegen dem Befehl aus seinem Gefängnis zu lassen. Fasziniert von seiner Er­schei­

Rauschhafte Musik

John Dews Neuinszenierung im Bühnenbild von Heinz Balthes und den Kostümen von José-Manuel Vázquez erzählt die Handlung der Oper im Kontext ihrer Entstehungszeit, der Zeit des Fin de Siècle und des Jugendstils, der Zeit einer Jahrhundertwende al­ so, deren gesellschaftliche Erschütterungen Strauss in seiner Musik seismographisch erfasste. (rs)

Mit Erica Brookhyser, Aki Hashimoto, Gundula Hintz/Stéphanie Müther, Susanne Serfling | Mark Adler, Stephan Bootz, Daniel Dropulja, Minseok Kim, Peter Koppelmann, Ralf Lukas/ Kay Stiefermann, Scott MacAllister, Thomas Mehnert, Werner Volker Meyer, Lasse Penttinen, Andreas Wagner

Musikalische Leitung Martin Lukas Meister Inszenierung John Dew | Bühne Heinz Balthes Kostüme José-Manuel Vázquez

Premiere 27. April 2013 | 19.30 Uhr | Großes Haus

Bühnenbildentwurf von Heinz Balthes: Die Zisterne des Jochanaan

Auf dem Spielplan – Musiktheater Don Pasquale

Don Pasquale Komische Oper von Gaetano Donizetti | in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Eine Kooperation mit dem Teatro La Fenice, Venedig Vorstellungen 2. und 27. März 2013 | 11. und zum letzten Mal am 20. April 2013 | Großes Haus

Cavalleria rusticana | Der Bajazzo Opern von Pietro Mascagni und Ruggero Leoncavallo | in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Cavalleria rusticana | Der Bajazzo

Vorstellungen 15., 28. , 24. und zum letzten Mal am 28. März 2013 (wird von hr2 live gesendet und von Deutschland­radio Kultur aufgezeichnet) Großes Haus

Jakob Lenz Kammeroper von Wolfgang Rihm Vorstellungen 3. und 20. März 2013 Zusatztermine wegen großer Nachfrage 23. und 28. April 2013 | Kammerspiele Jakob Lenz

Madame Butterfly Oper in zwei Akten von Giacomo Puccini | in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Vorstellungen 12. und zum letzten Mal am 30. März 2013 | Großes Haus Madame Butterfly

La cage aux folles (Ein Käfig voller Narren) Musik und Gesangstexte von Jerry Herman Buch von Harvey Fierstein | Nach dem Stück La cage aux folles von Jean Poiret Deutsch von Erika Gesell und Christian Severin Vorstellungen 16. März 2013 | 5. April 2013 Zusatztermine wegen großer Nachfrage 14., 19. und zum letzten Mal am 26. April 2013 Großes Haus

La cage aux folles (Ein Käfig voller Narren)


4 | Schauspiel

Mythische Wirklichkeit

Patricia Benecke inszeniert die Europäische Erst­ aufführung Phaedra Backwards von Marina Carr Phädra ist unglücklich und verbittert. Sie führt eine Ehe mit Theseus, die mehr von Hass als von Liebe geprägt ist und von heftigen Wortgefechten domi­ niert wird. Ihre Tage sind einsam, ihre Nächte schlaflos. Sie befindet sich in einem Zustand melan­ cholischer Gleichgültigkeit und verbringt die Nächte mit Champagner auf der Chaiselongue. Ihre Gedanken verweilen immer mehr in der Ver-­ gangenheit, bei ihrer Mutter, die sich vom weißen Stier begatten ließ, bei ihrem Bruder, dem Mino­ taurus, halb Mensch, halb Stier und bei ihrer Schwes­ ter Ariadne, Theseus’ erster Ehefrau. Immer weiter versinkt sie in ihre Gedankenwelt, bis die Toten zu leben beginnen. Sie bedrängen Phädra, halten ihr die Fehler der Vergangenheit vor und ver­ langen von ihr, Theseus zu töten, der seinerseits ih­ ren Bruder und ihre Schwester ermordet hat. Doch Phädra kann diese Bluttat nicht begehen und muss die schreckliche Rache ihrer Familie ertragen. Die irische Dramatikerin Marina Carr schafft mit ihrer Neuinterpretation des Phädra-Mythos’ eine Fa­milien­ tragödie, die mit poetischen Bildern und fesselnden Dialogen gezeichnet wird. In Phaedra Backwards vermischen sich Tages- und Traumrealität, zu einer mythischen Wirklichkeit, in der die Vergangenheit in die Gegenwart hereinbricht. (lp) Inszenierung Patricia Benecke Bühne und Kostüme Gesine Kuhn Video Christoph Otto Mit Karin Klein, Sonja Mustoff, Maika Troscheit, Diana Wolf | Andreas Vögler, Tom Wild, Gerd K. Wölfle, Uwe Zerwer Premiere 1. März 2013 | 19.30 Uhr | Kleines Haus Vorstellungen 6. März 2013, 5. und 20. April 2013

Theaterzeitung März | April 2013

Scheinheld oder Scheinheiliger? Peter Hailer inszeniert Molières bissige Komödie Der Tartuffe im Kleinen Haus Sein Haus. Sein Tisch. Seine Frau. Der Heuchler Tar­ tuffe hat sich Herz und Vertrauen des Familien­vaters Orgon erschlichen. Wie ein König lebt er in dessen Pariser Heim, bekommt beim Essen die dreifachen Portionen, entlockt Orgon Geld wie am Fließband und genießt dessen ungeteilte Auf­merksamkeit. Aalglatt auf seinen Vorteil bedacht, gibt er sich als frömmelnder, bescheidener Mann. Gleichzeitig macht er Orgons Ehefrau schöne Augen. Diese, sein Sohn und seine Tochter haben Tartuffes Absichten längst durchschaut. Und auch sein Schwa­ger ver­ sucht Orgon die Wahrheit aufzuzeigen. Doch er ist durch keinerlei Argumente und Vernunft von seinem Liebling abzubringen. Unbeirrt stellt er Tar­tuffe über seine Familie. Schön naiv! Allerdings bekommt er Rückendeckung von seiner Furie von Mutter, die ganz auf seiner Seite steht und Tartuffe ebenfalls verteidigt. Aber als Orgon diesem auch noch die Hand seiner Tochter, die eigentlich dem jungen Valère verspro­ chen ist, zusagt, hat die Familie genug. Mit List und Geschick sowie der Hilfe der cleveren Zofe rücken sie dem Scheinheiligen zu Leibe, um sein durchtriebenes Spiel zu enttarnen. Doch das scheint leichter geplant als getan, denn Tartuffe ist raffiniert … Der französische Dichter Molière (1622-1673), als Jean-Baptiste Poquelin geboren, zeigt mit sprühen­ dem Wortwitz und temporeicher Situationskomik die menschlichen Abgründe und Schwächen auf. Jean Anouilh schrieb drei Jahrhunderte später über den Komödiengroßmeister: „Molière hat den Menschen wie ein Insekt auf eine Nadel gesteckt und mit einer

feinen Pinzette das Spiel seiner Reflexe gereizt. Und der Insekten-Mensch zeigt nur einen, immer den­selben Reflex, den, der bei der geringsten Be­ rüh­rung seine Scheren zusammenzucken lässt: den Egoismus“. Mit diesem und Themen wie Dop-­ pel­moral, Scheinheiligkeit und Heuchelei bleibt Molière zu allen Zeiten aktuell. Nach seinen Inszenierungen von Effi Briest und Der Tod eines Handlungsreisenden bringt Regis-­ seur Peter Hailer nun eine der, aufgrund ihrer Kritik an reli­giösem Glaubenseifer, umstritten­ sten Komödien aus der Zeit des Sonnenkönigs auf die Bühne. (cz) Inszenierung Peter Hailer Bühne und Kostüme Dirk Becker Mit Katharina Hintzen, Christina Kühnreich, Maika Troscheit | Heinz Kloss, Antonio Lallo, Andreas Manz-Kozár, Harald Schneider, Tom Wild, Stefan Schuster, Andreas Vögler, Klaus Ziemann Offene Probe 9. April 2013 | 19.30 Uhr | Kleines Haus Premiere 13. April 2013 | 19.30 Uhr Vorstellungen 19. und 28. April 2013

Freunde fürs Leben – oder doch nicht? Tartuffe (Andreas Vögler) und Orgon (Heinz Kloss)

Der Meister des Schneeballsystems Mit Das System Ponzi widmet sich Regisseur Boris C. Motzki einem großen Betrüger Als am 3. März 1882 in Parma Carlo Ponzi zur Welt kam, ahnte noch niemand, dass gerade einer der größten Betrüger der Wirtschaftsgeschichte gebo­ren worden war. Obwohl er in dürftigen Verhält­ nissen aufwuchs, fühlte er sich immer zu Höherem berufen, hatte seine Mutter ihm doch stets eine adelige Herkunft eingeredet. Während der Studien­ zeit in Rom waren Damen und das Spiel attraktiver als Bücher und Lernen. Dem Hochverschuldeten blieb nichts als die Flucht über den Ozean. Völlig abge­ brannt in den Vereinigten Staaten angekommen, ver­dingte er sich zunächst als Kellner und lernte schnell Englisch. Ab jetzt nannte er sich Charles Ponzi, sollte aber auch in Zukunft noch die Nach­namen Ponei

und Bianchi angeben. In Montréal lernte er bei seinem Landsmann Zarossi das kleine Einmaleins des Finanzbetrugs. Wegen verschiedener Verge­ hen geriet er in den nächsten Jahren immer wie­­ der in Haft. Hier traf er erstmals seinen später wichtigsten Mitarbeiter, Louis Cassulo. Doch hat­ te Ponzi auch ein anderes Gesicht: Der nach einer Ex­plosion schwer verletzten Kranken­schwester Pearl Gossett opferte er für eine Trans­plantation einen Großteil seiner Haut. Charles Ponzis große Stunde schlug im Jahre 1920 in Boston: Durch vorgebliche Spekulation mit in-­ ternationalen Antwortscheinen versprach er ei­ ne Rendite von fünfzig Prozent innerhalb von

fünfund­vierzig Tagen zu erreichen. Vierzigtausend Sparer aus allen Gesellschaftsschichten vertrauten ihm insgesamt fünfzehn Millionen Dollar an. Im Hoch­sommer 1920 platzte dann die Blase. Seitdem gilt Charles Ponzi als der Pionier sogenannter Schneeballsysteme, die im Englischen bis heute als ‚Ponzi-Schemes’ bezeichnet werden. Sein Name wird im selben Atemzug genannt wie die an­derer Größen der Wirtschaftskriminalität, so z.B. Bernard Madoff. Ponzis weiterer Lebensweg ließ ihn mit Immobilien spekulieren, eine Luft­fahrt­linie leiten und führte ihn noch mehrmals ins Gefängnis und ins bra­silianische Rio de Ja­neiro. Der 1971 geborene französische Autor, Regisseur und Musiker David Lescot hat unter Verwendung vielfältigen historischen Materials den Lebens­weg des charismatischen Hochstaplers nachge­zeich­net. Sein Stück ist zugleich ein satirisches Porträt einer kapitalistischen Gesellschaft mit ih­rer dauerhaften Gier und Bereicherungssucht. (ro) Inszenierung, Bühne und Kostüme Boris C. Motzki Mit Ronja Losert, Margit Schulte-Tigges | Tobias Gondolf, Simon Köslich, Hubert Schlemmer, István Vincze

Eine Verbindung aus Schuld und Leidenschaft: Phädra (Karin Klein) und Theseus (Uwe Zerwer)

Immer wieder hinter Gittern: Charles Ponzi (István Vincze)

Offene Probe 12. März 2013 | 20 Uhr | Kammerspiele Premiere 15. März 2013 | 20 Uhr Vorstellungen 28. März 2013 | 12. und 19. April 2013


Schauspiel | 5

Theaterzeitung März | April 2013

Brot aus Luft und Tod durch Gas

Gulliver’s Travels

Uraufführung von Peter Schanz’ Stück Fritz Haber Deutsch oder Stimmt die Chemie? über den deutschen Chemiker

Gastspiel in englischer Sprache

Er gilt als Erfinder des Kunstdüngers und als Vater der chemischen Kriegsführung. Der deutsche Che­ miker Fritz Haber (1868-1934) rettet unzählige Men-­ schen vor dem Hungertod. Und er tötet ebenso viele durch die von ihm entwickelten ersten Mas­senver­nichtungswaffen. In Haber verbünden sich For­ schung und Industrie, Politik und Kapital zu einer unheilvollen Allianz. Mit Haber verliert die Wissen­ schaft endgültig ihre Unschuld. Fritz Haber forscht im Auftrag der BASF, ist ehr­ geiziger Leiter des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physi­kalische Chemie, steht an der Spitze der Deutschen Gesellschaft für Schädlingsbekämpfung, aus deren Laboren später Zyklon B zum Patent ange­meldet wird, und ist Aufsichtsratmitglied der I.G. Farben. Zusammen mit Carl Bosch revolutioniert der aus einem jüdischen Elternhaus stammende und zum Protestanten konvertierte Haber Anfang des 20. Jahr­­hunderts die Landwirtschaft. Die beiden entwickeln ein industrietaugliches Verfahren zur synthetischen Herstellung von Ammoniak. Die Ammoniaksynthese schafft die Vor­aussetzung für die Herstellung von Kunstdünger, aber auch für waffen- und munitions-­ fähigen Sal­ peter. Das Haber-Bosch-Verfahren ist Grundlage für die Ernährung der wachsenden Welt­ bevölkerung. Und es befeuert die Rüstungs­industrie des Ersten Weltkrieges. Ohne die Errungen­schaf­ ten Habers wäre in den Materialschlachten dieses Krieges schon frühzeitig die Munition knapp gewor­ den. In der Zweiten Flandernschlacht 1915 überwacht er persönlich den Einsatz von Chlorgas nach einem von ihm ersonnenen Verfahren. Seine erste Frau, Clara Immerwahr, ebenfalls pro­movierte Chemikerin, ver-­

Das zweite Gastspiel des TNT Theatre Britain in dieser Spielzeit widmet sich mit Gulliver’s Travels einer weltberühmten Satire. Die Abenteuergeschichte erzählt von den Erlebnissen eines Reisenden. Jonathan Swift stellt mit diesem Werk auf amüsante Weise zeitlose Fragen wie: Was sind die moralischen Grundsätze von Regierungen? Was ist der Wert des Geldes? Welche sind die Ziele der Wissenschaft? Sollen Menschen, die sich wie wilde Tiere benehmen, auch so behandelt werden? In einer Zeit, in der die Welt Kopf zu stehen scheint, haben Swifts Witz und Ehrlichkeit größte Be­deu-­ tung. Mit Komik, Akrobatik, Live-Musik und messer­ scharfen Dialogen erforscht diese Inszenierung Swifts Meisterwerk und unsere eigene Welt. Wohltäter oder Kriegsverbrecher? Matthias Kleinert spielt Fritz Haber zweifelt ange­sichts dieser Tatsache und begeht Selbst­mord. Haber erhält nach dem Krieg den Nobel-­ preis. Und forscht wei­ter: an Mitteln zur Schädlings­ bekämpfung und an der Gewinnung von Gold aus Meerwasser. 1933 lässt er sich angesichts des Arier­ para­gra­phen von allen Ämtern entbinden, plant mit Chaim Weizmann in England die Mitarbeit an dessen Institut in Palästina, stirbt aber 1934 in Basel. In der Inszenierung von Wolfgang Hofmann wirft das Stück Fritz Haber Deutsch oder Stimmt die Chemie? Schlaglichter auf eine getriebene, rast­lose, verblendete, gespaltene Persönlichkeit, und auf die Verquickung militärischer, politischer, wirtschaft­ licher und wissenschaftlicher Inte­res­sen. (ack)

11. März 2013 | 15.30 und 19 Uhr | Kleines Haus

Inszenierung Wolfgang Hofmann Bühne und Kostüme Martin Apelt Musikalische Leitung Michael Erhard Mit Gabriele Drechsel | Tobias Gondolf, Matthias Kleinert, Simon Köslich, Hubert Schlemmer, Aart Veder, István Vincze, Gerd K. Wölfle, Uwe Zerwer Offene Probe 22. April 2013 | 19.30 Uhr | Kleines Haus Premiere 30. April 2013 | 19.30 Uhr Tanzszene aus ,Gulliver’s Travels‘

Auf dem Spielplan – Schauspiel Die Jungfrau von Orleans Eine romantische Tragödie von Friedrich Schiller

Faust

Stützen der Gesellschaft

Woyzeck

Vorstellungen 3. und 9. März 2013 | Kleines Haus Die Jungfrau von Oreleans

Faust Der Tragödie Erster Teil von Johann Wolfgang von Goethe Vorstellungen 5. und 20. März 2013 24. April 2013 | Kleines Haus

Stützen der Gesellschaft Drama von Henrik Ibsen Vorstellungen 7., 10., 14. und 23. März 2013 7., 17. und 26. April 2013 | Kleines Haus

Woyzeck Von Georg Büchner, Konzept Robert Wilson, Musik Tom Waits Liedtexte Kathleen Brennan Vorstellung 13. März 2013 | Kleines Haus

Der blaue Engel Stück mit Musik von Peter Turrini, nach dem Roman von Heinrich Mann Vorstellungen 16., 22. und 30. März 2013 14., 21., und 25. April 2013 | Kleines Haus

Der blaue Engel


März-Spielplan Freitag

1

Kleines Haus | Premiere Europäische Erstaufführung | 19.30 Uhr

Phaedra Backwards von Marina Carr

Theaterzeitung März | April 2013 Samstag

9

Kammerspiele | 20 bis 21.10 Uhr

Don Pasquale

Komische Oper von Gaetano Donizetti

Tanzstück frei nach William Shakespeare von Mei Hong Lin

Sonntag

3

Foyer Großes Haus | 11 Uhr | Eintritt frei Aktion Theaterfoyer Frühschoppen Heartbreaker

Eine romantische Tragödie von Friedrich Schiller

Montag

11

12

6

von Marina Carr

Einführung und Einblick in die Probenarbeit

13

Anmeldung erforderlich | Telefon 06151 2811-600 Bar der Kammerspiele | zum letzten Mal 20 bis 21 Uhr

von Henrik Ibsen

Freitag

8

Großes Haus | 20.30 Uhr | Einlass 20 Uhr Centralstation zu Gast im Staatstheater Darmstadt

15

Lala auf der Couch

Tanzstück von Mei Hong Lin

Bodo Wartke: König Ödipus

Kammerspiele | Premiere | 20 Uhr

Kleines Haus | zum letzten Mal | 19.30 bis 22.10 Uhr Eine Produktion des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden

von David Lescot

Othello

Das System Ponzi

Cavalleria rusticana | Der Bajazzo Opern von Pietro Mascagni und Ruggero Leoncavallo Kleines Haus | 11 Uhr

Neue Darmstädter Gespräche Macht – Geschichte – Sinn?

21

Tanzstück frei nach William Shakespeare von Mei Hong Lin

Großes Haus | 20 Uhr | 19.15 Uhr Einführung im Foyer

Bar der Kammerspiele | zum letzten Mal 20 bis 21 Uhr

Programm wie am 17.03.2013

von John Clancy

Romeo und Julia

Event

5. Sinfoniekonzert Hörbar

Hubert Schlemmer liest Texte über die Gier nach Geld

Kleines Haus | 19.30 bis 22.10 Uhr

Montag

25

22

Foyer Großes Haus | Verein der Freunde präsentiert 20 Uhr

Foyergespräch

Verdi und Wagner – Titanen der Oper

Mittwoch Großes Haus | 19.30 bis 22.30 Uhr Kooperation mit dem Teatro La Fenice, Venedig

27

Don Pasquale

Komische Oper von Gaetano Donizetti

Der Tragödie Erster Teil von Johann Wolfgang von Goethe

Bar der Kammerspiele | Uraufführung 20 bis 21.15 Uhr

Kammerspiele | 20 bis 21.15 Uhr 19.30 Uhr Einführung an der Bar

oder Sogar für die Revolution braucht man Profis von Kurt Appaz

7. Kammerkonzert

Der Mann, der mit Jimi Hendrix tanzte Donnerstag Großes Haus | zum letzten Mal | 19.30 bis 22.30 Uhr

28

Beethoven Sonate f-Moll op. 2 Nr. 1, J. Haydn Sonaten g-Moll, G-Dur, Es-Dur, W. A. Mozart (Sonate F-Dur KV 332) Ronald Brautigam Hammerklavier

Cavalleria rusticana | Der Bajazzo

Opern von Pietro Mascagni und Ruggero Leoncavallo Die Vorstellung wird von hr2 live gesendet und von Deutschland­radio Kultur aufgezeichnet Kleines Haus | Uraufführung | 19.30 bis 21 Uhr 19 Uhr Einführung im Foyer

Kammerspiele | 20 bis 21.30 Uhr

Lala auf der Couch

von Michael Frayn

Kammerspiele | 20 Uhr

Tanzstück von Mei Hong Lin

Kopenhagen Freitag

zu 50. Mm al!

Kols letzter Anruf

Großes Haus | Premiere des Austauschgastspiels 19.30 bis 21.30 Uhr | 19 Uhr Einführung im Foyer Eine Produktion des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden

Blaubarts Geheimnis

Ballett von Stephan Thoss Musik von Henryk Górecki und Philip Glass

Das System Ponzi von David Lescot Samstag

30

von Benjamin Lauterbach

Kopenhagen

Kartentelefon 06151 2811-600 Weitere Informationen sowie Kartenkauf unter www.staatstheater-darmstadt.de

Oper von Giacomo Puccini

Stück mit Musik von Peter Turrini nach dem Roman von Heinrich Mann

Stück mit Musik von Peter Turrini nach dem Roman von Heinrich Mann

Kammerspiele | 20 bis 21.30 Uhr

Madame Butterfly Der blaue Engel

Der blaue Engel

Der Chinese

Großes Haus | zum letzten Mal | 19.30 bis 22.30 Uhr

Kleines Haus | 19.30 bis 21.30 Uhr

Kleines Haus | 19.30 bis 21.30 Uhr

Kammerspiele | Uraufführung | 20 bis 21.20 Uhr

Immer aktuell: www.staatstheater-darmstadt.de

Großes Haus | 18 bis 21 Uhr

Bar der Kammerspiele | 20 bis 21.15 Uhr

von William Shakespeare Deutsch von Frank Günther

von Michael Frayn

24

Foyer Großes Haus | 11 Uhr | Eintritt frei Aktion Theaterfoyer Frühschoppen Mickys Finest

Kleines Haus | zum letzten Mal | Uraufführung 18 bis 19.20 Uhr | 17.30 Uhr Einführung im Foyer

Donnerstag Kleines Haus | 20 Uhr

Cavalleria rusticana | Der Bajazzo Kleines Haus | Uraufführung | 19.30 bis 21 Uhr 19 Uhr Einführung im Foyer

Sonntag

Ein literarisch-musikalisches Bilderbuch mit Suzanne von Borsody

Kammeroper von Wolfgang Rihm

Großes Haus | 19.30 bis 22.30 Uhr Opern von Pietro Mascagni und Ruggero Leoncavallo

nächtliches Überraschungsprogramm, anschließend Party

Georg Friedrich Haas Traum durch des Sommers Nacht, Siegfried Matthus Leise zieht durch mein Gemüt, Robert Schumann Sinfonie Nr. 4

Jakob Lenz

nach dem Roman von Irmgard Keun Freitag

läd naid sürpries

Faust

Das kunstseidene Mädchen

Treffpunkt Foyer Kammerspiele | 15.30 Uhr

Tragödie von Sophokles

20

von Henrik Ibsen

Theaterführung für Familien

Foyer der Kammerspiele | 23 Uhr

5. Sinfoniekonzert

Mittwoch Foyer Großes Haus | 16 Uhr | Eintritt frei Aktion Theaterfoyer Musikalischer Nachmittag

Stützen der Gesellschaft Treffpunkt Foyer Kammerspiele | 15.30 Uhr

Stützen der Gesellschaft

Antigone

19

Donnerstag Kleines Haus | 19.30 Uhr

14

Tragödie von Sophokles

Großes Haus | 11 Uhr | 10.15 Uhr Einführung im Foyer

Dienstag Kammerspiele | 17 Uhr

Anmeldung erforderlich | Telefon 06151 2811-600

Donnerstag Kleines Haus | 19.30 Uhr

Kammerspiele | 20 Uhr

18

Theaterführung

von Kai Hensel

Rund um Antigone – Workshop zur szenischen Improvisation für Jugendliche ab 14 Jahren

von Georg Büchner | Konzept Robert Wilson Musik Tom Waits | Liedtexte Kathleen Brennan

Antigone

von Joshua Sobol

Treffpunkt Foyer Kammerspiele | 18 Uhr

Welche Droge passt zu mir?

Theaterspielplatz

Woyzeck

Kammerspiele | 20 Uhr

Frida Kahlo

Montag

Grand opéra von Hector Berlioz

von Henrik Ibsen

Kleines Haus | 18 Uhr | Einlass 17.30 Uhr

Mittwoch Kleines Haus | 19.30 bis 20.50 Uhr

Bar der Kammerspiele | 20 bis 21 Uhr

7

Oper von Giacomo Puccini

Das System Ponzi

Der Tragödie Erster Teil von Johann Wolfgang von Goethe

Phaedra Backwards

Madame Butterfly

Kammerspiele | offene Probe | 20 Uhr

Faust

Mittwoch Kleines Haus | Europäische Erstaufführung | 19.30 Uhr

17

Großes Haus | 19.30 Uhr Magic of Movie VI – American Dreams bereits ausverkauft

Dienstag Großes Haus | 19.30 bis 22.30 Uhr

Dienstag Kleines Haus | 19.30 bis 22.10 Uhr

5

Sonntag

von Jonathan Swift TNT Theatre Britain | in englischer Sprache

Kammeroper von Wolfgang Rihm

4

von Benjamin Lauterbach

Gulliver‘s Travels

Jakob Lenz

Foyer Großes Haus | 20 Uhr | Eintritt frei Aktion Theaterfoyer Cinemafoyer

von Henrik Ibsen

Der Chinese

Die Trojaner (Les Troyens) Stützen der Gesellschaft

Stück mit Musik von Peter Turrini nach dem Roman von Heinrich Mann

Kleines Haus | Doppelvorstellung 15.30 Uhr und 19 Uhr

Kammerspiele | 20 bis 21.15 Uhr 19.30 Uhr Einführung an der Bar

Montag

Kammerspiele | Uraufführung | 20 bis 21.20 Uhr

nach dem Roman von Irmgard Keun

The United Kingdom Ukulele Orchestra Die Jungfrau von Orleans

Kleines Haus | 18 Uhr

Das kunstseidene Mädchen

Großes Haus | 19.30 Uhr | Einlass 19 Uhr Centralstation zu Gast im Staatstheater Darmstadt Kleines Haus | 18 bis 20.30 Uhr

Der blaue Engel

Bar der Kammerspiele | 20 bis 21 Uhr

Kammerspiele | zum letzten Mal | Uraufführung 20 bis 21.30 Uhr von Martin Krumbholz

Großes Haus | Doppelvorstellung | 11 Uhr und 18 Uhr Magic of Movie VI – American Dreams bereits ausverkauft

Großes Haus | 17 bis etwa 22.30 Uhr 16.30 Uhr Einführung im Foyer

Kleines Haus | 19.30 Uhr

Kleines Haus | 19.30 bis 21.30 Uhr

Stützen der Gesellschaft

Romeo und Julia

23

Das Musical Musik und Gesangstexte von Jerry Herman Buch von Harvey Fierstein | Nach dem Stück La cage aux folles von Jean Poiret | Deutsch von Erika Gesell und Christian Severin

Stück für zwei Komödianten und einen Pianisten von Tom McGrath

10

Samstag

La cage aux folles (Ein Käfig voller Narren)

Laurel & Hardy

Sonntag

Foyer Großes Haus | 15.30 Uhr | Eintritt frei Aktion Theaterfoyer Kammerkonzert Six Hands Duo, Violine und Piano Großes Haus | 19.30 bis 22.10 Uhr

Kammerspiele | 20 bis 21.10 Uhr

Kleines Haus | Uraufführung | 19.30 bis 20.50 Uhr 19 Uhr Einführung im Foyer

Grandhotel Bogotá

16

Eine romantische Tragödie von Friedrich Schiller

Foyer Großes Haus | 15.30 Uhr Aktion Theaterfoyer Kammerkonzert Beatles Streichquintett Großes Haus | 19.30 bis 22.30 Uhr Kooperation mit dem Teatro La Fenice, Venedig

Grand opéra von Hector Berlioz

Die Jungfrau von Orleans

Stück für zwei Komödianten und einen Pianisten von Tom McGrath

2

Die Trojaner (Les Troyens)

Samstag

Kleines Haus | zum letzten Mal | 19.30 bis 22 Uhr

Laurel & Hardy Samstag

Großes Haus | Premiere | 17 bis etwa 22.30 Uhr 16.30 Uhr Einführung im Foyer

Kammerspiele | Uraufführung | 20 bis 21.20 Uhr

Der Chinese

von Benjamin Lauterbach Sonntag

31

Großes Haus | 15 bis etwa 20.30 Uhr 14.30 Uhr Einführung im Foyer

Die Trojaner (Les Troyens) Grand opéra von Hector Berlioz Kammerspiele | 20 bis 21.10 Uhr

Laurel & Hardy

Stück für zwei Komödianten und einen Pianisten von Tom McGrath

Impressum Staatstheater Darmstadt, Georg-Büchner-Platz 1, 64283 Darmstadt, 06151 2811-0 | Intendant John Dew | Geschäftsführender Direktor Jürgen Pelz (V.i.S.d.P.) Redaktion Kommunikation und Marketing | Beiträge Matthias Ackermann (ack), Magnus Bastian (mb), Nelly Haag (nh), Daniel Kunz (dk), Silke Meier (sm), Reinar Ortmann (ro), Lea Pfeifer (lp), Barbara Raudszsus (br), Monika Reichle (mr), Rüdiger Schillig (rs), Caroline Zacheiß (cz) Abbildungen Barbara Aumüller , ArtPromotion (S. 5reo), Martin Kaufhold S. 8reu), Marco Borggreve (S. 9u), Jugendclub backstage on stage (S. 10o), Barbara Raudszus (S. 10m) Björn Halem (S. 11lio), Andreas Kahnert (S. 11lim), Wonge Borgmann (S. 11 mio), Christoph Hellhake (S. 11remi)| Grafik Nora Baumann | Titelbild Szene aus Phaedra Backwards mit Karin Klein (Phädra)


April-Spielplan

Theaterzeitung März | April 2013 Freitag

5

Großes Haus | 19.30 bis 22.10 Uhr

La cage aux folles (Ein Käfig voller Narren)

Freitag

12

Das Musical Musik und Gesangstexte von Jerry Herman Buch von Harvey Fierstein | Nach dem Stück La cage aux folles von Jean Poiret | Deutsch von Erika Gesell und Christian Severin

6

Kleines Haus | Europäische Erstaufführung | 19.30 Uhr

Kleines Haus | 19.30 Uhr Gastspiel Fliegende Volksbühne Frankfurt Rhein-Main

Phaedra Backwards

„Bleiwe losse“

Schauspiel von Marina Carr

Schauspiel von Wolfgang Deichsel

Bar der Kammerspiele | Uraufführung | 20 bis 21.15 Uhr

Kammerspiele | 20 Uhr

oder Sogar für die Revolution braucht man Profis von Kurt Appaz

von David Lescot

Foyer Großes Haus | 15.30 Uhr Aktion Theaterfoyer Kammerkonzert

13

Großes Haus | 19.30 bis 22 Uhr 19 Uhr Einführung im Foyer Eine Produktion des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden

Kleines Haus | Uraufführung | 19.30 bis 21 Uhr 19 Uhr Einführung im Foyer

Lala auf der Couch

Tanzstück von Mei Hong Lin

14

von und mit dem Jugendclub backstage on stage des Staats­theaters Darmstadt und dem Jungen Theaterlabor Darmstadt für Jugendliche ab 13 Jahren

6. Sinfoniekonzert

Montag

8

Großes Haus | 20 Uhr | 19.15 Einführung im Foyer

6. Sinfoniekonzert

Programm wie am 07.04.2013

Dienstag Kleines Haus | offene Probe | 19.30 Uhr

9

Der Tartuffe

Einführung und Einblick in die Probenarbeit Kammerspiele | 17 Uhr

Hörbar

15

10

reingehört! #1

Gesprächskonzert am frühen Abend Peter Tschaikowsky Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 35 Treffpunkt Foyer Kammerspiele | 15.30 Uhr

Theaterführung für Familien

Anmeldung erforderlich | Telefon 06151 2811-600 Donnerstag Großes Haus | 19.30 bis 22.30 Uhr Kooperation mit dem Teatro La Fenice, Venedig

11

Don Pasquale

Komische Oper von Gaetano Donizetti Treffpunkt Foyer Kammerspiele | 18 Uhr

Theaterführung

Anmeldung erforderlich | Telefon 06151 2811-600 Treffpunkt Foyer Kammerspiele | 19.30 Uhr | Ballettsaal

Rendez-vous – Hier wird getanzt

Choreografien von Mitgliedern des Tanztheaters

Tragödie von Sophokles

Antigone Samstag

Foyer Großes Haus | 15.30 Uhr Aktion Theaterfoyer Kammerkonzert Georgi Mundrov, Piano

27

Großes Haus | Premiere | 19.30 bis 21.30 Uhr

Salome

Musikdrama in einem Aufzug von Richard Strauss

von Michael Frayn

Schauspiel von Marina Carr

von Michael Frayn

Kopenhagen

Phaedra Backwards

Foyer Kammerspiele | 23 Uhr

Kammerspiele | 20 bis 21.10 Uhr

Foyer Großes Haus | 11 Uhr Aktion Theaterfoyer Frühschoppen Between the Beats

läd naid sürpries

Laurel & Hardy

Zus ­termatzin

Foyer Großes Haus | 20 Uhr | Eintritt frei Aktion Theaterfoyer Cinemafoyer

Sonntag

21

28

Kleines Haus | 16 bis 18 Uhr

Großes Haus | 15 bis 18 Uhr Kooperation mit dem Teatro La Fenice, Venedig

Stück mit Musik von Peter Turrini nach dem Roman von Heinrich Mann

Komische Oper von Gaetano Donizetti Restkarten unter 06071 881-2004

Don Pasquale

Kleines Haus | 18 Uhr

Bar der Kammerspiele | 18 bis 19 Uhr

Der Tartuffe

Welche Droge passt zu mir?

Komödie von Molière

von Kai Hensel

22

Kammerspiele | 18 bis 19.15 Uhr 17.30 Uhr Einführung an der Bar

Kleines Haus | offene Probe | 19.30 Uhr

Fritz Haber Deutsch oder Stimmt die Chemie?

Jakob Lenz

Einführung und Einblick in die Probenarbeit Kammerspiele | 20 Uhr

Zeitlos

von und mit dem Jugendclub backstage on stage des Staatstheaters Darmstadt und dem Jungen Theaterlabor Darmstadt für Jugendliche ab 13 Jahren

Kleines Haus | 19.30 bis 22 Uhr

Dienstag Großes Haus | 15 bis 18 Uhr Kooperation mit dem Teatro La Fenice, Venedig

23

Don Pasquale

Kammerspiele | Premiere | 20 Uhr

Komische Oper von Gaetano Donizetti Restkarten unter 06071 881-2004

Liederabend in Kooperation mit der HfMDK Frankfurt und der Hessischen Theaterakademie

Kammerspiele | 20 bis 21.15 Uhr 19.30 Uhr Einführung an der Bar

Jakob Lenz

Donnerstag Kleines Haus | 20 Uhr

Kammeroper von Wolfgang Rihm

8. Kammerkonzert

Mittwoch Kleines Haus | 19.30 bis 22.10 Uhr

24

Faust

Der Tragödie Erster Teil von Johann Wolfgang von Goethe Bar der Kammerspiele | 20 bis 21.15 Uhr

Kammerspiele | 20 Uhr

Kols letzter Anruf

Die Uhr schlägt. Alle.

Soli fan tutti – 4. Konzert

Die Trojaner (Les Troyens) Der blaue Engel

Montag

Foyer Großes Haus | 11 Uhr

Ludwig van Beethoven Trio G-Dur für Flöte, Fagott und Klavier WoO 37 | Sergej Prokofjew Sonate D-Dur für Flöte und Klavier op. 94 Wilhelm Berger Trio g-Moll für Klarinette, Violoncello und Klavier op. 94

Grand opéra von Hector Berlioz

Tanzstück von Mei Hong Lin

Liederabend in Kooperation mit der HfMDK Frankfurt und der Hessischen Theaterakademie

Sonntag

Foyer Großes Haus | 11 Uhr | Eintritt frei Aktion Theaterfoyer Frühschoppen Time Bandits Großes Haus | 15 bis 20.30 Uhr 14.30 Uhr Einführung im Foyer

Lala auf der Couch

Teatro d’amore – Claudio Monteverdi und seine Zeitgenossen Raquel Andueza und Vincenzo Capezzuto Gesang Anna Dego Tanz | L’Arpeggiata Christina Pluhar Musikalische Leitung

nächtliches Überraschungsprogramm, anschließend Party

Stück für zwei Komödianten und einen Pianisten von Tom McGrath

Die Uhr schlägt. Alle.

18

von David Lescot

Kammerspiele | 20 bis 21.30 Uhr

Drama von Henrik Ibsen Leitung Schein | Heyne

Mittwoch Großes Haus | 19 Uhr

Kammerspiele | 20 bis 21.15 Uhr

Kleines Haus | Europäische Erstaufführung | 19.30 Uhr

Stützen der Gesellschaft

Karin Klein liest Texte über die Zeit

Kammerspiele | 20 Uhr

Kammerspiele | 20 bis 21.30 Uhr

Mittwoch Foyer Großes Haus | 16 Uhr | Eintritt frei Aktion Theaterfoyer Musikalischer Nachmittag

17

Drama von Henrik Ibsen

Stützen der Gesellschaft

Tanzstück von Mei Hong Lin

Dienstag Kleines Haus | Uraufführung | 19.30 bis 21 Uhr 19 Uhr Einführung im Foyer

16

Komödie von Molière

Lala auf der Couch

von Benjamin Lauterbach Montag

Kleines Haus | 19.30 bis 22 Uhr

Komische Oper von Gaetano Donizetti

Der Chinese

Kammerspiele | 16 bis 17.15 Uhr

Kleines Haus | 19.30 Uhr

Don Pasquale

Kammerspiele | Uraufführung | 18 bis 19.20 Uhr

Drama von Henrik Ibsen

Das Musical Musik und Gesangstexte von Jerry Herman Buch von Harvey Fierstein | Nach dem Stück La cage aux folles von Jean Poiret | Deutsch von Erika Gesell und Christian Severin

Komödie von Molière

Stück mit Musik von Peter Turrini nach dem Roman von Heinrich Mann

Stützen der Gesellschaft

La cage aux folles (Ein Käfig voller Narren)

Kleines Haus | Uraufführung | 19.30 bis 21 Uhr 19 Uhr Einführung im Foyer

Der blaue Engel

Kleines Haus | 18 bis 20.30 Uhr

26

Großes Haus | zum letzten Mal | 19.30 bis 22.10 Uhr

Großes Haus | 19.30 bis 22.30 Uhr Kooperation mit dem Teatro La Fenice, Venedig

Kleines Haus | 18 bis 20 Uhr

Werner Bärtschi Die Majestät der Alpen | Peter Tschaikowsky Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 35 | Hans Huber Sinfonie Nr. 7 d-Moll

Freitag

Kleines Haus | Premiere | 19.30 Uhr

Das Musical Musik und Gesangstexte von Jerry Herman Buch von Harvey Fierstein | Nach dem Stück La cage aux folles von Jean Poiret | Deutsch von Erika Gesell und Christian Severin

Großes Haus | 11 Uhr | 10.15 Uhr Einführung im Foyer

Tragödie von Sophokles

20

Grand opéra von Hector Berlioz

La cage aux folles (Ein Käfig voller Narren)

Zeitlos

Antigone

Samstag

Die Trojaner (Les Troyens)

Großes Haus | 19.30 bis 22.10 Uhr

Kammerspiele | Premiere | 20 Uhr

7

Großes Haus | 17 bis 22.30 Uhr 16.30 Uhr Einführung im Foyer

Kopenhagen Sonntag

Zus ­termatzin

Das System Ponzi

Der Tartuffe

Musik von Henryk Górecki und Philip Glass Ballett von Stephan Thoss

La cage aux folles (Ein Käfig voller Narren)

Der Tartuffe

Das System Ponzi Samstag

Großes Haus | 19.30 bis 22.10 Uhr

Das Musical Musik und Gesangstexte von Jerry Herman Buch von Harvey Fierstein | Nach dem Stück La cage aux folles von Jean Poiret | Deutsch von Erika Gesell und Christian Severin

Musik von Henryk Górecki und Philip Glass Ballett von Stephan Thoss

Blaubarts Geheimnis

Sonntag

19

Blaubarts Geheimnis

Der Mann, der mit Jimi Hendrix tanzte Samstag

Freitag

Großes Haus | 19.30 bis 22 Uhr 19 Uhr Einführung im Foyer Eine Produktion des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden

von Joshua Sobol

Kammeroper von Wolfgang Rihm Montag

29

Foyer Großes Haus Verein der Freunde präsentiert | 20 Uhr

Foyergespräch

Vorsitzender Peter Benz im Gespräch mit dem zukünftigen Intendanten Karsten Wiegand Bar der Kammerspiele | 20 bis 21.15 Uhr

Kols letzter Anruf von Joshua Sobol

Dienstag Großes Haus | zum letzten Mal | 15 bis 18 Uhr Kooperation mit dem Teatro La Fenice, Venedig

30

Zus ­termatzin

Zus ­termatzin

Don Pasquale

Komische Oper von Gaetano Donizetti Restkarten unter 06071 881-2004 Kleines Haus | Premiere | Uraufführung | 19.30 Uhr

Fritz Haber Deutsch oder Stimmt die Chemie?

Kreuzwege eines Forscherlebens | von Peter Schanz Treffpunkt Foyer Kammerspiele | 16 Uhr

Theaterspielplatz für alle Generationen Workshop – Tanz und Bewegung

Kammerspiele | Uraufführung | 20 bis 21.20 Uhr

Der Chinese

von Benjamin Lauterbach

Donnerstag Kleines Haus | 19.30 bis 21.30 Uhr

25

Der blaue Engel

Stück mit Musik von Peter Turrini nach dem Roman von Heinrich Mann

Kammerspiele | 20 Uhr

Zeitlos

von und mit dem Jugendclub backstage on stage des Staatstheaters Darmstadt und dem Jungen Theaterlabor Darmstadt für Jugendliche ab 13 Jahren

Verlag Echo Zeitungen GmbH | Geschäftsführer Dr. Hans-Peter Bach, Carl C. Englisch Verantwortlich für Anzeigen Andreas Wohlfart | Verantwortlich für Druck Druckzentrum Rhein-Main GmbH & Co. KG, Alexander-Fleming-Ring 2, 65428 Rüsselsheim Ladungsfähige Anschrift für alle im Impressum genannten Verantwortlichen Echo Zeitungen GmbH, Holzhofallee 25-31, 64295 Darmstadt Eine Beilage des Verlags Echo Zeitungen GmbH vom 2. März 2013 | Änderungen vorbehalten

Richard Wagners

Der Ring des Nibelungen zum letzten Mal in Darmstadt! Siebte Zyklische Aufführung 4. bis 9. Mai 2013 | Großes Haus Karten ab sofort: 06151 2811-600


8 | Tanz

Theaterzeitung März | April 2013

Vorschau auf ein sinnlich-opulentes Vergnügen Mei Hong Lins zweiteiliger Tanzkrimi Tödlicher Genuss verspricht kriminalistische Hochspannung und echte Gaumenfreuden | Premiere 24. Mai 2013

Erzählt wird das Doppel­leben eines Mannes: Er lässt sich von zwei Frauen bekochen und genießt das heimliche Hin- und Her­pendeln zwischen Ehefrau und Geliebter. Als die Ehefrau ihrem Gatten auf die Schliche kommt, schmiedet sie einen teuflischen Plan und verstrickt die ahnungslose Geliebte in einen perfiden Rache­feldzug. Die Küche wird zum Schauplatz eines Beziehungs­ thrillers, gewürzt mit pikanten Zutaten wie Erotik, Eifersucht und Rache. Tödlicher Genuss erzählt als in sich geschlossener Tanztheaterabend die Dreiecks­ geschichte aus der Sicht der Geliebten. In einem 2. zusätzlichen Teil Gustation – Tödlicher Genuss kann sich das Publikum mit echten Gaumenfreuden ver-­ wöhnen lassen: Der Pariser Starkoch Christian Dupont bereitet für die Zuschauer, die an Tischen direkt auf der Bühne platziert sind, ein exquisites Menü auf eigens für Darmstadt entworfenem Porzellan zu. Dupont verrät im Spiel mit dem Tanzensemble nicht nur delikate Details zum Tathergang aus der Per­ spektive der Ehefrau, sondern auch Wissenswertes zum Thema Essen und Genießen. (sm) Tödlicher Genuss | Teil I Kleines Haus | 8,50 € bis 27,50 € Gustation – Tödlicher Genuss | Teil II Bühne | mit Starkoch Christian Dupont, Paris 85 € inkl. Menü und Getränke beschränktes Kartenkontingent, optional buchbar

Genuss mit oder ohne tödliche Folgen? Unser Tänzerin Mireia González Fernández probiert es aus

Die Tanztermine im März und April

Premiere des Austauschgastspiels | Eine Produktion des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden Ballett von Stephan Thoss | Musik von Henryk Górecki und Philip Glass

Romeo und Julia Vorstellungen 2. und zum letzten Mal 24. März 2013 | Kleines Haus Einführung eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn Lala auf der Couch Vorstellungen 15. und 28. März 2013 6., 16. und 27. April 2013 | Kleines Haus Einführung eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn Die Trojaner (Les Troyens) Premiere 9. März 2013 | 17 Uhr | Großes Haus Vorstellungen 23. und 31. März 2013 13. und 21. April 2013 La cage aux folles (Ein Käfig voller Narren) Vorstellungen 16. März 2013 5., 14., 19. und 26. April 2013 | Großes Haus

Blaubarts Geheimnis

Lala auf der Couch (Andressa Miyazato) und ihr Psychotherapeut Dr. Rosenthal (Wout Geers)

Die Uraufführung von Stephan Thoss zu Musik von Henryk Górecki und Philip Glass spürt unter­ schiedlichen Märchenmotiven nach und deckt ver­ borgene Geheimnisse des Menschen Blaubart auf. Dieser ist bei Thoss, anders als in der Urfassung des Märchens von Charles Perrault, kein brutaler Frauenschlächter, der die Leichen der ermordeten Gattinnen in einem Zimmer seiner Burg verbirgt. Vielmehr fragt Thoss nach der Dynamik der Be­ ziehung zwischen einem erfahrenen Mann und einer jungen Frau. Während Blaubart auf eine Reihe von Beziehungen zurückblickt, ist Judiths romantisches Bild von der Liebe noch nicht durch negative Erfahrungen geprägt. Gelingt es ihr, die früheren Frauen ihres Mannes, die „Leichen in seinem Keller“, zu akzeptieren?

Tanz in Großaufnahme Nach Ostern gibt es die lang erwartete zweite Ausgabe der Reihe Rendez-vous – Hier wird ge­ tanzt in dieser Spielzeit. Tänzerinnen und Tänzer zeigen im Ballettsaal eigene choreografische Kreationen. Bestellen Sie rechtzeitig Karten, das Kontingent ist begrenzt. Mit dem Tanztheater des Staatstheaters Darmstadt 11. April 2013 | 19.30 Uhr | Ballettsaal Treffpunkt Foyer Kammerspiele

Freut sich auf das Rendez-vous: das Ensemble des Tanztheaters

Mysteriöse Seelenlandschaften: ,Blaubarts Geheimnis‘

Die­ser Geschichte stellt Thoss in den Präludien, dem 1. Teil des Abends, Szenen voran, die Spielarten im Verhältnis zwischen Mann und Frau schildern. Hier kristallisiert sich am Ende das Paar heraus, das wir dann auf die Burg begleiten. Musikalische Leitung Wolfgang Ott Choreografie Stephan Thoss mit dem Ballett des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden | Staatsorchester Darmstadt Premiere 22. März 2013 | 19.30 Uhr | Großes Haus Vorstellungen 6. und 12. April 2013 Einführungen eine halbe Stunde vor Vorstellungs­ beginn


Konzert | 9

Theaterzeitung März | April 2013

Sinfoniekonzerte

Kammerkonzerte

5. Sinfoniekonzert

6. Sinfoniekonzert

Eleonore Marguerre Sopran Julien Salemkour Musikalische Leitung

Wilken Ranck Violine Martin Lukas Meister Musikalische Leitung

Georg Friedrich Haas Traum durch des Sommers Nacht Felix Mendelssohn Bartholdy | Siegfried Matthus Leise zieht durch mein Gemüt Robert Schumann Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120

Werner Bärtschi Die Majestät der Alpen Peter Iljitsch Tschaikowsky Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 35 Hans Huber Sinfonie Nr. 7 d-Moll („Schweizerische“)

Sonntag 17. März 2013 | 11 Uhr | Großes Haus Montag 18. März 2013 | 20 Uhr | Großes Haus

Sonntag 7. April 2013 | 11 Uhr | Großes Haus Montag 8. April 2013 | 20 Uhr | Großes Haus

Ronald Brautigam

9 Fragen an Julien Salemkour

10 Fragen an Wilken Ranck

7. Kammerkonzert

Wo sind sie gerade? In Tokyo. Wenn Sie nicht aus dem Koffer leben, wo leben Sie am liebsten? Bei meinen Kindern. Wie sähe ein Tag bei Ihnen ohne Musik aus? Weiß ich nicht. Was ist Ihr Ausgleichssport zum Dirigieren? No sports. Wenn Sie nicht Dirigent geworden wären, welchen Beruf hätten Sie dann gewählt? Kindergärtner. Wie feiern Sie Erfolge? Ich freue mich darüber. Welche Superkräfte hätten Sie gerne? Die Unbefangenheit von Kindern. Was ist für Sie eine Versuchung? Zu lachen, wenn es nichts zu lachen gibt. Mit wem würden Sie gerne für einen Tag tauschen? Mit jedem der will.

Wo sind Sie gerade? Auf dem Sofa meiner wunder­ schönen Frankfurter Altbauwohnung. Wie sieht ein Tag bei Ihnen ohne Musik aus? Lesen, Zeit mit der Familie verbringen, gut essen und vielleicht ein schöner Film. Alltagslärm: Ohrenbetäubend oder ausblendbar? Zweiteres zum Glück nicht: gegen meine beiden Kinder kommt nicht mal Wagner an. Welche Taktart finden Sie am schwierigsten? Jede Art von Taktlosigkeit. Wie feiern Sie Erfolge? Genauso wie Misserfolge: mit reichlich Hefeweizen. Was bringt Sie auf die Palme? Wenn es auf der Geige einfach nicht so klingen will, wie ich mir das vorstelle. Welche Superkräfte hätten Sie gerne? Einmal auch nach sechs Stunden Götterdämmerung noch genauso taufrisch sein wie am Anfang. Welchen Satz hassen Sie am meisten? „Mag ich nicht!“ Mit wem würden Sie gerne für einen Tag tauschen? Mit meiner Tochter – dann könnte ich auch mal wieder meinen Willen mit wildem Gebrüll durchsetzen. Sagen Sie uns einen Satz zum TschaikowskyViolinkonzert. Ein wunderbares Stück; voller Ele­ ganz, Poesie und Kraft! (dk)

Julien Salemkour ist seit 2001 als Dirigent und Assistent von Daniel Barenboim an der Staatsoper Berlin engagiert. Gastspiele führ­ten ihn an die Semperoper Dresden, an die Metropolitan Opera New York und an die Mai­länder Scala. Zu seinen Partnern auf der Bühne zählen Daniel Barenboim, Angela Deno­ke, Anna Netrebko, René Pape, Christi­ne Schäfer, Rolando Villazon. 2011 wurde ihm für sein musikalisches Engagement an der Berliner Staatsoper der Titel „Staatskapell­ meister“ verliehen, wie vor ihm Sebastian Weigle und Herbert von Karajan.

Jahres-Mitgliederversammlung des Freundeskreises Sinfoniekonzerte Darmstadt e. V. Am 9. April 2013 findet im Foyer Großes Haus um 20 Uhr die jährliche Mitglieder­ versammlung des Freundeskreises Sinfoniekonzerte Darmstadt e. V. statt.

Ronald Brautigam Hammerflügel Ludwig van Beethoven Sonate f-Moll op. 2 Nr. 1 Joseph Haydn Sonate g-Moll Hob. XVI:44 | Sonate G-Dur Hob. XVI:40 | Sonate Es-Dur Hob. XVI:52 Wolfgang Amadeus Mozart Sonate F-Dur KV 332 Mozart, Haydn und Beethoven werden bis heute in einem Atemzug als die Repräsentanten der Wiener Klassik genannt. Der Pianist Ronald Brauti­gam prä­sentiert auf einem historischen Hammerflügel einen Sonatenabend, der nicht nur zum Ergründen der Beziehungen dieser drei Komponisten zueinander einlädt, sondern darüber hinaus einen authentischen und span­ nenden Höreindruck ihrer Klangwelt gibt. Mit Mozarts F-Dur Sonate erklingt ein Werk, das in seiner großen Themenvielfalt die typische über­ sprudelnde Phantasie des Komponisten zeigt. Haydn hingegen war berühmt für seine Kunst, mit wenigen Themen auszukommen, diese aber kongenial aus­zu­spinnen. Beethoven zeigt sich in seiner ersten Klaviersonate op. 2 Nr. 1 als geleh­ riger Schüler der beiden, weist aber in Anlage und melodischer Ge­staltung schon seinen ganz eigenen Stil aus. Ronald Brautigam erhielt seine Ausbildung in Amster­dam, London und bei Rudolf Serkin in den USA. Regelmäßig arbeitet er mit den bedeu­tendsten europäischen Orchestern und Diri­ genten wie Riccar­do Chailly, Bernard Haitink, Charles Dutoit und Christopher Hogwood. (mb) 21. März | 20 Uhr | Kleines Haus

Wilken Ranck studierte bei Uwe-Martin Hai­ berg, Ulf Hoelscher und Thomas Bran­dis. Von 1989 bis 1994 war er erster alternie­render Geiger des Artemis Quartetts. Als Solist spiel­te er unter anderem mit dem NDR Sinfonie­ orchester. Zu seinen Kammermusik­partnern zählen David Geringas, Christian Tetzlaff, Peter Matzka und Martin Horn­stein. Seit 1999 ist Wilken Ranck erster Konzert­meister im Staatsorchester Darmstadt.

Einführungen zu den Sinfoniekonzerten finden 45 Minuten vor Konzertbeginn im Foyer statt.

8. Kammerkonzert Raquel Andueza und Vincenzo Capezzuto Gesang Anna Dego Tanz L’Arpeggiata Christina Pluhar Musikalische Leitung Teatro d’Amore | Werke von Claudio Monteverdi, Maurizio Cazzati, Giovanni Felice Sances, Barbara Strozzi, Antonio Bertali, Andrea Falconiero, Domenico Maria Melli u.a. Das Ensemble L’Arpeggiata hat sich als eine der weltweit führenden Formationen für die Pflege der frühbarocken Musik profiliert. Ein besonderer Schwerpunkt des Repertoires liegt dabei auf den Komponisten der römischen, venezianischen, nea­­politanischen und spanischen Musiktradi­tion.

Glei­chermaßen auf dem Prinzip der Improvisa­tion wie auf dem akribischen Studium der notierten Musik aus dem Zeitalter der Renaissance und des Barocks fußend, realisiert das Ensemble Pro­jekte, die die Integration unterschiedlicher Stile, Techniken und Ausdrucksformen zum Ziel haben. Und so prä­ sentieren die Künstler in ihrem Teatro d’Amore ein einträchtiges Miteinander von „klassischer“ und „traditioneller“ Musik und lassen durch die Anreich­e­rung der Musik durch eine szenisch-choreografische Komponente vor unseren Ohren und Augen ein faszinierendes Klang­bild des frühbarocken Italiens von Claudio Monteverdi und seinen Zeitgenossen erstehen. Christina Pluhar ließ sich in ihrer Heimatstadt Graz sowie in Den Haag, Basel und Mailand auf Gitarre, Barockgitarre, Laute, Theorbe und Barockharfe aus­bilden und lebt seit 1992 in Paris, von wo aus sie einer vielfältigen Tätigkeit als Solistin, Continuo­ spielerin und Pädagogin nachgeht. Sie arbeitete unter anderem mit René Jacobs, Jordi Savall und Marc Minkowski zu­sammen und gründete im Jahre 2000 das Ensem­ble L’Arpeggiata, mit dem sie eine umfangreiche und auf viele Länder der Erde aus­ greifende Gast­spieltätigkeit entfaltet hat. (mb) 18. April 2013 | 20 Uhr | Kleines Haus

Soli fan tutti – 4. Konzert Es spielen Mitglieder des Staatsorchesters Darmstadt und Gäste Ludwig van Beethoven Trio G-Dur für Flöte, Fagott und Klavier WoO 37 Sergej Prokofjew Sonate D-Dur für Flöte und Klavier op. 94 Wilhelm Berger Trio g-Moll für Klarinette, Violoncello und Klavier op. 94 Hochemotional geht es im 4. Soli fan tutti der Musiker des Staatsorchesters Darmstadt zu, in dem sie drei eher unbekannte Werke bekannter Komponisten prä­ sentieren. Die Nachwelt, so heißt es, verdankt viele berühmte Werke Ludwig van Beethovens dem Liebesglühen des Meisters für diverse Edelfräulein, die zwar allesamt seine Musik schätzten, nicht so sehr jedoch deren Schöpfer. Die Liebe des sehr jungen Beethoven galt seiner Bonner Klavierschülerin Maria von Westerholt-Gysenberg, für de­ren Familie er eine Reihe von Werken komponierte, so auch das Trio für Flöte, Fagott und Klavier, das alle drei Spieler virtu­os exponiert. Sergej Prokofjews 1943 ge­ schriebene Flötensonate ist weit entfernt von der beethoven­schen Unbeschwertheit, gleich­wohl wusste das zarte, in klassischem Stil geschrie­ bene Werk schon bei seiner Premiere die Hörer zu verzaubern. Dies ver­mag auch das 40 Jahre zuvor entstandene Trio g-Moll von Wilhelm Berger. Die deutsche Musikwissenschaft stellte erst kürzlich fest, dass sie diesen seinerzeit berühm­ten Kolle­gen von Mahler und Brahms wohl ein Jahrhun­ dert lang „überhört“ hat – Zeit also, diesem Spät­romantiker und seiner klangsatten Musik­sprache endlich den gebührenden Platz einzu­räumen! (mb) 28. April 2013 | 11 Uhr | Foyer Großes Haus


10 | Theaterpädagogik & Konzert

reingehört! #1

neue Titel r

Peter Iljitsch Tschaikowsky Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 35 Mit reingehört! – Gesprächskonzerte am frühen Abend präsentieren sich die Sinfoniekonzerte kompakt in neuem Gewand: reingehört! – Die neue Konzertreihe am Staats­ theater Darmstadt unterscheidet sich von ihrem großen Bruder, den Sinfoniekonzerten, in drei wichtigen Punkten: Früher – Kürzer – Günstiger. reingehört! bietet den optimalen Einstieg in ei­ nen entspannten Feierabend: Bereits ab 18 Uhr hält unsere Theatergastronomie für Sie, Ihre Freun­de und Kollegen leckere Getränke, Snacks und Fingerfood bereit, damit Sie gestärkt um 19 Uhr unser reingehört!-Konzert genießen können. In reingehört! nimmt unser charmanter GMD Mar­ tin Lukas Meister gemeinsam mit dem Staats­orchester Darmstadt ein Meisterwerk der Or­ chesterliteratur für Sie genauestens unter die Lupe: Besonderheiten der Komposition und In­ for­mationen zum Komponisten werden eben­so erläutert wie spannende Hintergrund­infos, be­ vor das Werk zum krönenden Abschluss ein­mal in voller Länge gespielt wird. Eine Stunde, die es in sich hat! Und das alles zum attraktiven Preis von 14,50 € auf allen Plätzen. (dk) 10. April 2013 | 19 Uhr | Großes Haus

Theaterzeitung März | April 2013

Jugendliche rocken die Bühne!

Zeitlos. Von und mit dem Jugendclub backstage on stage des Staatstheaters Darmstadt und dem Jungen Theaterlabor Darmstadt Für Jugendliche ab 13 Jahren Leben wir mit oder für die Zeit? Wie viel Zeit haben wir? Die Zeit ist eine Uhr, die nie aufhört zu ticken. Die Zeiger eilen, der Countdown läuft! Zu viel oder zu wenig? Warten wir? Rennen wir? Oder nutzen wir sie? Um uns selbst zu verwirklichen und unsere Träu­me zu (er)leben. 22 DarstellerInnen und zwei Musi­ ker zwischen 14 und 33 Jahren begeben sich auf eine Zeitreise, die Jugend in der Bedeutung der Zeit mit allen Facetten zeitnah und zeitfern zu ergründen und das Zeitlose für Euch zu entdecken. Ein Koopera­ tionsprojekt des Jugendclub backstage on stage des Staatstheaters Darmstadt mit dem Jungen Thea­ ter­labor Darmstadt unter der Leitung von Monika Reichle und Kai Schuber. Seit September 2012 tref­ fen sich die Jugendlichen wöchentlich entweder in den Proberäumen des Staatstheaters oder des Thea-­ terlabors. Neben den Proben finden ein toller Aus­ tausch und spannende Begegnungen zwischen den Teilnehmern statt, in denen sie sich nicht nur künstlerisch, sondern auch menschlich weiterent­ wickeln können. (mr) Premiere 6. April 2013 | 20 Uhr | Kammerspiele Vorstellungen 11. und 22. April 2013 15. und 26. Mai 2013 | Kammerspiele Vorstellungen im Theater Moller Haus 22. Juni 2013, 18 Uhr und 27. Juni 2013, 19 Uhr

Jugendliche auf Zeitreise

Noch mehr Theater für Jung und Alt!

Patenorchester gesucht!

Theaterspielplatz – Für alle Generationen Rund um Antigone – Workshop zur szenischen Improvisation Für Jugendliche ab 14 Jahren 7. März 2013 | 15.30 Uhr | Treffpunkt Foyer Kammerspiele 5 € pro Person | 2,50 € ermäßigt Workshop – Tanz und Bewegung Für alle ab 5 Jahren 30. April 2013 | 16 Uhr Treffpunkt Foyer Kammerspiele 5 € pro Person | 2,50 € ermäßigt Theaterführung für Familien 14. März und 10. April 2013 | 15.30 Uhr Treffpunkt Foyer Kammerspiele 5 € | ermäßigt für Kinder 2,50 € Zeitlos Von und mit dem Jugendclub backstage on stage des Staatstheaters Darmstadt und dem Jungen Theaterlabor Darmstadt Für Jugendliche ab 13 Jahren Premiere 6. April 2013 | 20 Uhr Vorstellungen in den Kammerspielen 11. und 22. April 2013 | 15. und 26. Mai 2013 Vorstellungen im Theater Moller Haus 22. Juni 2013, 18 Uhr und 27. Juni 2013, 19 Uhr Schreib dich auf die Bühne! Projekt Probebühne Für Jugendliche von 13-25 Jahren Einsendeschluss 1. April 2013 An: tp_fsj@staatstheater-­darmstadt.de

Haben sichtlich Spaß im Theater: Schülerinnen und Schüler der Wilhelm-Leuschner-Schule

Schüler im Theater – Eine Lehrerin berichtet Das Staatstheater Darmstadt tut viel, um ein jung­es Publikum für die Vorstellungen des Hauses zu in-­ teressieren. Die Eintrittskarte ist mit 5 Euro pro Schüler günstiger als eine Kinokarte! Die Vor- und Nachbereitungen der Stücke durch die Theaterpäda­ gogin Monika Reichle sind hilf- und lehrreich sowohl für die Jugendlichen als auch die Lehrer. Ich jeden­ falls liebe es, immer mal wieder aus den Räumen der Schule herauszukommen und mit mei­nen Klas­ sen Theaterluft zu schnuppern. Natürlich sitzen die Schüler nicht ganz still wie die Er­wachsenen und kichern oder tuscheln auch einmal. Sogar ein spon-­ taner Klatscher kann vorkommen, doch das belebt die Szenerie. Toll ist es, wenn die Jugendlichen ihrer Begeisterung freien Lauf lassen. Dafür lieben die Schauspieler sie im Gegensatz zu manch älteren Theaterbesuchern, die bisweilen unwirsch das graue Haupt schütteln. Ja, Jugend ist lebendig und auch unbequem, doch das tut jedem Theater nur gut. Als die Sparkasse Darmstadt im Frühjahr 2012 einen Wettbewerb für Schulen zum Thema Stärken fürs Leben mit dem Sonderthema Mobbing ausschrieb, war für mich klar, dass ich mich bewerben und das

Theater in mein Projekt einbauen würde. Der Einstieg in das Thema waren kleine Mobbing­ szenen aus dem Schulalltag, bei denen uns Frau Reichle tatkräftig unterstützte. Mit dem Pro­jekt habe ich den Ersten Preis gewonnen, und unsere Mobbingszenen durften wir bei der Preisverleih-­ ung im darmstadtium aufführen. Weitere Ideen waren neben zeichnerischer Umsetzung von Tä-­ ter, Opfer und Retter eigene Geschichten zum Thema und natürlich das Erlebnis eines Theater­ besuchs. Wir entschieden uns für La Cage aux Folles, da es in diesem Musical neben einem bun­ten und amüsanten Theaterabend auch um die Ausgrenzung von Homo­sexuellen geht. Schließ-­ lich planen wir noch, das Thema „Mobbing“ in einem dreitägigen Tanztheater-Workshop in Körpersprache umzu­setzen. Frau Reichle und ich befinden uns bereits in der Pla­nungsphase, und ich freue mich schon auf das gemeinsame Bewegungstheater mit meinen Schü­lern, einer 9. Hauptschulklasse. Ge­lingt das Projekt, wird es noch vor den Sommerferien auf der Bühne der Wilhelm-Leuschner-Schule aufge­führt. (br)

Im Jahre 2004 haben die Jeunesses Musicales Deutschland und die Deutsche Orchester-Vereini­ gung die Aktion tutti pro zur Förderung des Aus­ tauschs zwischen Jugend- und Berufsorchestern ins Leben gerufen. Das Staatsorchester Darmstadt hat sich an dieser Aktion bereits wiederholt mit zwei­ jährigen Patenschaften beteiligt, in deren Rahmen Probenbesuche, Coachings und ein gemeinsames Konzert erfolgten. Nun wird zum 1. September 2013 ein neues Patenorchester gesucht. Interessierte Ju­ gendorchester aus der Region sind eingeladen, sich bis 31. Mai 2013 mit einem kurzen Schreiben, wel­ches Auskunft über Träger, durchschnittliche Be­set­ zung und die Programme der letzten Auftritte gibt, zu bewerben. (Staatstheater Darmstadt, Or­chester­ vorstand, Georg-Büchner-Platz 1, 64283 Darmstadt)

Rückblick: Ab in die Oper! Am Anfang waren sie noch etwas unsicher, wo es eigentlich genau hinführen soll, das neue Edu­ca­ tionprojekt des Staatstheaters Ab in die Oper!. Aber am Ende waren die Schüler und Schülerinnen des Musikleistungskurses an der Prälat-Diehl-Schule in Groß-Gerau doch restlos begeistert: „Ich hätte nie vorher gedacht, dass Oper so cool ist“, sagte ei­ner der Schüler nach einer Aufführung. Hin­ter ihnen lagen 6 spannende Wochen mit Proben­besuchen, Workshops, Künstlergesprächen, Theaterführ­ungen, Besuch der Generalprobe und zum krönenden Ab-­ schluss: Einmal selbst eine Opernein­führung gestal-­ ten. Dabei konnten sie hautnah spüren, wie es den Sängern in der Oper jeden Abend geht: Lampen­ fieber! Aber die Teilnehmer meister­ten ihre Feuer­ probe bravourös und hielten einen fesselnden Vor­ trag: Vor ca. 120 anderen Schülern erzählten sie von den Erfahrungen, die sie im Rah­men des Projekts gesammelt haben und führten sehr sachkundig in die Oper Jakob Lenz von Wolf­gang Rihm ein. (dk)


Gastspiele & Extras | 11

Theaterzeitung März | April 2013

Die Uhr schlägt. Alle.

Pina

Ein Liederabend rund um das Phänomen Zeit | In Kooperation mit der HfMDK Frankfurt und der Hessischen Theaterakademie

Kinokooperation RexFilmTheater

Im ZEITraffer fressen sie sich wie die Raupen durch die vergangene und die JetztZEIT. Verpuppen sich als ZEITzeugen des Verfalls und entfalten sich schillernd ZEITlos. Schauspielstudenten des Ab­

Szenische Einrichtung Karin Klein Musikalische Leitung und Klavier Günter Lehr Bühne und Kostüme Veronica Trebini, Elena Herold Mit Sabrina Frank, Sidonie von Krosigk, Regina Vogel, Carina Zichner | Damian Batistic, Markus Gläser, Philipp Quest, Stephan Weber 20 vor 4: die Zeit rennt!

Premiere 17. April 2013 | 20 Uhr | Kammerspiele Vorstellung 18. April 2013 | 20 Uhr

Foyergespräche im Foyer Großes Haus 25. März 2013 | 20 Uhr Verdi und Wagner – Titanen der Oper Vortrag Dr. Peter Brenner

29. April 2013 | 20 Uhr Vorsitzender Peter Benz im Gespräch mit dem zukünftigen Intendanten Karsten Wiegand

„Ganz – oder gar nicht!“ Ausstellung im Foyer Großes Haus: Richard Wagner und sein Werk in Darmstadt Jedes Theater hat seine Geschichte mit Wagner – nur wenige Städte können damit punkten, dass der Meister extra anreiste, um eine bestimmte Sängerin zu hören. Damit nicht genug: der Darmstädter Ausstattungsleiter Carl Brandt schlug vor, das Hoftheater am Herrngarten als Ort für die Wagner-Festspiele zu küren – schließlich stand es in der Sommerpause leer. Doch das war Wagner nicht exklusiv genug. Die Ausstellung, konzipiert von Studierenden des Musikwissenschaftlichen Instituts der Uni Mainz, führt anhand der in der Theatersammlung der ULB Darmstadt vorhandenen Exponate durch die Stationen der Wagner-Rezeption in Darmstadt von deren Anfängen 1853 bis zum aktuellen Ring.

Im April ist die Kinokooperation dem Tanz gewidmet. Wir zeigen Wim Wenders dokumentarische Hom­ mage an die 2009 verstorbene Tanzlegende Pina Bausch. In Ausschnitten aus ihren Werken und in Interviews wird ein eindringliches Porträt der das Theaterleben weltweit prägenden Künstlerin ge­ zeich­net.

schluss­jahrgangs der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt präsentieren einen Liederabend zum Thema Zeit. Mal vergeht sie wie im Flug, mal scheint sie stillzustehen. Ein rätsel­ haftes Phänomen. Mit Liedern von Rio Reiser bis Frank Sinatra, von Tori Amos, Miriam Francis, Funny van Dannen und Tom Waits werden an diesem Abend Vergangenheit, Augenblick und Zukunft in den Kammerspielen zusammengeführt. Karin Klein, langjähriges Ensemblemitglied in Darm­stadt, ist Dozentin an der HfMDK, ebenso wie der Komponist und Bühnenmusiker Günther Lehr, mit dem sie bereits am Staatstheater Darmstadt an einem Brecht-Liederabend mitgewirkt hat.

Ausstellung zum 200. Geburtstag Richard Wagners, Eröffnung mit musikalischer Umrahmung am 2. Mai 2013 um 19 Uhr im Foyer Großes Haus.

Bühnenbildmodell von 1914 zur ,Götterdämmerung‘

28. April 2013 | 18 Uhr | RexFilmtheater

Suzanne von Borsody liest Frida Kahlo Hessische Katastrophen im Kleinbürgermilieu

Bleiwe losse Hessische Katastrophen von Wolfgang Deichsel

Wolfgang Deichsel ist der einzige zeitgenössische hessische Mundartdramatiker von Rang und ein „Erneuerer des Volkstheaters“, wie die Presse schrieb. Seine sechs Szenen Bleiwe losse spielen im kleinbürgerlichen Milieu der 1960er und 1970er Jahre und handeln von Alltagssituationen, die, komisch und beklemmend zugleich, in Katas­ trophen münden. „Becketts Endspiele ereig­nen sich bei den Hesselbachs“, kommentierte der lang­ jährige Theaterkritiker des Darmstädter Echos Georg Hensel. Beispiele gefällig? Die einfache Reparatur einer Steckdose stürzt das alte Ehepaar Kress in größte Verwirrung und bringt den Elektriker Bubi Men­ ger an den Rand des Wahnsinns. Vom Anruf ihrer Tochter Monika aus Amerika ist Frau Körner so überfordert, dass sie nicht mehr sprechen und nur noch in den Hörer heulen kann. Der laute Ton eines Fernsehers aus der Nachbarwohnung löst bei Familie Koch eine schreckliche Ehekrise aus. Deichsels Texte spiegeln den Ausdrucksreich­tum und die Musikalität der südhessischen Mund­art und sind von unerreichter Komik. Die Inszenie­ rung der Fliegenden Volksbühne ist ein komödian­ tisches Feuerwerk, bei dem alle 17 Rollen von nur vier Schauspielern gespielt werden.

Die Schauspielerin Suzanne von Borsody fügt mit der Musik des Trio Azul dem „Mythos Kahlo“ eine neue Dimension hinzu. In Briefen, Gedichten und Tage­ buch­einträgen lässt sie die große Malerin zu Wort kommen. Es sind intime, offenherzige Bekenntnisse, die von Humor und Lebensfreude, aber auch von in­nerer Zerrissenheit zeugen. Kahlo trug ihr Herz auf der Zunge. Die Freiheit ihrer Sprache ist der erste Schritt zu bedingungsloser Aufrichtigkeit. Es entsteht ein leidenschaftliches, spannendes musi­ kalisch-literarisches Porträt. Diese Zeugnisse eines außergewöhnlichen Lebens sind ein Genuss – nicht nur für Frida-Kahlo-Fans. 17. März 2013 | 18 Uhr | Einlass 17.30 Uhr Kleines Haus

Suzanne von Borsody als Frida Kahlo

Mit Susanne Schäfer, Katerina Zemankova | Michael Quast, Matthias Scheuring

Der Theaterblog!

12. April 2013 | 19.30 Uhr | Kleines Haus

Schauen Sie doch mal unter http://staats­theater­ darmstadt.word­press.com vorbei und ent­decken Sie das Theater nicht nur aus Besucherperspektive!

Zum 50. Mal: Neue Darmstädter Gespräche

Initiator und Gastgeber: Alexander U. Martens

Seit 2005 gibt es diese Gesprächsreihe im Staats­ theater Darmstadt, die – an die Tradition der legen-­ dären Darmstädter Gespräche anknüpfend – in sechs sonntäglichen Matineen mit jeweils vier namhaften Gästen das „Menschenbild in unserer Zeit“ zu ver­ orten sucht, und in der Intendant John Dew eine willkommene, kulturpolitische Ergänzung seiner Theaterarbeit sieht. Am 24. März gehen die Teilnehmer der 50. Ge­ sprächs­­runde, u.a. Geschichtsphilosoph Hermann Lübbe und der Berliner Philosoph und Erfolgsautor

Wilhelm Schmid, der Frage nach, ob im Ablauf unserer Geschichte ein höherer Sinn waltet oder ob er von de Aneinanderreihung von Zufälligkeiten gesteuert wird. Initiator und Gastgeber der Neuen Darmstädter Gespräche ist der Publizist und ehemalige ZDFKultur-Moderator Alexander U. Martens, der 2012 mit der Goethe-Plakette des Landes Hessens aus­ gezeichnet wurde. 24. März 2013 | 11 Uhr | Kleines Haus

Immer spannend – der Theaterblog!


Theaterzeitung März | April 2013 Veranstaltungen der Philharmonie Merck

Sitzkissenkonzert – Der Mistkäfer

Magic of Movie VI – American Dreams Juri Tetzlaff, Sprecher Wolfgang Heinzel, Dirigent Staatstheater Darmstadt Sonntag, 10. März – 11 und 18 Uhr Montag, 11. März – 19.30 Uhr bereits ausverkauft!

Der Mistkäfer – Sitzkissenkonzert für Kinder ab 4 Jahren Juri Tetzlaff, Sprecher Wolfgang Heinzel, Dirigent Centralstation Darmstadt Sonntag, 17. März – 11.30 und 14 Uhr Saitensprünge – Mozart, Holst, Elgar, Mendelssohn Bartholdy Matthias Metzger, Musikalische Leitung Centralstation Darmstadt Samstag, 8. Juni – 16.30 Uhr Ev. Kirche Neunkirchen/Modautal im Odw. Sonntag, 9. Juni – 16 und 19 Uhr

302_057 Anzeige Theaterzeitung Febr 2012.indd 1

Juri Tetzlaff in der Centralstation 2012

Konzerte für Kinder sind schon lange ein fester Bestandteil im Programm der Philharmonie Merck. Juri Tetzlaff, der bekannte und nicht nur bei Kindern beliebte TV-Moderator des Kika, erzählt diesmal ein Märchen von H. C. Andersen: „Der Mistkäfer“, die Geschichte eines stolzen Insekts, das zu kaiserlichen Ehren kommt, in Musik gefasst von Andreas N. Tarkmann. „Die schwungvollen Sätze, etwa der kraftvolldynamische Marsch der Ameisen oder der herrliche Hochzeits-Walzer mit Anklängen an Kachaturians Ballett-Musik, haben OhrwurmQualitäten“, wusste die Westdeutsche Zeitung nach der Uraufführung 2004 zu berichten – „und die jungen Zuschauer lauschten andächtig“.

Saitensprünge – Musik für Streicher von Mozart bis Holst

„Lust auf mehr“ – so überschrieb 2009 das Darmstädter Echo seine Rezension des Merck-Serenadenkonzerts unter der Leitung von Matthias Metzger. „Langer Applaus zeugte von der Begeisterung des Publikums in der Centralstation. Mit dem als Zugabe gewählten Finale aus Gustav Holsts ‘St Paul’s Suite’ dokumentierte das Ensemble seine große Klasse und machte Lust auf mehr.“ Gerne kommt die Philharmonie Merck dem nun nach und hat die komplette Suite auf das Programm gesetzt, umrahmt von klein besetzten Sinfonien und Serenaden. Kleine Besetzung, große Wirkung - liegen doch „die Stärken dieser Besetzung“, so der Echo-Rezensent, „eindeutig in den sinnlichen und in die Tiefe vordringenden Momenten“ – die im Sommer zu erleben sind nicht nur in der Centralstation, sondern auch in der evangelischen Kirche in Neunkirchen im hessischen Odenwald, diesem geschichtsträchtigen Sakralbau mit der so einzigartigen Atmosphäre. Die Philharmonie Merck wird unterstützt von Merck.

Karten erhältlich über unsere Homepage sowie bei allen bekannten Vorverkaufsstellen, die mit dem Vorverkaufssystem ztix zusammenarbeiten (z. B. Darmstadt Shop oder City-Echo). www.facebook.com/ philharmonie-merck

www.philharmonie-merck.com 15.02.13 14:43


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.