Staatskapelle Berlin: Konzertvorschau 2014/2015

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Wohl fühlen und Leistung bringen

foto: Thomas Bartill a

Zwei junge Musiker im Gespräch über zwei Jahre Orchesterakademie

Sie haben nicht nur klassische Musik im Sinn, sondern auch Jazz, Techno oder House. Und keineswegs geht es nicht immer nur um ihre Instrumente, um die richtigen Töne, die richtigen Griffe, den richtigen Ausdruck und das richtige Zusammenspiel. Für die Oboistin Katharina Wichate, die außerhalb ihrer Musikerdienste gerne ins Theater und ins Kino geht, und den Klarinettisten Yuriy Nepomnyashchyy, der in seiner Freizeit des Öfteren als »Slackliner« (als eine Art Seiltänzer) unterwegs ist, bedeutet die Arbeit in der Orchesterakademie bei der Staatskapelle Berlin dennoch viel – die Musik und das Musizieren, soviel steht wohl fest, ist ein zentraler Teil ihres Lebens. Zur Akademie gekommen sind die beiden jungen Musiker direkt nach ihrem Studium. Die 28-jährige Katharina Wichate ist dabei der Empfehlung ihres Lehrers Gregor Witt, seines Zeichens Solo-Oboist der Staatskapelle und Professor an der Hochschule für Musik und Theater Rostock, gefolgt, sich für die ausgeschriebene Stelle zu bewerben. Zuvor hatte sie bereits in ihrem Bundesland Nordrhein-Westfalen (an der Folkwang-Schule Essen) sowie in München studiert. Der Weg von Yuriy Nepomnyashchyy nach Berlin war hingegen etwas weiter: Der 25-Jährige stammt aus der Ukraine, besuchte eine Spezialschule für Musik in Dresden, um dann an der Berliner Universität der Künste Klarinette zu studieren. Über die Zwischenstation Deutsche Oper – auch dort gibt es eine Orchesterakademie – kam er dann auf die andere Seite der Charlottenburger Bismarckstraße, ins Schiller Theater, wo als Teil der Institution Staatsoper auch die Akademisten der Staatskapelle derzeit beheimatet sind.

2012 ist beiden der Sprung in die Orchesterakademie geglückt. Voraussetzung dafür war ein bestandenes Probespiel. Es wird nicht das letzte in ihrer Karriere gewesen sein, möchten sie nach ihrer Akademiezeit doch ganz regulär in einem Orchester Fuß fassen, gerne natürlich in einem Spitzenensemble. Nicht zuletzt dienen die zwei Jahre in Berlin deshalb auch der Vorbereitung auf die besondere Situation, der Probespielkandidaten für gewöhnlich ausgesetzt sind: nämlich auf den Punkt genau konzentriert zu sein, um das volle Leistungsvermögen ausschöpfen zu können. Das spieltechnisch-musikalische Niveau und damit auch die Konkurrenz seien schon hoch, so Katha-

Yuriy Nepomnyashchyy und Katharina Wichate


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