Unser russee 14 09

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28. Jahrgang September 2014 105. Ausgabe

Unser RU S S E E Stadtteilzeitung für Russee, Hammer und Demühlen

Breitband in unseren Stad eilen Telekom baut VDSL-Netz aus Vielen sind die Bauarbeiten aufgefallen: In Russee, Hammer und Demühlen werden schri weise neue Kabel verlegt und zusätzliche Schaltkästen aufgebaut. Diese Arbeiten hängen mit dem Ausbau der Breitbandversorgung in unseren Stad eilen zusammen. Bis vor kurzem konnten die meisten Haushalte nur mit Bandbreiten von 2 bis 16 Mbit/s versorgt werden. Selten waren auch 24 Mbit/s möglich. Damit höhere Bandbreiten angeboten werden können, muss die Technik erneuert werden. Hierzu werden bis zu den neu im Stadtbild au auchenden Schaltkästen Glasfasern verlegt. Von den Schaltkästen in die Haushalte bleiben die alten Kupferleitungen bestehen, diese werden jedoch mit neuer Technik (VDSL genannt) genutzt. „Unser RUSSEE“ hat beim BreitbandKompetenzzentrum SchleswigHolstein (www.bkzsh.de/) nachgefragt. Nach Aussagen des Leiters Richard Krause baut aktuell in Russee, Hammer und Demühlen nur die Deutsche Telekom ihr VDSL-Netz aus. Der Ausbau wird DownloadGeschwindigkeiten von bis zu 50 Mbit/s ermöglichen. Zukün ig können durch zusätzliche Technik (so genanntes Vectoring) noch Leistungssteigerungen bis 100 Mbit/s möglich sein. Auf Nachfrage konnten die lokalen Anbieter wie TNG und KielNET keine Angaben machen, wann und wie sie eigene mit der Telekom vergleichbare Angebote für


2 | Breitbandausbau in Russee, Hammer und Demühlen Fortsetzung von Seite 1

Russee, Hammer und Demühlen anbieten können. Ein Glasfaser-Ausbau, der für zukün ige Bandbreiten zwischen 100MBit/s und 1GBit/s notwendig ist, ist in unseren Stad eilen zur Zeit nicht absehbar. Das BreitbandKompetenzzentrum erwartet hier auch in den nächsten Jahren keine großen Änderungen. Denn auf Basis der EU-Vorgaben und gemäß aktueller Regelungen sind sowohl Russee, Hammer und auch Demühlen größtenteils mit Breitbandangeboten gut versorgt. Neben der Telekom bietet auch Kabel DeutschVerfügbarkeit von VDSL am Beispiel Russee land marktübliche Bandbreiten an. Für kleinere Anbieter lohnen sich die Inves onen in unseren Der Ausbau mit Glasfaser ist aber Stad eilen aktuell noch nicht. mi elfris g zwingend notwendig, da


Breitbandausbau in Russee, Hammer und Demühlen| 3

die mi lerweile teilweise 50 Jahre alten Kupferleitungen nicht mehr den aktuellen Anforderungen genügen. Bereits im aktuellen Koali onsvertrag auf Landesebene wurde festgehalten, dass jeder Mensch in SchleswigHolstein Zugang zu einem Breitbandanschluss erhalten soll. Aus Sicht der Landesregierung ist Breitband eine Basisinfrastruktur des 21. Jahrhunderts wie die Verkehrsinfrastruktur oder Strom, Gas-, Wasser- und Abwasserleitungen. Die Landesregierung hat hierzu eine Breitbandstrategie formuliert, die in ganz Schleswig-Holstein den Ausbau des Breitbandnetzes vorantreiben soll (mehr dazu unter www.schleswigholstein.de/MWAVT/DE/Technologie/ Breitband/). A

Die Bundesregierung hat in der am 20. August beschlossenen „Digitalen Agenda 2014 – 2017“ (www.digitaleagenda.de/) festgelegt, dass eine flächendeckende Breitbandinfrastruktur mit einer Downloadgeschwindigkeit von mind. 50 Mbit/s bis 2018 entstehen soll. Vielerorts entdecken die Stadtwerke und Energieversorger dieses neue Geschä sfeld. So entstehen z.B. in Nordfriesland, rund um Neumünster und auch in Dithmarschen und im Kreis Steinburg neue Angebote, die teilweise schon Haushalte mit zukun sträch ger Glasfaser anbinden. (st)

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Seefest Russee

Seite 4

„Komm mit - Ak v draußen“

Seite 6

KiTa in guten Händen wissen

Seite 8

Stad eilnachrichten

Seite 10

20 Jahre AWO Kinderhaus

Seite 12

Die totalitäre Bedrohung

Seite 16

Kiel vor olympischer Zukun

Seite 18

KiTa-Gebührenfreiheit

Seite 20

Veranstaltungen u. Impressum Seite 22 Re ungshubschrauber in Russee Seite 23


4 | Seefest Russee

Seefest ohne Regen aber mit der SPD Russee-Hammer Am 26.06.2014 fand auf dem Gelände von Gut Schuß Demühlen wieder das diesjährige Seefest sta . Die Organisa on lag in den bewährten Robert Bartels Händen vom SchütOV-Vorsitzender zenverein. Es wurde ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm geboten. Für das leibliche Wohl wurde je nach Geschmack mit Kaffee und Kuchen oder Bratwurst und Bier/ Cola gesorgt. Etliche Vereine, Verbände und Teilnehmer aus der Geschä swelt der Stad eile waren mit Ständen vertreten. Erstmals war auch die SPD RusseeHammer dabei. Der Stand mit einem

Glücksrad war zeitweise dicht umlagert. Die Preise waren heiß begehrt. Als besonders reizvoll stellte sich der Hauptpreis, ein SPD Ball, heraus, was in Zeiten der Fußballweltmeisterscha natürlich leicht zu erklären war. Eine weitere A rak on war der Papagei des SPD Ortsbeiratsmitgliedes Rolf Klein. Der Vogel wurde viel bestaunt und es wurden viele Fragen dazu gestellt, die Rolf Klein sachkundig und mit viel Geduld beantworten konnte.

Der Stand der SPD auf dem Seefest zur Kieler Woche 2014


Arbeitskreis Ortsgeschichte| 5

Das Seefest wurde von der Bevölkerung wieder sehr gut angenommen. Der Charme dieser Stad eilfeste ist aus der Kieler Woche nicht mehr wegzudenken. Die SPD Russee-Hammer wird bes mmt auch nächstes Jahr wieder mit der Bevölkerung vor Ort feiern.

Wer interessiert sich für die Ortsgeschichte von Russee und Hammer? Ab Oktober 2014 soll mit den Mitarbeitern der Internetseite „Kiel Russee, Kiel Hammer“ ein Arbeitskreis Ortsgeschichte eingerichtet werden, der sich mit der Geschichte der Stad eile Russee und Hammer befasst. Dazu werden Interessierte gesucht. Gesucht werden auch Einwohner, die mit Fotos und anderen Dokumenten unterstützen können. Wer Lust hat meldet sich per Mail bei robert_bartels@freenet.de (roba)


6 | „Komm mit - Ak v draußen!“

„Komm mit – Ak v draußen!“ in Kiel „Komm' mit – Ak v draußen!“ so lautet das Pilotprojekt des Sozialverbandes Deutschland (SoVD), das ab September 2014 in Kiel startet. Menschen ab 50 können einmal in der Woche gemeinsam „Walken“ (flo es Spazieren). Die Laufgruppen werden jeweils von einem ausgebildeten Übungsleiter geführt. Es geht durchs eigene Stadtviertel: Im Park, im Gerd Schwer eger

Wald oder entlang von Straßen. Das Angebot ist kostenlos, Sportbegeisterte müssen nichts mitbringen, außer feste Schuhe und we erfeste Kleidung. Das Projekt organisiert der Sozialverband zusammen mit dem Ellerbeker Turnverein und dem Kieler Männer Turnverein (KMTV). Finanziert wird das Projekt überwiegend von der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung. In Russee-Hassee sowie in Ellerbek bietet der SoVD zunächst Walken an. Interessierte treffen sich in Russee-Hassee jeweils montags um 16.15 Uhr an der Bushaltestelle Strucksdiek, Rendsburger Landstraße. Kontakt für Russee-Hassee über Gerd Schwer eger, Tel.: 0176-82100786. (OB)


Bouleplatz | 7

Gerd Schwertfeger trat 2008 in den Sozialverband Deutschland (SoVD) ein. Seit Januar 2014 ist der gebürtige Hasseer Vorsitzender des SoVDOrtsverbandes Kiel-Hassee-Russee. Der 54jährige ist außerdem Beisitzer im Kreisvorstand Kiel des Sozialverbandes sowie Stellvertretendes Mitglied im Beirat für Menschen mit Behinderung der Landeshauptstadt Kiel. Der neue Bouleplatz an der Spreeallee

Bouleplatz am Käthe - Kollwitz - Pfad Im letzten Jahr ha en der TSV Russee und die Freiwillige Feuerwehr ein Straßenfest in der Rendsburger Landstraße organisiert. Ziel war es mit dem Erlös ein Projekt zugunsten älterer Bürgerinnen und Bürger zu verwirklichen. Tausende Besucher feierten mit. In der Novembersitzung des Ortsbeirates überreichten der Vorsitzende des TSV Russee, Carsten Kähler und der Wehrführer der FF Russee Uwe Maaß, dem Ortsbeirat einen symbolischen Scheck

in Höhe von 2.500 €. Nach Zus mmung der Stadt Kiel konnte nun eine Boulebahn in der Spreealle / Ecke Käthe – Kollwitz – Pfad errichtet werden. Zusätzlich sollen einige Bänke für Spieler und Zuschauer aufgestellt werden. Die offizielle Einweihung wird am 11. Oktober um 11.00 Uhr erfolgen. Mitglieder der Rockschule Russee (Leiter Sven Zimmermann) sorgen für einen musikalischen Rahmen.

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8 | Kinder in guten Händen wissen

Kinder in guten Händen wissen - Stadt Kiel baut Schulkinderbetreuung besonders aus Im jetzt begonnenen Kindergarten-/ Schuljahr stellt der Ausbau der Schulkinderbetreuung in Kiel einen besonderen Schwerpunkt dar. Dies ist das Ergebnis der von der Ratsversammlung im Mai beschlossenen Bedarfsplanung für 2014/2015. Danach sind stadtweit in diesem Bereich 267 Plätze neu geschaffen worden. Auch Russee profi ert von dieser Entscheidung. In der Betreuten Grundschule gibt es nun zehn Plätze mehr. Die Verwaltung hat damit erneut unter Beweis gestellt, das sie auf den Bedarf in Stad eilen mit Angeboten auf die Wünsche der Eltern vor Ort reagiert. Doch der Weg hierhin war

nicht ganz ohne Hürden: Noch in der Februar-Sitzung des Ortsbeirates ha en Bürgerinnen und Bürger die Sorge geäußert, dass für ihre Kinder keine Halbtagsbetreuung gewährleistet sei und sich in Eigenini a ve an das fachlich zuständige Amt für Schule, Kinder- und Jugendeinrichtungen gewandt. Sie übergaben in der städ schen Kindertagesstä e gesammelte Unterschri en an Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) und den CDUFrak onsvorsitzenden Stefan Kruber. Die betroffenen und auch sich solidarisierende Eltern schrieben zudem unzählige Briefe, die Vorsitzenden der Stadtelternvertretung Sabine Wösthoff wurde eingeschaltet und die


Kinder in guten Händen wissen | 9

Elternbeiräte der städischen Kita machten Sondersitzungen und Überstunden. Sie stellten diese Ak vitäten nicht eher ein bis sogar das letzte Mädchen seinen ungewöhnlichen 21. Platz gefunden ha e. Ein Zeichen, das sich es sich lohnt, gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Ein besondere Augenmerk auf diesen Teil der Kinderbetreuung ist in unserer Stadt möglich, weil es durch die erheblichen Anstrengungen der vergangenen Jahre gelungen ist, die Betreuung für UnterDreijährige auf mi lerweile 38 % auszubauen. Gleichwohl sind auch hier weitere 100 Plätze neu geschaffen

worden. In der klassischen Betreuungsgruppe der Drei- bis Sechsjährigen erreicht Kiel schon seit Jahren nahezu die Vollversorgung von 100 %. Hier wird in Russee im Regenbogen Kindergarten eine altersgemischte Gruppe mit drei Plätzen sechs Stunden in acht Stunden umgewandelt, was einem Zuwachs von drei Plätzen entspricht. Dieser beträgt in der Stad schen Kindertagesstä e 11 Betreuungsplätze, hier wird eine halbe Elementargruppe vier Stunden in eine halbe Elementargruppe acht Stunden umgewandelt. Michael Wagner Benjamin Fürstenberg


10 | Stad eilnachrichten

Planungen zum Hof Hammer Wie bekannt, soll auf dem Hof Hammer ein inklusives Wohnquar er entstehen, in dem Menschen mit und ohne Behinderung, jung und alt, FamiWinfried Jöhnk lien und Singles ein Vors. Ortsbeirat neues Zuhause finden. In dem mehrstufigen Verfahren ist nunmehr die vierte Stufe „Zuschlagserteilung“ erreicht. Das Auswahlgremium aus Verwaltung und Poli k empfahl, die Grundstücksverhandlungen mit der Firma Demandt aufzunehmen. Nach dem derzei gen Stand werden auf dem Gelände 100 Wohneinheiten entstehen, davon 14 Wohnungen als Ersatz für die bisher

von der S ung Drachensee genutzten Räume. Weitere 32 Wohneinheiten werden in vier Reihenhausblöcken geschaffen. Die übrigen Wohneinheiten verteilen sich auf die bestehenden Internatsgebäude sowie zwei Geschosswohnungsbauten mit einem durchmischten barrierefreien Wohnungsangebot für verschiedene Haushaltsgrößen und eine Hausgemeinscha für Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Nach Vorlage der ersten konkreten Entwürfe des Investors wird von der Stadt ein Kaufvertragsentwurf gefergt. Mit dem Fortschri der Planungen kann auch das Bauplanverfahren vorangetrieben werden und ein erster Bebauungsplanentwurf erstellt werden. Im Rahmen dieses Verfahrens wird die Beteiligung der Öffentlichkeit u.a. durch die Vorstellung der aktuellen Planung im Ortsbeirat sichergestellt.


Stad eilnachrichten | 11

Vorderster Kronsberg Im Jahr 2011 stellte Bürgermeister Todeskino dem Ortsbeirat RusseeHammer-Demühlen erste Überlegungen für die Bebauung des Geländes Vorderster Kronsberg vor. Konkrete Pläne für eine Bebauung des Gebietes bestehen zurzeit aber nicht. Eine orienerende Baugrund- und Altlastuntersuchungen wurde im Au rag der Stadt Kiel im gleichen Jahr durchgeführt. Anhand von Bodenmischproben wurde untersucht, ob eine Gefährdung für zukün ige Bewohner bestehen könnte. Hierbei wurde festgestellt, dass lediglich in einem Bereich der Oberbodenmischprobe eines Feldes innerhalb der obersten 10 cm ein gering erhöhter Bleigehalt vorliegt, der eine sensible Nutzung ausnimmt, jedoch keine Einschränkung für eine Wohnnutzung bedeutet. Neben den Bodenuntersuchungen wurden Bodenlu messungen auf Deponiegas durchgeführt, um hierdurch möglicherweise entstehende Gefährdungen gesunder Wohn- und Arbeitsverhältnisse erkennen zu können. Hier wurden bei neun von zehn Messpunkten keine Hinweise für das Au reten von Methan als Leitparameter für De-

poniegas gemessen. Ein zehnter Messpunkt, der sich innerhalb des aufgeforsteten Bereiches im Süden des Untersuchungsgebietes befindet, wies demgegenüber einen erhöhten Methangehalt auf, der hier vermutlich auf eine kleinräumige Gasblase, die sich aus der Zersetzung organischer Substanz (Pflanzenreste) innerhalb des bindigen Füllbodens gebildet hat, zurückzuführen ist. Die von einzelnen Bürgern vorgetragenen Zweifel können vom Umweltschutzamt nicht nachvollzogen werden. Bei den Untersuchungen gab es keine Hinweise auf Abbruchmaterial einer Tankstelle, eine großräumige Schadstoffverunreinigung wird von der Stadt Kiel ausgeschlossen.

Bei der Wiederverfüllung der ehemaligen Kiesgrube ist ausschließlich Bodenaushub verwendet worden. Wassergefährdende Stoffe waren wegen der Nähe zu Brunnenstandorten ausdrücklich von der Verfüllung ausgeschlossen. Sollte es dennoch kleinräumig zu Ablagerungen umweltproblema scher Stoffe gekommen sein, würden diese dann bei den Untersuchungen, die im Rahmen konkreter Bauprojekte erforderlich sind, festgestellt werden. (WJ)


12 | 20 Jahre AWO Kinderhaus

20 Jahre AWO Kinderhaus Russee mit Bürgerladen - Eine Zeitreise „Wir wollen in Russee ein Bürgerhaus und keinen Palast“, telte die KIELER NACHRICHTEN am 7.9.1991. Die Zeitung zi erte Kai Kramm. Der damaOlaf Busack lige Chef des 4. Polizeireviers ha e während einer öffentlichen Veranstaltung der AWO Russee am 5.9.1991 gefordert, dass Poli ker ein vor- zeigbares Konzept für den Bau eines Bürgerhauses vorzulegen hä en. „Immer nur darauf hinzu- weisen, dass Kiel kein Geld hat, ist ein schwaches Argument“, kri sierte Kramm.

Einige Kommunalpoli ker und Kommunalpoli kerinnen ha en sich zuvor krisch bis ablehnend zu einem Bürgerhaus und seiner Finanzierung durch die Landeshauptstadt (LH) Kiel geäußert. Der Re er des Abends war Steffen Etzel (†), damals Kreisgeschä sführer der Kieler AWO. Etzel hielt folgende abgespeckte Lösung für machbar: Die AWO baut eine große Kindertagesstä e (Kita), an die Räume eines Bürgerhauses angegliedert werden sollten. Finanziert werden könnte das über Landeszuschüsse, Dri mi el und Einnahmen aus der Glücksspirale. „Wenn die Stadt Kiel der AWO die Planungs-


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mi el erlässt, wären wir bereit, in die Planungen einzusteigen“, so Etzel. 1989 - 1992 AWO startet Ini a ve Die AWO Russee beantragte bei der Stadt Kiel im Januar 1989 den Bau eines Bürgerzentrums für den ständig wachsenden Stad eil Russee. Die Vorsitzende der Russeer AWO, Roswitha Busack, begründete die Forderung mit fehlenden Kita-Plätzen und der unzureichenden Infrastruktur im Stad eil. Unterstützt wurde die AWO vom Ortsbeirat (OBR) Russee/Hammer. Dieser forderte im April 1989 die LH Kiel auf, im Nachtragshaushalt 1991 Planungsmi el für den Bau eines Bürgerzentrums bereitzustellen. Alwin Schmalz, ehemaliger OBRVorsitzender, und Olaf Busack, damals Russeer SPD-Vorsitzender und OBRMitglied, wiesen auf folgendes hin: Infolge der ständigen Besiedlung Russee's besteht eine große Nachfrage an Räumlichkeiten, in denen beispielsweise Kulturarbeit, Jugendarbeit, Altenarbeit, Schularbeitenhilfe, Veranstaltungen der AWO, der Parteien, des Ortsbeirates oder anderer Organisa onen sta inden könnten. „Braucht Russee ein Bürgerzentrum?“ lautete eine öffentliche Veranstaltung der AWO Russee mit Vertretern der Stadt Kiel und Kommunalpoli kern am 5. September 1991. Das Ergebnis: Die einzige Chance auf Realisierung eines

Bürgerzentrums bestand darin, dass dieses in Kombina on mit einer Kindertagesstä e betrieben wird. Durch die Doppelnutzung der Räume wäre eine Finanzierung realis sch. Nachdem die Planungsmi el im Kieler Haushalt bereitgestellt waren, legten die SPD vor Ort gemeinsam mit der AWO Russee einen Vorschlag zum Raum- und Nutzungskonzept vor. Dieses wurde den zuständigen Stellen im Kieler Rathaus übergeben. (Unser RUSSEE März 1989, März, Juni, September u. Dezember 1990) 1993 Grundsteinlegung „Auch in einer finanziell angespannten Finanzlage der Stadt arbeiten die im Sozialwesen engagierten Krä e in Kiel daran, eine sozialverträgliche Poli k sicherzustellen“, sagte Kiel's Stadtrat Rolf Schroedter Schroedter und Stöcken legten den Grundstein am 26. November für das Kinderhaus 1993. Der Sozialdezernent legte zusammen mit Gerwin Stöcken, damals Kieler AWO- Kreisvorsitzender, den Grundstein für ein Kinderhaus Russee mit Bürgerladen in der Spreeallee 76. Stöcken betonte, dass die AWO Kiel


14 | 20 Jahre AWO Kinderhaus

hier ihren 6. Großraumkindergarten geschaffen hat und sich damit am Ausbau des Angebots an Kita-Plätzen in Kiel beteiligt. Der Bürgerladen soll zwei große Räume, eine Küche und Toile en für Stad eilgruppen und Familienfeiern haben.

Bei sommerlichen Temperaturen Ende April feierte die Kieler AWO Rich est für das Kinderhaus mit angeschlossenem Bürgerladen. Das Kinderhaus bietet Platz für 100 Kindern und soll zum neuen Kita-Jahr Anfang September 1994 seinen Betrieb aufnehmen. (Unser RUSSEE , März und Juni 1994) 1994 Rich est und Eröffnung Anfang September 1994 begrüßte Verena Daumann (heute: Verena Dobbitsch) - seit 1.9.1994 Leiterin des AWO Kinderhauses Russee - die ersten Kinder. Der Bürgerladen steht seit November 1994 verschiedenen Vereinen, Verbänden, Parteien, Gesprächskreisen, Selbsthilfegruppen, Familienfeiern und dem Ortsbeirat zur Verfügung. (Unser RUSSEE , September 1994)

1999 bis heute

Von 1999 bis 2002 leitete Holger Jansen das AWO Kinderhauses. Am 1. Februar 2002 übernahm Claudia Engelmann die Leitung des Kinderhauses mit Bürgerladen.

Eckehard Raupach (stellv. AWO Kreisvorsitzender) und die Leiterin Claudia Engelmann

Am 6. September 2014 feierte das Kinderhaus Russee und der Bürgerladen mit einem umfang- reichen Programm sein 20jähriges Bestehen.

Das Kinderhaus heute


Ortsbeirat | 15

Ortsbeirat aktuell Die Themen „Errichtung eines Kommunika onszentrums“ und die „Grömms ung“ werden den Ortsbeirat Russee / Hammer / Demühlen sicher noch einige Zeit beschä igen. Noch in diesem Jahr soll eine Sitzung unter Schwerpunkt Kinder und Jugendliche stehen (Voraussichtlich 21. Oktober im Gemeindehaus an der St. Gabriel Kirche). In der Novembersitzung stellen sich die Bewerberinnen und Bewerber für den Seniorenbeirat der Landeshauptstadt Kiel vor.

Der Ausbau des Bahnhofes Russee, die Erweiterung von famila, das Projekt Hof Hammer, die geplante Querungshilfe in der Rendsburger Landstraße im Bereich Lidl sind Punkte, die in den nächsten Monaten zur Beratung anstehen. Nach der Kons tuierung des Seniorenbeirates ist eine Sitzung mit dem Schwerpunkt „Ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger“ geplant. Nutzen Sie die Sitzungen des Ortsbeirates um Ihre Anregungen vorzutragen. (WJ) Ehrenamtliche Zusteller und Zustellerinnen für Zeitung "Unser RUSSEE" gesucht! Kontakt über Olaf Busack (T. 697407)


16 | Die totalitäre Bedrohung

Die totalitäre Bedrohung Wir sollten au ören, von Religion zu reden. Die Durchsetzung einer Ideologie mi els terroris scher Gewaltanwendung ist das „eigentliche Wesen HerrMdB Hans-Peter Bartels totalitärer scha “ (Hannah Arendt), gleich um was für eine Art organisierter Heilslehre es sich handelt. Der Herrscha sanspruch ist absolut: Er duldet keine Konkurrenz oder Abwägung. Der Herrscha sbereich: unbegrenzt; jeder Aspekt des Lebens muss der Ideologie, ihrer Organisa on und deren Führer untertan sein, immer und überall. Gegner müssen sterben, Verräter sind zu erschießen, Abweichler zu liquidieren.

Diese Strukturmerkmale sind wieder da: im Djihadismus, der von Mali über Libyen, Somalia, Jemen, Syrien, den Irak, Afghanistan und Pakistan zum Angriff auf etablierte Despoten wie Demokra en angetreten ist. Es handelt sich um eine fana sche Massenbewegung, aber sie ist nicht einheitlich, noch nicht. Der IS-Führer Abu Bakr alBaghdadi könnte, wenn etwa sein schauriger Siegeszug ins Stocken gerät, wie Pol Pot von „gemäßigteren“ Djihadisten überwäl gt werden – oder wie Stalin über die Lauen und Renegaten im eigenen Reich wie in der Interna onale triumphieren. Und hat eigentlich Al-Quaida die „Nacht der langen Messer“ schon hinter sich? Vergleiche sind nicht verboten, aber sie ersetzen nicht die Analyse dieser dri en totalitären Bedrohung der Welt innerhalb von hundert Jahren.


Die totalitäre Bedrohung | 17

Der Djihadismus ist nicht deshalb weniger bedeutsam oder gefährlich, weil er nicht von Europa ausgeht. Es geht hier auch nicht um isolierte Terroranschläge, wie wir sie in Westdeutschland von der RAF kannten, nicht um etwas begrifflich so Unspezifisches wie „interna onalen Terrorismus“ oder die Poli k des „Islamismus“. Es geht um den totalen Herrscha sanspruch einer neuen Gewal deologie. Dem ist durch Appelle an freundlichere Muslime, sie mögen sich eifriger von den SS-ar g schwarzuniformierten Mördergruppen distanzieren, kaum beizukommen. Die islamischen Gesellscha en selbst, und zwar das liberale wie das religiöse Lager, leiden doch am he igsten unter der neuen ubiquitären Terrordrohung. Der Westen und die zivilisierte Welt werden dieser totalitären Weltbewegung, die längst Brückenköpfe in Amerika und Europa gebildet hat, entschlossen und geschlossen entgegen-

treten müssen. Russland und China sollten dabei sein. Jedes vom Djihadismus terrorisierte Land ist anders, aber wir sollten stärker die Gemeinsamkeiten sehen. Von Mali bis Pakistan ist es das gleiche Ölgeld aus den gleichen vornehmen Geldquellen auf der arabischen Halbinsel, das die Indoktrina onscamps, die Waffen und den Nachschub finanziert, jedenfalls die Grundaussta ung. Dort muss unsere Poli k des „Containment“, der Eindämmung beginnen. Wir dürfen nicht die Botscha von Freiheit und Wohlstand, die unsere Gesellscha en kennzeichnet, verdunkeln durch Methoden der Gegenwehr, die denen des Gegners unheimlich ähneln: keine Geheimgefängnisse, kein Verschwindenlassen von Verdäch gen, kein „targeted killing“, keine Folter. So hat der Westen die ersten beiden Totalitarismen bekämp , überlebt und am Ende überwunden.


18 | Kiel vor erneuter olympischer Zukun ?

Kiel vor erneuter olympischer Zukun ? Zweimal – 1936 und 1972 - hat Kiel die Segelwe bewerbe der olympischen Spiele ausgerichtet. Mit der 72er Veranstaltung sind bis heute neMdL Jürgen Weber ben dem Sport vor allem wich ge Infrastrukturprojekte verbunden, die für unsere Stadt von großer Bedeutung Bürgerbeteiligung waren und sind. In erster Linie natürlich der Ausbau Schilksees und der Autobahnanschluss.

Nachdem der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) im April diesen Jahres beschlossen ha e, auch kün ig Olympische Spiele und Paralympics in Deutschland grundsätzlich ausrichten zu wollen, begannen Bürgerscha und Senat in Hamburg damit eine Bewerbung zu prüfen. Schnell schwappte die olympische Versuchung auch in unser Land. Mi lerweile ist Hamburg auf Bewerbung von Hamburg dem Weg zu einer Bewerbung. Vor diesem Hintergrund hat der Schleswig -Holsteinische Landtag frak onsübergreifend beschlossen, sich für eine Bewerbung Hamburgs im Zusammenwirken mit den norddeutschen Bundesländern stark zu machen. Viele Wenn und Aber stehen dabei


Kiel vor erneuter olympischer Zukun ? | 19

natürlich noch im Raum: Wie sichern wir eine umfassende Bürgerbeteiligung in der Bewerbungsphase und später an den Planungen ? Nachhal ger wirtscha licher Nutzen Wie werden die sozialen, ethischen Zweimal – 1936 und 1972 - hat Kiel die Segelwe bewerbe der olympischen Spiele ausgerichtet. Mit der 72er Veranstaltung sind bis heute neben dem Sport vor allem wich ge Infrastrukturprojekte verbunden, die für unsere Stadt von großer Bedeutung waren und sind. In erster Linie natürlich der Ausbau Schilksees und der Autobahnanschluss. Nachdem der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) im April diesen Jahres beschlossen ha e, auch kün ig Olympische Spiele und Paralympics in Deutschland grundsätzlich ausrichten zu wollen, begannen Bürgerscha und Senat in Hamburg damit eine Bewerbung zu prüfen. Schnell schwappte die olympische Versuchung auch in unser Land. Mi lerweile ist Hamburg auf dem Weg zu einer Bewerbung. Vor diesem Hintergrund hat der SchleswigHolsteinische und kulturellen Werte bewahrt Welcher nachhal ge wirtscha liche Nutzen kann dabei erreicht werden Klar ist, dass dringend Veränderungen beim Interna onalen Olympischen Komitees (IOC) notwendig sind, die insbesondere die wich gen Punkte Transparenz, „Sauberer Sport“ und Nachhalgkeitsfaktoren bei allen Projekten

beinhalten. Der Aspekt der Nachhal gkeit - sowohl für die Infrastruktur bei Sportstä en als auch bei Wegeverbindungen ist unter den Gesichtspunkten der längerfrisgen Nachnutzung der Anlagen, dem schonenden Umgang mit der Natur sowie eines nachsorgenden Umweltschutzes, ein bedeutendes Anliegen. Der konkrete Zeitpunkt einer deutschen Olympiabewerbung soll erst nach Abschluss des Reform-Prozesses „Agenda 2020“ durch das Interna onal Olympische Komitee (IOC) entschieden werden. Auch wenn die Diskussion erst begonnen hat, ob überhaupt Olympia – und die dazu gehörenden Paralympics - in absehbarer Zeit in den Norden kommen, sind die Städte als mögliche Austragungsorte schon mal in die Offensive gegangen. Segeln, Surfen, Beachvolleyball, Handball, Rudern und Reiten –alles Sportarten, die gut nach Schleswig-Holstein passen. Viele davon auch nach Kiel. Es lohnt sich also, sich dafür rechtzei g warmzulaufen. Olympia und Paralympics auch in Kiel: Das könnte auch ein nachhal ger Schri in die Zukun sein. Keine neue Autobahn dieses Mal, aber vielleicht ein krä iger Schub in Sachen Barrierefreiheit. Wir sollten diese Chance im Auge behalten.


20 | Kita-Gebührenfreiheit

Kita-Gebührenfreiheit – Entlastungen für die Mi elschicht!

Foto: Olaf Bathke

Ratsherr Falk Stadelmann

Welche Möglichkeiten gibt es für die Poli k, das verfügbare Einkommen für die Mi elschicht und die unteren Einkommensbezieher zu erhöhen?

Nun, die Stadt Kiel stellt die Familien in den Mi elpunkt ihres Handelns. Im Juli 2014 hat die Kieler Ratsversammlung beschlossen, die Gebührensätze für die Krippenbetreuung zu verändern. In Zukun werden Eltern für die Betreuung ihres Kindes in einer Krippe erst ab einem Monatseinkommen von 1.886

Euro Gebühren zahlen müssen (sta heute schon ab einem Ne oeinkommen von 1.500 Euro). Die Gebührensätze steigen langsamer an, sodass der heu ge höchste Gebührensatz von 240 Euro erst ab einem Monatseinkommen von 2.420 Euro (sta heute 2.200 Euro) erreicht wird. Darüber hinaus werden jetzt auch – wie bei der Steuererklärung – Werbungskosten (z.B. Fahrtkosten zur Arbeitsstä e) bei der Berechnung des monatlichen Familieneinkommens abgezogen, weil dieses Geld ja auch tatsächlich nicht zur Verfügung steht, sondern z.B. an der Tankstelle oder für Busfahrkarten ausgegeben werden muss. Das entlastet einen guten Teil der Mi elschicht. Die Neuregelungen gelten ab dem Jahr 2015.


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Die Stadt, deren Haushalt bei weitem nicht ausgeglichen ist, kann diese Gebührenentlastung nicht allein bezahlen. Das Gebührenrecht verlangt darüber hinaus, dass für die teurere Krippenbetreuung – hier sind kleinere Gruppen mit mehr Personal als im Kindergarten für die Drei- bis Sechsjährigen – auch höhere Gebühren berechnet werden. Deshalb steigt der Gebührenhöchstsatz für eine Ganztagsbetreuung in der Krippe in Zukun von heute 240 Euro auf 320 Euro. Das tri – auch wenn man dann mehr Abzüge abrechnen darf – noch immer viele Einkommen aus der Mi elschicht. Immer wieder ist in der Öffentlichkeit von Steuersenkungen oder einer Be-

kämpfung der „Kalten Progression“ die Rede. Ich sage: Wenn die Bundesregierung oder die Landesregierung Familien wirklich und unbürokra sch helfen will, dann sorgt sie für eine Gebührenfreiheit in der Krippe und in den Kindergärten. Das wäre ein echtes Entlastungspaket für die Familien aus der Mi elschicht. Ich werde mich dafür einsetzen, dass nun die SPD in den Parlamenten in Schleswig-Holstein und im Bund nachzieht. Dass es möglich ist, zeigt unser Nachbarland Hamburg unter SPDBürgermeister Olaf Scholz: Dort ist seit dem 1. August 2014 eine fünfstündige Kita-Betreuung für alle Kinder von der Geburt bis zur Einschulung beitragsfrei!


22 | Veranstaltungskalender, Impressum

VERANSTALTUNGEN IN RUSSEE, HAMMER UND DEMÜHLEN Vereine, Verbände und Organisationen können hier ihre Veranstaltungstermine kostenlos bekannt geben. Die Termine müssen bis Redaktionsschluss (siehe Impressum!) vorliegen. Der Einsender ist für den Inhalt verantwortlich. Auswahl und Kürzungen behält sich die Redaktion vor. Schreiben Sie uns oder rufen an: Olaf Busack, Redderkamp 195, Tel. 69 74 07, olaf.busack@gmx.de) oder Dirk Lerche, Tel. 531011, dirk.lerche@spd-kiel.de)

25.09.2014 19:30 Uhr SPD Ortsvereine Russee-Hammer, Hassee und Südwest: „OB Kämpfer 100 Tage im Amt“ Gehörlosenzentrum, Hasseer Straße 47, Hassee 05.10.2014 10:00 Uhr Erntedank-Go esdienst, St. Gabriel-Kirche, Russee 09.10.2014 19:30 Uhr SPD Stamm sch, Schützengilde 18.10.2014 19:45 Uhr Herbstball / Königsfest, Gilde „Gut Schuß Demühlen“ 21.10.2014 19:30 Uhr OBR Russee/Hammer/Demühlen Gemeindehaus Russee, St. Gabriel-Kirche 30.10.2014 19:30 Uhr „Pa entenverfügung und Vorsorgevollmacht“, Vortrag, Gemeindehaus Russee, St. Gabriel-Kirche 05.11.2014 19:00 Uhr „Pa entenverfügung“, Siedlergemeinscha Hammer-Russee-Dem. 13.11.2014 19:30 Uhr SPD Mitgliederversammlung, AWO Bürgerladen Russee 18.11.2014 19:30 Uhr OBR Russee/Hammer/Demühlen, Schützengilde 20.11.2014 19:30 Uhr „Lebendige Nachbarscha gestalten, Erfüllt leben im Alter“, Gemeindehaus Hammer, Claus-Harms Kirche 29.11.2014 15:00 Uhr Senioren Adventkaffee, Gilde und Siedlerbund, Gildeheim 30.11.2014 10-16 Uhr Musical, Go esdienst mit MayaMo und Shanty Chor, anschl. Adventsbasar, St. Gabriel-Kirche Russee 06.12.2014 15:00 Uhr Seniorenkaffee, Schützengilde 16.12.2014 19:30 Uhr OBR Russee/Hammer/Demühlen, Grundschule Russee

IMPRESSUM Herausgeber: SPD Kiel - Ortsverein Russee-Hammer Redaktionsanschrift und Anzeigen: Olaf Busack, Redderkamp 195, 24111 Kiel, Tel. 69 74 07, olaf.busack@gmx.de Redak on: Robert Bartels (roba), Olaf Busack (OB), Eckhard Frenzke (ef), Winfried Jöhnk (WJ), Dirk Lerche (dl), Sven Thomsen (st), Michael Wagner (mw) Satz, Layout: Dirk Lerche, Am Blöcken 25, Tel. 53 10 11, dirk.lerche@spd-kiel.de Vertrieb: Eckhard Frenzke, Michael Wagner, Olaf Busack (auch V.i.S.d.P.) Druck: Hansa Druck, Hansastr. 48, 24103 Kiel - Auflage: 4200 Namentlich gekennzeichnete Ar kel geben nicht immer die Meinung des Herausgebers wieder. Die Redak on behält sich vor, eingesandte Ar kel zu kürzen. Zuschri en ohne oder falschem Absender werden nicht veröffentlicht. Nachdruck - auch auszugsweise - ist nur nach vorheriger Genehmigung des Herausgebers erlaubt. Die Zeitung wird durch Anzeigenwerbung und Spenden von SPD-Mitgliedern finanziert.

Redak onsschluss für die nächste Ausgabe: 15. November 2014 Die Ausgaben von „Unser RUSSEE“ finden Sie auch im Internet unter www.spd-kiel.de/russee


Re ungshubschrauber in Russee| 23

Re ungshubschrauber mi en in Russee An einem heißen Sommernachmi ag hört man am späten Nachmi ag auf den Terrassen im Berliner Viertel mal wieder das Brummen des Re ungshubschraubers „Christoph 42“ der DLR Lu re ung aus Rendsburg. Gewöhnlich saust er hoch über unseren Dächern Richtung Krankenhaus oder zum Einsatzort. An diesem 27. Juli sitze ich gerade mit meiner Familie auf der Terrasse, als er über uns hinwegfliegt. Normalerweise nichts Ungewöhnliches. Plötzlich kommt er im Tiefflug zurück. Der Hubschrauber dreht 2-3 Runden, dann schwebt er über dem Wendehammer im Dahmeweg. Kurz darauf verschwindet er wieder aus unserem Blickfeld. Kurz darauf kommt er zurück und geht über den Wendehammer am Wannseebogen ganz langsam runter. Die Büsche biegen sich von dem Wind der Rotoren und überall fliegen trockene Blä er herum. Bis auf etwa 10 Meter kommt der Hubschrauber herunter,

bleibt kurz stehen und steigt dann wieder auf. Er fliegt Richtung Spreeallee, wo er dann langsam mi en auf der Kreuzung landet. Ein Notarzt und ein Sanitäter steigen aus und laufen zu einem Re ungswagen, der etwa 50 m weiter in der Spreeallee steht. „Ein No all, wie er im Stadtgebiet nur selten vorkommt“, berichtet der Pilot.

„Es war kein Notarzt auf dem Landweg schneller erreichbar“. Für die Nachbarn, die alle aus ihren Häusern strömten, war es ein aufregendes Ereignis an diesem heißen Sommertag im Juli. Dirk Lerche


Karl-Otto meint . . .

muss.“ Die Antwortet: „Ich muss arbeiten und da gehört das Telefonieren dazu.“ Meine Frage an einen arbeitsgeilen jungen Mann: „Und wenn jetzt ein Cello- oder Geigenspieler im Bus sein Instrument auspackt und zu üben anfinge?“ - Verdutzte Augen schauten mich an, ein Achselzucken kam dazu. Bingo! Dachte ich, ihn hat's wohl die Sprache verschlagen, trotz Handy!

Telefonieren in Bus und Bahn „Schatz, ich sitze jetzt im Bus und wir fahren gleich los“, flötete ein Mann mi leren Alters vor mir in der Buslinie 61 von Russee in die Kieler Innenstadt. Wow, dachte ich, was für eine Nachricht. Und was trötet dieser Mensch ins Handy, wenn er Auto fährt? Etwa folgendes: „Schatz, ich sitze im Auto, schnall' mich an, zünd' mir eine Zigare e an und fahre gleich los“.

Warum telefonieren Menschen im Bus, in der Bahn, im Restaurant, auf der Straße oder im öffentlichen Raum? Wollen diese Menschen anderen Menschen zeigen, wie beschä igt sie sind, wie unersetzlich, wie wich g? Wenn ich im Bus oder in der Bahn arbeiten will, kann ich schreiben, lesen oder am Laptop arbeiten. Das sind nützliche Tä gkeiten, die meine Mitreisenden nicht stören.

Einen Tag später, Linie 62 Innenstadt Richtung Russee: Ich dur e ein Telefonat einer Führungskra der Firma XYZ mit anhören: „Ich habe Ihnen schon tausend Mal gesagt, dass Sie das nicht so machen können, jetzt tragen Sie die Verantwortung und die sich daraus ergebenen Konsequenzen.“ Ein paar Tage später im Bus bekam ich mit, wie ein Mann mit seiner Ex-Partnerin lauthals über Sorgerechtsfragen disku erte: „Nun denk' doch mal an die Kinder und nicht immer nur an dich. Ansonsten muss ich gerichtlich gegen dich vorgehen.“ Das sind nur einige Beispiele von meinen fast täglichen Busfahrten. Ich könnte ein Buch schreiben - wird bes mmt ein Bestseller.

Was kann man gegen die „Handy-Mafia“ tun? Im Flugverkehr haben die meisten Fluggesellscha en bereits ein Handy-Verbot ausgesprochen. In Stockholm habe ich im Nahverkehr ein Handy-Verbot erlebt. Es dürfen dort nur SMS verschickt werden. Warum ist das nicht auch in deutschen Zügen und in Kieler Bussen möglich? Busfahrer und Busfahrerinnen könnten einfach mal stehen bleiben, wenn jemand telefoniert und warten bis das Gespräch beendet ist! Das wär doch was, oder? Ich wäre gespannt auf das öffentliche Geschrei.

Als technisch aufgeschlossener Mensch habe ich auch ein Handy und benutze es. Ich käme jedoch nicht auf Idee, persönliche Gespräche im Beisein von fremden Menschen zu führen. Dafür spreche ich ab und zu Leute wegen der teils lauten Telefonate um mich herum an: „Entschuldigen Sie, mich stört es, wenn Sie hier telefonieren und ich Ihr Gespräch mitanhören

Inzwischen war ich mit dem Bus an meiner Haltestelle angekommen, dachte noch mal über die zwangsweise mit angehörten Handygespräche nach und ging schmunzelnd nach Hause. Und was werde ich morgen im Bus wieder alles mitanhören müssen? Euer und Ihr Karl-O o

SPD Russee-Hammer im Internet: www.spd-kiel.de/russee


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