Sieber Ziitig 2/2015

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Sieber Ziitig Sozialwerke Pfarrer Sieber

auffangen – betreuen – weiterhelfen

Nr. 2/2015

Aufbrechen zu neuen Ufern Bei uns wagen Süchtige und Obdachlose den Aufbruch aus ihrem Elend. Im Pfuusbus ebenso wie im Sunedörfli und unseren anderen Einrichtungen. In der Hoffnung auf eine bessere Zukunft – in Würde und Gemeinschaft. Editorial «Wer bist Du?» und «Was brauchst Du wirklich?» Das sind die beiden ur-diakonischsten Fragen überhaupt. Besonders dringlich stellen wir diese Fragen Menschen, die nach jahrelangem Suchtmittelkonsum und dem damit verbundenen zerstörerischen Lebensentwurf den Ausstieg wagen: Nicht einfach von illegalen auf legale Substanzen wechseln, sondern richtig weg. Den Ursachen der Sucht auf den Grund gehen, erlittenen Schmerz und durchlebte Gewalt ablegen, aus Isolation und Verwahrlosung herauswachsen: In einer gut geführten Therapie, die der körperlichen Entgiftung folgt, ereignen sich berührend schöne Momente. Menschen finden wieder zu sich, entdecken ihre Gaben und Talente wieder und können ihre scheinbaren Defizite besser einordnen. Menschen begreifen sich wieder als Gegenüber, das mit all seinen Ecken und Kanten liebens- und achtenswert ist. Menschen wohnen wieder selbständig und gehen einer Arbeit nach und schaffen einen Mehrwert. Wenn das möglich wird, dann lohnt sich jeder Aufwand. Oder doch nicht? – Eine gute Therapie kostet pro Tag ab 400 Franken, wovon 231 Franken von der Wohngemeinde der Absolventen aufgebracht werden müssen. Ersatzprogramme sind billiger zu haben; die Folgekosten aber sind oft höher. Und sie werden von den Krankenkassen finanziert. Damit werden die Betroffenen zwar ruhig gestellt und fallen nicht wirklich auf. Sie haben aber kaum eine Chance, den Ursachen ihrer Sucht auf den Grund zu gehen – was heilsame Voraussetzung wäre für eine nachhaltige Gesundung. Genau diese Gesundung streben wir aber an. Damit die Frage «Wer bist Du?» zu einer wegweisenden Antwort findet.

• Christoph Zingg, Gesamtleiter

Wer es dort packt, hat gute Chancen, einen würdigen Platz in der Gesellschaft zu finden.

Der Obdachlose auf dem Bild symbolisiert das Schicksal vieler heutiger Menschen: Seine Einsamkeit am Ufer des Sees ist greifbar. Wir tun gut daran, gemeinschaftlichem Leben wieder mehr Beachtung zu schenken.

A

m 15. April musste die PfuusbusGemeinschaft den Bus räumen. Viele Gäste brachen in eine ungewisse Zukunft auf. Sie verbrachten das Winterhalbjahr im «Mutterbauch» des Busses und im Vorzelt, bekamen genügend zu Essen und wurden durch die Verantwortlichen begleitet, gestützt und in der Hoffnung bestärkt, dass sich vieles im Leben zum Positiven ändern kann. Bewohnern und Team danken wir von Herzen für ihr lebendiges Zeugnis der Liebe Jesu Christi. Auch andernorts in unseren Einrichtungen brechen Menschen aus ihrem alten Leben auf, in der Hoffnung auf ein neues, besseres. Etwa im Sunedörfli.

ganzes Notenvermögen versteckt. Versteht ihr jetzt?» Um 5 Uhr klappten die Bunkerleute ihre Feldbetten zusammen. In grösseren und kleineren Gruppen schlurften die Männer mit ihren Bündeln die Treppe hinauf zum Ausgang. Um 6 Uhr war der Bunker leer. Alle meine Brüder waren weg. Ich dachte zurück an die vergangenen Jahre. Wer hätte zu denken gewagt, dass die Solidargemeinschaft der Obdachlosen während 12 Jahren ihr Essen selber zubereitete?

In diesem Zusammenhang erinnere ich mich an die letzten Stunden im Luftschutzbunker am Helvetiaplatz, wo wir zwölf Jahre gelebt hatten, und den wir verlassen konnten, um den Suneboge zu beziehen. Die Stadt schlief noch, als die Bunkergemeinde am 17. Dezember 1975 um 4 Uhr ihre wenigen Habseligkeiten zu Bündeln schnürte. Im Aufenthaltsraum Seither sind Jahre verganmachte sich Aufbruchstimgen und noch immer sind mung breit. Panduren-Joe sie da, unsere Freunde, erschien und teilte mit, er die wandern müssen. Die habe sein Gebiss verloren. SWS werden sich weiterhin Mt 25,35 Es habe sich wohl selbständafür einsetzen, dass der dig gemacht. Chrigel spöttelte: «Geh mal Tag kommt, wo alle eine Heimat finden. Ob im Pfuusbus, in der Sunestube oder dort nachschauen, wo einer ohne Kopf plappert, da wird deine Gartenlaube sein.» im Sunedörfli – Gott wird uns helfen, dass Aufsehen erregte Paul, der gesammelte Aufbrüche aus der Not nicht zum Abbruch Zeitungen in einem Sack heranschleppte. führen. • Ihr Ernst Sieber, Pfarrer Er beharrte darauf, sie um jeden Preis in den Suneboge mitzunehmen. «Die Zeitungen müssen mit! Wisst ihr warum? Zwischen den Zeitungen habe ich mein

«Ich habe gehungert und ihr gabt mir zu essen, ich war fremd und ihr habt mich beherbergt.»

Wenn Farben sprechen Gäste haben den beiden PfuusbusLeitern aus Dankbarkeit gemeinsam ein Bild gemalt.

D

ie 13. Pfuusbus-Saison ist seit Mitte April Vergangenheit. Es ging eine Saison zu Ende, in der fast 400 verschiedene Schutzlose während einer oder mehrerer Nächte im Bus beim Strassenverkehrsamt Zuflucht fanden. Aus Dankbarkeit für das Dach über dem Kopf, die herzliche Aufnahme und die erfahrene Gemeinschaft haben PfuusbusGäste dem Betreuerteam gemeinsam ein Bild gemalt und den Co-Leitenden Monika Christen und Thomas Winzeler übergeben.

PFUUSBUS

Entstanden ist das Werk an einem der auf diese Saison neu eingeführten Spiel-

und Bastelsonntage. Betreut von Helferinnen und Helfern, vertreiben sich dort Gäste im Anschluss an die morgendlichen Gottesdienste die Zeit mit Jassen, Eilemit-Weile, Malen oder Töpfern. «Diese Sonntage werden von unseren Gästen sehr geschätzt», sagt Betreuerin Margareta Schöchlin. Zum einen, weil sie beim Spielen ihre Sorgen für einige Zeit vergessen könnten. Zum anderen, weil sie dann Gelegenheit hätten, den Betreuenden von sich und ihren Problemen zu erzählen. «Das Zuhören ist enorm wichtig und machen wir gerne», sagt Margareta Schöchlin, «aber es ist Schwerstarbeit.» (arb)


Die Kurve grad noch erwischt Juan* war drogensüchtig. Im Sunedörfli fand er Unterstützung, sein Verhalten zu reflektieren und zu ändern. Heute lebt er drogenfrei und arbeitet wieder. Juan verlor Job und Wohnung, landete auf der Gasse. Die drohende Ausschaffung brachte ihn zur Vernunft. Nach einer Therapie im Sunedörfli blickt er zuversichtlich in die Zukunft.

Neugieriges Ausprobieren

Dramatische Zuspitzung

Als Jugendlicher wollte ich ausprobieren, was das Leben bietet. Ich war neugierig. Wie gefährlich Drogen sind, war mir nicht bewusst. Heute weiss ich: Drogen sind erbarmungslos. Sie lassen dir keine Wahl. In die Drogen gerutscht bin ich als 16-Jähriger. Angefangen hatte es mit Partydrogen und halluzinogenen Pilzen bei Technopartys. Mit der Zeit probierte ich weitere Drogen, darunter auch Heroin und Kokain. Später verloren die Partys an Bedeutung. Es ging mir immer mehr nur noch um den Drogenkonsum, den nächsten Kick.

Bis vor vier Jahren gelang es mir, trotz meiner Sucht zu arbeiten. Dann verlor ich bei einer Umstrukturierung des Betriebs meine Stelle. Und weil ich in einer Wohnung des Arbeitgebers lebte, musste ich auch dort raus. Ich stand vor dem Nichts. Um meine Sucht zu finanzieren, musste ich Einbrüche machen. Als mich die Polizei erwischte, wurde ich vor die Wahl gestellt: entweder Entzug oder Landesverweis. Mir wurde klar: Wenn ich es jetzt nicht packe, dann niemals. Die Sucht war meine Geissel, ich aber wollte nicht mehr länger ihr Sklave sein.

nahmen sich die Betreuer Zeit für mich und begleiteten mich bei der Aufarbeitung meiner Lebens- und Suchtgeschichte. Ich wurde gefördert und gefordert. Heute lebe ich drogenfrei und glücklich. Ich liebe meine Arbeit. In der Freizeit treibe ich Sport und merke, wie wichtig mir ein gu-

tes Körpergefühl ist. Am wichtigsten aber ist, dass ich wieder mit Freunden und der Familie zusammen sein kann – zu Gesprächen oder zu gutem Essen. Ich habe wieder gelernt, das Leben ohne Drogen zu geniessen. * Name geändert

• Aufgezeichnet von Walter von Arburg SUNEDÖRFLI

Heimliche Sucht Meine Lehre als Automonteur begann ich mit Schwung. Automech war für mich der Traumberuf. Bald schon aber benötigte ich regelmässig Heroin und Kokain, um zu funktionieren. Ich schaffte so den Lehrabschluss. Im Lehrbetrieb wie auch während der nächsten gut 20 Jahre an verschiedenen Arbeitsstellen merkte nie jemand, dass ich süchtig war. Ich achtete stets auf ein gepflegtes Äusseres.

Glückliche Wende Ende Juni 2014 habe ich die Therapie im Sunedörfli erfolgreich abgeschlossen. Ich fand ein Zimmer in Zürich und eine Stelle bei einer Lüftungstechnik-Firma. Heute fühle ich mich stabil, bin mir aber bewusst, dass ich immer auf mich Acht geben muss. Im Rückblick sage ich, dass die Therapie das Beste war, was mir in meinem Leben bislang passierte. Hier

Das Sunedörfli ist ein stationäres, abstinenzgestütztes Rehabilitationszentrum für suchtmittelabhängige Menschen. Die Einrichtung mit acht Therapieplätzen besteht seit 1992 und liegt an landschaftlich reizvoller Lage zwischen Sihlbrugg und Hirzel.

Klienten stärken und Abstinenz ermöglichen Im Sunedörfli lernen Süchtige, ein Leben ohne Suchtmittel zu führen. Und sie arbeiten an ihrer Reintegration in die Gesellschaft. Die Bedeutung der Therapie erläutert Therapieleiterin Anne Doering. Anne Doering, warum braucht es nach einem Drogenentzug noch eine Therapie? Für Menschen, die jahrelang Drogen oder Alkohol konsumieren, wird dies zum Verhaltens- und Problemlösemuster. Regelmässiger Suchtmittelkonsum führt nicht nur zu einer körperlichen Abhängigkeit, sondern führt auch dazu, dass sich Verhaltensmuster im Hirn einprägen. Ein Entzug entgiftet zwar den Körper, das Verhaltensprogramm im Hirn ist jedoch noch dasselbe. Mit der Therapie schaffen wir den Rahmen, damit Süchtige ihre alten Verhaltensmuster verändern können. Wie geschieht das? Im Prinzip geht es darum, den Klienten neue, positive Erfahrungen und Erfolgserlebnisse im Alltag zu ermöglichen. Süchtige haben in der Vergangenheit oft viele entmutigende Erfahrungen gemacht. In der Therapie lernen die Klienten sich selbst besser kennen, werden

in ihrem Selbstwert gestärkt und erleben, dass auch Krisen und Niederlagen einen positiven Wert beinhalten können. Was umfasst die Therapie? Die Klienten setzen sich mit den Gründen ihrer Sucht auseinander und trainieren im geschützten Rahmen einen abstinenten Alltag. Am Ende der Therapie steht die gemeinsame Suche nach einem passenden Job und einer Wohnmöglichkeit. Das Sunedörfli hat trotz anerkannter guter Leistung Mühe, genügend Therapieteilnehmer zu finden. Warum? Das hängt massgeblich mit den Veränderungen des drogenpolitischen Umfelds zusammen. Aus Kostengründen setzen die Behörden zunehmend auf medizinische ambulante Hilfen und Kurzzeittherapien, da diese über die Krankenkassen finanziert werden. Aber auch im medizinischen Bereich wird zunehmend Substitution anstelle von Abstinenz empfohlen. Ersatzstoffe wie Methadon können ein sinnvoller Zwischenschritt sein auf dem Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben, da der ständige Beschaffungsstress wegfällt. Die Lösung für das Suchtproblem und deren Ursachen ist es jedoch nicht. (arb)


Im Sunedörfli bereitet sich Jörg K. auf den Wiedereinstieg ins Berufs- und Gesellschaftsleben vor. Auffallend sind sein Ideenreichtum und sein handwerkliches Geschick – etwa, wenn er nach eigenen Plänen Hängesitze aus Holz und Seilen anfertigt.

Ich möchte andere anleiten, statt wie früher anzuecken. Nach einer verpfuschten Jugend mit Drogen und einer langen Deliktliste hat Jörg K. endlich zu sich gefunden. Er erzählt uns aus seinem Leben. Schon mit sechs Jahren klaute ich erstmals, mit zehn begann ich zu rauchen und mit 15 kamen harte Drogen hinzu. Meine Mutter war bald einmal überfordert, mein Vater berufshalber kaum je zu Hause. So überforderte ich Familie und Schule und musste mit zehn Jahren in ein Heim. Später machte ich eine Schreinerlehre und die Rekrutenschule bei der Panzerabwehr. Schon mit 15 probierte ich Heroin, um mich zu beruhigen. Das half. Dafür wurde ich süchtig nach dem Zeugs. Trotzdem schaffte ich Lehre und RS, später auch die Zusatzlehre als Antikschreiner.

en, Brandstiftung, Körperverletzung, Diebstahl, Drogenhandel – meine Deliktliste ist lang. Immer wieder wurde ich erwischt. Die Haftanstalten der Region kenne ich alle bestens. Trotz der vielen Haftstrafen stellte sich keine Besserung ein. Als ich 2013 erneut inhaftiert wurde, stellte mich die Justiz vor die Wahl: entweder Entzug und Therapie im Sunedörfli oder dann fünf Jahre Haft.

In meinem früheren Leben habe ich kaum etwas ausgelassen ...

In den folgenden Jahren geriet ich immer tiefer in den Sumpf von Drogenkonsum und Beschaffungskriminalität. Schlägerei-

Volker Karbach ist der neue Leiter Finanzen und Dienste wie auch neuer stellvertretender Gesamtleiter. Er ersetzt Joachim Focking, der in den Ruhestand tritt.

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Joachim Fockings Nachfolger heisst Volker Karbach. Der Rheinländer studierte Physik und Betriebswirtschaft, ehe er Projektleiter bei der Credit Suisse wurde. Bereits während seiner Zeit bei der CS engagierte sich Volker Karbach für Menschen, die es im Leben schwer haben. 2004 verliess er die

in Kriminelles in Kreativität umwandeln. Ich habe hier mit stricken begonnen; meinen ersten Pullover habe ich bereits fertig, ein zweiter ist in Arbeit. In der Holzwerkstatt habe ich einen Sessel entworfen und gefertigt und aus alten Snowboards ein Schuhgestell konstruiert. Das Handwerkliche und die Arbeit mit verschiedenen Werkstoffen inspirieren mich sehr. Im Sunedörfli habe ich so auch eine Liebe zur Modellfliegerei entdeckt. Und wenn ich Ruhe und Besinnung brauche, mache ich mich mit dem Gleitschirm auf.

Heute stricke ich lieber Pullover, statt Leute zu vermöbeln.

Heute bin ich dankbar, dass ich hier bin. Ich fühle mich hier geborgen und anerkannt. Die Betreuer nehmen mich ernst und behandeln mich nicht wie einen Delinquenten oder Versager, sondern als Mensch. Dabei stellen sie Ansprüche an mich, die mich früher die Wände hoch getrieben hätten. Zurechtweisungen oder unliebsame Hausarbeit machen mir aber heute nichts mehr aus. Im Gegenteil. Weil wir uns auf Augenhöhe begegnen, bin ich bereit, zu akzeptieren und zu lernen. Meine Energie kann ich heute statt

Die Begegnung im Knast war für mein Leben wegweisend.

Während elf Jahren leitete Joachim Focking umsichtig und mit grossem Herzen für Notleidende die finanziellen Geschicke der SWS. Ihm ist es massgeblich zu verdanken, dass unser Hilfswerk heute über gesunde Finanzen verfügt. Für die geleisteten Dienste sind wir Joachim Focking überaus dankbar und freuen uns, dass er uns auch weiterhin beratend zur Seite steht.

Stabsübergabe

G ES C H Ä F TS ST E L L E

Ich hatte weder Bock auf Haft noch auf säuselnde Sozialarbeiter. Ich wählte das kleinere Übel. Als mich Anne Doering, die Therapieleiterin aus dem Sunedörfli, in der Haftanstalt besuchte, um mir die Therapie zu erläutern, igno-

rierte ich sie zunächst einfach. Trotz ihrer sanften Art war sie klar und gradlinig, mitnichten säuselnd und gefühlsduselig. Sie schaffte es, das Eis zu brechen. Es dauerte zu Beginn der Therapie allerdings noch einige Wochen, bis ich soweit war, mich meiner Vergangenheit und meiner Person zu stellen.

Im Sunedörfli hat sich für mich vieles zum Guten gewendet. Hier habe ich neue Zukunftsperspektiven entwickelt. Ich möchte eine Ausbildung zum Agogen machen und dann Menschen auf dem Weg zurück in die Gesellschaft begleiten. Menschen wie mich, die auf Abwege geraten sind und ein Comeback versuchen wollen.

• Aufgezeichnet von Walter von Arburg

Bank und arbeitete zusammen mit seiner Frau während drei Jahren in einem Alphabetisierungsprogramm in Afrika. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz und zur CS bildete sich Volker Karbach an der HSG in St. Gallen berufsbegleitend weiter (Executive MBA). «Mir war während meines Auslandaufenthalts klar geworden, dass ich meine Fähigkeiten in den Dienst bedürftiger Mitmenschen stellen will», sagt er rückblickend. Bei den SWS hat er nun sein Wirkungsfeld gefunden. «Ich möchte, dass die Öffentlichkeit uns als christliches Hilfswerk mit hoher professioneller Arbeit und zugleich grossem Herzen wahrnimmt.» (arb)

Steckbrief Alter: älter als man meint Zivilstand: glücklich verheiratet Funktion: Leiter Finanzen & Dienste Lieblingsessen: österreichische Süssspeisen Lieblingsfilm: Intouchables Lieblingsbuch: gibt es nicht wirklich Lieblingsmusik: Afrikanische Musik Hobbies: snowboarden oder schneeschuhlaufen, in den Bergen oder im Rebberg unterwegs sein


Die Theatergruppe Schrägi Vögel ist mit ihrem neuen Programm underwägs … im Kirchgemeindehaus Aussersihl, Stauffacherstrasse 8, Zürich Samstag, 6. Juni, 19 Uhr, und Sonntag, 7. Juni, 16 Uhr, www.schraegi-voegel.ch

Im Gespräch mit Pedro Lenz Seit vielen Jahren begleite ich interessiert die Arbeit der Sozialwerke. Mich beeindruckt die Haltung der Mitarbeitenden: Mit Herz und Engagement leisten sie den Dienst an den Schwächsten unserer Gesellschaft. Ich spende gerne weiterhin aus Überzeugung, weil auf Worte Taten folgen. Bruno Rossi (73), ehem. Unternehmer

Wollen Sie über Ihren Tod hinaus Gutes tun? Bestellen Sie unseren Testamentsratgeber mit untenstehendem Talon oder über unsere Website www.swsieber.ch/testamentsratgeber

Wie erstelle ment ich ein Testa rboder einen E g? schaftsvertra

In Ihrem Buch «Dr Goalie bin ig» schreiben Sie in der Ich-Form. Welchen Bezug zu Menschen am Rande der Gesellschaft haben Sie? Mein Kontakt zu Menschen am Rand ist relativ gering. Zwar kannte und kenne ich Menschen, die aus verschiedenen Gründen am Rand leben, aber im Alltag komme ich selten mit ihnen zusammen, was nicht heisst, dass ich ihnen aus dem Weg gehe. Kann man das An-den-Rand-geschobenWerden verhindern? Oder Randständigkeit nur zu beheben versuchen, also eingreifen, wenn sie schon Tatsache ist? Ich bin überzeugt davon, dass Randständigkeit verhindert werden könnte. Aber es braucht mehr als den Willen von uns Einzelnen, es braucht die Einsicht der Gesellschaft, dass nicht jeder Mensch gleich viel leisten kann. Wir müssen aufhören, Leistungsfähigkeit mit moralischer Tugend gleichzusetzen.

Woher kennen Sie unsere Arbeit? Vor Jahren habe ich Pfarrer Siebers Buch «Menschenware – wahre Menschen» gelesen, seither verfolge ich die Arbeit der Stiftung mit Interesse. Welcher Aspekt unserer Arbeit ist für Sie der wichtigste? Am wichtigsten scheint mir das Obdach-Geben. Erst wenn ein Mensch ein Obdach hat, kommt er zur nötigen Ruhe, um über weitere Veränderungen nachzudenken. Welchen Wert hat unsere Arbeit gesellschaftlich? Die Arbeit der Stiftung dünkt mich unverzichtbar. Es braucht niederschwellige Hilfe, die nicht an Vorbedingungen geknüpft ist. Wer in Not ist, dem muss die Hand gereicht werden. • Pedro Lenz (*1965) ist Schriftsteller und Kolumnist. Er lebt in Olten (www.pedrolenz.ch)

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Organisation der Stiftung Sozialwerke Pfarrer Ernst Sieber (SWS) Bestelltalon Bitte ausschneiden und senden an: Sozialwerke Pfarrer Sieber, Hohlstrasse 192, 8004 Zürich, oder mailen an: info@swsieber.ch, Stichwort «Bestellung»

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Impressum

Betriebe Anlaufstelle Sunestube und Noteinrichtung für obdachlose Jugendliche Nemo Militärstrasse 118, 8004 Zürich

Sieber Ziitig Nr. 46 April 2015 Erscheint 4 x jährlich Jahresabo Fr. 5.–

Auffangeinrichtung Brot-Egge Seebacherstrasse 60, 8052 Zürich

Redaktion Walter von Arburg, Christoph Zingg, Elena Philipp

Suchthilfeeinrichtung Ur-Dörfli Bahnhofstrasse 18, 8330 Pfäffikon Fachspital für Sozialmedizin und Abhängigkeitserkrankungen Sune-Egge, Konradstrasse 62, 8005 Zürich Rehabilitationszentrum Sunedörfli Postfach 36, 8816 Hirzel Notwohnsiedlung Brothuuse Mühlackerstrasse 4, 8046 Zürich

Gestaltung Claudia Wehrli, Winterthur Druck Spühler Druck, Rüti Herausgeberin Stiftung Sozialwerke Pfarrer Ernst Sieber PC-Konto 80-40115-7 IBAN-Nummer CH98 0900 0000 8004 0115 7


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