Den Alltag trainieren mit Therapieteilnehmenden
Beraten und vernetzen von Notleidenden
Therapie- und Rehazentrum Sunedörfli/Aussenwohngruppen (AWG)
Diakonische Dienste Die Diakonischen Dienste bieten Menschen Beratung, Gemeinschaft, Nahrung, Kleidung und Wohnraum. Sie sorgen für Vernetzung von Seelsorge und Sozialdiakonie innerhalb der SWS.
Professionell betreut finden Menschen durch einen stationären Therapie-Aufenthalt im Sunedörfli einen Weg aus Sucht und Abhängigkeit zurück in den Alltag. Eine mögliche Station auf dem Weg der Reha bilitation ist ein anschliessender Aufenthalt in einer der beiden Aussenwohngruppen.
(vl.)
• Bettina Geuer, Leiterin • Etienne Conod, Sozialarbeiter • Ewald Rieser, Pfr. Dr., Seelsorger • Katharina Zimmermann, Pfrn., Seelsorgerin
(vl.) • Anne Doering, stv. Betriebsleiterin Sunedörfli • Marco Anselmi, Betriebsleiter Sunedörfli • Cornelia Muther, Betriebsleiterin AWG
Es gibt einen Punkt im Leben, an dem man aufstehen und sagen muss: Ja, genau das will und muss ich tun nicht mehr Knecht, sondern Herr meiner Selbst zu sein. Dabei begleiten wir im Sunedörfli ehemalige Suchtmittelabhängige zurück in die Gesellschaft.
Wechsel in der Leitung
Die langjährige Leitung, Roger Muther (Betrieb) und Francine Buchwalder (Stellvertretung), verliess uns Mitte Jahr. In den ersten neun Monaten hatten wir eine historisch tiefe Auslastung mit nur fünf Bewohnenden. Klienten, Zuweiser und Kostenträger stellten vermehrt den Anspruch an individualisierte Therapien. Die Justiz, eine der wichtigsten Zuweiserinnen, forderte Anpassungen im Therapieablauf. Mitte Jahr übernahm Anne Doering die Therapieleitung. Davor betreute sie als Bezugsperson unsere Therapieteilnehmenden. Am 1. August trat ich in Roger Muthers Fussstapfen. Ich bin ausgebildeter Betriebswirtschafter und Heimleiter. Vor meinem Eintritt ins Sunedörfli leitete ich verschiedene Alterszentren und war als Unternehmensberater und Informatiker tätig. Verbesserung in der Auslastung
Die Auslastung verbesserte sich ab Oktober. Ende Jahr wohnten elf Klienten bei uns. Eine Vollbelegung rückte in greifbare
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Nähe. Um wieder mehr Klienten zu haben, forcierten wir auch innerhalb der Stiftung die Vernetzung. Dies, aber auch der kalte Winter führten wieder zu guten Belegungs- und Bewerberzahlen. Interesse von Sozialämtern
Um in der Aussenwohngruppe (AWG) eine konstante Auslastung zu erreichen, suchten wir vermehrt den Kontakt zu Sozialämtern. Mit Erfolg: Klienten wurden uns nun auch von dort überwiesen. Die ambulante Wohnbegleitung (AWB), im 2010 ins Leben gerufen, wurde von den Sozialämtern der Region zunehmend nachgefragt. Damit sprangen wir in eine Lücke, welche die umliegenden Gemeinden nur unvollständig abdecken. Steigerung der Effizienz
In der zweiten Jahreshälfte 2011 begannen wir mit der Evaluation einer Fallführungssoftware. Der Informationsfluss soll damit zuverlässiger und aktueller, die Terminplanung übersichtlicher und effektiver, die
Die Armut, Ausgrenzung und Hoffnungslosigkeit werden bei den Menschen, die uns aufsuchen, immer spürbarer. Damit wachsen die Anforderungen an unser diakonisches Handeln.
Dokumentation rationeller und sicherer werden. 2012 wird das Therapiekonzept angepasst. Die Bedürfnisse der Zuweiser und Kostenträger werden stärker berücksichtigt. Ziel ist es, den Therapieprozess individualisierter, transparenter und schlanker zu gestalten. Marco Anselmi, Betriebsleiter Sunedörfli Sunedörfli 2011 Bewohnertage: 2’945 Bettenauslastung: 62.0% Therapieteilnehmende: 24 (19 m, 5 w) Eintritte: 15, Austritte: 18 Stellen: 1340 % Aussenwohngruppe (AWG) Bewohnertage: 1’180 Bettenauslastung: 40.41% AWG-Bewohner/-innen: 9 (8 m, 1 w) Eintritte: 8, Austritte: 10 Stellen: 120 % Ambulante Wohnbegleitung (ABW) Begleitete Personen: 5 Gespräche: 119 Stellen: in AWG enthalten
Beratungsstelle Hohlstrasse
Die Diakonischen Dienste erlebten nach jahrelanger Konstanz im Team einen Wechsel. Unsere langjährige Mitarbeiterin Heidi Steger hatte auf Ende Juni gekündigt. Für sie stellten wir Katharina Zimmermann Zingg auf Oktober 2011 zu 50 % an. Ihr Arbeitsschwerpunkt liegt im Spital SuneEgge. Während der dreimonatigen Vakanz übernahm unser Seelsorger Ewald Rieser die vielfältigen seelsorgerlichen Aufgaben. Die sozialarbeiterische Beratung an der Hohlstrasse wurde rege genutzt. Es kamen Menschen mit sozialen, psychischen und physischen Problemen zu uns. Sie erhielten fachlich wie menschlich kompetente Abklärungen. Eine gute Vernetzung und Triagierung der Ratsuchenden waren dabei unerlässlich. Ausbildung von Freiwilligen
Bei den Diakonischen Diensten laufen die Fäden zur Rekrutierung und Koordinierung der Freiwilligen der SWS zusammen. Auch im vergangenen Jahr konnten engagierte
Personen für den Sune-Egge und das Kleiderlädeli in Zürich-Seebach gefunden werden. An regelmässigen Teamsitzungen erhielten die Freiwilligen Beratung und Weiterbildung sowie am Schluss des Jahres eine wohlverdiente Anerkennung ihrer Arbeit. Übergangswohnungen Wetzikon
Auch bei den Übergangswohnungen Blaketen in Wetzikon gab es im Februar einen Wechsel in der Verantwortung. Für 2011 hatten wir uns für die Übergangswohnungen in Wetzikon eine Stabilisierung der Mieterschaft als Ziel gesetzt. Dies konnte durch die verstärkte sozialarbeiterische Begleitung und Vernetzung mit verschiedensten Behörden erreicht werden. Unser Ziel war eine 80 %-Belegung in diesem Jahr; dies wurde im Grossen und Ganzen erreicht. Bei der Suche nach neuem Wohnraum für unsere Mieterschaft, mit ihrem nicht immer einfachen Hintergrund und allenfalls offenen Betreibungen sind wir häufig an unsere Grenzen gestossen.
Ausblick
Für 2012 planen wir eine Ergänzung unseres Seelsorgeteams durch einen zusätzlichen Seelsorger, da die heutigen Aufgaben mit dem bisherigen Personalbestand nicht mehr zufriedenstellend abzudecken sind. Die Übergangswohnungen Blaketen werden im Herbst 2012 aufgelöst, da es sich um Abbruchliegenschaften handelt. Bettina Geuer, Leiterin Diakonische Dienste Diakonische Dienste und Blaketen 2011 Seelsorgende: 2 (9 Mt. 150 Stellenproz., 3 Mt. 100 Stellenproz.) Sozialarbeitende Diakonische Dienste: 2 (10 Mt. 130 Stellenproz., 2 Mt. 50 Stellenproz.) Sozialarbeitende Blaketen: 2 (120 Stellenproz.) Freiwillige Sune-Egge: 12 (850 geleistete Std. ) Freiwillige Kleiderlädeli: 10 (800 geleistete Std. ) Übergangswohnungen: 16 Seelsorgegespräche: 1’762 Sozialberatungen: 857 Bewohner/-innen: 45 (18 M, 12 F, 15 K)
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