Jahresbericht sws 2009

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Der Brot-Egge ist für viele Menschen ein Stück Heimat

Diakonisch handeln bedeutet Beziehung

Seelsorgezentrum Brot-Egge Viele Menschen in Not gehen im Brot-Egge ein und aus. Sie finden Menschen, die ihnen zuhören, auf sie eingehen und ihnen mit Rat und Tat weiterhelfen.

Diakonische Dienste (vlnr.) • Ewald Rieser, Pfr. Dr., Seelsorger • Bettina Geuer, Leiterin • Heidi Steger, Seelsorgerin • Etienne Conod, Sozialarbeiter

(vlnr.) • Christian Sieber, Betreuungsassistent • Erica Meyer, Chefsekretärin • Daniela Banzer, Co-Leiterin Pfuusbus

Im Seelsorgezentrum Brot-Egge können Menschen, die aus verschiedensten Gründen in eine innere oder äussere Notlage geraten sind, auf kompetente, unkomplizierte und fachgerechte Hilfe zählen. Das von Pfarrer Ernst Sieber geleitete Team empfängt täglich mehr als 40 Hilfesuchende. Verdoppelung der Besucherzahl Immer mehr Menschen suchen den BrotEgge in Zürich-Seebach auf. Waren es im Jahre 2008 noch 9’200 Menschen, die unser Angebot in Anspruch nahmen, so waren es in diesem Jahr schon 11’180 Menschen. Das sind mehr als 40 Menschen täglich, was fast einer Verdoppelung der Besucherzahl innert zwei Jahren entspricht (2007: rund 6’200 Besuchende). Der Auftrag lautet, körperlich und seelisch Obdachlosen innerlich und äusserlich eine Heimat zu geben. Dies geschieht durch seelsorgerliche Präsenz, Zeit für das Gespräch, Verpflegung, soziale Beratung und Gebet. Chefsekretärin Erica Meyer geht in Pension Die vielseitige und anspruchsvolle Arbeit im Brot-Egge wird hauptverantwortlich vom Stiftungsgründer Pfarrer Ernst Sieber getragen und gestützt. Erica Meyer, seit 28 Jahren als Pfarrer Siebers Chefsekretärin tätig, war im Team des Brot-Egge auch in diesem Jahr mit ihrer unbändigen Energie und dank ihrem Herzblut und ihrer Solidarität für die Basisarbeit eine treibende Kraft. Ende

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Februar 2010 tritt sie ihre Pensionierung an, wird die Arbeit im Brot-Egge jedoch auch im kommenden Jahr an einem Tag pro Woche unterstützen. Menschen suchen Hilfe in der Seelsorge Menschen in Not suchen im Brot-Egge Hilfe für vielfältige Probleme und sehr oft auch in der Seelsorge. Sie werden professionell, unentgeltlich, mit grosser Geduld und mitfühlend beraten und unterstützt. Weiter gehören zu den Pflichten die Dossierführung, organisatorische Aufgaben sowie die Unterstützung des in einem eigenen Verein organisierten Frontprojekts Pfuusbus. Neben diesen Tätigkeiten beinhaltet auch der Telefondienst einen beträchtlichen Anteil der Arbeit. Um die 80 Telefonate täglich gilt es zu beantworten oder an die geeigneten Stellen weiterzuleiten. Zum weiteren Angebot zählen das Verteilen von Lebensmitteln am Donnerstagnachmittag in der Paul-VogtStube, im unteren Stock des Brot-Egge. Der Kleiderladen ist von Montag bis Freitag jeweils an den Nachmittagen geöffnet und wird von Freiwilligen geführt.

Der Kernauftrag der Diakonischen Dienste liegt im sozial­ diakonischen Bereich. Ratsuchende erhalten Beratung in sozialen Belangen und seelsorgerlichen Beistand. Die Diakonischen Dienste sorgen ebenfalls für die Vernetzung von Seelsorge und Sozial­ diakonie innerhalb der SWS. Notwohnprojekt Brotstube Vom Seelsorgezentrum Brot-Egge aus betreut Pfarrer Ewald Rieser das seit Ende April 2008 in einem Abbruchhaus an der Binzmühlestrasse 74 in Zürich-Oerlikon eingerichtete Notwohnprojekt Brotstube. Hier fanden 2009 durchschnittlich rund 30 Personen eine weitgehend selbstverwaltete Unterkunft. Jeweils am Donnerstagabend treffen sich die Brotstube-BewohnerInnen zum gemeinsamen Essen und zur Besprechung von Konflikten. Jeweils am Sonntagmorgen findet ein Gottesdienst statt. Christian Sieber Betreuungsassistent Brot-Egge

Vernetzung der Sozialarbeit und Seelsorge In den Diakonischen Diensten (DD) arbeiteten vier Personen zu insgesamt 280 Stellenprozenten. Erreichtes Ziel im Berichtsjahr war die weitere Vernetzung der Sozialarbeit und Seelsorge innerhalb der verschiedenen Betriebe und Einrichtungen. Die DD-Leiterin nahm die fachliche Leitung des Sozialdienstes im Fachspital Sune-Egge wahr. Mit dem Team wurde wöchentlich eine Teamsitzung abgehalten und dessen Anliegen im Leitungsteam Sune-Egge vertreten. Sozialberatung für 367 Personen 367 Personen suchten 2009 bei den Diakonischen Diensten Sozialberatung und Unterstützung. Davon waren 239 Personen Schweizer, 71 Personen aus der EU und 57 Personen aus Nicht-EU-Staaten. Rund 500 Beratungsgespräche konnten geführt werden. Die Themen der Beratungsgespräche reichten von Fragen zu Behörden und Abklärung von Hilfestellung, über Begleitung zu Institutionen bis Budgetberatung und allenfalls Gewähren eines Darlehens oder einer Notunterstützung.

Seelsorge in allen Betrieben Die beiden Seelsorgenden versehen ihre Aufgaben in allen unseren Betrieben. Sie hatten zu 1’793 Personen Kontakt und führten an die 2’800 Gespräche. Die Herkunft der Personen setzte sich aus 1’406 Schweizern, 317 Personen aus der EU und 70 Personen aus NichtEU-Ländern zusammen. Seelsorge nahmen 1’279 Frauen und 1’043 Männer in Anspruch. Zu den Aufgaben der Seelsorgenden gehörten auch das Abhalten von Andachten in den Betrieben, die jeweils wöchentlich stattfanden. Für Verstorbene des Spitals Sune-Egge wurden im vergangenen Jahr 13 Abdankungen und fünf Beerdigungen abgehalten. Die Seelsorgerin besuchte Patientinnen und Patienten und BewohnerInnen der SWS auch in Spitälern und Gefängnissen. Der Sozialarbeiter der Diakonischen Dienste führte fünf Informations- und Präventionsveranstaltungen mit rund 80 Konfirmanden durch.

es vier Teamtreffen und im Kleiderladen fünf Teamtreffen für die Freiwilligen. Diese dienen der Weiterbildung und dem Austausch. Es fanden auch regelmässige Mitarbeitergespräche mit den Freiwilligen statt. Ziel verstärkter Vernetzung Als nächstes Ziel soll die Vernetzung der Bereiche Seelsorge und Sozialberatung an der Hohlstrasse und im Brot-Egge durch wöchentliche Sitzungen verstärkt werden. Der Austausch und die Vernetzung der Sozialarbeitenden innerhalb der SWS wird weiter gefördert. Durch Treffen mit externen Partnern wird die Vernetzung im Bereich der Diakonie und der Sozialarbeit weiterhin gewährleistet und gefördert. Bettina Geuer Leiterin Diakonische Dienste

Betreuung der Freiwilligenarbeit Im Rahmen der Rekrutierung und Begleitung von Freiwilligen fanden mit 56 Personen Gespräche statt. Im Fachspital Sune-Egge gab

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