inpuncto_sinnstiften

©SALZBURGERLAND TOURISMUS, MICHAEL CHrIS GRÖSSINGER HOFEr

juli 2012 juni 2013 Juli 2014 juli 2012 juni 2013 Juli 2014

sinnstiften kultursommer kultursommer

Kirche bunt

sonntag sonntag Tiroler Tiroler

ST. PÖLTNER KIRCHENZEITUNG

Kirchenzeitung Kirchenzeitung der Diözese Innsbruck der Diözese Innsbruck

Zeit für meinen Glauben

WOCHENZEITUNG DER ERZDIÖZESE SALZBURG

Nr. 21 | 1,60 Euro | 27.05.2018 | www.dersonntag.at

Der SONNTAG

EDITORIAL

Welche Kirche beeindruckt Sie am meisten?

In diesem Magazin „inpuncto ­sinnstiften“ haben wir viele Orte mit Gehalt gesammelt. Sie alle werden liebevoll gepflegt und gerne hergezeigt. Gastgeber/innen und Gäste tauschen Geschichten aus: Über den Ort, von schwierigen und schönen Zeiten, von Gästen, die im Vorjahr da waren, von Sorgen, von Begegnungen die in Erinnerung bleiben, vom Leid und von der Hoffnung, vom Alltag, vom Leben und vom Sinn. Ich lade Sie ein, sinnstiftende Ort zu entdecken!

Hermann Signitzer, Arbeitskreis Tourismuspastoral Österreich

Zweites Wohnzimmer. Am meisten beeindruckt mich der Linzer Mariendom.

Er war quasi mein zweites Wohnzimmer.

Elf Jahre lang war ich Domministrant und das war für mich eine sehr schöne Zeit. Wir haben im Domgarten Zelte ausprobiert.

Ich war in den großen Sommerferien fast jeden Tag in der Frühmesse ministrieren.

Für mein Buch „Finde dich selbst, dann wirst du nicht gesucht“ habe ich folgenden Spruch geschrieben, welcher für den Dom wirklich gut passt: Wenn es im Sommer sehr heiß ist, gehe in die Kirche und kühle dich ab. l

LUKAS BECK

Schwebend und befreit. Ich liebe das kleine Kirchlein in der Ortschaft Kloster auf der Ostsee-Insel Hiddensee.

Es wurde im späten 17. Jahrhundert auf den Überresten eines ehemaligen Zister­ zienser-Klosters erbaut. Von der Decke hängen zwei Schiffsmodelle (Votivgaben) und ein nackter Engel mit goldenen Flügeln. Man meint zu schweben und fühlt sich befreit. l RENATA SCHMIDTKUNZ IST JOURNALISTIN, ­THEOLOGIN UND AUTORIN

GÜNTHER LAINER, KABARETTIST

Jahrelang Ministrantin. Meine Lieblingskirche in emotionaler Hinsicht ist ganz klar die Kirche in Roith/Ebensee. Dort bin ich früher ein- und ausgegangen, und ich habe jahrelang in der Bruder-Klaus-Kirche Roith als Ministrantin gedient.

Rein optisch ist der Wiener Stephansdom sehr beeindruckend und in dieser Hinsicht meine Nummer eins. l VERENA PREINER, LEICHTATHLETIN, WM-BRONZE-MEDAILLENGEWINNERIN IM SIEBENKAMPF

PRIVAT

Immer wieder komme ich an Orte, die eine ganz besondere Wirkung auf mich haben: Großartige Kirchen, Plätze in Städten, Bergspitzen, einsame Einsiedeleien, Bahnhöfe, Lichtungen, Märkte, Alleen oder Höhlen. Manchmal beeindruckt mich deren Größe, manchmal die Gestaltung, ein andermal Sinneswahrnehmungen wie Geräusche oder Düfte. Was ich immer mit einem besonderen Kanal wahrnehme, sind die Menschen, die sich an diesen Orten aufhalten oder eben fehlen. Die Menschen an diesen Orten haben meist eine Absicht, warum sie sie aufsuchen. Orte und die Absichten bzw. Motive der Anwesenden machen dann das Erlebnis perfekt.

HÖRMANDINGER

Sinnstiftende Orte

JAN FRANKL

Sakrale Räume üben auf viele Menschen eine Anziehungskraft aus. Dabei können die Erfahrungen und die Geschichten dahinter ganz unterschiedlich sein.

Gebet. Wenn ich in einem Ort bin, zieht es mich meistens in die Gottesräume.

Dann setze ich mich und fange zu beten an – nicht selten bin ich überrascht, dass ich mich unbewusst zum hl. Antonius gesetzt habe, welcher für mich eine besondere Bedeutung hat. Ein anderes Mal hatte ich eine Novene zu Ehren des hl. Thaddäus begonnen und besuchte am vierten Gebetstag die Kirche in Hallein. Ein vor mir stehender Opferstock war dem hl. T ­ haddäus gewidmet! Gottes Wege sind manchmal unbegreiflich. l ANNEMARIE WINDHAGER FÜHRT EINE PRIVATPENSION IN ST. WOLFGANG

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Dompfarrer Toni Faber über St. Stephan

„Da verwandeln sich Touristen zu Betern“ Mehr als sechs Millionen Menschen besuchen jährlich den Wiener Stephansdom.

Für Dompfarrer Toni Faber ist das eine Chance, mit ihnen sinnstiftend in Kontakt zu treten.

Der Stephansdom ist Dom- und ­Pfarrkirche – und zugleich Ö ­ sterreichs Tourismusmagnet Nummer eins.

Wie lässt sich das verbinden?

In den Dom kommen fromme Beter, Menschen, die eine Kerze anzünden oder einen heiligen Raum aufsuchen wollen, und die vielen touristischen Besucher/innen. Sie alle können wir ansprechen und so den Besuchern etwas von dem mitgeben, was die eigentliche Bestimmung dieses Hauses ist: nämlich nicht nur Sehenswürdigkeit, sondern das pulsierende geistliche Herz von Wien und vielleicht sogar von ganz Österreich zu sein. Dazu tragen die vielen Gottesdienste bei – sieben an jedem Wochentag, neun am Sonntag –, die Gelegenheit zur Anbetung von 7 bis 22 Uhr sowie im selben Zeitraum die Möglichkeit zu Beichte und Aussprache. Man darf auch die Möglichkeiten nicht vergessen, eine Kerze im Dom anzuzünden: Da verwandeln sich Touristen zu Betern, sie werden aufmerksam für die spirituelle Seite ihres Lebens.

Was verwandelt die Menschen?

Zunächst ist es natürlich der „heilige Boden“: All die vielen Gottesdienste und Gebete, die hier gefeiert und gesprochen wurden, prägen die spirituelle Grundstimmung des Raumes. Wenn ich untertags zwischen den Besucher/innen den Dom durch das Riesentor betrete und meine Ohren aufmache, dann höre ich fünf Meter nach dem Eintritt stets ein leises „Wow!“: Die Erhabenheit des Raumes berührt die Menschen. Neue Möglichkeiten der künstlerischen Intervention können uns dann dabei unterstützen, dass die Menschen von diesem staunenden „Wow!“ in das Ahnen, das Suchen, in das Sehnen nach Begegnung mit Gott kommen. Unsere neue LED-Beleuchtung zum Beispiel zeigt den Dom, wie er nie zuvor sichtbar war. Bei der „Langen

Seit 22 Jahren ist Anton „Toni“ Faber bereits Dompfarrer von St. Stephan, wo er aber schon vorher als Priester tätig war. HERRGOTT RICARDO / VERLAGSGRUPPE NEWS / PICTUREDESK.COM

Nacht der Kirchen“, in der ich Tausenden Besucher/innen die Hand geben kann, sagte ein Mann zu mir, ich hätte den Dom so zu einem Wohnzimmer Gottes gemacht.

Aber ständig so viele Menschen im Dom zu haben ist doch sicher auch eine Herausforderung?

Ich bin sehr dankbar für unsere insgesamt 80 Mitarbeiter/innen, die mit viel Fingerspitzengefühl diese Aufgabe meistern und die Menschen darauf hinweisen: Hier ist ein allgemein zugänglicher Raum, dort ist der Ort für Gottesdienst oder Anbetung und in anderen Bereichen des Stephansdoms ist bei Führungen oder allein mit dem Audio-Guide ein Beitrag zu leisten.

Immerhin müssen wir den Dom erhalten.

Nur mit unserem Anteil aus den Kirchenbeiträgen wäre lediglich ein kleiner Teil des derzeitigen Dombetriebs möglich. Insofern sagen wir Ja zum Tourismus. Das betrifft auch die Renovierung der Riesenorgel, die Kardinal Christoph Schönborn am heurigen Ostersonntag – genau 75 Jahre nach dem Dombrand – neu weihen wird.

Beim Kontakt mit den Menschen aus aller Herren Ländern, gerade auch bei Beichte und Aussprache, ist Viel­

sprachigkeit doch sicher ein wichtiges Thema für Sie und Ihr Team?

Auf jeden Fall. Nur ein Beispiel: Wir bieten mit 60 Priestern Beichte und Aussprache im Dom an. Ich habe nachgezählt: Man kann dank deren Sprachkenntnisse im Stephansdom in 45 Sprachen beichten.

Sie sind aber sicher nicht enttäuscht, wenn jemand zum Beispiel „nur“ ­wegen der Architektur kommt ...

Natürlich nicht – und wir haben da ja auch viele Angebote. Wer aber mit der Architektur beginnt, wird freilich dabei nicht stehen bleiben, sondern sich fragen: Warum haben Menschen solch einen Dom gebaut, obwohl sie wussten, dass weder sie noch ihre Kinder die Fertigstellung erleben werden?

Haben Sie selbst denn einen Ort im Dom, den Sie besonders mögen?

Die Taufkapelle ist mir sehr ans Herz gewachsen. Sie liegt am Fuße des Südturms, den man ja von Weitem sehen kann. Mehr als 2500 Kindern konnte ich hier schon das Taufsakrament spenden. Besonders mag ich auch die Tausenden Lichter beim Gnadenbild Maria Pócs. Wenn diese Kerzenlichter sprechen könnten über all die Anliegen, für die sie entzündet wurden! ● INTERVIEW: HEINZ NIEDERLEITNER

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Loslassen befreit Der Kopf nimmt sich ein Ziel.

Das Herz spürt die Sehnsucht.

Die Füße und der Körper gehen los.

Die Seele macht auf, öffnet sich für den Weg. Gehen ist die ursprüngliche Bewegungsform des Menschen, das Gehen die Geschwindigkeit der Seele.

Das Leben kommt dir entgegen, in seiner ganzen Vielfalt, den Zusammenhängen, den Problemen und den Lösungen.

Der prall gefüllte Gedankenraum bekommt ein Loch.

Ein tiefes Loslassen stellt sich ein, geht fast unbemerkt mit.

Ein Wachsen hinein in die Reduktion, in das Weniger ist spürbar.

Das Leben hat im Rucksack Platz.

Loslassen befreit.

Tiefe Einsichten leuchten auf, finden im gehenden Schritt ihren Resonanzraum.

Vertrauen schlägt Brücken hin zur Schöpfung, hinüber zu den Menschen am Weg. Die Zeit und die Begegnungen nähren.

Eine tiefe und weite Dankbarkeit steigt auf und sucht sich ein Lied, eine Umarmung, zaubert ein Lächeln ins Gesicht.

Das Pilgern bringt in Ordnung, eine neue Ordnung hinein in eine göttliche Dynamik.

Neu blitzt auf: Jesus lebt auf. Dank sei Gott.

FERDINAND KAINEDER, KOMMUNIKATIONSLOTSE, MEDIENEXPERTE, COACH, PILGER UND THEOLOGE FOTO: WHITE-STUDIO / PHOTOCASE.DE

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Von guten Schuhen und richtiger Ausrüstung

Fünf Tipps für das Pilgern Immer mehr Menschen entdecken die Faszination am Pilgern. Fünf Tipps für Anfänger und Fortgeschrittene hat Alma Maria Becker, die Verantwortliche für den Bereich Pilgern im „Quo vadis?“ Wien.

genügend Wasser und eventuell Karten für die Orientierung in den Pilger-Rucksack. Und klarerweise Bibel und ein leeres Tagebuch nicht vergessen, in das Sie Ihre Gedanken schreiben können.

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Offen sein: Seien Sie beim Pilgern so flexibel wie möglich. Lassen Sie sich am Weg – so gut es geht – einfach treiben und nehmen Sie die Dinge an, so wie sie passieren. Denn das übersteigt meistens das, was man sich im Vorfeld erwartet hat.

Konkret gesagt: Seien Sie offen für das, was

AUFGEZEICHNET VON MICHAEL AUSSERER

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Gutes Schuhwerk: Wichtig sind jahreszeitlich abgestimmt passende Schuhe, die bereits eingegangen sind.

Also keine nagelneuen Schuhe und auch keine, mit denen man schon lange nicht mehr gegangen ist. Denn sonst droht Blasenbildung, die das Pilgern entweder beschwert oder dazu führt, dass man abbrechen muss.

Dort, wo es erforderlich ist, empfehle ich Bergschuhe, sonst bequeme Trekking- oder Turnschuhe.

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Alma Maria Becker ist nicht nur selbst gern unterwegs, sondern berät auch Pilger im „Quo vadis?“. PRIVAT

Informationen: Das „Quo vadis?“ ist ein ­ egegnungs- und Pilgerzentrum am Stephans­platz B in Wien. www.quovadis.or.at

Nr. 02 | 2019

Sommer | 2019 Juni / Juli / August | 4,95 €

Deutschland € 4,95 | Österreich € 5,70 | Schweiz CHF 7,85 | Benelux € 5,95 | Italien € 6,95

KOLUMNE

NEU

MAGAZIN FÜR DIE REISE DURCHS LEBEN

Anselm Grün

AK T PR IONSEIS

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zzg l. 9

Sternenhimmel

Eine Nacht in der Natur

Via Francigena

Von Lausanne bis nach Rom

Brauchtum

Jetzt den Sommer feiern

Die Schätze unserer Kindheit Abschied vom Elternhaus.

Bewahren und Loslassen

Marmeladenglück

Die Rezepte von Bruder Franz

ALLE

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Die schönen Momente genießen: Wir vergessen oft, im Hier und Jetzt zu sein und einfach zu genießen. Doch genau darum geht es beim Pilgern. Machen Sie dort halt, wo es Sie inspiriert. Kehren Sie dort ein, wo sie Lust dazu haben. Bleiben Sie stehen und halten Sie inne, wenn Sie etwas Schönes sehen. Planen Sie dafür bei den Tagesetappen bereits im Vorfeld entsprechend viel Puffer ein.

Die richtige Einstellung: Die meisten Pilger tragen beim Losgehen einen emotionalen Rucksack. Und zwar einen, der am Weg meistens unwillkürlich bearbeitet werden möchte. Lassen Sie das auch zu, denn beim Pilgern löst sich vieles. Allerdings braucht das seine Zeit und vor allem seine Ruhe. Nehmen Sie sich für das Pilgern deshalb wirklich eine bewusste Auszeit. Melden Sie sich bei den Menschen in Ihrem Umfeld ab – gegebenenfalls auch auf Facebook und Co. Führen Sie alle wichtigen Telefonate noch vor dem Losgehen und schalten Sie dann das Handy komplett aus. Und pilgern Sie am besten alleine, nehmen Sie sich Zeit für sich selbst und für Gott. l

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Richtige Ausrüstung: Kaufen Sie sich einen guten Rucksack, der das Gewicht gut verteilt und verhindert, dass man am Rücken zu sehr schwitzt. Achten Sie außerdem darauf, dass Sie nicht zu viel Gepäck mitnehmen. Wirklich nur, was Sie notwendig brauchen. Denken Sie auf jeden Fall an Regenschutz, Sonnenschutz, Wechselgewand, Handy und Ladekabel. Außerdem gehören

der Herr Ihnen zeigen will. Es kann zum Beispiel vorkommen, dass Sie planen, in Ruhe zu beten, doch plötzlich treffen Sie auf eine Pilgergruppe, mit der Sie ein Stück weit gehen, und währenddessen merken Sie, dass es genau das war, was Sie in Wahrheit in dem Moment gebraucht haben.

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AktionsAngebot Bestellung unter: +49 6232 – 31830 service@der-pilger.de Stichwort: inpuncto

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Beim Pilgern entsteht Versöhnung

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berösterreich ist das Bundesland mit dem dichtesten Netz an Pilgerwegen. Wie vielfältig die Pilgerszene ist, erzählt Christine Dittlbacher als Pilgerbeauftragte der Diözese Linz.

Ihr Engagement verfolgt das eine Ziel: dass Menschen sich unbelastet auf den Weg machen können – allein oder in Gruppen. „Pilgern ist nicht Weitwandern“, betont sie, „sondern eine Form von meditativem Gehen.“ Dass sie auch Pilger/innen begleiten und an ihrem Leben ein Stück weit Anteil nehmen darf, hält sie für ein Geschenk.

Neue Formen. In den letzten Jahren wird Dittlbacher mit einer neuen Form des Pilgerns konfrontiert, die mit ihrer Praxis für Lebensbegleitung zusammenhängt. Wiederholt bitten sie Menschen, mit ihnen pilgern zu gehen: ein Paar, das sich mit seinem unerfüllten Kinderwunsch aussöhnen will; Ein anderes Paar, das nach dem Auszug der Kinder die eigene Beziehung wieder auf neue Füße stellen will; oder ein Mann, der für das geschenkte Leben nach einer Leukämieerkrankung danken will. Was der Pilgerbegleiterin auffällt: Immer mehr Menschen, die nicht kirchennahe sind, gehen auf Pilgerwegen mit dem Wunsch, in der Natur Gott zu erleben, eine Beziehung zu Gott zu finden.

Ins Herz Bayerns

Pilgerwege nach Altötting Altötting bildet das Zentrum eines Netzes von Pilgerwegen, das den Jakobsweg Böhmen–Bayern–Tirol, St.-Rupert-Pilgerweg, Wolfgangweg, Marien-Wanderweg sowie die Via Maria und den regionalen Engfurter Weg beinhaltet. Dass Altötting ein wunderbarer Ort zum Ankommen ist, weiß auch Claudia. Sie ist Pilgerbegleiterin und erlebt es jedes Mal aufs Neue, wenn die Pilger vom barocken Kapellplatz in Altötting beeindruckt sind. Im Jahr 2020 werden wieder begleitete Pilgerwanderungen angeboten. Spirituelle Impulse durch die zertifizierte Pilgerbegleiterin verstärken die Eindrücke des „Miteinanderunterwegs-Seins“. Auf dem Weg liegen viele Kapellen und Kirchen, die zu einer kurzen Rast einladen und besichtigt werden.

Termine: Jakobsweg: 4. April, 10. Oktober, St. Rupert Pilgerweg: 16. Mai, Engfurter Weg: 5. September Anmeldung und weitere Infos im Wallfahrts- und Tourismusbüro Altötting. Dort ist auch ein kostenfreier Flyer erhältlich.

Kontakt: Tel.: +49 (0)8671/50 62-19 oder www.altoetting.de/tourismus

FOTO: KLAUS VIERLINGER

Unterwegs in Oberösterreich

Informationen: www.dioezese-linz.at/pilgerbegleitung

Quo vadis?

Pilgerzentrum in Wien Sie suchen Informationen zum Thema Pilgern? Wir bieten Ihnen Vorträge und aktuelle Pilgerangebote. Wir haben Tipps, Literatur und die notwendigen Pilgerpässe. Und in unserer Cafeteria können Sie andere Pilger/innen treffen.

Das Quo vadis? ist das Zentrum für Begegnung im Herzen von Wien, von den Ordensgemeinschaften Österreichs.

Quo vadis?

Stephansplatz 6 (Zwettlerhof) 1010 Wien quovadis.or.at

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© Foto: Flohner / JUFA

Wege. Um sich beim Pilgern auf Lebenserfahrungen einlassen zu können, steht inzwischen ein gut ausgebautes Pilgerwege-Netz zur Verfügung. Daran hat Dittlbacher mitgearbeitet und macht weiterhin mit. So wurden in Oberösterreich traditionelle Wallfahrerwege für die Pilger heute in den vergangenen zwei Jahrzehnten begehbar gemacht. Dazu gehören der Jakobsweg und die Mariazellerwege Begleitung am sowie die Wallfahrten an die VerehrungsPilgerweg: Christine stätten der Heiligen Wolfgang, Konrad, Dittlbacher. PRIVAT Martin oder Rupert. Ebenso lang ist aber die Reihe der spirituellen Wege, die neu geschaffen wurden. Der bekannteste ist der Johannesweg, der durch die Region Mühlviertler Alm führt. l JOSEF WALLNER

Das JUFA Hotel Stift Gurk**** bietet die perfekte Pilger-Auszeit in historischem Ambiente: Direkt am Hemma-Pilgerweg Dom zu Gurk Krypta mit dem Grab der Hl. Hemma jufa.eu/hemma

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Kleinod im Becherhaus

Eine Kapelle zwischen Felsen, Schnee Es gibt vermutlich wenig andere Berghütten, die derart an exponierter Stelle thronen wie das 3.195 m hoch gelegene Becherhaus in den Stubaier Alpen. Die Hütte beherbergt eine der höchstgelegenen Kapellen Europas.

MATTHIAS HOFER

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ie Gletschermassen und etliche Bergspitzen vervollständigen das raue und dennoch wunderschöne Hochgebirgspanorama. Schier unglaublich waren die Leistung und der Idealismus jener, die den Bau des Becherhauses vor 125 Jahren ermöglichten und die mehr als 25 Tonnen Baumaterial über 1.800 Höhenmeter von Meiern aus, am Talschluss von Ridnaun (Südtirol), mit Leibeskraft hinaufbeförderten. Diese Errichtung stieß zur damaligen Zeit in eine neue Dimension vor, die mit keiner anderen im Alpenraum erbauten Schutzhütte vergleichbar war. Zunächst nach Kaiserin Elisabeth von Österreich benannt, heißt es heute nach seinem Standort auf dem Becherfelsen.

Die Kapelle im Becherhaus trägt den passenden Namen „Maria im Schnee“.

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Die heute 100 Betten fassende Hütte beherbergt eine der höchstgelegenen Kapellen in den Alpen. Ursächlich für den sakralen Raum namens „Maria im Schnee“ war der Wunsch der Bergführer, dass sie sonntags nicht den beschwerlichen Abstieg ins Tal auf sich nehmen mussten, sondern einen Priester über den Sommer hinweg zahlen konnten, der mit ihnen Gottesdienst feierte.

Genutzt wird die Kapelle auch heute noch.

Dass eine Hochzeit stattfindet, ist aber eine sehr ­seltene Ausnahme.

Hochzeitsnacht mit Haube. Dies ist hauptsächlich der Wetterunsicherheit und der damit verbundenen Lebensmittelplanung geschuldet sowie dem anfallenden Extraaufwand, der zusätzlich zur vollen Auslastung an Wochenenden anfällt. Eine Hochzeitsnacht mit Haube, doppelter Bettdecke und Wärmflasche ist für viele vermutlich nicht sehr reizvoll, etwas Besonderes ist es aber gewiss allemal. Freilich muss man, wie bei der letzten Gelegenheit, unter Umständen auf das Minzblatt im Aperitif verzichten, da das Becherhaus aufwendig per Hubschrauber mit Lebensmitteln versorgt wird.

Sigrid Plank, Volksschullehrerin in Matrei am Brenner, hat bereits 13 Sommer als Aushilfe am Becherhaus verbracht. Sie erzählt von den gelegentlichen Messen in der Kapelle, wenn sich zufällig ein Priester unter den Bergsteigern findet und den vorhandenen

Kraftplatz und Pilgerziel

Das Jakobskreuz Auf 1.456 Seehöhe am Gipfel der Buchensteinwand im ­Pillerseetal steht das knapp 30 Meter hohe Jakobskreuz.

Die vier Säulen des Jakobskreuzes – Kraftplatz, Pilgerziel, Denkplatz und Ort für Veranstaltungen zu sein – haben ihre Tragfähigkeit bewiesen: Manfred Pletzer freut sich sehr darüber, wie gut das Jakobskreuz besucht ist und welche starke Anziehung es ausübt. „Unser Unternehmen hat vor zwei Jahren die Bergbahn Pillersee mit dem Jakobskreuz übernommen. Das knapp 30 Meter hohe Kreuz ist ein Aushängeschild, das weit über Tirol hinausstrahlt. Gemeinsam mit der Erzdiözese Salzburg haben wir zum ersten Mal eine Karfreitagsandacht unter freiem Himmel veranstaltet. Über 800 Gläubige und Interessierte sind hinauf zum Jakobskreuz gepilgert. Ein Bergerlebnis der anderen Art! Neben touristischen Investitionen wollen wir daher auch den spirituellen Aspekt ausbauen.“

und Eis Messgewändern Leben einhaucht. In der vergangenen Saison war dies zwei Mal der Fall. Die Messen seien stets etwas Spezielles auf über 3.000 Meter, sagt Sigrid – nicht nur wegen des Ambientes, sondern auch, weil die Priester einen etwas anderen Zugang zum Gottesdienst haben als im Tal. Die Holzbänke in der kleinen, liebevoll eingerichteten ­Kapelle seien bei solchen Messfeiern dicht gefüllt – das geschlossen teilnehmende Personal vom Becherhaus reiht sich neben die Bergsteiger.

Harmonium sucht Musiker. Warm eingepackt sind sie alle, denn sogar an sonnigangenehmen Tagen ist es drinnen sehr kühl.

Hin und wieder wird das holzvertäfelte Innere zudem noch von den melodischen Klängen des Harmoniums erfüllt, wenn sich gerade ein Musiker unter den Messbesuchern befindet und sich der Tasten und des Blasebalgs des Instruments annimmt. Und wenn die Hostien aufgrund der seltenen Messen etwas abgestanden schmecken, wird nach dem Gottesdienst ein Schnaps gereicht.

Ob Sigrid etwas vermisst, wenn sie den Sommer auf dem Becherhaus verbringt? „Nein, vermissen tu’ ich nichts“, meint sie, fügt aber nach kurzer Pause hinzu: „Ich freu mich nach der Zeit heroben immer auf das Grün der Wiesen im Tal, denn durch Schnee und Felsen ist es halt vorwiegend weiß, grau und schwarz.“ l

thront das Becherhaus über der gleichnamigen Erhebung, die zum Südgrat des Wilden Freigers gehört. HOFER (3)

Ausflugsziel Der Tourismusunternehmer zieht erfreut Bilanz: „Schon jetzt zählt das Jakobskreuz zu den beliebtesten Sommerausflugszielen im Bezirk Kitzbühel.“ Mit dem Jakobskreuz als dem Wahrzeichen der Region sowie der Kulisse der Kitzbüheler Alpen habe die Region „ein tolles Produkt“. Und Manfred Pletzer bestätigt konkrete Gespräche mit den Diözesen in Salzburg und Innsbruck: „Darüber hinaus wollen wir die Frequenz am Berg insgesamt erhöhen. Das Jakobskreuz ist ganzjährig geöffnet und soll auch für Meetings und Seminare verstärkt genutzt werden.“ Informationen: Bergbahn Buchensteinwand Pillersee Tel.: +43 5354 77077 www.bergbahn-pillersee.com/jakobskreuz

Eindrucksvoll und weithin sichtbar erhebt sich das Jakobskreuz über das Pillerseetal.

Informationen: www.becherhaus.com

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FOTO: PLETZER GRUPPE

Seit 125 Jahren

Aufbruch Pilgern ist stets ein Aufbruch ins Ungewisse und Begegnung mit sich selbst. „In der Hektik des Alltags Ruhe zu finden ist nicht einfach. Dabei braucht der Mensch ab und zu eine Auszeit, Zeit für sich selbst, zur Entspannung und Reflexion. Viele finden diesen Ausgleich beim Sport. Entsprechend boomen Ausdauersportarten wie Skitourengehen oder das Laufen.“ Das Pilgern, sagt Pletzer, sei eine wunderbare Alternative und verbinde Bewegung mit Entschleunigung. Hier hat die Pletzer Gruppe mit einem Erlebnisweg rund um das Jakobskreuz ein entsprechendes Angebot schaffen können.

Stift Gurk – Knotenpunkt für Pilgerwege.

TOURISMUSREGION MITTELKÄRNTEN/FRITZPRESS

Der Dom zu Gurk als Pilgerziel

Viele Wege führen zur heiligen Hemma Der Gurker Dom ist nicht nur die Wiege der gleichnamigen Diözese in Kärnten, sondern auch Ziel und Rastplatz für zahlreiche Pilger.

ROLAND STADLER

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er Dom geht auf eine Stiftung der heiligen Hemma zurück, zu Lebzeiten eine der prägendsten Gestalten im Europa des 11. Jahrhunderts. 1174 wurden die Reliquien der bereits damals hochverehrten Hemma von Gurk in die 100-säulige Krypta übertragen, welche seit damals das Ziel vieler Pilger und Wallfahrer bildet. So kamen bald nach Hemmas Tod die Menschen aus ganz Europa nach Gurk, um auf ihre Fürsprache hin Gott um Hilfe zu bitten.

Die bedeutendste Wallfahrt war die „Krainer Wallfahrt“, welche seit 1607 mit wenigen Unterbrechungen bis nach dem Zweiten Weltkrieg jährlich Pilger aus der Region

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Krain im südlichen Slowenien am vierten Freitag nach Ostern nach Gurk führte.

Knotenpunkt. Heute verbinden Gurk und der Hemmapilgerweg das Benediktinerkloster Admont, die nördlichste Stiftung der hl. Hemma, mit dem südlichen Krain, wo Hemma ebenfalls Besitzungen hatte.

Darüber hinaus führen sternförmig noch sieben weitere Wege aus der Steiermark und Kärnten nach Gurk. Zwar nicht an den großen Hauptstraßen der heutigen Zeit gelegen, ist damit das Pilgerziel Gurk eingebunden in das weite Netz der europäischen Pilgerwege.

Auch der Leonhardsweg führt von Gurk nach St. Leonhard bei Tamsweg und verbindet auf diese Weise den Gurker Dom mit dem Salzburger Dom, wo der Leonhardsweg ebenfalls einen Ausgangspunkt hat.

Für alle Pilger und Wallfahrer, die nach Gurk kommen und gerne in ein persönliches Gespräch über ihren Pilger- und Lebensweg treten möchten, steht Wallfahrtsseelsorger Michael Lercher zur Verfügung. Gerne heißt er zudem Pilger bei der Ankunft in Gurk willkommen. Einen Fixpunkt bildet der wöchentliche Pilgergottesdienst am Samstag

um 17 Uhr. Zahlreiche kirchenmusikalische Konzerte und ein breites Angebot an spiritueller Literatur im Domladen runden das seelsorgliche Angebot in Gurk ab.

Kostbarkeiten. Zu den bedeutendsten Ausstattungen des Gurker Domes zählen das romanische Trichterportal, die Westempore mit dem Wandmalereizyklus und der bedeutendste frühbarocke Hochaltar Kärntens von Michael Hönel (1632) mit der Darstellung Maria Himmelfahrt sowie die berühmte Pieta aus Bleiguss von Raphael Donner (1740). Seit 2014 beherbergt der historische Propsthof des Stiftes auch das Diözesanmuseum, die „Schatzkammer Gurk“, mit zahlreichen Kostbarkeiten der Kärntner Kirchengeschichte. In einem Bereich des ehemaligen Stiftes ist heute zudem ein Hotel untergebracht, welches Pilgern und Wallfahrern Herberge zum längeren Verweilen an diesem besonderen Kraftort bietet. Die Wege, die durch die Kräuterregion Gurktal führen, laden mit ihren sanften Naturerlebnissen ein. l Informationen: www.pilgerwege-kaernten.at

Burgenland

Rund 2.750 km sind es vom Geburtsort des heiligen Martin, Szombathely (Ungarn), bis zu seinem Begräbnisort Tours (Frankreich).

Der Martinusweg verbindet diese Orte und führt auch durch das Burgenland.

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er heilige Martin von Tours war ein leuchtendes Beispiel christlicher Nächstenliebe, aber auch ein unermüdlicher Pilger durch Europa. Gleich nach seinem Tode begannen dann Pilgerreisen zu seinem Grab und spätestens ab dem 5. Jahrhundert galt Tours als das bedeutendste Pilgerziel des ganzen fränkischen Raumes. Heute besinnt man sich wieder auf die europaweite identitätsstiftende Person des heiligen Martin von Tours, und daher nahm der Europarat 2005 den Martinusweg („via sancti martini“) in die Kulturwege Europas auf. 2016 wurde auch eine Mittelroute eröffnet, die von Ungarn über Österreich, Deutschland und Luxemburg nach Frankreich geht. Ausgangspunkt dieses Weges ist die Geburtskirche des Heiligen in Szombathely. In Österreich geht er durch das Blaufränkischland bis nach Markt St. Martin und weiter nach Mattersburg bis nach Eisenstadt, vorbei an Martinsdom und Martinskaserne verläuft er durch die Weingärten des alten Winzerdorfes St. Georgen bis zur Martinskirche in Donnerskirchen. Über das Leithagebirge zur Kirche in Mannersdorf geht es dann nach Niederösterreich.

Regionaler Weg. Um auch die anderen Martinskirchen des Burgenlandes mit diesem Hauptweg zu verbinden, ist ein regionaler „Pannonischer Martinusweg“ entstanden. Dieser verbindet den Martinsdom in Bratislava im Norden, aber auch St. Martin in der Wart, Schachendorf, Deutsch Schützen, Gerersdorf bei Güssing und St. Martin an der Raab mit dem Hauptweg der Mittelroute.

Zur Belebung, Pflege und Markierung des Weges hat sich eine St. Martinusgemeinschaft gegründet.

2020 feiert die Diözese Eisenstadt ihr 60-jähriges Bestehen.

Wir alle sind eingeladen, im heurigen Jubiläumsjahr uns besonders mit dem Leben und Wirken des heiligen Martin auseinanderzusetzen. Pilgern auf dem Martinusweg kann dabei zu einer Spurensuche werden. l JOHANN ARTNER Informationen: www.martinuswege.eu

Pilgern am Martinusweg.

FOTOS: SCHWARZ-KOENIG.AT

Pilgern auf den Spuren des heiligen Martin

Pilgern nach Mariazell

Sinnreiche und Seelenwege Lust auf eine Auszeit in der Natur? Auf bewusste Ich-Zeit und persönliche Entwicklung? Eine Pilgerreise nach Mariazell ist eine wunderbare Möglichkeit, um wieder ganz bei sich anzukommen und neue Kraft zu schöpfen.

Millionen Pilger sind die historisch bedeutsame Via Sacra von Brunn am Gebirge nach Mariazell schon gegangen. Eine Route zur spirituellen Einkehr und Bewusstwerdung. Wer sich lieber am jungen Wiener Wallfahrerweg pilgernd über die Berge, Anhöhen und durch die Wälder von Perchtoldsdorf nach Mariazell bewegt, ist der Natur und sich selbst ganz nah.

Also: Rucksack packen, Wanderschuhe schnüren und Pause vom Alltag machen.

Vielfältige Wege nach Mariazell: die Angebote Alleine oder als Paar? Eigenständig, mit Unterstützung in der Planung oder begleitet? Genussvoll oder lieber sportlich? So individuell wie der Mensch sind auch die Pilgerangebote auf der Via Sacra und am Wiener Wallfahrerweg. Immer dabei: die einzigartige Landschaft mit ihren zahlreichen Aussichts-, Rast- und Ruheplätzen.

Für alle, die ihre Reise lieber in Begleitung antreten, gibt es jedes Jahr an bestimmten Terminen geführte Pilgerwanderungen zu unterschiedlichen Themen.

So oder so – am Ende der Pilgerwanderung geht eine besondere Zeit für Körper, Geist und Seele zu Ende – oder fängt gerade erst an.

Details zu den geführten Pilgerwanderungen finden Sie unter www.viasacra.at/gefuehrt-pilgern.

Information & Buchung Mostviertel Tourismus 3270 Scheibbs Österreich/Austria Tel.: 07482/204 44 info@mostviertel.at www.viasacra.at

DIÖZESE EISENSTADT

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Der Europäische Pilgerweg „Via Nova“

Durch Pilgern „neue Wege“ finden Die „Via Nova“ ist nicht nur ein relativ neuer Pilgerweg durch Europa. Der Name kann auch im übertragenen Sinn übersetzt werden, weil man durch das Pilgern einen „neuen Weg“ des Lebens finden kann.

JOSEF WALLNER

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as ist doch selbstverständlich, dass man als Obmann der ‚Via Nova‘ den Weg auch selbst gegangen ist“, sagt Josef Guggenberger. Seit vier Jahren steht er dem Verein „Europäischer Pilgerweg – Via Nova“ vor. Als Bürgermeister der Gemeinde Berndorf im Flachgau, die an der „Via Nova“ liegt, war er mit der Idee dieses 2005 eröffneten Pilgerwegs natürlich bestens vertraut. Vor zehn Jahren begann er, sich dann selbst auf den Weg zu machen, und hat die g­ esamte 1.200 Kilometer lange Strecke etappenweise in 47 Tagen alleine absolviert.

Vision. Am Anfang des Europäischen Pilgerweges stand eine Vision. Am prägnantesten ist sie mit der Übersetzung der lateinischen Bezeichnung „Via Nova“ beschrieben: neuer Weg. „Es hat sich gezeigt, dass immer mehr Konsum und immer mehr materieller Wohlstand das Glück des Menschen nicht steigern können“, heißt es in einem Informationsblatt: Es braucht über alle Grenzen

hinweg einen neuen Weg – eine Via Nova – für die Gesellschaft, in der Solidarität, Gerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung und Offenheit für die Spiritualität ihren Platz haben. Das Logo des Wegs unterstreicht besonders den spirituellen Aspekt.

Der aus zwei Teilen bestehende Kreis zeigt, dass Himmel und Erde zusammengehören, der kleine Kreis symbolisiert den einzelnen Menschen, der im größeren Ganzen gehalten ist. Das Gehen versteht sich als Hilfe und Weg, um offen zu werden und eine Verbindung zu den Werten zu finden, die nicht trügen, sondern tragen. Über Grenzen. Die „Via Nova“ erstreckt sich über Böhmen, Bayern und Österreich und führt teilweise auf Routen traditioneller Pilgerwege. Zwischen Pribram in Tschechien, St. Wolfgang im Salzkammergut und Weltenburg an der Donau wurde auf mehr als eintausend Kilometern ein Europäischer Pilgerweg geschaffen. Dass die „Via Nova“

mit Leben erfüllt wird, dafür sorgen der Verein „Europäischer Pilgerweg Via Nova“, ausgebildete Pilgerbegleiter/innen und „Via Nova“-Beauftragte in den vielen Gemeinden, durch die der Weg führt. So wächst die Route nicht nur der Länge nach, sondern wird auch vertieft. Die jüngste Vertiefung besteht in 24 Säulen, die mit QR-Codes versehen sind und die sich auf dem „Via Nova“-Abschnitt im Bayrischen Wald zwischen Mauth-Finsterau und Vilshofen finden. Über das Handy kann man sich Meditationen, Gedanken oder Infos abrufen.

Aufatmen. Eine der besonders prägenden Erfahrungen, die Josef Guggenberger nach den ersten Tagen seiner ersten Etappe auf der Via Nova gemacht hat: „Dich selbst gibt es auch noch, dich und deine Bedürfnisse.“ Zu dieser Zeit war er Landesbeamter, Bauer, Bürgermeister – und Familie hat er auch. Diese Erkenntnis ließ ihn aufatmen und aufleben.

Nach seiner Pensionierung ist er nun im Mai und Juni 2019 1.300 Kilometer in die Berndorfer Partnergemeinde nach Halvestorf in Hameln (Niedersachsen) gegangen. 55 Tage war er unterwegs. Er wünscht die Erfahrungen, die beim Gehen wach werden, allen Menschen, die am Weg sind. l Informationen: www.pilgerweg-vianova.eu

Himmel und Erde zu verbinden ist das Ziel des europäischen Pilgerweges „Via Nova“. Eine Pilgergruppe steht vor einer Säule mit QR-Codes (Mitte).

Auch Obmann Josef Guggenberger (rechts) ist den Weg selbst schon gegangen.

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VIA NOVA

PASSIONSSPIELE Kirchschlag in der Buckligen Welt

Passionsspiele Kirchschlag 2020

Licht, Licht, Licht – Jesus ist das Licht In diesem Jahr, 2020, werden wieder die bekannten und sehr geschätzten Passionsspiele in Kirchschlag in der Buckligen Welt im südlichen Niederösterreich aufgeführt. Vom 15.

August bis 26. Oktober wirken fast 500 Personen samstags um 17 Uhr und sonntags um 14 Uhr auf der Bühne oder im Hintergrund mit. Um das Licht des Heils weiterzugeben, bedienen wir uns im Spiel der

Mittel des Theaters und machen das Evangelium so erlebbar. Modernste Technik, beeindruckende Kostüme, ein Chor und Orchester geben dem Spiel Professionalität und Aktualität. Seit der Gründung 1932 und einem Fünf-Jahres-Rhythmus haben sich alle Mitwirkenden verpflichtet, ohne jedes Entgelt mitzumachen.

Seit 1959 spielt man in einem eigens erbauten Passionsspielhaus mit

824 Sitzplätzen, welches sich durch eine besonders gute Akustik und Sicht auf die Bühne auszeichnet.

Das Kirchschlager Passionsspiel steht unter dem Motto: Aus dem Dunkel dieser Nacht ist uns das Licht des Heils erwacht.

Informationen www.passion.at Tel. +43 2646 2243-14

PASSIONSSPIELE Kirchschlag in der Buckligen Welt 15. AUGUST – 26. OKTOBER www.passion.at

Geht neue Wege!

Pilgern Mit Freude leben

Stift Reichersberg

Europäischer Pilgerweg VIA NOVA Pilgern heißt, sich auf den Weg zu machen und sich auch auf einen neuen Weg (lateinisch „via nova“) einzulassen. Entlang des Europäischen Pilgerweges, der auf einer Strecke von 1.200 Kilometern Tschechien, Deutschland und Österreich verbindet, bieten spirituelle Pilgerwegbegleiter/innen geführte Pilgerwanderungen. Für Pilger, die ohne Begleitung unterwegs sind, werden im Rahmen des Projekts „VIA NOVA – geht neue Wege“ eine interaktive Wegkarte und „Pilgerlight“-Angebote für 1 bis 3 Pilgertage erstellt. www.pilgerweg-vianova.eu

Getreu unserem Leitsatz „Mit Freude leben“ heißen wir Sie im Augustiner-Chorherrenstift Reichersberg schon seit über 900 Jahren herzlich willkommen – egal ob Sie Ruhe und Besinnung suchen oder in herrlicher Natur aktiv werden möchten. Das mächtige Barockjuwel liegt mitten im Innviertel, direkt am Inn. Der Römerradweg, Innradweg, Pilgerweg Via Nova und das Europäische Vogelschutzreservat bieten sich hier für Radfahrer, Wanderer, Pilger und Naturliebhaber an, ebenso der prächtige Stifts- und Herrengarten. Ein Bildungszentrum, der Klosterladen, viele Kulturveranstaltungen wie auch Messfeiern sprechen alle an, die das Besondere suchen. www.stift-reichersberg.at

Kulturelles Zentrum im Salzburger Drei-Seen-Land VIA NOVA Europäischer Pilgerweg Deutschland – Österreich – Tschechien

www.pilgerweg-vianova.eu

Stift Mattsee Mehr als 1200 Jahre Geschichte sind verbunden mit dem Collegiatstift Mattsee, der ältesten weltpriesterlichen Gemeinschaft Österreichs. Der imposante, 60 Meter hohe Turm der Stiftskirche wird auch „Goliath des Mattiggaues“ genannt. Kommen Sie zu einer Feier in die Stiftskirche, zu einem Museumsbesuch oder zu einem Fest in den Weinkeller. Die Führungen beginnen am Stiftsplatz unter der Linde, am Stiftsbrunnen und dem Tassilo-Denkmal. Führungen nach Vereinbarung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Informationen: Tel. +43 (0) 6217 5202 www.stiftmattsee.at

Orte des Glaubens im Salzkammergut erwandern

Ein Tag Wallfahren in Mondsee Eintauchen in eine faszinierende, jahrtausendealte Kulturlandschaft und ein abwechslungsreiches Pilgerprogramm erleben, das GUTTUT. KÖRPER, GEIST und SEELE verwöhnen lassen. Im Mondseeland, dem Zentrum für KIRCHE, KUNST, KULTUR und KULINARIK im Salzkammergut.

Programmbeispiel: › Kapellenwanderung am Wolfgangweg › Pilger-Schifffahrt am Mondsee › Pilger-Andacht in der Wallfahrtskirche Mariahilf › Pilgeressen (3 Gänge), Führung & Orgelkonzert in der Basilika Mondsee › Brotverkostung in der Erlach Mühle

› Ein Tag Wallfahren in Mondsee (buchbar für Gruppen ab 20 Personen) inklusive: Führungen, Schifffahrt, Konzert, Andacht, Mittagessen, Kaffee & Kuchen, Brotverkostung.

Ab 45 Euro pro Person www.pfamo.at www.mondsee.at

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In der Krypta des Kapuzinerklosters in Salzburg können die Teilnehmer von Exerzitien gemeinsam mit den Ordensbrüdern beten und meditieren.

RITA NEWMAN

Heilsame Orte – mitleben im Kloster

Oben bei den Kapuzinern Nicht weit von der Salzburger Altstadt entfernt, nur ein paar Schritte steil hinauf, thront das Kloster der Kapuziner am Hang des gleichnamigen Berges. Die Brüder laden mehrmals im Jahr zum Mitleben ein.

W

enn sich das Tor in der Mauer entlang des Klostergartens öffnet, bleiben Wanderer, die gerade des Weges kommen, neugierig stehen und staunen. Die prachtvolle Kulisse der Stadt, über der die Festung wacht, tut sich auf und zieht sofort in ihren Bann.

Mitleben im Kloster. Oben bei den Kapuzinern ist eine außergewöhnliche Atmosphäre spürbar. Hier leben insgesamt fünf Brüder.

Mehrmals im Jahr laden sie zum Mitleben im Kloster ein. Angeboten werden Exerzitien der besonderen Art. Eine mögliche Auszeit bieten die „Vater-Unser-Wochen“, die sieben

Gemeinschaft erleben – die Kapuziner laden mehrmals im Jahr zu Exerzitien ins Kloster ein. Bruder Karl Löster (Fünfter von links) leitet die „Vater-Unser-Wochen“.

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RITA NEWMAN

Mal im Jahr stattfinden. „Hier kann man das Kloster erleben, den Glauben auffrischen und auch die schöne, uns zu Füßen liegende Altstadt genießen und entdecken“, sagt Bruder Karl Löster, der diese Besinnungstage entwickelte und seit vier Jahren leitet. Der 73-Jährige ist Hausoberer des Klosters in Salzburg, das im Jahr 1599 erstmals von Kapuzinern bezogen wurde.

Sich einlassen. Willkommen ist hier „jeder, der Interesse und die Bereitschaft hat, am Leben der Kapuziner teilzunehmen – bei Gebets-, Gesprächs- und Mahlzeiten dabei zu sein und sich auf Phasen der Stille einzulassen. Wer möchte, kann auch im Garten oder der Küche helfen“, sagt Mitbruder Bernd Kober, Provisor der Pfarre St. Andrä. „Wir bieten hier eine Form von Exerzitien light, wo es kein durchgehendes Schweigen gibt, sondern die Stille nur zeitweise gelebt wird“, sagt ein weiterer Kapuziner des Klosters, Hans Pruckner, Lehrer für katholische Religion und Ethik.

Entdeckungsreise. „Vater unser im Himmel“ – so manche haben das Gebet schon von den Eltern gehört, „da konnten sie den Inhalt der Worte noch gar nicht nachvollziehen. Nun sind Leute vielleicht in einer Situation, wo sie die Worte nicht mehr verstehen oder nie verstanden haben. Sie dabei auf einen Weg zu begleiten, das Gebet zu erkunden, hat mich dazu gebracht, die ,VaterUnser-Wochen‘ ins Leben zu rufen“, erklärt Bruder Karl Löster.

Jeden Tag nach dem Frühstück kommen die Teilnehmer der Besinnungstage in der Gruppe zusammen und erhalten von Bruder Karl Impulse und Erläuterungen zu einer Bitte des Gebets. Danach gibt es die Einladung, den restlichen Vormittag in Stille zu begehen,

Im Speiseraum des Klosters, dem sogenannten Refektorium, wird gemeinsam mit den Kapuzinern gegessen.

der Bitte auf die Spur zu kommen und ihrer tieferen Bedeutung für das je eigene Leben auf den Grund zu gehen – nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit kreativen Mitteln wie Malen oder Schreiben. „Da entstehen wunderbare Bilder, Gedichte, Geschichten und Gebete. Ich nenne das eine ganzheitliche Entdeckungsreise“, sagt Bruder Karl Löster. „Tagesschau“. „Unser tägliches Brot gib uns heute“ – bei dieser Bitte geht der Kapuziner nicht nur auf das „laibliche“, sondern auch auf das seelisch-emotionale, geistliche Brot ein. Nach dem Mittagessen, „wenn Salzburg genießen angesagt ist, soll die Bitte ebenfalls ein wenig mitgehen. Es ist ein ganz anderes Erleben, wenn ich im Tomaselli ­sitze und Kaffee trinke oder ich den Bettler/innen in der Stadt begegne.“ Der Gedankenaustausch jeden Abend in der Gruppe sei das Intensivste und Erstaunlichste, was diese Tage zu bieten haben, erläutert Bruder Karl. Jeder spricht ganz offen von seinen Erfahrungen und es kommen sehr

KAPUZINER/MARKUS HUBER

tiefe Erkenntnisse und Entdeckungen des Erlebten hoch. Die Tagesschau, wie sie Bruder Karl nennt, endet mit einer kleinen Meditation. „Manche gehen dann zur Ruhe, andere setzen sich noch zusammen und lassen den Abend in Gemeinschaft ausklingen.“ Schuldvergebung. „Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“ – aus Erfahrung weiß Bruder Karl L ­ öster, dass diese Bitte die schwierigste ist. „Da bricht oft einiges auf, das unerledigt blieb.“ Zur Eucharistiefeier wird dann aus dem Tageserlebnis heraus ein Gegenstand mitgebracht, der als Zeichen für eine Schuldvergebungsbitte steht und zum Altar gebracht wird. „Das kann eine zertretene Zigarettenpackung sein, wenn jemand sich wiederholt vorgenommen hat, mit dem Rauchen aufzuhören, und sich nun alle Versuche vergibt und noch einmal von vorne anfängt; das kann sein, dass jemand sagt, er hat ein Loch gegraben im Wald und einen Stein reingelegt, der für das steht, was ihn so sehr belastet.“

Staunen. Was die Zusammensetzung der jeweiligen Gruppen betrifft, so ist für Bruder Karl Löster hier immer der Heilige Geist mit im Spiel. „Es ist großartig, wie aufmerksam und geduldig die unterschiedlichsten Leute miteinander reden und hinhören können – Konfessionslose haben ein Ohr für Frömmler, junge Leute für alte Menschen, und umgekehrt ist es genauso. Ich staune immer nur“, freut sich der Kapuziner.

Dankbarkeit. Im Gästebuch des Klosters zeugen nach den Exerzitien viele Eintragungen von einer großen Dankbarkeit der Teilnehmer. „Bei manchen hat sich etwas gelöst und konnte heilen“, sagt Bruder Hans Pruckner; und Bruder Bernd Kober ist davon überzeugt: „Den Geist des Hauses zu erleben ist heilsam. Hier atmet etwas.“ l SUSANNE HUBER

Informationen im Internet: salzburg.kapuziner.at

Einzigartiger Abenteuerausflug in die Welt der Bibel Entdecken Sie den Schatz der Bibel in der Salzburger Bibelwelt.

Hinter dem großen Bibelweltohr erwarten Sie vielfältige ­Abenteuer.

• Auf 600 m² lernen Sie die Welt des Alten Orients und des mächtigen Römischen Reiches kennen.

• Sie können mit allen Sinnen der Botschaft Jesu nachspüren und wie diese in der griechisch-römischen Welt verbreitet wurde.

• Sie sind eingeladen, die ­gefährlichen Reisen des ­Paulus auf einer 40 m² großen, begehbaren Mittelmeer-Landkarte nachzuverfolgen und dessen Wege von einem 10 m langen Schiff aus zu über­ blicken.

• Dunkle Gänge und versteckte Rutschen machen die Bibelwelt zu einem Abenteuer für die ganze Familie.

Die Bibelwelt befindet sich in der Salzburger Plainstraße 42a, nur fünf Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt.

Informationen: Tel. +43 (0) 676 8746 7080 www.bibelwelt.at Gruppen ab 12 Personen können Führungen bestellen.

Steig ein ins Ohr! Entdeck hinter dem „Bibelwelt-Ohr“ die biblische Welt.

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Maria Kirchental

Stille und Glückseligkeit erfüllen den heilsamen Ort Nach Maria Kirchental im Land Salzburg kommen Wallfahrer und Sinnsucher an ganz bestimmten Punkten in ihrem Leben.

Bei den Seelsorgern dort finden sie Begleitung und Orientierung.

MICHAELA HESSENBERGER

S

tille ist wie ein Magnet – manche Menschen werden stark von ihr angezogen. Maria Kirchental hat alles, was ein Rückzugsort in der heutigen Zeit mit all ihrer Hektik braucht: Der „Pinzgauer Dom“ im Bundesland Salzburg liegt inmitten wilder Natur. Hinter der Wallfahrtskirche ragen Felsen empor. Wenn Ausflügler und Wallfahrer am späteren Nachmittag ihren Weg nach Hause angetreten haben, legt sich Ruhe über den Talkessel. Dann hört man sogar das Wasser aus dem Holzbrunnen noch hinter der Kirche plätschern.

Einkehr. Am Brunnenrand lehnt Schwester Bärbel Thomä. Sie ist eine der wenigen Bewohnerinnen oben in Kirchental. Mit ihrer Mitschwester Theresia Hoiß lebt sie im Haus der Besinnung. Die beiden gehören dem Orden der Missionarinnen Christi an.

Während Schwester Bärbel für das spirituelle Programm und die Veranstaltungen zuständig ist, kümmert sich Schwester Theresia als Leiterin der Hauswirtschaft um Bewohnerinnen, Mitarbeiter und Gäste. Insgesamt betreuen drei Schwestern und zwei Patres der Herz-Jesu-Missionare Besucher und Gäste. „Kirchental ist in der Umgebung beliebt. Viele Paare kommen, um Goldene Hochzeiten und andere Familienfeste zu feiern“, sagt Schwester Bärbel. Doch sie kennt auch die andere Seite von Maria Kirchental. Die Stille, in der kein fröhliches

Geschnatter zwischen den Häusern hallt, keine Blasmusik und keine Motorgeräusche. „Die Welt ist anders hier“, sagt sie schlicht.

Schwester Bärbel und Schwester Theresia sorgen sich um die Gäste. HESSENBERGER

Schauplatzwechsel in die Stadt Salzburg.

Dort erzählt Hermann Signitzer vom Referat für Tourismus- und Freizeitpastoral davon, was das Pilgern und Wallfahren mit Menschen machen kann: „Ich merke, dass die Leute oft buchstäblich schweben. Sie erleben ihre Reise mit so vielen Wow-Effekten und gehen in der Schönheit der Natur und Andersartigkeit des Gehens auf.“ Dabei stellt er fest, dass die Suche nach innerer Einkehr und Spiritualität stark ein Thema für die zweite Lebenshälfte ist. „So ab etwa 50 Jahren beschäftigen sich immer mehr Frauen und Männer mit Selbstfindung und ihrem Glauben“, sagt er. „Übergangspilger“ nennt er jene, die etwa nach ihrer aktiven Zeit im Job mit dem Pilgern beginnen.

Zurück in Maria Kirchental. Bärbel Thomäs Kurse sind meist bis auf den letzten Platz voll. Sie ist Atemtherapeutin, geistliche Begleiterin und Leiterin kontemplativer Exerzitien. Meist buchen Frauen ihre Angebote; immer wieder nehmen auch Männer teil. Sie alle kommen mit ähnlichen Zielen. Sie wollen ruhig werden, nach innen schauen, lernen, achtsamer zu sein. Auffallend viele würden Abstand von ihrem Beruf suchen, über eine Neuausrichtung ihres Lebens nachdenken oder spirituelle Anbindung finden wollen. Ob es für manche auch schmerzhaft sei, die Stille auszuhalten? Schwester Bärbel nickt.

IMPRESSUM: inpuncto ist das gemeinsame Magazin von Der SONNTAG. Die Zeitung der Erzdiözese Wien, Stephansplatz 4/VI/DG, 1010 Wien; Kirche bunt. St. Pöltner Kirchenzeitung, Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten; KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; martinus. Kirchenzeitung der Diözese Eisenstadt, St. Rochus-Straße 21, 7000 Eisenstadt; RUPERTUSBLATT. Wochenzeitung der Erzdiözese Salzburg, Kaigasse 8, 5020 Salzburg; Sonntag. Kärntner Kirchenzeitung, Tarviser Straße 30, 9020 Klagenfurt, SONNTAGSBLATT für Steiermark, Bischofplatz 2, 8010 Graz; TIROLER sonntag. Kirchenzeitung der Diözese Innsbruck, Riedgasse 9, 6020 Innsbruck; Vorarlberger KirchenBlatt, Bahnhofstraße 13, 6800 Feldkirch.

Medieninhaber: Kooperation Kirchenzeitungen – Verein zur Förderung der Kirchenpresse, Bergstraße 12/1, 5020 Salzburg. Herausgeber: Obmann Prälat Wilhem Vieböck, office@kizmedia.at Redaktion: Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Dr. Heinz Niederleitner, heinz.niederleitner@koopredaktion.at. Anzeigenleitung: Mag. Walter Achleitner, walter.achleitner@kizmedia.at, www.kizmedia.at. Grafik: Lisa + Giorgio, 1010 Wien. Herstellung: Ferdinand Berger & Söhne Ges.m.b.H., 3580 Horn.

Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. Die Offenlegung gemäß MedienG §25 Abs. 2 ist unter www.meine-kirchenzeitung.at/impressum/inpuncto abrufbar. inpuncto sinnstiften erscheint in einer Auflage von 150.000 Exemplaren.

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Die Wallfahrtskirche Maria Kirchental liegt auf 900 Höhenmetern.

HESSENBERGER

„Die Beschäftigung mit sich selbst drückt so manchen Schmerzpunkt.“ Dadurch sei allerdings Heilung erst möglich.

Erholung. Wenn sich der Winter wieder aus Maria Kirchental zurückzieht und die Tage länger geworden sind, legt sich eine neue, wunderbare Stimmung über die Umgebung. „Ein paar Tage hier sind eine wahre Erholung für Leib und Seele“, sagt Schwester Theresia Hoiß. Sie beschreibt das Tal als bergend, ebenso die alten Gebäude darin.

Das Haus der Besinnung habe eine mütterliche Qualität. „Das haut nix um“, sagt sie.

Das einfache, gute Leben tue sein Übriges.

Die Kräutertees kommen aus dem eigenen Garten. Brot backen die Mitarbeiterinnen auch selbst.

Seit mehr als 300 Jahren steigen oder fahren Menschen die 900 Höhenmeter hinauf nach Maria Kirchental. 1701 haben Arbeiter den „Pinzgauer Dom“ fertiggestellt.

Dass das Gotteshaus und seine Umgebung Kraft besitzen, beweisen auch die vielen Votivtafeln mit Dankessprüchen. Jesus und Maria haben geholfen, wie man auf den Täfelchen nachlesen kann – ob in Not und Trauer oder bei vergebens geglaubtem Kinderwunsch.

Mai und Oktober sind die Wallfahrtsmonate, berichten die Schwestern im Pinzgau.

Nicht zuletzt wegen des guten Wetters zu diesen Jahreszeiten würden Wander-Exerzitien boomen. Stammbesucher sind ebenso dabei wie jene, die zum ersten Mal teilnehmen.

Während Stress, Sorgen und Nöte heute wie vor 300 Jahren in Maria Kirchental Platz haben, rät sie: „Jeder darf ankommen, wie er möchte. Nur Schuhe mit hohen Absätzen empfehle ich nicht. Damit kommt man bei uns nicht weit.“ l

Auftanken

Geistliches Zentrum Embach Für eine Auszeit finden Sie an unserem „heilsamen Ort“ eine persönliche Atmosphäre, Stille, gute Verpflegung, die Möglichkeit zur Teilnahme an unseren Gebetszeiten und geistliche Begleitung. Unser denkmalgeschütztes Haus über dem Salzachtal und die schöne Natur werden Sie begeistern. Außerdem bieten wir Besinnungstage, meditatives Tanzen, Exerzitien und Kontemplation, Pilgerwanderungen auf dem Pinzgauer Marienweg und vieles mehr.

Spirituell suchende Menschen, gleich welcher Konfession oder Weltanschauung, sind willkommen. www.geistliches-zentrum.at

„Wo du einfach sein kannst.“ (nach Pierre Stutz)

Der Theologische Kurs Worum es im christlichen Glauben geht mehr wissen – tiefer fragen – klarer urteilen als Fernkurs oder Kurs in Wien

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Stift Zwettl

Wo Zisterzienser leben, ist das Zisterzienserklöster haben meist eine enge Beziehung zum Wasser. Das lässt sich im Stift Zwettl zeigen, das mit einer Reihe weiterer kultureller Sehenswürdigkeiten aufwarten kann.

LEOPOLD SCHLAGER

B

ernhard liebte die Täler, Benedikt die Berge: Dieser alte Merkspruch lässt sich auf die Lage von Zisterzienserund Benediktinerklöstern umlegen.

Er gilt für das Stift Zwettl so wie für viele Zisterzienserklöster. Mit Clairvaux, dem Wirkungsort des großen Ordensvaters Bernhard (1090–1153), hat das Waldviertler Kloster den Namen im Lateinischen gemeinsam.

Beide heißen Claravallis – lichtes Tal. Der junge, dynamische Zisterzienserorden war 1133 durch den Babenberger Otto von Freising, einen Sohn des Markgrafen Leopold III., des Heiligen, nach Heiligenkreuz im Wienerwald gekommen. Schon 1138 konnten zwölf Mönche zu einer Neugründung in den „Nordwald“ ausgesandt werden. Stifter des Klosters waren Hadmar und Heinrich von Kuenring, Beamte der Babenberger. Bis heute wissen sich die Zwettler Mönche dem Gebet für die Stifterfamilie verpflichtet.

Die Zisterzienser nahmen das „Ora et labora“ ernst: Gebet und Handarbeit prägten ihr Leben. Sie waren, ganz im Sinne ihrer Ordensregel, kein Priesterorden. Laienbrüder führten die Wirtschaftshöfe, die sogenannten Grangien. Die Teichwirtschaft war einst

ein wichtiger Eckpfeiler für den klösterlichen Nahrungsbedarf.

Auch heute tummeln sich dicht gedrängt die schwarzen Rücken der Karpfen in den Klärbecken unweit der Kampbrücke mit romanischem Kern. Mit einem Netz holt Fischmeister Josef Ploner, Herr über 18 Teiche, einen Karpfen aus den Becken.

Am Fluss Kamp. „Wasser hatte von Anfang an eine große Bedeutung für das Stift“, weist Abt Johannes Maria Szypulski auf den Ursprung des Klosters hin. Die Mühle an einer Staustufe des Kamp und die Fischerei hatten existenzielle Bedeutung für die Klosterneugründung. Im 20. Jahrhundert hatte das Stift eines der ersten Elektrizitätswerke in Niederösterreich.

Seit fast 900 Jahren besteht das Kloster ohne Unterbrechung. Seine vorrangige Aufgabe besteht darin, eine „Schule für den Dienst des Herrn“ zu sein, weist Abt Johannes Maria auf die Ordensregel des heiligen Benedikt hin. Das Gebet steht im Mittelpunkt des klösterlichen Lebens. Frühmorgens, mittags und abends kommen die Mönche zum Chorgebet zusammen. Zum

Stift gehören überdies 14 Pfarren. „Bildung und Erziehung zu ganzheitlicher Schöpfungsverantwortung“ haben oberste Priorität an der Höheren Lehranstalt für Umwelt und Wirtschaft, einer Privatschule des Stiftes Zwettl in Yspertal.

Romanik – Gotik – Barock. Wie nah das Kamptalkloster Zwettl dem Wasser ist, erfahren Besucher, wenn sie bei einer Führung zu den ältesten Teilen der Klosteranlage hinuntersteigen. Breite Gurte tragen das romanische Gewölbe, in dem der Abdruck der einstigen Schalung konserviert ist. Eine Ebene höher liegt der weitgehend u ­ nberührte Kern der alten Klosteranlage mit dem romanischen Kapitelhaus und dem Kreuzgang, der schon Stilelemente der Gotik aufweist.

Grünes Moos breitet sich über das granitene Brunnenbecken aus der Barockzeit. Ein Ort der Ruhe, fast schon der Ewigkeit. Das wissen auch Besucher und Gäste des Klosters zu schätzen, ebenso die Kursgäste des Bildungshauses, das regelmäßig Exerzitien und Meditationskurse anbietet. Ein idealer Ort für Menschen, die Stille suchen und zu sich kommen wollen, weiß Abt Johannes

Josef Ploner präsentiert einen Karpfen aus den Stiftsteichen (links). Ruhe und Muße verspricht der Kreuzgarten.

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SCHLAGER, MANDL

Wasser meist nicht fern

Die Stiftskirche von Zwettl entstammt dem Barock, doch die Stiftsanlage hat auch romanische und gotische Bauteile.

Maria. Gern werden auch Gäste für „Kloster auf Zeit“ aufgenommen.

MANDL

Musik. In den hochaufragenden spätgotischen Chor der Stiftskirche fügen sich barocke Elemente, vom Hochaltar mit der figuralen Darstellung der Aufnahme Marias

in den Himmel bis zur 1731 fertig gestellten Orgel von Johann Ignaz Egedacher. Ihre Choräle singen die Mönche freilich ohne Orgelbegleitung. Stiftsorganist Marco Paolacci freut sich, dass neben dem Stiftskirchenchor nun auch ein Mädchenchor, die „Puellae Clara Vallensis“, das Musikleben bereichert.

Und die bisherigen Kirchenmusiktage im Stift schlagen heuer unter dem Titel „Zusammenspiel“ neue Seiten auf, wobei ein barocker Schwerpunkt durchaus erkennbar sein darf. l

Brunnenhäuser wie hier in Zwettl fehlen in kaum einem Zisterzienserkloster. SCHLAGER

Stiftsorganist Marco Paolacci und Abt Johannes Maria Szypulski. SCHEWIG

Sehenswertes Detail: Darstellung des ­barmherzigen Vaters. SCHLAGER

Informationen: www.stift-zwettl.at

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Maximilian Gigl (links mit grüner Weste) erklärt Interessierten den Prunk von St. Michael.

ST. MICHAEL/MÜNCHEN, PIETRE VIVE

Die ganz anderen Kirchenführungen

Lebendige Steine, die vom Glauben erzählen Junge Menschen bieten in der St. Michaelskirche in München besondere Kirchenführungen an: Nicht Jahreszahlen oder Kunstgeschichte stehen dabei im Mittelpunkt, sondern die religiöse Botschaft.

ELISABETH WILLI

D

ie St. Michaelskirche in München: Sie ist die größte Renaissance-Kirche nördlich der Alpen, besitzt das zweitgrößte Tonnengewölbe der Welt und war bei ihrer Fertigstellung 1597 der erste monumentale Neubau nach der Reformation. So weit, so gut: Eine Schatzkammer für Kunsthistoriker und -liebhaber. Doch was ist mit dem eigentlichen Sinn des Gotteshauses? Der Kirche als Raum, seinen Glauben zu leben und zu vertiefen?

Solche Fragen stellte sich auch der Jesuit Jean-Paul Hernandez vor mehreren Jahren in Bologna – und beantwortete sie mit der Gründung der Initiative „Pietre Vive“, auf Deutsch: „lebendige Steine“. Das waren und sind Gruppen ehrenamtlicher junger

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Erwachsener, die Kirchenführungen anbieten. Dabei stellen sie nicht das Historische oder Künstlerische in den Mittelpunkt, sondern das Geistliche. Das Konzept wurde auf andere Länder übertragen und kam 2013 auch in München-St. Michael an.

Führung in Kleingruppen. Die Münchner „lebendigen Steine“ sind rund 15 junge Menschen Mitte/Ende 20. Einen Mittwochnachmittag pro Monat stehen sie im Eingangsbereich der Michaelskirche, bekleidet mit grünen Westen. Sie treten mit Passanten in Kontakt oder werden angesprochen. In kleinen Gruppen – meist zwei bis drei Personen – führt dann jeweils ein „lebendiger Stein“ Interessierte durch die Kirche. Dabei gibt er oder sie natürlich auch Auskünfte über Kunstgeschichte – der Fokus liegt aber auf der religiösen Botschaft.

Der Theologe Maximilian Gigl ist Koordinator der „Pietre Vive“ in München. Er verdeutlicht die besonderen Kirchenführungen am Beispiel des großen Bronzekreuzes vor den Stufen zum Chorraum. Vor dem Kreuz kniet Maria Magdalena und klammert sich am Stamm fest. Sie schaut jedoch nicht zum Gekreuzigten, sondern direkt zum Auferstandenen, der beim Hochaltar dargestellt ist. „So kann man ins Gespräch kommen, was Glaube an Jesus Christus bedeutet. Es lässt sich räumlich veranschaulichen, was die Feier der Eucharistie eigentlich ist: Denn der Altar als Ort der Eucharistiefeier befindet sich genau

zwischen dem Kreuz und dem Auferstandenen“, erklärt Maximilian Gigl. „Gott kostet ebenfalls nichts“. Die „­Pietre Vive“-Führungen kosten nichts. „Das ist wichtig“, sagt Maximilian Gigl. Die Kirche gehört zu den wenigen Gebäuden in der Innenstadt, wo nichts gekauft und Eintritt bezahlt werden muss. „Sie soll ein Freiraum sein und einer anderen Logik folgen. Der Logik der Gnade: Gott kostet ebenfalls nichts.“ Viele Menschen seien überrascht, dass diese Führungen ausnahmslos von jungen Erwachsenen angeboten werden, sagt der Theologe. „Das entspricht vielen sonstigen Erfahrungen und Bildern von Kirche nicht so recht.“ Dabei sind er und die anderen „lebendigen Steine“ gläubig sehr aktiv und treffen sich regelmäßig zu Gemeinschaftsabenden. Nach jedem Einsatz reflektieren die Kirchenführer/innen und fragen sich: „Was wollte Gott mich durch diese Führung, diese Begegnung, diese Menschen lehren?“ Die Rückmeldungen auf die Führungen – die auch in Englisch, Spanisch, Italienisch und Französisch angeboten werden – sind gut.

Nicht nur in München: Es gibt mehr als 35 „Pietre Vive“-Standorte weltweit. l Informationen: Die „Pietre Vive“-Führungen in der Michaelskirche finden jeden zweiten Mittwoch im Monat von 17 bis 20 Uhr statt. Anfragen für Führungen außerhalb dieser Zeit an: pietrevive. munich@gmail.com. www.pietrevive.org

Kneissl-Reisende sehen mehr …

Konzertfestival im Stift Zwettl vom 4. bis 12. Juli 2020

ZUSAMMENSPIEL

Kloster Alaverdi © prescott09/stock.adobe.com

Die renommierten „Internationalen Konzerttage Stift Zwettl“ werden ab 2020 unter ihrem künstlerischen Leiter Marco Paolacci mit neuem Namen und Konzept weitergeführt ...

Höhepunkte Irlands

16. - 23.5., 30.5. - 6.6., 13. - 20.6., 27.6. - 4.7., 4. - 11.7., 11. - 18.7., 18. - 25.7., 25. - 1.8., 8. - 15.8., 15. - 22.8., 22. - 29.8.2020 Flug ab Wien, Bus, ****Hotels/meist HP, Bootsfahrt bei den Cliffs of Moher, Eintritte, RL ab € 1.660,–

Spanien: Kastilien - Extremadura

+ Avila und Guadelupe 6. - 14.4. (Semana Santa Prozessionen), 25.4. - 3.5., 23. - 31.5., 3. - 11.10., 24.10. - 1.11.2020 Flug ab Wien, Bus, *** u. ****Hotels/ tw. HP, Eintritte, RL ab € 1.580,–

... und der Name ist Programm.

Während des Konzertfestivals treffen nicht nur Musiker und Musikerinnen aufeinander, um gemeinsam auf den Bühnen zu stehen: Die Räume und ihr besonderes Ambiente, die persönliche und herzliche Betreuung unserer Künstler und Besucher, die Organisation und die Musikauswahl – alles ist aufeinander abgestimmt.

Historische Räumlichkeiten bilden die Kulisse für ein unvergleichliches Zusammenspiel aus Musik und Ambiente. Jeder Raum erzählt mit seinem einzigartigen Klang von vergangenen Zeiten. Musik vermag die Räume mit Leben zu füllen und in besonderem Glanz erklingen zu lassen.

Die außergewöhnlichen Künstler sowie die vielfältigen Konzertprogramme versprechen einen musikalischen Genuss auf höchstem Niveau. Freuen Sie sich mit uns auf ein erhebendes Zusammenspiel aus Musik, Kunst, Spiritualität und Kulinarik.

Infos und Tickets: Manfred Bretterbauer, +43 2822 20202 57 info@zusammenspiel.at www.zusammenspiel.at – erstmals auch mit Online-Ticketverkauf!

Armenien - Georgien

15. - 30.5., 5. - 20.6., 11. - 29.8., 18.9. - 3.10.2020 Flug ab Wien, Bus/Kleinbus, *** u. ****Hotels/meist HP, Eintritte, RL ab € 2.880,–

Rhein u. Mosel - deutsche Kaiserdome

26.5. - 2.6., 4. - 11.10.20 Bus inkl. Zubringer ab Wien, ****Hotels/ NF und 2x bzw. 3x HP, Schifffahrten, Eintritte, RL ab € 1.300,–

+ Klosterfest Stok Guru Tsechu in Ladakh 1. - 12.3.2020 Flug ab Wien, Kleinbus/Bus, Geländewagen, *** u. *****Hotels/HP, tw. VP, Eintritte, RL € 3.100,– Wir arbeiten gerne nach Wunsch für Sie und Ihre Pfarrgemeinde maßgeschneiderte Reisen auf Basis unseres Reiseangebotes aus. Die Organisation von Messen/Andachten ist selbstverständlich möglich, sehr gerne setzen wir Ihre speziellen Besichtigungs- und Programmwünsche um.

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Das Stift Klosterneuburg, eine Zeitreise mit Weinerlebnis.

Ein Ort besonderer Geschichte Ein Ort. Tausend Geschichten. Kulturtouristen begeistern vor allem der mittelalterliche Verduner Altar (1181), die Schatzkammer mit der heiligen Landeskrone Österreichs und die einzigartigen Kaiserapartments Kaiser Karls VI. Der über Jahrhunderte entstandene Architekturmix aus Romanik und Barock gibt der Zeitreise eine ganz besondere Atmosphäre. Bereits 1114 gründete der Babenberger Markgraf Leopold III., der heilige Landespatron Österreichs, das Stift Klosterneuburg. Es war zeitweise die Residenz der Babenberger und Habsburger.

In der Entstehungsgeschichte Österreichs stellt das Stift somit einen zentralen Ort dar. Mehr als 900 Jahre alt ist auch die Weintradition des Stiftes Klosterneuburg, was es zum ältesten heute noch bestehenden Weingut Österreichs macht. Verschiedene Führungen durch das Stift und eine Weinverkostung machen die vielen Geschichten dieses besonderen Ortes auf eindrucksvolle Art erlebbar.

3400 Klosterneuburg, Stiftsplatz 1 Tel.: +43 2243/411 212 tours@stift-klosterneuburg.at www.stift-klosterneuburg.at

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FOTO: STIFT KLOSTERNEUBURG

Winter in Ladakh mit Klosterfest Frühlingsfest Holi in Mathura

Stift Admont

Moderne Kunst hinter alten Klöster haben schon immer Kunst gesammelt. Das Stift Admont hat damit auch nicht aufgehört. Seine Sammlungen vereinen Vergangenheit und Moderne.

KATHARINA GRAGER

U

mgeben von bewaldeten Hängen und felsigen Berggipfeln in einem weiten Talbecken des Ennstales liegt die steirische Marktgemeinde Admont – auch das „Tor zum Nationalpark Gesäuse“ genannt. Zwei hohe neugotische Türme, Wahrzeichen des Admonttales, sind von Weitem zu sehen. Sie gehören zur Basilika des Stiftes Admont. Die Benediktinerabtei ist mit seiner Gründung im Jahr 1074 das älteste bestehende Kloster der Steiermark und zählt derzeit 24 Mönche.

Wenn man im Kloster ankommt, fällt einem schnell die von Bäumen umgebene große Wasserfläche des Stiftsteiches ins Auge. In ihm spiegelt sich, neben den Bergen, auch die beindruckende Anlage des Stiftes selbst. Die helle, schlichte Fassade lässt neugierig werden auf das, was sich hinter den unzähligen Fenstern befindet.

Vorbei an den Glashäusern der stiftseigenen Gärtnerei gelangt man in den Innenhof und

erhascht einen ersten Blick auf die Stiftskirche. Der Hof ist weitläufig und in der warmen Jahreszeit herrlich grün. Viele alte Bäume spenden Schatten und ein liebevoll gepflegter Rosengarten hinter der Kirche lädt zum Verweilen und Flanieren ein. Im Innenhof liegt schließlich auch das Tor zu einer ganz anderen Welt: Hinter einer modernen Glastür eröffnet sich die Museumslandschaft des Stiftes Admont.

Attraktionen. Zu den kulturellen Attraktionen des Klosters gehört neben der eindrucksvollen spätbarocken Bibliothek, die von den Mönchen liebevoll das achte Weltwunder genannt wird, auch das 2003 eröffnete Großmuseum. Hinter den Klostermauern öffnet sich ein wahrer Museumskomplex mit Kunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Die Ausstellungsfläche erstreckt sich barrierefrei über drei Geschoße und zwei Trakte. Neben einem eigenen Gotik-Museum, dem kunsthistorischen und dem naturhistorischen Museum findet sich auch ein Museum für Gegenwartskunst. Altes und Neues bilden inhaltlich und architektonisch eine spannungsreiche Einheit.

Für den Museumsbereich wurden historische Gebäudetrakte umgebaut und mit modernster Technik ausgestattet. Gleich im Erdgeschoß lockt die Gotik-Dauerausstellung der Sammlung Mayer unter dem Titel „Dem Himmel nahe“ in die stilvoll renovierte Säulenhalle. Ein paar Schritte weiter in

der ehemaligen barocken Winterreitschule erinnert nichts mehr an Pferde. Die breiten Rundbögen spannen sich über die hallenartigen Räume wie schützende Arme und geben einem beim Betreten ein heimeliges Gefühl.

Der moderne glänzende Boden und die violetten Zwischenwände strahlen Lebendigkeit aus. In diesem neu adaptierten Bereich ist ab Mai 2020 die Auftakt-Ausstellung für eine Reihe wechselnder Sonderausstellungen des Gotik-Museums zu sehen. Sie widmet sich der faszinierenden Welt der beiden Kaiser Friedrich III. und Maximilian I. und lädt zu einer Zeitreise ein.

Gegenwart. Im Stift Admont leben Gegenwartsmönche und sind Gegenwartsmenschen beschäftigt. Sie sind nicht nur um die Wahrung des historischen Erbes, durch Restaurierung und Konservierung, bemüht, sondern setzen sich auch mit den Ideen und Werken kreativer Menschen unserer Zeit auseinander. Seit 1997 baut das Stift kontinuierlich eine Gegenwartskunst-Sammlung auf.

Diese Sammlung beinhaltet derzeit mehr als 1.000 Einzelwerke von über 180 vorwiegend ab Mitte des 20. Jahrhunderts in Österreich geborenen oder dort tätigen Künstlerinnen und Künstlern. Sie setzt sich aus Atelierund Galerieankäufen sowie aus „Made for Admont“-Auftragskunst zusammen.

Das Museum für Gegenwartskunst zeigt 2020 unter dem Titel „Verortungen“ ­fotografische Werke, die aus der „Made for

Die Sammlung moderner Kunst des Stiftes Admont regt zur intensiven Auseinandersetzung an. Abt Gerhard Hafner diskutiert ein Kunstwerk mit Pater Michael Robitschko.

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BARBARA EISNER, MARCEL PEDA

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Mauern Admont“-Sammlung stammen. In einigen Fällen sind auch regionale Gesichter auf den Fotos zu sehen, da Admonter Mönche für einige Künstler als „Models“ agierten.

In den Museen des Stiftes Admont wird auch bewusst Raum für künstlerische Intervention geschaffen. Im kunsthistorischen Museum gestaltete Lisa Huber eine Rauminstallation mit Bezug auf die umfassende Insektensammlung des Stiftes. Aus Papierschnitten hat die österreichische Künstlerin verschiedene Tiere abstrakt dargestellt. Wer sucht, kann darunter auch ein Einhorn finden. Und wem nach einem ausgedehnten Museumsbesuch der Sinn nach Gemütlichkeit und kulinarischem Genuss steht, wird am Klostergelände ebenfalls fündig. Der Stiftskeller bietet seinen Gästen das ganze Jahr über ein feines Ambiente. l Bekannt ist das Benediktinerstift Admont vor allem für seine Bibliothek.

THOMAS SATTLER

Foto: Jürgen Skarwan

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eines der bedeutendsten Kunstwerke des Mittelalters – zu retten, wickelten die Klosterneuburger den Altar in weingetränkte Tücher und brachten ihn unbeschadet in die Leopoldskapelle. Dort kann man ihn noch heute

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