PFARRBLATT FÜR MÜRZZUSCHLAG
64. Jg. - Nr. 11/2018
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Schöpfungsglaube oder Evolutionstheorie? Manuel Windholz vom Herta Reich Gymnasium Mürzzuschlag gewann den „Förderpreis Religion“ Es war ein heißer Septembernachmittag, als Manuel Windholz mit seiner Familie in das Augustinum nach Graz fuhr. Er hatte an einem Wettbewerb teilgenommen, bei dem vorwissenschaftliche Arbeiten, die im Rahmen der Matura verfasst werden, ausgezeichnet wurden. Auch sein Direktor Heimo Hirschmann und seine Professorin Katrin Stranner vom Herta Reich Gymnasium Mürzzuschlag waren zur Preisverleihung gekommen. Der Preis war vom „Regionalen Fachdidaktikzentrum Religion“ ausgeschrieben worden, in dem die Grazer Theologische Fakultät, das Bischöfliche Schulamt und die Kirchliche Pädagogische Hochschule Graz zusammenarbeiten. Bei der Preisübergabe sagte Universitätsprofessor Wolfgang Weirer, dass die eingereichten Arbeiten die hervorragende Qualität der religiösen Bildung im Religionsunterricht zeigen.
Schulamtsleiter Walter Prügger hob die inhaltliche Weite der eingereichten Arbeiten hervor: „Sie bestätigen damit die Aussage von Bundesminister Faßmann, dass der Religionsunterricht einen wertvollen Beitrag im Rahmen des schulischen Bildungsauftrages einbringt.“ Die Jury konnte aus insgesamt neun eingereichten Arbeiten wählen, deren Themen von Kirchengeschichte über Bibelwissenschaften bis hin zu ethischen Fragen das breite Spektrum des Religionsunterrichts sichtbar machten. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten eine Urkunde und ein von Bischof Dr. Wilhelm Krautwaschl handsigniertes Exemplar des Buches „800 Jahre Diözese Graz-Seckau. Von der Gründung bis zur Gegenwart.“ Der erste Preis, dotiert mit 500 Euro, ging an Manuel Windholz aus Krieglach für seine am Herta Reich Gymnasium in Mürzzuschlag verfasste
Mit dem Preisträger Manuel Windholz freuten sich sein ehemaliger Direktor Heimo Hirschmann und seine Betreuerin Prof. Katrin Stranner vom Gymnasium Mürzzuschlag
Schulamtsleiter Walter Prügger, Univ.-Prof. Wolfgang Weirer, Vizerektor Friedrich Rinnhofer und Univ.-Ass. Christian Feichtinger (von links) überreichten den 1. Preis an Manuel Windholz (Bildmitte)
vorwissenschaftliche Arbeit „Der Konflikt zwischen Schöpfungsglaube und Evolutionslehre am Beispiel des von Richard Dawkins verfassten Buches: Der Gotteswahn“. Er setzt sich darin mit der Frage auseinander, inwieweit der biblische Schöpfungsglaube mit der Evolutionstheorie im Widerspruch steht, und geht dabei auf ein Hauptwerk des Atheisten Richard Dawkins ein. Er zitiert in seiner Arbeit den berühmten Physiker und Nobelpreisträger Werner Heisenberg, der gesagt hat: „Der erste Schluck aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch, aber auf dem Grunde des Bechers wartet Gott.“ Und Windholz führt dazu aus: „So oder so ähnlich ergeht es wohl den meisten Menschen, wenn ihnen im Zuge des Biologie-
unterrichts die spannenden Mechanismen der Evolution nähergebracht werden. Den zweiten Preis, dotiert mit 300 Euro, erhielt Chiara Meitz vom Wirtschaftskundlichen Realgymnasium Graz. Joseph Krautgasser, Maturant am Grazer Gymnasium der Ursulinen, wurde für seine Arbeit mit dem mit 200 Euro dotierten dritten Preis ausgezeichnet. Die Verantwortlichen warfen bei der Überreichung bereits einen Blick in die Zukunft: „Ab nun soll der Förderpreis jedes Jahr Schülerinnen und Schüler aus der Steiermark ermutigen, sich in ihren Abschlussarbeiten mit religiösen Themen zu befassen und die Auseinandersetzung mit theologischen Fragen zu suchen.“ Friedrich Rinnhofer