PFARRBLATT FÜR MÜRZZUSCHLAG
61. Jg. - Nr. 7-8/2015
www.muerzzuschlag.org
Ein Haus, das Geschichten schrieb
Viele Mürzzuschlager und Ganzer verbinden mit dem alten Pfarrheim ganz persönliche Erinnerungen Im Mai und Juni wurde das alte Pfarrheim abgerissen. Über 50 Jahre diente es als Treffpunkt für Jung und Alt. Der Pfarrsaal war bis zuletzt ein beliebter Veranstaltungsort, in dem das Weihfleischessen, hunderte Seniorennachmittage, Faschingsfeiern, Diskussionsrunden, Vorträge des Bildungswerks, Tanzkurse der Jugend, Weihnachtsfeiern, Theateraufführungen und viele andere Veranstaltungen über die Bühne gingen. In den Räumen im Erdgeschoß trafen sich jahrzehntelang Kinder zu den Heimstunden der Jungschar und der Clubraum im Keller war ein legendärer Treffpunkt für die Jugend. Das Pfarrblatt „Im Gespräch“ hat einige (ehemalige) Mürzzuschlager gefragt, welche Erinnerungen sie mit dem alten Pfarrheim verbinden: Karl Schlagbauer (Pensionist, Mürzz.): Unsere Jugendgruppe hat damals den Jugendkeller ausgebaut. Dafür haben wir Alteisen, Altpapier, Textilien und Altglas gesammelt, um zu Geld zu kommen. Später war ich über viele Jahre im Organisations-
Besonderes war auch der Dachboden, wo alte Fetzen, Zeltplanen, Ballspiele, einfach das ganze Material für das Jungscharlager in 100.000 Kisten gehortet wurde – alles sortiert, beschriftet und geordnet von Anni Wallner und Peter Rinofner.
Das alte Pfarrheim wurde dem Erdboden gleich gemacht komitee des Pfarrfestes, das als Abschiedsfest für Pfarrer Stocker im Jahr 1989 begonnen hat. Eine Erinnerung ist auch das Theaterstück „Lied der Wölfe“, das der damalige Kaplan Martin Schmiedbauer mit uns einstudiert hat. Später haben wir es auch in Bruck und Krieglach aufgeführt. Barbara Kubasa (Pharmazeutin, Wien): Als erstes denke ich an die Karwoche und den Wortgottesdienst für Kinder am Palmsonntag; dann an die spirituelle Nachtwache, die wir als Jugendliche des Dekanats von Gründonnerstag auf Kar-
Die Pfarre Mürzzuschlag ist auch über die sogenannten „Neuen Medien“ zu erreichen. Neuigkeiten, Berichte, Bilder und auch kurze Filme sind hier in recht großer Zahl abrufbar. Die Homepage der Pfarre erreichen Sie unter www.muerzzuschlag.graz-seckau.at. Unsere Facebook-Seite finden Sie unter Stadtpfarre Mürzzuschlag. Bleiben Sie mit uns in Kontakt und empfehlen Sie die angeführten Seiten auch weiter.
freitag im Pfarrheim hielten. Und an die Lange Nacht der Jungschar, als so viele Kinder im Pfarrsaal geschlafen haben, dass man den Boden gar nicht mehr gesehen hat. Wolfgang Weirer (Univ.-Prof., Graz): Der Clubraum im Keller war für uns ganz wichtig, obwohl er immer nass, kalt und „schiach“ war. Wenn ich „Simon and Garfunkel“ höre, rieche ich noch heute den Clubraum. Dann erinnere ich mich an Tischtennisturniere im Stiegenhaus und Muttertagsaufführungen auf der Pfarrheimbühne. Etwas
Antonela Juricevic (Studentin, Wien): Ich erinnere mich, wie ich als kleines Mädchen bei der Heimstunde der Jungschar war. Petra Hirzberger hat uns etwas auf der Flöte vorgespielt. Und wir sind alle rund um diesen alten, riesigen Tisch gesessen, der mit Plakatschreibern und Wasserfarben beschmiert war. Irgendwann einmal habe ich mich darauf auch verewigt. Um diesen Tisch tut es mir leid. Stefanie Felber (Schülerin, Mürzz.) Für uns war das gar nicht so schlimm, dass das Pfarrheim so alt und nicht mehr so schön war. Wir haben oft gefroren, aber es war trotzdem immer lustig und witzig. Interviews: Friedrich Rinnhofer
Haben auch Sie persönliche Erinnerungen an das Pfarrheim? Bitte schreiben Sie an: Katholisches Pfarramt, Kirchengasse 1, 8680 Mürzzuschlag muerzzuschlag@graz-seckau.at Bilder und Filme vom Abriss des Pfarrheims: www.muerzzuschlag.org facebook: Stadtpfarre Mürzzuschlag