PFARRBLATT FÜR MÜRZZUSCHLAG
60. Jg. - Nr. 12/2014
www.muerzzuschlag.org
Bildung als Anliegen der Kirche Bildung ist ein Menschenrecht und Grundlage für ein geglücktes menschliches Leben. Sie hilft dem Menschen, sich in einer ständig verändernden Umwelt zurechtzufinden und seinen Platz in der Gesellschaft kompetent auszufüllen. Die katholische Kirche investiert daher in ganzheitliche Bildung der Menschen aller Altersstufen. Auch in der Pfarre Mürzzuschlag finden regelmäßig Bildungsveranstaltungen statt, zuletzt über die Kunst der Vergebung und über gesunde Ernährung.
Vergeben und vergessen ??? Unter diesem Titel – zu Recht mit drei Fragezeichen versehen – referierte Frau Rosa Hojas, Pastoralassistentin und Krankenhausseelsorgerin aus Murau, für das Katholische Bildungswerk im Pfarrsaal Mürzzuschlag. Wer nachträgt, trägt schwer – bildlich dargestellt mit Steinen werden die durch Unversöhntheit gebildeten Mauern und Barrieren bewusst. Desmond Tutu, der Friedensnobelpreisträger und große Versöhner Südafrikas, spricht von zwei Reaktionsmustern auf zugefügten Schmerz: Wir können uns in den Rachezyklus begeben, unsere Wut und Trauer in Aggression umwandeln, Schaden zufügen und so die
Spirale der Zerstörung aufrecht erhalten oder uns für den Zyklus der Vergebung entscheiden: Die Verletzung beim Namen nennen, Gefühle zulassen, Vergebung praktizieren, Beziehung erneuern oder auch beenden. Vergebung bedeutet nicht vergessen, sondern loslassen meiner negativen Emotionen einem Menschen gegenüber. Vergebung ist ein Geschenk, das ich mir selber mache, doch manchmal gelingt dies nur mit Hilfe des Gebets. Die anschließenden, sehr persönlichen Diskussionsbeiträge aus dem Publikum zeigten, wie dieses Thema berührt und aufgewühlt hat. Linda Amsüss
Die Referentin empfiehlt folgende Bücher: Melanie Wolfers, Die Kraft der Vergebung Desmond Tutu, Das Buch des Vergebens - 4 Schritte zu mehr Menschlichkeit
Rosa Hojas bei ihrem Vortrag im Pfarrsaal
Naschkatze trifft Gemüsemaus
Karin Ranftl, Christa Rinnhofer, Beatrix Zischkin und Kerstin Hochegger beim Bau einer Ernährungspyramide Zu diesem Elternseminar fanden sich einige Interessierte der Eltern-Kind-Gruppe am 14. November im Pfarrheim ein. Die zertifizierte Elternbildnerin Karin Eckart brachte den Teilnehmerinnen die sechs Phasen der Kinderernährung näher. Es war interessant zu erfahren, wie sehr sich die Geschmacksvorlieben der Mutter auf das ungeborene Kind übertragen. Die Referentin rief die Vorzüge des Stillens sowie die richtige Einführung der Beikost in Erinnerung. Mit 18 Monaten sollten Kinder selbstständig vollwertige Nahrung essen und aus einem Glas trinken können. Ab diesem Zeitpunkt
bis zum zehnten Lebensjahr legen Eltern die Basis für eine gesunde Ernährung. Die Vorbildwirkung der Eltern und ihre Erziehung zu gesunder, ausgewogener Ernährung sind in diesen Jahren besonders wichtig. Gemeinsames Essen am Familientisch und Rituale geben Struktur. Die Referentin machte uns auch klar, dass ab dem zehnten Lebensjahr Kinder die Ratschläge der Eltern kaum noch annehmen. Eltern sollten dann darauf vertrauen, eine gute Basis gelegt zu haben. Am Schluss gab es noch Rezeptideen, wie man Gesundes für Kinder lustig und schmackhaft zubereitet. Christa Rinnhofer