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REPUBLIC OF CULTURE | München und drum herum 28

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IN AGONIE VON MIROSLAV KRLEŽA

„Die Ereignisse des Ersten Weltkriegs waren eine so traumatische Erfahrung für ganz Europa, dass wir exakt 100 Jahre später immer noch davon beeinflusst sind.“

MARTIN KUŠEJ

Karten und weitere Informationen gibt es unter

WWW.RESIDENZTHEATER .DE

Foto: Thomas Aurin

Das Residenztheater beschäftigt sich aktuell mit den schicksalsträchtigen Jahren 1913/ 1914. In CÉL INES epochalem Roman „Reise ans Ende der Nacht“, einer Reise ins Herz der Finsternis der Moderne, wird der Weltkrieg als globales Ereignis geschildert, werden Kolonialismus, Industrialisierung, Überproduktion, soziales Elend als Welt-Phänomene begriffen. Gleichzeitig bedeutet Weltkrieg bei CÉL INE immer auch Krieg als Weltzustand, als anarchischer Kampf aller gegen alle. Regie führte FR ANK CA STORF . Die Triologie „In Agonie“ von MIROSL AV KRL EŽ A erzählt Episoden aus dem Leben der kroatischen Oberschicht zwischen 1913 und 1922. MART IN KUŠE JS Inszenierung feierte im Rahmen der Wiener Festwochen Premiere und ist seitdem in München zu sehen. Zu erleben sind 16 Schauspieler des Residenztheaters in einem packenden Theaterabend, u. a. mit SOPHIE VON KESSEL , MANFRED Z APAT K A , MARKUS HERING und JOHANNES ZIRNER . Mit „In Agonie“ stellt Regisseur MART IN KUŠEJ drei kurze Dramen des kroatischen Autors MIROSL AV KRL EŽ A zu einem großen Bilderbogen über die Zeit des Ersten Weltkriegs zusammen.


Mögen Sie es sinnlich? ....................................... Fühlen Sie gerne oder streicheln Sie gar über die Papier-Oberfläche? Spüren Sie es? Und riechen gerne die Mischung von Papier und Farbe? Kleine Gründe, warum LUST AUF GUT auch nicht am Papier spart. Oder genügt Ihnen der Sinn? Also ohne das lästige „lich”. Sie wollen sich nicht treiben lassen. Lustvoll hinter die nächste Seite schaun. Nicht langsam blättern. Sie lieben Ihr iPad, Ihr iPhone. Und Ihnen langt das Internet. Sie suchen Information. Schnell. Direkt. Immer verfügbar. Auch schön. Und wir wollen Sie ja in keine der viel zitierten Schubladen stecken. Denn wer seinen Apple liebt, der liebt auch schöne Dinge. Noch besser, wenn sie noch GUT sind. Also gehen Sie auf die Suchmachine Ihrer Wahl – sagen wir mal Google. Einfach LUST AUF GUT eingeben. Da stehen wir ganz OBEN – was sich ja viele wünschen. Oder Sie gehen direkt auf die neu strukturierte Seite www.lust-auf-gut.de Da finden Sie dann monatlich mehr GUT-Macher. National als Übersicht. Und runterzubrechen auf Ihre Stadt, Ihre Region. Ach so – bleiben Sie Sinn-lich! Margot Hug-Unmüßig und Thomas Feicht

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Da denkt man, man kennt schon alles und dann das: ...........................................

Ein leidenschaftlicher Tüftler, der auslotet, wie maximal genial man wohl einen Fahrradanhänger konstruieren kann. Zwei Köchinnen, die leckerstes Essen in Einmachgläser zaubern und es Menschen mit wenig Zeit ermöglichen, endlich wieder köstlich aufzukochen. Eine junge Designerin, die edelsten Schmuck herstellt – aus Papier. Die Liste unserer neuen München-Entdeckungen lässt sich beliebig fortsetzen, am besten, man hangelt sich dazu einfach am Inhaltsverzeichnis dieses Heftes entlang. Die gute Botschaft, die wir auch bei dieser Ausgabe wieder publik machen dürfen, ist: München ist voll von Idealisten, Perfektionisten, Streitern für eine gute Sache. Entdecken wir sie! Unterstützen wir sie! Und rennen wir ihnen mit prallgefüllten Portemonnaies die Bude ein! So GUT wie sie sind, haben Sie es einfach verdient. Paul Wagner, Norbert Herold, Lothar Schmid, Rebecca Helmer und Stephanie Riecker

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LUST AUF GUT


RoC-Botschaft München: FREIE RADIKALE Werbeagentur Untere Weidenstraße 30, 81543 München Telefon +49 (89) 416156622 www.fr-freieradikale.de www.republic-of-culture.de

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Interview | Christian Stückl

„Der Blick aufs Theater verändert sich ständig. Es wachsen junge Leute nach und ich muss immer wieder sehen, wo man Regisseure und Schauspieler trifft, es ist ein ununterbrochenes Suchen.”

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„ Die Nägel in die Köpfe streuen“ Christian Stückl, Intendant des Münchner Volkstheaters, über die aktuelle Spielzeit, die Auswahl der Stücke und die Arbeit mit jungen Regisseuren und Schauspielern

Herr Stückl, die erfolgreichste Spielzeit des Münchner Volks­ theaters liegt hinter Ihnen. Mehr als 113 000 Zuschauer haben im vergangenen Jahr die Vorstellungen besucht, so viele wie noch nie. Mit welchen Erwartungen gehen Sie in die neue Saison? Die Bewertung „erfolgreichste Spielzeit” ist trügerisch. Zwar kamen, als ich hier angefangen habe, nur 60 000 Zuschauer pro Spielzeit und diese Zahl konnten wir bis zum vergangenen Jahr fast verdoppeln. Das ist also sicher nicht wenig erfolgreich, aber eine erfolgreiche Spielzeit bemisst sich ja auch an den Stücken, die wir machen, und da gab's auch in der vergangenen Spielzeit Sachen, bei denen ich gesagt habe, hätten wir's nur anders gemacht. Eine ganz erfolgreiche Spielzeit gibt's ohnehin nie. Sondern? Es gibt immer Höhepunkte und kleine Niederlagen, das ist das Spannende am Theatermachen: Man muss immer wieder von Neuem anfangen und neue Geschichten, Stücke, Schauspieler und Regisseure suchen. Wenn man dann überrascht wird, ist es das Schönste. Erfolg misst sich bei mir also eher an Überraschung und an dem Neuen, das ­entsteht. Wann wurden Sie denn zum letzten Mal überrascht? In der vergangenen Saison habe ich zum Beispiel für das Passionstheater in Oberammergau „Moses” in Auftrag gegeben. Da kam ein junger Regisseur, Simon Solberg, der davon nichts wusste, und wollte ebenfalls diesen Stoff inszenieren. Zwar greifen Regisseure immer wieder auf die Bibel zurück, aber bei ihm hat es mich überrascht. Und für mich war es ein spannender Moment, weil ich mir gerade selbst Gedanken gemacht habe, wie ich diese Geschichte erzähle. Solberg inszenierte den „Moses” dann als „Mash-up-Musical”. Anfangs habe

Interview: Stefan Siegfried

ich gar nicht gewusst, was das ist, aber er hat eine schöne Übersetzung gefunden, in der Menschen auf einer Müllhalde die Bibel finden und den Stoff nachspielen, bisweilen mit einem etwas despektier­ lichen Umgang mit Gott, aber insgesamt spannend und gelungen. Und wo liegen die Überraschungen in der Spielzeit 2013/14? Die kenne ich ja selbst noch nicht. Vor vier Jahren kam zum Beispiel ein 19-jähriger Bub zu mir und hat gesagt: Ich möchte Regisseur werden. Abdullah Kenan Karaca hat dann drei Jahre bei uns als Regieassistent gearbeitet und sein Debüt mit „Arabboy” hingelegt. In dieser Spielzeit inszeniert er sein zweites Stück: „Der große Gatsby” nach F. Scott Fitzgerald (Anm. d. Red.: Premiere: 15.10.2013). Wenn ich sehe, wie sich Abdullah jeden Tag in seine Arbeit reinhängt, dann freue ich mich und bin gespannt, was er daraus macht. Beim Radikal-Jung-Festival war in diesem Jahr die beste Produktion das Stück „Mein Jerusalem” von Eyal Weiser aus Israel, eine sparsame Inszenierung mit wenig Bühnenbild und nur einer Schauspielerin. Ich habe Weiser nun gebeten, dass er noch einmal zu uns kommt und mit unseren Schauspielern etwas Neues erarbeitet. Er war kürzlich hier und hat die Schauspieler gefragt, wie deren Eltern und Großeltern zum Dritten Reich standen. Im Moment heißt das Ganze nur „Ein Projekt” (Anm. d. Red.: Premiere: 03.05.2014). Das sind zum Beispiel zwei spannende Projekte und dann macht man natürlich noch seine eigenen Sachen. Sie inszenieren „Ghetto” von Joshua Sobol, mit dem Peter Zadek in den 1980er-Jahren an der Berliner Volksbühne erfolgreich war. Warum haben Sie sich ausgerechnet an dieses Stück gewagt? Ich habe schon lange überlegt, wie ich diese schwierige Geschichte erzählen kann. Zadek hat damals als jüdischer Regisseur die jüdische

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Geschichte eines jüdischen Autors erzählt. Das Stück handelt vom Polizeichef des Ghettos in Vilnius, dem Juden Jacob Gens, der mit den Nationalsozialisten zusammenarbeitet. Ich habe mich gefragt, wie ich diese eigentlich zutiefst innerjüdische Geschichte aufgreifen kann. Dieses Thema reizt mich immer, auch wenn manche es vielleicht nicht mehr hören können, aber ich finde, man muss immer wieder anfangen, es neu zu erzählen. Ich weiß im Moment noch nicht, was rauskommt. Man hat Bilder im Kopf, aber wie sich das dann zusammensetzt und wie die ersten Proben sich entwickeln, das ist auch für mich spannend (Anm. d. Red.: Premiere: 21.11.2013). Darüber hinaus bearbeiten Sie die Siegfried-Sage, einen konträren Stoff? Ja, aber daran habe ich bei der Auswahl gar nicht gedacht. Wir machen mittlerweile im neunten Jahr mit den Riederinger Musikanten den „Brandner Kaspar” zusammen und wollten nun was Neues in einer Dorfwirtschaft mit Blasmusik machen und da haben wir eine Geschichte gesucht. Es wird eine Uraufführung werden, so viel kann ich verraten, das Buch schreibt ein bekannter Autor (Anm. d. Red.: Premiere: 06.03.2014). Wie entsteht denn eigentlich so ein Spielplan? Der erste und schwierigste Schritt ist zu überlegen, welche Regisseure man haben will. Wir wollen ja immer junge Regisseure, aber eben nicht nur, in dieser Spielzeit bin ich aber wieder der Älteste. Der nächste Schritt ist, dann die Regisseure zu fragen, worauf sie Lust haben. Natürlich braucht man im Spielplan auch bekannte Stücke wie die „Räuber”, aber wir machen eben auch „Ghetto”, das kaum jemand kennt. Wenn das Volkstheater nicht subventioniert wäre, dann würden wir wahrscheinlich mehr auf Kassenschlager setzen, aber dann würden wir unseren Job verfehlen, denn es ist auch unsere Aufgabe, unbekannte Autoren und Texte auf die Bühne zu bringen. 010

Und was muss ein Theater-Stoff haben, damit er Sie packt? Das kann man so gar nicht sagen, ein Stoff muss dies und jenes haben. Als ich 18 Jahre alt war, habe ich einmal den „Sommernachtstraum” von Shakespeare gelesen und mir damals gedacht: Was ist das denn für ein „Schwampf”? Wie kann denn dieses Stück 400 Jahre überdauern? Dann war ich später einmal auf einem Faschingsball und beobachtete an der Bar, wie eine Frau, die eigentlich verheiratet war, mit einem anderen herumgeschmust hat. Und dann saß da noch einer mit Eselskopf, der ununterbrochen alle Frauen angemacht hat, und plötzlich ist mir aufgegangen: Das ist der Sommernachtstraum, jetzt habe ich es kapiert. Und plötzlich hat man einen ganz neuen Blick auf das Stück. Beim „Stellvertreter” von Hochhuth wiederum habe ich lange gedacht, das ist zu viel Geschichtsunterricht. Dann kam die Diskussion um den Bischof Williamson, der den Holocaust leugnet, und ungefähr zur gleichen Zeit hat der Herr Ratzinger die Judenfürbitte am Karfreitag wiedereingeführt und ich habe mich gefragt, ob die Kirche denn immer noch nicht mit ihrer Geschichte aufgeräumt hat. Manchmal trifft ein Stück einfach den Nerv der Zeit wieder. Der Dirigent Nikolaus Harnoncourt hat gesagt: Vielleicht sollten wir Mozart zwanzig Jahre nicht spielen, dann können wir ihn ganz neu spielen. Manchmal muss man auch Theaterstücke liegen lassen, die eigentlich gut sind. In der vergangen Spielzeit haben Sie Ödön von Horváths „Geschichten aus dem Wiener Wald” inszeniert. Wie gehen Sie an solche Stücke ran? Ich werde ja immer wieder gefragt, was „Volkstheater” ist. Und da sage ich meist, ich finde die Frage einen Schmarrn. Der Begriff ist eine Erfindung des 19. Jahrhunderts, der ja ganz unterschiedlich aufgefasst wurde. In der Gründungsurkunde der Volksbühne in Berlin ist

von einem Theater gegen die Dekadenz der Herrschenden die Rede. In Bayern hat man Ende des 19. Jahrhunderts gemerkt, dass es eine bestimmte Form von Musik, Theater, Tanz gibt, die verloren geht und die man bewahren wollte. In Deutschland haben wir ja heute das Glück, dass wir in jeder Landeshauptstadt Staatstheater haben, aber wir alle machen heute Theater fürs Volk. Aber es gab einmal eine Befragung von der LMU, was der Münchner unter „Volkstheater” versteht, bei der 84 Prozent der Befragten geantwortet haben: Mundarttheater. Daher haben wir auch so Stücke wie die „Geierwally” oder den „Brandner Kaspar” auf die Bühne gebracht. Den Horváth hingegen habe ich lange vor mir hergeschoben, bis ich ihn dann mal wieder g ­ elesen habe. Was haben Sie da entdeckt? Dass er auf ganz wunderbare Weise beschreibt, wie die Leute so sind. Wenn man sich zum Beispiel Valerie anschaut, eine 50-jährige Frau, die immer wieder danebenlangt, wenn sie sich einen jungen Mann anlacht. Oder der Zauberkönig, der frustriert ist, weil überall die kleinen Geschäfte kaputtgehen und der Spezialist heute gar nicht mehr gefragt ist, wo er doch der Spezialist ist. Solche frustrierten Typen, die dann vielleicht auch noch eine Sehnsucht nach einem dicken Frauenbusen haben, aber da irgendwie nicht hinkommen, die gibt es überall. Und das ist das Lustige: Das Stück ist vor achtzig Jahren entstanden und heute ist das Repertoire von Leuten immer noch da und da macht es einfach Spaß, sich damit auseinanderzusetzen. Läuft man nun eigentlich Gefahr, sich zurückzulehnen und zu sagen, ich weiß, wie's funktioniert, ich habe die Erfolgsformel für das Theater gefunden? Nein, ich habe sie wirklich nicht. Der Blick aufs Theater verändert sich ständig. Es wachsen junge Leute nach und ich muss immer wieder sehen, wo man Regisseure und Schauspieler trifft, es ist ein ununterbrochenes Suchen. Dann gibt es neue Entwicklungen, zum Beispiel in den vergangenen Jahren verstärkt den Ruf nach Internationalität. Wir sind ein Stadttheater und ich kann nicht bewusst Internationalität ausrufen, sondern so etwas kommt von alleine, man muss nur ein bisschen die Augen aufmachen. Kürzlich habe ich gelesen, wir müssten das Theater für Leute mit Migrationshintergrund öffnen. Das wissen wir längst, zwanzig Prozent unserer Schauspieler und Regisseure haben so einen Migrationshintergrund. Auch ein Konzern wie Apple kann heute nicht sagen, mit dem iPhone haben wir das Erfolgsrezept, das ewig funktioniert. Man muss sich immer wieder aufmachen und Neues ausprobieren. Wie erreicht man das Münchner Theaterpublikum? Es gibt kein Münchner Publikum. Ich glaube, es gibt ein Theater­ publikum, aber so eine Stadt ist so vielfältig mit so unterschiedlichen Menschen. Ich glaube, dass man sich nach Molière richten muss, der gesagt hat: Man muss die Leute locken, man muss sie zum Lachen bringen. Wenn die Leute lachen, dann öffnen sich die Köpfe, und wenn die Köpfe offen sind, kann man die Nägel hineinstreuen. Haben Sie das Regietheaterfestival „Radikal Jung” vor acht Jahren eigentlich bewusst ins Leben gerufen, um so immer wieder junge Nachwuchsregisseure ans Haus holen zu können? Das war ein witziger Zufall. Einmal ging ich an mein Bücherregal und habe ein Buch herausgezogen: „Junge Regisseure”. Da wurden zum Beispiel Matthias Hartmann, Christian Stückl, Leander Haußmann und Karin Beier vorgestellt. Da dachte ich mir, das ist abgelaufen, wir machen ein neues Buch. Aber nur ein Buch ist ja auch fad. Wenn, dann will ich die jungen Regisseure sehen, also laden wir die Leute ein. Ich habe mich also auf die Suche gemacht und mit E.ON einen Partner gefunden, der das Festival unterstützt. Das lief so gut, dass daraus


Interview | Christian Stückl

Fotos: Gabriela Neeb

„Ich habe einen Traum”: Im „Volksmund”, dem aktuellen Spielzeitheft des Münchner Volks­ theaters, plädiert ­C hristian Stückl für einen Neubau des Theaters auf dem Schlachthof­ gelände.

eine feste Einrichtung wurde. Natürlich ist es daraus entstanden, dass wir von Anfang an sehr viel Wert darauf gelegt haben, junge Leute ans Haus zu holen. Das ist der Grundstock des Volkstheaters: junge Schauspieler, junge Regisseure und das Radikal-Jung-Festival. Das gehört alles zusammen. Wie arbeiten Sie mit den Jungen zusammen? Wie viel Freiheiten hat ein junger Regisseur bei Ihnen? Abdullah Kenan Karaca hat zum Beispiel drei Jahre als Assistent neben mir gesessen und zugesehen, wie ich so Regie führe. Was immer er sich da mitgenommen hat, ich weiß, der Bub ist anders als ich, viel bedäch­t iger und in sich gekehrter. Ich bekomme das nicht so mit, wie er jetzt Regie führt. Nur kurz vor der Premiere komme ich auf die Probe und will alles am Stück sehen. Ich kann das Ergebnis sehen und sagen, was mir nicht gefällt. Das mache ich auch bei älteren Regisseuren. Die Jungen haben vielleicht manchmal das Gefühl, der ist wie ein Papa, aber ich bin ja auch in der Verantwortung gegenüber dem Haus. Ich finde es gut, wenn die Jungen auf mich hören, aber ich muss mir auch immer wieder vergegenwärtigen, dass sie durch ihr Alter anders erzählen als ich. Meine Aufgabe ist es, einen guten Weg zu finden, deren Arbeit zu bewerten und Sachen auch mal stehenzulassen, die ich vielleicht nicht so machen würde. Das ist manchmal gar nicht leicht, aber ich arbeite schon wahnsinnig gerne mit jungen Leuten zusammen. Zuletzt haben Sie sich für einen Neubau für das Volkstheater ausgesprochen. Warum? Das Haus ist seit gut dreißig Jahren an diesem Ort. Bis zu meiner Übernahme im Jahr 2002 gab es im Stadtrat Leute, die gefragt haben: Braucht München neben den Kammerspielen und dem Residenz­ theater noch ein Theater? Daher hat man nie wirklich in dieses Haus investiert. Das Gebäude wurde als Mehrzweckhalle und nie als Theater

gebaut, die Gebäudeteile haben wir von sieben verschiedenen Mietern zusammengemietet. Als kürzlich ein Mieter gekündigt hat, hätte uns das beinahe die Luft abgedreht. Daraufhin haben wir über einen Umbau nachgedacht und eine Statikprüfung vornehmen lassen, bei der herauskam, dass das Haus grundsaniert werden müsste. Nun muss man im zweistelligen Millionenbereich investieren in ein Haus, das einem nicht selbst gehört. Da sage ich, und das ist mittlerweile, glaube ich, auch die Meinung im Stadtrat, dass man neu bauen muss. Seitdem ich hier bin, redet ja auch kein Mensch mehr von der Schließung, sondern jeder weiß: Das Haus ist voll, es ist gewollt von den Leuten. Und jetzt müssen wir darüber nachdenken, wie die Zukunft aussieht. Und der Schlachthof wäre die ideale Lösung? Ich finde, der Schlachthof ist im Moment die einzige gangbare Lösung, aber es darf schon ruhig noch jemand eine Idee haben. Klar ist aber auch, das Theater gehört in die Stadt. Die Leute sollen von außen in die Mitte kommen, von der Mitte nach außen fährt ja niemand. Könnten Sie sich eigentlich vorstellen, noch einmal woanders hinzugehen? Ja, aber dann nur in eine richtig große Stadt. Auf der anderen Seite bin ich hier auch extrem verwurzelt. Und wenn man sich wo wohlfühlt, dann kann man auch sagen, ich bleibe gerne hier. Vielleicht sagt irgendjemand einmal: Jetzt wird's aber Zeit, dass er mal geht. Dann muss er es halt sagen (lacht). Oder man muss es selber merken. Aber eigentlich bin ich wahnsinnig gerne hier. Vielen Dank für das Gespräch, Herr Stückl.

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Schmuck-Kultur | Galerie Isabella Hund

Foto: Thomas Koller

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Interview | Innegrit Volkhardt

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„ Wer nichts verändern will, wird auch das verlieren, was er bewahren möchte.“ Wie sich der Bayerische Hof in München in den vergangenen Jahrzehnten verändert hat und dabei „typisch München“ geblieben ist – und was es bedeutet, dass das Haus heute der Spitzenreiter unter den umsatzstärksten Hotels Deutschlands ist, erklärt Hotelchefin Innegrit Volkhardt.

Interview: Stefan Siegfried


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Frau Volkhardt, der Bayerische Hof ist seit mehr als 100 Jahren in Familienbesitz. Was bedeutet das für Sie – aus wirtschaftlicher und aus persönlicher Sicht? Aus wirtschaftlicher Sicht sei beispielsweise erwähnt, dass wir uns als Familienunternehmenden hohen Anforderungen der Zeit und des Marktes sehr schnell anpassen können. Im Unternehmen haben wir zum Beispiel die Zimmeranzahl in den vergangenen 22 Jahren, seitdem ich das Hotel übernommen habe, von 442 auf 340 Zimmer reduziert. Dadurch haben wir den Logisbereich vor allem qualitativ verbessert und unsere Durchschnittsrate in diesem Zeitraum von 118 Euro netto auf 328 Euro netto erhöht. Dadurch, dass wir das Haus aufgestockt haben, konnten wir die Nutzflächen für unser Spa erweitern und einen angrenzenden gastronomischen Bereich schaffen. Dies und weitere Verbesserungen im Laufe der vergangenen Jahre führten schließlich fast zu einer Verdoppelung des Gesamtumsatzes seit meiner Übernahme. Ich habe das Unternehmen in einem erfolgreichen und wirtschaftlich sehr gesunden Zustand übernommen und glück­licherweise erhalten.

Aus persönlicher Sicht war mir der Erhalt des Geistes unseres Familien­unternehmens ein sehr großes Anliegen. Die Arbeit an der Zukunft und gleichzeitig die Wahrung der Tradition standen für mich immer im Vordergrund, denn eine erfolgreiche Gegenwart ist für mich die M ­ ischung aus Vergangenheit und Zukunft. Damit ganz stark verbunden ist auch der Erhalt des von unseren Gästen geschätzten Charakters des Familienunternehmens. Ich war immer stolz auf das von der Familie Geschaffene und das oberste Bestreben lag und liegt darin, es auch für zukünftige Generationen zu erhalten. Sie haben die Geschäfte im Jahr 1992 übernommen. Können Sie bitte – in Grundzügen – das Haus damals und heute vergleichen? Was sind die wichtigsten Veränderungen seither? Der Zeit entsprechend wurde das Hotel von meinem Vater sehr patriarchisch geführt. Mir war es daher wichtig, erst einmal zeitgemäße Führungsstrukturen zu schaffen, die für manche Mitarbeiter mit großen Umstellungen verbunden waren. Neben einer neuen Organisationsstruktur und einer durchgängigen Profitcenterrechnung für das gesamte Unternehmen wurde das Haus auch bei den


Interview | Innegrit Volkhardt

Dienstleistungsansprüchen aktuellen Bedürfnissen angepasst und das Angebot wurde verfeinert und erweitert. Durch die Aufstockung des Hauses haben wir zusammen, mit der großartigen französischen Innenarchitektin Andrée Putmann ein wunderbares Refugium der Erholung mitten in München geschaffen. Zusätzliche Glanzpunkte sind ein weiteres Restaurant mit Michelin-Stern sowie die zeitgemäße Gestaltung unseres „Garden R ­ estaurants” durch den hervorragenden Kunstsammler Axel Vervoordt, der auch durch seine Arbeit in unserem neuen, kleinen Luxuskino im Hause begeisterte. Darüber hinaus haben wir unser Suitenprodukt auf nunmehr 67 Suiten, darunter die größte Europas, erweitert. Ob Ballsaal, Falk's Bar oder Gourmetrestaurant – Sie haben das Haus stets schrittweise modernisiert. Ist permanente Veränderung ein Muss beziehungsweise die Voraussetzung für Erfolg? Ich würde meinen, ein absolutes Muss. Nach dem Motto: „Wer nichts verändern will, wird auch das verlieren, was er bewahren möchte.”

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Sie wurden vielfach als Managerin oder Hotelierin des Jahres ausgezeichnet. Was macht Ihrer Ansicht nach eine gute Gastgeberin beziehungsweise eine gute Hotelierin aus? Nachhaltiges und zielgerichtetes Handeln, Liebe zur Aufgabe und Mut, Dinge zu verändern, ohne den Geist der Vergangenheit zu zerstören, sowie die Kraft und die Nachhaltigkeit, für die Aufgabe zu leben, sowie natürlich auch die Gabe, Menschen für eigene Ideen zu begeistern und gemeinsame Wege zu gehen. Gibt es eigentlich ein bestimmtes Menschenbild oder einen bestimmten Dienstleistungsbegriff, der Ihre Arbeit prägt? Man sollte als Hotelier mit Leib und Seele gerne Dienstleister sein. Man muss die Aufgabe aus Überzeugung und mit großer Freude und klarer Zielgerichtetheit ausüben, nur dann kann man Menschen glaubhaft dafür begeistern. Kern meiner Aufgabe ist es, die Wünsche der Gäste zu erfüllen und diese am besten noch zu übertreffen. Was haben Sie von Ihrem Vater Falk übernommen und was haben Sie bewusst anders gemacht als er? Ich hatte wenig beruflichen Kontakt zu meinem Vater und habe auch nichts bewusst von ihm übernommen. Dazu kannte ich seine Form des Arbeitens auch nicht wirklich. Das Wichtigste, was ich meine von meinem Vater übernommen zu haben, ist das Unternehmer-Gen und die Liebe zu dem Beruf. Seit dem Jahr 2010 ist der Bayerische Hof regelmäßig Spitzenreiter unter den umsatzstärksten Hotels in Deutschland (Quelle: Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung, AGHZ). Was bedeutet diese Position für Sie und Ihr Haus? Es stellt eine Bestätigung der vielen Arbeit, Liebe und Hingabe vieler Mit­ arbeiter und meinerseits dar und ist somit eine hohe Anerkennung für alle Beteiligten.

Gegenüber dem Vorjahr stieg der Umsatz im Jahr 2012/2013 sogar um 6,6 Prozent auf 59,6 Millionen Euro (Quelle: Handelsblatt vom 23.05.2013). Was sind speziell die Gründe für diese Entwicklung? Es gab mehrere Sonderfaktoren: Unter anderem die Fachmesse Bauma, das Finale der Champions League, mehrere große Incentives oder den Kardiologen-Kongress. Wir sind stets darum bemüht, eng mit Veranstaltern zu kooperieren, um Synergien für alle Beteiligten bestmöglich zu nutzen. Ob Konzerte, Lesungen, Partys oder Konferenzen – über das ganze Jahr lockt der Bayerische Hof mit Veranstaltungen aller Art. Was ist für Sie persönlich der Höhepunkt im Laufe eines Jahres im Bayerischen Hof? Es ist die Vielfalt, die besonders aufregend ist. Ich möchte hier zum Beispiel die Zeit im Februar herausgreifen, in der die Kinder- und Kostüm­ faschingsbälle aufeinanderfolgen. Mit dem Deutschen Filmball sowie der Sicherheitskonferenz, jeweils auch im Februar, treten Zug um Zug hochinteressante Gästegruppen mit komplett konträren Erwartungshaltungen an unser Unternehmen heran, aber gerade das macht unsere Aufgabe abwechslungsreich und spannend. Welche Bedeutung haben die Veranstaltungen im Vergleich zu den Übernachtungen? Die Veranstaltungen stellen ein Viertel des Umsatzes dar. Ein weiteres Viertel wird durch unsere Restaurants und Bars erzielt, wo wiederum auch viele Veranstaltungen stattfinden. Der Rest fällt auf die Übernachtungen. Sind Sie heute noch aufgeregt, wenn mal wieder die Münchner Sicherheitskonferenz oder der Deutsche Filmball anstehen? Ja, solche Veranstaltungen werden niemals zur Routine. Das dürfen sie auch nicht, denn jedes Jahr verändern sich die Veranstaltungen aufgrund veränderter Abläufe der Veranstalter oder der oft unvorhersehbaren Verhalten ihrer Gäste. So gibt es immer wieder kurzfristige Wünsche oder Änderungen, die neue Situationen schaffen und schnelles Umdenken verlangen. Wie bereiten Sie sich persönlich auf solche Veranstaltungen vor? Durch Besprechungen mit Mitarbeitern, aber auch durch bewusstes Auf­ arbeiten der Nachbesprechungsunterlagen von den Vorjahren. Sie betonen immer wieder, dass der Bayerische Hof ein sehr offenes Haus ist. Wie sehen die Münchner heute den Bayerischen Hof? Ich glaube, viele Menschen sehen den Bayerischen Hof als einen Teil Münchens, als einen vertrauten Ort. Das schönste Lob ist, wenn Kinder mit Selbstverständlichkeit durch das Hotel spazieren und Erwachsene erzählen, dass sie ihren ersten Fasching als Kind bereits im Bayerischen Hof erlebt haben, oder wenn drei Generationen Münchner sich in ihrem geliebten Restaurant Trader Vic's treffen. Es ist aber auch interessant zu beobachten, dass die Münchner nicht nachvollziehen können, dass einzelne Bereiche, wie zum Beispiel der Pool, eigentlich für Hotelgäste entstanden sind. Letzthin meinte ein Münchner Stammgast, es sei doch


Photographie: Bayerischer Hof

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unwahrscheinlich, dass er vor lauter Hotelgästen in ‚seinem’ Bayerischen Hof nur so schwer Zutritt in das Blue Spa bekommen hätte. Und inwieweit ist der Bayerische Hof „typisch München”? Ich bin der Meinung, dass der Bayerische Hof ein authentisches Münchner Produkt ist. Es sei nur erwähnt, dass 90 Prozent unserer Restaurants und Bars von Münchnern besucht werden. Somit begegnet der Gast im Hotel schon einer Vielzahl von Münchnern und erlebt die Münchner Lebensart und den Münchner bereits innerhalb der Hotelmauern. Meine Familie und ich sind selbst Münchner und haben mit großer Liebe das Hotel gestaltet. Die Liebe zu unserer Heimatstadt lassen das Münchengefühl in unserem Hause widerspiegeln. So leben wir Bayern in unserem Palais Keller und erleben die Umgebung unserer wunderschönen Stadt hautnah, zum Beispiel auf der Terrasse unseres Blue Spa.

Stichwort: Veränderungen: Sind weitere Modernisierungen geplant? Und welches sind die größten Herausforderungen für Sie in den kommenden Jahren? Nach den spannenden Architekturprojekten der vergangenen Jahre mit dem Blue Spa, dem Garden- und Atelier-Restaurant sowie der Cinema Lounge steht in Kürze die Wiedereröffnung des Dachgartens im sechsten Stock durch das Design-Studio jouin manku an. Auch danach gibt es spannende Projekte, die sich bereits in den Anfängen der Planung befinden. Nach der Devise, die ich einmal auf einem Zettelchen in einem „fortune cookie” unseres Trader Vic's erhalten habe, „Speak less of your plans you will get more than done” werde ich jedoch keine weiteren Einzelheiten verraten. Vielen Dank für das Gespräch, Frau Volkhardt.


Fashion-Kultur | Blutsgeschwister

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Blutsgeschwister German Schickeria

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Pasta-Kultur | Nudo

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Nudo Amalienstraße 53 80799 München Öffnungszeiten Mo – Fr: 11.00 – 23.00 Uhr Sa, feiertags: 17.00 – 23.00 Uhr Reservierung unter: 089-55060019 www.nudo-pastabar.de


Schuh-Kultur | Trippen

WILLST DU MIT MIR GEHEN?

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Ein Schuh ist immer viel mehr als nur ein Schuh. Dein Schuh verrät viel, nein alles, über dich. Mehr noch als der Blick in deine Augen. Dein Schuh erdet dich, er verbindet dich mit dem Kosmos. Er lässt dich tanzen,

schreiten, schweben, schwingen. Er bewegt dich durchs Leben, durch deine Träume, und wenn du den richtigen ausgewählt hast, führt er dich dorthin, wo der auf dich wartet, auf den du schon immer gewartet

hast. Das ist die Magie von Trippen. Die Schuhe von Trippen sind einzigartig in Schnitt und Design. Sie sind auf Langlebigkeit und eine ökologische Produktionsweise hin ausgerichtet, einzelne Komponenten


BIS ANS ENDE DER WELT!!!

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herkömmlichen Schuhschnitten gemein hat, sondern auch Leder gewordene Ver­antwortung. Und welche Verantwortung kann man schon so bequem tragen?

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Genuss-Kultur | Weinreich

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Edle Weine verdienen ein edles Ambiente

Foto: Hubertus Hamm

Ausgesuchte Rotweine, Rosés und Weißweine der Regionen Côtes de Provence, Bandol, Côtes du Rhône, Côtes du Rhône Villages, Chateauneuf-du-Pape, Coteaux du Languedoc, Costières de Nîmes, Côtes du Ventoux, Côtes du Roussillon, Collioure, Banyuls, Rivesaltes, Maury und Burgund. Besuchen Sie uns im Weinreich!


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Weinreich www.mein-weinreich.de Klenzestr. 54 80469 München T: +49 (89) 23076177 Öffnungszeiten: Mo: 16.00 – 20.00 Di – Fr: 12.oo – 20.00 Uhr Samstags 10.00 – 1 8.00 Uhr


Bike Kultur | Custom Junkies

Think of bicycles as rideable art that can just about save the world. Grant Petersen

Fotograf: Michaela Erne

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www.custom-junkies.de ist ein Onlineshop mit Spezialisierung auf hochwertige Komponenten für Singlespeed und klassische Rennräder, der neben einem breiten Produktsortiment jedem Kunden auch persönliche und individuelle Beratung anbietet. Das Münchner Team von Custom Junkies bietet zudem einen weiteren besonderen Service an: Mit viel Liebe zum Detail werden Retro-Stahlrenner aufwendig restauriert bzw. technisch modernisiert oder zu maßgeschneiderten Singlespeeds umgebaut – das alles ganz nach Kundenwunsch.

Am 22. März sind Sie ganz herzlich zum Tag der offenen Tür eingeladen, der im Custom Junkies Showroom und Partner-Fahrradgeschäft in München-Schwabing stattfindet. Freuen Sie sich auf interessante Gespräche mit Fahrradbegeisterten und Liebhabern klassischer Räder oder schauen Sie doch einfach mal vorbei, um eventuell die ein oder andere Probefahrt zu machen.

custom-junkies.de info@custom-junkies.de Tag der offenen Tür 22. März ab 11 Uhr Recycle & Custom Junkies Showroom Clemensstr. 15 80803 München

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In Zusammenarbeit mit dem Schreiner Friedrich Reich. Foto: Gerhardt Kellermann 034

INDUSTRIAL DESIGN ASSOCIATES ANA RELVÃO GERHARDT KELLERMANN HERBERT H. SCHULTES

www.industrialdesignassociates.com Bahnhofstraße 17 82229 Seefeld Tel.: +49 (8152) 9995388


Design-Kultur | Herbert Schultes Design

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Photo: Gerhardt Kellermann


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Porzellan Manufaktur Nymphenburg www.nymphenburg.com


Porzellan-Kultur | Porzellan Manufaktur Nymphenburg

Nymphenburg Arts & Design

In reiner Handarbeit werden Porzellanobjekte und Kunstwerke nach Entwürfen von zeitgenössischen Designern und Künstlern gefertigt, die weltweit zu den anerkanntes­ ten Kunstschaffenden zählen. Mit Werken, wie der Arbeit „The Fairytale Recordings” von Saâdane Afif, die auf einer Performance beruht, erweitert Nymphenburg die Grenzen traditioneller Porzellanproduktion.

Namhafte Designer wie Konstantin Grcic, Hella Jongerius, Reed Kram und Clemens Weisshaar; Fashion Designer wie Christian Lacroix, Vivienne Westwood und Gareth Pugh und Bildende Künstler wie Carsten Höller, Olaf Nicolai und Wim Delvoye beschäftigen sich intensiv mit dem historischen und kulturellen Kontext von Nymphenburg und zeigen, wie herausragende künstlerische Visionen in Porzellan von höchster Qualität ihren Ausdruck finden.

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Schmuck-Kultur | Patrick Muff

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If you go to Munich: Bring me something from Muff!


Patrik Muff Schmuck www.patrikmuff.com 039

Frauenstr. 15 80469 M端nchen T: +49 (89) 1237040 anfrage@patrikmuff.com


Illustrations-Kultur | dabeisign

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dabeisign Illustration editorial – book – fashion – signet www.dabeisign.de Heike Hengstler Ohlmüllerstraße 17 81541 München T: +49 (89) 15982831 hengstler@dabeisign.de


Mobil-Kultur | hinterher

hinterher – ist man immer schlauer … Dieser extrem gut durchdachte und multi­ funktionale Fahrradanhänger wird in einer kleinen Manufaktur im Glockenbachviertel von Architekt Peter Hornung-Sohner und seinem Team entwickelt und gefertigt. Bei geringstem Packmaß und Gewicht kann er als Sackkarre, Handwagen, Fahrradanhänger und Rollwagen eingesetzt werden. Erst seit Mai 2013 auf dem Markt erhält er bereits jetzt weltweit Aufmerksamkeit und hat

gleich den Münchner Umweltpreis gewon­ nen. Tatsächlich ist dieses regional gefertigte Produkt ein echter Beitrag zur Reduktion des Verkehrs, aber ebenso zur Erleichterung des Alltags. Und das Beste an dem Hänger ist, dass er so liebevoll und hübsch gemacht ist, dass man ihn erstens unbedingt haben will, zweitens gut auf ihn aufpassen wird, damit er drittens möglichst lange erhalten bleibt. Und das ist in jedem Fall im besten Sinne nachhaltig.

hinterher Fahrradlastenanhänger www.hinterher.com Peter Hornung-Sohner Auenstraße 58 80469 München Tel. +49 (89) 2010874

Foto: atelier-tacke.de

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Restaurant-Kultur | Casa Maremma

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Casa Maremma Schlemmen im ganz privaten Italien in München-Obergiesing. Genießen Sie in unserem Privatrestaurant saisonale Küche, die an einem großen Tisch bis max. 20 Personen speziell für Sie und Ihre Gäste nach Voranmeldung frisch zubereitet wird! In diesem stilvollen Ambiente gelingen anspruchsvolle Geschäftsessen genauso wie Familienfeiern, bei denen Sie sich wie zu Hause fühlen. Aufregend ist auch unser neues Motto: „Bei uns isst man nicht alleine.“ Im Trend der Supper-Clubs in den Großstädten entstand diese Idee: Wo früher Freunde für Freunde kochten, können sich nun alle, die an gutem Essen und Begegnungen mit neuen Leuten interessiert sind, zu bestimmten Terminen an unserem großen Tisch anmelden. Das kulinarische Thema ist immer wieder neu und variiert von klassischmediterran bis vegetarisch-vegan. Reservierungsanfragen und Menüwünsche unter: ciao@casamaremma.de ebenso die Zubuchungen für den Supper-Club (findet ab 15 Personen statt!) ACHTUNG! Es lohnt sich, früh anzumelden, da die Plätze schnell vergeben sind! Wir freuen uns auf Ihr Kommen! Ihr CASA MAREMMA Team


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Casa Maremma Privatrestaurant

www.casamaremma.de Untere Grasstraße 6 81541 München-Giesing T: +49 (89) 69758730 M: +49 (170) 5548059


Interview | Jan Messutat

Der Wahlmünchner Jan Messutat über den Beruf des Schauspielers und seine Rolle als Michael Kohl­ haas in dem vielfach ausgezeich­ neten Film „Kohlhaas oder Die Verhältnismäßigkeit der Mittel”

„ Die große Lust am Schauspiel.“ Interview: Stefan Siegfried

Foto: Jeanne Degraa

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Wie reitet sich ein 900-Kilo-Ochse, Herr Messutat? Sehr einfach. Die Schwierigkeit besteht darin, sich zu überwinden und auf ihn zu setzen. Das erste Mal war schon ein Erlebnis, weil ich die unglaubliche Kraft des Tieres gespürt habe, die ich nicht steuern konnte. Der Ochse war tiefenentspannt, weil er es gewöhnt war, da er schon Rennen gelaufen ist. Insofern haben wir uns schnell aneinander gewöhnt, er war ein lieber Kerl mit breitem Kreuz, da sitzt man gemütlich (lacht). Ihr Michael Kohlhaas muss einen Ochsen reiten, für ein Pferd reicht das Geld nicht. Der Film „Kohlhaas oder Die Verhältnis­ mäßigkeit der Mittel” erzählt die Geschichte eines ambitionierten Regisseurs und seines Teams, das den Kohlhaas-Stoff nach Heinrich von Kleist als aufwendiges Epos verfilmen will und sich davon auch nicht abbringen lässt, als der Produzent aussteigt und die Finanzierung des Films zusammenbricht. Der Film ist einerseits eine Auseinandersetzung mit Kohlhaas, andererseits ein Film übers Filmemachen. Wie kam es zu dieser ungewöhn­ lichen Geschichte? Regisseur Aron Lehmann wollte kein historisches Epos realisieren, sondern den Kohlhaas-Stoff als Grundthema aufgreifen, um daraus etwas Eigenes zu machen. Als wir Schauspieler ins Spiel kamen, gab es das Drehbuch mit den historischen Szenen schon. Lediglich die dokumentarische Ebene, die den Drehalltag wiedergibt, war nur als textlicher Vorschlag angedeutet. Die Geschichte der Schauspieler haben wir gemeinsam entwickelt, indem wir uns überlegt haben, wo jede Figur steht und was für sie relevant ist. Da gab es kontroverse Diskussionen, weil jeder seine Figur verteidigt hat, und wir haben dann die Improvisation gemeinsam für den nächsten Tag festgelegt. Die Improvisation war beabsichtigt? Ja, einmal lief die Kamera nach dem Ende einer Szene 15 Minuten einfach weiter, ohne dass ich das wusste. Da entstand ein Gespräch zwischen Regisseur Lehmann und mir über Arbeitshaltung und Professionalität. Das Verhältnis von Professionalität und Kunst ist ja eines der Hauptthemen. Das Thema Professionalität ist in der Figur des Schauspielers ­Kohlhaas angelegt. Der Schauspieler hat für die Hauptrolle in einer professionellen Produktion eines historischen Dramas zugesagt. Er trägt permanent den Konflikt mit sich herum, dass er nicht ansatzweise das bekommt, was er sich wünscht. Der Regisseur hingegen sagt, dass man diese Professionalität erst loslassen muss, um überhaupt Kunst machen zu können. Der Handwerker steht gegen den ­Improvisator, das ist eine herrliche Debatte. Man kann die Wut des Schauspielers nachvollziehen, aber man will diesem Idealisten und ­Regelbrecher Lehmann auch folgen und mit ihm das künstlerische ­Risiko eingehen. Und was ist für Sie der Kern der Kohlhaas-Geschichte? Die Frage: Wann wird das eigene Rechtsbewusstsein zum Problem für eine Gesellschaft und wann begebe ich mich ins Unrecht, wenn ich das individuelle Schicksal über das Kollektiv setze. Als ich die Novelle gelesen habe, konnte ich die Wut und Ohnmacht von Kohlhaas gut nachvollziehen. Kohlhaas entscheidet sich, seinen Wertvorstellungen zu folgen und in dieser Radikalität spiegelt sich eine Sehnsucht in mir: der Wunsch, Dinge radikal zu betrachten. Wenn man sagt, ich möchte den Weg des Künstlers gehen, dann steht letztlich dahinter immer der Wunsch, etwas konsequent durchzuziehen.

Also ist Regisseur Lehmann im Film auch ein Kohlhaas? Beide verletzen die Grenzen anderer Menschen aus leidenschaftlicher Überzeugung für ihre Sache, ohne dass sie sich dessen bewusst werden, weil sie sich in einer Art Selbstverwirklichungswahn befinden. Beide wollen sich treu bleiben und nicht verbiegen. Das ist einerseits sympathisch, anderseits überschreiten beide Grenzen. Regisseur ­Lehmann bleibt seiner Vision treu und wird eine Art Diktator der Kunst. Kohlhaas bleibt seiner Überzeugung bis in den Tod treu und macht sich schuldig. Der Film funktioniert als Auseinandersetzung mit Kohlhaas, als Film im Film und als verspielte Komödie. Was ist denn für Sie die wichtigste Ebene? Die rührende und wertvolle Aufrichtigkeit, mit der Menschen versuchen, das Unmögliche möglich zu machen. Das ist ein zutiefst unmoderner Weg, aber so erstrebenswert. Wenn man der Tragik der Situation, in der sich alle befinden, auch Komik abgewinnt, dann ist es zudem eine wertvolle Erfahrung, die alle durchlaufen. Für das Publikum ist der Film ja ein irrer, kurzweiliger, unterhaltender Ritt auf mehreren Ebenen. Das ist das kleine Wunder an dem Film, dass er es trotz dieser Ebenen schafft, den Zuschauer direkt in das Leben hineinzuwerfen, ohne dass dieser das Bedürfnis hat, den Film dramaturgisch zu analysieren. Lehmann appelliert ja auch immer wieder an die Fantasie der Schauspieler. Der Film zeigt, dass Schauspiel vergleichbar ist mit der Bereitschaft von Kindern, die einen Stock nehmen und sagen, das ist ein Raumschiff. Sie beziehen aus ihrer Fantasie Spielfreude. Im Film geht es um diese große Lust an der Schauspielerei, dass wir eine fiktive Annahme akzeptieren und sie als Realität akzeptieren. Der Schauspiellehrer Sanford Meisner hat gesagt, Schauspieler „live truthfully under given imaginary circumstances”, sie leben wahrhaftig unter vorgegebenen, imaginären Umständen. Das bringt den Beruf des Filmschauspielers für mich auf den Punkt. Sie haben sich für den Beruf des Filmschauspielers entschieden. Warum? Ich denke, das ist Typsache. Ich war früher im Theater und es ist mir schwergefallen, mich dem kollektiven Prozess unterzuordnen. Also habe ich mir etwas gesucht, wo ich mich freier fühle und selbstständiger arbeite. Nicht zuletzt deswegen arbeite ich auch als Coach und in der Lehre beim Film und für das Theater. Der Filmschauspieler muss sich sehr selbstständig eine Rolle erarbeiten, weil die Probenzeit so nicht existiert. Die Arbeit, für kurze Momente hoch konkret zu sein, macht mir Freude. Das ist vergleichbar mit einem Sprinter im Gegensatz zum Langläufer am Theater. Ich bin eher ein Sprinter. Ob im Fernsehfilm „Mogadischu”, im „Tatort” oder als Kohlhaas. Was auffällt, ist, dass Sie in extrem unterschiedlichen Rollen besetzt werden. Dass ich nicht auf einen bestimmten Typus festgelegt bin, macht mich auch glücklich. Zurzeit drehe ich einen Film von Christian Zübert mit dem Arbeitstitel „Hin und weg”, mit Jürgen Vogel und meiner Frau Victoria Mayer. Da geht es um Sterbehilfe und Freundschaft. Das ist auch für mich spannend, was an neuen Rollen auf mich zukommt. Vielen Dank für das Gespräch, Herr Messutat.

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Print-Kultur | G2 Printmedienmanufaktur

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Kommunikations-Kultur | United Planet

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Fashion-Kultur | Maloja Store

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Foto-Kultur | Studio R. Schmitz

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Foto: Michael Tinnefeld

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Interview | Katharina Freifrau von Perfall

„ Blöcke statt Briefmarken“ Katharina Freifrau von Perfall, Vorstandsvorsitzende von PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne e.V., über das Zeitgenössische in München, die Arbeit des Vereins – und die Kunst, neue Kunst für das Museum zu kaufen

Interview: Stefan Siegfried

Frau von Perfall, die Pinakothek der Moderne war von Februar bis September 2013 wegen Sanierungsarbeiten geschlossen. Wie haben Sie diese Monate erlebt? Die Schließung wurde mit der „Schaustelle” überbrückt, ein für München völlig neues Projekt, das PIN. erheblich gefördert hat. Es war ein laborartiger, temporärer Ort direkt neben der Pinakothek, in dem es in sehr schnellem Wechsel alles gab: Diskussionen, Ausstellungen, Videopräsen­ tationen, Performances, Konzerte, Tanzveranstaltungen. Die vier Museen für Moderne Kunst, Grafik, Architektur und Design, die unter dem Dach der Pinakothek der Moderne angesiedelt sind, haben das Programm gemeinsam gestaltet. Für uns war das letztlich eine glückliche Erfahrung, weil wir gesehen haben, dass die Zusammenarbeit nicht nur funktioniert, sondern auch ein neues Publikum anzieht. Inwiefern neu? Die Besucher waren entschieden jünger. Der Eintritt war frei, der Umgang mit Kunst interaktiv und spontan. Insofern hat die Schließungsphase ein

Umdenken im Haus ermöglicht. Das führt nun hoffentlich dazu, dass die Sammlungen verstärkt gemeinsame Projekte angehen. Und wie haben die Münchner auf die Wiedereröffnung reagiert? Allein am Sonntag des Kunstarealfestes haben 15 000 Menschen das Haus besucht. Die Sehnsucht nach der Pinakothek der Moderne war groß, es war ein emotionales Fest, alle haben sich gefreut, wieder ins Haus zu dürfen und auch Neues entdecken zu können. Wie nehmen Münchner denn zeitgenössische Kunst heute allgemein wahr? München ist in der zeitgenössischen Kunst – von der Pinakothek der Moderne über das Lenbachhaus, das Haus der Kunst, der Villa Stuck bis zum Kunstverein – qualitativ unglaublich hoch besetzt. Insofern sind die Münchner ein zunehmend informiertes Publikum, das von den verschiedensten Seiten Angebote erhält. Daher sind sie auch ein passionierteres Publikum als das anderer Städte.

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Das war aber nicht immer so. Mitte der 1960er-Jahre war München noch eine Stadt, in der es kaum zeitgenössische Kunst gab. Das war auch der Gründungsanlass für PIN., der im Jahr 1965 unter dem Namen Galerie-Verein ins Leben gerufen wurde. Als damals der Ankauf eines Picasso-Gemäldes aus der blauen Periode, also eines relativ klassischen Bildes, im Landtag noch als unsäglicher Unsinn zurückgewiesen wurde, hat Halldor Soehner, der damalige Direktor der Bayrischen Staatsgemäldesammlung, Prinz Franz von Bayern gebeten, ein paar Menschen um sich zu sammeln, die eine Lobby für das Zeitgenössische bilden. So ist der Verein einst entstanden. Wie ging es weiter? In den Anfangsjahren hat der Verein sehr oft ohne den Rückhalt des Museums agiert. Das gilt für Ankäufe ebenso wie für Ausstellungen. Erst über die Jahrzehnte hinweg hat sich das Interesse an neueren Kunstformen entwickelt. Seit Ende der 1990er-Jahre besteht eine extrem enge Zusammenarbeit mit dem Museum. Wir machen nichts, was das Museum nicht will. Das Museum bestimmt die Strategie, wir folgen. In den Anfangsjahren operierte der Galerie-Verein wie ein geschlossener Zirkel. Ja, weil es andere Zeiten waren. Zwei Dinge haben sich seither grundlegend geändert. Zum einen sind die öffentlichen Budgets für Ankäufe fast auf null zurückgegangen, auch die Budgets für Ausstellungen wurden extrem reduziert. Zum anderen waren die Preise für Kunst wesentlich niedriger. Bezahlte man früher für ein Werk von Francis Bacon vielleicht 100 000 Mark, kostet es heute eher 15 Millionen Euro. Damals war es möglich zu sagen: Wir bezahlen ein Werk aus eigener Tasche. Heute sehen sich die Museen und ihre Freundeskreise mit ganz anderen Herausforderungen konfrontiert. Was hat sich geändert? Heute können wir nur erfolgreich arbeiten, wenn wir die enormen Aufgaben auf viele Schultern verteilen. Unsere Mitglieder sind aus vielen Gründen wichtig. Mit ihren Geldern finanzieren wir einen Teil unserer Ausstellungs- und Ankaufsunterstützungen. Über einen großen Mitgliederkreis erreichen wir neue Förderer, zum Beispiel Unternehmen, die eine Ausstellung finanzieren. Heute ist PIN. mit fast 750 Mitgliedern nicht mehr elitär, sondern eine bunte Mischung von Menschen mit unterschiedlichsten Interessen und Berufen. Unsere Mitglieder sind wichtige Multiplikatoren. Sie tragen unsere Anliegen in die Gesellschaft. Wichtig ist uns zu vermitteln, dass jeder Einzelne Verantwortung trägt,


Interview | Katharina Freifrau von Perfall

diese Bildungsinstitution lebendig zu halten. Dabei geht es nicht nur um Beitragszahlungen, sondern auch darum, ob man sich einbringt, ob man bei der alljährlichen PIN.-Party dabei ist, bei der Auktion mitsteigert oder bei der Vorbereitung hilft. Wir wünschen uns, auf eine Gruppe zurückgreifen zu können, die wirklich bereit ist, etwas für das Haus zu tun. Wie definieren Sie die Rolle von PIN. in der Kunstlandschaft Münchens? Wir machen Kunst zu etwas, wofür man sich engagiert, das aber gleichzeitig Spaß macht. Mitgliedern bieten wir Führungen, Previews, Atelierbesuche, Künstlergespräche, Vorträge und Reisen an. Wir strecken also den Menschen unsere Hand aus, die sich mit dem Museum verbinden wollen. Darüber hinaus wollen wir zusammen mit unserem Kooperationspartner, der Stiftung Pinakothek der Moderne, das Kunstareal mit seiner einmaligen Dichte von Kulturinstitutionen auf eine Bühne heben und im Münchner Bewusstsein verankern. 18 Museen und Ausstellungshäuser, 6 Hochschulen und mehr als 40 Galerien und Kulturinstitutionen befinden sich im Kunstareal München und formen einen historisch gewachsenen lebendigen Kunst- und Bildungsstandort rund um die Pinakotheken und den Königsplatz. Lange haben diese Häuser isoliert in einer Art Konkurrenzverhältnis gelebt. Wir wollen die Zusammenarbeit untereinander fördern. PIN. beziehungsweise der Galerie-Verein hat in den vergangenen fast 50 Jahren über 1 000 Arbeiten, darunter Schlüsselwerke von Francis Bacon, Gerhard Richter oder Andy Warhol, erworben. Welche Rolle spielt PIN. heute bei der Sammlungstätigkeit? Ich denke, eine extrem wichtige. Ankäufe zu realisieren ist schwierig, weil es keine Etats mehr gibt. Da springen wir ein. Es wird aber auch immer schwieriger zu begründen, warum noch eine Arbeit gekauft werden soll, wo die Depots doch schon voll sind. Nach dem Motto: Es gibt doch schon so viele Andy Warhols, warum kauft ihr denn noch eine Zeichnung? Und wie verteidigen Sie Ankaufsentscheidungen? Über Ankäufe wollen wir die Kontinuität nach vorne gewährleisten, damit die Sammlung an die Gegenwart angebunden bleibt und sich von der Gegenwart befragen lässt. Ausstellungen unterstützen wir, wenn sie den Bestand in einen größeren Kontext setzen, sodass erfahrbar wird, warum eine Arbeit für die Kunstgeschichte und das Haus eine Bedeutung hat. Wenn wir Ankäufe tätigen, dann von Künstlern, die wir auch weiterverfolgen wollen. Das Hauptcharakteristikum des Hauses sind ja diese großen Werkblöcke, zum Beispiel der Beckmann-, der

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Warhol- oder der Baselitz-Block. Die entscheidende Frage ist: Wo dockt ein neuer Ankauf an? Wir wollen keine Briefmarkensammlung aus einzelnen Werken, sondern einen logischen Ausbau der Sammlung. Wäre die Sammlungstätigkeit ohne PIN. schon zum Erliegen gekommen? Das würde ich nicht sagen, aber ich denke, wir sind ein wesentlicher Faktor. Ich glaube, die Tatsache, dass das Haus weiter ankauft, verleiht ihm viel Lebendigkeit und Strahlkraft und trägt unter Umständen dazu bei, dass manche Sammler ihre Sammlung nach München geben. Was sind die wichtigsten Herausforderungen für die kommenden Jahre? Wir wollen gemeinsam mit der Stiftung unter dem Stichwort „Education” die Vermittlungsarbeit weiter stärken. Darüber hinaus ist die Zusammen­ arbeit der Häuser auf dem Kunstareal ein wichtiges Anliegen. Und es geht uns darum, das Haus lebendig zu halten, indem wir es bei den Aus­stellungen und Programmen unterstützen. Vielen Dank für das Gespräch, Frau von Perfall.

Hinweis: Der Eintritt in die Pinakothek der Moderne ist seit September 2013 jeden Mittwoch ein ganzes Jahr lang kostenfrei. Der „Blaue Mittwoch” ist ein Geschenk der Allianz-Versicherung an das Museum.


Porzellan-Kultur | Heigert & Möbs

Unsere Keramik – seit über zwanzig Jahren bewährt und begehrt – erobert erst die Herzen, dann die Tische erfreuter Kunden.

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Heigert & Möbs Keramikwerkstatt – Porzellanmanufaktur www.heigertundmoebs.de Adelgundenstr. 12 Rgb. 80538 München-Lehel

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Ausbau-Kultur | Villa Rocca

Foto: Joachim Hirschfeld, Konzept: designmaleins

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K체chen. B채der. Theken. W채nde. Tische. Treppen. Alles aus Beton.


Mit Hirn. Mit Hand.

der Empfehlung aft RoC-Botsch Freiburg

Mit Herz.

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Beton. Villa Rocca Die Manufaktur

www.villarocca.de Auerstr. 6 79108 Freiburg T: +49 (761) 44048


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Raoul Manuel Schnell Photography

www.manuelschnell.com


Photo-Kultur | Raoul Manuel Schnell

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Handsatz-Kultur | Handsatzwerkstatt Fliegenkopf

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Die Schriftsetzermeisterin Christa Schwarztrauber

aus seiner leblosen musealen Nischenexistenz

Miniatur-Leporellos und Buchkunst in Kooperation

gründete 1989 die Handsatzwerkstatt Fliegen-

her­a usgeholt und in lebendige Praxis umgesetzt.

mit verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern

­kopf, um das kulturbildende Handwerk des Hand­

Unter Ver­w endung von Blei- und Holzlettern

im Bereich Illustra­tion. Die Werkstatt Fliegenkopf

satzes dem völligen Verschwinden zu entreißen.

entstehen in traditioneller und experimenteller

freut sich auf Ihren Besuch.

In ihrer wunderbaren Werkstatt wird der Handsatz

Typografie Hand­p ressendrucke, Typo-Grafiken,

Für eine Terminvereinbarung rufen Sie einfach an.


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Handsatzwerkstatt Fliegenkopf Christa Schwarztrauber

www.fliegenkopf-muenchen.de Wörthstraße 42 81677 München T: +49 (170) 8541332) info@fliegenkopf-muenchen.de


Gönnen Sie Ihrem Business mal was Besonderes: Zum Beispiel ein schönes Plakat. Das zieht Leute an und tut dem Umsatz einfach gut. Viele stolze Besitzer eines kleinen Ladengeschäfts den­ ken jetzt: Plakatwerbung, pah! Kommt für mich nicht in ­Betracht. Viel zu teuer, viel zu große Streuverluste. Ha! Das Gegenteil ist der Fall. Plakatwerbung ist auch für Kleinauflagen machbar. Günstig und absolut präzise. ­Vorausgesetzt, man bucht bei Hoffmann City Media. Hier kann der schöne Fahrradladen exakt die fünf Plakat­ flächen buchen, die für ihn Sinn machen. Es können auch nur vier sein oder drei oder zwei, selbst eine ist kein Ding. Aber natürlich auch sieben oder acht oder 1050. Der geneigte Leser merkt: Ein Anruf bei Verena Hasdenteufel und Ruth Högl von Hoffmann City Media lohnt sich. Aber nicht nur das: Er ist auch immer ein echtes Vergnüngen.

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Und ja, sechs Plakate können es auch sein.

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Hoffmann City Media www.hoffmanncm.de Inselkammerstr. 11 82008 Unterhaching T: +49 (89) 899641-0


Medien-Kultur | Hoffmann City Media

Illustration: Marc Herold

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Coaching-Kultur | Ursula Gante

Coaching entwickelt*

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Schuh-Kultur | Post & Hess

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Foto-Kultur | Bodo Mertoglu

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Bodo Mertoglu  Fotografie

www.mertoglu.de Represented by: Agentur Andrea Heberger Frankfurt: T: +49 (6081) 961060 www.andreaheberger.de


Lebens-Kultur | Kartoffelkombinat

Hey, wächst bei dir auch gerade die Sehnsucht nach guten ehrlichen Lebensmitteln? Hast du auch genug von Lebensmittelskandalen und industrieller Massen­ produktion? Findest du es auch verrückt, Produkte um die ganze Welt zu transportieren, obwohl sie bei uns hergestellt werden können? Ab sofort kannst du etwas daran ändern: Das Kartoffel­ kombinat bietet dir die Möglichkeit, dich für eine lebenswerte Region zu engagieren und gleichzeitig mit frischen saisonalen Biolebensmitteln zu versorgen. Denn Münchner Haushalte bilden im Kartoffelkombinat mit Betrieben aus dem Umland eine Gemeinschaft, um selbst drüber bestimmen zu können, was gebraucht wird und wie angebaut werden soll. Das Besondere am Kartoffelkombinat: Wir sind eine Genossenschaft. Die gesamte Ernte teilen wir gemein­ schaftlich auf. Als Mitglied bekommst du immer deinen entsprechenden Ernteanteil. So machen wir uns unab­hängig von Industriestrukturen, fördern die ökolo­gische Landwirtschaft und erhalten kleine Familienbetriebe.

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Jede Woche bekommst du frisches Gemüse der Saison: Auberginen, Tomaten, Gurken, Paprika, Radieschen, Rettich, Kürbis, Zucchini, Kartotten, Grünkohl, Fenchel, Postelein, Wirsing, Rote Beete, Endividien, Radicchio, Blattsalate, Bohnen, Zuckerschoten, Petersilie, Chili, Schnittlauch, Dill, Rosmarin, Minze, Salbei, Spitzkraut, Feldsalat, Rhabarber, Pastinaken, Bärlauch, Chicorée, Blumenkohl, Lauch, Artischocken, Schwarzwurzeln, Tobinambur, Mangold, Ruccola – Kartoffeln. Das alles aus unseren Betrieben in und um München, die du jederzeit besuchen kannst, um deinem Gemüse beim Wachsen zuzusehen. Zusätzlich gibt es immer wieder leckere Schmankerl, wie Biobrot, Münchner Honig, selbst gepressten Apfelsaft, Sauerkraut und vieles mehr.

Kartoffelkombinat eG www.kartoffelkombinat.de Durasweg 3 81247 München Daniel: T +49 (179) 2955755 Simon: T +49 (178) 7604422

Mach mit!


Ess-Kultur | Die Einmacherei

Wir packen die Farben der Natur ins Glas! Verantwortung für gutes Essen übernehmen wir sehr gerne! Das beginnt schon bei der Auswahl der richtigen Grundprodukte. Unser Netzwerk für gute Lieferanten hat sich über 20 Jahre hinweg entwickelt, der Qualitätsanspruch ist hoch und das wissen unsere Metzger, Bauern, Jäger und Gärtner. Stimmt das Produkt, können wir richtig loslegen. Ehrlich, kreativ, abwechslungsreich und fein abgeschmeckt – so schmeckt unsere Küche. Unser Sortiment richtet sich daher an alle, die gerne essen, Wert auf gute und nachvollziehbare Zutaten legen – aber wenig Zeit zum Selber­ kochen haben. Alles wird frisch gekocht und sofort portionsgerecht in Gläsern ohne jegliche Zusätze eingekocht. Natur gepaart mit dem handwerklichen Können und dem feinen Geschmack der beiden Küchenmeisterinnen Anka Köhler und Monika Schuster – das alles bietet die EINMACHEREI – ein Haus des guten Geschmacks!

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Die Einmacherei www.die-einmacherei.de Birkerstraße 7 80636 München T: +49 (171) 7187169 Öffnungszeiten: freitags und samstags von 8.30 bis 19.00 Uhr


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Glas-Kultur | Mayer‘sche Hofkunstanstalt

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Mayer’sche Hofkunstanstalt Glasmalerei und Mosaik Zeitgenössisches Kunsthandwerk seit 1847 www.mayersche-hofkunst.de Seidlstraße 25 80335 München T: +49 (89) 5459620 info@mayersche-hofkunst.de


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Schmuck-Kultur | Susanne Schwarz

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Interview |Feico Derschow

Feico Derschow war von 1971 – 2004 als Creative Director tätig in bekannten Agenturen wie GGK, Saatchi & Saatchi, McCann Erickson, RG Wiesmeier, Eiler & Riemel. Er gewann etliche be­d eu­ tende nationale und internationale Creative Awards und ist seit 1976 Mitglied des ADC Deutschland.Seit 2005 arbeitet er als Dozent und Creative Consultant und gründete in München die MCAD Creative School.

„ Wo der Nachwuchs über sich hinauswächst.“

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Interview: Felicitas Herold-Graf

Im Schwabinger Eckcafé an der Leopoldstraße bin ich mit Feico Derschow verabredet. Er kommt mit dem Fahrrad. Den Schal comme il faut geschlungen über dem braunen Wildlederblouson. Er senkt den Kopf, die Augen schauen groß und suchend über den oberen Brillenrand. Die Augenbrauen wandern hoch auf die Stirn. Er hat mich gefunden. Feico Derschow mag dieses Café, das blechern scharrende und zischende Geräusch der italienischen Kaffeemaschine, das Kommen und Gehen.


Als Sie noch in Frankfurt bei Saatchi & Saatchi waren, trafen wir uns immer nur einmal im Jahr in Berlin beim ADC. Erst als Sie in München den Hennessy Award ins Leben riefen, sahen wir uns öfter. Welcher Gedanke brachte Sie auf die Idee, mit Studenten der Münchner Filmhochschule Werbespots zu drehen? Dieses Projekt mit dem Namen HENNESSY AWARD? Bei Saatchi haben wir immer nach ausländischen Regisseuren gesucht. Deutsche gab es kaum, die konnte man an einer Hand abzählen. Nun ging ich zurück nach München und dachte, nun habe ich drei Jahre lang relativ viel Film gemacht, wollte meine Erfahrung und Verbindungen nutzen. Alle Länder haben eine eigene Erzählweise, die französische Verspieltheit, die holländische Direktheit, der englische Humor sowieso, die amerikanische Ironie. Jedes Land, jede Kultur bringt eine eigene Stilrichtung. In deutschen Werbefilmen gab es keine deutsche Erzählweise, keine deutsche visuelle Stilbildung. Da wurden die Stile der anderen kopiert. Das muss irgendwie doch zu entwickeln sein, dachte ich. Und das kann man doch nur, wenn man junge Leute nimmt, die selber auf der Suche nach einem eigenen Stil sind, nach ihrer Art und Weise, einen Film zu machen. Und wenn die eine Chance bekommen, Werbefilm zu machen, dann beschäftigen sie sich damit. Aber die Filmstudenten wollten eigentlich keine Werbung machen. Sie wollen ernsthafte Spielfilme, Fernsehfilme, Dokumentarfilme machen. Sie für 30-Sekunden-Filme zu begeistern und damit deutsche Talente zu aktivieren, das war der Grundgedanke. In Berlin, im Bus, auf der Fahrt zu einer ADC-Veranstaltung, erzählte ich einem Freund von dieser Idee. Ich war da noch in Frankfurt, er schon lange in München, hat viel, viel Filmerfahrung und er sagte: „Ja, find ich gut.” Da dachte ich, wenn er den Daumen dazu hoch gibt, dann ist es einen Versuch wert, dann klappt das. Es hat geklappt. Von 1990 bis 2000 fand Ihre Assistentin 65 Unter­ nehmer, die 131 Spots sponserten. Davon wurden einige in TV und Kino gezeigt, ausgezeichnet beim NY Festival und gezeigt beim Lions Festival Cannes. Mit der HFF in München fing dies an, 1995 kam die Filmhochschule Ludwigsburg dazu, dann Köln, Bremen, Potsdam, Berlin, Weimar, Hamburg, Bozen, Nürnberg und Mainz. Ihre Idee fand überall großes Interesse und die Studenten erfuhren eine ganz neue Sicht auf den Werbefilm. Ja, das stimmt. Ich fragte meine damalige Assistentin bei Eiler & Riemel, Heike Strahlendorf, ob sie mir bei diesem Vorhaben helfe, das ich einmal im Jahr neben meiner Arbeit plante. Ich fragte einen früheren Kunden von mir, Hennessy Cognac und Moet & Chandon Champagner, das war der Günther Schöneis, ob er Interesse habe, dieses Projekt zu fördern, zu sponsern.” Ja was kriegen wir dafür?” „Ihr bekommt den Namen, den Namen des Preises.” „Dann nehmen wir Hennessy Cognac, den trinken hauptsächlich ältere Leute und wir würden gerne jüngere Leute dafür gewinnen.” So kam das zustande. Was ist nun der Unterschied zwischen dem Hennessy Award und der MCAD? Es ist der gleiche Grundgedanke: dem Nachwuchs zu helfen, sich selbst weiterzuentwickeln. Junge Talente müssen gefördert werden. Talentförderung wird in der Kreativwirtschaft meist mit Profithintergrund gemacht. Leute wollen mit Bildung Geld verdienen. Nicht aus ideellen Gründen. Der Hennessy Award hat Filmstudenten die Möglichkeiten

und Chancen des Werbefilms eröffnet. Die MCAD will junge Kreative zu hungrigen, selbstbewussten Persönlichkeiten machen, die sich bewusst den Herausforderungen der Branche stellen. In fast vierzig Jahren Agenturerfahrung stelle ich fest: Nachwuchsleute bewerben sich in der Agentur mit einer super Mappe. Breit gefächertem Interesse. Die stellt man ein. Dann kommen sie in das System, werden auf einen ganz kleinen Kreis von Themen und Inhalten gesetzt, arbeiten für die Jobs, die Kunden, die da sind. Das ist o.k. Da müssen sie sich beweisen. Sie haben aber dann auch nur mit den Leuten in der Agentur zu tun, dem Texter, dem CD, dem Berater und so weiter. Die Entwicklungsmöglichkeiten mit dieser begrenzten Anzahl von Menschen sind gering. Früher hatte man als Einsteiger einen Paten in der Agentur. Heute hat niemand mehr Zeit dafür. Würde man diesen jungen Kreativen mit einer Weiterbildung die Möglichkeit geben, eine große Bandbreite von Topleuten kennenzulernen mit den Themen, für die diese Menschen brennen, kommen die Studenten an ein viel reicheres Wissen, Inhalte und Möglichkeiten. Sie entdecken wieder ihren Ehrgeiz, weiter kommen zu wollen, ihr neues Wissen anzuwenden, haben frische Energie. Wie sind die Abend-Arbeitsstunden gestaltet? Mit welcher Ausbildung kommen die jungen Kreativen zur MCAD? Am ersten Abend kommen sie natürlich unvorbereitet rein, müssen erst einmal realisieren, was da eigentlich los ist. Ich erzähle ihnen alles, was da auf sie zukommt, was da passiert, wer alles kommt. Jeden Abend zwei Stunden. Sie kommen aus der Arbeit, in der sie voll mit ihrem Krempel zu tun hatten, hatten vielleicht eine halbe Stunde Pause, kommen dann rein in einen Keller, ohne Ablenkung durch das, was draußen passiert, der aber ästhetisch und sehr gut ausgestattet ist. Eher wie ein Underground-Experimentierlabor. Die Lecturer, so nennen wir sie, die Referenten, Leute, die in ihrem Fach zu den Besten gehören, die haben ein Thema, das ihnen am Herzen liegt, das sie dem Nachwuchs begreiflich machen möchten. Da geht es nicht um die Standard-Dinge, denn handwerklich sind die Studenten alle gut ausgebildet. Meist mit einem sehr guten Diplom, oder Quereinsteiger, die sich Gestaltung selbst beigebracht haben. Jeden Abend kommt ein anderer Lecturer mit anderen Inhalten. Aber die Inhalte sind immer so abgestimmt, dass sie aufeinander aufbauen. Durch vier große Themenblöcke in den acht Wochen decken wir alles ab. Wie Kreative aktuelle und zukünftige Kommunikationswege besser nutzen können und wie sie selbst besser vorankommen. Grundsätzlich dürfen die Studenten immer unterbrechen, Fragen stellen, Klarheit schaffen, wenn sie etwas nicht begriffen haben. Jeder Lecturer, der kommt, möchte die Studenten besser machen, kritischer zu sein, Fragen zu stellen, Ängste abzubauen. Zum Beispiel gibt es eine Lecture mit dem Titel: Was bist du wert. Nicht nur, was verdiene ich, sondern was bist du dir wert, wie ist deine Selbsteinschätzung, was bist du wert deinen Freunden gegenüber, deinem Vorgesetzten. Was bist du wert als Kreativer bei der Agentur, dem Kunden gegenüber, wie nimmt er dich wahr. Und was bist du wert, was deine Gesundheit angeht, all diese Aspekte. Das ist ein Abend, da werden alle gezwungen, sich Gedanken über sich selbst zu machen, als Person und nicht als ein Name auf der Telefonliste der Agentur. Was hat ein junger Kreativer davon, wenn er die MCAD besucht? Die Grundidee der Schule ist, dass die Studenten in allen Bereichen Erfahrungen sammeln, die sie sonst im normalen Alltag in Agenturen oder Studium nicht erhalten.

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Interview | Feico Derschow

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Sie sprachen von einem „Paten”, der junge Kreative an die Hand nimmt, sie berät, ihre Fragen anhört, sie einführt in die Agenturarbeit. Hatten Sie selbst solch einen Paten? Ich hatte in meiner ersten Agentur mit meinen CDs Leute, die sich um mich gekümmert haben. Die für mich immer Ansprechpartner waren, die als Pate mich in den nächsten ein, zwei, drei Jahren an die Hand nahmen und mir verschiedene Aspekte zeigten, das und das zu probieren. Und vor allem durfte ich durch Fehler selbst lernen. Die haben mich machen lassen, weil sie wussten, nur so kommt man zu ungewöhnlichen Ideen. Heute bist du alleingelassen. Heutzutage wird nur noch über Arbeit gesprochen, nicht mehr über andere Aspekte, menschliche Geschichten sowieso schon gar nicht mehr. Die müssen einfach Zeugs wegschaffen, müssen funktionieren. Und der große Unterschied: Der Computer hat die gesamte Art und Weise, wie die Menschen miteinander arbeiten, sowas von verändert. Früher war es normal, dass wir rausgingen, uns haben inspirieren lassen von dem Leben draußen. Heute denkt man, die Welt passiert in Google, die Welt passiert in Youtube, passiert auf, auf – ich weiß nicht wo.

erzählt wird. Es gibt Vortragende aus ganz unterschiedlichen Bereichen. Alles Kreative, Leute, die etwas schaffen, die neue Ideen haben. Nicht nur aus der Werbung. Ich biete denen eine Plattform in einer Stadt, wo sie möglicherweise sagen: „Ach München.” München hat ja so eine Aura von Lässigkeit. München wird von Kreativen in Frankfurt, Berlin und Hamburg nicht sehr ernst genommen. Es ist eine Stadt mit einer Wahnsinns-Lebenskultur, eine Stadt, die sehr klar und deutlich geführt wird. München hat sehr viel Attraktives. Auch viel Industrie mit vielen Auftraggebern, die aber glauben, nördlich der Weißwurstgrenze sitzen die besseren Kreativen. Und wenn diese Leute aus Hamburg, Düsseldorf, Berlin, Frankfurt und auch aus der Schweiz, aus Wien kommen, ist es erstens für sie, nach München zu gehen, einen Vortrag zu halten, weil sie neugierig sind, was hier los ist. Der Rahmen, den wir stellen, ist ja nicht so radikal. Sie müssen sich ja nicht im Gasteig entblößen. Der MCAD Keller hat eine Intimität. Er ist in einer Größenordnung, wo die sich noch wohlfühlen. Und zweitens, wo sie auch für sich eine Experimentier-Möglichkeit haben. Sie können sich einiges erlauben, auch Dinge erzählen, die sie normalerweise in der Öffentlichkeit nicht sagen.

Sind Computer in der MCAD erlaubt? Wenn jemand einen Computer auf dem Tisch in der MCAD aufmacht, sag ich: „Mach's zu, mach's weg, bring's nie wieder.” Denn, es geht hier um Augen, Ohren, um deine Sinne und dass du mal darüber nachdenkst, was du da tust. Der Computer ist ein Werkzeug, um Ideen zu realisieren. Nicht um sie zu kreieren. Ich glaube, dass, wenn man etwas aufschreibt, es dir anders im Kopf hängen bleibt als mit der Tastatur. Es klingt sicher altmodisch, aber ich glaube, dass es eine menschliche Methode ist, das Lernen zu erwecken und nicht zu glauben, na gut, ich muss es mir nicht merken, weil, ich kann's jederzeit googeln. Da kannst du nicht erwarten, dass die Menschen auf verrückte Ideen kommen. Also, wir versuchen die kreative Welt zu retten.

Was war Ihr Lieblingsvortrag bei den Open Lectures? Oder darf man das nicht fragen? Nein, nein, nein. Das ist nur sehr schwierig.

Ein Retter? Ein Retterchen? Na gut, es ist einen Versuch wert. Ob es gelingt … Was sagen die Studenten, wenn sie nach zwei Monaten die MCAD abgeschlossen haben? Also, die sind alle super begeistert. Der Eindruck, den ich bekomme, ist, dass es für sie der wichtigste Abschnitt ihres jungen Berufslebens, auch ihres persönlichen Lebens war. Ich bekomme E-Mails von Leuten, die vor fünf, sechs Jahren die MCAD gemacht haben, wo sie sich nochmals bedanken für den Schub, den sie bekommen haben. Dass sie jetzt Sachen machen, Jobs haben, die sie sich früher nie vorgestellt hatten. Es gibt auch öffentliche Vorträge in der MCAD. Wie kann ich mir das vorstellen? Dank Ihrer langen Berufserfahrung haben Sie guten Kontakt zu hervorragenden Kreativen. Sie zu motivieren, einen Abend nach München zu kommen, um in der MCAD eine Vortrag zu halten, kein Problem? Okay. Zur Open House Lecture kommen Leute, die was sehr Interessantes zu erzählen haben. Leute, die ich kennenlerne, über die ich was gelesen habe. Wo ich mich frage, wer könnte in München an der MCAD einen Vortrag halten, der für einen größeren Kreis von Kreativen interessant sein könnte. Was machen die, wie ticken die so, was produzieren die. Manche haben sehr radikale Sachen erzählt, wo die Zuhörer entsetzt waren. Da gab's dann anschließend eine richtig heftige Diskussion. Aber dann auch Vorträge, wo alle mit offenen Mündern gespannt zuhören und nicht genug davon bekommen können, was ihnen

Meiner war der Vortrag von Ralph Schmerberg. Ralf Schmerberg war ganz außergewöhnlich. Ralf Schmerberg war pure Leidenschaft. Er ist den Leuten so nahgekommen, wie du selten so jemanden kennenlernst. Mike Meiré war sehr klar, sehr strukturiert, er hat trotz der Magie, die um ihn herumschwebt, den Leuten gezeigt, dass er auch nur ein Mensch ist. Inzwischen hat's schon 39 solche ­Lectures gegeben. Das Witzige an diesen Vorträgen ist, jeder holt auf seine eigene Art etwas Überraschendes raus. Mir hat sehr gut gefallen, was Andreas Grabarz gemacht hat. Er hat, wenn ich mich richtig erinnere, die sechs Thesen aufgestellt, warum du nicht gut genug bist als Kreativer. Er hat viele negative Optionen aufgemacht, er war sehr radikal und die Leute haben stark darüber nachgedacht. Komm ich jetzt über die Hürde? Wo steh ich? Das hat mir sehr gut gefallen und ich würde diese Lecture sehr gern mal wiederholen. Seine Agentur ist die einzige, die die MCAD von Hamburg aus unterstützt, obwohl sie überhaupt nichts davon hat. Das macht ihn mir umso sympathischer. Was war Ihr liebster Workshop? Also für mich persönlich sind die Fotoworkshops sowieso, nicht nur für die Studenten, das Highlight. Aus mehreren Gründen. Erstens: Ich fotografiere selbst sehr gern und ich habe zweitens das Anliegen, dass den jungen Leuten die Fotografie in der Realität nähergebracht wird. Nicht das Foto als ein Element sehen, ein digitales Element, das es heute ist. Sondern dass sie merken, dass ein Foto Arbeit ist und dass es Teamwork ist zwischen Art Director und Fotograf, um die Bildidee erst mal klar zu umreißen und die Umsetzung klar hinzubekommen, was machbar ist. Innerhalb eines Budgets, einer Situation, was auch immer. Und drittens, weil es eine unheimlich tolle Teamwork-Situation ist. Ich koche mittags für alle, was ich sehr gerne tue, also habe ich auch viel Spaß daran. Ist für mich persönlich toll. Nach all den Jahren wirken Sie immer noch begeistert, wieso? Weil die Geschichte an sich kein Selbstläufer ist. Vielleicht bekommt sie irgendwann mal Flügel und fliegt davon, dann sage ich: „Schön, tschüss.” Ich muss ständig dafür kämpfen, weil es mir ein persönliches


Anliegen ist, weil mir auch als Kreativer geholfen wurde, will ich die Hilfe, die ich bekommen habe, auch weitergeben. Es hat mir geholfen, mir selbst zu helfen. Und wenn zwanzig oder dreißig junge Leute von den hundert diesen Geist bekommen haben, sage ich: „SUPER – SUPER!” Ja, das treibt mich an. Und das wird mich so lange antreiben, wie ich kann, ne? Und wenn die jungen Leute gut zu mir sind, dann mache ich weiter. Wenn eines Tages die jungen Leute sagen: „Du alter Sack, jetzt brauchen wir dich nicht mehr”, dann höre ich auf. Kann ja sein. Ich mache die MCAD auch, um meine eigenen Bedürfnisse zu befriedigen. Ist doch klar. Jeder macht etwas nicht nur, um anderen zu helfen, auch um sich selbst zu helfen. Ich bleibe aktuell, weiß was läuft, bleibe wach in der Birne, bin mit jungen Leuten zusammen, was mir immer wichtig war. Ich war immer interessiert an Leuten, die meinen Stuhl haben wollen, die meinen Jobstatus wollen. Ich habe immer Leute eingestellt, wo ich das Gefühl hatte, die könnten eines Tages meine Nachfolger werden. Hat nicht immer geklappt, aber ein paarmal doch. Die Öffentlichkeit nimmt eher Menschen wahr, die egoistisch sind, die sich gut verkaufen können, das ist nicht meine Stärke.

Am Anfang war das Konzept: Die MCAD ist die Brücke zwischen DesignAbsolventen und Industrie. Wir stellten dann fest, die Studenten haben drei, vier Jahre studiert, die wollen nicht nochmal zwei Monate abends in die Schule gehen, um sich für einen guten Job zu qualifizieren. Wir haben denen bei unseren Förderern ein Praktikum, einen Arbeitsplatz für die Zeit organisiert. Daraus sind immer feste Jobs geworden. Heute boomen die Agenturen, haben zu wenige Talente. Die Absolventen werden direkt von der Uni abgeworben. Deshalb sind unsere Studenten heute diejenigen Talente, die gemerkt haben, es ist wichtig weiterzukommen, aber wie? Dafür sind wir da. Dafür musst du nicht nur acht Wochen lang jeden Abend nach der Arbeit kommen, sondern du musst auch was tun, musst in dich selbst investieren. Aber – es ist schwierig. Es geht den meisten zu gut, und die haben Work-Life-Balance im Kopf.

Die Website der MCAD ist so klar und voll von überaus reichhaltigen, interessanten Informationen – man bekommt gleich Lust mitzu­ machen. Ist die MCAD bei den Münchener Agenturen bekannt? Ich würde sagen, jein. Vielleicht zu fünfzig Prozent. München ist keine Agentur-Stadt, das macht die Sache schwieriger. Sie hat sehr viele kleine Agenturen, Drei-, Fünf-, bis Zehn- Mann-Agenturen, die die Industrie f­ üttern. Die KreativwirtDie MCAD lebt auch davon, dass sie schaft ist ja heute eher digital als von der Gemeinschaft akzeptiert wird, analog. Da fast alle digital arbeiten, aber leider muss ich die immer wieder ist hier in München fast jeder persönlich anschieben. Sie läuft nicht lieber sein eigener Chef, da sie alle von selbst. Weil sie gemeinnützig ist, irgendwelche C ­ onnections haben. zu idealistisch ist. Wie soll ich Erfolg Die werden immer klein bleiben. Das Wer auch auf so ein Foto will, meldet sich an. in Bezug auf die MCAD definieren? Unternehmertum, das in Hamburg, Auf www.mcad-school.de im roten Feld klicken. Wo Leuten geholfen wird, ihren Job sag ich mal, hat eine andere Qualität. besser zu verstehen, mehr Ehrgeiz So unterscheidet sich München von zu entwickeln, sich selber besser zu verstehen, ihre Ziele gezielter zu Hamburg aus meiner Sicht. Da sind die jungen Nachwuchstalente sehr setzen, weiterzukommen, zufriedener zu sein mit dem, was sie machen. unternehmerisch tätig, in München eher arbeitfreizeitorientiert. Das sind alles Dinge, die in der allgemeinen Ratio für Erfolg und so Als Dozent für Kreativitätstechniken an der Ohm-Hochschule in Nürnberg, weiter nur Weichelemente sind. Soft Values werden nicht gelehrt, die frage ich zu Beginn meiner Vorlesungen: „ Wie viele von euch wollen in musst du selbst entwickeln. Wir helfen dabei sehr. Und künstlich etwas die Werbung?” Und immer, ich mache das nun schon seit fünf Jahren, finden, um PR zu schaffen, das finde ich zu doof. immer weniger Studenten machen den Finger hoch. Und ich sage explizit, es ist kein Kurs für Werbung. Ich sage, es geht jeden Was war Ihr schönstes Dankeschön was an. Ob ihr Filmer seid, Produktdesigner seid, Illustratoren, Foto­ von Ihren Studenten? grafie macht und so was, jeder von euch Gestaltern braucht 'ne Idee. Oh, da habe ich einige sehr interessante Sachen. Das Schönste war Ohne Idee läuft nix. So. Nachher, am Ende des Kurses frag ich: „Wie witziger Weise von der letzten Gruppe. Die haben mich, weil ich sie viele glauben, in die Werbung zu gehen?”,dann sind es mindestens ein bekocht habe, eingeladen, wollten mich auch bekochen. Von anderen Drittel. Ich nehme denen die Angst. Gruppen habe ich Kochutensilien bekommen. Ein Riesenschöpflöffel war graviert mit -Dankeschön MCAD-. Mir wurde ein Tagebuch geGern möchte ich dies Interview über die MCAD mit dem Kommentar schenkt, das die Gruppe machte, ohne dass ich es mitbekommen habe, einer Ihrer ehemaligen Studentinnen, Senta Neumann, beenden. Sie mit Fotos, Sprüchen und so … Für mich ist immer das schönste Dankefasste die gesammelten Aussagen der MCAD-Studenten in einem schön, wenn ich das Gefühl habe, dass die Leute weitergekommen sind. Satz zusammen … eine Schmiede, die anspornt und den Glauben an Und wenn ich weiß, einigen Studenten einen Turbo gemacht zu haben, sich selbst festigt. dann ist das schon unheimlich toll. Ich bedanke mich sehr, Herr Derschow, für dieses Gespräch. Gibt es in Deutschland eine vergleichbare Schule wie die MCAD? Ich behaupte, nein. Sie ist einzigartig. Es kommen manchmal Leute, die sich bei uns bewerben, die glauben, dass sie da das Fach Kommunikationsdesign, das Fach Kreativer lernen können. Wir lehren kein Handwerk, wir machen nichts, womit du deinen Beruf erlernen kannst.

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Architektonische Ausdrucksformen schleichender Islamisierung im ländlichen Raum.

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Let it be


Die Balance zwischen Freiheit und Sicherheit 089

Territoriale Identit채t


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Kunst-Kultur | E--N--A

ZOON, 2013

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ZOON IV, 2014


Kunst-Kultur | E--N--A

E--N--A VEGETARIANS ATE MY BABIES, 2014

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AUF DIE KNIE

„Ich wette, es ist Latte Art”, sagten wir zueinander, als wir uns vom Friedensengel Richtung Prinzregententheater bewegten. Unser Scout hatte uns gesagt, der Straße zu folgen, bis wir auf der linken Seite den Käfer sehen, dann rechts in die Trogerstraße einbiegen, bis wir auf kleine weiße Hütten treffen – versteckt drinnen würden wir „Kaffee voller Kunst” entdecken. Es stellte sich heraus, dass unsere Vermutung falsch war: At Headegg servieren die Pilgrims of Coffee best coffee in town – köstlich fruchtigen „third wave coffee” mit cremigstem Milchschaum und wechselnde Kuratoren bespielen den Off-Space mit spannenden Ausstellungen: Das Programm reicht von Einzelausstellungen junger Akademiekünstler bis hin zu Kooperationen mit Nicht-Münchner-Galerien, coffee voller Kunst oder Kunst voller coffee? Sie entscheiden!

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10 x GUTES Hubertus Hamm Fotograf Mehr unter www.lust-auf-gut.de

10 x GUTES Rebecca Helmer Eisbachsurferin & Bloggerin Mehr unter www.lust-auf-gut.de München ist meiner Meinung nach das größte Dorf der Welt. Es hat eine solide Größe, viel Kultur und mittlerweile auch Veranstaltungen und Ausgehmöglichkeiten zu bieten, dennoch bleibt es nicht aus, aufgrund seiner Überschaubarkeit überall bekannten Menschen über den Weg zu laufen und im Endeffekt herauszufinden, dass jeder jeden über jemanden kennt. Das macht für mich die Gemütlichkeit und Vertrautheit der Stadt aus, in der man Großstadtflair mit Tradition sehr schön verbinden kann.

Das Maria Der Eisbach Fräulein Grüneis Die Goldene Bar Die Floßlände Galão Nudo Der Couchclub Maroto Gärtnerplatz

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Carsten Wegerer Berater für effektives Marketing Mehr unter www.lust-auf-gut.de

Alfredo Bidello, Funktion – Elektro, Holz und Metall Restaurant Halali L’Atelier Art & Vin, Thierry Leoncelli Christa Lang – Viktualienmarkt Ina Hofmann – medical wellness Geisel’s Vinothek Appmagz Landmetzgerei Friedl – Viktualienmarkt Haarfärberei, Andrea Hecker Pemokode Petra Morcher, Grafikdesignerin

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Qualität ohne REPUBLIC OF CULTURE | Frankfurt und drum herum | 22 Grenzen

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LUST LUST LUST AUF AUF AUF GUT GUT GUT

Qualität ohne REPUBLIC REPUBLICOF OFCULTURE CULTURE| Düsseldorf | Düsseldorfund unddrum drumherum herum||23 15 Grenzen

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RoC Botschaft München: FREIE RADIKALE Werbeagentur, www.fr-freieradikale.de, Paul Wagner | Herausgeber: RoC, Frankfurt, www.lust-auf-gut.de Idee: Thomas Feicht | Erscheinungstermin: Februar 2014 Creative Direction: Norbert Herold | Art Direction: Lothar Schmid | Copy: Paul Wagner | Koordination: Paul Wagner, Rebecca Helmer, Stephanie Riecker Lektorat: Anne Seibold | Produktion: G2 Printmedienmanufaktur gmbh, www.gzwei.de | Titel: LUST AUF GUT 28 | Auflage: 10 000

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Das Residenztheater beschäftigt sich aktuell mit den schicksalsträchtigen Jahren 1913/ 1914. In CÉL INES epochalem Roman „Reise ans Ende der Nacht“, einer Reise ins Herz der Finsternis der Moderne, wird der Weltkrieg als globales Ereignis geschildert, werden Kolonialismus, Industrialisierung, Überproduktion, soziales Elend als Welt-Phänomene begriffen. Gleichzeitig bedeutet Weltkrieg bei CÉL INE immer auch Krieg als Weltzustand, als anarchischer Kampf aller gegen alle. Regie führte FR ANK CA STORF . Die Triologie „In Agonie“ von MIROSL AV KRL EŽ A erzählt Episoden aus dem Leben der kroatischen Oberschicht zwischen 1913 und 1922. MART IN KUŠE JS Inszenierung feierte im Rahmen der Wiener Festwochen Premiere und ist seitdem in München zu sehen. Zu erleben sind 16 Schauspieler des Residenztheaters in einem packenden Theaterabend, u. a. mit SOPHIE VON KESSEL , MANFRED Z APAT K A , MARKUS HERING und JOHANNES ZIRNER . Mit „In Agonie“ stellt Regisseur MART IN KUŠEJ drei kurze Dramen des kroatischen Autors MIROSL AV KRL EŽ A zu einem großen Bilderbogen über die Zeit des Ersten Weltkriegs zusammen.


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