Was steckt hinter Maomi? Zuerst einmal die Inhaberin Dr. Uta Meeder, die ihre Leidenschaft für Architektur und schönes Wohnen zum Beruf gemacht hat. Neben Beratung für Umbau und Renovierung werden bei Maomi nachhaltige Produkte hergestellt und vertrieben, die in dieser Art einzigartig sind. Wir sprachen mit Uta Meeder über Qualität, faire Produktion und Ihren Hang zum Besonderen. Frau Meeder, wie kommt man als erfolgreiche Unternehmensberaterin dazu einem Baumstamm den Namen „Stool Paul“ zu geben und ihn als Hocker oder Nachttisch zu verkaufen? Während meiner vorherigen Berufstätigkeit habe ich jahrelang unter der Woche in Hotels gelebt. Das war unpersönlich und oft waren die Zimmer nicht sehr inspirierend. Diese Erfahrung hat mich auf die Idee gebracht, eine Wohnung für einen Manager einzurichten, in dem er alles vorfindet, was er braucht, die dabei aber stylisch und individuell ist, so dass neben der Arbeit in einer fremden Stadt eben noch ein Leben möglich ist. Der Manager kann jemanden zu sich einladen oder auch einen entspannten Abend „zu Hause“ verbringen. In meiner ersten so konzipierten Wohnung steht auch der erste „Stool Paul“. Die zweite Diziplin bei Maomi ist die Renovierung und der Umbau von Wohnungen und Häusern. Wer unterstützt Sie dabei? In der Umsetzungsphase arbeite ich mit einem Team von Architekten und Handwerkern zusammen. Analyse, Konzeption und gestalterischer Entwurf wird federführend von mir betreut. Seit kurzem kann man Ihre Möbel und Produkte im Showroom des GIG7 Gründerinnenzentrum bewundern und auch kaufen. Ist diese Lage, soweit weg von der Fußgängerzone, nicht problematisch? Wie Sie richtig sagen ist die Ausstellung in G7 vor allem ein Showroom, d.h. das Angebot richtet sich an Zwischenhändler und Kunden, die über andere Kanäle auf die Produkte aufmerksam geworden sind und diese gerne auch in Natur sehen und haptisch erleben möchten und uns zu unseren reduzierten Öffnungszeiten gezielt aufsuchen. Der Vertriebskanal von MAOMI ist das Internet. Es macht aber Spaß, auch einige der Nutzer unsere Möbel persönlich kennenzulernen. Neben den MAOMI Produkten wie z.B. der Badewanne und dem Stool haben wir im Showroom aber auch ein paar Produkte von anderen Herstellern, die ich gerne empfehle. Zum einen sind das noch wenig bekannte Produkte anderer Start-ups wie der Beamer, der aussieht wie eine Lampe und sich in jede E27-Fassung schrauben lässt oder der Sitzball mit Stoffüberzug, auf dem man gesund sitzt und der trotzdem toll aussieht. Zum anderen haben wir auch die Designerlampen von Ay Illuminate und die Ghost-Sofas von Paola Navone für Gervasoni – diese sind einfach perfekt im Design und passen genau in unser Konzept. Qualität und Nachhaltigkeit sind für Sie zwei wichtige Kriterien bei der Produktion und dem Einkauf von Produkten. Wer kontrolliert das und wo und wie wird produziert? Viele der Produzenten und Produktionsunternehmen kenne ich persönlich. Andere Produktionsstätten habe ich gesucht und auch persönlich besucht. Dabei ist auch schon einmal eine Zusammenarbeit nicht zustande gekommen, weil die Kriterien für soziale Nachhaltig-
keit eben nicht erfüllt wurden. Bei der Suche nach passenden Produzenten hat mir insbesondere ein Projekt der niederländischen Regierung geholfen, das sich zum Ziel setzt, Produzenten in außereuropäischen Ländern, die sich für soziale und ökologische Standards einsetzen, an den Markt zu bringen. Wenn hier auch noch das Verständnis für unser Design und die Qualität der Umsetzung gegeben ist, kann eine erfolgreiche Zusammenarbeit beginnen. Zum Schluss noch eine persönliche Frage. Wie sieht es eigentlich in Ihrer Wohnung aus? Steht da auch Maomi? Bei mir zu Hause stehen ungefähr zehn Stools in allen Funktionen. Praktisch zum Beispiel, wenn mal die Stühle ausgehen. Ich benutze die Keramik, die Wollprodukte, den Beamer ... die Produkte sind oft entstanden, weil ich persönlich einen Bedarf für sie sehe. Die Sitzsäcke werden von meinen Kindern geliebt und die Schneidebretter sind ebenfalls entstanden, weil ich schon immer solche gesucht und nicht gefunden habe. Sitzsäcke und Schneidebretter gibt es bisher allerdings erst im Prototyp und sind ab nächstem Frühjahr erhältlich.