SteuerRatgeber SHG

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STEUERRATGEBER SHG

Sonnabend, 10. März 2012

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Steuererklärung

Pflegeleistungen

Steuerklassen

Job mit Zukunft

Das ändert sich 2011 und 2012 2

Wie Angehörige steuerlich entlastet werden 3

Worauf bei der Wahl zu achten ist 5

Steuerfachangestellte sind unentbehrlich 7

Es ist ein recht ungewöhnlicher und in Niedersachsen einmaliger Dienstsitz: Das für den Kreis Schaumburg zuständige Finanzamt ist bereits seit vielen Jahrzehnten im altehrwürdigen Stadthäger Schloss angesiedelt. Hier kümmern sich die rund 220 Mitarbeiter um die Abwicklung des gesamten Steueraufkommens der Region. Früher war die Suche nach dem richtigen Ansprechpartner in den verwinkelten Gängen des Schlosses für die Bürger zuweilen nervig und kompliziert. Das ist seit dem Jahr 2008 anders: Mit der seinerzeit eingerichteten Infothek – rechts im Schlosshof – haben die Schaumburer Steuerbürger bei Fragen und Unklarheiten seither einen festen Anlaufpunkt. hb/rg

559 Millionen Euro eingenommen Finanzamt Stadthagen: Infothek im Schloss ist erster Anlaufpunkt für Fragen zur Steuererklärung / Software Umstellung VON DR. JÖRG-UWE WITTE Verehrte Leserinnen und Leser. In Ihren Händen halten Sie eine neue Ausgabe des SteuerRatgebers SHG. Er liefert Ihnen auch in diesem Jahr Beiträge zu aktuellen steuerlichen Themen auch aus dem Finanzamt Stadthagen. Die Änderungen für den Veranlagungszeitraum 2011 sind im Vergleich zu den Vorjahren einigermaßen überschaubar. Seit dem Jahreswechsel spielen in der Steuerverwaltung andere Herausforderungen eine fast noch größere Rolle.

Neue Software sorgt für veränderte Abläufe Hinter der Vokabel „Konsens“ (koordinierte neue Software-Entwicklung der Steuerverwaltung) verbirgt sich die Einführung einer bundes-einheitlichen Software. Dies führt zu völlig veränderten Abläufen an jedem Arbeitsplatz in unserem Finanzamt – verbunden mit den typischen Widrigkeiten einer landesweiten Softwareumstellung, wie man sie auch aus größeren Unternehmen kennt. Da ist kaum zu verhindern, dass diese Störungen der ein-

gespielten Abläufe nicht auch bei Ihnen zu spüren sein werden. Ich werbe deshalb bei Ihnen um Geduld und Verständnis während Ihres Wartens auf den Steuerbescheid. Mit der Veranlagung der Arbeitnehmersteuererklärungen konnten wir in den vergangenen Tagen beginnen, nachdem das entsprechende Steuerprogramm aufgespielt und eine Reihe von elektronisch von dritten Stellen und Einrichtungen zugelieferte Daten eingespielt worden sind. An dieser Stelle sind wir grundsätzlich auf Daten von Elster-Lohn (der Arbeitgeber), zu den Riester- und Rürup-Verträgen, sowie den Mitteilungen über Beiträge zu Kranken- und Pflegeversicherungen angewiesen. Gerade letztere – sowie angekündigte Rentenbezugsmitteilungen – stehen noch in einer Vielzahl von Fällen aus.

Elektronische Quote im Landesvergleich gut In diesem Zusammenhang der Hinweis, dass Sie in den kommenden Wochen gerne die Papierbescheinigungen zu Ihren Daten über Krankenund Pflegeversicherung, sowie Rentenbezügen Ihrer ESt-Erklärung 2011 zufügen sollten:

verfeinerter Technik nie ganz reibungslos vonstatten geht. Eine Bitte in diesem Zusammenhang: Heften Sie Ihre Unterlagen nicht zusammen: Das Lösen verzögert das Einlesen Ihrer Daten unnötig.

Unterlagen nicht zusammenheften

Dr. Jörg-Uwe Witte hat im Juni 2011 die Nachfolge von Jürgen Siegmann als Vorsteher des Stadthäger Finanzamts angetreten. Foto: rg Auch das kann im Augenblick eher zu einer Beschleunigung der Bearbeitung beitragen. Mein Vorgänger hat in den vergangenen Jahren an dieser Stelle intensiv um die Abgabe elektronischer Steuererklärungen im Elster-Verfahren geworben. Die Quote in unserem Finanzamt ist im Landesschnitt gut. Vielen Dank für Ihre Unterstützung. Die Quote darf sich aber gerne weiter erhöhen. Auf diese Weise tragen Sie zu ei-

ner Vereinfachung der Verfahrensabläufe bei. Im Übrigen stehen wir an hier an einem Punkt, an dem es meines Erachtens nur eine Frage der Zeit ist, dass der generelle Weg einer Steuererklärung ins Finanzamt der elektronische ist. Das ist bereits an einigen Stellen Realität. Greifen Sie hier gerne den gesetzlichen Regelungen vor. Ansonsten müssen Steuererklärungen zurzeit gescannt werden, was auch bei weiter

Wie Sie sehen, sind wir an vielen Stellen auf Ihr Mitwirken in einem inhaltlich und verfahrenstechnisch aufwendigen Verfahren angewiesen. Wir versuchen unsererseits mit den rund 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Arbeiten möglichst zügig zu erledigen. Unter anderem bieten wir Ihnen im Rahmen der Infothek eine permanente Möglichkeit an, einige Abläufe und Fragen kurzfristig und unkompliziert zu regeln. Mit den durchschnittlich vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in diesem Arbeitsbereich sind wir 2011 mit rund 23 000 Besuchern in Kontakt getreten – für unsere Bediensteten an dieser Stelle sehr häufig eine herausfordernde und anstrengende Tätigkeit. Am Ende interessiert vielleicht auch, wie hoch das Steueraufkommen in den vergangenen Jahren im Finanzamt Stadthagen gewesen ist.

Nachdem die Einnahmen 2009 noch bei insgesamt rund 511 Millionen Euro Steuern lagen (davon zirka 265 Millionen Euro Umsatzsteuer), lagen die Einnahmen 2010 und 2011 nahezu gleich bei rund 559 Millionen Euro Gesamteinnahmen. Davon entfielen jeweils rund 300 Millionen Euro auf die Umsatzsteuer.

Ausbildung beim Finanzamt Zuletzt bleibt der Hinweis, dass man das Finanzamt nicht nur in den schönen Räumen der Infothek kennenlernen kann: Die Finanzverwaltung bietet in ihren Finanzämtern auch Ausbildungsplätze an. In den vergangenen Jahren gab es in unserem Finanzamt in den beiden Laufbahngruppen des (ehemals) mittleren und gehobenen Dienstes einige Ausbildungsplätze. Im Rahmen einer dualen Ausbildung werden Theorie (in Bad Eilsen und Rinteln) und Praxis gleichermaßen intensiv vermittelt. Die nächsten freien Plätze erwarten wir zum 1. August 2013. Das Bewerbungsverfahren läuft bereits im Herbst dieses Jahres. Dr. Jörg-Uwe Witte ist Vorsteher des Finanzamtes Stadthagen.


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