Schaufenster Schaumburg

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„Wir wollen weiter wachsen“ Precima Magnettechnik aus Röcke fährt dank innovativer Bremsentechnologie auf Erfolgskurs VON HOLGER BUHRE Röcke. Windräder, Gabelstapler, Hubwagen, Lastenkräne, Fahrstühle und Hebebühnen haben häufig eins gemeinsam: Sie funktionieren nur dank Technologie aus Schaumburg. Die Precima Magnettechnik GmbH aus Röcke ist seit 30 Jahren auf die Herstellung von elektromagnetischen Bremsen spezialisiert. Rund 500 000 Bremsen werden Jahr für Jahr von der Zentrale aus in alle Welt geliefert, damit sie dafür sorgen, dass die genannten Dinge immer punktgenau stoppen. „Diese Zahl verteilt sich jeweils zur Hälfte auf Standardausführungen und auf maßgeschneiderte Spezialentwicklungen“, erläutert Prokurist Thomas Lange. Er leitet die Geschicke des 140 Mitarbeiter zählenden Unternehmens gemeinsam mit Ehefrau Ilona sowie Geschäftsführer und Schwiegervater Karl-Heinz Pape. Dieser hatte Precima 1981 in Helpsen als Entwicklungs- und Fertigungsbetrieb für Spezialbremsen gegründet. In Helpsen befindet sich nach wie vor einer der inzwi-

Thomas und Ilona Lange (von links) sowie Karl-Heinz Pape bilden das Führungstrio von Precima Magnettechnik – hier ein Foto von der Hannover-Messe, wo das Unternehmen auch in diesem Jahr wieder ausstellen wird. Foto: pr.

Andre Braun (links) und Björn Lindemeyer legen letzte Hand an diese Bremsen-Serie an. schen drei Standorte des Unternehmens. Während der Schwerpunkt hier auf den elektronischen Komponenten liegt, ist das Werk Müsingen auf die mechanische Fertigung aller Bauteile spezialisiert. Unter anderem sorgen 60 moderne CNC-Maschinen für Qualität „Made in Germany“. Für Lange ist dies eine Herzensangelegenheit. „Viele Wettbewerber sind im Laufe

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der Jahre mit ihrer Produktion nach China abgewandert“, schildert der Prokurist. „Das kommt für uns nicht in Frage. Wir setzen ganz klar auf den Technologie-Standort Deutschland.“ Precima unterstreicht dies Lange zufolge durch ständige Investitionen in das eigene Unternehmen („Unser Maschinenpark ist auf dem neuesten Stand“). Hinzu komme: „Die allermeisten Bauteile für

Fotos: hb (2)

unsere Bremsen stellen wir selbst her.“ Den gesamten Produktionsablauf vor Ort begleiten zu können, stellt für Lange einen erheblichen Wettbewerbsvorteil dar. Diese Strategie zahle sich für Precima aus, freut sich der Maschinenbau-Techniker. „Unsere Kunden wissen einfach, was sie an uns haben.“ Die positive Folge: „Wir verfügen über viele langjährige Geschäftsbeziehungen mit un-

seren Auftraggebern – auch, weil wir Dinge können, die unsere Mitbewerber nicht leisten können.“ Die drei bestehenden Standorte im Schaumburger Land an einem zentralen Ort zusammenzuführen, stellt laut Lange keine überdenkenswerte Alternative dar. „Zum einen trennen wir ganz bewusst die Bereiche Nass- und Trockenfertigung, zum anderen auch Mechanik und Elektronik.“ Außerdem werde die Oberflächenveredelung sowieso andernorts bei einer Galvanik-Spezialfirma vorgenommen, so dass man die Teile hin- und hertransportieren müsse. Den Precima-Jahresumsatz beziffert Lange auf „rund 20

Millionen Euro“. Dabei soll es jedoch nicht bleiben. Für den Prokuristen und künftigen Geschäftsführer steht fest: „Wir wollen weiter wachsen.“

Die von Precima entwickelten Magnetbremsen – hier zwischen den Rädern zu sehen – kommen unter anderem in verschiedenen Gabelstaplern zum Einsatz.

So fördert der Landkreis den Technologietransfer Kooperation mit PZH sorgt für wissenschaftliches Know how in heimischen Unternehmen VON STEFAN TEGELER Kreis Schaumburg. Kleine und mittelständische Unternehmen aus den verarbeitenden oder produzierenden Branchen sehen sich einem starken Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Ohne Innovationen wären viele von ihnen auf Dauer nicht in der Lage, ihre jeweilige Marktposition zu halten oder auszubauen. Gerade die kleinen und mittelständischen Unternehmen, die den Landkreis Schaumburg prägen, verfügen in der Regel nicht über eine eigene Entwicklungsabteilung. Im Tagesgeschäft werden Innovationen und Neuerungen eher nebenbei „mitproduziert“. Aufgabe einer zukunftsweisenden Wirtschaftsförderung muss es daher sein, die Sensibilität für den Wissens- und Technologietransfer zu erhöhen und Betriebe mit geeigneter Beratung und externer Unterstützung in den Stand zu versetzen, Neuerungen umzusetzen. Innovationen werden nicht nur durch die Bereitstellung finanzieller Mittel angestoßen, sondern ebenso durch die Analyse von Problemen und Potenzialen – und vor allem durch Kontakte zu Forschungseinrichtungen. Der Landkreis Schaumburg hat seine Technologietransferförderung demzufolge schon vor vielen Jahren intensiviert. Seit 1993 wird beispielsweise im Zweijahresrhythmus der Schaumburger Innovationspreis verliehen, mit dem besonders innovative Unternehmen ausgezeichnet werden. Kern der Aktivitäten – vor allem des Technologie-

Mit dem PZH hat der Landkreis Schaumburg in puncto Wirtschaftsförderung einen wichtigen Kooperationspartner in der Hochschullandschaft gewonnen. Foto: pr. transfers – ist der seit 1999 bestehende Vertrag des Landkreises mit der Universität Hannover. Während zu Beginn die Innovationsgesellschaft der Universität Hannover mbH Kooperationspartner war, ist inzwischen ein anderes Tochterunternehmen der Universität Hannover an deren Stelle getreten: die Produktionstechnisches Zentrum Hannover GmbH (PZH). Mit dieser Kooperation ist es möglich, Wissen und Technologie aus der Hochschule in die Unternehmen der Region zu transferieren. Der Vertrag hat ein Finanzvolumen von jährlich fast 70 000 Euro. In ihn fließt Geld des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung. Dieses Budget gewährleistet rund 700 Beratungsstunden pro Jahr. Im Kern geht es darum, dass PZHInnovationsberater Manfred Schweer Unternehmen aufsucht, gemeinsam mit ihnen

die Potenziale und Möglichkeiten identifiziert und geeignete Kontakte in die Forschungslandschaft herstellt, um dann den Kooperationsprozess zwischen Forschungseinrichtung und Unternehmen zu moderieren. In den vergangenen Jahren sind bereits mehrere 100 Beratungsgespräche geführt worden. Sie beinhalten neben dem Technologietransfer auch die Fördermittelberatung und die Förderantragsbegleitung. Der Landkreis hat zudem im Mai 2010 mit Unterstützung der NBank und des Niedersächsischen Wissenschaftsministeriums ein Forum für Technologietransfer ausgerichtet, bei dem neben einer Reihe von Fachvorträgen erfolgreiche Kooperationsprojekte zwischen Wissenschaft und Unternehmen aus der Region vorgestellt wurden. Mehr als 100 Besucher konnten sich davon überzeugen, dass der

Technologietransfer Betrieben helfen kann, am Markt zu bestehen und neue Kunden zu akquirieren. Allerdings sind längst noch nicht alle Schaumburger Unternehmen in den Genuss dieser Beratungsdienstleistung gekommen. Unternehmen, deren Interesse geweckt worden ist, sollten sich umgehend an die Wirtschaftsförderung des Landkreises wenden: Telefon (0 57 21) 703 - 222. Der Kontakt zum PZH wird umgehend hergestellt. • Ab März dieses Jahres werden die Wirtschaftsförderung des Landkreises und die PZH GmbH eine Besuchsreihe bei den Schaumburger Unternehmen starten, um auf die Möglichkeiten des Technologietransfers hinzuweisen. 4 www.schaumburg.de 4 www.pzh-hannover.de. Stefan Tegeler ist Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung beim Landkreis Schaumburg


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