Ein Sonderprodukt Ihrer Tageszeitung | Ausgabe 18 | Sonnabend, 5. Mai 2012
Stricken gegen rechts Bad Nenndorf (tes). Wenn Sportler stricken und Senioren Bäume vermessen, dann sind in Bad Nenndorf die Vorbereitungen für den bunten Protest gegen den Neonaziaufmarsch am 4. August offiziell gestartet. Eine Menschenkette am Vorabend, die Aktion „Gesichter für Bad Nenndorf“, Plakate, ein Kulturfest und die große Gegendemo sind Belege für zivilgesellschaftliches Engagement über Altersgruppen und Parteigrenzen hinaus. Bad Nenndorf wird noch bunter: Zusätzlich zu den Privatpartys am Rand der Aufmarschstrecke sollen dieses Jahr die Bahnhofsstraße und der Bahnhofsvorplatz in ein buntes Kleid gehüllt werden. Geplant sind eine farbenfrohe Ummantelung der Bäume und Laternen sowie handgearbeitete Mützen für die Stelen auf dem Sammelpunkt der Nazis, die sich hier nach ihrer Ankunft erfahrungsgemäß über Stunden aufhalten. Mit einem gestrickten Graffiti können auch alle, die nicht an den Gegendemos teilnehmen wollen, bunte Zeichen gegen rechts setzen. „Die Hemmschwelle ist letztes Jahr überwunden worden“, setzt Silke Engelking vom Vorstand des VfL Bad Nenndorf auf das Schneeballsystem: „Die Leute, darunter viele Senioren, haben gesehen: Es gibt viele Möglichkeiten, sich zu beteiligen – auch im Hintergrund.“ Das bestätigt Barbara Hausmann, die 2011 mit der gesamten Familie zum ersten Mal direkt an der Strecke des sogenannten „Trauermarsches“ protestiert hatte: „Bei der Strickaktion mache ich mit, weil es mir Spaß macht: Ich will es bunt“, betont sie. Das Handarbeitsgeschäft von Barbara Göbe im Kurhaus dient als Annahmestelle für die gestrickten oder gehäkelten Teile des Gesamtkunstwerkes ebenso wie die Buchhandlung von Maren Borschers an der Hauptstraße 28.
Windpark schmeckt Nordsehlern nicht
Investoren-Anfrage verunsichert Einwohner / Bürgermeisterin: Nichts spruchreif
Mit Hallo Schaumburg zu „Fink“
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Mit einem Plakat machen die Windkraftgegner in Nordsehl auf das aufmerksam, was möglicherweise bald kommt. Nordsehl (gus). In der Gemeinde Nordsehl macht das Gerücht die Runde, dass dort ein Windpark entstehen soll. Auf Anfrage dieser Zeitung bestätigte Bürgermeisterin Hanna Mensching-Buhr eine Investoren-Anfrage, allerdings sei noch nichts spruchreif. Dies hatte sich für einige Nordsehler ganz anders dargestellt. Ein Landwirt habe einer Einwohnerin gegenüber behauptet, es sei bereits abgemachte Sache, dass in der Feldmark zwischen Nordsehl und Niedernwöhren sowie zwischen Kreisstraße 28 und Mittellandkanal acht Windräder gebaut werden. Sozusagen direkt vor dem Grundstück der Betroffenen. Diese befürchten nun einen Verlust von Lebensqualität und einen Wertverfall ihres Hab und Guts. Plötzlich auf
ein bis zu 150 Meter hohes Windrad zu gucken, das habe sie sich nicht ausgemalt, als sie vor Kurzem nach Nordsehl zog, betont eine der Betroffenen. Darüber hinaus ärgert sie sich, dass sie über derartige Vorhaben nicht von der Gemeinde informiert wird. Außerdem sei das Gebiet aus Naturschutzgründen nicht geeignet, erklärt die betroffene Nordsehlerin. Eine weitere Gegnerin des möglichen Windparks verweist auf das Vorkommen seltener Vögel wie dem Roten Milan. Außerdem diene das Areal dem Wild quasi als Ziehstube für den Nachwuchs. Die umfangreichen Arbeiten, die für das Bauen von Windrädern nötig wären, würden diesen Lebensraum stark beeinträchtigen. Mensching-Buhr beschwichtigt, dass noch längst nichts be-
schlossen ist. Es gebe die Anfrage eines Investoren, mehr nicht. Darüber werde erst noch im Rat diskutiert. Samtgemeindebürgermeister Fritz Anke erklärt, dass es derzeit zahlreiche Anfragen von Unternehmen gibt, die in der Samtgemeinde Windkraftanlagen errichten möchten. Die Gemeinderäte Lauenhagen, Pollhagen und Wiedensahl haben solche Anfragen bereits negativ beantwortet. In Nordsehl, so Anke, sei man da scheinbar aufgeschlossener. Fünf Windräder sollen seines Wissens zwischen Nordsehl und Niedernwöhren errichtet werden. Doch allein kann der Nordsehler Rat ohnehin nicht darüber entscheiden. Denn das Zielgebiet ist laut Anke nicht als Vorrangfläche für Windkraftanlagen im Flächennutzungsplan der Gemeinde ein-
Foto: gus
getragen. Solche Gebiete gebe es nur bei Volksdorf und bei Wiedensahl. Einer Änderung im Flächennutzungsplan müsse auch der Samtgemeinderat zustimmen. Und die Bürger müssten nach dem Dafürhalten Ankes informiert werden. Abwegig ist es aber nicht, dass weitere Vorrangflächen in den Flächennutzungsplan eingetragen werden. Anke weiß von kommenden Neuerungen am niedersächsischen Landesraumordnungsprogramm. Der Städte- und Gemeindebund sei darüber informiert, dass es als ein Resultat der Energiewende geplant sei, das Ausweisen solcher Vorranggebiete zu erleichtern. Die betroffenen Nordsehler sind nicht grundsätzlich gegen Windenergie. Aber direkt vor der Nase wollen sie keine gigantischen Windräder haben.
ink“, alias Fin Greenall, ist wohl einer der meist unterschätzten Singer-Songwriter. Ein Künstler, der keine Kompromisse macht und eine unglaubliche Bühnenpräsenz vorweist. In den vergangenen drei Jahren hat er gemeinsam mit Guy Whittaker und Tim Thornton mehr als 300 Konzerte gespielt. Darüber hinaus machte sich „Fink“ einen Namen als Songschreiber für Künstler wie John Legend und Amy Winehouse. Am Mittwoch, 9. Mai, zieht es den Musiker mit seinen umfassenden Facetten in das Capitol Hannover. Ab 20 Uhr spielt er dort zum Anlass seiner „Perfect Darkness Tour“ mit Support von Rachel Sermanni. Präsentiert wird das Konzert von Tape.TV. Der Einlass ist ab 19 Uhr. Leser von HS haben die Möglichkeit, live dabei zu sein, denn wir verlosen drei mal zwei Tickets. Dazu müssen Sie einfach heute, Sonnabend, die Gewinn-Hotline 0137 – 8 88 31 31 wählen und dort Name, Anschrift und Telefonnummer hinterlassen. Ein Anruf aus dem deutschen Festnetz kostet 50 Cent. Mobilfunktarife können abweichen. Viel Glück!