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Mehrsprachigkeit: je früher, desto besser

Unsere Gesellschaft ist interkulturell und divers – und wird es immer mehr. Familien sind längst multikulturell und mehrsprachig, Kinder wachsen also häufig bereits mit mehr als einer Sprache auf. Die Tandem International Multilingual School unterrichtet Kinder in mehreren Sprachen. Sie lernen dadurch nicht nur Sprachgewandtheit, sondern auch einiges fürs Leben.

Ich wott abe!», ruft der Zweijährige, der auf Papis Schultern sitzt. Als dieser nicht reagiert, etwas energischer: «Ich will runter!»

Sein Vater ist Deutscher, seine Mutter Schweizerin – und der Knirps hat intuitiv verstanden, dass er mit seinem Vater wohl besser Hochdeutsch spricht, wenn er etwas von ihm will. Das Beispiel zeigt eindrücklich, wie selbstverständlich Kinder mit Mehrsprachigkeit umgehen – und wie leicht sie lernen.

Sprachen zu beherrschen, öffnet uns Menschen das Tor zur Welt. Mehrsprachigkeit hat aber noch viele andere Vorteile, was Studien belegen. Denn wer mit mehreren Sprachen aufwächst, entwickelt bessere soziale Fähigkeiten und erweitert automatisch seinen Horizont. Durch Mehrsprachigkeit werden Kinder mit vielen verschiedenen sozialen Situationen und Mustern konfrontiert, und das beeinflusst die Art, wie sie die Welt wahrnehmen, positiv.

Sprachen fördern soziale Entwicklung und kognitive Fähigkeiten

Wenn Kinder andere Sprachen lernen, lernen sie automatisch viel über andere Kulturen und kulturelle Diversität. Dieses Bewusstsein für kulturelle Unterschiede fördert die soziale Entwicklung, unterstützt das Heranreifen von Empathie, flexiblem Denken und emotionaler Intelligenz. Mehrsprachige Kinder haben zudem oft stärker ausgeprägte kognitive Fähigkeiten. Das zeigt sich exemplarisch in der Problemlösung, im Planungsvermögen, im logischen Denken und in schnelleren Schlussfolgerungen. Mehrsprachigkeit ist deshalb viel mehr als «bloss» mehrere Sprachen zu beherrschen. Die Forschung zeigt auch, dass es wichtig ist, dass Kinder Sprachen auf spielerische und natürliche Weise erfahren. Die Liebe zur Sprache muss also in einem Umfeld geweckt werden, in dem sich das Kind sicher, glücklich und auch herausgefordert fühlt.

Pionierin der mehrsprachigen Bildung

Dieses Wissen macht sich Tandem International Multilingual School zunutze. Die Schule ist seit 2004 Vorreiterin der mehrsprachigen Bildung. Kinder werden hier vom Krippenalter bis zur Primarschule betreut und unterrichtet, zahlreiche Betreuungs- und Lehrpersonen sind selbst mehrsprachig. Bereits ab einem Alter von sechs Monaten werden die Kinder auf Deutsch und Englisch angesprochen, ab dem Kindergartenalter gehört auch Französisch zum Stundenplan. «Unsere Schülerinnen und Schüler können ab der Mittelstufe in allen drei Sprachen Berichte schreiben, Präsentationen erstellen sowie verschiedene Projekte in mündlicher und schriftlicher Form durchführen», sagt Sonya Maechler-Dent, die Gründerin der Tandem IMS. Weiter sagt sie: «In der Schule werden die Grundsteine gelegt, um Kommunikationsfähigkeiten zu entwickeln, die für zwischenmenschliche Interaktionen unabdingbar sind. Offenheit für Multikulturalität und Mehrsprachigkeit ist dabei eine äusserst wichtige Eigenschaft. Das Erlernen von Kommunikationsfähigkeiten ist umso wichtiger, da die heutigen virtuellen Begegnungen und Gemeinschaften sich mehrheitlich auf die einseitige Form der Kommunikation, der Selbstdarstellung, fokussieren. Mehrsprachigkeit trägt somit auch dazu bei, dass Kinder ihre Kommunikationsfähigkeiten entwickeln, die sie später in ihrem Berufsleben benötigen.»

Sonya Maechler-Dent selbst ist an mehreren universitären Forschungsprojekten beteiligt. «Erkenntnisse, die selbstverständlich in die kontinuierliche Qualitätsentwicklung unserer Schule einfliessen», wie sie erklärt.

Pionierin ist die Schule nicht nur in der mehrsprachigen Bildung, sondern auch in der TranslanguagingMethode. Diese steht für die Art und Weise, eine Sprache zu unterrichten, aktiv über den Sprachgebrauch zu reflektieren sowie Gedanken und Überlegungen mit anderen zu teilen. «Translanguaging ist ein natürlicher linguistischer Vorgang, der für den Spracherwerb eingesetzt wird, und er beruht auf den verschiedenen Phasen, die ein Kind im Spracherwerb sowieso durchläuft», erklärt Sonya Maechler-Dent. So unterrichten Deutsch- und Englischlehrpersonen gemeinsam. Die Kinder lernen somit, ganz selbstverständlich und natürlich von der einen zur anderen Sprache zu wechseln. In der Tandem IMS haben Kinder die Möglichkeit, ihre sprachlichen Fähigkeiten täglich zu erforschen und anzuwenden – sowohl im akademischen wie auch im sozialen Bereich. Kinder werden dazu ermutigt, aufgeschlossen, wahrnehmungsfähig, flexibel, kommunikativ, kreativ und auch kritisch zu denken. Sie werden darin unterstützt, ihr Potenzial voll auszuschöpfen und Lernstrategien zu entwickeln, damit sie für die nächsten Schritte ihrer Schullaufbahn bestens vorbereitet sind.

Text Sybille Brütsch-Prévot

Die Tandem IMS hat Standorte in Zürich, Zollikon und Erlenbach und steht für eine mehrsprachige Schulbildung in einer positiven, dynamischen Lernumgebung. Tandem IMS bietet Kindern von 0 bis 12 Jahren eine qualitativ hochstehende mehrsprachige Betreuung und Ausbildung in einem warmherzigen Umfeld. Die Kinder stammen aus Schweizer wie auch aus internationalen Familien.

www.tandem-ims.ch

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Talente gezielt fördern – gerade in der Berufslehre

Wer einen Beruf erlernen möchte, absolviert eine Lehre. Wer weiterhin gerne zur Schule geht, wählt eher ein Gymi und schlägt von dort aus die universitäre Laufbahn ein. Doch in der Schweiz gibt es unzählige talentierte Berufslernende, die ihr Potenzial im Lehralltag oft noch nicht voll ausschöpfen können. Genau dort setzt die Zürcher Bildungsdirektion mit ihrer Initiative «Talentförderung Plus» an.

Drei von vier Jugendlichen des Kantons Zürichs absolvieren nach ihrer obligatorischen Schulzeit eine Berufslehre. «Etwa zehn Prozent aller Lernenden verfügen über unerkanntes Potenzial, überdurchschnittliche Leistungen zu erbringen. Mit einer gezielten Förderung erhöht sich die Chance, dass diese Fachleute dem Beruf an sich und der Branche erhalten bleiben», betont Isabelle Sterchi Pelizzari. Sie ist verantwortlich für «Talentförderung Plus» beim Mittelschul- und Berufsbildungsamt des Kantons Zürich. Ziel von Talentförderung Plus ist, Betriebe, Berufsverbände und Berufsfachschulen zu motivieren, sich gemeinsam für die systematische Identifikation und Förderung von begabten Lernenden in der Berufsbildung zu engagieren. Für eine attraktive Berufsbildung ist es notwendig, leistungswillige und leistungsstarke Jugendliche für die Berufslehre zu gewinnen und sie während der Ausbildung gezielt zu fördern. Diese jungen Menschen tragen künftig dazu bei, dem Fachkräftemangel in der Schweiz entgegenzuwirken – oder diesen zumindest abzufedern. Doch gemäss Isabelle Sterchi Pelizzari hat die Berufslehre eine zentrale Herausforderung zu bewältigen: «Obschon Studien belegen, dass rund zehn Prozent der Lernenden hochtalentiert sind, ist die systematische Förderung von Auszubildenden während der Berufslehre noch nicht ausreichend etabliert.»

Damit also die Berufsbildung als attraktiver und zukunftsorientierter Ausbildungsweg wahrgenommen werde, sei es entscheidend, dass die Verknüpfung von Begabung und Beruf stattfindet. Der Weg dorthin führt über die Ausbildungsbetriebe, Verbände und Berufsfachschulen. «Ihnen muss es gelingen, die Berufsbildung als Talentschmiede zu positionieren, in der begabte Lernende zu Höchstleistungen befähigt werden.» Auf diese Weise wird die Attraktivität des Berufsbildungssystems gefördert, was wiederum dem Nachwuchs- und Fachkräftemangel entgegenwirkt.

Verteilte Verantwortung

Isabelle Sterchi Pelizzari sieht alle Akteure in der Verantwortung, wenn es darum geht, die Talentförderung in der Berufsbildung voranzubringen. «Eine Schlüsselrolle spielen aber auf jeden Fall die Lehrbetriebe.» Denn diese tragen eine besondere Verantwortung: Einerseits sind es die Ausbildungsverantwortlichen, die das Thema «Talentförderung» im Hinterkopf haben müssen, um das Potenzial von Lernenden im eigenen Betrieb frühzeitig zu erkennen, diese Jugendlichen zu begleiten und eigene Erfahrungen mit ihnen zu teilen. In einem Umfeld, in dem Leistungen aktiv angeregt, unterstützt und gewürdigt werden, können Jugendliche ihr Talent besser ausschöpfen.

Damit dies gelingt, ist auch ein Austausch zwischen Lehrbetrieben und der Berufsfachschule wichtig. «Und zum anderen müssen Firmen den aussergewöhnlich talentierten Lernenden die notwendigen Ressourcen bereitstellen, damit sie ihr Potenzial auch nutzen können.» Die Wirtschaft braucht gut ausgebildete, junge Fachkräfte. Wenn Betriebe ihre talentierten Lernenden bereits während der Berufsausbildung so fördern, dass sie ihr Talent voll entfalten können, profitieren Unternehmen und Branchen gleichermassen.

Natürlich stehen nebst den privaten auch die öffentlichen Akteure in der Pflicht. Darum wurde im Kanton Zürich die Initiative «Talentförderung Plus» lanciert. Deren Dreh- und Angelpunkt ist die Website talentfoerderungplus.ch. «Diese bietet für die Berufsbildung ein Schaufenster und dient als Orientierung für eine erfolgreiche Talentförderung im eigenen Betrieb.» Die Plattform erlaubt es Unternehmen, Verbänden und Berufsfachschulen, sich zu informieren und untereinander auszutauschen. Auf der Website werden nebst Grundwissen zur Talentförderung vor allem die verschiedenen Arten von Fördermassnahmen vorgestellt. Die in den «Talent Stories» gesammelten Best Practice-Beispiele wiederum sollen inspirieren und Ideen für eigene Fördermassnahmen liefern. Das «Talentpromoter-Verzeichnis» bietet eine Plattform für den Austausch zwischen Betrieben, die bereits Talentpromoter sind und denen, die es gerne werden möchten. Und in der «Talent Toolbox» werden zudem praktische Anleitungen, Tools und Tipps zur Umsetzung strategischer Talentförderung im Betrieb zur Verfügung gestellt. «Wir wollen Verantwortlichen damit aufzeigen, dass sie gemeinsam auf das gleiche Ziel hinarbeiten und die Förderung junger Talente im Interesse aller ist.»

Und dass Talentförderung auch richtig Spass machen kann, zeigt die Talent-Story der Carrosserie Gehrig GmbH aus Kleinandelfingen: Deren Lernende durften sich einer besonderen Herausforderung stellen: der Restauration eines historischen «Feierabend»-Bobs. Der Oldtimer erfuhr eine aufwendige Überarbeitung, mit einem Ergebnis, das sogar einstige Olympiasieger voll und ganz überzeugt.

Pflegebedürftige Menschen begleiten und unterstützen. Diesem Credo hat sich das Zürcher KZU Kompetenzzentrum Pflege und Gesundheit verschrieben. Und bietet Studierenden, die in den Beruf einsteigen möchten, ein einzigartiges Ausbildungsangebot.

Betreuung und ärztlicher Behandlung, sondern wird auch als bedeutende Ausbildungsstätte geschätzt.

Studierende finden hier einerseits Ausbildungsplätze in den Bereichen Pflege, Ergo- und Physiotherapie, als auch in der Aktivierung, Mal- und Gestaltungstherapie oder klinischer Musiktherapie. Das vielseitige Ausbildungsangebot mit der Möglichkeit, Einblicke in die verschiedensten geriatrischen Settings zu gewinnen, ist im Kanton Zürich einzigartig. Ein Gespräch mit Nadja Müller, Co-Leiterin Bildung.

Auf alle Fälle, die Langzeitpflege ist meines Erachtens die Königsdisziplin! Die Komplexität nimmt auch in diesem Bereich immer mehr zu. Ausserdem muss das Pflegeteam jeden Tag aufs Neue kreative Lösungen finden, um schwierige Situationen mit Bewohnerinnen und Bewohnern bewältigen zu können. Hier braucht es hervorragend ausgebildetes Personal.

Studierende absolvieren während der Ausbildungszeit drei Praktika. Wie viel Verantwortung bekommen sie in dieser Zeit bereits?

Das KZU Kompetenzzentrum Pflege und Gesundheit ist einer der führenden Anbieter von Langzeitpflegeplätzen im Kanton Zürich. Menschen, die regelmässig Betreuung und ärztliche Unterstützung brauchen, werden in den beiden Pflegezentren in Bassersdorf und Embrach sowie in den Pflegewohnungen Nürensdorf und Winkel behandelt. Betreut werden Menschen mit Demenz, psychischen Beeinträchtigungen oder chronisch-neurologischen Erkrankungen – ausserdem ist das Kompetenzzentrum auf temporäre Aufenthalte und Palliative Care ausgerichtet. Das KZU bietet aber nicht nur ein sehr breites Angebot an Pflege,

Frau Müller, im Moment absolvieren 23 Studierende im KZU die Ausbildung zur Dipl. Pflegefachperson HF oder FH. Was macht euch derart interessant für den Nachwuchs?

Unsere Studierenden bekommen Einblicke in sehr viele verschiedene spezifische Settings wie wohl an kaum einem anderen Ort. Die Palliativabteilung, der Bereich mit neurologischem Schwerpunkt, oder auch der Umgang mit Personen mit Demenz oder mit psychischen Beeinträchtigungen: Unser Angebot ist riesig!

Das KZU ist in der Langzeitpflege zu Hause. Ist das genauso attraktiv wie beispielsweise in einem Spital, wo die Patientinnen und Patienten viel schneller wechseln?

Sehr viel! Natürlich werden unsere Studierenden an alles herangeführt und können sich jederzeit an jemanden wenden. Aber es gibt durchaus immer wieder Situationen mit Bewohnerinnen und Bewohnern, in denen sie selbst oder im interprofessionellen Team entscheiden müssen.

Sehr viel Verantwortung also bereits in der Ausbildung. Mit dem Ziel, dass die Studierenden dann auch künftig fürs KZU arbeiten? Ja, das ist schon beim Ausbildungsstart unser Wunsch. Wir möchten unsere frisch ausgebildeten Pflegefachfrauen und -männer wenn immer möglich behalten.

Und es freut uns ausserordentlich, dass die grosse Mehrheit sich jeweils auch dafür entscheidet.

Abschliessend noch zu den Rahmenbedingungen. Das KZU sorgt dafür, dass wirklich jede und jeder die Ausbildung absolvieren kann.

Genau, wir bieten nämlich auch den berufsbegleitenden Weg und eigene Stipendien an. Gerade Studierende, die bereits unabhängig sind vom Elternhaus, sind oft darauf angewiesen. Es soll sich niemand aus finanziellen Gründen gegen die Ausbildung entscheiden müssen.

Text Nicolas Brütsch

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