Rettungsdienst kompakt 6: Der intraossäre zugang

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unabhängig von der Konzentration, zu behandeln. Alle Medikamente, die nach den aktuellen Leitlinien im Rahmen der kardiopulmonalen Reanimation eingesetzt werden, können über den intraossären Zugang appliziert werden. Dies gilt auch für die Gabe von Natriumbicarbonat im Rahmen der Behandlung eines HerzKreislauf-Stillstandes nach Intoxikation mit trizyklischen Antidepressiva oder bei einer Hyperkaliämie. Besonders wichtig ist auch, dass die therapeu-

Abb. 10: Natriumbicarbonat

tische Hypothermie nach erfolgreicher Reanimation über den intraossären Zugang ohne Probleme durchgeführt werden kann. Die von den aktuellen Leitlinien geforderte Infusionsgeschwindigkeit von 100 ml/min wird in den meisten Fällen über einen intraossären Zugang erreicht. Gemäß den Empfehlungen der Reanimationsleitlinien des ERC aus dem Jahr 2010 sollen alle bewusstlosen Patienten mit ROSC nach einer kardiopulmonalen Reanimation gekühlt werden. Zwei große Studien haben gezeigt, dass insbesondere bewusstlose Patienten mit Ka m m e r f l i m m e r n n a c h Wiedereintritt eines Spontankreislaufs von der therapeutischen Hypothermie profitieren (bezogen auf das neurologische Outcome). Hierzu müssen die Patienten für einen Zeitraum von zwölf bis 24 Stunden auf eine Körperkerntemperatur von 32 bis 34 °C gekühlt werden. Mit der Kühlung sollte direkt nach Wiedereinsetzen des Spontankreislaufs (ROSC) begonnen werden, also auch bereits in der Präklinik. Die einfachste und kostengüns25


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