RETTUNGSDIENST
AUSBILDUNG
Abb. 3: Ausbildungsstruktur Führungskräfteausbildung
Inhalte der Ausbildungen
Tab. 1
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Gruppenführer Rettungsdienst
Zugführer Rettungsdienst/OrgL
• Feuerwehr-Dienstvorschrift 100 • DRK-Dienstvorschrift 100
• Wiederholung der Grundlagen Gruppenführer
• Führungssystem
• Führung von Kfz-Marschverbänden
• Einsatztaktik
• Führungslehre
• MANV-Konzepte
• Öffentlichkeitsarbeit im Einsatz
• Rechtsgrundlagen
• Aufgaben LNA/OrgL
• Gefahren der Einsatzstelle
• Sichtung bei MANV
• Team Resource Management
• Betreuungsplatz 500
• Grundlagen Pressearbeit
• Sonderlage Dekon-V
• Zusammenarbeit mit Dritten
• Einsatznachsorge PSNV
• Einsatzvorbereitung Sanitätsdienste
• Einführung in die Stabsarbeit
• Planspielausbildung • Praxisausbildung in Form einer Übung
• Praxisausbildung in Form einer Übung • schriftliche Erfolgskontrolle
• schriftliche Erfolgskontrolle
Abb. 4: Arbeitsmittel „Taktisches Arbeitsblatt“
Das Curriculum des LANO-Lehrgangs legt in Anbetracht dieser heterogenen Gesetzeslage bewusst einen Schwerpunkt auf landesweit und regional geltende Einsatzkonzepte. Im Lehrgang werden auch aktuelle Erlässe der Bezirksregierungen und des Landesinnenministeriums diskutiert. Nicht zuletzt der Einsatz bei der „Loveparade“ im vergangenen
Jahr zeigt die Notwendigkeit, allgemein gültige und bekannte Strukturen einzuführen, mit denen Kräfte aus Rettungsdienst und Katastrophenschutz gleichermaßen vertraut sind. Auch die Koordination abseits der eigentlichen Lage erfordert den Einsatz einer taktischen Führungskraft im Schadensfall: Anfragen von Presse und Angehörigen erreichen Führungskräfte an den Einsatzstellen in Zeiten mobiler Endgeräte oft schneller als die nachrückenden Kräfte. An den BOS-Funk angebundene „rasende Reporter“ sind nicht selten die Ersten am Unfallort. Solche Faktoren können einen Einsatz gerade in der entscheidenden Anfangsphase behindern und müssen daher professionell behandelt werden. Das siebentägige Seminar „Gruppenführer Rettungsdienst“ spricht Rettungsassistenten und -sanitäter an, die als Fahrzeugführer von Notarzteinsatzfahrzeugen oder allgemeine Führungskräfte im Rettungsdienst vorgesehen sind. Um Einsatzlagen mit Personal bis Gruppenstärke abarbeiten zu können, werden die Teilnehmer gezielt an Führungsgrundlagen herangeführt. Die Notwendigkeit, als ersteintreffende Kraft am Einsatzort strukturiert vorzugehen, wird den Teilnehmern anhand von Fallbeispielen verdeutlicht. Theorie und Praxis sind dabei miteinander verzahnt. Im schuleigenen Trainingscenter können Einsätze nicht nur nach medizinischen, sondern vor allem taktischen Gesichtspunkten beurteilt werden. So werden speziell die Rettungsdienstmitarbeiter angesprochen, die sich erstmals mit größeren Lagen beschäftigen. Formeln wie die obligatorischen „10 Gebote des MANV“ setzen die Rettungskräfte direkt im Lehrgang um: In Praxiseinheiten müssen sie Patientenablagen und Rettungsmittelhalteplätze einrichten und anschließend ihre Führungskommunikation analysieren. Hier steht auch das Team Resource Management (TRM) im Fokus der Ausbildung. Das aus dem Luftfahrtbereich stammende System kann mit geringem Trainingsaufwand eine höhere Sicherheit für Personal und Patienten gewährleisten. Die zur Verfügung stehenden Ressourcen können unter Anwendung von TRM optimal eingesetzt werden; Defizite können – zumindest kurzfristig – kompensiert werden. Die weiteren neun Tage zum Zugführer Rettungsdienst bilden das Äquivalent zum OrgL. Neben der Vertiefung der
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