20 Erste Hilfe und erweiterte Erste Hilfe ˘ 20.2 Standardisierte Patientenbeurteilung mittels ABCDE- und SAMPLE-Schema
hiervon sind unfallverletzte Patienten, die strukturiert von Kopf bis Fuß untersucht werden müssen. Im Rettungsdiensteinsatz erfolgt der Untersuchungsgang immer in einer bestimmten Reihenfolge: – ABCDE-Schema, – SAMPLE-Schema, – gezielte körperliche Untersuchung (Inspektion), – gezielter Einsatz apparativer Diagnostik und Monitoringverfahren.
Tab. 1 ˘ Internistischer Notfallcheck – SAMPLE Symptome/ Schmerzen
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Welche Symptome liegen vor? Wie fühlen sich die Schmerzen an (dumpf, stechend ...)? Strahlen die Schmerzen aus? Seit wann hat der Patient diese Symptome/ Schmerzen?
Allergien
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Sind Allergien bekannt?
Medikamente
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Welche Medikamente nimmt der Patient? Wann hat er diese zuletzt eingenommen?
Patientengeschichte
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Sind Vorerkrankungen bekannt? Gibt es alte Befunde?
Letzte Nahrungsaufnahme
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Wann hat der Patient zuletzt etwas gegessen?
Ereignis
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Was hat der Patient gemacht, als die Beschwerden begonnen haben?
Literatur:
Adams HA et al. (2016) Taschenatlas Notfallmedizin. 3. Aufl., Stuttgart: Thieme. Ziegenfuß T (2016) Notfallmedizin. 7. Aufl., Berlin, Heidelberg: Springer.
Deutsches Rotes Kreuz (Hrsg.) (2015) Handbuch Sanitätsdienst. 8. Aufl., Bonn: Generalsekretariat. Enke K et al. (Hrsg.) (2015) Lehrbuch für präklinische Notfallmedizin. Bd. 1: Patientenversorgung und spezielle Notfallmedizin. 5. Aufl., Edewecht: Stumpf + Kossendey.
Tab. 2 ˘ Traumatologischer Notfallcheck (systematische Untersuchung) Beim traumatologischen Notfallcheck wird der Patient von Kopf bis Fuß vom Sanitäter untersucht. Kopf
– Hals
Abtasten nach Schmerzen Suche nach Prellmarken Kontrolle der unteren Extremitäten auf Lähmungen und Sensibilitätsstörungen
Brustkorb
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Frage nach Schmerzen beim Atmen Suche nach Prellmarken Abtasten der Schlüsselbeine und Schulterblätter Abtasten des Brustkorbs und der Rippenbögen auf Schmerzen
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Versorgung je nach vitaler Bedrohung
ABCDE-Schema
Suche nach Prellmarken Abtasten nach Druckschmerz oder Abwehrspannung Cave: Schwangerschaft
Becken
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Suche nach Prellmarken Abtasten nach Schmerzen und auf Instabilität
Extremitäten
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Untersuchen nach Blutungen/Wunden Abtasten nach Schmerzen Suche nach Stufenbildung und Achsenabweichung MDS-Kontrolle (Motorik, Durchblutung, Sensibilität) Kontrolle der Beweglichkeit von Fingern/ Fuß, Armen/Beinen Kontrolle auf abnorme Beweglichkeit und Reibegeräusche
SAMPLE-Schema
Abb. 8 ˘ Diagnosestellung (Angaben in Klammern: keine Aufgabe des Sanitäters)
370
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Blutdruckmessung EKG-Monitor Pulsoxymetrie ggf. Blutzuckertest
leichtes Drehen des Kopfes unter Führung des Sanitäters (Schmerzen?) Abtasten der HWS Inspektion auf gestaute Halsvenen
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Bauch
Inspektion (Perkussion) Palpation (Auskultation)
Untersuchen nach Blutungen/Wunden Abtasten nach Schmerzen und Frakturen Inspektion des Rachens, der Nase und der Gehörgänge Kontrolle der Pupillenreaktion
Wirbelsäule
Ablauf der Diagnosestellung
apparative Diagnostik
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Um Veränderungen des Patientenzustands und die Effektivität der gesetzten Maßnahmen zu erkennen, muss der Patient kontinuierlich beobachtet und immer wieder neu beurteilt werden!
Untersuchung
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