IT Magazine 10/2010

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und ausserdem

Strom aus Schall

Next-Generation-Speicher ReRAM

Flash bald out Reden

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P und Hynix Semiconductor haben offiziell mit der Entwicklung der nächsten Speichergeneration, dem so genannten ReRAM (Resistive Random Access Memory) begonnen. Sie nutzen die Änderung des Widerstands spezieller Materialkombinationen zur Speicherung von Informationen. Die kommerzielle Produktion soll bereits 2013 starten. Die auf der Memristor-Technologie basierenden Speicherlösungen haben laut HP das Potential, aktuelle Flash-Speicher sowohl bezüglich totaler Kapazität, Geschwindigkeit, Energieverbrauch, Ausdauer und auch bezüglich Kosten hinter sich zu lassen. Laut Stan Williams, Director von HPS Information and Quantum Systems Lab (IQSL), versprechen Memristor-Chips gegenüber

Bild eines Schaltkreises mit insgesamt 17 Memristoren.

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Meldungen aus der Forschung

aktuellen Flash-Modellen die zehnfache Geschwindigkeit, bei einem gleichzeitig um das Zehnfache sinkenden Stromverbrauch. Die Kapazität soll rund doppelt so hoch sein, bezogen auf den Preis. Ganz konkret bedeutet das, dass künftige Smartphones und Noteoder Netbooks dank ReRAM schneller aufstarten und die Akkus die Geräte deutlich länger mit Strom versorgen werden. Ob all dieser Möglichkeiten glaubt Williams, dass die neue Memristor-Technologie dereinst sogar zur universellen Speichertechnologie wird und nicht nur Flash-Speicher, sondern auch aktuelle DRAMs und Harddisks ablösen wird. Die Memristor-Technologie an sich ist nichts Neues. Das theoretische Konzept hat Professor Leon Chau bereits 1971 an der Universität von Berkley vorgestellt. Auch ReRAM ist eigentlich ein alter Hut, hat Fujitsu Ende 2007 doch bereits einen ReRAM-Prototypen gezeigt. Durch das Abkommen von HP und Hynix geht es nun aber richtig vorwärts und man darf gespannt sein, ob das ambitiöse Ziel 2013 erreicht werden kann. (Michel Vogel)

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ute Nachrichten für Vieltelefonierer: Sie werden vielleicht schon bald Geld sparen. Nicht weil die Handytarife massiv sinken, sondern weil koreanische Forscher eine neue Technologie entwickelt haben, mit der sie so genannte piezoelektronische Nanogeneratoren mit Nanokabeln aus Zinkoxid herstellen können, die aus Schallwirkung Strom erzeugen. Die koreanischen Forscher konnten laut eigenen Angaben mit ihren Nanogeneratoren bereits 100 Dezibel in eine Spannung von 50 Millivolt umwandeln. Damit lässt sich ein Handy natürlich noch nicht aufladen. Laut den Forschern zeige der Test jedoch, dass die Technologie grundsätzlich funktioniere. Andere Forscher sind da etwas skeptischer. Sie glauben, dass sich die Schallnutzung in der Piezoelektronik nicht bei Handys, sondern in kleineren Bereichen, beispielsweise bei Sensoren, durchsetzen könnte, da sie weniger Strom brauchen. Handys würden schlicht und einfach zu häufig nur rumliegen und seien zu selten so grossen Lärmpegeln ausgesetzt, als dass genügend Strom entstehen könnte. (Michel Vogel)

➤ Lange Zeit gab es für die Nutzer von IBM-Mainframes praktisch nur eine Storage-Option, nämlich das IBM-DiskSubsystem 3390. Im Jahr 1990 änderte sich dies: Als erster Dritthersteller kam EMC mit der allerersten Version der noch heute Symmetrix genannten Linie

mit einem Fünftel des Stellplatzes aus, der «zuvor» benötigt wurde. Die Symmetrix arbeitete als «Integrated Cached Disk Array», beschleunigte den Datenzugriff also mit Cache-Speicher. Ein Jahr später kam dann ein Modell mit 4 MB Cache und 5,25-Zoll-Harddisks heraus, das erstmals auch RAID-1-Mirroring in der Box anbot. Bis Mitte der neunziger Jahre war

plattformen bediente. EMC ergänzte die Symmetrix-Hardware zunehmend auch mit Software wie Timefinder für lokale und SRDF für Remote-Replikation. Ein wichtiger Meilenstein war die Einführung der Direct-Matrix-Architektur: Im Jahr 2003 kam die Symmetrix DMX auf den Markt. 2009 wurde die noch flexiblere und höher skalierbare Virtual-Matrix-Architektur eingeführt.

von High-End-Storage-Arrays auf den Markt. Laut Hersteller kam die Symmetrix 4200 – Kapazität: 24 Gigabyte –

die Symmetrix einzig für IBM-Mainframes erhältlich. Erst 1995 folgte die Symmetrix 3.0, die auch andere System-

Die neuesten Systeme heissen Symmetrix V-Max und verwalten bis zu 2400 Drives.

Nr. 10 | Oktober 2010

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