IT Magazine 10/2010

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SwissICT Magazin

SWiSS

VO R M A L S I N F O W E E K . C H

Oktober 2010

Nr. 10 | OKTOBER 2010 | Fr. 11.50

Business Software

Browser-ERP − so macht sich Abacus vi im Praxiseinsatz

Open Source Communitys sind die neuen Kartelle Wie Smartphones die ERP-Strategie verändern 37 Finanzbuchhaltungs-Lösungen auf 7 Seiten

SWISS ICT AWARD 2010 Die 10 Finalisten TEST 4 LED-Projektoren im grossen Härtetest DOSSIER App-Entwicklung mit Windows Phone 7 MARKTÜBERSICHT 10 Beamer fürs Sitzungszimmer DOSSIER 10 Tips zur Einführung eines IAM-Systems

CIO-INTERVIEW Claude Gerber, Calida


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Das Claraspital in Basel wurde 1928 gegründet. Träger ist bis heute das Kloster Ingenbohl in Brunnen. Das Claraspital ist Schwerpunktspital für Magen-Darm-Leiden, Onkologie und Stoffwechsel mit den Spezialitäten Pneumologie, Urologie, Kardiologie und Orthopädie. Es verfügt über 229 Betten. 2009 liessen sich 8300 stationäre und über 19 300 ambulante Patienten von rund 900 Mitarbeitenden betreuen und behandeln. Als bedeutendstes rechtsrheinisches Akutspital hat das Claraspital den Charakter eines Stadtspitals mit einer allgemeinen Grundversorgung sowie Ambulatorien. Cablecom business versorgt das Spital mit Internet, Voice und Corporate Network Services.

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Editorial

Terminierungsgebühren

Eine Festansprache und keine Preissenkung

S

Marcel Wüthrich, chefredaktor Marcel_Wuethrich@vogel-Media.ch

Swiss IT Magazine

wiss IT Magazine einmal anders – zumindest auf der folgenden Doppelseite. Auf dieser finden Sie nicht wie üblich unser Bild des Monats, sondern für einmal die Rede des Monats. Genau genommen haben wir uns entschieden, einen (leicht gekürzten) Abdruck von Claudio Hintermanns Festansprache zum 25-Jahr-Jubiläum von Abacus Research zu publizieren. Der Abacus-CEO hat für seine Ansprache – in unseren Augen zu Recht – stehende Ovationen erhalten, und ich persönlich bin der Meinung, dass es jedem Unternehmer gut anstehen würde, sich einige Passagen dieser Rede einmal durch den Kopf gehen zu lassen OK vielleicht nicht unbedingt den Teil, in dem Hintermann darüber spricht, wie man sich durchs Studium schmuggeln kann. Und wer es nicht so mit langen Texten hat, sondern vielmehr mit umfangreichen Vergleichstabellen, für den haben wir in dieser Ausgabe ebenfalls ein Schmankerl parat. Ab Seite 37 finden Sie nicht weniger als 37 Schweizer FibuLösungen im Überblick. Und jetzt noch rasch zu einem anderen Thema: den gesunkenen Terminierungsgebühren bei den drei Schweizer Mobilfunkanbietern. Obwohl, eigentlich müssten diese niemanden interessieren, denn es scheint, als hätten sie überhaupt keinen Einfluss auf die Handy-Gebühren. Schade, aber wenig überraschend. Rekapitulieren wir: Anfang September hatten Orange, Sunrise und Swisscom bekanntgegeben, die mobilen Terminierungsgebühren, die sich die Carrier gegenseitig für die Durchstellung eines Anrufs auf ihr Netz verrechnen, um bis zu 50 Prozent zu senken – auf europäisches Niveau. Zuvor hatten die Carrier die hohen Terminierungsgebühren jahrelang als einen der Gründe angegeben, warum die Mobiltelefonie in der Schweiz deutlich teurer ist als im Rest von Europa. Folgedessen müsste man jetzt doch davon ausgehen können, dass es mit den Gebühren endlich in Ordnung kommt. Doch (relativ) weit gefehlt. Das einzige Unternehmen, das Grund zur Hoffnung lässt, ist Swisscom. Das Unternehmen schrieb zusammen mit der Ankündigung, dass die Terminierungsgebühren sinken, dass man die Preise für Pri-

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vat- und Geschäftskunden im Zuge der tieferen Gebühren anpassen werde – lässt dabei aber offen, in welche Richtung. Sunrise hingegen lässt verlauten, dass die Gebührensenkung sowohl Einnahmen wie auch Gewinn reduzieren werden, «da die Mobilterminierungseinnahmen massiv zurückgehen werden und kaum Kosteneinsparungen resultieren». Man werde den Kunden aber «weiterhin günstige Angebote zu tiefen Preisen offerieren». Dies lässt darauf schliessen, dass die Preise bei Sunrise wohl unverändert bleiben. Orange schliesslich schreibt, dass sich die Senkung der mobilen Terminierungsgebühren vor allem in den Gesprächstarifen der Festnetzanbieter bei Anrufen auf Mobilfunknummern niederschlägt. Ein zarter Hinweis darauf, dass die Festnetzanbieter ihre Tarife senken müssten und eine für Orange einfache Forderung, schliesslich bietet man selbst kein Festnetz an. Bleibt die Frage, was mit den Handy-Gebühren passieren muss. Hat nicht Swisscom die höchsten Ertragsausfälle durch Terminierungsgebühren, die ihr entgehen? Schliesslich wird sie ja am häufigsten angerufen. Oder könnten die Handytarife gar steigen, weil bislang die Festnetzanbieter die Mobile-Carrier über die hohen Terminierungsgebühren subventioniert haben? Über solche Fragen wird beispielsweise im Blog von Preisüberwacher Stefan Meierhans (blog.preisüberwacher.ch) diskutiert, ohne dass dort abschliessende Antworten gegeben werden. Doch für mich stellt sich eine ganz grundsätzliche Frage: Warum werden ausgerechnet im Telekombereich von der ganzen Schweiz Preise auf EU-Niveau gefordert, wenn wir hierzulande sonst nirgends Preise auf EU-Niveau haben? Und warum müssen Telcos ihre Preise permanent senken, wenn ansonsten Konsumentenpreise bekanntlich eher die Tendenz haben, zu steigen?

Warum werden ausgerechnet im Telekombereich von der ganzen Schweiz Preise auf EU-Niveau gefordert?

Marcel Wüthrich


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Markt & Trends TDC verkauft Sunrise Business-Software-Messe Topsoft wird breiter Kanton Solothurn: Windows statt Linux Oracle Openworld: Ellison gibt Gas TEFO10: Studerus leistet Praxis-Hilfe Intel zeigt den Core-iX-Nachfolger Quick Poll: IT-Ausgaben 2010

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Szene Schweiz Swiss ICT Award 2010: Die Finalisten Start-up: IBMs «Global Entrepreneur»-Initiative CIO-Interview: Claude Gerber, Calida

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SwissICT News Infopraktiker: Neue Grundbildung für den Supportbereich Das nächste grosse Ding in der Softwareentwicklung First ICT Investor’s Day

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Schwerpunkt Business Software Ruf nach Mobilität bei ERP Marktübersicht: 37 Fibu-Lösungen für KMU Fallstudie: Bernasconi setzt auf Abacus vi «Meierhans meint»: Communitys – die neuen Kartelle

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Test Center Vier LED-Projektoren im grossen Vergleichstest

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Test: LED-Projektoren

Beamer auf Basis der LED-Technologie haben mehrere Vorteile. Das Lampenwechseln nach einigen tausend Stunden entfällt, ausserdem ist der Stromverbrauch tief. Ob die Geräte allerdings für den Business-Einsatz taugen? Swiss IT Magazine hat in einem grossen Vergleichstest vier Geräte gegeneinander antreten lassen: Casios XJ-A230, Samsungs SP-F10M, 3Ms MPro150 und Optomas Pico PK102 Pro. Das Fazit: Die LED-Projektoren bieten eine Betriebszeit von bis zu 20’000 Stunden, allerdings ist die Lichtkraft oft ungenügend. Ob im Vergleich eher die kleinen Mini-Modelle unter den LED-Beamern punkten konnten oder ob doch die grösseren Alternativen oben aus schwangen, und wer schlussendlich zum Testsieger erkoren wurde, erfahren Sie ab Seite 48.

Neue Produkte Alles für die Cloud von VMware Sichere Server und Clients mit Trend Micro Benq und Epson: Beamer-Leichtgewichte mit HDMI Notebooks mit Intel-Core-Power von Axxiv und HP Netgear-NAS mit Atom-Dual-Core-Power Marktübersicht: 10 Business-Projektoren

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Dossier Software Interview: Marco Wyrsch, Windows-Phone-7-Insider App-Entwicklung leicht gemacht mit Windows Phone 7

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Dossier Sicherheit 10 Tips zur Einführung eines IAM-Systems Application Intelligence

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Karriere & Weiterbildung Web 2.0 als Karrieretreiber «Der Rechtsanwalt rät»: Die unfassbaren Kriminellen Veranstaltungen / Lesetips für IT-Profis

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Service Und ausserdem: Next-Generation-Speicher ReRAM IT@Home: Archos Android-Tablets Vorschau/Impressum

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Windows Phone 7

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Mitte Oktober fällt der Startschuss für Windows Phone 7. Die Schweiz wird zu den ersten Ländern gehören, in denen die Plattform und erste Geräte verfügbar sind. Mit dem neuen OS will Microsoft sich im hart umkämpften Smartphone-Markt etablieren. Eine wichtige Rolle werden dabei die Apps bilden, die Drittentwickler für die Telefone bauen. Die dazugehörigen Developer Tools hat Microsoft Mitte September veröffentlicht. In einem Interview mit Microsoft MVP und Windows-Phone-7-Kenner Marco Wyrsch und einem Fachartikel von René Poyyayil, Software Development Engineer bei Noser Engineering, zeigen wir auf, wie die Entwicklung von Windows-Phone-7-Apps vonstatten geht.

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Schwerpunkt: Business Software

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Das Thema Business Software ist wohl eines der vielschichtigsten in der gesamten IT. Den Anfang unseres aktuellen Schwerpunkts bildet ein Fachartikel zum Thema Mobile ERP. Eine Umfrage von Intelligent Systems Solutions (i2S) zeigt, wohin die Entwicklung in diesem Bereich geht, was sich die Unternehmen davon erhoffen und vor allem auch, wie eine mobile ERP-Strategie in einem Unternehmen und insbesondere bei einem KMU aussehen sollte. Weiter geht es mit einem Marktübersichts-Klassiker: Auf sieben Seiten finden Sie einen umfassenden Überblick über den Schweizer Markt für Finanzbuchhaltungs-Software (Fibu) mit 37 Lösungen, die für Schweizer KMU relevant sind. Anfang Jahr hat die St. Galler Software-Schmiede die komplett Webbasierte ERP-Software Abacus vi lanciert. Als allererster Kunde konnte Bernasconi Boden Decken Wände dafür gewonnen werden. Das Aarburger Unternehmen erklärt in einer Fallstudie, wie sich die Lösung bislang bewährt, was noch fehlt und wie die weiteren Pläne mit Abacus aussehen.

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Rede des Monats

Festansprache zum 25-Jahr-Firmenjubiläum von Abacus Research

«Wir wollten einfach mit ein paar Freunden irgendwas Cooles zusammen unternehmen und irgendwie überleben.» Ihr könnt Euch kaum vorstellen, wie absurd diese ganze Situation hier für mich ist. Ich meine, es sind 25 Jahre vergangen, und ich bin jetzt hier auf der Bühne, obwohl ich eigentlich keine Ahnung habe, wie es dazu gekommen ist. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich das im Leben jemals erreichen wollte. Man nutzt ja solche Anlässe jeweils, um irgendwie Bilanz zu ziehen oder das Vergangene Revue passieren zu lassen. Man fragt sich, was man eigentlich früher einmal wollte und was man davon erreicht hat. Nun, wenn ich mich zurück erinnere an die Zeiten des Kollegiums und dann an jene an der Uni, was wollte ich eigentlich erreichen? Die Wahrheit ist, ich wollte gar nichts erreichen. Ich wollte einfach nicht erwachsen werden. Die Zukunft war ja gefährlich, da hätte man ja arbeiten müssen. Ihr glaubt jetzt vielleicht, dass ich übertreibe. Na ja, blicken wir zurück. Ich erinnere mich noch an 1974. Da wartete ich zusammen mit anderen Schülern und Pater Leodegard vor dem Eingang des Kollegiums in Sarnen. Wir waren dort wegen der Aufnahmeprüfung. Wir konnten nicht beginnen, denn alle warteten noch auf jemanden. Ihr fragt Euch sicher auf wen? Auf den Herrn Eliano Ramelli. Etwas, das sich bis heute nicht verändert hat. Eliano und ich waren nicht gerade die Musterschüler unserer Klasse. Nach dem ersten Trimester hatte er sieben Noten unter einer 4, ich «nur» deren 5. Wir wurstelten uns durch die Semester und überlebten die 3 Jahre. Anschliessend ging’s dann ins Kollegium nach Schwyz, um das Maturajahr zu absolvieren. Matura bestehen? Eliano, ich und ein paar andere «Loser» aus der Klasse hatten nichts Gescheiteres im Sinn, als ein neues Spiel zu erfinden. Wir nannten es «Maturanden-Misère». Man wettete, dass man die niedrigste Durchschnittsnote von allen erreichen würde, ohne durchzufallen. Verloren hatte dabei derjenige mit der höchsten Durchschnittsnote. Ein sehr intelligentes Spiel! Vorsorglich erwähnten wir gegenüber unseren Eltern nichts, weil man in diesem Alter erstaunlicherweise sowieso kaum von ihnen verstanden wird. Am Schluss stand der Verlierer

fest: ein gewisser Pfammatter, der mit einem tapferen Durchschnitt von 4,3 die Wette verloren hatte. Ein paar andere schafften 4,2. Eliano verpasste ganz knapp den Sieg, mit 4,1. Sieger war ich, mit einer sauberen 4,0. So schlenderten wir an die Hochschule in St. Gallen. Nicht weil wir wirklich was studieren wollten, sondern ganz einfach, weil wir nicht arbeiten wollten. Dementsprechend studierten wir, oder eben eher nicht. Ich las endlos Bücher, aber kaum eines über Wirtschaft. Die Uni kannte ich bestens von der Kantine und Vorlesungen waren so langweilig, wie auch die meisten Professoren. Man versuchte Vorlesungen möglichst zu vermeiden, was nicht immer ganz einfach war, weil es ja Testate gab. Das waren Unterschriften, die man einmal pro Semester von den Professoren bekommen musste, um zu belegen, dass man die Vorlesungen besucht hatte. Ich erinnere mich noch an eine Begebenheit mit Professor Pedrazzini, der gerade wieder einmal Semestertestate verteilte. Der Trick dabei war, dass man sich in der langen Schlange der Studenten, die ein Testat wollten, so einordnete, das er einfach unterschreiben würde ohne die Person anzuschauen. So gedacht und so getan. Ausser, dass Professor Pedrazzini just gerade dann den Kopf hob, als ich ihm mein Testatheft hinhielt. Er schaute mich eine Weile an und sagte mit nachdenklicher Miene: «Sie habe ich aber auch noch nie gesehen.» Daraufhin wusste ich nichts Besseres zu antworten als: «Ich Sie auch noch nie.» Professor Pedrazzini war sichtlich über die Antwort erstaunt, schüttelte den Kopf, lächelte dann kurz und gab mir mein Testat. In diesem Stil überlebten wir die Uni und die Uni uns. Wir hatten zwar schon ein halbes Jahr vor dem Abschlussdiplom je ein halbes Dutzend Arbeitsangebote bekommen. Etwas, das uns sehr erstaunte. «Was, da will uns jemand einstellen, sind die von Sinnen?» Es war uns dann schnell klar, dass wir kaum für jemanden arbeiten wollten, der uns einstellen wollte. Wir waren nun mit dem Studium fertig und hatten die berühmten drei Probleme, die später auch einmal Otto plagen würden: Kein Geld, kein Job und keine Ah-

nung wie’s weitergehen soll. Was nun? Ich hatte sowieso keine Pläne. Eliano wollte einfach mit ein paar Freunden irgendwas Cooles anfangen und irgendwie überleben. Schon während dem Studium fingen wir an, Squash-Schläger zu verkaufen. Oder besser gesagt, wir probierten, sie zu verkaufen. Wir haben es nicht geschafft, auch nur einen einzigen Squash-Schläger zu verkaufen. Irgendwie wurde uns bewusst, dass es einen Unterschied zwischen Theorie und Praxis gab. Wir hatten zwar an der Uni gelernt, wie man eine Staubsaugerfabrik in Guatemala plant, aber nicht, wie man einen einfachen Squash-Schläger in der Schweiz an den Mann bringt. Versteht Ihr jetzt, wenn ich sage, so etwas wie Abacus sei absurd? So jemand wie Eliano und ich planen eine Softwarefirma. Der ehemalige Verlierer des Matura-Wettbewerbs von Schwyz, dieser Typ mit der ausserordentlichen Durchschnittsnote von 4,3, war am Anfang auch dabei. Es hilft, wenn man die besten Kräfte vereint! Aber nachdem er ein paar Monate zugesehen hatte, wie wir Chaoten «bastelten», gab er entnervt auf und sagte ganz klar: «Das kann nicht funktionieren». Er verabschiedete sich um etwas Gescheiteres zu tun: nämlich für eine Grossbank zu arbeiten. Und da sitzt er heute noch. Eliano und ich, wir wurstelten weiter. Ich hatte die Idee von Eliano, eine Software zu schreiben, cool gefunden. Wir konnten weiter wie als Studenten in der Studentenwohnung leben. Und so gingen wir an die Arbeit. Eliano, glücklich über seine geniale Idee, ging zuerst einmal einen Monat mit seiner Freundin in die Ferien. Und ich fing an, eine Finanzbuchhaltung zu programmieren. Wir hatten jetzt wenigstens Arbeit, wenn auch immer noch kein Geld. Wenn es etwas gab, das Eliano und mich auszeichnete, dann war es das, dass wir realistisch genug waren, einzusehen, dass wir richtige Chaoten waren und natürlich immer noch sind. So suchten wir möglichst billige Mitstreiter, die bei unserem «Luftschloss» mitmachen würden und unsere Defizite kompensieren sollten. Auf dem Weg nach Los Angeles machte ich einen Zwischenstopp in Paris. Dort besuchte ich Thomas (Kö-

berl, d.R.), der mit uns abgeschlossen hatte. Thomas war in Paris, aber er arbeitete dort nicht wirklich, sondern war in Paris, um seine Französinnen-Kenntnisse, ach was sage ich da, seine Französischkenntnisse auf mehreren Gebieten zu vertiefen. Ich überzeugte ihn bei unserer kleinen «Venture» mitzumachen. Das Jahr 1985 wurde dann aus zwei Gründen das wichtigste Jahr für unsere kleine Chaotengruppe: Erstens, «Otto der Film» kam in die Kinos und zweitens gründeten wir die Abacus. Welch ein Zufall! Mit der Hilfe des Treuhänders Georg Winkler, der Abacus mit dem nötigen Aktienkapital versorgte, konnten wir kurzfristig ein weiteres Problem lösen: das fehlende Geld. Somit hatten wir zwei Probleme gelöst: Wir hatten einen Job, ein bisschen Geld aber immer noch nicht wirklich eine Ahnung. Was für ein Trio! Leute, die nicht wirklich ehrgeizig sind, die nicht wirklich einen Plan haben, die nicht wirklich erwachsen werden wollen und – das darf man nicht vergessen – nicht Informatik studiert haben und nicht wirklich Geld haben. Und das soll funktionieren? Nach sehr kurzer Zeit ging die Hälfte des Aktienkapitals vor die Hunde, und das obwohl wir uns Hungerlöhne auszahlten, die Miete nicht immer bezahlten und uns von Fischstäbchen – damals 2.80 Franken für 10 Stück – und Ähnlichem ernährten. Wir hatten nicht mal mehr das Geld für einen Laserdrucker, um das Fibu-Handbuch auszudrucken. So bastelten wir weiter. Ohne Drucker, ohne eigene Computer und ohne (viel) Ahnung. Wir entwickelten eine mehrplatzfähige Fibu. Die konnten wir allerdings gar nicht testen, da wir uns kein Netzwerk mit mehreren Rechnern leisten konnten. Ein Kunde, die ABC Treuhand, hatte so eine Anlage. Ich war darum dauernd dort und versuchte verzweifelt, unsere Programme zum Laufen zu bringen. Da lief mir Daniel Senn über den Weg. Er war sichtlich unterfordert im Treuhandbereich und stolz auf seine Pascal-Kenntnisse. Er hatte an der Uni St. Gallen Jura studiert, was ihn für uns auf Anhieb qualifizierte, eine Lohnsoftware zu programmieren. Ich überredete ihn, sein Talent bei uns zu

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Festansprache zum 25-Jahr-Firmenjubiläum von Abacus Research

investieren. Da waren wir schon zu viert. Und so ging es schrittweise weiter. Immer mehr Leute kamen dazu. Ein neues Gebäude musste her; da wir unsere AbaHome hatten. AbaHome war für uns ein wichtiger Meilenstein, weil es unsere Gedanken umsetzte, die Mitarbeiter als Menschen und Freunde zu sehen und nicht einfach als ein Teilchen eines Produktionsprozesses. Darum mussten Fitnessräume, Musikzimmer, Restaurants, Bars, Tischtennis und Töggelikasten hin. Der Mensch lebt ja nicht von Arbeit alleine. Einige Dinge mussten trotzdem «über die Klinge springen», unter anderem mein Billardraum, der ohne mein Wissen in eine Wäscherei verwandelt wurde, was ich gar nicht lustig fand und übrigens immer noch nicht lustig finde. Aber auch eine geplante Sauna musste am heftigen Widerstand zweier Ehefrauen von Abacus-Partnern scheitern. Es war da von Sodom und Gomorrha die Rede, was wir Männer natürlich kaum nachvollziehen können. In dieser wunderbaren Zeit wuchs Abacus immer weiter. Wir fingen in einer DOS-Welt an, wurden dort Marktführer. Dann kamen die Netzwerke. Auch hier wurden wir wieder Marktführer. Dann kam Windows – wieder Marktführer. Und jetzt heisst es Internet und SaaS, wo wir wieder Marktführer werden wollen. Wir fingen mit einer Fibu an und jetzt haben wir 18 verschiedene Produkte, die sich unabhängig voneinander installieren lassen. Es gab nie wirklich eine Zeit der Ruhe. Ständig herrschte und herrscht immer noch Aufbruchstimmung. Man muss den Mitarbeitern dauernd sagen, dass wir weiter müssen. Wir wussten nicht immer wohin, aber wir wussten, dass, wo wir waren, bald nichts mehr zu holen sein wird. Oder würde heute noch jemand ein DOS-Programm kaufen? Wie kann so etwas überhaupt funktionieren. So ohne wirkliche Führung und ohne viel Gebote? Ich habe mir das sehr lange überlegt, und ich bin zu einem einfachen Schluss gekommen: Keine Ahnung! Nein wirklich, das müssen andere einmal analysieren. Solche, die an der Uni wirklich studiert haben. Doch es gibt ein paar Faktoren, die vielleicht einen Ansatz für eine Erklärung geben können: Wir haben zum Beispiel einen Finanzchef, den Eliano, der ist mit seinen Aussagen nicht immer ganz konventionell. Letzthin hat er wieder mit der herrlichen Aussage geglänzt: «Das Problem mit dem Budget ist, dass wir kein Budget haben.» Ich bevorzuge aber eindeutig einen Querdenker als Finanzchef als einen Quartalsdenker. Eliano weiss, dass er langfristig denken muss und dass sich unsere Um-

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welt ständig verändert. Bei seinen Entscheidungen steht immer Abacus zuoberst und erst dann kommen die Aktionäre. In einem börsenkotierten Unternehmen würde er als Finanzchef kein Quartal überleben. Ich glaub, er ist der beste Finanzchef, den Abacus haben kann und ich bin stolz darauf, dass wir Freunde sind. Wir haben zum Beispiel einen Marketingchef, den Thomas, der eigentlich gar nicht verkaufen will. Auf dieser Reise, auf der man nie weiss, welches Produkt man verkaufen darf, das nicht vorhanden oder noch nicht vorhanden ist, das vorhanden ist aber noch nicht funktioniert oder nur fast funktioniert oder schon wieder veraltet ist, hat er wahrlich eine komplizierte Aufgabe. Thomas betreibt seine Aufgabe mit einem Höchstmass an Glaubwürdigkeit und Geradlinigkeit. Etwas, was vielen Managern heutzutage fehlt. Er hat vor ein paar Wochen folgendes E-Mail geschickt: «Entweder man betrachtet unsere Händler als Partner und Freunde, oder man hat Feinde. Ich für meinen Teil bin fürs Erstere. Das andere macht mir keine Freude.» Ich glaube, er ist der beste Marketingchef, den wir haben können und ich bin stolz darauf, dass wir Freunde sind. Wir haben zum Beispiel einen Applikationsentwicklungsleiter, den Daniel Senn, auch bekannt unter dem Namen «Panzer Senn». Wenn jemand so gerne Luftschlösser baut wie ich, dann kann es keinen Besseren geben als ihn, um sie zu verankern. Ich glaube, er ist der beste Entwicklungsleiter für Abacus und ich bin stolz darauf, dass wir Freunde sind. Aber diese Faktoren allein genügen sicher nicht, um den dauerhaften Erfolg der Abacus zu erklären. Liegt es an unsere Fähigkeit, Talente anzuziehen und Positionen ideal zu besetzen? Liegt es an unserem hervorragenden Verkaufskanal, auf Schweizerdeutsch auch bestens bekannt unter der Bezeichnung «Händeler», die trotz teilweise widrigsten Umständen es immer wieder erreichen, dass unsere Software erfolgreich verkauft wird? Mit den Jahren hat meine Bewunderung über die Leistung unserer Händler nur noch zugenommen. Oder liegt es ganz einfach an der Summe von Allem? Nicht nur an jemandem, sondern an all unseren Mitarbeitern? Ziemlich sicher schon! Wir befinden uns am Anfang des 21. Jahrhunderts, und wir erleben eine Ausnahmesituation von historischer Dimension. Die zwei dominierenden Systeme des 20. Jahrhunderts haben kläglich versagt: Der Kommunismus, weil er davon ausging, dass alle Menschen gleich sind und sie somit «entmenschlicht» hat. Der Kapitalismus, der versagte, weil er die Gier, das Geld und das Kapital über den

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Menschen gestellt hat. Es ist schon ironisch und bezeichnend, dass die öffentliche Hand – was übrigens bedeutet: wir alle – das Bankensystem hat retten müssen. Dieselben Banken, die ihren Managern auf der gnadenlosen Jagd nach kurzfristigem Profit astronomische Löhne und Boni bezahlt haben. Es ist dieses kurzfristige «Söldnerdenken», das unter anderem unser System fast zum Einstürzen gebracht hat. Ist die Gefahr nun vorbei? Überhaupt nicht, und zwar weil diese skrupellose Casinomentalität weiterhin vorherrscht. Wie kann es denn sein, dass eine Bank Millionen einkassiert, um einem Land zu helfen, seine Schulden zu verstecken? Dann mit Insiderwissen um dessen miserable Lage Wetten auf dessen Niedergang abschliessen kann und dadurch astronomische Gewinne einstreicht? Wenn man schon alle reinlegt – Kunden und Investoren – wieso nicht auch gleich die eigenen Aktionäre, indem man sich absurde Boni ausbezahlt. Ganz pervers ist es dann, wenn eine solche Bank auch noch von sich behauptet «Gottes Werk zu verrichten.» Komisch: Ich dachte, Gottes Werk sei der Mensch und nicht das Geld. Aber es freut mich, dass es Banker gibt, die die Schöpfungsgeschichte neu schreiben wollen. Geld genug haben sie ja. Es würde mich nicht wundern, wenn sie nicht schon versucht haben, auch «den da oben» zu schmieren. Skrupel haben sie ja offensichtlich keine. In dieser chaotischen Welt braucht es neue Modelle, und es braucht Firmen wie Abacus. Firmen, die es erreichen, langfristig in einer sich dauernd ändernden Umwelt erfolgreich und gleichzeitig stabil zu bleiben. Was sage ich da? Nicht nur erfolgreich, sondern dauernd die Marktführerschaft für sich zu beanspruchen. Es braucht Firmen, die aufzeigen, dass es auch sehr gut funktionieren kann, wenn man den Menschen in den Mittelpunkt stellt und nicht das Geld. Wie sieht das Leitbild vieler Unternehmen heutzutage aus? Ausser dem Motivations-blabla, das man als Mitarbeiter bekommt, ist bei den meisten Unternehmen die kurzfristige und langfristige Gewinnmaximierung das wirklich einzige Ziel. Besonders bei börsenkotierten Unternehmen scheint das einzige Ziel zu sein, irgendwelche Kennzahlen irgendwelcher Analysten zu erreichen. Und was ist die Vision und Mission von Abacus? Dass wir gar keine formuliert haben, ist mir erst aufgefallen, als es mir Daniel mal gesagt hat. Geld scheint es sicher nicht zu sein, weil kaum einer von uns den Gewinn, Umsatz oder sonstige Kennzahlen zu kennen scheint. Solange

Rede des Monats Eliano uns sagt, dass es noch genug Benzin im Tank hat, dann fahren wir weiter. So banal wie es tönt, scheint die Vision und Mission von Abacus die gleiche geblieben zu sein, wie sie Eliano vor der Firmengründung formulierte: Eliano wollte einfach mit ein paar Freunden irgendwas Cooles zusammen unternehmen und irgendwie überleben. Aber: Abacus ist nicht perfekt, genauso wenig wie die Gründer selbst auch nicht. Wir sind auch nur Menschen und es «menschelet» bei uns. Auch wir müssen oft Entscheidungen treffen, die nicht immer einfach sind. Einige werden sagen, das Modell Abacus lässt sich nicht abbilden. Das kann sein, aber die Vision und Mission schon. Und unsere Mission scheint mir um einiges intelligenter zu sein, anstatt als Casinochips für ein paar total verrückt gewordene Investmentbanker herzuhalten. Wir betreiben Abacus nicht wirklich wie eine Firma, sondern eher wie eine grosse Familie. Wir schauen zueinander. Der Mensch ist uns wichtig. Thomas redet immer von der AbacusFamily, und er meint es auch. Wir, meine Partner und ich, sehen uns als der Rahmen eines Bildes. Das Bild seid Ihr, unsere Mitarbeiter, Freunde, Partner. Weil Ihr alle zusammen Abacus zu dem gemacht habt, was es heute ist. Wir sind stolz auf dieses Bild, das nicht wir, sondern Ihr selbst gemalt habt. Wir halten es nur zusammen. Ein Bild, in dem jeder von Euch wichtig ist und es zu dem macht was es ist. Somit sollt Ihr Euch heute selber feiern, stolz auf Euch selber sein und nicht auf uns. Das wäre falsch. So wie es falsch ist, dass ich da oben auf der Bühne stehe und Ihr da unten seid. Ihr solltet alle auf dieser Bühne sein! Wie machen wir das? Schwierig, nun: Dann machen wir doch das Zelt zur Bühne und ich komme zu Euch hinunter, wo ich auch hingehöre. Ich bin stolz auf Euch! Prost mitenand!

Festansprache von Abacus-CEO Claudio Hintermann zum 25-Jahr-Firmenjubiläum von Abacus Research


Markt & Trends

Telekommunikation Schweiz

Übernahme in der Schweizer Telco-Szene

TDC verkauft Sunrise an CVC

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as dänische Mutterhaus TDC verkauft Sunrise gut drei Monate nach der gescheiterten Fusion mit Orange für 3,3 Milliarden Franken an das Private-Equity-Unternehmen CVC Capital Partners. Die Übernahme soll im vierten Quartal abgeschlossen werden, sofern die Wettbewerbsbehörden dem Deal zustimmen. TDC-CEO Henrik Poulsen begründet den Verkauf von Sunrise damit, dass dies ein natürlicher nächster Schritt im Bestreben sei, TDC als nordisches Kommunikationsunternehmen zu positionieren. Laut CVC ermögliche der Deal Sunrise, seine Strategie im schweizerischen Markt fortzusetzen. «Wir freuen uns sehr über diese Vereinbarung. Sie ist ein wichtiger Mei-

lenstein für die zukünftige Entwicklung von Sunrise», erklärt Sunrise-CEO Oliver Steil. Ändern wird sich für Sunrise laut Mediensprecherin Sevgi Gezici nicht viel: «Mit diesem Deal unterstreicht CVC seine Verpflichtung zu einem vordefinierten Geschäfts- und Investitionsplan, der umfangreiche Investitionen in die Schweizer ICT-Infrastruktur für rund fünf Jahre vorsieht.» Per 1. Oktober richtet Sunrise die Geschäftsleitung neu aus. Die operative Geschäftsleitung setzt sich von da an aus CEO Oliver Steil, CFO Christian Hütwohl, CTO Andreas Pfisterer und Floris Alders in der neu geschaffenen Position des COO zusammen. Die Geschäftslei-

Telekom-Rating 2010

Netstream erobert Spitze I

m alljährlichen Telekom-Rating der «Bilanz» verliert Swisscom im Bereich Fixnet drei Plätze und findet sich neu auf Rang 6 wieder. Auch Sunrise verliert drei Ränge und landet auf Platz 8. Zudem bitter für Sunrise: Bezüglich Qualität und Innovation wird das Unternehmen am schlechtesten bewertet. Neueinsteiger Netstream kann derweil in seinem ers-

ten Jahr bereits den Spitzenplatz in der Kategorie Fixnet erobern und verdrängt den letztjährigen Sieger E-Fon auf Rang 2. In der Sparte Mobilfunktelefonie muss Vorjahressieger Swisscom den ersten Rang an Orange abtreten. Sunrise bildet das Schlusslicht und bekommt auch hier in puncto Qualität und Innovation die schlechteste Note. Wäh-

tung wird weiter mit den Executive Directors Jon Erni (Leiter Geschäftskunden) und Christian Ferber (Leiter HR) erweitert. Jens Gerhardt, bisheriger Leiter Privatkundengeschäft, verlässt Sunrise Mitte November. Der bisherige Customer-Care-Leiter Joachim Hofsähs gibt seine Stelle bei Sunrise Ende Jahr auf. Die Konkurrenz zeigt sich derweil wenig beeindruckt vom Sunrise-Deal. Der Verkauf von Sunrise an einen Finanzinvestoren habe keinen Einfluss auf die Strategie von Swisscom, verkündet der Ex-Monopolist auf Anfrage. Orange kommentiert derweil Änderungen in der Unternehmensstruktur der Mitbewerber grundsätzlich nicht. (Alina Huber)

rend Swisscom 2009 den ersten Platz in der Kategorie Corporate Networks mit Cablecom teilen musste, kann der Ex-Monopolist im diesjährigen Ranking die Spitze für sich alleine beanspruchen. Cablecom liegt nun ganz knapp dahinter auf dem zweiten Rang. Cyberlink, das 2009 in der Sparte Internet Service Provider noch den ersten Platz belegte, stürzt 2010 auf den vierten Rang ab. Neu wird diese Kategorie von Colt angeführt. Schlusslicht ist Green.ch, das auch bezüglich Qualität die schlechteste Bewertung bekommt. (Alina Huber)

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Markt & Trends

Schweiz Business-Software-Messe

Topsoft wird breiter

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uch die Herbstausgabe der Topsoft, die am 29. und 30. September in Winterthur über die Bühne geht, ist mit 135 Ausstellern wieder ausgebucht. Und dies trotz der Tatsache, dass in Winterthur die Openexpo, welche während der letzten Topsoft-Ausgaben der Messe angegliedert war, fehlt. Man habe gemerkt, dass für die Community eine Ausstellungsplattform pro Jahr reiche, erklärt Messeveranstalter Cyrill Schmid, weshalb die Openexpo erst im nächsten Jahr wieder zusammen mit der Topsoft stattfinden wird. Auch sonst gibt es für die kommende Ausgabe einige Anpassungen. So werden in Winterthur nicht mehr einzelne Themen wie CRM oder BPM in den Fokus gerückt, wie dies bei früheren Veranstaltungen noch der Fall war. Cyrill Schmid: «Wir haben einen klaren Fokus, und der heisst Business Software. Ausserdem haben wir gemerkt, dass das Interesse der Besucher breit gestreut ist und bei den Ausstellern nicht explizit einzelne Teilbereiche des Themas Business Software nachgefragt

werden.» Entsprechend hat man auch die Referate im Forum, welche die Topsoft begleiten, etwas angepasst. «Anstatt wie früher einen Forumstag an einem bestimmten Business-Software-Thema aufzuhängen, werden wir nun vier Themenbereiche pro Tag abdecken», so Schmid. Ausserdem wurde die Dauer der einzelnen Referate auf 20 Minuten gekürzt, so dass nun während der beiden Tage 30 Referate Platz finden. Wie bereits im Frühling in Bern wird das Forum wieder auf einer offenen Bühne und zentral an der Topsoft stattfinden. Neuerungen werden in Winterthur trotzdem zu finden sein. Versprochen wird ein Weiterbildungspark, in dem der Besucher sich zur Weiterbildung in Informatik, Betriebswirtschaft oder Projektmanagement informieren kann. Zudem werden in einer eigenen Area auch Retail-Lösungen präsentiert. Und erstmals können sich Besucher über die Topsoft-Website www.topsoft. ch selber ihren individuellen PDF-Messeprospekt erstellen. (Marcel Wüthrich)

Community-36-Nachfolgemesse

eEconomy Board

Erste Aiciti-Aussteller Bund will ICT pushen D ie Schweizer ICT-Messe Aiciti, welche die nie durchgeführte Veranstaltung Community 36 ersetzen soll, meldet 50 Tage nach dem Versand der Ausstellereinladung bereits 20 eingegangene Verträge sowie über 20 Reservationen. Giancarlo Palmisani, Messeleiter der Aiciti, wertet dies als Erfolg: «Damit wurde die Messe erfolgreich lanciert, viele weitere potentielle Aussteller begrüssen das neue Konzept und wollen sich bis Mitte November anmelden.» Zu den bereits definitiv angemeldeten Ausstellern gehören Opacc, Aduno, Lobos, Online USV-Systeme, Vertec, Crealogix ERP und Proffix. Zudem haben Rittal, Digicomp, Abacus, Cyberlink und

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Belsoft bereits Standflächen reserviert. Ein Blick auf diese Namen zeigt, dass die meisten der bereits vermeldeten Aussteller von Seiten der Software-Messe Topsoft zu kommen scheinen, die im Frühling neu unter dem Dach der Aiciti abgehalten wird. Bleibt damit die Frage, wie viele Aussteller, die nicht ohnehin an die Topsoft gegangen wären, die Aiciti-Macher bis im nächsten Frühling noch gewinnen können. Die Aiciti findet vom 10. bis 12. Mai 2011 in der Messe Zürich statt. (Alina Huber)

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it einem Anteil von 5,1 Prozent am BIP, einem Spitzenplatz weltweit, wenn es um die Versorgung mit Informationstechnologie geht, sowie den weltweit höchsten Pro-Kopf-Ausgaben im ICT-Bereich ist die Bedeutung der Informatik in der Schweiz nicht wegzureden. Trotzdem, so findet der Bund, werde das ICT-Potential in der Schweiz zu wenig ausgenutzt, weshalb nun ein Gremium ins Leben gerufen wurde, das dies ändern soll. Das sogenannte eEconomy Board, mit Spitzenvertretern aus Wirtschaft – unter anderem Microsoft-Chef Peter Waser (Bild) als Präsident – Wissenschaft und Politik, soll Projekte im Bereich neuer Technologien anstos-

sen, den Wissenstransfer zwischen den verschiedenen Akteuren sicherstellen und Prioritäten setzen. «Das eEconomy-Programm hat zum Ziel, die Potentiale der ICT in allen Bereichen auszuschöpfen, um Wachstum und Innovation zugunsten des Standorts Schweiz zu fördern», erklärte Bundespräsidentin Doris Leuthard, die das Patronat des Gremiums innehat. Erste Schwerpunkte wurden mit Bioinformatik, Cloud Computing und Social Networking bereits gesetzt. (Marcel Wüthrich)


Markt & Trends

Schweiz

Kanton Solothurn

FreeLaNcer-sTuNdeNsäTze (IN euro)

Windows statt Linux

D

ie Open-Source-Strategie des Kantons Solothurn ist definitiv und praktisch komplett gescheitert. Im ersten Halbjahr 2011 wird laut der «Solothurner Zeitung» flächendeckend Windows 7 eingeführt. Es löst die aktuellen LinuxDesktops ab. Gleichzeitig muss natürlich auch das auf Linux basierende E-Mail-System Scalix ersetzt werden. Zum Zug kommen soll Microsoft Outlook 2010. Ergänzt werden sollen die neuen Windows-Desktops, und das ist das Einzige, was an Open Source übrig bleibt, mit Open-Office-Programmen. Allerdings soll, je nach Bedürfnissen der Dienststellen und gestützt auf einen Kriterienkatalog, auch Microsoft Office 2010 zur Wahl stehen.

Noch im Juli hat der Kanton Solothurn angekündigt, auf Empfehlung einer externen Expertengruppe eine duale Strategie mit Open-Source- und Microsoft-Software anzustreben – mit Linux und Windows. Deshalb überrascht der nun getroffene Entscheid des Regierungsrates. Der Verein Swiss Open Systems User Group /ch/open spricht gar von einem «willkürlichen Entscheid gegen Linux» und fordert den Solothurner Regierungsrat auf, alle Einzelheiten der Urteilsfindung bekannt zu geben. Zudem verlangt /ch/open, dass ein allfälliges Nachfolgesystem im Rahmen einer korrekten, öffentlichen Ausschreibung beschafft wird. (Michel Vogel)

der solothurner regierungsrat hat sich komplett für Windows und gegen Linux entschieden. die open-source-strategie ist damit gescheitert.

30% 25% 20% 15% 10% 5% 0% ≤40 FBCH 2009 FBCH 2010

40-49

50-59 60-69

70-79

80-89

90-99 100-109 110-119 120-129 ≥130

0.4% 0.2%

3.2%

10.3% 21.5%

28.4%

15.3% 8.9%

2.1%

4.8%

4.9%

0.5% 1.0%

5.2%

12.1%

25.2%

14.7% 7.8%

2.6%

2.9%

5.0%

23.0%

Quelle: www.gulp.ch

die meisten schweizer IT-Freelancer verlangen heute einen stundenlohn zwischen 80 und 89 euro, umgerechnet also zwischen 106 und 118 Franken. Knapp 5 prozent fordern über 130 euro (172 Franken).

IT-Freelancer

Weniger Honorar

I

T-Freelancer in der Schweiz verdienen heute weniger als noch im Juni 2009. Gemäss einer Untersuchung des Projektportals Gulp ist der durchschnittliche Stundenansatz der Schweizer ITConsultants um durchschnittlich 3.20 Franken gesunken. Aktuell kostet ein IT-Freelancer pro Stunde im Schnitt 112.40 Franken. Im Vorjahr waren es 115.60 Franken. Als Grund für die gesunkenen Stundenansätze gibt Gulp die Tatsache an, dass rund 60 Prozent aller Schweizer Freelancer in den Branchen Banken, Versicherungen sowie Finanz- und Kreditwesen tätig sind. «Im Gegensatz zu anderen Branchen konnte sich der

Anteil an Projektanfragen aus dem Banken- und Versicherungsbereich in den letzten zwölf Monaten nicht steigern», erklärt Stefan Symanek, Marketing-Leiter von Gulp, die rückläufige Entwicklung. Im Vergleich mit anderen Ländern können Schweizer Freiberufler jedoch nicht jammern, verdienen sich doch immer noch relativ gut. Der Durchschnittsverdienst aller bei Gulp eingetragenen ITFreelancer liegt nämlich bei 94 Franken. Die IT-Selbständigkeit ist laut Symanek in der Schweiz denn auch weiterhin lukrativ: «Mehrere Anzeichen deuten darauf hin, dass es mit den Honoraren schon wieder aufwärts geht.» (Alina Huber)

Top-NeWs des vergaNgeNeN MoNaTs swiss open source award Bereits zum dritten Mal hat die Swiss Open Systems User Group /ch/open die Swiss Open Source Awards verliehen. Die Gewinner 2010 heissen Doodle, Run my Accounts, Magnolia, Edith Graf-Litscher und Christian Wasserfallen.

Windows 7 sp1 kommt erst 2011 Microsoft hat für ausgewählte Partner eine neue Betaversion des Service Pack 1 für Windows 7 und Windows Server 2008 R2 freigegeben. Die definitive Version des SP1 wird derweil vermutlich erst in der ersten Hälfte 2011 erscheinen.

Woche Woche35xx Konkurrenz für das ipad Toshiba hat den iPad-Konkurrenten Folio 100 vorgestellt. Das 10,1-Zoll-Tablet mit Android 2.2, Webcam, WLAN und USBPort wird ab Mitte November zu einem Preis von 599 Franken kommen.

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google startet echtzeit-suche Google hat mit Google Instant eine neue Funktion veröffentlicht, mit der Suchergebnisse in Echtzeit angezeigt werden – zunächst erst für sieben Domains, zum Beispiel google.de. Mit Instant soll die Suche massiv beschleunigt werden.

Woche 36 Mobile Terminierungsgebühren sinken Orange, Sunrise und Swisscom senken ihre mobilen Terminierungsgebühren auf Anfang 2011 von 14 bzw. 17 auf 7 bzw. 8,75 Rappen. Ob auch die Kunden davon profitieren werden, ist unklar.

das Internet in 15 Jahren Laut einer Studie von Cisco und Monitor Group Business Network gibt es 2025 keine Internet-Flatrates mehr, der Datenverkehr wird zum Datenstau und Cyber-Kriminalität bedroht die Welt.

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Cloud Computing

Oracle Openworld

Ellison gibt Gas

O

racle hat anlässlich seiner Hausmesse Openworld ein Produktfeuerwerk gezündet. Die erste Rakete liess Larry Ellison gleich selber starten: Unter dem Namen Exalogic kündigte der Oracle-Boss eine «Cloud in a Box» an. In einem Gehäuse fasst Exalogic 30 Server mit je sechs IntelKernen sowie zwei SSDs und 1 TB Speicher zusammen. Auf dem System sollen praktisch alle Applikationen laufen und die Leistung soll enorm sein. Weiter präsentierte Oracle die neue Sparc-CPU T3, ein Systemon-a-Chip mit 10-Gigabit-Ethernet, zwei PCI-Express-Schnittstellen und einem kryptographischen Co-Prozessor. Der T3 kommt mit 8

oder 16 Kernen, die jeweils bis zu acht Threads parallel ausführen können. Die Taktfrequenz liegt bei 1,65 GHz. Die ersten Server mit dem neuen T3 sollen innerhalb des nächsten Monats erhältlich sein und mit bis zu vier CPUSteckplätzen sowie bis zu 16 Festplatten à je 300 GB aufwarten. Zu seinem ersten Auftritt für Oracle kam auch Ex-HP-CEO Mark Hurd. Er zeigte die neue Exadata Database Machine X2-8. Schliesslich stellte Oracle auch noch den neuen Unbreakable-EnterpriseKernel für Linux vor und gab gleichzeitig die Umbenennung des dazugehörigen Oracle Enterprise Linux in Oracle Linux bekannt. (Michel Vogel)

oracle-ceo Larry ellison stellte an der hausmesse openworld neben vielen neuen cpus, servern und software die «cloud in a Box» exalogic vor.

Internet Explorer 9 Beta

Schlank und schnell

S

eit etwas mehr als 14 Tagen ist sie da, die erste Beta-Version des kommenden Internet Explorer 9. Damit kann nun auch die Frage beantwortet werden, ob Microsoft mit seinem neuen Browser endlich die Lücke zu Chrome, Firefox und Co. schliessen wird. Die Antwort lautet: vorerst ja. Bereits die Beta des IE9 kann nämlich in Sa-

solothurn verabschiedet sich von Linux Die Open-Source-Strategie des Kantons Solothurn ist, wie die «Solothurner Zeitung» schreibt, gescheitert: Outlook ersetzt Scalix und die bisherigen LinuxArbeitsoberflächen sollen flächendekkend einem Windows-Desktop weichen.

green.ch beschleunigt Internetzugang Green.ch beschleunigt auf Januar 2011 den Internetzugang über das Glasfasernetz. Wie der ISP mitteilt, wird es dann Greenfiber-Produkte mit Download- und Uploadgeschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit/s bzw. 20 Mbit/s geben.

Woche 37 dell zeigt Tablet und Netbook in einem Dell hat ein 10-Zoll-Tablet mit Windows 7 namens Inspiron Duo vorgestellt, wobei es kein reines Tablet ist, sondern auch ein Netbook. Dafür sorgt eine neuartige Display-Drehtechnik (siehe Bild).

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chen Geschwindigkeit (JavascriptPerformance) als auch bei der Einhaltung von Standards wie Acid3, DOM, CSS oder HTML5 punkten, und das nicht nur gegenüber dem IE8, sondern auch im Vergleich zur Konkurrenz. Auch punkto Design hat Microsoft einen grossen Schritt vorwärts gemacht. Das Interface des IE9

wurde massiv umgebaut (siehe Screenshot). Unwichtige Buttons wurden entfernt, es gibt mehr Platz für die Webseiten und Webapplikationen. Mehr über den neuen Internet Explorer 9 lesen und sehen Sie demnächst auf Swiss IT Magazine Online in einem ausführlichen Test. (Michel Vogel)

suisseId: zwischenbilanz des seco Die SuisseID scheint insbesondere in Unternehmen sehr beliebt zu sein, wie das Seco in einer ersten Zwischenbilanz erläutert. Ob vom Chaos Computer Club unlängst entdeckte Sicherheitsschwachstellen daran etwas ändern können?

Woche 38 Windows phone 7 ab 21. oktober In Deutschland kommen die WindowsPhone-7-Geräte ab 21. Oktober in den Handel. Für die Schweiz wird es wohl dasselbe Datum sein. Mehr über Windows Phone 7 erfahren Sie ab Seite 60.

swissIcT partnert mit osec SwissICT hat mit dem Kompetenzzentrum der Schweizer Aussenwirtschaftsförderung Osec einen Partnerschaftsvertrag unterzeichnet, mit dem Ziel, der Branche international mehr Gewicht zu verleihen.

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Markt & Trends

TEFO10

Studerus Technology Forum 2010

Studerus leistet Praxis-Hilfe

A

m Dienstag fand in Zürich das erste Studerus Technology Forum (TEFO) statt. Auch wenn ein gigantischer Stau auf der Autobahn in Richtung World Trade Center die Anreise erschwerte, so waren um 8.45 Uhr zur offiziellen Eröffnung der Veranstaltung doch bereits zahlreiche Teilnehmer anwesend. Total hatten sich 200 Personen angemeldet, anwesend waren laut Studerus-Chef Frank Studerus rund 180. In seiner Begrüssungsansprache verriet Studerus die Beweggründe, die ihn zur Durchführung des Technology Forums veranlasst haben: «Ich habe in meiner Karriere bereits viele Veranstaltungen besucht. Diese waren zwar meist sehr interessant, es wurden aber vor allem Visionen kommuniziert. Die Events waren also keine Hilfe für die Praxis. Das soll sich mit dem TEFO, das ganz klar einen Praxisansatz verfolgt, nun ändern.» Zyxel-Distributor Studerus, der bislang nur Roadshows veranstaltet hat, verfolgt mit dem TEFO also einen neuen Ansatz. Laut Frank Studerus geht es darum, Erfahrungen, Projekte und Know-how zu vermitteln.

Security eines der beliebtesten Themen, aber «auch das Live-Hacking von Mark Semmler war sehr gut gebucht.» Gut angekommen seien zudem die Tracks zu Virtualisierung und Voice over IP (VoIP).

Hanspeter Burri erklärt die IT-Welt

Für Gelächter nach der Mittagspause sorgte Mike Müller alias Hanspeter Burri. Er lieferte eine Analyse der Welt in Kombination mit den IT-Themen der verschiedenen Sessions, also Virtualisierung, Cybercrime, aber auch FTTH und Outsourcing. Müller alias Burri nahm die IT auf die Schippe und stellte sie in Bezug zu aktuellen wirtschaftlichen und politischen Geschehnissen. «Wir wollten den Tag mit einem

Tauchende Autos und IT

Das eigentliche Forum begann dann mit einem Referat von RinspeedGründer Frank M. Rinderknecht. Rinspeed entwickelt Konzeptcars und aussergewöhnliche Fahrzeuge. Dabei hat man laut eigenen Angaben pro Fahrzeug ein Budget von 1,5 Millionen Franken. In seiner Rede zeigte Rinderknecht vor allem auf, wie wichtig es ist, gewohnte Pfade zu verlassen und auf seinen Bauch zu hören. So entwickelte Rinspeed zwischen März 2007 und März 2008 Squba, ein Auto, das sich nicht nur an Land, sondern auch unter Wasser bewegen kann. Das Auto konnte nach dem Vortrag in der Halle des World Trade Centers begutachtet werden und lockte zahlreiche Schaulustige an. Danach wurden die ersten Sessions von insgesamt zwölf gestartet. Im Mittelpunkt standen dabei Themen wie Spam, Web TV, VoIP, WLAN, VPN und Sicherheit. Laut Studerus war

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Unterhaltungsprogramm etwas auflockern», erklärt Frank Studerus das Engagement von Müller. Gerade der Teil nach der Mittagspause sei der unbeliebteste, Müller sei hier der Richtige gewesen, um alle wieder wachzurütteln.

Spannendes Live-Hacking

Gut besucht war die Live-Hacking-Show von Mark Semmler, der die Teilnehmer begeisterte. Sein Auftritt war eine gelungene Mischung zwischen Komik und Technik, so das Feedback der TEFO-Besucher. Und auch Thomas Ulrich, Extremabenteurer und Fotograf, sorgte mit seinem Bericht über zwei seiner Polarexpeditionen zum Abschluss des TEFO10 noch einmal für Spannung. Der passionierte Bergsteiger versuchte 2006 in drei Monaten alleine den gesamten Arktischen Ozean zu überqueren, musste die Expedition schlussendlich aber aus

Sicherheitsgründen abbrechen. Nur wenig später machte er sich mit einem norwegischen Kollegen an eine weitere Expedition, die erfolgreich endete. Ulrich zeigte in seinem eindrücklichen Referat mit vielen Bildern und Videoausschnitten, dass eine gute Vorbereitung lebenswichtig ist, genau so wie eine gute körperliche und mentale Verfassung.

Verleihung der Studerus-Awards

Zu guter Letzt wurden dann noch die ersten Studerus Projekt-Awards 2010 verliehen. In der Kategorie Publikumspreis wurde das Projekt «Zyxel auf hoher See» ausgezeichnet. Im Rahmen dieses Projekts errichtete Proton Automation einen Internetzugang auf der Hochsee-Segelyacht «Oceanis 50». Zudem musste die Ko m m u n i k a t i o n über 3G, Satellit und WLAN (im Hafen) ermöglicht werden. Die Besonderheiten dieses Projekts waren die Ko m m u n i k a t i o n über 3G in Kombination zur Satellitenanlage sowie ein weltweiter Remotezugang via DynDNS. Das Projekt «Zyxel fährt Ski» heimste den Jurypreis ein. Dabei ging es um die VoIPVernetzung des gesamten Skigebiets der Arosa Bergbahnen AG sowie um die Ablösung des bestehenden Multiplex-Netzes, welche das Churer Unternehmen Swisspro erledigte. Die besondere Herausforderung bei diesem Vorhaben war die Redundanz bei der VoIP-Telefonie durch ein eigens dafür gebautes Netz. Zudem musste das Glasfasernetz in einem topographisch sehr anspruchsvollen Gebiet errichtet werden. Am Ende des Tages zeigte sich Frank Studerus im Gespräch mit dem Swiss IT Magazine sehr zufrieden: «Wir haben nur wenige NoShows gehabt, das war an den Fachhändleranlässen jeweils anders.» Auch das Feedback der Teilnehmer sei gut gewesen, so Studerus. Das Technology Forum soll deshalb künftig jedes Jahr durchgeführt werden.

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TEFO10

Mit seinem wassertauglichen Fahrzeug Squba sorgte Frank M. Rinderknecht für Aufsehen.

Thomas Ulrichs Bericht über seine Polar-Expeditionen liess die Teilnehmer frösteln.

Auch das Networking kam am Studerus Technology Forum nicht zu kurz.

Kam bei den Teilnehmern gut an: Mark Semmler mit seiner LiveHacking-Show.

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Mike Müller sorgte mit seinen Erklärungen zur Welt und zur IT für viele Lacher.

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Konferenzen & Messen Nokia World 2010

Intel Developer Forum 2010

Intel zeigt Core-iX-Nachfolger I

ntel hat an seiner Entwicklerkonferenz IDF, die Mitte September in San Francisco stattfand, die zweite Generation seiner Core-Prozessoren für Notebooks und Desktops vorgestellt, die unter dem Codenamen «Sandy Bridge» entwickelt werden. Die neue Variante der Core-iX-Prozessoren wird im 32-Nanometer-Verfahren produziert und integriert das Grafiksubsystem direkt auf dem Chip. Die entsprechende Mikroarchitektur nennt Intel «Visibly Smart». Der Grafikkern teilt sich Cache und Speicherplatz mit der CPU und ist dazu

David Perlmutter, General Manager der Intel Architecture Group, stellte «Sandy Bridge» vor.

mit den CPU-Kernen und dem integrierten Speicher über eine Art Ring-Architektur verbunden. Die neuen Prozessoren sind laut Intel ab Anfang 2011 erhältlich. Neben «Sandy Bridge» hat Intel am IDF auch einen Ausblick auf die nächsten Server-CPUs gegeben: Nächstes Jahr kommt der «Westmere-EX» mit zehn Kernen und Support für Hyperthreading – wann genau liess Intel offen. Der Prozessor wird im 32Nanometer-Prozess gefertigt, bietet integrierte Beschleunigung für AES-Encryption und lässt sich in den LGA1567-Sockel einsetzen. Weiter hat Intel eine ganze Reihe neuer Atom-Prozessoren vorgestellt. Zum Beispiel den E600, Codename «Tunnel Creek», der dereinst in Autos, Smart Grids oder IP-Telefonen eingesetzt werden soll, oder «Groveland», der CE4200 heissen wird und für Fernseher und Settop-Boxen gedacht ist. Zudem zeigte Intel den Netbook- und Tablet-Prozessor «Oak Trail», der 2011 erscheinen soll und zwischen «Moorestown» und «Pine Trail» angesiedelt ist. Neben all den Chips hat Intel am IDF schliesslich auch noch einen Appstore für Netbooks lanciert, das Intel Appup Center. Dort können Entwickler Anwendungen, die speziell für Netbooks entwickelt wurden, zum Download bereitstellen. (Michel Vogel)

Angriff der Finnen

D

er diesjährigen Nokia-Hausmesse Nokia World 2010 gingen wegen des Ersetzens von CEO Olli-Pekka Kallasvuo durch Stephen Elop (ehemals Juniper) turbulente Tage voraus. Nichtsdestotrotz zeigte sich der Handy-Marktführer an der Messe angriffig und will vor allem für App-Entwickler Anreize schaffen. Unter anderem will Nokia die Developer Tools für Nokias Symbian-Plattform deutlich vereinfachen und an den Bezahlmodellen schrauben. So soll Nokias mässig erfolgreicher, und deshalb wohl überarbeiteter, Ovi-Store endlich mit Inhalten gefüllt werden. Endgeräte-seitig sollen noch in diesem Jahr erste Handys erscheinen, die auf dem neuen Symbian 3 basieren. Erster Eindruck: Solide NokiaArbeit, aber wenig aufregend. (Marcel Wüthrich)

VMworld 2010

Strategie für die IT der Zukunft D

ie VMware-Hauskonferenz VMworld lockte Anfang September über 17’000 Teilnehmer nach San Francisco. Der Virtualisierung-Marktführer präsentierte seine Strategie, mit der Unternehmen den Wechsel von der «IT als Kostenstelle» zum geschäftsorientierten «IT as a Service»-Modell vollziehen sollen. Dazu stellte VMware Neuerungen auf allen Ebenen vor – Infrastruktur, Applikationen und Endanwender. Zentrales Element ist die CloudApplikationsplattform vFabric, die das Java-Framework Spring mit umfassenden Plattform-Services verbindet, bestehend aus dem Lightweight-Application-Server TC Server, einer auf Spring und vSphere optimierten Tomcat-Variante, dem globalen Datenma-

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nagement-Service Gemfire, dem Cloud-ready-Messaging-Dienst RabbitMQ, dynamischem LoadBalancing via ERS und der Application-Performance-Lösung Hy-

peric. Applikationen, die mit VMware vFabric entwickelt wurden, sollen laut VMware Performance und Übertragbarkeit über heterogene Cloud-Umgebungen hinweg sicherstellen.

Ein pragmatischer Cloud-Computing-Ansatz muss aber auch den eigentlichen Nutzer mit einbeziehen. Der Hersteller will dieser Herausforderung mit einem nutzerorientierten «Desktop as a Managed Service»-Modell begegnen. An der VMworld wurde die neue Version 4.5 der Desktop-Virtualisierungslösung View gezeigt, mit der sich Endgeräte mit virtualisierten Desktops online oder offline überall nutzen lassen. Dank Einsatz von Tiered Storage sollen die Kosten für einen virtualisierten Desktop unter View 4.5 auf 252 Dollar pro User sinken: Der Desktop wird nicht als einzelnes Objekt auf physikalischem Speicher abgelegt, sondern plaziert Teile des Desktop-Image je nach operativen Charakteristiken und

gewünschtem SLA auf unterschiedlichen Storage-Tiers. Die Anwendungsvirtualisierungsschicht von View, Thinapp, wurde ebenfalls in einer neuen Version 4.6 vorgestellt, mit der sich bestehende Anwendungen schnell auf Windows 7 migrieren lassen. Schliesslich bot VMware einen Ausblick auf einen Cloud-basierten Management-Service namens Horizon. Dieser bietet anwenderbezogene, von Endgerät oder Betriebssystem unabhängige Methoden für User-Provisioning. Applikations- und Datenmanagement, die auch in Public Clouds Sicherheit gewährleisten. Die europäische Ausgabe der VMworld findet vom 12. bis 14. Oktober im Kopenhagener Bella Center statt. (Urs Binder)

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Quick Poll

IT-Ausgaben 2010

Budgets zur Hälfte im Plan ie Marktforscher von Gartner haben zur Jahreshälfte ihre Prognosen zu den IT-Ausgaben 2010 revidiert. Demnach sollen die Ausgaben, welche Unternehmen weltweit in IT investieren, in diesem Jahr lediglich 3,9 Prozent höher liegen als noch 2009. Anfang Jahr war man noch von einem 5,3-ProzentWachstum ausgegangen. Als Grund gibt Gartner den im Vergleich zum Dollar schwachen Euro an. «Die europäische Schuldenkrise hat Einfluss auf die Vorhersage der IT-Ausgaben», erklärt Richard Gordon, Research Vice President bei Gartner. Der Dollar sei im zweiten Quartal gegenüber dem Euro stärker geworden und dieser Trend werde sich fortsetzen. Insbesondere in der Sparte IT-Dienstleistungen hat Gartner die Prognose nach unten korrigiert – von 5,7 auf 2,9 Prozent. Aber auch für den Softwaremarkt ist Gartner pessimistischer (plus 3,1 anstatt plus 5,1 Prozent), genauso wie für das Telekom-Segment, wo man neu von einem Plus von 3,4 anstatt wie zuvor angenommen 5,1 Prozent ausgeht. Ein Lichtblick bildet zumindest das Hardware-Geschäft. Hier geht Gartner davon aus, dass die Ausgaben in diesem Jahr um 9,1 Prozent klettern. Zuvor war man noch von einem Plus von 5,7 Prozent ausgegangen. Für das satte Wachstum wird vor allem die stabile Nachfrage nach PCs verantwortlich gemacht,

auf die rund zwei Drittel aller Hardware-Aus- Jahren massiv steigen werden. Hauptgrund gaben entfallen. dafür soll die vielerorts anstehende Migration Die globalen Zahlen nicht bestätigen kön- auf Windows 7 sein. (Marcel Wüthrich) nen derweil die Teilnehmer des Quick Poll von Swiss IT Magazine. Auf die Frage, ob sich die Aktueller Quick Poll IT-Ausgaben im Unternehmen gemäss dem Derzeit wird wieder heftig über die Frage Budget für 2010 entwickelt haben, ist das Er- Windows oder Linux diskutiert. Wo findet man gebnis ausgeglichen. Bei 29 Prozent liegen Linux in Ihrem Unternehmen? die Ausgaben über Budget, und genauso gross ist der Anteil IT-AUSGABEN der Unternehmen, bei denen die Ausga4% ben unter Budget lie8% gen. Wobei von die25% sen 29 Prozent 8 Pro21% zent zu Protokoll geben, die Ausgaben würden «stark unter 42% Budget» liegen. Bei 42 Prozent läuft derweil alles nach Plan. Prognosen für die 4% Liegen deutlich über Budget 21% Liegen leicht unter Budget IT-Budgets 2011 findet 25% Liegen leicht über Budget 8% Liegen stark unter Budget man derweil noch 42% Es läuft alles nach Plan nicht. Doch gibt es bereits jetzt VorausGartner hat seine Wachstumsprognose für die weltweiten IT-Ausgaben sagen, dass die Aus2010 gesenkt. Haben sich die IT-Ausgaben in Ihrem Unternehmen nach gaben für IT in den Budget entwickelt? kommenden zwei

Quelle: Swiss IT Magazine

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MEISTGELESENE NEWS DES LETZTEN MONATS 1 Bilder zum 25-Jahr-Jubiläum von Abacus (2.9.2010) Die St. Galler Software-Schmiede Abacus hat ihr 25-Jahr-Jubiläum mit einem rauschenden Fest gefeiert. Hunderte von Gästen – Mitarbeiter, ehemalige Mitarbeiter sowie Geschäftspartner – waren zu dem Anlass am Hauptsitz in Wittenbach-St. Gallen geladen. 2 Alles neu bei Apple (2.9.2010) Apple hat eine ganze Reihe neuer Produktversionen vorgestellt. Der iPod Shuffle spricht mit dem Benutzer, der iPod Nano ist jetzt Multitouch-fähig und mit dem iPod Touch können Videotelefonate über WLAN geführt werden. Ausserdem wurden eine neue Version von iTunes, die neu die Social-NetworkFunktion «Ping» mitbringt, sowie Apple-TV vorgestellt. 3 Dell zeigt Tablet und Netbook in einem (15.9.2010) Dell hat anlässlich des Intel Developer Forum (IDF) ein Tablet namens Inspiron Duo vorgestellt. Wobei es eigentlich kein Tablet ist, sondern eher ein Netbook, das sich in ein Tablet verwandeln lässt. Dazu hat Dell das Gerät mit einer interessanten DisplayDrehtechnik ausgestattet: Es wird im Rahmen gedreht.

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4 Samsung bringt Galaxy Tablet (3.9.2010) 5 iPhone 4 fast problemlos lieferbar (2.9.2010) 6 Toshiba präsentiert Tablet mit USB-Anschluss (3.9.2010) 7 CE Expo 2010: Alles 3D oder was? (16.9.2010) 8 IT-Freelancer-Honorare im Sinkflug (9.9.2010) 9 Kanton Solothurn verabschiedet sich von Linux (16.9.2010) 10 Parlaments-App fürs iPhone (13.9.2010) 11 iOS 4.1 ist da und bringt neue Features (9.9.2010) 12 Telekom-Rating 2010: Sunrise der grosse Verlierer (10.9.2010) 13 Cablecom ermöglicht Aufzeichnen mit Digicard (1.9.2010) 14 Kostenlose E-Mail-Dienste im Vergleich (1.9.2010) 15 Windows Phone 7 wird ausgeliefert (3.9.2010)

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Markt & Trends

Swiss IT Magazine Online

TOOL DES MONATS WSUS OFFLINE UPDATE 6.6.3 Mit WSUS Offline Update sind Benutzer in der Lage, Windows-basierte Rechner auch ohne Internetverbindung mit Patches, Updates und Service-Packs auf Vordermann zu bringen. Die Funktionsweise des Open-Source-Tools ist recht einfach: In einem ersten Schritt wird definiert, welcher Betriebssystem-Typ beziehungsweise welche Office-Version aktualisiert werden soll und worauf die Updates heruntergeladen werden. In einem nächsten Schritt wird auf den Zielrechnern ein Client-Tool ausgeführt, das die Aktualisierungen dann über die vorgängig gespeicherten Updates vornimmt. WSUS Offline Update ist aus dem Tool c’t offline update hervorgegangen und wird mittlerweile vom Autor Torsten Wittrock als Open-Source-Projekt weiterentwickelt.

DOWNLOAD-CHARTS 1

Avira AntiVir Personal 10.0.0.567 Gratis-Virenkiller, der über 70'000 Viren eliminieren kann.

Wertung: ★ ★ ★ ★ ★ ★

2 CCleaner 2.35.1223 Löscht diverse nicht mehr benötigte Dateien.

★★★★★★

3 VLC Media Player 1.14 Bietet mit seinen Streaming-Features weit mehr als ein herkömmlicher Software-Player.

★★★★★★

4 Mozilla Firefox 3.6.10 Äusserst schneller und Feature-reicher Webbrowser.

★★★★★★

5 Readon TV Movie Radio Player 7.2 Dieses Tool bietet übers Web Zugriff auf hunderte von TV- und Radio-Sendern.

★★★★★★

6 Ad-Aware Free Anti-Malware 8.33 Wirkungsvolles Abwehrwerkzeug zur Bekämpfung von Malware und Spyware.

★★★★★★

7 OpenOffice 3.21 Frei verfügbare Büro-Suite, Alternative zu MS Office.

★★★★★★

8 Vdownloader 2.10.509 Videos von Youtube und Google Video direkt auf der lokalen Festplatte speichern.

★★★★★★

9 Asterisk Key 10.0 Macht aus Passwortsternen per Mausklick wieder Klartext.

★★★★★★

10 The GIMP 2.6.10 Leistungsfähiges Bildbearbeitungs-Tool im Open-Source-Umfeld.

★★★★★★

11 Free DVD MP3 Ripper 1.21 Konvertiert die Tonspuren von DVDs ins MP3-Format.

★★★★★★

CCleaner 2.35.1223

Readon TV Movie Radio Player 7.2

The GIMP 2.6.10

Jetzt herunterladen unter: www.swissitmagazine.ch/downloads 16

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Szene Schweiz

Swiss ICT Award 2010

Die Finalisten des Swiss ICT Award 2010 Es hat schon Tradition: Auch dieses Jahr kürt eine Fachjury die besten Schweizer ICT-Unternehmen in zwei Kategorien, und die Leser des Swiss IT Magazine wählen ihren Favoriten. stimmen sie jetzt ab: www.swissitmagazine.ch

D

er führende Branchenverband SwissICT und das Swiss IT Magazine zeichnen auch dieses Jahr wieder mit dem Swiss ICT Award die besten Schweizer ICT-Unternehmen aus. Nach einer Bewerbungsphase, in der sich über 45 Kandidaten gemeldet hatten, bestimmte eine hochkarätige Fachjury eine Shortlist mit je fünf Finalisten in den Kategorien «Champion» und «Newcomer». Bei der Beurteilung durch die Fachjury stehen die Kriterien Innovation, Potential, Standort Schweiz sowie der Kundenausrichtung im Augenmerk. Die Preise werden am 18. November an einer Veranstaltung im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern feierlich übergeben. Parallel zur zweiten Jury-Beurteilungsrunde läuft die Evaluation des Siegers in der dritten Kategorie «Public»: Die Leser des Swiss IT Magazine wählen aus allen Kandiaten der Shortlist ihren Favoriten für den Publikumspreis aus. Dieser Wahlgang startet am 27. September auf www.swissitmagazine.ch. Traditionsgemäss wird auch dieses Jahr unter den Teilnehmern ein attraktiver Preis verlost – näheres siehe Kasten nebenan.

Die «Champions»

In dieser Kategorie werden ICTUnternehmen mit einem klaren, nachvollziehbaren und nachhaltigen Leistungsausweis ausgezeichnet. Ein weiterer Award geht an eine erfolgreiche Persönlich-

Swiss IT Magazine

keit, die sich durch Innovation und Führungskraft auszeichnet.

Cambridge Technology Partners

Das Beratungsunternehmen wurde 1991 in Cambridge, Massachusetts gegründet. Nachdem es 2001 von Novell übernommen und als dessen E-Services-Division weitergeführt wurde, ist CTP seit 2008 wieder ein eigenständiges Unternehmen mit Hauptsitz in Nyon. CTP hat sich auf dem europäischen Markt als führender Anbieter von Management-Consulting, Technologie-Consulting und Outsourcing etabliert, beschäftigt in Nyon und Zürich über 210 Mitarbeiter und betreibt ein Global Delivery Centre in Budapest. www.ctp.com

Glaux Soft

Das 1996 gegründete Softwareunternehmen Glaux Soft mit Sitz in Bern hat sich zum Ziel gesetzt, mit seinen Lösungen die Geschäftsprozesse der Kunden nachhaltig zu optimieren. Mit der Anwendungsplattform Evidence auf Basis einer zukunftsorientierten dreigeteilten Architektur schliesst Glaux Soft die Lücke zwischen Standardsoftware und Individualentwicklungen: Standard-Module und -funktionen wie Adressverwaltung, Produkt- und ServiceKatalog oder Workflow sowie Basisdienste stehen ab Stange zur Verfügung. Die Kunden haben unter dem Motto «The Individual Standard» die Wahl zwischen

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einer absoluten Standardlösung, Teilen davon, individuell zusammengestellten Modulen und/oder völlig neu entwickelten Modulen und Funktionen. www.glauxsoft.com

guard-Verschlüsselungsplattform hat sich weltweit als Hochsicherheitslösung etabliert. Alle Produkte werden vollständig in der Schweiz entwickelt. www.infoguard.com

Infoguard

Namics

Der Zuger Security-Spezialist Infoguard ist Mitglied der Firmengruppe «The Crypto Group» und befasst sich mit Informationssicherheit in Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen. Infoguard entwickelt mit ingesamt 35 Mitarbeitern hochleistungsfähige Verschlüsselungslösungen für den Einsatz im MAN-, WAN- und SANBereich bis zu einer Datenrate von 10 Gigabit pro Sekunde. Die Info-

Der Web-Dienstleister Namics ist in der Schweiz in St. Gallen und Zürich sowie in Deutschland in Frankfurt, Hamburg und München vertreten. 280 Mitarbeiter bieten umfassende Services für E-Business und Markenkommunikation an. Namics realisierte bisher über 1200 Projekte für Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen, von der Website bis zum vollständigen, umfassenden Corporate

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Szene Schweiz Design. Eine der Spezialitäten ist die «dynamische Wortmarke», ein Logo, das eine Marke visuell und gleichzeitig inhaltlich veränderbar repräsentiert und sich ständig neu generiert. www.namics.com

Netcetera

Netcetera zählt zur Spitzengruppe der Schweizer IT-Dienstleister und geniesst das Vertrauen der Kunden bei sicherheits- und geschäftskritischen IT-Grossprojekten. Die Dienstleistungen decken den gesamten Lebenszyklus eines IT-Systems von Analyse und Beratung über Software-Entwicklung bis zu Betrieb und Unterhalt ab. Netcetera bedient sich dabei aktuellster Techniken wie objektorientierter Analyse, Agile Software Development, XP, CMMI, ITIL, RUP/OpenUP, Scrum und Hermes. Das Unternehmen hat auch früh die Bedeutung des Mobile Computing erkannt und ist heute einer der bedeutendsten Entwickler von Smartphone-Lösungen in der Schweiz. www.netcetera.ch

Die «Newcomer»

Diese Auszeichnung gilt einem jüngeren ICT-Unternehmen mit einem deutlichen Anspruch, in der Zukunft mit innovativen Lösungen eine bedeutende Rolle zu übernehmen. Auch in dieser Kate-

Swiss ICT Award 2010

gorie wird zusätzlich eine erfolgreiche Persönlichkeit mit einem Award ausgezeichnet.

Gbanga

Gbanga ist ein Reality-Game für Handys. Die Spieler benutzen ihr Mobiltelefon als Tor in eine virtuelle Welt. Zwischen der virtuellen und der realen Welt gibt es verschiedene Verbindungspunkte: Das Spiel ist abhängig vom jeweiligen Aufenthaltsort des Spielers. Die Basis dafür ist eine ortsabhängige, mobile Multi-User-Software mit Chat-System, interaktiver Online-Karte, Simulationssystem für Computergegner mit künstlicher Intelligenz und virtueller Handelsplattform für die gesammelten Gegenstände. Das Besondere an Gbanga ist die Kombination von Location-based-Techniken mit einer Social-Networking-Plattform sowie einem API, über das die Spieler eigene Inhalte programmieren können. Das Entwicklungsteam umfasst derzeit neun Mitglieder. www.gbanga.com

Kooaba

Das 2006 gegründete ETH-Spinoff Kooaba ist im Bereich der Bilderkennung und visuellen Suche aktiv. Die Kooaba-Software für Mobiltelefone erlaubt die Verbindung von physischen Objekten mit digitalen Informationen über die

Handy-Kamera ohne Einsatz zusätzlicher Tags oder Codes: Die visuelle Suchmaschine liefert Zusatzinformationen zum fotografierten Objekt. Kooaba bietet diese Dienste für B2B- und B2C-Anwendungen an. Die Technologie kommt auch in Werbekampagnen zum Einsatz – zum Beispiel bei Easyjet oder Selecta. Eine weitere Einnahmequelle für das Unternehmen ist die Lizenzierung seiner Bilderkennungstechnologie an andere Service-Anbieter. www.kooaba.com

Linguistic Search Solutions

Das Baarer Unternehmen beschäftigt 10 Mitarbeiter und etwa 20 Freelancer und stellt Softwarekomponenten zur Suche nach und zum Abgleich von Personendaten her. Diese kommen etwa in polizeilichen Informationssystemen, CRM-Systemen oder Anwendungen für die Datenbereinigung und Deduplizierung zum Einsatz. Die Software basiert auf linguistischen Regeln und Datenkomponenten, die auf der Erforschung der 50 weltweit wichtigsten Sprachen und Alphabete gründen. Der Fokus des Unternehmens soll auf der computerlinguistischen Forschung und Entwicklung verbleiben – für die Vermarktung bestehen Partnerschaften mit Softwareund Datenanbietern. www.linguisticsearchsolutions.com

Memonic

PREISVERLEIHUNG Die Preisverleihung der Swiss ICT Awards 2010 findet am 18. November im Rahmen des Swiss ICT Forum und der Eröffnung der «i-days 2010» und der «i-factory» im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern statt. Neben der Award-Verleihung gibt es an der attraktiven Veranstaltung Expertentalks zu den Themen Cloud Computing und Mobile Computing. Anschliessend an die Expertenrunde findet die AwardVerleihung statt. Daneben soll am Swiss ICT Forum auch das Networking nicht zu kurz kommen, etwa während des Stehdinners, das im Eintrittspreis dabei ist. Anmeldungen für die Veranstaltung werden auf www.swissict-award.ch ab sofort entgegengenommen. Der Eintritt kostet 190 Franken, Mitglieder von Swiss ICT und Grid Lucerne bezahlen 120 Franken.

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«Behalten Sie das Wesentliche» ist das Motto des kollaborativen Online-Notebooks Memonic, das von einem Team aus – so die Selbstdeklaration des Betreibers Nektoon – «passionierten Internet-Geeks und Untenehmern» rund um den Local.ch-Mitgründer Dorian Selz entwickelt und vermarktet wird. Der Service ist seit November 2009 online und bietet die Möglichkeit, die wesentlichen Inhalte von Webseiten – egal ob Text, Bild, Video oder Ton – in einem persönlichen Online-Notizbuch zu speichern, zu organisieren und mit anderen Nutzern zu teilen. Memonic lässt sich über den Browser, über eine Windows-

DIE JURy Marcel Bernet Ursula Bettio, Swiss IT Magazine & Swiss IT Reseller Rolf Bischofberger, Osec Dr. Hellmuth Broda, Dr. Hellmuth Broda Consulting Beat Bütikofer, Swisscom IT Services Adolf J. Dörig, Doerig + Partner Peter Duss, Xelog Hannes Gassert, Liip Dr. Solange Ghernaouti-Hélie, Universität Lausanne Luc Haldimann, Unblu Imke Keicher, Ikmc Alexander Mazzara, Joiz Markus Roth, Swisscom Reto Schmid, Synspace Barnaby Skinner, Sonntagszeitung Henning Steier, 20Min.ch Simone Tettamanti, Cornèr Banca Card Center Prof. Stephanie Teufel, IIMT Universität Freiburg Prof. Markus Wyss, Hochschule Luzern Die kompletten Kurzbiografien der Fachjuroren lesen Sie auf www.swissict-award.ch/Jury.aspx

Applikation und über diverse Smartphone-Apps nutzen. www.memonic.com

Run my Accounts

Das Stäfner Unternehmen Run my Accounts, gegründet vom HSGWirtschaftler und –Juristen Thomas Brändle, ist ein Online-Buchhalter für KMU und Treuhänder: Der Kunde drückt den Scan-toMail-Knopf des Scanners mit den Belegen, anschliessend braucht er sich um die Buchhaltung nicht mehr zu kümmern. Intelligente Algorithmen interpretieren den Inhalt der Belege automatisch und erstellen einen Buchungsvorschlag. Die Mitarbeiter von Run my Accounts prüfen diesen und lösen die Buchung aus. Der Kunde erhält über eine Web-Anwendung tagesaktuelle Zahlen. Die verarbeiteten Belege sind vollständig digitalisiert und über einen Link in der Buchung oder per Volltextsuche zugänglich. www.runmyaccounts.com

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Szene Schweiz

Start-up

Start-ups für den smarteren Planeten Mit der frisch lancierten Initiative «Global Entrepreneur» unterstützt IBM Jungunternehmen, die Softwarelösungen im Rahmen der Smarter-Planet-Themen entwickeln. Vo n U r s B i n d e r

B

ei IBM dreht sich seit einiger Zeit alles um den Kernbegriff «Smarter Planet»: Die ICT nähert sich der physikalischen Welt an – Sensoren erfassen eine Un­ menge von Daten, die über ein allgegenwär­ tiges Netzwerk kommuniziert und durch intel­ ligente Systeme analysiert werden wollen. Die Welt soll so insgesamt «smarter» werden, und zwar in fast allen denkbaren Bereichen von Banking über das Gesundheitswesen bis zur Wasserversorgung.

Partner für smarte ICT-Lösungen

Mit dem Programm «Partner World» betreut IBM traditionell globale und lokal tätige System­ integratoren, Value­Added­Reseller und ­Dis­ tributoren sowie Softwareentwickler (Indepen­ dent Software Vendors, ISVs) sowie «nichttra­ ditionelle» Partner wie NGOs, die ebenfalls Lösungen für den smarteren Planeten erarbei­ ten. In der Schweiz und in Österreich sind laut Patrick Cadonau, Leader ISV & Developer Rela­ tions, rund 900 ISVs registriert. Sie erhalten kostenlose Unterstützung auf verschiedenen

Ebenen, von der Online­Plattform Developer­ Works bis zu Co­Marketing­Aktionen. Von der Betreuung profitierten bis anhin in erster Linie gestandene Entwicklungsfirmen – um Start­ ups hat sich IBM nicht speziell gekümmert.

Eigenes Start-up-Förderprogramm

Dies soll sich nun ändern. Am 6. September lancierte IBM in der Schweiz die in den USA schon im März gestartete Initiative «Global Entrepreneur». Damit sollen Jungunterneh­ men bei ihrer Geschäftsentwicklung unter­ stützt werden. Die Teilnahme steht Entwick­ lungsfirmen offen, die sich in Privatbesitz be­ finden – börsenkotierte Unternehmen sind ausgeschlossen – und seit maximal drei Jahren aktiv sind. Massgeblich ist dabei das Grün­ dungsdatum des aktuellen Unternehmens: Wer seit zehn Jahren eine Einzelfirma hatte und sie vor zwei Jahren in eine AG übergeführt hat, darf teilnehmen. Die dritte Bedingung: Der Global Entrepre­ neur muss eine Software­basierte Lösung entwickeln, die zu den Smarter­Planet­The­ men passt. Die Lösung muss laut Siddharta Arora, der als Technology Manager IBM Inno­ vation Center in der Schweiz für die Global­ Entrepreneur­Initiative zuständig ist, zudem wiederverkaufsfähig sein – das Programm ist nicht für Systemintegratoren gedacht, die aus­ schliesslich projektspezifische Lösungen bauen.

Persönliche Unterstützung

Informationen zur Initiative «Global Entrepreneur» finden sich unter www.ibm.com/isv/startup.

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Einmal akzeptiert, profitieren die Teilnehmer nach dem Motto «Product, People, Promotion» dreifach vom Global­Entrepreneur­Programm: Sie können zu Test­ und Entwicklungszwecken kostenlos sämtliche Produkte aus dem IBM­ Softwarekatalog nutzen, vom Websphere­Ser­ ver bis zu den BI­Lösungen von Cognos. Dank einer Partnerschaft mit Amazon stehen IBM­ Softwarekomponenten zudem auch in der Cloud gratis zur Verfügung.

IBM stellt zweitens einen Project Resource Manager, der bei der Wahl der IBM­Leistungen und ­Technologien hilft, die für das jeweilige Projekt nützlich sein könnten. Software­ und Hardware­Ingenieure von IBM unterstützen den Lösungsentwickler bei technischen Fra­ gen. Dazu kommen die Online­Ressourcen und Schulungen des allgemeinen ISV­Pro­ gramms. Und drittens stehen verschiedene Marketing­Programme zur Erhöhung der Visi­ bilität der entwickelten Lösung bereit, sowohl IBM­intern – Stichwort Kontakt zur IBM­Sales­ force – als auch gegenüber dem Markt.

Zugang zum Innovation Center

Ein wichtiges Element der Start­up­Betreuung ist das Ende 2008 eröffnete Innovation Center am IBM­Sitz in Zürich. Die Global Entrepre­ neurs haben Zugang zu einer umfassenden Infrastruktur für Tests und Entwicklung: Es stehen sämtliche aktuellen IBM­Systeme vom Z10­Mainframe über ein Power­770­System bis zu Blade­Servern sowie die Storage­Systeme DS8100 und DS4700 zur Verfügung. Die Teilnehmer können hier ihre Lösung auf die IBM­Plattformen anpassen und entspre­ chend testen. Zwei Beispiele: Der Winterthurer Entwickler Razuna konnte seine gleichnamige Digital­Asset­Management­Lösung mit Unter­ stützung von IBM­Ingenieuren in zwei Tagen auf DB2 migrieren, und Doodle hat mit Hilfe der Ressourcen des Innovation Center ein Wid­ get entwickelt, das die bekannte Terminfin­ dungslösung auch für Lotus­Notes­Anwender zugänglich macht – dies war ausschlaggebend für ein aktuelles Kundenprojekt. Kein direktes Element der Global­Entrepre­ neur­Initiative sind Finanzierung und eigent­ liche Business­Unterstützung. Dazu arbeitet IBM mit verschiedenen Partnern zusammen; in der Schweiz sind dies das Institut für Jungun­ ternehmer, der Technopark Zürich, CTI­Ven­ ture, Swisscom Ventures und die jurassische Organisation Creapole.

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CIO-Interview: Claude Gerber, Calida

«Outsourcing hört man bei Calida nicht gerne» Seit Juli ist Claude Gerber als Head of IT bei Calida tätig. Im Gespräch mit dem Swiss IT Magazine zieht er ein erstes Fazit und spricht über anstehende Projekte und Ambitionen. das interVieW

füHrte

alina HUBer

S

wiss IT Magazine: Seit Juli sind Sie als Head of IT bei Calida tätig. Welche Bilanz ziehen Sie nach zwei Monaten? Claude Gerber: Ich finde meine Tätigkeit als Head of IT und Geschäftsleitungsmitglied spannend. Calida ist eine angenehme Firma mit gutem Klima und einer funktionierenden Umgebung. Nichtsdestotrotz gibt es Herausfor­ derungen und Projekte, die in der Pipeline stehen oder zum Teil bereits angelaufen sind. Es gilt nun, die Projekte in der richtigen Rei­ henfolge umzusetzen. Zudem muss ich die IT­ technischen Leitplanken für die nächsten sechs Jahre setzen – immer in Abstimmung mit dem Business. Danach entwickeln wir eine Road­ map und formen daraus kleine, umsetzbare Pakete.

Welche Projekte haben Sie bereits in Angriff genommen? Das Calida­Geschäft besteht aus zwei Haupt­ absatzkanälen: zum einen Fachhändler sowie Warenhäuser und zum anderen Retail, also unsere eigenen Stores. Momentan haben wir europaweit etwa 130 Filialen. Retail ist ein zukunftsgerichteter Absatzkanal und wird mo­ mentan stark gefördert. Um diesen Kanal opti­ mal zu unterstützen, führen wir SAP for Retail ECC 6.0 ein. Aktuell befinden wir uns bei die­ sem Projekt in der Blueprint­Phase. Wieso muss das alte Retail-System weichen? Als das Retail­Business dazumal aufgebaut wurde, hat man nach einer günstigen Lösung gesucht, die man schon hatte, und hat das Retail­Geschäft daher mit VMS abgebildet. Für einen Prototypen war das gar nicht so schlecht. Der Bereich Retail ist aber stark und schnell gewachsen, weshalb die bestehende Lösung den Anforderungen nicht mehr genügte.

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Wieso die Entscheidung für SAP? Unsere Anforderungen sind vielfältig. So muss das Produkt international, insbesondere auch für unsere Tochtergesellschaft Aubade, erhält­ lich und anwendbar sein. Ausserdem spielen Mehrsprachigkeit, die Verfügbarkeit und die Stabilität eine wichtige Rolle. Zudem sollte ein Produkt, das den Hauptabsatzkanal unter­ stützt, eine Lebensdauer von sieben bis zehn Jahren haben. Wir sind darauf angewiesen, dass es den Hersteller in vier Jahren noch gibt. Ausserdem haben wir im Kerngeschäft bereits SAP AFS im Einsatz, mit dem wir den Whole­ sale­Bereich sowie das Controlling und die Buchhaltung abbilden. Welche weiteren Projekte stehen an? Das Hauptprojekt ist die Erstellung einer neuen IT­Strategie. Es geht darum, die verschiedenen Aspekte unserer IT auszuleuchten. Zudem müssen wir die Architektur des Systems defi­ nieren und festlegen, wie wir fortfahren und uns entwickeln wollen. Was ist der Grund für den Strategiewechsel? Die bisherige Strategie hat ihren Zweck erfüllt, aber das Business hat sich verändert. Die Firma wächst. Wir brauchen stabilere und höher verfügbare Systeme, die wir auf Stan­ dards zurückführen können. Das haben wir momentan nicht unbedingt. Wir müssen die applikatorische und technische Systemland­ schaft so aufstellen, dass wir das Wachstum von Calida unterstützen können. Die IT darf kein Wachstumsbremser sein. Welche weiteren Systeme und Applikationen hat Calida im Einsatz? Auf technischer Seite sind das etwa 50 HP­ EVA­4000­Server mit rund 12 Terabyte Storage.

ClaUde GerBer (1966) ist seit JUli 2010 als Head of it Beim W ä s C H e k o n z e r n C a l i d a t ä t i G . Vo r seinem WeCHsel zU Calida War er a l s i t- l e i t e r B e i d e r f i r m a sCHneeBerGer linearteCHnoloGie tätiG. GerBer Hat eine leHre als masCHinenmeCHaniker aBsolViert. danaCH folGten eine informatikerBerUfsleHre mit eidGenössisCHem

diplom soWie ein master of BUsiness administration (mBa).

Zudem setzen wir Oracle­ und Microsoft­SQL­ Datenbanken ein. Client­seitig setzen wir auf Windows XP, auf HP­Workstations und IBM­ Notebooks. In den Stores stehen IBM­Kassen mit Höltl­Software. Die Kassen werden hier zentral aufgesetzt, der Support erfolgt durch externe Partner vor Ort. Setzen Sie auch auf Eigenentwicklungen? Nein, zumindest nicht komplett. Wir ent­ wickeln zum Beispiel gewisse Dinge in SAP weiter, um unsere Prozesse besser zu unter­ stützen. Dies vor allem im Kerngeschäft, wo es Calida­Eigenheiten betrifft. Eine generelle Entwicklung haben wir aber nicht. Das ist so in der bestehenden und in der neuen Strate­ gie verankert. Wir setzen auf Standard­Software­Applika­ tionen und versuchen, releasefähig zu bleiben und nur dort Anpassungen vorzunehmen, wo es wirklich sinnvoll ist. Wieso setzen Sie auf Standardapplikationen? Damit wir branchenübliche Lösungen einset­ zen können und um die Wartbarkeit zu ge­ währleisten. Zudem können die Systeme so kostengünstig und effizient betrieben werden.

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CIO-Interview: Claude Gerber, Calida

Je mehr Eigenentwicklungen man im Einsatz hat, desto mehr nimmt das System einen eige­ nen Charakter an. Release­Wechsel, Testarbeit und Integrationsszenarien werden aufwen­ diger. Es ist in unserer heterogenen Umge­ bung nicht sinnvoll, Sachen zu machen, die nicht von gängigen Plattformen unterstützt werden. Wie viele Mitarbeiter hat die IT-Abteilung? In der Calida­Gruppe – dazu gehören Calida und die französische Luxus­Lingerie­Marke Aubade – haben wir 22 IT­Mitarbeiter. Am Hauptsitz in Sursee arbeiten 16 Angestellte in der IT, der Rest ist in Paris und Ungarn. Wir wollen so viel wie möglich zentral machen und nur dort, wo es sinnvoll ist, dezentral arbeiten. So werden zum Beispiel die lokalen Clients und Datenapplikationen vor Ort betrieben. Bei SAP, dem Webauftritt und dem B2C­Shop ver­ folgen wir hingegen einen zentralen Ansatz. Wie läuft die Zusammenarbeit mit den sechs IT-Leuten, die nicht am Hauptsitz arbeiten? Wir treffen uns ab und zu, vor allem in Budget­ und Planungsphasen. Momentan ist durch die Einführung von SAP for Retail eine enge Zu­ sammenarbeit zwingend. So lerne ich auch gleich die Leute kennen.

Sind Sie mit der IT-Mitarbeiterzahl zufrieden? Ich möchte die Mitarbeiterzahl halten können. Allerdings strebe ich aufgrund der anstehen­ den Projekte eine gewisse Verlagerung an. Wir müssen uns mehr auf zukünftige Aufgaben mit neuen Technologien und Prozessen fokussie­ ren. Durch stabilere Umgebungen können wir mit derselben Anzahl Mitarbeiter Ressourcen freilegen und diese dazu nutzen, vermehrt wieder Innovationen in unsere IT­Abteilung zu bringen. Müssen die Mitarbeiter auf Grund der Verlagerungen umgeschult werden? Wir haben eine gute Truppe im Einsatz und decken ein breites Spektrum ab. In der Infor­ matik muss man immer wieder neue Produkte kennenlernen. Meist geschieht dieses Training on the project oder on the job. Wir wollen Topleute, und diese brauchen interessante Aufgaben – also nicht nur Moni­ toring und Operating. Klar haben wir ein Tagesgeschäft. Dieses sollte aber nicht mehr als 50 Prozent ausmachen. Die restliche Ka­ pazität sollte freistehen, um zum einen Infor­ matikprozesse und Systeme und zum anderen Businessprozesse und Anwender weiterzu­ bringen. Dorthin will ich die Calida­IT wieder bringen.

Mit welchen Ambitionen sind Sie zu Calida gekommen? Ich arbeite gerne in Firmen, in denen es darum geht, stabile, betriebswirtschaftlich sinnvolle Plattformen zu betreiben. Ich will aber nicht auf der bestehenden Lösung sitzen­ bleiben, sondern sie ausbauen und weiterent­ wickeln. Calida ist einem ständigen Marktwan­ del unterworfen, bietet also ein dynamisches Umfeld für IT­Applikationen. Zudem stehen viele spannende Projekte in der Pipeline. So sollen das bestehende SAP abgelöst und das Website­Hosting im B2C­ Bereich überarbeitet werden. Im Infrastruk­ turbereich haben wir zwar eine stabile Um­ gebung, die aber noch auf Windows 2003 basiert. Hier wollen wir in den nächsten Mo­ naten erhebliche Schritte nach vorne machen und die Infrastruktur auf den neuesten Stand bringen. Sie führen also Windows Server 2008 ein? Auf der Server­Seite führen wir Windows Ser­ ver 2008 R2 ein und auf der Client­Seite Win­ dows 7. Das Ganze soll zudem auf einer virtu­ ellen Umgebung betrieben werden. Momen­ tan sind erst gewisse Teile virtualisiert. Künftig wollen wir konsequent auf Server­ und Client­ Virtualisierung setzen.


Szene Schweiz Auf welchen Hersteller setzen Sie bei der Virtualisierung? Da haben wir VMware vSphere ESX­Server im Einsatz. Es geht darum, die technische Platt­ form hinter den Applikationen voranzutreiben, up­to­date zu halten und schlanker zu betrei­ ben. Ein weiterer Punkt ist die Anbindung un­ serer Produktionen in Ungarn und Tunesien sowie der Aussendienstmitarbeiter über den Citrix Terminal Server. Mit was lösen Sie das bestehende SAP ab? Das steht noch nicht fest. Die Tendenz geht aber in Richtung SAP, damit wir dieses System auf dieselbe Basis wie den Retail­Bereich stellen. Fix ist aber noch nichts. Wir werden uns sicher die Zeit nehmen und eine Evaluation machen. Die Evaluationsphase ist noch nicht gestartet? Nein, momentan steht SAP for Retail im Zen­ trum. Dort wollen wir im Oktober mit der Umsetzung und Implementierung beginnen. Am 1. Juli 2011 wird das Going­Live angestrebt. Anschliessend wird dann das SAP­Ablösungs­ projekt gestartet. Arbeiten Sie generell mit externen Partnern zusammen? Ja. Unser Ziel ist es, Kernwissen wie Prozess­ oder Calida­Wissen inhouse zu haben. Aber

CIO-Interview: Claude Gerber, Calida

dort, wo wir nicht weiterkommen, haben wir Partner. Namen möchte ich aber keine nen­ nen, da ich nicht werten möchte. Ist Outsourcing auch ein Thema bei Calida? Outsourcing ist ein Wort, das man bei Calida nicht gerne hört. Calida hatte Anfang 2000 die gesamte Informatik ausgelagert. Das war nicht gerade ein Erfolgsprojekt. Nach rund vier Jah­ ren hat man das Outsourcing daher aufgege­ ben und die eigene IT intern wieder komplett aufgebaut. Momentan ist nichts ausgelagert. Ich bin aber der Meinung, dass ein selektives Outsourcing, beispielsweise beim Basisbetrieb eines SAP, durchaus Sinn macht. Ein ganzheit­ liches Outsourcing kommt aber nicht in Frage. An wen hatte Calida dazumal ausgelagert? Das war ein bekanntes Unternehmen mit Sitz in der Schweiz. Wie sieht das IT-Budget aus? Die Budgets für 2009 und 2010 waren etwa gleich. Für 2011 sind wir momentan in der Planung. Das Budget wird um den Betrag der SAP­Einführung höher sein als sonst. Damit bewegen wir uns im Rahmen von branchen­ üblichen Kennzahlen, also irgendwo unter 3 Prozent und deutlich über 2 Prozent des Um­ satzes. Das finde ich vernünftig.

Wie sieht die Zusammenarbeit zwischen IT und Business aus? Für mich scheitern diejenigen IT­Abteilungen, die dem Business sagen, wie das Business zu funktionieren hat. Die IT darf keine Restrik­ tionen vorgeben, sondern muss das Business unterstützen. Das Business gibt vor, wie viel die IT kosten darf. In diesem Kostenrahmen bildet die IT die benötigten Prozesse ab. Ich brauche keine Entwickler, die im dunklen Kämmerchen arbeiten. Ich brauche Leute, die zwar ein technisches Verständnis haben und selbständig operieren. Meine Mitarbeiter sol­ len jede Aufgabe als kleines Projekt an­ schauen und innerhalb dieses Projekts sind sie dann für den gesamten Prozess verant­ wortlich. IT diktiert Business gibt es bei uns nicht. IT und Business gehören und arbeiten zusammen. Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? Ich hoffe, dass wir dann die in der Strategie festgelegten Eckpunkte grösstenteils umsetzen konnten und über eine Topinfrastruktur mit einem guten Team verfügen. Das, was zählt, ist die gefühlte Wahrnehmung des Managements: Wir haben wirklich Fortschritte gemacht, die IT ist kein Thema, sie läuft und unterstützt das Business. Wenn das in fünf Jahren erreicht ist, dann bin ich zufrieden.

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Gut verpackt zu Windows 7? Für den Erfolg einer Windows 7 Einführung ist die Qualität der Softwarepakete ausschlaggebend Windows 7 ist in aller Munde. Viele Unternehmen planen gerade aktiv die Umstellung der Systemlandschaft auf Windows 7. Egal, ob dabei die Entscheidung für 32-bit oder für 64-bit Technologie getroffen wird, die Installation von Anwendungen unter Windows 7 ist nicht mehr mit der unter Windows XP vergleichbar. Dies gilt im speziellen, wenn die Anwendungsinstallation über ein Endpoint Management System automatisiert werden soll. Gerade Windows 7 64-bit mit seiner Dualität der Registry und des Dateisystems stellt besondere Anforderungen an die zu installierende Software. Sollte deren Hersteller nicht explizit die Dualität berücksichtigt haben, so ist eine einfache Verteilung nicht ratsam bzw. nicht möglich. Die Software muss zuerst von einem Profi analysiert und die Installation speziell für Windows 7 64-bit repaketiert werden. Auch unter Windows 7 32-bit sollte ein Grossteil der sog. Legacy-Software nicht ohne spezielle Vorbereitung des Installationspakets installiert werden. Aufgrund der speziellen

Anforderungen und der damit verbundenen Kosten von Windows 7 auch an die Paketierumgebung — ein einfacher PC mit einer virtuellen Maschine als Paketierumgebung wie noch unter Windows XP ist für Windows 7 Paketerstellung bei weitem nicht mehr ausreichend — kann ein Outsourcing der Paketentwicklung zu einem ausgewiesenen Spezialisten eine Alternative sein. Die Ontrex AG mit ihrer mehr als zwölfjährigen Erfahrung im Bereich der Paketerstellung unter MSI und für virtuelle Applikationspaketierung bietet Paketerstellung für alle Arten von Verteilmethodiken in Schweizer Qualität zum Fixpreis. Ontrex garantiert die Abnahme der Pakete, die durchschnittliche Reject Rate liegt bei unter 3%, d.h. mehr als 97% aller Pakete, die im Kundenauftrag erstellt werden, werden vom Kunden ohne Nachbesserung sofort einsetzbar. Dieser Wert ist deutlich höher als bei Outsourcing zu osteuropäischen oder indo-chinesischen Anbietern erreicht werden kann. Neben der on

demand Paketerstellung bietet die Ontrex noch einen weiteren Service: Paketerstellung im Abonnement. Für spezielle Standardpakete von Anbietern wie z.B.: Adobe, aber auch für selbst definierte Pakete, können Abonnements gelöst werden, die es dem Kunden erlauben, jede vom Hersteller veröffentlichte Version innerhalb der Abonnementslaufzeit direkt vom Ontrex Paketportal zu laden. Gerade bei sehr updateintensiven Anwendungen spart dies Zeit und Geld. Selbstverständlich sind alle Ontrex Pakete unter allen Versionen von Windows inkl. Windows XP & Windows 7 lauffähig, sowohl 32bit als auch 64-bit. www.ontrex.ch Alle Neukunden, welche ein E-Mail mit dem Stichwort „Swiss IT Magazine“ an info@ontrex.ch senden, erhalten ein Abonnement für ein Paket aus dem Ontrex Standardangebot kostenlos für 1 Jahr.


Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

SwissICT Magazin Foto: Swisscom

Ausgabe 10/2010 vom 27. September 2010

INFORMATIKPRAKTIKER

Neue Grundbildung für den Supportbereich

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«ES FREUT MICH IMMER, WENN DIE KUNDEN ZUFRIEDEN SIND»

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BERUFSBEGLEITEND STUDIEREN

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DAS NÄCHSTE GROSSE DING IN DER SOFTWAREENTWICKLUNG

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FIRST ICT INVESTOR‘S DAY

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Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

SwissICT News Die falsche Frage Das Gerücht hält sich – trotz aller Information und obwohl Tausende das Gegenteil erlebt haben – unverrückbar fest. Hartnäckig wird gesagt, ein Lehrling koste nur, man habe keinen Ausbildner, keine angemessenen Arbeiten und keinen Arbeitsplatz zur Verfügung. Das sind die häufigsten Argumente von Betrieben, die keine Lehrlinge wollen. Auch in anderen Berufen übrigens. Aber Zehntausende erleben das anders, ihre Firma hat auch einen Profit aus der Lehrlingsausbildung, wie die Lehrabsolventen selber auch. Sie „hängen“ die Lehrlinge jeweils wie einen Assistenten an eine Fachperson. Gemeinsam managen diese beiden Auftrag um Auftrag, sowohl bei der Elektroninstallation auf dem Bau, beim Buchhaltungsabschluss im Rechnungswesen oder eben in der Informatik. Und sie weisen gemäss wiederholten grossflächigen Untersuchungen sogar einen Gewinn aus, sogar schöne Gewinne. Spätestens aber bei der Anstellung der eigenen Grundbildungsabsolventen im eigenen Betrieb. Zumindest

denen, die es schaffen, Leute zu guten Leistungen zu führen. Aber es ist trotzdem die falsche Frage. Die richtige ist nämlich: «Woher holen wir in Zukunft unsere Fachleute, um in unserer Aufgabe als Zudiener von Lösungen für alle Branchen, Produkte, Prozesse, Dienstleistungen und Verwaltung rechtzeitig nachzukommen? Und die Informatik auch im Lande zu behalten?» Und spätestens dann sollten die Mathematikkompetenzen eines Informatikers dazu führen, dass man zu denken und zu rechnen beginnt. Und dann sieht man: Wir müssen die Anzahl Lehr- und Praktikumsplätze verdoppeln und auf 100 Fachleute 16 Lernende anstellen. Kein Betrieb ist dazu zu klein. Danach müssen viele an die höhere Berufsbildung. Damit die Informatik in der Schweiz bleibt. Ich wünsche Ihnen etwas Zeit, um einmal über die richtige Frage nachzudenken.

Alfred Breu, ICT-Berufsbildung Schweiz

Veranstaltungskalender SwissICT Datum

Titel / Thema

Ort

29.09.2010

Scrum Breakfast

Bern

03.10.2010

Scrum Breakfast

Zürich

27.10.2010

Scrum Breakfast

Bern

21.10.2010

Service Model / Service Architektur

Bern

03.11.2010

Scrum Breakfast

Zürich

04.11.2010

Cloud Computing

Zürich

04.11.2010

Aktives Rednertraining Abendveranstaltung

Zürich

09.11.2010

Lean, Agile & Scrum in der Schweiz

Zürich

15.11.2010

1st Investor‘s Day

Zürich

24.11.2010

Scrum Breakfast

Bern

Informationen SwissICT, www.swissict.ch, Telefon 043 336 40 20

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«Es freut mich immer, wenn die Kunden am Ende zufrieden sind» Nach einem Unfall musste sich Corinne Kläui umschulen lassen. Sie entschied sich, Informatikpraktikerin zu werden. Mit Corinne sprach Lisa Wernli von der Zürcher Lehrmeistervereinigung Informatik. Sie haben in diesem Sommer Ihre 2jährige Lehre bei der Swisscom als Informatikpraktikerin mit der guten Note 5.2 erfolgreich abgeschlossen und des eidg. Berufsattest (EBA) erhalten. Was genau macht eine Informatikpraktikerin während der Ausbildung? Meine Hauptaufgaben waren Installation von Hardware und Software nach Vorgabe, Wartung und Fehlerbehebung an PC-Arbeitsplätzen und Peripheriegeräten, Support für Benutzer/innen, Kundinnen und Kunden, sowie Beratung und Verkauf von IT-Geräten. Welche Arbeiten haben Ihnen am besten gefallen und warum? Am besten gefiel mir der Kundenkontakt. Corinne Kläui Es freute mich immer, wenn ich meine Aufgabe korrekt erledigen konnte und die Kunden am Schluss zufrieden waren. Wie wurde Ihr Interesse an diesem Beruf geweckt und was waren schlussendlich die massgebenden Gründe, eine Lehre als Informatikpraktikerin zu beginnen? Ich hatte einen Autounfall und konnte daraufhin nicht mehr lange sitzen und stehen. Aus diesem Grund musste ich mich umschulen lassen. Ich besuchte einen Informationsanlass zum Berufsbild Informatikpraktiker, bewarb mich und bekam glücklicherweise die Lehrstelle bei Swisscom.

IT wird oft noch als Männerdomäne betrachtet. Diese Ansicht teilen Sie ja wahrscheinlich nicht. Grundsätzlich ist bei Frauen und Männern wichtig, dass man sich für den Beruf interessiert und auch Spass daran hat. Um solche Berufe zu verstehen, ist es wichtig, dass Frauen in den Beruf hineinsehen. Wir waren drei Frauen in unserer Klasse, was schon eine verhältnismässig hohe Anzahl ist. Ich finde das toll, denn was Männer können, können wir Frauen auch. Haben Sie Weiterbildungspläne? Ich habe die Chance, dass ich bis im Dezember noch weitere Berufserfahrungen bei der Swisscom sammeln darf. Ich könnte mir eine Weiterbildung im Netzwerkgebiet sehr gut vorstellen. Viele meiner Kolleginnen und Kollegen machen jetzt noch eine teilweise verkürzte Informatiker-Lehre mit Schwerpunkt Support. Was raten Sie Jugendlichen, um die richtige Ausbildung zu finden? Ich empfand es als sehr schwierig, bereits während der Schule einen Beruf wählen zu müssen. Deshalb rate ich unschlüssigen Schülerinnen und Schülern, das 10. Schuljahr zu besuchen oder einen Sprachaufenthalt zu machen. Es wäre schade, eine Ausbildung zu beginnen und diese aufgrund mangelnden Interesses abzubrechen.

SwissICT Magazin 27. September • 10/2010


Informatikpraktiker/-praktikerin – neue Grundbildung für den Supportbereich Drei Ausbildungsgänge haben die Attestausbildung zum „Infopraktiker“, wie er im Pilot in Bern und Zürich hiess, durchlaufen. Diese verlief sehr positiv, die beteiligten Betriebe sind zufrieden und haben immer wieder neue angestellt. In diesen Tagen hat das Bundesamt für Berufsbildung die neu erstellte Bildungsverordnung genehmigt. Ab jetzt können alle Betriebe in allen Kantonen Informatikpraktiker/-innen ausbilden. Alfred Breu Die 2-jährige Ausbildung ist dafür geschaffen, um einerseits Jugendlichen mit Interesse und Flair für die Informatik und gewissen schulischen Lücken einen Einstieg in die Informatik zu ermöglichen und anderseits, dieses Potential im Support und der Systemauslieferung und -pflege zu nutzen. Aus Erfahrung wissen wir, dass die Absolvent/-innen dieser Ausbildung danach mehrheitlich eine Informatiklehre mit Schwerpunkt Support aufnehmen und damit in der Informatik bleiben. Das ermöglicht den Betrieben, auch diesen Bereich zu professionalisieren und langfristige Stellenbesetzungen ins Auge zu fassen. Die jungen Leute sind dankbar, dass sie in der Informatik arbeiten dürfen und blühen in der Praxis in aller Regel richtig auf. Das schafft die Grundlage für künftige gute Mitarbeitende mit wachsenden Kompetenzen.

ICT-Bildungskonzept – zielgerichtet, marktorientiert Mit der Attestausbildung Informatikpraktiker wurde eine letzte Lücke geschlossen. Das Bildungskonzept umfasst nun alle Bedürfnisse der Wirtschaft und ist vor allem sehr flexibel. Anpassungen können innert weniger Monate in Form von zusätzlichen Modulen (anstelle von nicht mehr benötigten) vorgenommen werden. Es umfasst sowohl schulische wie duale Wege in die ICT und ist höchst durchlässig.

Grundbildung für alle Fälle – jeder Sechste ein/-e Lernende/-r Hier eine Beschreibung der wesentlichen Bereiche der Grundbildung der künftigen Informatikfachleute. Zentrale

Funktion hat die duale Grundbildung, allenfalls mit Outsourcing des ersten Lehrjahres in ein Basislehrjahr. Drei Tage sind die Lernenden in einem Betrieb, an zwei Tagen gehen sie in die Berufsschule, wo sie nebst Allgemeinwissen, Mathematik, Betriebswirtschaft, Naturwissenschaften und Englisch mit den überbetrieblichen Kursen zusammen 1400 Lektionen Informatik im Schwerpunktbereich geniessen. Dort werden die Grundlagen in handlungsorientierten Modulen gelegt: Die Lernenden implementieren eine Applikation objektorientiert oder nehmen einen Internet-Server in Betrieb. Im Verlauf der ersten beiden Lehrjahre erwerben sie vor allem die schwerpunktorientierte Bildung, damit sie für die Betriebe rasch einsetzbar sind. Ziel ist es, dass nun in den Betrieben entsprechend Lehrstellen geschaffen werden. Jeder sechste

in der Informatik soll ein Lehrling oder Praktikant sein!

Ziel: zwei Drittel in die höhere Berufsbildung Viele Firmen suchen regelmässig Fachhochschulabgänger/-innen. Diesen Weg wollen wir als Königsweg forcieren: Zuerst die Informatik-Lehre oder Informatikmittelschule und dann das FH-Studium. Dieses baut auf den Grundlagen der Grundbildung und führt die jungen Leute genau zu den so dringend gewünschten Kompetenzen. Das FH-Studium ist sowohl berufsbegleitend möglich als auch als Vollzeit-Studium. Beachten Sie dazu auch den Bericht von Olaf Stern auf Seite 26 in dieser Ausgabe. Die höheren Fachschulen Technik und Wirtschaftsinformatik setzen inskünftig auch auf die Berufsbildung

Informatik ab und erreichen dadurch einen deutlich höheren Abgangswert. Diese Ausbildung wird eine wichtige Rolle in der Nachwuchsausbildung der künftigen Informatiker/-innen spielen. Eine zentrale Rolle soll die Vorbereitung zur Berufsprüfung mit dem eidg. Fachausweis als Resultat und danach die höhere Fachprüfung mit dem eidg. Diplom spielen. Die Berufsprüfung belegt die Kompetenzen einer Spezialisierung in wichtigen Bereichen der Informatik. Ihr Wert soll der eines “Professional Bachelors” sein. Die Lehrgänge in verschiedenen Schwerpunkten des Berufsfeldes werden im Herbst 2011 starten.

Alfred Breu, SwissICT-Fachgruppe Lehr- und Praktikumsbetriebe

Berufsbild Informatikpraktikerin/-praktiker EBA Das Berufs- und Arbeitsfeld der Informatikpraktiker/innen umfasst die Installation von Arbeitsplatzsystemen, die Anleitung der Benutzer/innen im Umgang mit diesen, dem Support von Benutzer/innen und Kund/innen, der Pflege von InternetSites nach Vorgaben und mit der Administration im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. Ihre Kund/-innen sind je nach Ausrichtung der ausbildenden Firma innerbetrieblich, im Laden oder extern. Sie betreuen diese Kund/-innen selbstständig oder in Zusammenarbeit mit einer anderen Fachperson. In der Regel arbeiten sie in einem Kleinteam. Wichtigste berufliche Handlungskompetenzen Die Ausbildung Informatikpraktiker/in EBA soll im Umfeld von Informatikdienstleistungen zu folgenden Tätigkeiten befähigen: • Sie sind in der Lage, Standardinstallationen und Wartungen von IT-Arbeitsplätzen und Peripheriegeräten selbstständig nach Checkliste und Vorgabe vorzunehmen. • Sie sind fähig, einfache Fehler an IT-Arbeitsplätzen und Peripheriegeräten zu beheben. • Sie beraten ihre Kundschaft. • Sie pflegen Webseiten und sind verantwortlich, dass stets die aktuellen Daten und Dokumente aufgeschaltet sind. • Sie verfügen über ein solides Informatikgrundwissen, arbeiten zuverlässig, systematisch und umweltbewusst. Zudem sind sie kontaktfreudig und dienstleistungsorientiert und können gut auf die Bedürfnisse ihrer Kundschaft eingehen.

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Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

Berufsbegleitend studieren: herausfordernd, aber lohnend Viele Schweizer Bildungseinrichtungen bieten ein berufsbegleitendes Studium in einem technischen Studiengang an. Die Entscheidung für eine bestimmte Studienform will überlegt sein und hängt nicht zuletzt vom persönlichen Umfeld und jedem Studierenden selbst ab. Olaf Stern

I

Olaf Stern

n der Vergangenheit fokussierten sich die staatlichen Lehreinrichtungen auf das Vollzeitstudium; das berufsbegleitende Studium wurde in der Regel von Bildungseinrichtungen mit privater Trägerschaft angeboten. Entsprechend waren nicht nur die Studienformen an sich, sondern auch die Curricula unterschiedlich und nur eingeschränkt vergleichbar. In Zusammenhang mit der Fachhochschulreform in der Schweiz (im Zuge der Bologna-Reform) bieten die Schweizer Fachhochschulen inzwischen fast alle Studiengänge als Vollbeziehungsweise Teilzeitstudium und als berufsbegleitendes Studium an. Der Begriff „berufsbegleitend“ als Studienform erweckt oft den Eindruck, dass Studierende neben der beruflichen Tätigkeit noch „ein wenig in der freien Zeit studieren gehen“. Die Realität sieht anders aus: Zu der oft erheblichen Belastung durch den Beruf kommen die Anforderungen und Aufgaben eines vollen Studiums (wenn auch zeitlich gestreckt) auf die Studierenden hinzu. Berücksichtigt man zudem die privaten Verpflichtungen (und Interessen), fragt man sich zu Recht, wie ein solches Studium erfolgreich durchführbar sein soll. Häufig – wie in vielen anderen Situationen – führt nur ein ausgewogenes Ganzes und Miteinander zum Erfolg: Die Studierenden (samt ihrem privaten Umfeld), ihre Arbeitgeber und die Bildungseinrichtung müssen an einem Strang ziehen: • Ausbildungseinrichtung: Während das Teilzeitstudienmodell fast komplett in das Vollzeitstudienmodell integriert werden kann, bedarf es für das berufsbegleitende Studium Anpassungen und Ausrichtungen: - Streckung der Studiendauer (im Vergleich mit einem Vollzeitstudium an einer Hochschule – Bachelor – in der Regel von drei auf vier Jahre) - Zusätzliche Streckung der Semesterdauer um mehr Wochen - Ausrichtung des Kontaktunterrichts auf ein kompaktes Lehrangebot unter Einbezug der Abende und des Samstags (das Feedback aus der Wirtschaft bzw. den Arbeitgebern besagt eindeutig, dass diese in der Regel maximal einen Arbeitstag unter der Woche fest für die Ausbildung tolerieren bzw. akzeptieren; demzufolge ist dieser Tag „optimal“, d. h. kompakt, zu nutzen. Die verbleibenden Unterrichtseinheiten müssen am Abend

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und am Samstag angeboten werden.) - Zeitlich flexible Gestaltung der umfangreichen studentischen Arbeiten (z. B. freie Wahl des Beginns der Bachelorarbeit und anderer Projektarbeiten für die Studierenden) - Intensive (individuelle) Betreuung der Studierenden • Studierende: Die Studierenden müssen sich bewusst und bereit sein, dass sie zusätzlich zu ihrer Belastung am Arbeitsplatz erhebliche Leistungen für das Studium aufbringen müssen: - Nebst dem Präsenzunterricht ist ein erheblicher Anteil für das Selbststudiums einzuplanen (ca. noch einmal der zweifache Umfang des Präsenzunterricht) - Die Leistungen für das Studium finden ausschliesslich ausserhalb der normalen Arbeitszeit statt und erfolgen in der Regel zu Lasten der Freizeit (und des privaten Umfeldes); Wochenenden und Ferientage müssen oft für das Selbststudium (z. B. Lösen von Übungsaufgeben, Projektarbeiten, Lernen und Prüfungsvorbereitungen) geopfert werden - Ein gutes Zeit-Management und Disziplin ist zwingend für den Studienerfolg - Die Anstrengungen müssen über mehrere Jahre „durchgehalten“ werden, wodurch eine sehr hohe Dauerbelastung entsteht • Arbeitgeber: Sie sollten die Mitarbeitenden in der Ausbildung unterstützen und - die Möglichkeiten der Reduktion des ArbeitszeitPensums ausschöpfen - ein flexibles Arbeitszeitmodell anbieten sowie allgemein - ein Entgegenkommen und Verständnis in besonderen zeitlichen Situationen (z. B. im Vorfeld von Prüfungen, Semester- und Bachelorarbeiten) zeigen Was motiviert Studierende, solche Mehrbelastungen auf sich zu nehmen – und auch ihrem privaten Umfeld zuzumuten? Was sind die Vorteile eines berufsbegleitenden Studiums? Fragt man die Studierenden, erhält man häufig folgende Antworten: • Finanzielle Unabhängigkeit: Studierende mit finanziellen Verpflichtungen (z. B. Familie) können häufig nur unter weitgehen-

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Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

der Beibehaltung ihres Einkommens ein Studium aufnehmen; dieses wäre als Voll- bzw. Teilzeitstudium so nicht möglich. Aber auch Studierende ohne direkte Verpflichtungen möchten nur ungern ihren Lebensstandard reduzieren, wenn sie bereits berufstätig waren (z. B. im Anschluss an eine Lehre). • Integration im Arbeitsumfeld: Die Studierenden verbleiben in ihrem beruflichen Umfeld und können auch weiterhin anspruchsvolle Aufgaben und Projekte (anders als bei einem „Teilzeitjob“) bearbeiten. Mit der in die Weiterbildung investierten Zeit signalisieren sie Motivation und qualifizieren sich zudem für weitere Karriereschritte. Das vorhandene Netzwerk des Berufsalltags bleibt erhalten bzw. kann weiter ausgebaut werden; nicht zuletzt auch durch neue Kontakte an der Hochschule. • Direkte Umsetzung des Erlernten im beruflichen Alltag: es findet unmittelbar ein Transfer zwischen Theorie und Praxis in beiden Richtungen statt, welches auch wichtig für die Festigung des Erlernten ist. • Anerkennung von Arbeitsleistungen als Studienleistungen: die Anrechnung des im beruflichen Umfeld erworbenen Fachwissens in Form von ECTS-Punkten ist in einem Voll- oder Teilzeitstudium nur sehr eingeschränkt möglich. • Themen aus dem Berufsumfeld können in Projektarbeiten einfliessen – damit ist eine sehr praxisnahe Ausrichtung des Studiums möglich (dieses setzt die Bereitschaft und Fähigkeit der Ausbildungseinrichtung voraus) • Aus- und Aufbau auf bereits vorhandenem Wissen: neurobiologische Erkenntnisse belegen, dass Lernen umso einfacher wird, je mehr Verbindungen zu bereits bekanntem Wissen (z. B. wenn sich Inhalte aus dem beruflichen Umfeld mit denen des Studiums überschneiden) assoziiert werden können. • Anerkennung seitens der Arbeitgeber: die Besonderheit des berufsbegleitenden Studiums bringt die Doppelbelastung, Arbeit und Studium, mit sich. Dieses verlangt eine hohe Belastbarkeit, Zielstrebigkeit, Ausdauer, Motivation, Einsatzwillen und Hartnäckigkeit, alles Eigenschaften, die Arbeitgeber

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von ihren Mitarbeitenden fordern und zukünftige Kadermitarbeitende auszeichnen. Damit zahlt sich auch für die Arbeitgeber die Unterstützung ihrer Mitarbeitenden in einem berufsbegleitenden Studium aus: die Mitarbeitenden bleiben nicht nur dem Unternehmen erhalten, sie erfahren zudem eine Ausbildung, die mehr oder weniger einen Technologietransfer von F&E-Erkenntnissen und -Methoden ins berufliche Umfeld gewährleistet. Nicht zuletzt hilft die berufsbegleitende Ausbildung auch den aktuellen (und absehbaren) Fachkräftemangel in technischen Berufen zu reduzieren – es wird Interessierten die Möglichkeit für eine Weiterbildung geboten, denen ansonsten dieser Weg verschlossen bleiben würde. Dr. Olaf Stern ist Leiter des Studiengangs Informatik an der Hochschule für Technik Zürich (HSZ-T), Teilschule der Zürcher Fachhochschule (ZFH). Die HSZ-T hat sich auf die berufsbegleitende Ausbildung fokussiert. Sie bietet mit derzeit knapp 250 Studierenden in Informatik den grössten berufsbegleitenden Informatik-Studiengang in der Schweiz an.

Überblick: Pro und Kontra eines berufsbegleitenden Studiums + Finanzielle Unabhängigkeit + Integration im Arbeitsumfeld; Bewahrung und Ausbau des beruflichen Netzwerks + Direkte Umsetzung des Erlernten im beruflichen Alltag – Transfer zwischen Theorie und Praxis + Anerkennung von Arbeitsleistungen als Studienleistungen + Praxisnahe Ausbildung: Themen aus dem Berufsumfeld können in Projektarbeiten einfliessen + Aus- und Aufbau auf bereits vorhandenem Wissen + Anerkennung seitens der Arbeitsgeber: Zielstrebigkeit, Ausdauer, Motivation, Einsatzwillen

-

Längere Studiendauer Längere Semesterdauer Unterricht am Abend und am Samstag Verzicht auf Freizeit (u. a. Abende, Wochenenden und Ferientage) - Belastung des privaten Umfeldes - Langwährende hohe Dauerbelastung - Reduktion der Beschäftigung

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Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

LAS – das nächste grosse Ding in der Softwareentwicklung Mehr als 160 Teilnehmende setzten sich im Rahmen der «Lean Agile Scrum Konferenz 2010» vom 7. September 2010 in Zürich mit der Frage auseinander, wie sich Unternehmen zu einem umfassenden «Lean Enterprise» wandeln können. Kern der Tagung bildete die Auseinandersetzung mit den Themen Agilität und Scrum. Damian Suter

W

ie war es möglich, das Empire State Building in New York – lange vor dem Einzug des Computers und vor der Verwendung computerbasierter Gestaltungs- und Planungstools – in lediglich eineinhalb Jahren zu bauen? Gerechnet vom ersten Planungsschritt bis zur Eröffnung am 1. Mai 1931.» Diese Frage stellte die «Lean, Agile & Scrum»-Expertin Mary Poppendieck zu Beginn ihrer Keynote an der «Lean Agile Scrum Konferenz 2010» vom 7. September 2010 in Zürich. Klar, dass die weltweit angesehene Autorin nicht ohne Antworten blieb und in ihrem pointierten Referat unter dem Titel «Die Tyrannei des Plans» auf Schlüsselfaktoren einging, wie sich Projekte im Allgemeinen und Software-Projekte im Speziellen schneller, vorhersehbarer und nutzungsgerechter umsetzen lassen.

Damian Suter

Die schweizweit grösste LAS-Konferenz mit internationaler Beteiligung Bei der Softwareentwicklung handelt es sich bei weitem (noch) nicht um eine ausgereifte Disziplin. Dies machte der bemerkenswerte Besucherandrang an der wichtigsten Agileund Scrum-Konferenz der Schweiz mehr als deutlich. So nahmen rund 160 Teilnehmende an der hochkarätigen Tagung teil. Unter dem Tagungsmotto «Vom Scrum-Projekt zum schlanken Unternehmen» gingen sie der Frage nach, wie sich Zeit- und Budgetüberschreitungen, fehlerhafte oder unvollständige Software- oder Endprodukte, die den gestellten Anforderungen nicht oder nur teilweise entsprechen, verhindern

lassen. Kern der Tagung bildete die Auseinandersetzung mit der «agilen Software-Entwicklung» und dem Entwicklungsframework Scrum. Dass es sich bei «Lean, Agile & Scrum» nicht bloss um neue Werkzeuge und Prozesse, sondern vielmehr um einen eigentlichen Paradigmenwechsel handelt, machte Peter Stevens, Vorstandsmitglied der SwissICT-Fachgruppe «Lean, Agile & Scrum» bereits im Rahmen seiner einführenden Worte deutlich: «Es reicht nicht mehr, funktionierende Produkte zu entwickeln. Vielmehr sind Lösungen gefragt, die die Kunden begeistern. Dazu braucht’s Kreativität. Und diese kann nur dann entstehen, wenn die Entwicklungsarbeit mehr durch Vertrauen denn durch Überwachung geprägt ist. Dazu wiederum sind innovative, agile Formen von Softwareentwicklung sowie Selbstorganisation und -verwaltung der Entwicklungsteams notwendig.»

Basiswissen mit konkretem Praxisbezug

Wie sich Produktivität und Qualität im Bereich der SoftwareEntwicklung steigern lassen, welche Chancen und Herausforderungen die agile Software-Entwicklung sowie das Framework Scrum mit sich bringen – zu diesen und weiteren Fragen erhielten die Teilnehmenden der vom Branchenverband SwissICT organisierten Veranstaltung kompetente und differenzierte Antworten. So etwa durch die einführende Keynote von Henrik Kniberg, einem der weltweit profiliertesten LASExperten. Kniberg machte deutlich, dass das weit verbreite Wasserfallmodell den Anforderungen eines modernen Software-Engineerings «Es ist den Veranstaltern der ‹Lean Agile Scrum Konferenz 2010› gelungen, und dem Handling komplexer Projekte nicht genügt. Und er zeigte Wege auf, interessierte Teilnehmer aus unterschiedlichen Branchen sowie erfahrene wie sich Unternehmen zu umfassenden Redner zusammenzubringen. Fazit der gelungenen Veranstaltung: Die ra- «Lean Enterprises» wandeln können. Zu agilen Firmen, die sich durch Flexibilität, sant steigende Dynamik und die Zunahme der Komplexität, der die Unter- Kundennähe und ein kurzes «Time to nehmen nicht nur in der ICT ausgesetzt sind, zwingen diese dazu, schlank Market» auszeichnen. Dabei illustrierte er, wie Software-Projekte dank «Lean, Agile und agil zu werden, um auf Unschärfe, Trends und Gefahren adäquat re- & Scrum» auf eine neue Art und Weise agieren zu können. Langfristig werden jene IT-Abteilungen gewinnen, die erfolgreich(er) umgesetzt werden können. Vertiefende Break-out-Sessions und den Wandel zu Lean, Agil oder Scrum erfolgreich meistern.» Workshops sowie die Plattform «World Dr. Adrian Honegger, Co-Leiter IT, Basler Versicherungen AG, Basel Café», die den gezielten Erfahrungsaus-

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Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

tausch ermöglichte, waren weitere Highlights der Konferenz. Besondere Erwähnung verdient ferner die Initiative «The doctor is in». Im Rahmen dieser Initiative standen diverse Experten spontan und kostenlos für persönliche Gespräche und Auskünfte zur Verfügung. Sie ermöglichten den Teilnehmenden, konkrete praxisbezogene Lösungsansätze zu ihren individuellen Herausforderungen zu finden. Ob Scrum-Experte, Senior Manager oder Business Analyst, ob Projektleiter, Software-Architekt oder Entwicklungsingenieur – die Teilnehmenden waren sich einig, dass Agile und Scrum nicht dogmatisch betrachtet werden dürfen, dass mit Scrum jedoch «The next big thing» drauf und dran ist, die Art und Weise, wie Software entwickelt wird, zu revolutionieren. Wie könnte dies besser zum Ausdruck kommen als beispielsweise in der Tatsache, dass die grösste europäische Software-Schmiede, die Walldorfer SAP AG, ganz auf Agilität und Scrum setzt und sich zum «Lean Enterprise» wandelt.

Referentin und Referenten im Gespräch.

Damian Suter, CEO Captiva GmbH, Oberrohrdorf

Mary Poppendieck, international angesehene LAS-Spezialistin.

Lean Agile Scrum Konferenz 2010 Die jährlich durchgeführte «Lean Agile Scrum Konferenz» gilt als wichtigster Community-Event der schweizerischen LAS-Szene. Organisiert wird sie in Fronarbeit von einem Kernteam der LAS-Community. Dies mit dem Ziel, eine Plattform für den Austausch zu schaffen und durch die Kontakte mit anerkannten LAS-Experten zu lernen und sich stetig zu verbessern. Kontakt: SwissICT, Carol Lechner, Vulkanstrasse 120, 8048 Zürich, Tel. 043 336 40 20, info@swissict.ch, www.swissict.ch

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Henrik Kniberg zeigte Wege auf, wie sich Unternehmen zu umfassenden «Lean Enterprises» wandeln können.

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Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

SwissICT-Fachgruppe «ICT Innovation» stellt Investor‘s Day auf die Beine Die Fachgruppe «ICT-Innovation» führt am 15. November 2010 den ersten ICT Investor’s Day durch. Acht ICT-Jungunternehmen präsentieren sich branchenkundigen Investoren, um eine Start-up-Finanzierung und Begleitung zu finden. Jan Fülscher Die ICT-Branche weist einige Besonderheiten auf, wenn es um Innovation geht. Vielleicht die wichtigste: ICT-Innovationen können nicht mit Patenten geschützt werden. Das macht sie für grosse Kreise von Investoren in junge Unternehmen uninteressant und die Innovationen erfüllen darum auch die formalen Kriterien einiger Förderinstrumente nicht. Weitere Besonderheiten sind: Sehr kurze Innovationszyklen und frühe Markteintritte, ein hoher Stellenwert der Umsetzung und dementsprechend eine grosse Bedeutung des Teams und ein weltweiter, intensiver Wettbewerb im Bereich Know-how. Obwohl die Informatik und Telekommunikationsbranche eine hohe Bedeutung für die Wirtschaft der Schweiz haben, wird ihrer langfristigen Entwicklung durch Innovation also Jan Fülscher eine vergleichsweise geringere Bedeutung beigemessen. Dies ist umso schwieriger zu verstehen, als dass die Schweiz mit verschiedenen Hochschulen, Universitäten und weltweit führenden Unternehmen über hervorragendes Know-how verfügt.

Fachgruppe von SwissICT für die Innovationsförderung Mit der Gründung der Fachgruppe ICT-Innovation will SwissICT hier ein Gegengewicht setzen. Die Fachgruppe hat den Auftrag, im Rahmen des Verbandes Strukturen und Instrumente zu schaffen, damit Innovationen aus der ICT-Branche gefördert werden können. An den ersten Fachgruppensitzungen wurde die Situation der ICT-Branche im Innovationsbereich analysiert. Als einer der Erfolgsfaktoren für Innovationen wurde die Verfügbarkeit von Kapital festgehalten: Nur mit genügend Geld und Förderung kann aus einer guten Idee ein erfolgreiches Produkt entstehen. In der Schweiz haben Start-ups der ICT-Branche bezüglich der Finanzierung schlechtere Chancen als Mitbewerber anderer Branchen – aus den eingangs genannten Gründen.

Realer Marktplatz für Innovatoren und Investoren Die Fachgruppe ICT-Innovation entwickelte nach der Analyse einen Katalog mit möglichen Massnahmen. Das erste Projekt: ein Treffpunkt für ICT-Start-ups und ICT-Investoren. Dabei handelt es sich um einen Marktplatz, an dem sich Innovatoren und Investoren treffen können. Die Entscheidung fiel auf einen realen, physischen Begegnungsort und nicht einen virtuellen Marktplatz. Informelle Umfragen und Erhebungen betreffend Investitionsmarktplätze ergaben ein zunächst verwirrendes Bild: An vielen Anlässen ist der Anteil der ICT-Projekte unterdurchschnittlich – und der Anteil der Investorinnen und Investoren, die sich für ICT-Projekte interessieren, ebenfalls. Heisst das nun, dass es zu wenige ICT-Investoren gibt? Nein, denn die Investoren mit Branchenausrichtung ICT würden sich unbedingt mehr ICT-Projekte wünschen. Und natürlich würden sich die ICT-Projekte mehr entsprechende Investoren wünschen. Die Schlussfolgerung: Die Investoren halten sich nicht an diesen althergebrachten Anlässen auf. Mehrere aktive Investoren bestätigten diese Vermutung: Weil der Anteil der ICT-Projekte klein ist, nehmen branchenkundige Investoren an diesen Anlässen gar nicht erst teil. Und Anlässe mit Branchenfokus gibt es bislang kaum; einzig im Bereich Biotechnologie ist ein solcher bekannt. Im Spätsommer waren die Eckdaten des neuen Anlasses «ICT Investor’s Day» festgelegt. Es folgten Gespräche mit verschiedenen Interessengruppen. Die Resonanz war sehr positiv. Wer nun als Investor oder als Start-up teilnehmen möchte: Wir freuen uns auf Sie. Weitere Informationen gibt es bei www.ict-innovation.ch. Jan Fülscher, Leiter der Fachgruppe «ICT Innovation» und Mitglied der Programmkommission von SwissICT

Buchtipp

Risikomanagement im Unternehmen Immer mehr Unternehmen erkennen, dass die zunehmende Verflechtung und Komplexität im wirtschaftlichen Umfeld ein unternehmensweites Risikomanagement erfordert. Krisen und Pleiten namhafter Unternehmen machen deutlich, dass schlecht bewirtschaftete Risiken eine existenzielle Gefahr darstellen. Das Buch «Risikomanagementsystem im Unternehmen» von Bruno Wiederkehr zeigt auf, wie eine systematische Risikobewirtschaftung idealerweise aussehen könnte. Es richtet sich an alle Personen, die sich zum Thema Risikomanagement aus- oder weiterbilden oder in ihrer beruflichen Tätigkeit in irgendeiner Form mit Fragen des Risikomanagements konfrontiert sind sowie an Lehrpersonen der höheren Berufsbildung, an höheren Fachschulen und Fachhochschulen, die das Thema in ihrem Unterricht behandeln. Der strukturierte Aufbau des vorgestellten Risikomanagementsystems macht Zusammenhänge und Abhängigkeiten deutlich – zwischen dem Risikoumfeld, den Geschäftsanforderungen und der Informationstechnologie ebenso wie zwischen den Regulatorien, Rahmenwerken, Kontrollsystemen und Verfahren. Das Buch ist als Lehrmittel konzipiert und schliesst so eine Lücke: Es vermittelt systematisch und verständlich das Wesentliche zum Thema. Dank der übersichtlichen Darstellung, den ausgewiesenen Lernzielen und Schlüsselbegriffen, den zahlreichen Visualisierungen und praktischen Hinweisen ist es für Lernende, Lehrende und Praktiker eine wertvolle Unterstützung. Risikomanagementsystem im Unternehmen. Bruno Wiederkehr und Rita-Maria Züger. 1. Auflage, 2010, 110 Seiten, A4, broschiert, ISBN 978-3-71559447-7, CHF 32.00. Compendio Bildungsmedien AG, Zürich. Bruno Wiederkehr ist Experte auf den Gebieten Corporate Governance, Risiko, Sicherheit, Kontrolle, Compliance, Performance und IT-Audit. Er ist international anerkannter Referent, Fachautor und langjähriger Dozent/Prüfungsexperte in der Wirtschaftsinformatik.

Verbandsmagazin von SwissICT Impressum Herausgeber, Redaktion: SwissICT Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie • Redaktion: Roland Schubert (Ltg.), Alfred Breu und Michael Busch • Adresse: Vulkanstr. 120, 8048 Zürich, Tel. 043 336 40 20, Fax 043 336 40 22, info@swissict.ch, www.swissict.ch • Mitgliedschaft: Kombimitgliedschaft Fr. 90.–/Jahr, Einzelmitgliedschaft Fr. 150.–/Jahr (Studenten, Lehrlinge Fr. 25.–), Firmenmitgliedschaft abFr. 250.–/Jahr (bis 5 Mitarbeitende) • Erscheinungsweise: 12x pro Jahr in Swiss IT Magazine • Copyright: © SwissICT, Zürich

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SwissICT Magazin 27. September • 10/2010


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Nr. 10 | Oktober 2010

Swiss IT Magazine


Business Software

Mobile ERP

Ruf nach Mobilität bei ERP

Smartphones und Notebooks verändern die Arbeitsweise in Unternehmen. Mit einer Mobile-ERP-Strategie werden Firmen diesen neuen Zuständen gerecht. Vo n F r a n k n a u j o k s

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er ständig wachsende Wettbewerbsdruck zwingt die Unterneh­ men, ihre Prozesse zu optimieren und diese weitgehend den technologischen Möglichkeiten anzupassen. Neue Arbeits­ abläufe, Heimarbeitsplätze, verbesserte Hardware sowie sin­ kende Verbindungskosten haben zu einem deutlichen Anstieg der Nachfrage nach mobil anwendbaren Unternehmensapplikationen ge­ führt. Laut einer Erhebung des Zürcher Analysten­ und Beratungs­ hauses Intelligent Systems Solutions (i2s) bei 91 mittelständischen Unternehmen aus der Schweiz, Österreich und Deutschland sind die Haupttreiber für den Einsatz von Mobile ERP der Wunsch nach Zeiter­ sparnis (57%), gefolgt von Prozessoptimierung (43%) und eine Verbes­ serung der Datenaktualität (39%). Aktuell setzen 30 Prozent der be­ fragten Unternehmen mobile ERP­Anwendungen ein. Weitere fünf Prozent planen den Einsatz in absehbarer Zeit. Durch den mobilen Zugriff auf das ERP­System haben Mitarbeiter ständig Zugang zu wichtigen Informationen, selbst wenn sie nicht am Arbeitsplatz, sondern beim Kunden vor Ort sind. Kennt der Mitarbeiter beispielsweise sofort die aktuellen Produktpreise oder den Lagerbe­ stand, kann er schneller reagieren. Zudem werden Entnahmen aus dem oder Aufstockungen im Lager in dem Moment eingegeben, in

Einsatz von mobilE ERP Im Einsatz/ geplanter Einsatz

30%

Kein Einsatz geplant

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30%

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laut einer Untersuchung des zürcher beratungshauses i2s setzen bereits 30 Prozent der Unternehmen mobile Geschäftsanwendungen ein. n= 82, Quelle: i2s Research, Zürich 2010

Swiss IT Magazine

nr. 10 | oktober 2010

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Business Software

Mobile ERP

vERfolGtE ziElE bEim Einsatz von mobilE ERP Zeitersparnis

57%

Prozessoptimierung

43%

Verbesserte Datenaktualität (Echtzeit)

39%

Gewinnung von Neukunden

22%

Verbesserung der Kundenbindung

13%

Langfristige Kostenreduzierung Imagesteigerung

13% 9%

Erhöhte Mitarbeitermotivation 0%

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nebst dem Einsparen von zeit erhoffen sich die Unternehmen durch den Einsatz von mobile ERP auch optimierte Prozesse und weniger Kosten. n= 23, Quelle: i2s Research, Zürich 2010

dem sie passieren – egal, ob vom Büro aus oder von unterwegs. So stimmt die Auskunft über die Lagerbestände jederzeit mit dem aktu­ ellen Level überein. Auch was den Materialfluss angeht, bieten der mobile Zugriff beziehungsweise die mobile Eingabe einige Vorteile: Geschäftskritische Komponenten können sozusagen im Flug bestellt werden, und das zu jedem Produktionszeitpunkt.

nicht das ganze system abbilden

Beim Projekt «mobiles ERP» darf es nicht darum gehen, das ganze System auf dem jeweiligen mobilen Endgerät vollständig abzubilden. Den unterschiedlichen Nutzern, die das System von unterwegs bedie­ nen sollen, müssen die von ihnen benötigten Prozesse zur Verfügung gestellt werden. Dabei stehen Prozesse rund um CRM (67 Prozent), Materialwirtschaft (44 Prozent) und Vertrieb (39 Prozent) ganz oben auf der Einsatzliste. Im Bereich Vertrieb erwarten die Befragten durch den Mobile­ERP­Einsatz eine Verbesserung der Kundenkommunikation und eine erhöhte Kundenzufriedenheit (jeweils 44 Prozent). Erfahrungsgemäss werden administrative Aufgaben meist im Büro erledigt, während beim Kundenkontakt oftmals das Notebook zum Einsatz kommt. Den Mitarbeitern mit Kundenkontakt müssen daher alle wichtigen Funktionen zur Unterstützung ihrer Arbeit zur Verfügung gestellt werden, während administrative Prozesse nicht unbedingt mobil verfügbar sein müssen. Der Anwender kann durch die Nutzung mobiler Endgeräte unabhän­ gig von seinem Aufenthaltsort kommunizieren, Informationen abrufen und Daten versenden. In früheren Jahren mussten bei Dienstreisen, beispielsweise mit dem Flugzeug, notwendige Informationen in Pa­ pierformat vorher bereitgestellt und mitgenommen werden. Die War­ tezeit im Flughafengebäude und der Flug konnten als «tote Zeiten» angesehen werden, da in der Regel eine Bearbeitung oder Aktualisie­ rung der Informationen ausserhalb des Unternehmens nicht oder nur schwer möglich war. Die einzige Nutzung bestand darin, dass Hinweise auf den mitgenommenen Unterlagen vermerkt wurden. Im Gegensatz dazu besteht mit dem Einsatz von Mobile ERP die Möglichkeit, unab­ hängig vom Büro oder Unternehmen auf die relevanten Daten vom ERP­System zuzugreifen.

arbeiten mit Echtzeitdaten

Neben der Ortsunabhängigkeit kann als weiterer wesentlicher Vorteil von Mobile ERP auch die zeitliche Komponente genannt werden. Mit­ hilfe des Einsatzes von mobilen Endgeräten können Mitarbeiter nahezu zu jeder Zeit auf die Firmenressourcen und somit auch auf das ERP­ System zugreifen. Beim Einsatz von Echtzeitkommunikation stehen

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dem Unternehmen aktuelle Daten und damit auch eine erhöhte Daten­ qualität zur Verfügung, und dies jederzeit. Dies schlägt sich zum Bei­ spiel in schnelleren Bearbeitungs­, Durchlauf­ und Auslieferungszeiten nieder und hat somit eine Erhöhung der Produktivität zur Folge. Ge­ rade zeitkritische Daten können unter Einsatz von Echtzeitkommunika­ tion weitaus schneller als früher übermittelt werden. Durch die ständige Weitergabe und Abholung von Echtzeitdaten und der damit verbundenen besseren Integration ist auch der Mitarbeiter immer aktuell über die Geschäftsvorgänge im Unternehmen infor­ miert. Dies hat für ihn den Vorteil, dass er sich ständig auf die ihm zur Verfügung gestellten Daten verlassen kann. Sollten die von ihm bear­ beiteten Kunden­ oder Interessenteninformationen von einem anderen Mitarbeiter durch einen weiteren Geschäftsvorfall auf diesen Kunden beeinträchtigt werden, erhält der Mitarbeiter diese ihm bis dahin nicht bekannte Information über die ständige Aktualisierung. Dadurch wird die gemeinsame Kommunikation unter den Mitarbeitern wesentlich verbessert. Die i2s­Umfrage zeigt, dass bereits zwei Drittel der be­ fragten Mobile­ERP­Anwender von unterwegs auf Kundendaten zu­ greifen können. Insbesondere ein Service­Techniker mit ständig wechselnden Ein­ satzorten profitiert von Mobile ERP, da seine Dienststelle einerseits den aktuellen Aufenthaltsort kennt und andererseits eine optimale Disposition für ihn durchführen kann. So ist es möglich, dass der Techniker bereits bei der ersten Anfahrt notwendige Daten für das zu reparierende Gerät und für die Reparatur erforderliche Ersatzteile mitnimmt und in aller Regel sofort eine erfolgreiche Instandsetzung gewährleistet ist. Ohne den Einsatz von Mobile ERP stellt der Techni­ ker beim ersten Besuch zuerst die Schadensursache sowie die benö­ tigten Ersatzteile fest und baut diese dann im zweiten Besuch ein. Durch den Einsatz von mobilen Applikationen für ERP­Systeme und die damit verbundene Echtzeitkommunikation werden Ressourcen geschont, was sich in einer geringeren Rechnungsstellung beim Kun­ den auswirkt.

moderne mobilfunktechnik macht es möglich

Die Kombination aus örtlicher Unabhängigkeit und sofortiger Daten­ aktualität macht flexibel. Darüber hinaus profitieren das Unternehmen und der Mitarbeiter von der ständigen Mitführung des mobilen End­ gerätes, das durch seinen Standby­Betrieb ohne grossen Bootvorgang sofort benutzbar ist. Mit der Einführung von modernen Mobilfunknet­ zen wie zum Beispiel UMTS, GPRS oder LTE fallen Verbindungsaufbau­ zeiten weg, da das mobile Endgerät ständig mit dem ERP­System verbunden ist. Dadurch wird es möglich, Informationen und Daten ohne zeitliche Verzögerung zu senden und zu empfangen. Auf den

voRtEilE von mobilE ERP Kosteneinsparungen

Ubiquität bzw. Ortsunabhängigkeit

Echtzeit­ kommunikation

Vorteile von mobile ERP Prozess­ verbesserungen

Kunden­ zufriedenheit

Flexibilität

mobile ERP macht die mitarbeiter ortsunabhängig und versorgt sie dennoch mit Echtzeitdaten, wovon auch die Kunden profitieren. Quelle: i2s Research, Zürich 2010

Nr. 10 | Oktober 2010

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Business Software

Mobile ERP

ersten Blick führt die Ausstattung sämtlicher relevanten Mitarbeiter mit mobilen Endgeräten zu einer Kostensteigerung. Diese Kosten werden aber durch Einsparungen aus den Prozessoptimierungen oder anderen

Kostenfaktoren mindestens ausgeglichen. So sind die mobilen Endge­ räte insgesamt betrachtet kostengünstiger als die komplette IT­Arbeits­ platzausstattung für die betroffenen Mitarbeiter im Unternehmen.

Kritische stimmen

mobilE ERP Unter Mobile ERP versteht man den Zugriff auf Teile des ERP­Systems mit Hilfe von mobilen Endgeräten wie beispielsweise Smartphones oder Notebooks. Da diese Endgeräte sehr heterogen sein können, liegt in der Anbindung mobiler Endgeräte die grösste Herausforderung für Mobile ERP. Mit Hilfe von Vier­Schichten­Architekturen kann der Benutzer von einem mobilen Endgerät aus über die Schichten hinweg mit der Datenbank eines ERP­Systems kom­ munizieren oder auch dort gespeicherte Daten ändern respektive anlegen. In der ersten Schicht (Datenhaltungsschicht) sind die Datenbank und die Zugriffs­ mechanismen für die Datenbank integriert. Die zweite Schicht (Anwendungs­ schicht) enthält die für den mobilen Zugriff auf die Datenbank erforderliche Anwenderlogik. In einer Content Access Engine, die die Funktionen für das Lesen, Schreiben und Formatieren von Daten zur Verfügung stellt, sind die Aufgaben der Anwendungsschicht gekapselt. Somit können beispielsweise die Benutzeranfragen in Datenbankanfragen überführt und die Ergebnisse in ein XML­Format zurück übertragen werden. Mit Hilfe einer Content Extraction Engine implementiert die dritte Schicht einen Teil der Präsentationslogik. Sie hat die Aufgabe, die Daten auf die Ei­ genschaften des Endgerätes beim Benutzer kontextfähig aufzubereiten. Zur Realisierung werden deshalb spezielle Formatelemente (XSLT­Stylesheets) und Bibliotheken (Tag Libraries) verwendet. Die Benutzerschnittstelle mit den gerätespezifischen Browsern und grafischen Oberflächen sowie den zugehö­ rigen Endgeräten wie Mobiltelefonen, PDAs usw. befindet sich auf der vierten Schicht.

Trotz aller Vorteile kommt für knapp zwei Drittel der Unternehmen der Einsatz von Mobile ERP nicht in Frage. Als Hauptgrund wird mangeln­ der Bedarf angeführt (40%). Jeweils 27 Prozent beklagen eine man­ gelnde Nutzenargumentation durch den Hersteller oder finden die In­ vestitionen zu hoch. Doch auch diejenigen, die Mobile ERP einsetzen, sehen nicht nur Vorteile. 22 Prozent der Befragten geben als Nachteil die steigenden Anforderungen an die Mitarbeiter an. Das ist die Kehrseite der stän­ digen Erreichbarkeit. 11 Prozent bemängeln ausserdem eine fehlende Trennung zwischen Arbeit und Freizeit durch die zunehmende Verbrei­ tung von Mobile­ERP­Anwendungen. Des weiteren kritisiert ein Drittel der Befragten die langsame Verbindung unterwegs und weitere 28 Prozent beanstanden die Stabilität der Software. Ein zusätzlicher Kritik­ punkt ist die Anpassbarkeit der Software an die Endgeräte (50%).

zukunft mobile ERP

Der Einsatz von mobilen Geschäftsanwendungen wird durch die grös­ sere Verfügbarkeit von Smartphones und Notebooks, gesunkene Tarife für das mobile Surfen und das zunehmende Angebot der ERP­Anbieter weiter zunehmen. Die Vorteile in den kundennahen Bereichen sind offensichtlich. Für die Unternehmen geht es darum, insbesondere die Datensicherheit sicherzustellen und einen Wildwuchs unter den einge­ setzten Geräten zu verhindern. Frank naujoks (i2s), Zürich.

ist

Leiter research

der inteLLigent systems soLutions

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Business Software

Finanzbuchhaltungs-Software

37 Fibu-Lösungen für KMU Die Wahl eines geeigneten Anbieters von FinanzbuchhaltungsSoftware ist schwer. Swiss IT Magazine liefert einen Marktüberblick und hilft bei der Entscheidung. Vo n a L i n a h u b e r

D

ie Programme der verschiedenen Anbieter von Finanzbuchhal­ tungs­Software (Fibu) unterscheiden sich auf den ersten Blick nur wenig. Es empfiehlt sich daher vor der Wahl der pas­ senden Fibu­Software, die verschiedenen Angebote genau unter die Lupe zu nehmen. Für KMU ist bei der Wahl einer Finanzbuchhaltungs­Software nebst Standardkriterien wie Zuverlässigkeit, Stabilität und Preis die Frage nach dem Support wichtig. In der Marktübersicht, die Sie auf den fol­ genden Seiten finden, warten einzig die Anbieter ASP Informatik, Soreco und Wilken mit Pflicht­Supportverträgen auf, die man sich vor einem Abschluss mit dem Unternehmen sicher genauer anschauen müsste. Hilfreich bei der Entscheidung sind auch die Demo­Versionen der Lösungen. Damit nicht dienen können in der Marktübersicht ASP Intos von ASP Informatik, Greencube von Europa3000, Portos Finanz von Portos Informatik sowie die Wilken Suite von Wilken. Auch die Benutzerfreundlichkeit spielt eine entscheidende Rolle bei der Wahl einer Fibu­Software. Weitere Auswahlkriterien sind der möglichst un­ komplizierte Datenexport und ­austausch, flexible Auswertungsmög­ lichkeiten und Schnittstellen sowie die Erweiterbarkeit der Lösung durch Zusatzmodule. Ein weiterer Faktor, der berücksichtigt werden sollte, ist die Erfahrung des Anbieters sowie das Label «Schweizer Software».

Hart umkämpfter markt

Fragt man die Anbieter danach, wie sich der Fibu­Software­Markt in den vergangenen Jahren verändert hat, könnten die Antworten unterschied­ licher nicht sein. Während einige Unternehmen der Meinung sind, dass sich der Markt nicht verändert hat, sind die ande­ ren davon über­ zeugt, dass die Er­ wartungen an Zu­ verlässigkeit und Funktionen mar­ kant gestiegen sind. Zudem sehen einige Hersteller eine klare Konsoli­ dierung, Software­ Anbieter wurden vielfältige auswertungsmöglichkeiten sind übernommen oder bei einer fibu-lösung wichtig (Diamant/3 iQ). sind ganz vom

Swiss IT Magazine

nr. 10 | oktober 2010

Markt verschwun­ den. Folglich gebe es jetzt weniger kleine Marktteil­ nehmer. Grosse Anbieter teilen sich den Haupt­ markt auf, für kleinere Hersteller werde es immer benutzerfreundliche buchungsmasken s c h w i e r i g e r, erleichtern die arbeit (topal solutions). mitzuhalten. Andere Unter­ nehmen sehen derweil unheimlich viele Anbieter auf dem Markt sowie immer mehr Konkurrenzprodukte. Der Fibu­Markt sei hart umkämpft, so das Urteil. Zudem seien die Kunden nicht mehr bereit, viel in Lizenzen und in die Implementierung zu investieren.

trends

Bahnbrechende Neuentwicklungen oder Veränderungen bezüglich Funktionalitäten gibt es im Bereich Finanzbuchhaltungs­Software kaum, da die Programme an gesetzliche Vorgaben gebunden sind. Dennoch gibt es einige Trends, die auch vor diesem Segment nicht Halt machen. Dazu gehört Software as a Service (SaaS), momentan eines der absoluten Hype­Themen in der gesamten IT­Branche. Und auch die Automatisierung der Abläufe sowie der Zugriff von überall her. Des weiteren gewinnen die Serviceleistungen immer mehr an Be­ deutung, um sich von den anderen Herstellern abzuheben, während die Lizenzpreise für Fibu­Software im gesättigten ERP­Markt immer mehr sinken. Ebenfalls nicht vernachlässigt werden darf, dass sich KMU immer häufiger auch im EU­Raum bewegen. Daher ist es wichtig, eine Fibu­Software anzubieten, die mehrere Länderrechte und Spra­ chen unterstützt. Kritische Stimmen prophezeien derweil, dass die Bedeutung von Fibu abnimmt und Standalone­Lösungen nicht mehr gefragt sind.

Übersicht über anbieter in der schweiz

Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Übersicht über einige der gängigsten Fibu­Anbieter auf dem Markt – ohne Anspruch auf Voll­ ständigkeit. Die Marktübersicht konzentriert sich auf branchenunab­ hängige Standalone­Lösungen für KMU. Nicht berücksichtigt wurden Buchhaltungen für Vereine und Private sowie die ganz grossen inter­ nationalen Anbieter wie SAP und Microsoft.

37


Business Software

Finanzbuchhaltungs-Software

finanzbUcHHaltUnGs-softwaRE bis 500 fRanKEn HERstEllER

bUsPRo

cfo systEms

Datisca

DEttlinG tRaDE

DEttlinG tRaDE

EURoPa3000

Produktname

busPro – Das business-Programm

masterfinanz – Ein/aus

bUsinEt

Data win fibu

Easysoft fibu

greencube

4800 + 13’500 gratis

80

250

6348

über 6000

4000

unbegrenzt 100 alle 5 Vorlagen Käfer, KMU

unbegrenzt unbegrenzt alle Käfer, KMU

unbegrenzt unbegrenzt alle Käfer, KMU

999 unbegrenzt beliebige Käfer, KMU

9999 unbegrenzt beliebige Käfer, KMU

1000 100 alle KMU, Käfer, Garagen, SKR­03

10

9

9

6 2

6

6

aUsRicHtUnG treuhänder/finanzdienstleister Kleine Unternehmen mittlere Unternehmen anzahl Kunden in der schweiz EiGEnscHaftEn mehrplatzfähig anzahl mandanten anzahl fremdwährungen welche fremdwährungen mitgelieferte Kontenpläne frei definierbare Kontenpläne sammelbuchungen sammel-/stornobuchungen anzahl stellen bei der Kontonummer nummernkreise automatisierte zinsberechnungen belegsuchfunktionen transitorische Rückbuchungen wiederkehrende buchungen Überlange Geschäftsjahre monatsbudget Jahresbudget betriebswirtschaftliche Kennzahlen Konsolidierung Kostenstellen (max.) Kapitalflussrechnung Datenaustausch mit treuhänder freie Gestaltung der auswertungen Provisorische bilanz und Erfolgsrechnung Elektronische archivierung (belegscanning) wäHRUnGs-/mwst-sUPPoRt Euro-kompatibel Euro als Parallelwährung führbar automatischer valuta-/Kursausgleich Update nötig bei mwst-Erhöhungen mwst vereinnahmt mwst vereinbart mwst-verprobung/-Kontrolle scHnittstEllEn Export nach/in olE-schnittstelle Electronic banking sicHERHEit Passwortschutz zugriffs-/Rechteverwaltung benutzergruppen sUPPoRt & sERvicEs Demo-version Pflichtsupportverträge ERGänzEnDE softwaRE-lösUnGEn Kostenrechnung/betriebsbuchhaltung anlagebuchhaltung lohnwesen Personalmanagement-system adressen-/Kundenverwaltung leistungserfassung auftragsbearbeitung fakturierung bestellwesen/Einkauf artikelverwaltung/lagerverwaltung web-shop PREisE finanzbuchhaltung Debitorenbuchhaltung Kreditorenbuchhaltung URl = ja,

38

(unbegrenzt)

(unbegrenzt)

(unbegrenzt)

(unbegrenzt) teilweise

k.A. ODBC, Excel, Word, TXT Excel, Word, XML 1)

/ kostenlos Fr. 250.– Fr. 250.– www.buspro.ch

/ Fr. 285.– Fr. 142.50 Fr. 142.50 www.masterfinanz.com

ODBC, Excel, Word etc. Excel, Word etc.

/ Fr. 472.– Fr. 388.– Fr. 288.– www.datisca.ch

/

Excel, Word

/

Fr. 240.– Fr. 50.– Fr. 50.– www.datawin.ch

Excel, Word, XML 7)

/

240.– Fibu Business Fr. 50.– 5) Fr. 50.– 6) www.easysoft.ch

kostenlos kostenlos kostenlos www.greencube.ch

= nein; n.a. = nicht verfügbar; 1) Datev, ASCII, Edifakt, diverse Bankenformate; 2) HTML, XHTML, PDF, ASCII, CSV, RTF, OLE, DDE, COM, dBase, Paradox etc.; 3) Datev, GDPdU, Outlook, Lotus Notes, Numbers,

Nr. 10 | Oktober 2010

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Business Software

Finanzbuchhaltungs-Software

K&w softwaRE aG

micRo consUltinG

Q3 softwaRE

Q3 softwaRE Q3 buchhaltung profi

sElEctlinE softwaRE selectline fibu

sHaKEHanDs softwaRE shakeHands conto saldo

sHaKEHanDs softwaRE shakeHands conto balance

kwEss

office maker finanz liGHt

Q3 buchhaltung advanced

150

4500

7000

6000

18’000

3500

1500

unbegrenzt unbegrenzt beliebig KMU

unbegrenzt unbegrenzt unbegrenzt KMU

1, erweiterbar 0 keine Käfer, KMU, AG, GmbH

3, erweiterbar 1 (Euro) Euro Käfer, KMU, AG, GmbH

unbegrenzt unbegrenzt frei wählbar KMU, Käfer, SKR03, SKR04, RLG

unbegrenzt 0 0 Käfer, KMU, NRM, Liegenschaften etc.

unbegrenzt unbegrenzt ISO­Währungstabelle Käfer, KMU, NRM,Gap Fer, Liegenschaften etc.

10 1

15

10

10

15

9

9

via OP

(25­stellig)

(unbegrenzt)

(unbegrenzt)

(unbegrenzt)

in Planung

Excel, Word, PDF

Excel, Word etc.

/ Fr. 36.–/Monat inklusive inklusive www.kwsoft.ch

Fr. 290.– Fr. 490.– Fr. 2500.– www.officemaker.ch

XML, CSV

/ Fr. 199.– Fr. 299.– Fr. 129.– www.q3software.ch

XML, CSV

/ Fr. 399.– Fr. 499.– Fr. 199.– www.q3software.ch

Excel, Word, XML 2)

/ ab Fr. 490.– ab Fr. 490.– ab Fr. 490.– www.selectline.ch

Excel, Word, CSV 3)

Excel, Word, CSV 3)

via Drittprodukt

via Drittprodukt

/ Fr. 249.– keine keine www.shakehands.com

Drittsoftware etc.; 4) nur Artikel/Leistungsverwaltung ; 5) inkl. Kreditorenbuchhaltung Aufpreis; 6) inkl. Debitorenbuchhaltung Aufpreis; 7) PDF, Outlook, ASCII

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Nr. 10 | Oktober 2010

/ Fr. 495.– inklusive inklusive www.shakehands.com Quelle: Swiss IT Magazine

39


Business Software

Marktübersicht Finanzbuchhaltungs-Software

finanzbUcHHaltUnGs-softwaRE von 500 bis 1500 fRanKEn HERstEllER Produktname

abacUs REsEaRcH abacUs vi

casHman solUtions cashman finance

cfo systEms masterfinanz-fibu

EURoPa3000 europa3000 ft3

itExPREss swissExpress

aUsRicHtUnG treuhänder/finanzdienstleister Kleine Unternehmen mittlere Unternehmen anzahl Kunden in der schweiz EiGEnscHaftEn mehrplatzfähig anzahl mandanten anzahl fremdwährungen welche fremdwährungen

cfo systEms masterfinanzProfessional

30’000

3500

50

110

10’000

1)

999’999 alle ISO­Währungen alle ISO­Währungen

9999 unbegrenzt alle

unbegrenzt unbegrenzt alle

unbegrenzt unbegrenzt alle

1000 100 alle

unbegrenzt unbegrenzt alle

Käfer, KMU 2)

KMU

Käfer, KMU

Käfer, KMU

Käfer, KMU 3)

Käfer, KMU, SGV

11

12

9

9

6

5

mitgelieferte Kontenpläne frei definierbare Kontenpläne sammelbuchungen sammel-/stornobuchungen anzahl stellen bei der Kontonummer nummernkreise automatisierte zinsberechnungen belegsuchfunktionen transitorische Rückbuchungen wiederkehrende buchungen Überlange Geschäftsjahre monatsbudget Jahresbudget betriebswirtschaftliche Kennzahlen Konsolidierung Kostenstellen (max.) Kapitalflussrechnung Datenaustausch mit treuhänder freie Gestaltung der auswertungen Provisorische bilanz und Erfolgsrechnung Elektronische archivierung (belegscanning) wäHRUnGs-/mwst-sUPPoRt Euro-kompatibel Euro als Parallelwährung führbar automatischer valuta-/Kursausgleich Update nötig bei mwst-Erhöhungen mwst vereinnahmt mwst vereinbart mwst-verprobung/-Kontrolle scHnittstEllEn Export nach/in olE-schnittstelle Electronic banking sicHERHEit Passwortschutz zugriffs-/Rechteverwaltung benutzergruppen sUPPoRt & sERvicEs Demo-version Pflichtsupportverträge ERGänzEnDE softwaRE-lösUnGEn Kostenrechnung/betriebsbuchhaltung anlagebuchhaltung lohnwesen Personalmanagement-system adressen-/Kundenverwaltung leistungserfassung auftragsbearbeitung fakturierung bestellwesen/Einkauf artikelverwaltung/lagerverwaltung web-shop PREisE finanzbuchhaltung Debitorenbuchhaltung Kreditorenbuchhaltung URl

(99’999’999)

ODBC, Excel, Word, XML Webservices

/ ab Fr. 900.– ab Fr. 2900.– ab Fr. 2900.– www.abacus.ch

(unbegrenzt)

(unbegrenzt)

Excel, Word, XML, HTML, Excel, Word, XML, Excel, Word, XML, PDF, RTF Datev, Edifakt, ASCII 8) Datev, Edifakt, ASCII

/ ab Fr. 950.– ab Fr. 1450.– inkl. Debitorenbuchhalt. www.cashman.ch

/ Fr. 585.– Fr. 292.50 Fr. 292.50 www.masterfinanz.com

/

(unbegrenzt)

Excel, Word, XML, PDF, Outlook, ASCII

/

Fr. 885.– Fr. 675.– Fr. 525.– www.masterfinanz.com

(unbegrenzt)

Excel, Word, HTML, PDF, CSV

/

Fr. 900.– Fr. 300.– Fr. 300.– www.europa3000.ch

Fr. 1490.– inklusive inklusive www.itexpress.ch

= ja, = nein; n.a. = nicht verfügbar; 1) in Deutschland 3000, in der Schweiz erst ab November erhältlich; 2) plus Deutscher Kontenplan, Heim­ & Bau­Kontenplan ; 3) plus Garagen, SKR­03; 8) plus diverse Bankenformate; 9) als Drittlösung angebunden; 10) Module allein nicht verkauft

40

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Business Software

Marktübersicht Finanzbuchhaltungs-Software

KaisER softwaRE mentor

PRoffix softwaRE PRoffix simply business

saGE scHwEiz sage 50 finanzbuchhaltung

saGE scHwEiz sage 100 finanzbuchhaltung (Premium)

sKiP5 skip5 fibu

toPal solUtions topal solutions

Q3 softwaRE Q3 business profi

1000

1500

30’000

1000

1000

400

850

unbegrenzt unbegrenzt alle

unbegrenzt unbegrenzt alle

unbegrenzt unbegrenzt alle

unbegrenzt unbegrenzt alle

unbegrenzt unbegrenzt alle

3, erweiterbar unbegrenzt alle

Käfer, KMU

Käfer, KMU

Käfer, KMU, EU 4)

Käfer, KMU, SGV

KMU

unbegrenzt unbegrenzt Euro, Dollar, GBP, AED, AFA etc. KMU

20

25 5)

13

15

30

22

10

(unbegrenzt)

(unbegrenzt)

(unbegrenzt)

(unbegrenzt)

Käfer, KMU, AG, GmbH

(unbegrenzt)

(unbegrenzt)

6)

7)

optional

ODBC, Excel, Word, XML usw.

ODBC, Excel, XML usw. ODBC, Excel, Word, HTML

Excel, Word, PDF, Mail Excel, Word, CSV

Excel, XML, div. Drittlösungen (API)

XML, CSV

9) 9)

9) 9) 9) 9) 9) 9)

Fr. 700.– Fr. 700.– Fr. 700.– www.kaisers.ch

Fr. 650.– o. 25.–/Monat Fr. 350.– o. 13.–/Monat Fr. 350.– o. 13.–/Monat www.proffix.net

ab Fr. 1180.– ab Fr. 2980.– ab Fr. 2980.– www.sageschweiz.ch

Fr. 930.– 10)

10)

www.sage100.ch

ab Fr. 45.–/Monat ab Fr. 45.–/Monat ab Fr. 45.–/Monat www.skip5.com

Fr. 1200.– Fr. 1200.– Fr. 1200.– www.topal.ch

Fr. 799.– Fr. 1599.– Fr. 799.– www.q3software.ch

4) plus diverse Branchen/Gesellschaftsformen; 5) alphanummerisch und formatierbar; 6) Standardauswertungen und freie Gestaltung möglich; 7) wird unterstützt durch OLE;

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Quelle: Swiss IT Magazine

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Business Software

Finanzbuchhaltungs-Software

finanzbUcHHaltUnGs-softwaRE ab 1500 fRanKEn HERstEllER Produktname aUsRicHtUnG treuhänder/finanzdienstleister Kleine Unternehmen mittlere Unternehmen anzahl Kunden in der schweiz EiGEnscHaftEn mehrplatzfähig anzahl mandanten anzahl fremdwährungen welche fremdwährungen mitgelieferte Kontenpläne frei definierbare Kontenpläne sammelbuchungen sammel-/stornobuchungen anzahl stellen bei der Kontonummer nummernkreise automatisierte zinsberechnungen belegsuchfunktionen transitorische Rückbuchungen wiederkehrende buchungen Überlange Geschäftsjahre monatsbudget Jahresbudget betriebswirtschaftliche Kennzahlen Konsolidierung Kostenstellen (max.) Kapitalflussrechnung Datenaustausch mit treuhänder freie Gestaltung der auswertungen Provisorische bilanz und Erfolgsrechnung Elektronische archivierung (belegscanning) wäHRUnGs-/mwst-sUPPoRt Euro-kompatibel Euro als Parallelwährung führbar automatischer valuta-/Kursausgleich Update nötig bei mwst-Erhöhungen mwst vereinnahmt mwst vereinbart mwst-verprobung/-Kontrolle scHnittstEllEn Export nach/in olE-schnittstelle Electronic banking sicHERHEit Passwortschutz zugriffs-/Rechteverwaltung benutzergruppen sUPPoRt & sERvicEs Demo-version Pflichtsupportverträge ERGänzEnDE softwaRE-lösUnGEn Kostenrechnung/betriebsbuchhaltung anlagebuchhaltung lohnwesen Personalmanagement-system adressen-/Kundenverwaltung leistungserfassung auftragsbearbeitung fakturierung bestellwesen/Einkauf artikelvwerwaltung/lagerverwaltung web-shop PREisE finanzbuchhaltung Debitorenbuchhaltung Kreditorenbuchhaltung URl = ja,

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asP infoRmatiK asP intos

atUs obolUs 4.0

atUs columna 3.0

Diamant softwaRE Diamant/3 iQ

Dynasoft tosca3

330

110

130

116

100

unbegrenzt unbegrenzt alle Käfer, KMU

unbegrenzt

unbegrenzt

999 unbegrenzt alle Käfer, KMU, IKR (DE), SKR (DE), PGC (FR)

unbegrenzt unbegrenzt alle KMU

10

25

10

12

8

(unbegrenzt)

ODBC, Excel, Word etc.

(unbegrenzt)

(unbegrenzt)

n.a.

n.a.

ODBC, Excel, Word, PDF, Text etc.

ODBC, Excel, Word, PDF, Text etc.

/ Fr. 1520.– Fr. 1520.– Fr. 1520.– www.aspinformatik.ch

(unbegrenzt)

Excel

/ ab Fr. 2200.– n.a. n.a. www.atus.ch

ab Fr. 2090.– n.a. n.a. www.atus.ch

Fr. 11’000.– inklusive inklusive www.syzag.ch

(unbegrenzt)

ODBC, Excel, Word, ASCII

/ Fr. 10’000.– Fr. 5000.– Fr. 5000.– www.dynasoft.ch

= nein; n.a. = nicht verfügbar; 1) frei definierbar; 2) alphanumerisch; 3) unlimitiert, zwei Buchungskreise; 4) Crystal Reports

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Business Software

Finanzbuchhaltungs-Software

micRo consUltinG office maker finanz PRo

PoRtos infoRmatiK Portos finanz

PRofinancE.cH Profinance ERP

saGE scHwEiz sage 200 finanzbuchhaltung

soREco xpert.finance

wilKEn wilken suite /

1500

250

380

2000

300

15

unbegrenzt unbegrenzt alle KMU

9999 999 alle Käfer, KMU

unbegrenzt unbegrenzt alle Käfer, KMU, Curaviva

unbegrenzt unbegrenzt Euro, Dollar etc. Käfer, KMU, SGV 1)

99’999 unbegrenzt alle Käfer, KMU, SGV etc.

99 99 alle Käfer, KMU etc.

15

8

12

15

15 2)

15 2)

(unbegrenzt)

(9999)

(unbegrenzt)

3)

(unbegrenzt)

(unbegrenzt)

(15­stellig)

4)

Integrierte Tabellenkalkula­ Excel tion, Excel, Word etc.

ODBC, Excel, TXT, XML etc. ODBC, Excel, Word etc.

ODBC, Excel, Word, XML, CSV etc.

ODBC, Excel, Word, XML etc.

auf Anfrage

/ Fr. 3900.– Fr. 2900.– Fr. 2900.– www.officemaker.ch

/ Fr. 1650.– Fr. 1750.– Fr. 1650.– www.portos.ch

/ Fr. 1500.– Fr. 2750.– Fr. 1250.– www.profinance.ch

/ Anbindung

Partnerlösungen Partnerlösungen Partnerlösungen

ab Fr. 1500.– ab Fr. 1500.– ab Fr. 1500.– www.sageschweiz.ch

ab Fr. 2415.– ab Fr. 2415.– ab Fr. 1725.– www.soreco.ch

/ ab Fr. 25’000.– inklusive inklusive www.wilken.ch Quelle: Swiss IT Magazine

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Business Software

Bernasconi setzt auf Abacus vi

Abacus aus dem Browser Anfang Jahr hat das Schweizer Softwarehaus Abacus die die komplett Web-basierte ERP-Software Abacus vi lanciert. Der allererste Kunde erklärt, wie sich die Lösung bewährt. Vo n m i c h e L Vo g e L

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Die Vorteile der Zentralisierung von Hard­ und Software liegen auf der Hand: Synergien nutzen. in KÜRzE Sie ermöglichte dem Unternehmen eine durch­ gängige, konsistente und automatische Fakturie­ · Das Unternehmen Bernasconi rung sowie Abrechnung. Bis 2008 erfolgte die Boden Decken Wände hat 2008 seine Hard­ und Software er­ ganze Fakturierung und Auftragsbearbeitung neuert und gleich zentralisiert. noch in einem alten, auf DOS basierenden System · Im Rahmen des Projekts wurde namens Sicos. Vernetzt war nichts. In den Filialen auch die teilweise veraltete wurde die Daten­Sicos in ein File exportiert und Business Software abgelöst und dieses via CD oder per Mail an die Zentrale über­ durch Abacus­Lösungen ersetzt. mittelt und dort wieder ins System eingelesen. · Als erster Kunde überhaupt setzt Ausserdem setzte man für die Finanzbuchhaltung Bernasconi seit Ende 2009 auf noch ein separates, zweites Programm namens die neueste, Browser­basierte Immbase ein, das vom Schwesterunternehmen Abacus­SaaS­Lösung vi. Bernasconi Immobilien übernommen wurde. Dieses System war eigentlich auf die Liegen­ Hard- und software zentralisiert schaftsverwaltung zugeschnitten und damit nicht Die Firma Bernasconi setzt erst seit kurzem auf Abacus­Software, nämlich seit Anfang 2008. Zu auf das ausgerichtet, was das im Baunebenge­ verdanken hat man das dem aktuellen Finanzleiter und IT­Chef An­ werbe tätige Unternehmen hauptsächlich tut. So wurde es im Laufe dreas Schwaller. Er hat vor etwas mehr als zweieinhalb Jahren den der Jahre von Bernasconi selber um die eine oder andere zusätzliche Auftrag erhalten, die damals noch dezentrale IT zu zentralisieren und Funktion erweitert. gleichzeitig die an den verschiedenen Orten eingesetzte und teilweise Die Firma Bernasconi stand so Anfang 2008 vor einer grossen He­ veraltete Business Software abzulösen. «Unser Ziel war eine vernetzte, rausforderung. «Die IT so grundlegend umzukrempeln birgt tatsächlich integrierte Standardlösung. Eine Lösung und wenige Schnittstellen», eine gewisse Herausforderung in sich», bestätigt Andreas Schwaller. Viel Aufwand also für die IT­Abteilung, und die ist bei Bernasconi sehr erklärt Schwaller. klein. Eigentlich besteht sie nur aus einem Mann: Andreas Schwaller. Er stemmte die ganzen Projekte, zusammen mit dem Partner MTF aus Olten, der sich um das Netzwerk und die Hardware für das Unterneh­ ÜbER Das UntERnEHmEn men kümmert. «Zudem erhielt ich von Abacus direkt sehr viel Sup­ port», erklärt Schwaller, was nicht selbstverständlich, ja eher ausser­ Die Firma Bernasconi gestaltet seit über gewöhnlich sei.

ichtig beschaulich ist es am Hauptsitz der Firma Bernasconi Boden Decken Wände im aargauischen Aarburg. Auf den ersten Blick würde nichts darauf hindeuten, dass man sich hier im Unternehmen, wo Maler, Gipser und Tapezierer ein­ und ausgehen, bei einem der fortschrittlichsten Kunden des Schweizer Busi­ ness­Software­Herstellers Abacus befindet. Das Unternehmen – mehr dazu in der Infobox auf dieser Seite – war der erste Kunde überhaupt, der Ende 2009 auf die neue, vollständig Web­basierte Abacus­Version vi gewechselt hat. Zudem gehört Bernasconi zu den Abacus­Beta­Testern. Aber alles der Reihe nach.

60 Jahren Flächen im Ausbau von Im­ mobilien aller Art und gehört heute zu den schweizweit führenden Unterneh­ men im Bereich «Boden Decke Wände». Bernasconi erbringt eine ganze Reihe von Dienstleistungen im Innenausbau und verfügt über ein grosses Handels­ sortiment an Tapeten und Wandbelägen. Bernasconi ist in der ganzen Schweiz aktuell mit 11 Standorten in Aarburg, Baden, Basel, Bern, Brunnen, Luzern, Rotkreuz, Sarnen, Solothurn, St. Gallen und Zürich vertreten. Insgesamt arbeiten im Unternehmen 120 Mitarbeitende, 15 Lehrlinge inklusive. Je nach Saison kommen dazu noch gut bis zu 200 tem­ poräre Mitarbeiter oder sogenannte Akkordanten hinzu.

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Eine business software für alles

Eingeführt hat Bernasconi schliesslich nicht nur eine, sondern zwei Lösungen: Arco und Abacus. «Wir mussten uns für eine Übergangslö­ sung entscheiden, da Abacus noch keine Lösung für das Baunebenge­ werbe hatte», so Schwaller. Auf Arco kam man durch Abacus. Das Un­ ternehmen aus Oberrieden gehört seit April 2007 zur Abacus­Gruppe. Und laut Schwaller funktioniert das Zusammenspiel zwischen den bei­ den Lösungen hervorragend, es gebe viele Schnittstellen. 2011 soll die aktuelle Zwischenlösung dann trotzdem einer finalen Lösung weichen. Dann nämlich will man bei Bernasconi die sich derzeit noch in der Entwicklung befindliche Lösung AbaBau von Abacus, die noch 2010 erscheinen soll, einführen und so alles aus einer Hand beziehen.

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Business Software

Bernasconi setzt auf Abacus vi

Wieso gerade Abacus? Für Schwaller, der in seiner früheren beruf­ lichen Laufbahn auch schon mit SAP in Kontakt kam und die Produkte des deutschen Softwareriesen sehr schätzen lernte, kamen mehrere Lösungen in Frage. «SAP aber definitiv nicht», so Schwaller. Dafür sei Bernasconi zu klein, SAP zu komplex und die Kosten wären schliesslich zu hoch. Abacus und Arco hingegen hätten im Paket, das Abacus ge­ schürt hat, hervorragend zu Bernasconi gepasst. Zudem besitze Abacus auch einen guten Namen. Brisant ist eigentlich nur, dass Abacus zu Beginn eigentlich nur zweite Wahl war, wie Schwaller nebenbei erwähnt. Doch die ur­ sprünglich ausgewählte Software, deren Namen er nicht nennt, wurde nicht alt: Bereits ganz am Anfang des Einführungsprojekts hat man sie aufgegeben und durch Abacus ersetzt. «Wir sind zwar keine riesige Firma, aber mit unseren vielen Geschäftszweigen doch sehr komplex. Es gab viele Bedürfnisse, die es abzugleichen und schliesslich zu erfül­ len galt», erklärt der IT­Leiter die grösste Herausforderung, mit der die Anbieter zu kämpfen hatten.

abacus vi, das ERP aus dem browser

Die 2008 eingeführte Abacus­Lösung ist heute bereits Geschichte. Bei Bernasconi setzt man seit Ende Dezember des letzten Jahres auf die neue 2010er­Lösung und Abacus vi (Version Internet). «Bernasconi war der erste Kunde überhaupt, der von der 2009er­Version auf die aktu­ elle Version gewechselt hat», erklärt Thomas Köberl, Marketingleiter und Mitgründer von Abacus. Bei Abacus vi handelt es sich um eine komplette Neuentwicklung der ERP­Suite – die dritte Generation. Es ist eine Java­basierte Rich Inter­ net Application, die im Browser läuft und auch im Software­as­a­Ser­ vice­Modell bezogen werden kann. Gehostet wird die SaaS­Lösung im Gegensatz zu anderen, wie Salesforce CRM, allerdings nicht von Aba­ cus selber. Jeder, der dazu fähig ist, kann Abacus vi hosten. Bernasconi hostet Abacus vi selber. Die heutige IT­Landschaft der Firma umfasst zirka 45 PCs und Notebooks sowie 2 physische Server mit insgesamt 8 virtuellen VMware­Servern – darauf laufen auch die Programme von Abacus sowie Arco. Alles, die Business Sofware ge­ nauso wie beispielsweise Microsoft Office, wird von den Servern mit­ tels einer Citrix­Lösung den verschiedenen Mitarbeitern an allen 11 Standorten in der ganzen Schweiz zur Verfügung gestellt.

Doch noch nicht ganz im web

Komplett aus dem Web bezieht man bei Bernasconi seine Business Software aber noch nicht. Derzeit herrscht noch ein Parallel­Betrieb der aktuellen vi­ und der älteren 2009er­Version von Abacus. Damit das Unternehmen vollständig aufs Web setzen kann, braucht es seitens von Abacus noch etwas Entwicklungsarbeit: Einzelne Module, die Ber­ nasconi unbedingt benötigt, sind laut Schwaller noch nicht in Abacus vi enthalten, beispielsweise die Branchenlösung AbaBau für das Bau­ nebengewerbe. «Da hat Abacus noch einen grossen Brocken vor sich», weiss Schwaller. Bei Bernasconi nutzt man deshalb zurzeit noch die Lösung von Arco. Sobald auch AbaBau in vi implementiert sei, werde man dann schrittweise darauf wechseln. «Es ist es aber trotzdem nur noch eine Frage der Zeit, bis wir Abacus bald nur noch als Web­Version nutzen», meint Schwaller. Zum einen arbeite Abacus intensiv an der Umsetzung der restlichen Module, zum anderen komme Abacus vi bei den aktuell rund 35 Nutzern auch sehr gut an. Heute nutzt vor allem Schwaller selbst die Vorteile der Web­ Version, wenn er zum Beispiel von zu Hause aus über den Browser auf die in der Firma gehosteten Programme zugreift. «Abacus vi hat eine tolle Oberfläche und ist schnell, vom Gesamteindruck her bestimmt schneller als die herkömmliche Version», erklärt Schwaller.

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blick ins Hauptmenu der neuen abacus-lösung vi, eine Java-basierte Rich internet application, die im browser läuft und im software-asa-service-modell bezogen werden kann.

Schwaller selbst schätzt an Abacus vi die vielen Gestaltungsmöglich­ keiten mit Rollen, die die Lösung auf die Firma und individuell auf den Benutzer zuschneiden lassen: «So kann ich dem Anwender das zur Verfügung stellen, was er braucht, und ihm das zeigen, was er sehen soll.» Weiter biete die Software viele interessante Erweiterungsmög­ lichkeiten, beispielsweise das Einbinden von Mail­ oder Dokumenten­ Management­Systemen. Ausserdem können die Filialleiter, der IT­Lei­ ter und theoretisch jeder Nutzer von nun an bequem von zu Hause aus ins System. «Dank der Citrix­Lösung war das zwar bisher bereits mög­ lich, aber nicht in dieser direkten Form via Browser und Web», meint Schwaller. Das Ziel ist, im gesamten Business­Software­Bereich der­ einst ganz auf Citrix verzichten zu können. Wie immer, wenn man als einer der ersten Kunden auf eine komplett neue Generation einer Software wechselt, gab es zu Beginn natürlich auch mit Abacus vi noch ein paar kleinere Probleme. «Wir haben ei­ nige kleine Fehler entdeckt, im Bereich der Fremdwährungen bei­ spielsweise», erklärt Schwaller. An und für sich sei Abacus vi aber bereits in der Beta­Version schon sehr gut gelaufen. Und: Laut Schwal­ ler werden Fehler wie der oben erwähnte von Abacus sehr schnell beseitigt, die Fehlerbereinigung funktioniere sehr gut und die jewei­ ligen Updates seien sehr einfach und schnell installiert. «Die War­ tungsgebühren, die wir an Abacus zahlen, lohnen sich im Vergleich zu denen für andere Software allemal, wir haben wirklich etwas davon», meint der IT­Verantwortliche von Bernasconi. Performance­Engpässe gab und gibt es keine, da man die Netzwerke bereits 2008, bei der Zentralisierung der IT und der Einführung der Citrix­Lösung, erneuerte und ausreichend auslegte.

in zukunft noch mehr abacus

Ende 2010 will Abacus bekanntlich die Immobilienverwaltung­Gesamt­ lösung AbaImmo auf den Markt bringen. Neben AbaBau mit seinem neuen, freien Leistungsverzeichnis, das wie erwähnt im kommenden Jahr schrittweise bei Bernasconi eingeführt werden soll, wartet An­ dreas Schwaller auch auf AbaImmo ganz gespannt, hat man mit dem Schwesterunternehmen Bernasconi Immobilien doch auch noch ein Standbein im Immo­Geschäft, das man gerne ins Abacus­Boot holen würde. Derzeit ist dahingehend aber noch überhaupt nichts entschie­ den. Das neue System muss sich erst noch bewähren, obwohl Schwal­ ler daran eigentlich nicht zweifelt, da es sehr anwendernah entwickelt werde.

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Business Software

Meierhans meint

Communitys – die neuen Kartelle

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d r. d a n i e L m e i e r h a n s b e s c h ä F t i g t te c h n o L o g i e - u n d WissenschaFtsjournaList mit dem i c t- e i n s a t Z i n u n t e r n e h m e n . in seiner regeLmässigen koLumne WirFt er einen kritischen bLick auF die schWerpunkt-themen des sWiss it magaZine. danieL.meierhans@inhaLte.ch sich aLs

pen Source ist auf dem Vormarsch. Nicht nur in der Business Software. Auch in der tradi­ tionellen Industrie findet das Modell einer Öffnung der eigenen Technologie­Entwick­ lung für andere Marktteilnehmer in Form von Open Innovation immer mehr Anhänger. Die idealistischen Open­Source­Software­Pioniere jubilieren: Das ko­ operative Gute siegt über das abgeschlossene Reich des egoistischen Bösen. Ein weiterer Bereich wird demokratischer. So weit, so gut. Bloss, kaum ein Unternehmen verfolgt seine Stra­ tegie aus purem Idealismus. Wenn gestandene Konzerne wie Sie­ mens oder ABB heute offene Ent­ wicklungspartnerschaften propa­ gieren, hat das genauso handfeste wirtschaftliche Gründe, wie wenn ein globaler Berater den Hauptex­ ponenten der Schweizer OSS­ Szene auf seine Gehaltsliste nimmt. Mit einer Öffnung der ei­ genen Technologien für Dritte er­ höhen Firmen nämlich ganz ein­ fach die Chancen, dass die eige­ nen Produkte langfristig auf einer als Standard anerkannten Basis aufbauen. Je mehr Unternehmen eine Technologie verwenden, desto eher wird sie von den Anwendern als strategische Zukunftsplattform eingestuft.

noch auf dem Markt sein wird, warten sie ganz ein­ fach ab. Damit verkürzt sich auch für den Sieger die Zeit, in der er seine Technologie wirtschaftlich aus­ beuten kann, bis sie von der unweigerlichen Nach­ folgetechnik verdrängt wird.

open-source statt Kartelle gegen volatilität

Zugespitzt formuliert ist die gegenwärtige Open­ Source­Mode nichts anderes als ein Neuauftritt der ehemaligen Kartelle in zeitgeis­ tigen Kleidern. Weil die Liberali­ sierung die alten Strukturen zur Zukunftsabsicherung genommen hat, formieren sich die Unterneh­ men jetzt einfach in Open­Innova­ tion­Gruppierungen. Das Ziel ist das gleiche: Man will die für alle bestehenden Anbieter uner­ wünschte Technologie­Volatilität aus dem Markt nehmen. Damit sie mich nicht falsch ver­ stehen: Die Firmen tun nur, was sie müssen. Hinterfragen müssen sich allerdings die Anhänger einer vollständigen Liberalisierung. Of­ fensichtlich formiert sich der Markt schnell immer wieder selber in Absprache­ ähnlichen Strukturen, sobald Barrieren abgebaut werden, um einen noch freieren Konkurrenzkampf zu erreichen.

«Die OpenSource-Mode ist nichts anderes als ein Neuauftritt der ehemaligen Kartelle in zeitgeistigen Kleidern.»

Proprietäres Gebaren nur für monopolisten bessere lösung statt bessere welt

Mit einem proprietären Zug drohen in der globali­ sierten Wirtschaft selbst grosse Konzerne auf dem Abstellgleis zu landen, denn im weltweiten Konkur­ renzkampf gibt es auch kaum mehr lokale Nischen für den Zweitbesten. Selbst für vergleichbare Kon­ kurrenten ist das Risiko, aus einer Standard­Ausei­ nandersetzung als Verlierer hervorzugehen und damit sämtliche Investitionen abschreiben zu müs­ sen, heute schlicht zu gross. Ein proprietäres Geba­ ren können sich nur Quasi­Monopolisten leisten. Denn auch wer eine Auseinandersetzung gewinnt, kann sich nur bedingt freuen. Dies haben die For­ matkriege um VHS und Betamax in den 1980er­Jah­ ren und der kürzliche Kampf zwischen Blu­ray und HD­DVD klar vor Augen geführt. Der Verdrängungs­ kampf zwischen Standards verlangsamt die Auf­ nahme einer Technologie massiv. Wenn die Käufer nicht sicher sind, welches der Formate in fünf Jahren

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Der Grund liegt in der Mathematik von gekoppelten Systemen: Die globale Wirtschaft muss die durch die Liberalisierung vergrösserte Komplexität wieder ver­ ringern, um stabil zu bleiben. Das macht sie entwe­ der durch Monopolbildungen oder durch die Formie­ rung von (Open­Source­)Gruppen. Der Kauf einer Open­Source­Software verliert damit den ideellen Nimbus, zusätzlich ein Beitrag für eine bessere Welt zu sein. Er wird zu dem, was jeder Business­Software­Kauf unabhängig vom Lizenzie­ rungsmodell sein soll: Ein Entscheid für ein pas­ sendes, kosteneffizientes und zukunftsträchtiges Werkzeug zur optimalen Unterstützung der eigenen Geschäfte. Aber das reicht ja auch.

Daniel Meierhans nr. 10 | oktober 2010

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TesT CenTer

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LED-Projektoren

Beamer für die Ewigkeit dank LED-Technologie LED-Projektoren bieten einen entscheidenden Vorteil: Ihre Lichtquelle ist für die Ewigkeit gemacht. Ein Vergleichstest soll zeigen, ob die Geräte auch sonst überzeugen. Vo n A l i n A H u b e r

und

MArcel WütHricH

D

ie LED-Technologie ist auf dem Vormarsch, auch im Projektoren-Bereich. Gerade bei den Lichtschleudern bieten LEDs entscheidende Vorteile. So besitzen sie im Vergleich zu herkömmlichen Lampen eine deutlich bessere Energieeffizienz. Als Folge dessen sinkt der Stromverbrauch, der Kühlbedarf sinkt und erlaubt eine kleinere Bauweise der Geräte. Und als Hauptvorteil halten LEDs in der Regel gut und gerne 20’000 Stunden, während herkömmliche Lampen nach 2000 bis 4000 Stunden für teures Geld ersetzt werden müssen. Nebst diesen Vorteilen findet sich aber auch ein wesentlicher Nachteil: Die Lichtleistung von LEDs kann (noch) nicht mit der einer konventionellen Lampe mithalten.

Härtetest

Swiss IT Magazine wollte wissen, was aktuelle Beamer im Praxiseinsatz leisten, und hat insgesamt vier in der Schweiz erhältliche Geräte getestet. Bei zweien handelt es sich um sogenannte Mini-Beamer, welche die Vorteile (und leider auch den erwähnten Haupt-Nachteil) der LED-Technologie voll ausspielen. Der Optoma Pico PK102 Pro und der 3M MPro150 passen in die Hosentasche, können ohne Strom mit Akku betrieben werden und müssen kaum beziehungsweise gar nicht (Optoma) gekühlt werden. Aber – so viel gleich vorneweg – sie sind nicht gerade lichtstark. Daneben wurde ein Casio-Modell getestet, welches auf eine Mischung aus LED- und Laser-Technologie setzt, aber (fast) dieselben Vorteile bietet wie ein reiner LED-Beamer. Das Gerät ist äusserst kompakt und soll seinen Konkurrenten mit einer herkömmlichen Gasentladungslampe punkto Leuchtkraft in nichts nachstehen. Und schliesslich wurde der SP-

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In Kürze · LED-Projektoren bieten eine Betriebszeit von bis zu 20’000 Stunden. Aber die Lichtkraft ist oft ungenügend. · Die LED-Mini-Beamer punkten vor allem mit ihrer Grösse, die Leistung überzeugt (noch) nicht. · Die grösseren Alternativen wissen hingegen durchaus zu gefallen – insbesondere das Modell von Samsung.

F10M von Samsung unter die Lupe genommen, der voll auf die LED-Technologie setzt und dabei als der erste LED-Datenprojektor angepriesen wird, der mit einer Leuchtkraft von 1000 ANSI-Lumen aufwarten kann.

Der Laute

Vielversprechend sieht er aus, der XJ-A230 aus Casios Green-Slim-Serie. Das Gerät bringt 2,25 Kilogramm auf die Waage, ist flach wie eine Flunder und äusserst solide gefertigt. Einzige Mängelpunkte bei der Verarbeitung: Der Linsenschutz, der eigentlich dank Magnet auf der Linse halten sollte, fällt bei der geringsten Berührung ab. Und der Standfuss vorne lässt sich zwar äusserst komfortabel verstellen, lottert aber. Doch abgesehen davon lässt der XJA230 keine Kritik zu – zumindest solange er nicht in Betrieb genommen wird. Bei Inbetriebnahme dann macht sich der grosse Schwachpunkt der Geräts, das mit einer Mischung aus LED-Technik (für die Farbe Rot) sowie Laser (für Grün und Blau) arbeitet, un-

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LED-Projektoren

mittelbar bemerkbar: der Lüfter. Das CasioGerät ist mit einer gemessenen Lautstärke von 52 dB schon sehr laut und vor allem ist das Geräusch äusserst unangenehm. Besser wird es, wenn der XJ-A230 im Eco-Modus (von dem zwei zur Verfügung stehen) betrieben wird. Im Modus Eco2 wird es schon fast angenehm, aber auch relativ dunkel auf der Leinwand. Auch die Bildqualität weiss nicht vollends zu überzeugen. Zum einen hat der Projektor Schwächen etwa beim Darstellen von Farbabstucasio XJ-A230 fungen, zudem wirken die Farben etwas grell. Bei der Schärfe liegt das Problem darin, dass die native Auflösung bei 1280x800 Pixel (WXGA) liegt. Da nun gerade PowerpointPräsentationen meist mit 1024x768 Pixel erstellt werden und die Grafikkarte eines «herkömmlichen» 4:3-Display-Notebooks oftmals das Widescreen-Format gar nicht ausgeben kann, wird interpoliert – was sich wie bei jedem anderen Gerät auch negativ auf die Schärfe auswirkt. Zumindest bei der Lichtstärke gibt es kaum etwas zu bemängeln. Die Ausleuchtung ist gleichmässig, und bei weissen Flächen wirkt der Casio-Beamer heller als das Gerät von Samsung.

DIe LeD-TecHnoLogIe Ob im Auto, im Fernseher oder eben in Projektoren, LEDs (Light Emitting Diode) finden heute immer häufiger Verwendung. In LED-Beamern kommen RGB-LEDs zum Einsatz, welche das Bild üblicherweise über ein DLP-Element (Digital Light Processing – ein kippbarer Spiegel für jeden Bildpunkt, der das Bild entweder weiterleitet oder ablenkt) an die Wand projizieren. LEDs bieten im Vergleich zu den üblicherweise verwendeten Gasentladungslampen mehrere Vorteile: · Lampenlebensdauer bis zu 30’000 Stunden (reicht bei täglicher Nutzung von zwei Stunden für 40 Jahre) · Energieeffizienz (laut Samsung benötigen LEDs 90 Prozent weniger Energie als herkömmliche Halogenprojektoren) · kaum Kühlung notwendig, deshalb keine Auskühl- und Aufwärmzeit, kompaktere Gehäuse · decken grossen Farbraum ab · kein Quecksilber zur Herstellung Wo aber Licht ist, gibt es bekanntlich auch Schatten – oder im Fall von LED-Projektoren (zu) wenig Licht. Das Haupt-Manko der Technologie ist nämlich die Lichtstärke.

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Zur Bedienung: Die BeIm Gegensatz zum Casio-Beadienelemente oben am Gerät mer, der auf eine Mischung wirken hochwertig und sind von LED- und Laser-Technoangenehm zu gebrauchen. logie setzt, ist der Samsung Das Menü gewinnt keinen Preis SP-F10M ein reiner LEDfür seinen Sexappeal, ist zuminProjektor auf Basis der 3LCDdest aber verständlich und funkTechnologie, der es auf eine tional. Auch die Fernbedienung Lichtleistung von 1000 ANSISamsung SP-F10M ist nicht sehr hübsch, aber Lumen bringt und die Bilder zweckmässig. Sie bietet sogar mit einer nativen Auflösung einen Pointer, bei dessen Drücken eine Art von 1024x768 Bildpunkten an die Wand wirft. Mauszeiger auf der Leinwand erscheint, der Der Hersteller verspricht eine Lampen-Lebensdann mit den Pfeiltasten der Fernbedienung dauer von mehr als 50’000 Stunden, allerbewegt werden kann. Wirklich praktisch funk- dings im Eco-Modus. Aber auch im Normaltioniert dies aber nicht. modus halten die LEDs laut Hersteller satte Was dem XJ-A230 abgeht, ist der USB-An- 30’000 Stunden. schluss und in diesem Zusammenhang der Während der Casio als Traktor durchgehen integrierte Medienplayer des Samsung-Kon- könnte, ist der Samsung-Projektor im Betrieb kurrenten, um Dateien direkt ohne PC abzu- relativ leise. Mit einer gemessenen Lautstärke spielen. Andere Modelle derselben Casio-Serie von 40 dB macht der Beamer sogar im Norbieten diese Option jedoch. Generell muss malmodus weniger Lärm als der Casio-Kongesagt werden, dass es Anschluss-seitig eher kurrent im Eco-Modus 2. Zudem ist das Gedüster aussieht. Einen Netzwerkanschluss räusch des Lüfters deutlich angenehmer und sucht man vergebens, genauso wie einen S- fällt nicht störend auf. Video-Anschluss oder einen VGA-Ausgang. Die Bedienung des Samsung-Geräts überGeboten werden einzig ein VGA-, ein HDMI- zeugt. So lässt sich der Standfuss vorne mit und ein Serial-Port. Auch hier macht Samsung einem Handgriff stufenlos verstellen, das mühes besser. Positiv hingegen ist, dass dem Pro- same Schrauben entfällt also. Einziger jektor eine Tasche zum Lieferumfang gepackt Schwachpunkt ist vielleicht der Fokus, der mit wurde. einer Drehscheibe eingestellt werden muss, Alles in allem weiss der XJ-A230 also vor was die Feinabstimmung etwas erschwert. Die allem durch seine Bauweise zu gefallen. Das mitgelieferte Fernbedienung ist funktional und an die Leinwand geschossene Bild ist sicher in liegt gut in der Hand, einen Laserpointer sucht Ordnung, solange man keinen direkten Ver- man leider aber vergebens. Was im Lieferumgleich mit einem anderen Gerät hat, und die fang ebenfalls nicht enthalten ist, ist eine Bedienung lässt wenig Kritik zu. Die schmal- Tragtasche, welche man aber angesichts des brüstige Anzahl der Anschlüsse und insbeson- Gewichts des Projektors wahrscheinlich selten dere der laute Lüfter drücken jedoch massiv oder gar nie gebrauchen würde. Des weiteren auf die Wertung. gefällt auch die übersichtliche und selbsterklärende Menüführung, die sogar für ProjektorDas Schwergewicht Neulinge kein Problem darstellt und wohl die Wie der Casio XJ-A230 ist auch der Samsung beste aller getesteten Beamer ist. SP-F10M in edlem Weiss gehalten. Das ist Die meisten Punkte sammelt der SP-F10M dann aber bereits die einzige äusserliche Ähn- aber mit der Vielzahl seiner Anschlüsse. Nebst lichkeit. Besticht der Casio-Projektor durch den üblichen Beamer-Anschlüssen trumpft sein filigranes Design, ist der Samsung-Bea- das Gerät mit einem USB- und einem Netzmer eher in der Sparte Schwergewicht einzu- werk-Port auf und positioniert sich so ganz ordnen. Mit seinem stolzen Gewicht von fast klar vor dem Casio-Gerät. Insbesondere mit 5 Kilogramm eignet sich der SP-F10M nicht dem integrierten Media Player, der das Abunbedingt für den mobilen Einsatz. Die Verar- spielen von Inhalten vom direkt in den Beamer beitung ist allerdings sauber und lässt keine eingesteckten USB-Stick erlaubt und beim Wünsche offen. Casio-Beamer fehlt, hebt sich der SamsungStationär installiert, überzeugt das Gerät Projektor definitiv von der Konkurrenz ab und durchaus. Der Samsung-Projektor liefert im macht das Notebook überflüssig. Unterstützt Test die bessere Bildqualität als sein Konkur- werden im Media Player nebst Microsoft Office rent von Casio, auch wenn die Farben tenden- (97 bis 2007) auch PDF-, Audio-, Bild- und ziell etwas dunkler dargestellt werden. Zudem Video-Files. Die Qualität der integrierten Lautverliert der SP-F10M gegen den Rand etwas an sprecher macht selbst beim Abspielen eines Helligkeit, wohingegen die Abstufung der Videos den Anschluss eines externen KlangFarbskala durchaus zufriedenstellend ist. gebers überflüssig. Mit 1799 Franken ist der

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Test Center SP-F10M der teuerste Beamer im Test, die Vielzahl der Anschlüsse, die Bildqualität und der integrierte Media Player wiegen dies allerdings wieder auf.

Der Brauchbare

Ultraportabel ist er, der Mini-Beamer MPro150 aus dem Hause 3M. Das Gerät ist mit einem Akku ausgestattet und besitzt einen internen 1-GB-Speicher, einen Erweiterungsslot für Micro-SD-Karten (eine 2-GB-Karte ist im Lieferumfang enthalten) sowie einen integrierten Medienplayer. Über diesen lassen sich beispielsweise Powerpoint- und Word-Files (auch 2007er-Version), Bilder oder auch Videos abspielen. Die Bedienung dieses Medienplayers erfolgt über das Steuerkreuz oben am Gerät und funktioniert ziemlich logisch. Somit ist es also möglich, lediglich mit dem 160-GrammProjektor bewaffnet etwa zu einem Kunden zu gehen und eine Verkaufspräsentation zu halten – das ist komfortabel und dürfte Eindruck schinden. Voraussetzung ist jedoch, dass es im Präsentationsraum des besagten Kunden ordentlich dunkel ist. Denn die Schwachstelle des MPro150 ist – wenig überraschend – die Helligkeit. Bei einer Lichtstärke von 15 Lumen darf man nicht viel erwarten, und im Ver3M MPro150 gleich mit dem Pendant von Optoma ist das Gerät auch etwas heller. Doch viel Umgebungslicht verträgt es nicht, sonst erkennt man schnell nichts mehr auf der Leinwand. Farbkontraste sind im dunklen und hellen Bereich kaum auszumachen, die Schärfe ist zumindest zufriedenstellend, nimmt aber gegen den Rand hin ab, genauso auch die Helligkeit. Zumindest sind Schriften – beispielsweise die des Notebook-Desktops – lesbar, im Gegensatz zum Optoma-Beamer. Trotzdem empfiehlt es sich, dass eine PowerpointPräsentation, die über den Mini-Beamer wiedergegeben werden soll, auf diesen angepasst wird. Das bedeutet, dass man sinnvollerweise grössere Schriften, klar lesbare Schriftarten und schwarze Schrift auf weissem Grund verwendet. Die Verarbeitung des MPro150 wirkt weitgehend solide und hochwertig, vor allem dank der gummierten Oberfläche. Schade ist, dass die integrierten Lautsprecher auf Maximallautstärke (die immer noch leise ist) surren. Ausserdem macht der Lüfter – trotz lediglich 34,5 dB – ein unangenehm hohes Geräusch. Zumindest läuft er nicht permanent, sondern wird nur bei Bedarf zugeschaltet. Auch der

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LED-Projektoren

Lieferumfang weiss weitgehend zu gefallen, nebst der Speicherkarte findet sich sogar ein Stativ. Negativ: Das VGA-Kabel ist viel zu kurz, und ein Composite-Kabel sucht man (im Gegensatz zum Optoma) vergebens. Anschliessen lässt sich an den Beamer über die verschiedenen Adapter aber denkbar alles, was theoretisch an einen Projektor angeschlossen werden will. Der ultraportable Beamer von 3M kann – im Gegensatz zum Optoma-Pendant – zumindest bedingt empfohlen werden. Wenn es dunkel ist und die Inhalte stimmen, ist deren Darstellung in Ordnung, und man kann dank der Grösse des Geräts mit Sicherheit den einen oder anderen Wow-Effekt erzielen. Wunder darf man aber sicher keine erwarten, vielmehr zeigen die Mini-LED-Projektoren, wohin die Zukunft gehen könnte.

Der Untaugliche

Was beim Optoma Pico PK102 Pro zuerst auffällt, ist seine Grösse. Mit einer Höhe von gerade einmal 15 Millimetern, einer Breite von 50 und einer Tiefe von 103 Millimetern ist der LED-Winzling kaum grösser als ein Mobiltelefon. Die Hauptattraktionen dürften aber der integrierte Speicher, der 4 GB fasst, sowie der Medienplayer sein. Sie erlauben es nämlich, wie beim 3M-Modell eine Präsentation direkt auf den Projektor zu laden. Wer auf Kundenbesuch geht, kann das Notebook also getrost im Büro lassen, auch dank des integrierten Akkus, der 1,5 Stunden halten soll. Dies ist auch gut so, sind doch die mitgelieferten Kabel des Pico PK102 Pro extrem kurz. Wer ein Gerät anschliessen will, der muss dieses direkt neben dem Optoma-Beamer plazieren, für mehr reicht die geringe Kabellänge nicht. Abgesehen von der bemerkenswerten Grösse und dem Medienplayer, der das Arbeitsleben vereinfachen würde, vermag der Projektor nicht zu überzeugen. Ein 4-GB-Speicher mit einer Präsentation drauf bringt einem Verkäufer nichts, wenn die Bildqualität so miserabel ist, dass seine Kunden nichts darauf lesen können, auch wenn man sich noch so Mühe gibt, das Bild scharf zu stellen. Die Bildqualität ist denn auch das grösste Manko des Optoma Pico PK102 Pro, der eine native Auflösung von 480x320 Pixel bietet. Schriften sind kaum lesbar, und auch die Helligkeit lässt stark zu wünschen übrig – was bei einer Leuchtstärke von 10 ANSI-Lumen aber nicht weiter überrascht. Was in der Mitte des Bildes schon beinahe nicht geht, wird am Bildrand ein Ding der Unmöglichkeit: Die Lichtstärke nimmt an den Rändern so stark ab,

dass nichts mehr erkennbar ist. Einzig bezüglich des Farbkontrasts schneidet der ultraportable Optoma-Projektor ein wenig besser ab als derjenige von 3M. Ebenfalls besser als die Konkurrenz ist der Pico PK102 Pro bezüglich Betriebsgeräusche. Der Hersteller hat beim Projektor auf einen Lüfter verzichtet, so dass jener absolut geräuschlos läuft – während beim 3M der laute Lüfter mit seinem hohen Surren durchaus irritiert – aber auch relativ rasch ziemlich heiss wird. Kaum für Begeisterungsstürme sorgt zudem auch die Verarbeitung des Pico PK102 Pro. Die Abdeckung für den Akku hält nicht richtig und ist aus billigem Plastik gefertigt. An den Rand der Verzweiflung treibt einen allerdings die Bedienung des Projektors. Das Fokus-Rad ist auf der Frontseite, direkt neben der Linse. Es ist so klein und verfügt über so wenig Spielraum, dass es der Hersteller auch hätte weglassen können. Das Menü ist derweil kryptisch mit Bildern versehen und wenig brauchbar geschweige denn verständlich. Durch die einzelnen Menüpunkte wählt man sich mit Hilfe eines Scrollrades an der Seite des Beamers. Das an sich wäre ja noch kein Problem, durch die geringe Grösse des Beamers wird es aber zum Geduldsspiel: Ohne Herumgewackel lässt sich das Menü nicht bedienen. Apropos Menü: Den im Menü enthaltenen Punkt Präsentation konnten wir aber leider nicht testen, da dafür die Installation einer Software notwendig wäre, deren Lizenzschlüssel uns fehlte. Zumindest teilweise wieder punkten kann der Beamer derweil mit seinen Anschlussmöglichkeiten. Dank eines Kombi-Ports, der allerdings proprietär ist, kann man beinahe alles anschliessen – abgesehen von HDMI und einem Headphone. Der Lieferumfang ist praktisch komplett, was allerdings fehlt, ist ein Stativ. Hier liefert Optoma lediglich einen Adapter mit, mit dem man ein Stativ anschliessen könnte, während dieses beim MPro150 von 3M Bestandteil des Lieferumfangs ist. Die einzige Anwendung, für die der Pico PK102 Pro etwas taugt, ist das Abspielen von Videos, weil hierbei Unschärfen nicht so sehr ins Gewicht fallen. Auch die integrierten Lautsprecher reichen für einen Video aus, wenn man nicht die grössten Ansprüche an die Klangqualität hat. Der Optoma Pico PK102 Pro mag einer der momentan kleinsten verfügbaren Projektoren sein und deshalb faszinieren, für den Business-Einsatz ist das Gerät auf Grund der schlechten Bildqualität komplett ungeeignet und kann deshalb nicht empoptoma Pico PK102 Pro fohlen werden.

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VIer BeAMer IM VergLeIcHSTeST Hersteller Modell Features Wiedergabetechnik Lampentechnologie

cASIo XJ-A230

SAMSUng SP-F10M

DLP Laser- und LED-HybridTechnologie (LED: rot, grün, Laser: blau)

Leuchtstärke (AnSI-Lumen) Lebensdauer der Lampe (Stunden, normalmodus) Kontrastverhältnis Auflösung (nativ; Pixel) Bilddiagonale Minimum/Projektionsabstand (Meter) Bilddiagonale Maximum/Projektionsabstand (Meter) Anschlüsse

2000 20’000 1800:1 1280x800 0,46/0,84 7,62/k.A. 1x HDMI, 1x VGA, 1x Audio/Video Composite (3,5 mm Mini-Jack für Audio in und out), 1x seriell

Lautsprecher/Leistung (Watt) Betriebsgeräusch gem. Hersteller (dB, normalmodus)

1/1 35 (Eco-Level 1), 29 (Eco-Level 2) 52 (normal), 45,5 (Eco-Level 1), 40,5 (Eco-Level 2) 297x43x210 2,25 3 Jahre oder 6000 Stunden kein Netzwerkanschluss, kein USB, kein S-Video

Betriebsgeräusch gemessen (dB)1)

Abmessungen (BxHxT, mm) gewicht gemessen (kg) garantie Besonderes

3M MPro150

oPToMA Pico PK102 Pro

3LCD RGB LED (PT120)

LCoS LED

DLP RGB LED

1000 mehr als 30’000 2000:1 1024x768 1/k.A. 7,62/k.A. DVI, HDMI, VGA, S-Video, 1x Composite RCA, HDCP Support, RS-232, USB, 1x Stereo RCA Jacks Input, 1x Monitor Output, 1x Audio Output, RJ 45 1/7 33 (normal), 26 (Eco-Modus) 40 (normal), 36 (Eco-Modus)

15 mehr als 20’000 k.A. 640x480 0,2/k.A. 1,27/k.A. VGA, Composite Video, Component Video, Mini-USB, Audio Out (3,5 mm Stereo Jack), Micro-SD Steckplatz

10 20’000 1000:1 480x320 0,15/0,25 1,5/2,6 4 Pole Jack Socket, AV Input (Stereo audio and Composite Video), DC Input Jack, Mini-USB, VGA, Component Input

2/0,5 k.A.

1/0,5 geräuschlos (No Fans or Moving Parts) geräuschlos

★★★★★★

TeSTSIeger

34,5

309x111,5x290 4,843 3 Jahre

60x130x24 0,168 2 Jahre

1 GB interner Speicher, erweiterbar mit 2 GB Micro-SD-Karte, Akku (Laufzeit 2 Stunden) /

50x15x103 0,118 1 Jahr für Projektor, 90 Tage für Akku 4 GB interner Speicher, Akku (Laufzeit 1,5 Stunden)

Vertikale Trapezkorrektur/automatisch zoom Mediaplayer Bilder

k.A.

JPG

JPG

Audio/Video

k.A.

AVI, WMV, MPG, MPEG, MP3, MP4, WMA

MP4, MP3, PAL.NTSC. H.264, AMR, AAC

office-Dateien

k.A.

Word, Powerpoint, Excel, TXT, PDF

Stromverbrauch Standby (Watt) Stromverbrauch Maximal (Watt) Info Preis Wertung Bildqualität (20%)

<1 270 www.casio.ch Fr. 1429.–

PDF, HTML, MS Office (gängige Office-und Multimediaformate) <1 265 www.samsung.ch Fr. 1799.–

k.A. k.A. www.3m.com Fr. 530.–

★★★★★★

★★★★★★

★★★★★★ ★★★★★★ ★★★★★★ ★★★★★★ ★★★★★★

★★★★★★ ★★★★★★

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★★★★★★ ★★★★★★

★★★★★★ ★★★★★★

430

350

(+30%)/

(+/–30%)

/

(+20% bis ~ –20%)

★★★★★★

Helligkeit (15%)

Lieferumfang (5%)

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Total (max. 600 Pkt.) gesamtwertung

415

500

★★★★★★

★★★★★★

geräuschpegel (15%) Bedienung (15%) Anschlüsse (10%) Formfaktor/gewicht/Verarbeitung (10%) Preis/Leistung (10%)

= ja,

★ ★ ★ ★ ★ ★

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= nein; k.A. = keine Angaben; 1) gemessen in ca. 0,5 Meter Entfernung seitlich zum Gerät auf Gerätehöhe

Swiss IT Magazine

Nr. 10 | Oktober 2010

/

JPG, TIFF, GIF, PNG, BMP, TGA, FPX, PCX, PCD, PSD AVI, WMV, ASF, 3GP, 3G2, DAT, MPG, MPEG, MOV, MP4, M4V, RM, RMVB, OGM, FLV Powerpoint, .pplx

k.A. k.A. www.optoma.com Fr. 390.–

★ ★ ★ ★ ★

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Quelle: Swiss IT Magazine

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Neue Produkte

Neue Produkte

VMware vShield, vCloud Director, View, Thinapp und vFabric

Alles für die Cloud

V

Mware hat anlässlich seiner diesjährigen Hausmesse VMworld (siehe News-Artikel auf Seite 14) eine ganze Reihe neuer Produkte und Services sowie Updates für einige bestehende Lösungen lanciert. Hier die wichtigsten: VMware vShield: Die drei neuen Produkte der vShield-Familie vShield App, vShield Edge und vShield Endpoint bieten einen virtualisierungsorientierten Schutz für virtuelle Rechenzentren und CloudUmgebungen. vShield App (erhältlich ab 4480 Euro) schützt Anwendungen im virtuellen Rechenzentrum vor Netzwerk-basierten Bedrohungen. Bei vShield Edge (ab 4480 Euro) handelt es sich um eine Netzwerk-Gateway-Lösung, die das virtuelle Rechenzentrum mit DHCP, Netzwerkadressenübersetzung, Firewalls, Lastausgleich, Site-to-Site-VPN, Portgruppenisolierung und anderen Funktionen schützt. vShield Endpoint (ab 1485 Euro) schliesslich bietet einen Viren- und Malware-Schutz auf dem Hostsystem. VMware vCloud Director: Der vCloud Director ist im Prinzip ein Manager von Managern, mit dem die ITAbteilung verteilte Ressourcen wie Rechen-, Netzwerk- und Speicherdienste zusammengefasst als eine Art Katalog anbieten kann. Mit dem vCloud Director können weiter neue sichere, private Clouds erstellt werden. Die Software wird dabei nahtlos in die vorhandene vSphere-Bereitstellung integriert. VMware vCloud Director ist ab sofort für 3750 Dollar (Lizenz für 25 gemanagte virtuelle Maschinen) erhältlich. VMware View: Die neue Version von VMware View (Bild) sorgt dafür, dass Endanwender ihre IT mit jedem Endgerät überall betreiben können – egal ob

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Business Software

online oder offline. VMware View 4.5 bietet weiter ein einfaches, integriertes Desktop- und Applikations-Management sowie einen Mac-Client. Ebenfalls überarbeitet hat VMware Thinapp, einen wichtigen Bestandteil von VMware View. Thinapp 4.6 bietet vollständige Unterstützung für Windows 7. VMware View 4.5 ist ab sofort als Enterprise Starter Kit zu einem Preis von ab 1700 Euro erhältlich. vFabric: VMware hat rund um das Java-Framework Spring eine komplette Plattform für Entwicklung und Betrieb von Cloud-Anwendungen zusammengestellt. Die vFabric-Plattform verbindet das Java-Framework Spring mit umfassenden Plattform-Services, bestehend aus dem Lightweight-Application-Server TC Server, einer auf Spring und vSphere optimierten Tomcat-Variante, dem globalen DatenmanagementService Gemfire, dem Cloud-ready-Messaging-Dienst RabbitMQ, dynamischem Load-Balancing via ERS und der Application-Performance-Lösung Hyperic. Applikationen, die mit VMware vFabric entwickelt wurden, sollen Performance und Übertragbarkeit über heterogene Cloud-Umgebungen hinweg sicherstellen. VMware vCloud Datacenter Services: Mit den vCloud Datacenter Services will VMware Unternehmen einen Weg bieten, ihre Rechenzentren mit externen Clouds in einem sicheren, kompatiblen Hybrid-Cloud-Modell zu erweitern und zugleich Sicherheit,ComplianceundServicequalitätzugewährleisten. Colt bietet als erster europäischer Dienstleister die vCloud-Rechenzentrumsdienste an, als «Colt Enterprise Cloud – a VMware vCloud Datacenter Service». Info: VMware, www.vmware.com/ch

Nr. 10 | Oktober 2010

Swiss IT Magazine


Neue Produkte

Business Software

OpaccOne «Gottardo»

Netviewer Webinar

Collaboration SaaS Webinar-Service

D

er Schweizer Business-Software-Hersteller Opacc hat den Launch der kommenden, komplett überarbeiteten OpaccOne-Generation Codename «Gottardo» angekündigt. Sie basiert auf der durchgängigen, Service-orientierten Architektur der aktuellen OpaccOne-Generation. Laut Opacc werden mit «Gottardo» gezielt neue Anwendungen für die Collaboration mit mobilen Mitarbeitenden, Geschäftspartnern und Drittsystemen zur Verfügung gestellt. Neu ist zum Beispiel das Feature Mobileoffice, das auf den OpaccOne-Application-Services basiert. In der

Citrix Xenclient

Mobil virtuell

C

itrix Systems hat eine neue Version seiner Desktop-Virtualisierungslösung Xendesktop veröffentlicht. Sie beinhaltet zwei neue Komponenten: Citrix Xenclient und Citrix Xenvault. Die beiden neuen Technologien ermöglichen es, auch Laptop-Nutzer einfach und sicher in das unternehmensweite Desktop-VirtualisierungsKonzept zu integrieren. Der Xenc-

ersten Version werden darin kleine Teilanwendungen für den Aussendienst (Verkauf, Service, Beratung) und die Logistik enthalten sein. Komplett neu ist auch Enterprise CRM (ECRM), eine Web-basierte Anwendung für die Online-Anbindung von Vertriebsund Service-Mitarbeitenden. Sowohl ECRM als auch die Mobileoffice-Anwendungen werden vollständig im SaaS-Modell angeboten. Den Betrieb übernimmt Opacc im eigenen Hosting Center. Die Auslieferung von Gottardo erfolgt gestaffelt, Lancierungstermin ist der 26. Oktober (OpaccConnect). Info: Opacc, www.opacc.ch

lient ist ein Client Hypervisor, der es erlaubt, virtuelle Desktops direkt auf Endgeräten laufen zu lassen. Wird Xenclient vom Netzwerk getrennt, arbeitet man wie mit einem traditionellen Desktop weiter. Die neue Xenvault-Technologie speichert derweil Nutzerdaten von Anwendungen automatisch in verschlüsselte Ordner. Ausgeliefert werden Xenclient und Xenvault Ende September zusammen mit dem neuen Xendesktop 4 Feature Pack 2 Release. Info: Citrix, www.citrix.ch

W

eb-Collaboration-Spezialist Netviewer hat das Tool Netviewer Webinar vorgestellt. Mit diesem Tool spricht Netviewer vor allem Marketing- und Vertriebsmitarbeiter an, welche via Web Kunden ansprechen wollen. Basis für Webinar bildet die Webkonferenz-Technologie von Netviewer. Jedoch habe man etwa die Vorbereitung und Verwaltung von Online-Schulungen komplett neu entwickelt. Webinar wird im SaaSModell angeboten und

ist ab 75 Franken erhältlich. Info: Netviewer, www.netviewer.com

Retarus Enterprise Message Retention

E-Mail-Schliessfach

M

essaging-Spezialist Retarus erweitert sein AngebotsPortfolio an Messaging-Services um einen Dienst zur automatischen Ablage und Aufbewahrung der E-Mail-basierenden Geschäftskommunikation. «Retarus Enterprise Message Retention» soll es Unternehmen mit beliebig grossem Mail-Aufkommen ermöglichen, ihre ein- und ausgehenden E-Mail-Nachrichten langfristig und verschlüsselt aufzube-

wahren. Dank leistungsstarken Suchfunktionen, wie etwa einer Volltextsuche über Betreffzeilen und Mail-Body, sollen sich die aufbewahrten E-Mails ausserdem auch in Sekundenbruchteilen auffinden lassen. Retarus Enterprise Message Retention funktioniert mit allen EMail-Systemen und wird laut Hersteller pro Account sowie Monat abgerechnet (Preise auf Anfrage). Info: Retarus, www.retarus.ch

Open-Xchange-Tool

Für OutlookAbtrünnige

O

pen-Xchange hat ein Tool entwickelt, das den Umzug von PST-Dateien, also E-Mails, Terminen, Adressen und Aufgaben, von Microsoft Outlook auf OpenXchange Server wesentlich erleichtern und so den Migrationsaufwand sowie die -kosten deut-

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lich senken soll. Der neue Open-Xchange Microsoft Outlook Uploader ist kostenlos. Info: Open-Xchange, www.open-xchange.de

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Mit Retarus Enterprise Message Retention können Firmen ihre E-Mails verschlüsselt und wiederauffindbar aufbewahren.

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Neue Produkte

Sicherheit

Sophos Live Protection

Schutz aus der Cloud

S

Trend Micro Deep Security 7.5 & Titanium Security 2011

Sichere Server T

rend Micro hat die neueste Version seiner Software Deep Security vorgestellt, die Betriebssysteme, Anwendungen und Daten auf physischen, virtuellen und Cloud-Servern sowie virtuellen Desktops schützt. Deep Security 7.5 nutzt die aktuelle VMware vShield Endpoint API und ist mit einem agentenlosen Anti-Malware-Modul ausgestattet. Ausserdem enthält die Software neben einer Intrusion Detection and Prevention-Funktion einen Schutz für Web-Applikationen, eine Applikationskontrolle, eine zustandsabhängige Firewall, eine Integritäts-überwa-

PRO 9470

chung sowie eine Protokollfunktion. Deep Security 7.5 wird voraussichtlich im Herbst 2010 verfügbar sein. Preise gibts auf Anfrage. Trend Micro hat ausserdem die neueste Version seiner Endanwenderlösung Titanium Security 2011 präsentiert, die die Smart-Scan-Engine nutzt und durch eine bessere Performance sowie Bedienbarkeit überzeugen soll. Erhältlich sind die Versionen Antivirus+ (ab 30 Euro), Internet Security (ab 40 Euro) und Maximum Security (ab 60 Euro). Info: Trend Micro, www.trendmicro.ch

NEW

ophos hat Endpoint Security and Data Protection 9.5 veröffentlicht. Die frische Version wurde gleich um drei neue, Cloud-basierte Live-Protection-Technologien erweitert. Sophos Live URL Filtering verhindert in Echtzeit den Zugriff auf URLs, die von den Sophoslabs als mit Malware verseucht eingestuft wurden. Sophos Live Anti-Virus soll Bedrohungen, die bisher nicht entdeckt werden konnten, schneller stoppen. Dies indem verdächtige Dateien sofort mit einer Datenbank in der Cloud abgeglichen werden. Sophos Runtime Behavior Detection kombiniert schliesslich vielfältige Erkennungsverfahren und vergleicht die Ergebnisse mit einer Datenbank existierender Profile. Sophos Endpoint Security and Data Protection 9.5 ist ab sofort erhältlich, Preis auf Anfrage. Kunden, die derzeit Version 8 oder 9 einsetzen, erhalten ein kostenloses Upgrade. Info: Sophos, www.sophos.ch

Kommunikation auf Fingertip » DECT-Headset mit Bluetooth-Integration » Farbdisplay mit Touchscreen » Multiuse: Festnetztelefon, Mobiltelefon und PC

Telecommunication • Audioconferencing • Voice-Recording

Suprag AG • Friedackerstrasse 14 • CH-8050 Zürich Tel. +41 (0) 44 317 20 60 • Fax +41 (0) 44 310 20 60 • www.suprag.ch

UTM für kleine Firmen

Studerus hat gleich drei neue UTM-Firewalls der Zyxel-Familie Zywall für Kleinund Kleinstunternehmen mit 100 Mbps Durchsatz in sein Angebot aufgenommen: die Zywall USG 20 für Fr. 290.–,

die Zywall USG 20W (mit Wireless) für Fr. 390.– sowie die Zywall USG 50 für Fr. 650.–. Alle drei neuen Modelle können zur Kontrolle der Internetaktivitäten mit einem Content-Filter ergänzt werden. Info: Studerus, www.studerus.ch

Software-Upgrade für E-Class

Sonicwall erweitert seine Produktpalette für den sicheren Remote Access um zwei neue Lösungen. Die neue Appliance SRA 1200 ist auf die Anforderungen kleiner

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Firewall für die Cloud

und mittelständischer Unternehmen zugeschnitten und bietet eine neue Benutzeroberfläche sowie eine integrierte Web Application Firewall. Mit Aventail 10.5 veröffentlicht Sonicwall ausserdem ein Software-Upgrade für die bestehenden SSL-VPN-Lösungen der E-Class-Serie. Info: Sonicwall, www.sonicwall.ch

Check Point Software Technologies hat sein neues Security Gateway Virtual Edition (VE) angekündigt. Das vollständig in VMsafe integrierte Produkt soll die Cloud mit einer Firewall absichern und dynamische, virtuelle Umgebungen sowohl vor inneren als auch äusseren Sicherheitsgefahren schützen. Das Security Gateway VE ist ab sofort via Check Points VAR-Netzwerk erhältlich. Info: Check Point, www.checkpoint.ch

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Neue Produkte

PC & Peripherie Fujitsu Lifebooks

Canon Scanfront 300 und 300P; Epson Perfection V33 und V330

Drehbare Alleskönner

Netzwerk- und Foto-Scanner

F

ujitsu hat zwei neue Tablet-PCs im Angebot, das Lifebook T730 (ab Fr. 2499.–) und das Lifebook TH700 (ab Fr. 2399.–, ab Oktober). Die beiden 12,1-Zöller verfügen über einen in beide Richtungen drehbaren Bildschirm, wiegen 1,8 Kilo und verfügen über die neuesten Intel-Core-Prozessoren sowie optionale SSD-Laufwerke. Info: Fujitsu, www.fujitsu.ch

Die neuen Fujitsu-tablets kommen mit 3G/uMts, WlAn, Bluetooth und GPs.

C

anon lanciert mit den Modellen Scanfront 300 und Scanfront 300P die neueste Generation seiner netzwerkfähigen Dokumentenscanner zum sicheren und effizienten Einscannen und zur gemeinsamen Nutzung von Dokumenten in mehreren Geschäftsbereichen. Die neuen Geräte liefern, bei einer maximalen optischen Auflösung von 600 dpi, Geschwindigkeiten von bis zu 30 Seiten pro Minute bei Schwarzweiss- und bis zu 25 Seiten pro Minute bei Farbvorlagen. Die Netzwerkgeräte von Canon kommen in einem für Scanner ungewöhnlichen, eher Drucker-ähnlichen Design und verfügen über einen intuitiven, 8,4 Zoll grossen Farb-Touchscreen zur Navigation. Beide Modelle bieten zudem Optionen wie Scanto-E-Mail, Scan-to-FTP, Scan-to-

Folder, Scan-to-USB, Scan-to-Fax oder Scan-to-Printer. Erhältlich sind die neuen Scanner zu einem Preis von Fr. 2750.– (ScanFront 300) beziehungsweise Fr. 3250.– (ScanFront 300P). Auch Epson hat zwei neue Scanner in seinem Portfolio. Im Gegensatz zu den Netzwerkgeräten von Canon zielen die EpsonScanner eher auf den Einstiegs-

und Home-Bereich. Die Modelle Perfection V33 (Fr. 125.–) und V330 Photo (Fr. 155.–, inklusive Durchlichteinheit) verfügen über eine optische Auflösung von 4800 dpi sowie die Epson-Readyscan-LEDTechnologie für schnelle Startzeiten und eine OCR-Anwendung zur Texterkennung. Info: Canon, www.canon.ch Epson, www.epson.ch

Der Epson Perfection V330 Photo ermöglicht die Digitalisierung von Dias.

Epson EB-W9, EB-X10 und EB-W10; Benq MS510 und MX511

Beamer-Leichtgewichte mit HDMI

E

pson stellt mit dem EB-W9, dem EB-X10 und dem EB-W10 eine Serie neuer, preisgünstiger mobiler 3LCD-Projektoren für Unternehmen vor. Zur Wahl stehen dabei zwei Auflösungsvarianten XGA (EB-X10) oder WXGA (EB-W9/ EB-W10). Die Farbhelligkeit beträgt laut Epson bis zu 2600 Lumen. Der EB-X10 und der EBW10 besitzen zudem eine HDMISchnittstelle sowie eine automatische, vertikale Trapezkorrektur. Weiter unterstützen alle drei Projektoren das Abspielen von Daten, wie beispielsweise Präsentationen, direkt von USB-Flash-Speichermedien und verfügen laut Epson über nützliche Funktionen wie den Schnellstart ohne Aufwärmzeit. Das Gewicht der neuen, mobilen Beamer liegt bei 2,3 Kilogramm. Kostenpunkt: 955 Franken

Swiss IT Magazine

für das Modell EB-X10 und 1115 Franken für das Modell EB-W10. Der Preis für das Modell EB-W9 war bei Redaktionsschluss leider noch nicht bekannt. Neben Epson hat seit kurzem auch Benq neue Projektoren im Angebot, und zwar für den Busi-

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ness-Einstiegsbereich. Beim Modell MS510 (Fr. 569.–) handelt es sich um einen Beamer mit SVGAAuflösung. Der MX510 arbeitet mit der höheren XGA-Auflösung und ist zum Preis von 799 Franken erhältlich. Die beiden Projektoren in schwarzer Hochglanz-Optik wei-

sen weiter ein Kontrastverhältnis von 4000:1 respektive 3000:1 sowie eine Lichtstärke von 2700 ANSI-Lumen auf und sind, wie die Epson-Geräte, nur 2,3 Kilogramm schwer. Info: Epson, www.epson.ch; Benq, www.benq.ch

BusInEss-PRoJEktoREn HERstEllER Modell lichtstärke (AnsI-lumen) Auflösung kontrast lautstärke (dB) Gewicht (kg) Wichtige Anschlüsse Preis k.A. = keine Angaben

BEnQ MS510 2700 SVGA 4000:1 30 2,3 HDMI Fr. 569.–

BEnQ MX511 2700 XGA 3000:1 30 2,3 HDMI Fr. 799.–

EPson EB-W9 2500 WXGA 2000:1 37 2,3 VGA k.A.

EPson EB-X10 2600 XGA 2000:1 37 2,3 HDMI Fr. 955.–

EPson EB-W10 2600 WXGA 2000:1 37 2,3 HDMI Fr. 1115.–

Quelle: Swiss IT Magazine

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Neue Produkte

PC & Peripherie

Axxiv Modula 15M01, 15M03, 13M01; HP ProBook 5320m

Notebooks ab 1200 Franken

A

xxiv bringt drei neue Notebooks auf den Markt. Die neueste, dreiteilige Notebook-Serie «Modula» des Schweizer SystemAssemblierers soll perfekt auf die Bedürfnisse von Businessleuten zugeschnitten sein. Dazu gehört zum einen das Axxiv Modula 13M01 Slim (ab Fr. 1225.–), ein schmales und 1,7 Kilogramm leichtes Gerät mit einem 13,3 Zoll grossen Non-Glare-LED-Bildschirm und Ultra Low Voltage (ULV) Intel Core 2 Duo Chip. Zum anderen besteht die ModulaReihe aus zwei 15,6-Zoll-Notebooks, dem Modula 15M01 Balance (ab Fr. 1330.–) mit Intel-Core i3- oder -i5-CPUs sowie dem Spitzenmodell, dem Modula 15M02 Power (ab Fr. 1408.–) mit IntelCore-i5- und Core-i7-Prozessoren sowie einer Nvidia-GT330M-Grafikkarte. Alle drei Modelle der Modula-Serie verfügen weiter über eine integrierte 3G-Antenne sowie einen SIM-Karten-Leser. Mit dem Probook 5320m ergänzt auch HP sein Portfolio für Geschäftskunden. Das 13,3-ZollNotebook ist 1,7 Kilogramm leicht,

23,5 mm hoch und verfügt über ein LED-HD-Display sowie eine 500 GB grosse Festplatte. Angetrieben wird das Gerät wahlweise von einem Intel-Core-i3- oder -i5Chip. Erhältlich ist das HP Probook 5320m ab sofort, und zwar zu einem Preis ab 1199 Franken, inklusive HP Mobile Broadband Modul. Info: Axxiv, www.axxiv.ch HP, www.hp.com/ch

Superschnelle SW-MFPs

Scan-to-FTP, Scan-to-USB, TWAIN-Scan sowie WIA-Scan und bieten zahlreiche Sicherheitseinstellungen. Info: TA Triumph-Adler, www.triumph-adler.ch

TA Triumph-Adler hat mit den Modellen DC 2340 und DC 2440 zwei neue Schwarzweiss-Multifunktionsgeräte im Angebot. Sie liefern laut Hersteller bis zu 40 DIN-A4-Seiten pro Minute bei einer Druckauflösung von bis zu 1200x 1200 dpi. Der DC 2340 (ohne Fax) und der DC 2440 (mit Fax) verfügen weiter über eine Reihe komfortabler Scanfunktionen wie Scan-to-PC, Scan-to-E-Mail,

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klein aber oho: HPs neues 13-Zoll-ProBook ist 1,7 kilogramm schwer und verfügt über Intel-Core-i5-Power.

BusInEss-notEBooks HERstEllER Modell CPu

AXXIV Modula 15M01 Intel Core i3 und i5 Mobile

AXXIV Modula 15M02 Intel Core i5 und i7 Mobile

Display RAM (GB) Festplatte (GB) Grafik

15,6" Non-Glare (1366x768) max. 8 max. 750/256 SSD Intel GMA HD

Gewicht (kg) Preis

2,8 ab Fr. 1225.–

15,6" Non-Glare (1366x768) max. 8 max. 750/256 SSD Intel GMA HD/ Nvidia GT330M 1 GB 2,8 ab Fr. 1408.–

AXXIV Modula 13M01 Intel Core 2 Duo Mobile SU7300 (1,3 GHz) 13,3" Non-Glare (1366x768) 4 320 Intel GMA X4500HD

HP ProBook 5320m Intel Core i3-350M (2,26 GHz) oder Core i5-450M (2,40 GHz) 13,3" Anti-Glare (1366x768) 4 500 Intel HD Graphics

1,7 ab Fr. 1330.–

1,75 ab Fr. 1199.– Quelle: Swiss IT Magazine

Sparsame Farblaser

Bis zu 35 beziehungsweise 40 Farb- und Schwarzweiss-Seiten pro Minute liefern

Ricohs zwei neue Farblasersysteme Aficio SP C430DN und SP C431DN. Die Geräte sollen sich ausserdem durch geringe Seitenpreise und niedrige Gesamtbetriebskosten auszeichnen. Standardmässig sind die Farbsysteme mit einem Ausgabefach für 500 Blatt, 100-BlattBypass, 550-Blatt-Papierkassette und Duplexeinheit ausgestattet. Info: Ricoh, www.ricoh.ch

Hochauflösende Farb-MFPs

Kyocera hat sein A4-Multifunktionssystem-Portfolio um zwei neue Farbgeräte erweitert. Der FS-C2026MFP (Fr. 1390.–) bietet eine Druck-, Kopier- und Scanfunktion, der FS-C2126MFP (Fr. 1590.–) verfügt zudem über ein internes Faxgerät. Zu den wesentlichen Leistungsmerkmalen der beiden neuen Farb-MFPs zählen eine Druckgeschwindigkeit von

bis zu 26 Seiten pro Minute in Farbe und Schwarzweiss sowie eine Farbdarstellung von bis zu 9600 dpi. Info: Kyocera Mita, www.kyoceramita.ch

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Neue Produkte

Netzwerk & Speicher

ADSL-WLAN-Router mit VoIP

Netgear ReadyNAS Ultra

NAS mit Atom-Dual-Core-Power N

etgear will mit seiner neuesten Desktop-Netz- von über 80 Mbit/s beziehungsweise über 100 Mbit/s werkspeicherlösung ReadyNAS Ultra nichts we- (RNDU6000). ReadyNAS Ultra bietet weiter Unterniger, als die Notwendigkeit lokaler Medienspeiche- stützung sowohl für NAS- als auch für iSCSI-SANrung abschaffen. Die neue ReadyNAS-Ultra-Familie Applikationen. Dank X-RAID2 kann zudem die Speiumfasst Modelle mit zwei, vier und sechs Festplat- cherkapazität von bis zu 12 Terabyte (RNDU6000) jeteneinschüben und bietet derzeit erweitert im Vergleich zu Vorgänwerden. Punkto Angermodellen der Readyschlüsse gibt es zwei NAS-Serie angeblich G i ga b i t- N e t z w e rkmehr als die doppelte sowie drei USB-2.0Performance. Ports. Die neuen DesktopDie neuen Modelle Speicherlösungen basiemit vier (RNDU4000, ren auf einer x86-Plattab Fr. 1010.–) und form mit einem Atomsechs FestplatteneinSingle-Core-Prozessor schüben (RNDU6000, mit 1,66 GHz aus dem ab Fr. 1520.–) sind ab Hause Intel (Modelle sofort erhältlich, die RNDU2000/RNDU4000) Modelle mit nur zwei beziehungsweise einem Festplatteneinschüben 1,66-GHz-Intel-Atomfolgen laut Netgear im Dual-Core-Prozessor (MoOktober. dell RNDU6000) und bieInfo: Netgear, Die neuen speicherlösungen ReadynAs ultra bieten bis ten einen Datendurchsatz zu 12 tB speicherplatz und 100 Mbit/s Datendurchsatz. www.netgear.ch

StorageTek SL8500

Synology Disk Station Manager 3.0

150 Petabyte Tape-Library

Multitasking-NAS

O

racle hat seine StorageTekSL8500-Tape-Library-Produktlinie verbessert. So wurde die Kapazität auf 100’000 Bandstellplätze erweitert und die Elektronik redundant ausgelegt. Ab sofort sind in den Bandbibliotheken zudem auch die LTO-5Bandlaufwerke mit 1,5 Terabyte nativer Speicherkapazität verfügbar. Insgesamt können so bis zu 150 Petabyte native Speicherkapazität in einer Bandbibliothek verwaltet werden. Info: Oracle, www.oracle.ch

Swiss IT Magazine

M

it der Rackstation RS810+ und der Diskstation DS411+ präsentiert Synology zwei neue Netzwerkspeicher für KMU. Beide Geräte sind für vier Festplatten vorgesehen, die RS810+ lässt sich zusätzlich mit einer Erweiterungseinheit auf acht Festplatten aufrüsten. Die Rackstations RS810+ (Fr. 1713.–), RS810+RP (Fr. 2263.–) sowie die Erweiterungsstation RX410 (Fr. 717.–) und die Diskstation DS411+ (Fr. 813.–) sind ab sofort in der Schweiz über Brack Electronics erhältlich. Neben der neuen Hardware hat Synology auch noch neue Software lanciert, nämlich die Version 3.0 des Betriebssystem-Diskstation-Manager. DSM 3.0 bringt Multitasking: Im völlig neu gestalteten und an die Windows-Welt

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angelehnten Web-User-Interface können ab sofort mehrere Tabs geöffnet und zwischen ihnen gewechselt werden. Durch WindowsACL-Unterstützung soll weiter die Einrichtung individueller Zugangsberechtigungen verfeinert und die Gestaltung von Zugriffsrechten erleichtert werden. Weiter hat Synology auch die Videoüberwachungslösung Surveillance Station ausgebaut. Version 5 steht nun für mehr als 580 IP-Kamera-Modelle zur Verfügung. Ausserdem bietet DSM 3.0 ab sofort Unterstützung für Multifunktionsprinter (MFPs) sowie mit drei Smartphone-Apps auch für mobile Zugangsgeräte wie Apples iPhone oder Handys mit Google Android. Info: Synology, www.synology.com

Zyxel hat mit dem P-2612HNU einen neuen ADSL-VoIP-Router und FTTHGateway im Angebot. Das Gerät ist mit 300 Mbps N-WLAN und Giga-Ports für hohe Bandbreiten bereit. Mit ADSL2+ und einem Ethernet-WAN-Anschluss ist es universell einsetzbar. Über die beiden VoIP-Schnittstellen lassen sich zudem beliebige analoge Endgeräte einsetzen. Dank seinem QoS und hohen Durchsatz ist der Router laut Studerus auch für den Einsatz mit Triple-Play geeignet. Verkaufspreis: 280 Franken. Info: Studerus, www.studerus.ch

Schicker Storage Server

Lacie präsentiert mit dem 5big Storage Server einen neuen, schicken DesktopDateiserver für kleine bis mittelgrosse Büros. Er wurde laut Hersteller für die Verwaltung anspruchsvoller Dateifreigabeaktivitäten für 25 bis 100 PC-, Mac- oder Linux-Workstations konzipiert. Der 5big Storage Server unterstützt Active Directory. Im Innern stecken ein Intel-Atom-D410-Prozessor sowie bis zu fünf Harddisks. Die maximale Speicherkapazität liegt bei 10 TB, kann jedoch durch die USB- und eSATASchnittstellen noch beliebig erweitert werden. Erhältlich ist der 5big Storage Server ab sofort ab 1579 Franken. Info: Lacie, www.lacie.com/ch

Ni und Ne von Sonicwall

Sonicwall hat zwei neue, lüfterlose Access Points angekündigt, den SonicpointNi sowie den Sonicpoint-Ne. Die beiden Produkte unterstützen den WLAN-Standard 802.11n, Sonicwalls Clean-WirelessTechnologie und sollen sich nahtlos in bestehende Sonicwall-Umgebungen integrieren lassen. Die beiden Geräte sind ab sofort verfügbar. Der empfohlene Verkaufspreis des Sonicpoint-Ni liegt bei 295 Euro, der grössere Sonicpoint-Ne (Bild) kostet zirka 425 Euro. Info: Sonicwall, www.sonicwall.ch

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Marktübersicht

Business-Projektoren

Erleuchtung im Sitzungszimmer Bei der Beamer-Beschaffung gilt es, verschiedene Faktoren zu beachten und die Bedürfnisse im Unternehmen zu klären. Vo n M a r c e l W ü t h r i c h

A

uf den ersten Blick scheint sich im Beamer-Geschäft kaum etwas getan zu haben im Laufe der letzten Jahre – eine Einschätzung, die Lars Neelen, Junior Product Manager Presentation bei Mitsubishi Electric Europe teilweise bestätigt.

«Der Eindruck kann entstehen, wenn man von der grundlegenden Technologie ausgeht. Taucht man aber tiefer in die Materie ein, dann sieht man doch erhebliche Veränderungen. Die Geräte sind viel leistungsfähiger, sei es im Bereich Auflösung oder Helligkeit.

Zudem bieten die Geräte viel mehr Features als die Vorgänger.» Unterstrichen wird diese Aussage unter anderem von Agnes Immerci von John Lay Electronics. Die Entwicklung gehe in Richtung von kleineren und flexibleren Projektoren sowie zu umweltschutzschonenderen Produkten mit geringem Stromverbrauch. Ausserdem würden die Geräte immer häufiger im Dauerbetrieb stehen, weshalb sie möglichst wartungsfrei sein sollten. Auch Nischenanwendungen würden verstärkt eine Rolle spielen, weiss Corina Meyer von Pixel System, etwa Geräte mit Weitwinkelobjektiv für den Fall, dass wenig Platz im Raum vorhanden ist. Weitere Trends, die von den Herstellern genannt werden, betreffen zudem auch die Vernetzungsmöglichkeiten der Geräte oder die Möglichkeit, eine Projektion ohne angeschlossenen PC an die Wand zu schiessen. Ausserdem wird im Bereich Lampentechnologie ge-

10 Beamer fürs Büro Hersteller modell Wiedergabetechnik leuchtstärke (normal-/ eco-modus, in ansi-lumen) Betriebsgeräusch (normal-/eco-modus, in dB) Kontrast standardauflösung Bilddiagonale (in m) projektionsdistanz (in m) Keystone-Korrektur optischer Zoom netzwerkanschluss Wlan usB-port speicherkartenleser Weitere anschlüsse

lautsprecher integrierter media-player lebensdauer lampe (normal-/ eco-modus, in stunden) preis ersatzlampe (in franken) garantie (lampe) Quickstart/instant-off fernbedienung tasche in lieferumfang Kensington-schloss abmessungen (BxHxt in mm) gewicht (in kg) stromverbrauch (normal/ eco/standby, in Watt) garantie (projektor) preis info = ja,

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Canon Xeed SX80 Mark II LCOS 3000/2400

Casio XJ-A135 DLP 2000/k.A.

Dell 1510X Projektor DLP 3500/

epson EB-1830 3LCD 3500/2350

HitaCHi CP-WX3011N 3LCD 3200/2500

35/31

k.A./35 (Eco1)/29 (Eco2)

k.A.

37/29

36/29

900:1 1400x1050 1,0 bis 7,5 1,2 bis 9,1 +/-20 Grad 1,95 bis 2,6:1

1800:1 1024x768 0,38 bis 7,62 0,84 bis 5,40 +/-30 Grad 1,4 bis 2,8:1

2100:1 1024x768 0,78 bis 7,8 1,2 bis 10,0 +40/–35 Grad 1,2:1

2000:1 1024x768 0,76 bis 7,62 1,97 bis 3,21 +/–30 Grad 1 bis 1,6:1

2000:1 1280x800 0,76 bis 7,62 0,97 bis 11,63 +/–30 Grad 1,2:1

1x VGA, 1x DVI-I, 1x HDMI, 1x S-Video, 1x RS232, Audio (1x 1 W)

optional 1x VGA, 1x HDMI, 1x Composite, 1x RS232, Audio (1x 1 W)

2x VGA-In, 1x VGA-Out, 1x S-Video, 1x Composite, Audio (1x 8 W)

2x VGA-In, 1x VGA-Out, 2x VGA, 1x DVI-I, 1x HDMI, 1x S-Video, 2x Component, 1x S-Video, 1x RS232, Audio 1x RS-232, Audio (1x 10 W) (1x 16 W)

2000/3000

20’000

3000/4000

2500/3500

2000/6000

590.– 1 Jahr /

k.A. 3 Jahre oder 6000 Std. /

251.– k.A. /

795.– 1 Jahr oder 1000 Std. /

526.– 6 Monate /

332x121x340 5,2 330/270/15

210x43x297 2,3 270/190 (Eco1)/130 (Eco2)/ max. 1 3 Jahre

297x88x202 2,36 275/212/max. 1

345x86x257 3,4 237/176/0,3

317x98x288 3,6 310/210/0,5

2 Jahre Austausch-Service am nächsten Arbeitstag Fr. 1020.– www.dell.ch

2 Jahre vor Ort

3 Jahre Bring-in

Fr. 2005.– www.epson.ch

Fr. 1969.– www.hitachidigitalmedia.com

1 Jahr

Fr. 6490.– www.canon.ch = nein; k.A. = keine Angaben

Fr. 1498.– www.stilus.ch

nr. 10 | oktober 2010

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Marktübersicht

Business-Projektoren

forscht. Casio setzt beispielsweise auf einen Mix aus Laser und LED-Technologie und erreicht so eine Lampenlebensdauer von 20’000 Stunden. Andere Hersteller setzen derweil ganz auf die langlebige und stromsparende LED-Technologie (siehe auch Vergleichstest auf Seite 48). Und: «In Zukunft dürften die HDsowie 3D-Technologien auch bei Projektoren in den Fokus rücken», weiss Stefan Scheller, Product Business Developer Projectors bei Canon.

Bedürfnisse abklären

Bei der Anschaffung von Beamern fürs Unternehmen gilt wie so oft: Zuerst sollten die eigenen Bedürfnisse abgeklärt werden. Fragen wie: «Aus welchen Quellen soll der Beamer gespiesen werden?», «Wie gross und hell ist der Raum, der ausgeleuchtet werden soll?» oder «Soll der Beamer ins Netzwerk eingebunden werden?» sind unabdingbar. Hinzu

kommen Abklärungen beispielsweise bezüglich TCO («Wieviel kostet eine Ersatzlampe?»), Energieeffizienz oder Support-Dienstleistungen. «Geschäftskunden stellen heute an Projektionslösungen sehr genau definierte Anforderungen, die beinah immer auch Zusatzleistungen wie Installation, Schulungen und Service beinhalten», weiss denn Giordano Sticchi, Branch Office Manager Epson Schweiz. Und Corina Meyer von Pixel Systems weiss: «Meist bedarf es einer sauberen Bedarfsanalyse eines kompetenten Fachhändlers, um eine Fehlinvestition des Kunden zu vermeiden.»

Zusammenspiel mit notebook

Ein wichtiger Aspekt, der oftmals vergessen wird, ist auch das optimale Zusammenspiel mit dem Notebook beziehungsweise den Notebooks, die ans Gerät angeschlossen werden. Dazu Sven Carstensen, Senior Key Account

Manager bei Casio Europe: «Die Auflösung eines Beamers sollte optimal auf die Datenquelle abgestimmt sein. Der Nutzer erreicht nur dann eine optimale Bildqualität, wenn die Daten in der Auflösung abgespielt werden, in der sie produziert worden sind.» Bei Notebooks geht der Trend klar in Richtung Breitformat, der Beamermarkt hingegen wird noch immer vom 4:3-Format beziehungsweise von XGA-Geräten beherrscht. Sollen also primär Breitbild-Notebooks an den Projektor gehängt werden, sind entsprechende native Auflösungen – beispielsweise SXGA+ (1400x1050) oder WXGA (1280x800 resp. 1280x768) zu bevorzugen. In diesem Zusammenhang muss auch beachtet werden, dass die Leinwand dem Format ebenfalls entspricht. Angesichts dieser vielen Faktoren empfiehlt sich also beim Beamer-Kauf unbedingt der Weg zum Fachhändler für die optimale Beratung.

infoCus IN3116 DLP 3500/2800

mitsuBisHi eleCtriC WD620U DLP 4000/3000

optoma EX615 DLP 3500/k.A.

panasoniC PT-FW300EJ 3LCD 3500/

samsung SP-L301 3LCD 3000/1800

34/30

34/29

30/28

30

32/30

2100:1 1280x800 0,94 bis 7,86 1,2 bis 10,0 +/–30 Prozent 1,5 bis 1,8:1

2000:1 1280x800 1,02 bis 7,62 1,2 bis 9,5 k.A. 1,5:1

3000:1 1024x768 0,78 bis 9,38 1,2 bis 12,0 +/–40 Prozent 1,6 bis 1,92:1

600:1 1280x800 0,84 bis 7,62 1,1 bis 17,2 +/–30 Grad 1,5 bis 3,0:1

3000:1 1024x768 1,01 bis 7,62 1,0 bis 10,0 +/–30 Grad 1,2:1

optional

2x VGA-In, 1x VGA-Out, 1x HDMI, 2x VGA, 1x HDMI, 1x S-Video, 1x S-Video, 1x Composite, 1x Composite, Audio 1x Display Link, 1x RS232, Audio (2x 5 W) (1x 10 W) (Lite-Port-Bilderanzeige) 3000/4000 3000/5000

2x VGA-In, 1x VGA-Out, 1x HDMI, 2x VGA-In, 1x VGA-Out, 1x DVI-D, 2x VGA-In, 1x VGA-Out, 1x DVI-I, 1x S-Video, 1x Composite, 1x S-Video, 1x RS232, Audio 1x HDMI, 1x S-Video, 1x RS232, Audio 1x Composite, 1x RS-232, Audio (1x 10 W) (1x 5 W) 4000/k.A.

5000

3000/5000

399.– 1 Jahr /

k.A. k.A. /

304.– 6 Monate /

690.– 3 Jahre oder 3000 Std. /

399.– 6 Monate oder 1000 Std. /

315x117x241 3,17 288/228/max. 1

345x129x270 3,6 280/230/0,5

324x97x234 2,9 298/238/max. 1

432x129x323 6,2 350/Nein/4

291x115x289 3,8 290/250/max. 1

3 Jahre

k.A.

3 Jahre

3 Jahre

3 Jahre Bring-in

Fr. 1799.– www.pixelsystems.ch

Fr. 3200.– www.mitsubishi-vis.de

Fr. 1299.– www.pixelsystems.ch

Fr. 3999.– www.panasonic.ch

Fr. 1199.– www.samsung.com Quelle: Swiss IT Magazine

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Nr. 10 | Oktober 2010

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dOSSIER SOftwaRE 60

Software

Windows Phone 7

«Finde das Gerät ziemlich cool» Mobile Software Engineer Marco Wyrsch hat bereits Apps für Windows Phone 7 entwickelt. Im Interview spricht er über die Vor- und Nachteile der Microsoft-Plattform. Das IntervIew

führte

Marcel wüthrIch

S

wiss IT Magazine: Sie benützen bereits Und was empfinden Sie als negativ? seit längerem ein Windows-Phone-7- Es ist nun mal so, dass ein neues Gerät oder Gerät. Können Sie uns kurz Ihre Erfah- eine neue Plattform beim Erscheinen daran gemessen wird, wie viele Apps dafür verfügrungen schildern? Marco Wyrsch: Als ich das Gerät zum ersten bar sind. Ich weiss zwar nicht, wie viele Apps Mal eingeschaltet habe, war ich angesichts zum Start von Windows Phone 7 vorhanden einiger Skepsis ziemlich überrascht. Zum einen sein werden, aber es werden sicher noch wegen des komplett neuen Interfaces, zum nicht so viele sein wie bei Apple oder Android anderen auch, weil das Gerät in puncto Ge- heute. Viele Entwickler haben aber Apps anschwindigkeit einem iPhone 4G oder einem gekündigt, und ich hoffe, dass diese dann Android-Handy in nichts nachsteht. Für Micro- wirklich erscheinen und dass sich der Marketplace schnell füllt. Das soft ist dies schon eine ist sicher mitentscheibeachtliche Leistung dend für den Erfolg. Stö(lacht). Erstaunlich war In KürzE rend sind zudem auch für mich auch, dass das Konzept hinter dem Sysdie Einschränkungen, · Mit Windows Phone 7 geht die das Gerät hat. Das tem wirklich neu ist. In Microsoft neue Wege im MobilTelefon funktioniert ohne dieser Form kennt man telefon-Geschäft. viel Aufwand. Jedes Prodas nicht. Bei anderen · Die Entwicklung von Apps für gramm, das ich herunPlattformen wurde nach die Plattform ist im Vergleich zu terlade, funktioniert eindem Vorbild von Apple Android oder zum iPhone deutwandfrei. Aber früher – einfach auf Apps gesetzt. lich einfacher. auf der WindowsAuch Android hat nach · Windows Phone 7 Apps können Mobile-Plattform – hatte diesem Vorbild gearbeimit wenig Aufwand auch auf andere Plattformen wie PC oder man die Möglichkeit, ein tet und zusätzlich noch Xbox gebracht werden. wenig zu basteln und Widgets obendrauf gerasch eigene Programme packt, damit der User im Unternehmen zu verden Home-Screen nach teilen. Das ist heute ein seinen Bedürfnissen anpassen kann. Microsoft hingegen setzt auf eine wenig komplizierter und für mich als EntwickMischung dieser beiden Konzepte. Zwar gibt ler ein Nachteil. Für den normalen Nutzer es auch Apps, doch Microsoft fasst in Windows wird das aber keine grosse Rolle spielen. PerPhone 7 primär Services zusammen. Das Win- sönlich als störend empfinde ich auch die dows-Phone-7-Konzept will nicht, dass der ganze Speicherkarten-Geschichte. Ich würde User zuerst zehn Apps öffnen muss, um an das Telefon beispielsweise gerne auch als seine Informationen zu kommen, und setzt USB-Stick verwenden und rasch Daten oder dazu auf Hubs. Im Bilder-Hub zum Beispiel Musik darauf speichern. Doch wie bereits werden alle Bilder – sowohl von der lokalen beim iPhone funktioniert das leider nicht. Ich Kamera und vom PC als auch die von Face- verstehe zwar, dass dies aufgrund von DRMbook, Windows Live oder anderen online Fragen (Digital Rights Management) schwieCloud-Storage-Angeboten – sauber zusam- rig ist, ärgerlich ist es trotzdem. Und schade mengefasst dargestellt. Mir persönlich gefällt ist auch, dass Copy&Paste im Moment noch dieses Konzept, ich finde das Gerät ziemlich nicht auf dem gesamten System funktioniert, sondern nur bei einzelnen Anwendungen. cool.

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Software

Windows Phone 7

ich dieses Programm viermal «von Grund» auf. Ein Programm aber, das ich für Windows Phone 7 gebaut habe, kann ich mit einigen wenigen Anpassungen auch auf einem Windows-PC, einer Xbox, einem TV oder auf Linux laufen lassen. Den grössten Teil des Codes inklusive UI kann übernommen werden.

Marco wyrsch Ist GrünDer von PocketPc.ch, Der Grössten wInDows-MobIle- unD anDroIDcoMMunIty IM DeutschsPrachIGen rauM, DIe 2001 Ins leben Gerufen wurDe. ausserDeM träGt Der 26jährIGe MobIle software enGIneer D e n tI t e l e I n e s M I c r o s o f t M v P ( M o s t va l u a b l e P r o f e s s I o n a l ) , e I n e auszeIchnunG, DIe MIcrosoft an h e r a u s r a G e n D e c o M M u n I t y -e x P e r t e n v e r G I b t . ne b s t s e I n e r tä t I G k e I t f ü r PocketPc.ch stuDIert wyrsch noch InforMatIk an Der hochschule luzern.

Microsoft wird diese Funktion aber schon bald nachreichen. Sie haben ja bereits Apps für Windows Phone 7 entwickelt. Erzählen Sie uns doch von Ihren Erfahrungen. Im Rahmen eines Hochschulprojektes haben wir die Entwicklung von Apps für das iPhone, für Android und für Windows Phone verglichen. Dabei haben wir festgestellt, dass beispielsweise die Entwicklung im Bereich User Interface (UI) bei Windows Phone 7 klar am schnellsten von der Hand geht. Dies aus dem einfachen Grund, weil die Entwickler-Tools für die Plattform am ausgereiftesten und am einfachsten zu bedienen sind. Selbst ich – und ich bezeichne mich als Banause im Bereich Usability und UI – konnte innert 45 Minuten ein sauber animiertes, ansprechendes Interface programmieren. Das ist ein Riesenvorteil. Interessant ist auch folgendes: Wenn ich für ein iPhone ein Programm schreibe und dieses dann auch auf einem Mac, einem PC und einer Linux-Kiste laufen lassen will, programmiere

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Wieso geht das? Weil letztlich alles auf Basis von Silverlight entwickelt wird, und Silverlight plattformunabhängig ist. Das heisst, Programme können über jeden Browser gestartet werden. Dies könnte natürlich auch ein Anreiz beispielsweise für einen iPhone-Entwickler sein. Vorausgesetzt, Windows Phone 7 legt einen guten Start hin, und ein Entwickler sieht es als Vorteil, wenn eine App neben dem Handy auch gleich auf anderen Plattformen läuft, könnte dies durchaus ein Anreiz sein, für Microsofts Telefone zu entwickeln. Wo liegen denn noch weitere Unterschiede beim Entwickeln für Windows Phone 7 im Vergleich mit anderen Plattformen? Die Einstiegshürde ist tiefer, man findet sich schneller zurecht. Zum einen, weil es grössere Communities hinter Silverlight gibt, zum anderen ist die Entwicklungsumgebung von Windows Phone 7 viel einfacher und bietet mehr Unterstützung für den Entwickler. Ein Beispiel: Jüngst wollte ich einen einfachen Task realisieren – das Abholen eines RSS-Feed, einmal für Android und einmal für Windows Phone 7. Für Windows Phone 7 musste ich fünf, sechs Zeilen Code schreiben, und dann funktionierte das Ganze und sah auch noch hübsch aus. Für Android musste ich zuerst schauen, welche Komponente XML parsen und Webservices ansprechen kann. Dann musste ich mehrere Komponenten runterladen und prüfen, ob das Ganze auch auf den verschiedenen Geräten läuft. Dies ist bei Android ohnehin der grösste Schwachpunkt, dass eine Applikation nicht in allen Fällen auf allen Geräten läuft, sondern man immer schauen muss, welche Komponenten man verwenden darf. Bei Apple gibt es dieses Problem zumindest auch nicht. Hier muss ich dafür Objective-C erlernen, was mir persönlich nicht nahe liegt und was die App-Entwicklung in den meisten Fällen aufwendiger macht, als wenn ich einfach auf .Net entwickeln kann. Wir haben jetzt einige Male über EntwicklerTools gesprochen. Mit welchen Werkzeugen entwickeln Sie denn letztlich für Windows Phone 7? Ich habe Visual Studio 2010 für die Entwicklung im Einsatz. Hier gibt es übrigens eine abgespeckte Gratis-Variante. Und für das De-

sign verwende ich Expression Blend. Expression Blend ist eigentlich auf Anwender ausgerichtet, die eher von der grafischen Seite her kommen, ist aber trotzdem auch für Entwickler sehr intuitiv zu bedienen. Mit diesen beiden Tools kann man Applikationen erstellen. Wie stark muss sich denn ein Entwickler umstellen, der bislang fürs iPhone oder für Android entwickelt hat? Bei Android hält sich die Umstellung in Grenzen, da Android auf Java basiert und Java und C# sehr ähnlich sind. Für mein letztes Projekt hatte ich zum Beispiel einen Java-Entwickler an Bord, der sich zwar ein wenig in C# einarbeiten musste, aber relativ schnell im Entwicklungsprozess drin war. Ausserdem musste er abschliessend eingestehen, dass die ganzen Komponenten, die Microsoft zur Verfügung stellt, den ganzen Entwicklungsprozess schon vereinfachen und dem Programmierer Arbeit abnehmen, die man bei Android zum Beispiel selbst codieren muss. Es gibt halt einfach diverse Dinge, die in der .Net-Technologie schon vorhanden sind. Bei Apple gibts dies auch nicht. Schränkt mich diese Einfachheit als Entwickler denn nicht auch ein und nimmt mir den Spielraum? Nein, das ist höchstens bei Android so. Bei gewissen Android-Controls ist es äusserst mühsam, wenn man etwas anpassen muss. Bei Windows Phone 7 jedoch lassen sich alle Controls entweder eins zu eins verwenden oder man programmiert sie um und überschreibt Funktionen, die nicht passen. Man kann auch den Source Code dieser Controls nehmen und auf dessen Basis selbst etwas bauen. Das bedeutet also: Wenn man schnell etwas auf die Beine stellen will, kommt man rasch vorwärts, aber man kann mit etwas Aufwand auch flexibel spezielle Eigenschaften programmieren. Mit Apple und Android haben wir bereits zwei grosse Handy-Plattformen. nun kommt eine weitere mit viel Potential dazu. Ist dies nicht überaus mühsam für den Entwickler, schliesslich muss er so seine Apps dreimal von Grund auf entwickeln? Das ist so. Und für jeden Entwickler gibt es nichts Mühsameres, als dieselbe Applikation dreimal zu bauen, nur damit sie auf allen Plattformen läuft. Lässt sich denn gar nichts übernehmen? Nun, das Interface zumindest lässt sich sicher von der Idee her übernehmen. Jedoch muss auch dieses neu programmiert werden. Auch

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Software die ganzen Algorithmen und Logiken muss man im Prinzip nur einmal konzipieren und danach einfach den Code umschreiben. Am einfachsten dürfte es wohl für einen Java-Entwickler sein, der auf C# wechselt, weil die beiden Sprachen wie erwähnt von der Syntax her sehr ähnlich sind. Schaut man sich nun an, wie viele User ich mit einer iPhone-Applikation ansprechen kann, sind das zwar relativ viele. Jedoch kann die Applikation nur auf dem iPhone verwertet werden. Darum nochmals: In meinen Augen ist es ein Riesenvorteil, wenn ich ein Programm für Windows Phone 7 schreibe und dieses dann relativ schnell auch auf anderen Plattformen zur Verfügung habe. Sehen Sie hier einen Ausweg – eine einheitliche Programmierumgebung für alle MobilePlattformen? Ehrlich gesagt nein. Teilweise wird dieser Ansatz verfolgt, mittels Internetservices, die einmal programmiert werden müssen und für verschiedene Plattformen kompiliert werden können. Doch hier stellt sich wieder die Problematik, dass die Funktionen der Endgeräte zu unterschiedlich sind. Ich kann beispielsweise nicht erwarten, dass jedes Telefon mit einem Kompass ausgestattet ist. Kommen wir noch rasch zum Marketplace von Windows Phone 7. Welche Anforderungen muss ein Entwickler erfüllen, um Apps für den Marketplace verkaufen zu können? Er muss sich online registrieren und seine Bankkonto-Informationen angeben. In diesem Zusammenhang etwas kompliziert ist die ganze Steuergeschichte mit den USA. Man findet hierzu im Internet aber Schritt-fürSchritt-Anleitungen. Ausserdem werden 99 Dollar fällig, damit Apps eingestellt werden können. Danach geht es im Prinzip los. Man

Windows Phone 7

kann seine App hochladen, diese wird geprüft und automatisch bezüglich Ausführungszeiten optimiert und dann wird die Applikation freigegeben.

raufladen. Dieser Workaround soll auch nach dem offiziellen Release der Plattform funktionieren. Dies kann auch für eine Firma ein gangbarer Weg sein.

Und wie werden die Einnahmen aufgeteilt? Stand heute ist: 30 Prozent bleiben bei Microsoft, 70 Prozent gehen an den Entwickler.

Abschliessend: Welche Apps erwarten Sie am stärksten zum Start von Windows Phone 7? Ganz klar Games und Social-Networking-Apps.

Wo sehen Sie bezüglich Marketplace die grossen Unterschiede? Im Vergleich mit Apple ist die Situation praktisch identisch. Microsoft wird aber versuchen, nicht in dieselben Negativschlagzeilen wie Apple zu geraten und Applikationen schneller freizugeben. Bei Apple ist es ja oft so, dass zwei, drei Wochen gar nichts passiert. Ausserdem werden die Richtlinien wohl kaum so strikt sein wie bei Apple. Hier wird es ja schon kritisch, wenn beispielsweise Fremdkalender oder andere Komponenten, die versuchen, Systemfunktionen abzubilden, integriert werden.

Und Business Apps? Schliesslich war Windows auf dem Handy bislang vor allem für BusinessUser konzipiert. Schon. Aber Microsoft hat seit Ankündigung von Windows Phone 7 vor allem versucht, die Consumer anzusprechen. Aus Marketing-Sicht bei Microsoft ist das Wort Business kaum einmal gefallen. Leute sind sogar schon zu mir gekommen mit der Bemerkung, dass Windows Phone 7 fürs Business ja gar nicht mehr tauge. Dem ist aber nicht so. Denn langsam sieht man: Office ist perfekt integriert, für den Sharepoint-Zugriff muss ich lediglich die URL meines Sharepoint-Server eingeben, und es funktioniert. Auch mehrere Exchange-Accounts oder mehrere Kalender sind kein Problem, und auch Security-Policies können durchgesetzt werden. Die Business-Features sind also alle vorhanden und funktionieren, sie werden von Microsoft einfach nicht im grossen Stil angekündigt.

Also darf man hoffen, dass die MicrosoftPlattform etwas weniger restriktiv ist, was Inhalte angeht? Ich denke schon, ja. Auch deshalb, weil sich Microsoft gegenüber Apple etwas abheben will. Denken Sie, dass es im Business-Umfeld für eine Firma auch möglich sein wird, eine App direkt und ohne Umweg über den Marketplace auf die Endgeräte der Firma zu bringen? Microsoft sagt hierzu im Moment nur, dass Ende Oktober die weitere Strategie für Windows Phone 7 bekanntgegeben wird. Eine Möglichkeit, die man aber heute schon hat, ist folgende: Man kann als Entwickler Geräte im Beta-Status betreiben. Meine Mitarbeiter sind beispielsweise alles Beta-Tester. Auf diese Geräte kann ich natürlich auch meine Software

AB MITTE OKTOBEr In DEr ScHWEIz Der Startschuss für Windows Phone 7 wird aller Voraussicht nach Mitte Oktober erfolgen. Die Schweiz wird zu den ersten Ländern gehören, in denen die Plattform und Geräte verfügbar sind.

Eine Investition in Wissen bringt noch immer die besten Zinsen. Benjamin Franklin

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Software

Windows Phone 7

App-Entwicklung leicht gemacht Windows Phone 7 setzt neue Standards im Bereich der Mobiltelefon-Plattformen. Der Fokus auf die Benutzerund Entwicklerbedürfnisse macht sich bemerkbar. vo n r e n é P o y y a y I l

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chon seit Mitte Juli sind die Windows Phone Developer Tools im Beta-Stadium von Microsoft erhältlich, und am 16. September hat der Software-Riese die RTM-Version freigegeben. Mit der Veröffentlichung der neuen Mobile-Plattform erhofft sich Microsoft, seinen Platz im hart umkämpften Smartphone-Markt etablieren zu können. Die drastischen Änderungen an den bisherigen Designpraktiken und der neue Fokus auf den Anwender werden zeigen, wie sich der neueste Wurf aus Redmond auf dem Markt bewährt.

content not chrome

Mit Windows Phone 7 (WP7) hat Microsoft einen klaren Bruch zu ihrer bisherigen MobileUmgebung gewagt. Das neue Motto, mit Codenamen «Metro», heisst: Content not Chrome (sinngemäss übersetzt: Inhalt statt Glimmer). Statt dem üblichen Startmenü zeigt sich Windows Phone 7 mit sogenannten Hubs auf der Startseite. In diesen werden die Daten aus diversen Quellen, wie anderen Apps oder dem Internet, gesammelt und übersichtlich dargestellt. Microsoft stattet seine Telefone standardmässig mit den Hubs People, Pictures, Games, Music + Video, Market und Office aus. Ausgehend vom Pictures Hub sind so beispielsweise gleich die neuesten Bilder auf Flickr von Personen im Kontaktverzeichnis ersichtlich. Mit «Metro» wurde das Design der mobilen Plattform komplett umgestaltet. Abgesehen vom Office Hub kommt Windows Phone 7 sehr schlicht daher. Das farbliche Spektrum ist begrenzt auf einen hellen und einen dunklen Style und eine von insgesamt zehn Akzentfarben. Im WP7-Styleguide werden Entwickler dazu angehalten, dieses Farbschema auch für eigene Apps einzuhalten. Für Entwickler mit Erfahrung im Bereich der Windows-Presentation-Foundation-Programmierung (WPF) oder mit Silverlight-Hintergrund dürfte der Umstieg auf Windows Phone

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In KürzE · Für Programmierer mit WPFoder Silverlight-Erfahrung dürfte der Einstieg in die WindowsPhone-7-App-Entwicklung leicht fallen. · Silverlight for Windows Phone bietet einige zusätzliche, Telefon-spezifische Komponenten. · Microsoft hat aus Fehlern der Vergangenheit gelernt, die App-Entwicklung ist deutlich einfacher.

7 sehr leicht fallen. Begriffe wie das MVVM Pattern und Code Behind dürften keine Fremdwörter darstellen. Es ist dennoch hilfreich, wenn ein Grundverständnis für gewisse Verfahren, wie etwa das Data Binding, vorhanden ist. Erfahrene Entwickler werden sich freuen, dass WP7 Linq unterstützt, um direkt Abfragen auf Datenspeicher zu ermöglichen. Grundsätzlich ist es natürlich aber auch möglich, sich ohne grössere WPF- oder Silverlight-Vorkenntnisse an die WP7-Programmierung heranzuwagen.

miererfahrung. Ein GUI kann sowohl aus der Toolbox erstellt als auch von Hand als Extensible Application Markup Language (XAML) geschrieben werden. Als Ergänzung dazu wird Designern mit Expression Blend die Möglichkeit geboten, ihre Kenntnisse im Bereich Gestaltung in WP7-Apps einfliessen zu lassen. Die zweite Entwicklungsumgebung ist das XNA Game Studio. Dieses richtet sich an Spieleentwickler, welche bereits Erfahrung mit der Xbox-360-Spielentwicklung haben. Ein direkter Einstieg mit XNA ist nicht empfehlenswert, da die Entwicklung von XNA-Spielen einiges an Grundlagenwissen voraussetzt.

Silverlight for Windows Phone

Verglichen mit früheren Versionen von Windows Mobile hat Microsoft einiges dazugelernt. Bei WP7 erhalten Entwickler lediglich Zugriff auf der Silverlight-Ebene. Ein direkter Zugriff auf die Hardware ist nicht mehr möglich. Im Gegensatz zum normalen Silverlight bietet Silverlight for Windows Phone einige zusätzliche, Telefon-spezifische Komponenten wie das Panorama View Control oder die Phone Tasks. Beim Panorama Control handelt es sich um eine UI-Komponente, welche um ein Vielfaches

Developer Tools

Um Apps für Windows Phone 7 entwickeln zu können, benötigt man zwingend Windows Vista oder Windows 7 als Betriebssystem. Ältere Versionen von Windows einschliesslich XP, sowie Nicht-Microsoft-Betriebssysteme werden nicht unterstützt. WP7-Apps können grundsätzlich mit zwei verschiedenen Programmen entwickelt werden, wobei jedes seine Vor- und Nachteile aufweist. Die Windows Phone Developer Tools (WPDT) enthalten Visual Studio 2010 Express und wenden sich an Entwickler mit Program-

Dank Panorama View können beispielsweise im People Hub neue und wichtige nachrichten in der Breite angezeigt werden.

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Software breiter ist als die Breite des Telefondisplays. Diese Überlänge erlaubt es dem Benutzer, durch seitliches Scrollen mehr Inhalt anzuzeigen. Microsoft verwendet diese Komponente für die Hubs, um Wichtiges oder Neues zusammenzufassen. So werden zum Beispiel im People Hub neue Tweets und Facebook-Statusänderungen für den Benutzer ersichtlich, ohne dass dieser die entsprechenden Apps starten muss. Die Verwendung des Panorama Controls setzt aber einen zusammengehörenden und klar strukturierten Inhalt voraus. Bei anderen Anwendungen macht die Verwendung dieses Controls unter Umständen wenig Sinn, weil der Inhalt der verschiedenen Seiten der App zu unterschiedlich ist, oder zu wenig Inhalt zum Füllen der ganzen Panoramabreite vorhanden wäre. Da die Teile dennoch zusammen gehören und navigierbar sein sollen, bietet Microsoft hierfür das Pivot Control an. Im Gegensatz zur «Leinwand», welche beim Panorama Control nach links und rechts gezogen wird, erweckt das Pivot Control eher das Gefühl vom Umblättern eines Kataloges. Die einzelnen Navigationspunkte werden über dem Inhalt dargestellt.

Mittels Pivot control, einem weiteren Bestandteil von Silverlight for Windows Phone, lässt sich quasi durch eine App blättern.

Auch die Phone Tasks sind eine Erweiterung, welche nur in Silverlight for Windows Phone vorkommen. Hierbei handelt es sich um API-Schnittstellen, um beispielsweise neue Kontakte zu speichern, Telefonanrufe zu tätigen oder über eine Bildschirmtastatur Text einzugeben. Eine Integration von Webbrowser, E-Mail oder Bing Maps in die eigene App wird damit zum Kinderspiel. Abgesehen von wenigen Ausnahmen, wie zum Beispiel die JSONSerialisierung, unterstützt das WP7 Silverlight sämtliche Features von Silverlight 3 sowie einige des neuen Silverlight 4. Das Framework bietet auch eine Schnittstelle zu ausgewählten Sensoren des Telefons.

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Windows Phone 7

Über das GPS-Modul können beispielsweise standortabhängige Dienste realisiert werden. Die Möglichkeiten reichen von lokalen Wetterprognosen bis hin zu Abfahrtszeiten von öffentlichen Verkehrsmitteln an Haltestellen in der Nähe. Nebst GPS bietet das Phone auch einen Kompass an. Dieser wird Entwicklern bisher jedoch ebenso wenig zur Verfügung gestellt, wie Zugriff auf den Näherungs- oder den Lichtsensor gewährt wird. Das Windows Phone 7 hat sehr genaue Vorgaben, welche Hardware-Steuerelemente vorhanden sein werden. So wird zum Beispiel garantiert, dass jedes Telefon über drei Navigationstasten verfügen wird: Zurück, Start und Suchen. Je nach Hersteller und Modell ist auch eine vollwertige Tastatur vorhanden. Ein weiteres wichtiges Feature stellt die Unterstützung von Cloud-gesteuerten Push-Meldungen dar. Mit einer entsprechenden Serverarchitektur seitens der App-Hersteller ist es möglich, Informationen direkt via Push-Notification auf ein Telefon zu senden, wie dies beispielsweise Blackberrys für E-Mail seit langem unterstützen.

Tombstoning gleich PseudoMultitasking

Obschon das neue Telefon von Microsoft grundsätzlich multitaskingfähig ist, bleibt dies den vorinstallierten Apps vorbehalten. Stattdessen gibt es für die Apps von Drittherstellern die Option des sogenannten Tombstoning, einer Art Pseudo-Multitasking. Hierbei wird der Prozess der App beendet, wenn der Anwender über den Zurück- oder den Start-Button aus der Applikation weg navigiert. Gleichzeitig wird der Zustand der App zwischengespeichert, damit dieser beim nächsten Aufruf der App wieder hergestellt werden kann. Für den Anwender erscheint es, als wäre die App durchgehend im aktiven Speicher des Telefons geblieben. Dieselbe Technik kommt auch zum Zug, wenn eine App durch einen ankommenden Anruf unterbrochen wird. Um sicherzustellen, dass das Tombstoning ausgeführt werden kann, muss der Entwickler der App dies korrekt implementieren. Um eine einheitliche User Experience zu ermöglichen, hat Microsoft auch das programmatische Beenden einer Applikation unterbunden. Wenn ein Benutzer die Anwendung verlassen möchte, muss er dies über die Navigation (Zurück oder Start) erledigen. Peter Torr, ein Microsoft Developer, schreibt auf seinem Blog, WP7–Software-Entwickler sollten grundsätzlich auf UI-Elemente verzichten, welche das Beenden der App zur Folge hätten. Wenn ein Anwender zum Beispiel mit der EULA der App nicht einverstanden ist, aber

Ein rSS reader besteht nur aus wenigen Klassen und kann rasch und mit geringem Aufwand eingebunden werden.

nur den Akzeptieren-Button vor sich sieht, wird er automatisch den telefoneigenen Zurück-Button betätigen, um die App zu verlassen. So lautet zumindest die Vorstellung von Microsoft.

Aus Fehlern gelernt

Erste Erfahrungen zeigen, dass sich mit Silverlight für Windows Phone leicht auch komplexere Apps mit Anbindung an Webservices und dergleichen entwickeln lassen. Der RSS Reader beispielsweise, welcher in obenstehender Abbildung zu sehen ist, besteht aus nur wenigen Klassen und bezieht den Inhalt vom RSS Webservice von Swiss IT Magazine. Ein mit Silverlight vertrauter Entwickler kann diese App innerhalb weniger Minuten implementieren. Mit Windows Phone 7 zeigt Microsoft, dass man aus vergangenen Fehlern gelernt hat und gewillt ist, Neues auszuprobieren. Durch die intuitive Bedienung und den anwenderzentrierten Fokus erhoffen sich die Entwickler der neuen Mobile-Serie grösseren Anklang bei den Käufern. Damit diese Rechnung aufgeht, müssen aber genügend Entwickler bereit sein, Apps für den Windows Marketplace zu schreiben. Denn ohne Apps verbleiben die potentiellen Interessenten bei der Konkurrenz. rené PoyyayIl arbeItet als software DeveloPMent enGIneer In Der busIness unIt M I c r o s o f t - te c h n o l o G I e n b e I n o s e r e n G I n e e r I n G ( w w w . n o s e r. c o M )

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UPDATE AKTUELLE WEITERBILDUNGSANGEBOTE DER STIFTUNG WISS.

INFORMATIKER/IN MIT EIDG. DIPLOM

Ca. 1 Jahr, 1 Nachmittag + Abend pro Woche, CHF 11’140.– Studienbeginn: Basel 16.11.2010, Bern 18.11.2010, Zürich 17.11.2010 INFORMATIKER/IN MIT EIDG. FACHAUSWEIS

Ca. 1 Jahr, 1 Nachmittag + Abend pro Woche, CHF 9’950.– Studienbeginn: Basel 19.11.2010, Bern 16.11.2010, St. Gallen 19.11.2010, Zürich 9./13.11.2010 (Sa) ORGANISATOR/IN MIT EIDG. FACHAUSWEIS

18 Monate, 1 Nachmittag + Abend pro Woche, CHF 11’140.– Studienbeginn: Basel 13.11.2010, Bern/St. Gallen 15.11.2010, Zürich 6./12.11.2010 (Sa) DIPL. PROJEKTMANAGER/IN NDS HF

18 Monate, 1 Nachmittag + Abend pro Woche, CHF 14’580.– Studienbeginn: Bern 20.10.2010, Luzern 22.10.2010, Zürich 29.10.2010 DIPL. WIRTSCHAFTSINFORMATIKER/IN HF

Nach Abschluss des Studiengangs werden Planung und Realisierung von EDV-Konzepten für den/die dipl. Wirtschaftsinformatiker/in HF ein leichtes Unterfangen. Zielgruppe: IT-Fachpersonen und IT-Generalisten, die Führungsverantwortung übernehmen möchten und einen eidg. Abschluss auf höherem Niveau anstreben.

Bringen Sie Ihre IT-Karriere auf die Überholspur! Vier Studiengänge, die Sie in Ihrer beruflichen Laufbahn entscheidend voran bringen werden:

Bachelor of Science FH in Business Information Technology

Ausbildungsziel: Neben der Vermittlung von Informatikwissen befassen Sie sich im Service Management mit ITIL Foundation V3 und ISO 20000. Betriebswirtschaftslehre und Projektmanagement sind auch wichtige Bestandteile des Lehrplans. Im 2. Studienjahr erhalten Sie das Vordiplom Informatik-Projektleiter/in der Stiftung WISS.

Dieses vierjährige berufsbegleitende Hochsschulstudium richtet sich an junge, ambitionierte Berufstätige und ermöglicht ihnen einen zukunftsweisenden Karriereeinstieg in die Wirtschaftsinformatik. Nächster Start: 23. Oktober 2010

Abschluss: Neben dem Abschluss als dipl. Wirtschaftsinformatiker/in HF können Sie optional das international anerkannte Zertifikat IPMA Stufe D erlangen.

Master of Advanced Studies FH in IT Project Management

Dauer: 3 Jahre, 2 Halbtage oder Abende pro Woche Kosten: CHF 25’440.– Studienbeginn: Basel 14.10.10, Bern 13.10.10, Luzern 20.10.10, St.Gallen 27.10.10, Zürich 22./23.10.10

Dieses Master-Studium vermittelt eine hohe fachliche Qualifikation im Bereich des Technologie- und Projektmanagements im IT-Umfeld. Nächster Start: 23. Oktober 2010

CAS FH in SQL Database Technology INFOABENDE

Vertiefte Informationen und individuelle Auskünfte erhalten Sie an unseren Infoabenden. Die nächsten Daten: Basel 7.10.2010; Bern 28.10.2010; Luzern 4.10.2010; St. Gallen 28.10.2010; Zürich 25.10./29.11.2010

Bern

Luzern

St. Gallen

CAS FH in Business Intelligence Eine praxisrelevante und umfassende Weiterbildung für Führungskräfte aus Wirtschaft und Informatik zu Strategie, Methodik und Technologie von Business Intelligence Lösungen. Nächster Start: 8. Januar 2011

AUSFÜHRLICHE INFORMATIONEN UND WEITERE ANGEBOTE AUF WWW.WISS.CH BILDUNGSBERATUNG: TEL. 0848 82 12 12

Basel

Dieses einsemestrige Angebot richtet sich an Fachleute, die sich mit Konzeption und Design oder Betrieb und Tuning moderner RDBMS befassen. Nächster Start: 8. Januar 2011

Informationsanlässe finden regelmässig an der Förrlibuckstrasse 30 in Zürich statt. Die nächsten Daten: 27.10./23.11.2010. Anmeldung über www.ifwi ch Zürich

Kalaidos Fachhochschule IfWI Institut für Wirtschaftsinformatik Förrlibuckstrasse 30, 8005 Zürich Tel. 058 404 42 50, www.ifwi.ch

In Zusammenarbeit mit In cooperation with


dOSSIER SICHERHEIt 66

Sicherheit

10 Tips zur Einführung eines IAM-Systems

User-Verwaltung richtig gemacht Das Identity- und Access-Management ist aktuell eines der grössten IT-Sicherheitsthemen. Um ein IAM-System aber auch erfolgreich einzuführen, muss einiges beachtet werden. vo n k e r s t I n G I e s s n e r

I

dentity Access Management (IAM), die automatisierte Administration von Benutzerrechten, nimmt in Zeiten erhöhten Sicherheitsanspruches zum Schutz unternehmenskritischer Daten sowie aufgrund von Kostendruck und Compliance-Bestimmungen einen hohen Stellenwert in der IT ein. Führende Analysten bestätigen dies: Laut Gartner ist IAM für 20 Prozent der befragten Unternehmen im Gartner 2010 CIO Survey das Sicherheitsthema mit der höchsten Priorität und damit deutlich an der Spitze der wichtigsten Projekte. Zum Schutz der sensiblen Daten sollten jedem Anwender stets nur die Berechtigungen und Applikationszugriffe zur Verfügung stehen, die er für seine Tätigkeit benötigt. Die gezielte automatisierte Rechtevergabe schützt vor Datenmissbrauch, garantiert Nachvollziehbarkeit und beschleunigt interne Prozesse, um so produktiver zu sein und Kosten zu sparen. Folgende zehn Faktoren sind bei der Einführung eines IAM-Systems zu beachten:

Zugriffsrechte auf Systeme haben, die sie zum Ausüben ihrer Tätigkeit benötigen und haben dürfen. Abgesehen vom Sicherheitsaspekt kosten nicht benötigte Anwendungslizenzen viel Geld. IAM-Systeme unterstützen nicht nur die zentrale und schnelle Vergabe von Berechtigungen, sondern, viel wichtiger, auch den sicheren und schnellen Entzug aller erteilten Zugriffsberechtigungen auf Knopfdruck.

2. Klar definierte zielsetzungen Der Projekterfolg erfordert klar definierte Zielsetzungen und Leistungen sowie eine straffe Planung und Kontrolle. Dies setzt die enge Zusammenarbeit erfahrener Mitarbeiter auf Kundenseite mit dem IAM-Anbieter voraus. Sie ist von Anfang an notwendig, um die Anforderungen und Zielsetzungen des Kunden bereits im Vorfeld genau zu verstehen und anschliessend in der Projektplanung und über den gesamten Projektzeitraum hinweg effizient arbeiten zu können. Jeder Kunde sollte diese Qualität eines Anbieters daher im Rahmen 1. Lückenlose Berechtigungsverwaltung seiner Lösungsevaluierung prüfen, das heisst Unternehmen sollten in der Lage sein, alle die Leistungen mit Blick auf Technologie und bestehenden Benutzerkonten in Active Direc- Beratungskompetenz im Vorfeld in einem tory, Lotus Notes, SAP oder anderen geschäfts- Proof-of-Concept testen. Wichtig ist auch, dem kritischen Anwendungen Team geschäftsprozessauch einer real existieund organisationserfahrenden und im Unterrene Mitarbeiter zur In KürzE nehmen beschäftigten Seite zu stellen. Dies Person zuordnen zu könschliesst die Brücke zwi· Laut Gartner ist das Identitynen. Es gilt, jeden Zugriff schen IT und Business. und Access-Management für auf Informationen von Geschäftsanforderungen jeden fünften CIO das Sicherinnen und aussen mitsind nur durch die Verheitsthema Nummer 1. tels Identity-Accessknüpfung von IT und Or· Ohne eine lückenlose BerechtiManagement(IAM-)Syganisation umsetzbar. gungsverwaltung und klar destemen zu schützen. finierte Zielsetzungen wird aus Durch die sichere und 3. Investitionsschutz einem IAM-Projekt aber nichts. zentrale Vergabe von ZuEntscheidungsträger · Viel zu einem nachhaltigen Erfolg trägt auch die Verknüpfung griffsberechtigungen scheuen häufig die Proder IT mit dem Business bei. muss sichergestellt sein, jektkomplexität und die dass Mitarbeiter nur die damit verbundenen

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10 Tips zur Einführung eines IAM-Systems

hohen und nicht überschaubaren Aufwendungen zur Einführung einer IAM-Lösung in ihre heterogenen IT-Landschaften. Das Bekanntwerden gescheiterter Projekte und hoher Fehlinvestitionen verstärkt dieses Misstrauen. Dem kann nur erfolgreich begegnet werden, wenn der IAM-Anbieter in der Lage ist, Vertrauen zu erzeugen. Dies geschieht zum einen durch langjährige Erfahrung im IAM-Markt sowie durch die Expertise in der Umsetzung konkreter und zum Teil sehr unternehmensund branchenspezifischer Anforderungen. Ein Anbieter sollte deshalb auf seine Projekterfahrungen und Referenzen im jeweils adressierten Markt überprüft werden. Auch ein schrittweises Vorgehen bei Einführung und Umsetzung der Anforderungen sowie vorzeigbare und messbare Teilerfolge schaffen Vertrauen für den Projekterfolg. Einen fairen, überschaubaren und garantierten Preis ermöglicht auch die konkrete Definition der Ziele und des Leistungspakets. Zudem sind Festpreisangebote gerade für den Mittelstand heute keine Seltenheit mehr. Es handelt sich in der Regel um ein Leistungspaket zur Einführung eines zentralen Berechtigungsmanagements, das sich aus den erforderlichen Lizenzen, deren Wartung und einem definierten Service zur Implementierung zusammensetzt. 4. Anbindung von Hr-Systemen Es ist wichtig, bereits in einem ersten Schritt das HR-System automatisiert anzubinden. Grund dafür ist, dass die Probleme oftmals in der mangelnden oder lückenhaften Abstimmung der Personalabteilung mit der IT beginnen. Sie greifen dann auf das gesamte Unternehmen über. Personalveränderungen werden gar nicht, zu spät oder lückenhaft an die IT gemeldet. Die Fehlerquote steigt zusätzlich durch die manuelle und bereichsspezifische dezentrale Bearbeitung. Unklare Zuständigkeiten durch schlecht kommunizierte Veränderungen bei Reorganisationen und ein fehlendes Monitoring lassen erahnen, wie wenig sicher und transparent sowie schwierig nachvollziehbar Berechtigungsvergaben in der IT administriert werden können. 5. Projektstart mit einem cleanup Cleanup bedeutet «aufräumen» und schafft die Voraussetzung für eine saubere Berechtigungsmanagement-Basis. Um die Frage zu beantworten, welche Berechtigungen ein Benutzer im Unternehmensnetzwerk hat, müssen zuerst die einzelnen Accounts des Benutzers dem physischen User zugeordnet werden. Dieser Prozess der sogenannten User-ID-Konsolidierung ist der erste wichtige Schritt. Ver-

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Sicherheit

waiste Accounts, Benutzer ohne Berechtigungen oder umgekehrt können in einem weiteren Schritt schnell entdeckt werden. Dazu gibt es spezielle Werkzeuge, die diese Aufgabe übernehmen und sehr schnell, in einem gesonderten Bericht, die «Berechtigungsleichen» aufzeigen. 6. Einführung von Berechtigungsrollen Berechtigungsbündel, das heisst Rollen, reduzieren signifikant den Administrationsaufwand und unterstützen den Automationsprozess. Hier werden Einzelberechtigungen von Benutzern mit identischen Aufgaben im Unternehmen zu einer Rolle zusammengefasst. Sogenannte Role-Mining-Werkzeuge unterstützen die Definition und fortlaufende Optimierung von Berechtigungsrollen. Die bereinigten Berechtigungsdaten werden in Abhängigkeit zu der bestehenden Aufbau- und Prozessorganisation transparent dargestellt. Die gute Visualisierung der Analyseszenarien im Rollenfindungsprozess schafft dann die notwendige Transparenz und Nachvollziehbarkeit. Die Automatisierung des Berechtigungsmanagements durch Einführung und Verwendung von Rollen erzielt sehr hohe Einsparpotenziale. Die Erfahrung zeigt, dass durch das rollenbasierte Administrieren von Berechtigungen ein Automatisierungsgrad von mehr als 90 Prozent erreicht werden kann. 7. Self-Service-Funktionen Benutzerzufriedenheit und -komfort rücken zunehmend in den Projektmittelpunkt. Userorientierte, intuitive und Web-basierte Anwendungen für Password-Reset-Self-Services sind daher von Vorteil. Sie steigern die Performance der Mitarbeiter, da diese nicht lange auf ihr neues Passwort warten müssen. Zudem reduzieren sie die Kosten und den Administrationsaufwand des Helpdesks. Statistische Erhebungen in Unternehmen zeigen, dass jeder dritte Anruf beim Helpdesk dem Zurücksetzen von Passwörtern zuzuordnen ist. Die Benutzer-Self-Services gehen heute bereits so weit, dass die Funktionen einfach über Unternehmensportale genutzt werden können. Per Knopfdruck kann ein Mitarbeiter dann vom Büromaterial über den PC bis hin zum Berechtigungszugriff auf erforderliche Systeme und Anwendungen einfach eine Bestellung auslösen. 8. re-zertifizierung Personelle oder strukturelle Änderungen im Unternehmen beeinflussen ständig die Zugriffsberechtigungen der Mitarbeiter auf Informationen. Dies erfordert die kontinuierliche Prüfung und Aktualisierung bestehender Be-

rechtigungsstrukturen. Diesen Prozess – regelmässig eine derartige Attestierung vorzunehmen – bezeichnet man als Re-Zertifizierung. Dabei werden in festgelegten Zeitabständen bereits einmal attestierte beziehungsweise genehmigte Berechtigungen neu bestätigt. Dies erfolgt auf Bereichsleiter- beziehungsweise Management-Ebene und wird in einem Zertifizierungsprozess durch die IT umgesetzt. 9. notwendige Funktionstrennung Funktionstrennung oder auch bekannt als «Segregation-of-Duties» ist ein weiterer Garant für erfolgreiche IAM-Projekte. Es gilt, sich auszuschliessende Berechtigungsvergaben für Mitarbeiter auf Rollenebene zu beseitigen. Im Bereich der Banken beispielsweise bedeutet dies, dass Mitarbeiter keine Berechtigungen besitzen dürfen, die sowohl in Markt als auch in Marktfolge Zugriffe erlauben. Ein Beispiel wäre die Annahme und Freigabe eines Kreditantrages durch ein und dieselbe Person. 10. Brücke zwischen Business und IT Heute ist es wichtig, die Mitarbeiter über ihre Aufgabe und Rolle im Unternehmen in einem ganzheitlichen Lebenszyklus zu betrachten und zu administrieren. Vom Managen reiner technischer Berechtigungen haben sich IAM-Lösungen weit entfernt. Sie müssen viel stärker geschäftsprozessorientiert und über businessorientierte Rollen in die komplexen Unternehmensstrukturen eingebunden werden. Sie müssen kurz gesagt die Brücke zwischen Business und IT schlagen. Unternehmen müssen sehr flexibel mit Veränderungen umgehen können. Merger und Akquisitionen fordern ihnen und ihrer IT ein hohes Mass an Agilität ab. Jene Anwender, die heute schon gut gerüstet sind, haben den besten Wettbewerbsvorteil in der Zukunft. kerstIn GIessner Ist ProDuctlIne ManaGer securIty anD coMPlIance beI beta systeMs.

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Sicherheit

Application Intelligence

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser Web-basierte Anwendungen und Dienste beeinflussen heute die Netzwerkleistung sowie die Produktivität in Unternehmen erheblich. Und sie bringen neue Sicherheitsbedrohungen. v o n s a r a h tr u n k

U

nternehmer und IT-Verantwortliche stehen heute mehr denn je vor grossen Herausforderungen: Laut einer Studie von Goldman Sachs aus dem Jahr 2010 gehen 90 Prozent der Unternehmen davon aus, dass sie in den kommenden drei Jahren Cloud-Computing-Dienste nutzen werden. Wenn jedoch geschäftskritische Anwendungen wie Salesforce.com, Sharepoint oder SAP-Anwendungen in der Cloud betrieben werden, sind sie auch eine ideale Zielscheibe für Cyber-Kriminelle und Hacker. Hinzu kommt eine Vielzahl weiterer Sicherheitsrisiken für Unternehmen: Mitarbeiter nutzen nicht nur die traditionellen Geschäftsanwendungen. Sie übertragen routinemässig Daten über ihre privaten E-Mail-Accounts von Yahoo oder Gmail, sie nutzen Peer-to-PeerAnwendungen wie Limewire und Bittorrent. Sie laden Inhalte von Social Networking Sites wie Facebook oder Streams von Youtube.

In KürzE · Mit Application Intelligence können nicht nur konventionelle Netzwerkbedrohungen blockiert, sondern auch der Daten- und Anwendungsverkehr verwaltet und kontrolliert werden. · Application Intelligence ermöglicht es auch, detaillierte, anwendungsspezifische Regeln zu definieren und zu konfigurieren. · Sie erlauben eine individuelle Zugriffskontrolle nach Nutzern, Zeitplänen oder IP-Subnetzen.

Sofern diese Web-basierenden Anwendungen für den Geschäftsbetrieb eine Rolle spielen, muss ihnen eine entsprechende Band-

Unternehmensnetzwerk

HTTP HTTPS IM TCP E-Mail

Blockierte, privat genutzte Anwendungen Kazaa, Bittorrent

SonicalertTeam SonicwallSignaturenDatenbank

Prüfen, Sperren und Bandbreitenverwaltung

Quelle: Sonicwall

Arbeitsrelevante Anwendungen Sharepoint, Siebel, Oracle, SAP, Salesforce

Internet

Privat genutzte Anwendungen mit verwalteter Bandbreite Youtube, Skype, Facebook

Um den überblick über die Aktivitäten im netzwerk zu behalten und Bedrohungen auszuschalten, müssen Firmen heute auch den Datenverkehr auf Anwendungsebene untersuchen und kontrollieren.

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neue Konzepte sind gefordert

Um diese Probleme zu lösen, muss sich die Herangehensweise an das Thema Sicherheit ändern. So bietet die Perimeter-basierende Netzwerküberwachung alleine heute nicht mehr ausreichenden Schutz. Laptops, die den WiFi- beziehungsweise WLAN-Funknetzstandard nutzen, 3G/4G-Smartphones und eine dynamische Port-Wahl untergraben die herkömmliche Netzwerk- und Zugriffsüberwachung. Zudem ist eine dedizierte Vergabe der Bandbreiten notwendig, um den grösstmöglichen Netzwerkdurchsatz zu erzielen und produktives Arbeiten zu ermöglichen.

Die Lösung: Application Intelligence und Visualisierung

FIrEWALL MIT APPLIcATIOn InTELLIGEncE Privat genutzte Anwendungen Kazaa, Skype, Youtube, Bittorrent, Facebook

breite eingeräumt werden. Dennoch besteht die Gefahr, dass Schadprogramme ihren Weg ins Unternehmen finden, vertrauliche Informationen verloren gehen oder auch gesetzliche Vorgaben nicht eingehalten werden.

Application Intelligence geht über die einfache Port- oder Adress-Blockierung hinaus und leistet damit mehr als traditionelle Firewalls. Application Intelligence erkennt, kategorisiert und kontrolliert den Datenverkehr der Anwendungen. Damit kann der IT-Verantwortliche den Datenverkehr blockieren, einschränken und priorisieren. Handelt es sich zum Beispiel um Daten aus der SAP-Lösung, müssen diese bevorzugt behandelt werden. Sind es hingegen Daten von Youtube oder Limewire, kann man zu einem hohen Prozentsatz davon ausgehen, dass es sich um private Daten handelt. Mit einer Firewall, die den Datenverkehr der Anwendungen kontrolliert, können IT-Verantwortliche die neuen Herausforderungen bewältigen: ‣ P2P-Anwendungen im Griff behalten: P2PAnwendungen benötigen eine hohe Bandbreite und können auch mit Malware infiziert sein. Zudem sind diese Anwendungen schwer zu kontrollieren, da Entwickler regelmässig die Ports ändern, um die Schutzmassnahmen der Firewalls zu umgehen. Ein Application-Intelligence-Gateway kann dank spezifischer Anwendungssignaturen auch P2P-Applikationen überwachen, die mehrere Portnummern öffnen und gleichzeitig flexibel Bandbreiten zuteilen. So kann eine Universität ihren Studenten beispielsweise lediglich zehn Prozent der vorhandenen Bandbreite für die Nutzung von Limewire gewähren. Zugleich kann die Bildungseinrichtung den Datenverkehr im Detail überwachen. ‣ Datenübertragungen beschränken: Die Übertragung grosser Dateien – sei es über FTP oder über P2P-Anwendungen – benötigt hohe

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Application Intelligence

Sicherheit

Kapazitäten, sofern der Datenverkehr nicht ef- Abteilung den Zugriff auf Youtube erlauben, wettbewerbsrelevante Unternehmensinformafizient kontrolliert wird. Um den Versand Ăźber- um Werbevideos zu verĂśffentlichen und fĂźr tionen gestohlen haben. Deshalb ist es umso mässig grosser Dateien zu verhindern, kĂśnnen andere Abteilungen im Unternehmen den Zu- wichtiger, vertrauliche Dateien mit einem WasAdministratoren eine Sicherheitsrichtlinie vor- griff darauf einschränken oder gar vollständig serzeichen zu versehen und sie somit als gegeben, die den Filetransfer Ăźber FTP oder die untersagen. schäftskritische Information zu kennzeichnen. Ăœbertragung von P2P-Dateien auf eine be‣ Vertrauliche Daten richtig schĂźtzen: Es Diese Informationen kĂśnnen dann per E-Mail stimmte GrĂśsse beschränkt. kann natĂźrlich auch passieren, dass vertrau- nicht mehr versandt werden. ‣ Streaming Media – nur fĂźr bestimmte Be- liche Daten unabsichtlich Ăźber einen FTP-Up‣ Gezielt den gesamten E-Mail-Verkehr nutzergruppen: Auch Musik und Videos benĂśti- load oder als E-Mail-Anhang in falsche Hände Ăźberwachen: E-Mails, die nicht Ăźber das Mailgen enorme Netzwerkkapazisystem des Unternehmens täten und schmälern die BandĂźbertragen werden, stellen breite, die fĂźr geschäftskritische eine weitere Gefahrenquelle Anwendungen notwendig ist. dar. Zum einen setzen sich AnEin Beispiel: Ein IT-Administrawender damit Sicherheitsritor in den USA benĂśtigte fĂźr siken wie beispielsweise Malc 52'%64# $+'6'6 705 '+0 K:FHg 156+0) +0 '+0'4 *1%*g den Download einer Patchware aus, zum anderen kĂśnnen 5+%*'4'0 g<'46+(+<+'46'0 /)'$70) 70& )#4#06+'46 Datei mehr als eineinhalb StunDaten verloren gehen oder un705 51/+6 &+' 126+/#.' '4(Ăœ)$#4-'+6 70& +%*'4*'+6 den. Im Schnitt nimmt dieser absichtlich an Dritte gelangen. 705'4'4 #6'0Tb Vorgang nur wenige Minuten in Werden keine Schutzvorkeh '40'4 146/#00X '+6'4 #6# #0#)'/'06 Anspruch. Er konnte zunächst rungen getroffen, kĂśnnen Mit 4'.. Ăœ55.+ +465%*#(65+0(14/#6+10'0 nicht herausfinden, was die – arbeiter im Unternehmen oder

156+0) g 10+614+0) g 75+0'55 106+07+6; 999T#52'%64#T%* Partner vertrauliche Informasehr schnelle – Internetverbindung zum Flaschenhals machte. tionen Ăźber SMTP und POP3-ELetztlich stellte sich heraus, Mail oder auch ihre persĂśndass an diesem Tag die Saison lichen Accounts von Diensten der amerikanischen College-Ligen National geraten. Aber auch verärgerte Mitarbeiter oder wie Hotmail oder Googles Gmail versenden. Collegiate Athletic Association (NCAA) startete Mitarbeiter, die Angst um ihren Arbeitsplatz Dank Application Intelligence ist es mĂśglich, und die Mitarbeiter im Unternehmen mit den haben, stellen eine Gefahrenquelle dar. Sie den E-Mail-Verkehr, der Ăźber Third-Party-AnDownloads der Audio- und Videodaten das kĂśnnen sich problemlos und unauffällig Kun- bieter abgewickelt wird und Ăźber das UnterNetzwerk nahezu lahmlegten. denadressen, Finanzzahlen des Unternehmens nehmens-Gateway transportiert werden soll, Ein Application-Intelligence-Gateway bietet oder ähnlich geschäftskritische Informationen zu identifizieren, zu analysieren und zu Ăźbereine detaillierte Kontrolle Ăźber Streaming verschaffen. Eine Studie von Cyber-Ark Soft- prĂźfen. Media und Social-Networking-Anwendungen. ware aus dem Jahr 2008 besagt, dass die Zudem kann der IT-Administrator einer be- Hälfte aller Mitarbeiter, denen GerĂźchte Ăźber Vollständig abgesichert – stimmten Benutzergruppe wie der Marketing- eine KĂźndigung zu Ohren gekommen sind, heute und in zukunft In Kombination mit den traditionellen Funktionen einer Firewall bietet Application Intelligence und Visualisierung also einen guten WAS FIrEWALLS HEUTE LEISTEn SOLLTEn Schutz vor aktuellen und kĂźnftigen Bedrohungen, die durch Web-2.0-Anwendungen Kontrolle der Anwendungen und der Anwendungsdaten: Administratoren kĂśnnen bestimmte Anwendungen sowie durch Cloud Computing entstehen. So sowie unerlaubte Websites, Browser oder Instant Messaging Clients anhand von Regeln blockieren oder einist es beispielsweise mĂśglich, manipulierte schränken. DarĂźber hinaus kĂśnnen sie die Nutzung von Anwendungen nach Dateityp (z.B. EXE, PIF, SRC, VBS) Links auf Social-Networking-Plattformen wie untersagen oder limitieren. Facebook frĂźhzeitig zu erkennen und Daten Visualisierung der Unternehmensanwendungen: Dank der EchtzeitĂźbersicht haben IT-Verantwortliche auf Anwendungsebene zu prĂźfen. Application einen Ăœberblick Ăźber alle im Unternehmen genutzten Anwendungen. Filter ermĂśglichen es dabei, die Daten Intelligence sorgt ausserdem dafĂźr, dass Andediziert nach Usern, Gruppen, Applikationen etc. aufzubereiten, um damit eine Basis fĂźr das Regelwerk der wender Malware nicht herunterladen und InApplication-Firewall zu schaen. Schutz vor Datenverlust: Application Intelligence ermĂśglicht es, die Ăœbermittlung von geschäftskritischen halte gefiltert werden, um das Firmennetzwerk Informationen oder Dateien, die mit einem digitalen Wasserzeichen geschĂźtzt sind, zu kontrollieren oder zu und Anwender gleichermassen zu schĂźtzen. blockieren. Dies umfasst sowohl die Kontrolle des privaten oder geschäftlichen E-Mail-Accounts als auch den Auch dem Datenverkehr, der durch die AnFTP-Upload. wendungen ÂŤin der CloudÂť entsteht, sind traBandbreitenverwaltung auf Anwendungsebene: IT-Verantwortliche kĂśnnen die Durchsatzraten fĂźr geditionelle Firewalls nicht mehr gewachsen. schäftskritische Anwendungen, Benutzer und Benutzergruppen oder auch Tageszeiten festlegen und damit Application Intelligence schafft hier Abhilfe. eine hohe Servicequalität (QoS) garantieren. Leistungsstarke Application-Intelligence-GateAutomatisierte Updates und Benachrichtigungen: Sie gewährleisten, dass Application-Intelligence-Signaways sind also eine unerlässliche LĂśsung, um turen immer aktuell sind, geben bei mĂśglichen Regelverletzungen Warnungen aus und informieren EndbeAnwendungsdaten, die Ăźber das Internet nutzer Ăźber die Standardrichtlinien, wenn der Datenzugri blockiert oder beschränkt wird. Ăźbertragen werden, ausreichend abzusichern. Deep Packet Inspection fĂźr den SSL-Verkehr: Die Appliances bieten auch Schutz fĂźr den SSL-verschlĂźsselten Verkehr. Sie ermĂśglichen es, Compliance-Vorgaben einzuhalten, den Content zu ďŹ ltern und vor Datenverlust zu schĂźtzen.

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s a r a h tr u n k I s t c o u n t r y M a n a G e r I n b e I sonIcwall fĂźr DIe schweIz unD ĂśsterreIch.

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kARRIERE & wEITERBILDUNG 70

Karriere & Weiterbildung

Web 2.0 als Karrieretreiber

Web 2.0 als Vitamin B für die Karriere Unternehmen nutzen Web 2.0 immer häufiger für die Vermarktung oder die Mitarbeitersuche. Wer sich im Internet präsentiert, muss aber einige Regeln beachten. V o n Ya s m i n e L i m b e r g e r

W

ährend Unternehmen immer häufiger die sozialen Medien nutzen, um ihre Bekanntheit zu steigern, sind IT-Fachleute schon seit Jahren in Communities und Foren aktiv, um ihr Wissen auszutauschen oder einfach nur um mit Gleichgesinnten über neue technische Trends zu chatten. Somit hatten diese Technologen auch in der Vergangenheit schon Zugang zu ausgewählten Kreisen und zu speziellen technischen Themen. Nun werden die sozialen Medien immer funktionaler und somit auch häufiger als Karrierekanal für die persönliche Jobsuche genutzt. Wachsende Unternehmen stellen ihr Profil in Xing, Linkedin oder gar Facebook, um viele neue «Freunde» – sprich Kunden oder Bewerber – zu finden. Computeranimierte Schauspieler vertreten dabei den firmeneigenen Personalchef oder einen Musterkollegen, damit sich potentielle neue Mitarbeiter schon mal mit dem Arbeitsumfeld anfreunden können. Tag und Nacht kann man in Twitter Fragen zum neuen Job und zu den Arbeitsbedingungen stellen und so letztlich eine Entscheidung treffen, ob man sich bei diesem Unternehmen bewerben möchte oder nicht. Links führen zu den offenen Positionen und Kontaktpersonen, bei denen man sich melden kann. Das erweiterte Angebot eröffnet aber auch ungeahnte zusätzliche Möglichkeiten, die heute noch gar nicht alle ausgeschöpft werden. Beispielsweise könnte man sich vorstellen, in Zukunft noch über eine Web-Kamera live an seinem zukünftigen Schreibtisch Platz zu nehmen, seinen neuen Kollegen beim Arbeiten zuzuschauen und sich einen Live-Eindruck über die Büroatmosphäre zu machen. Ob der Kaffee allerdings am potentiellen neuen Arbeitsplatz ebenso gut schmeckt wie beim bisherigen Arbeitgeber und ob das Kantinenessen weniger versalzen ist, muss jeder noch selbst herausfinden.

Positive Online-Reputation ist wichtig

Zum einen lassen sich soziale Netzwerke also nutzen, um mögliche neue Arbeitgeber genauer unter die Lupe zu nehmen, andererseits nutzen aber auch HR-Mitarbeiter verstärkt die Möglichkeit, hochqualifizierte Bewerber zu finden. Heute ist es also nicht nur wichtig, intelligent nach einem neuen Job zu suchen, sondern es geht auch darum, intelligent gefunden zu werden. Denn neben Personalentscheidern suchen auch Headhunter ganz gezielt in den gängigen Netzwerk-Plattformen nach Kandidaten. Und daher sollte einem bei der persönlichen Zur-Schau-Stellung im Internet bewusst sein, dass alle Informationen, die über die eigene Person online verfügbar sind, ausschlaggebend für neue Karrierechancen sein können, aber auch ein potentielles Risiko darstellen, wenn zum Beispiel auf Flickr.com Bilder von der letzten Mallorca-Flatrate-Bier-Party auftauchen. Auch wenn Arbeitgeber vorrangig solche sozialen Netzwerkplattfomen nutzen, die vor allem dem Aufbau von professionellen Kontakten dienen (wie z.B. Xing, Linkedin etc.), sind peinliche Fotos oder unqualifizierte Beiträge im Netz also auf jeden Fall zu vermeiden. Doch was gilt es sonst noch zu beachten, wenn man das Internet und soziale Medien als Vitamin B für die Karriere nutzen möchte?

In KüRze · Immer mehr Firmen durchsuchen soziale Netzwerke wie Twitter und Facebook, um neue Mitarbeiter zu finden. · Richtig eingesetzt, kann Web 2.0 also die Karriere ankurbeln. · Dabei gilt es aber unbedingt einige entscheidende Regeln zu beachten und die Privatsphäre zu schützen.

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Karriere & Weiterbildung

Web 2.0 als Karrieretreiber

1. Sich richtig profilieren Als Erstes sollte ein aussagekräftiger Lebenslauf in den einschlägigen Kanälen im Web eingestellt werden. Zu empfehlen sind: Soziale Netzwerke wie Xing und Linkedin sowie bekannte Jobbörsen. Ein aussagekräftiger Lebenslauf bedeutet in diesem Fall, dass man wie in einer direkten Bewerbung seinen C.V. übersichtlich und chronologisch aufbaut, seine aktuelle Rolle kurz beschreibt und wichtige Zusatzinformationen (wie zum Beispiel räumliche Präferenzen, Technologiefokus etc.) angibt. 2. Der Mehrwert steuert den erfolg Bei der persönlichen Darstellung sollte man immer im Kopf haben, dass die Unternehmen nach «besonders guten» Kandidaten Ausschau halten. Es geht darum, Alleinstellungsmerkmale klar zu umreissen. Wichtig ist, dass sich Kandidaten so darstellen, dass der potentielle Arbeitgeber den echten Mehrwert für sein Unternehmen sieht. Der Bewerber sollte sich geschickt mit seiner Kompetenz vermarkten, aber nicht als arroganter Schwätzer erscheinen, der alles kann. 3. Privatangelegenheiten für sich behalten Zu private Details, zum Beispiel zur persönlichen Lebenssituation (alleinerziehend, Ex-Mann zahlt keinen Unterhalt o.ä.) sowie seinen Gehaltswunsch oder auch religiöse Einstellungen sollte man niemals im Web veröffentlichen. Solche Informationen können vom Leser des Profils missverstanden oder als kritisch empfunden werden. Man sollte sich also auf Informationen beschränken, die für die Jobpräferenzen wichtig sind.

cker und sachlich sowie informativ und aktuell erscheinen. 6. Suchmaschinen unterstützen Es reicht nicht aus, darauf zu warten, dass interessante Leute von selbst auf ihre Seite kommen. Man muss dafür sorgen, dass die Inhalte auf der Seite oder dem Blog einfach gefunden und gelesen werden können. Verständliche Titel und kompakte, in Abschnitte gegliederte Inhalte erleichtern es dem Besucher, sich schnell zurecht zu finden. 7. Kontrolle ist besser Das Internet ist ein riesiger Kosmos. Jeder hat heute Zugang zu allem und es ist ratsam, ein gewisses Mass an Kontrolle zu behalten. So will man, dass die richtigen Personen das Profil oder die Seite besuchen, und zudem interessiert es einen, ob zum Beispiel der HR-Verantwortliche des Unternehmens, bei dem man gerade im Bewerbungsprozess ist, sich das eigene Profil angeschaut hat. Das Monitoring ist einfacher, als man denkt. Xing und andere Plattformen bieten bereits eine regelmässige Übersicht dazu, wer in den letzten Tagen das persönliche Profil eingesehen hat. Gleichzeitig kann man sich einer Reihe von Services bedienen, um auf dem Laufenden zu bleiben, wie zum Beispiel Google News Alert, Google Analytics und viele andere.

4.Bitte melden! Einige Plattformen bieten die Möglichkeit, zu vermerken, warum man sich in das soziale Netzwerk eingetragen hat. Wenn man also an neuen Karrierechancen interessiert ist und gerne auf passende offene Positionen direkt angesprochen werden möchte, sollte man das in seinem Online-Profil vermerken.

8. Follow me Wenn man sich für bestimmte Unternehmen interessiert, sollte man ganz konkrete Kontaktanfragen über die soziale Plattform an die Kontaktadresse senden oder sich als «Friend» respektive «Follower» eintragen. So bleibt man mit dem Unternehmen in Verbindung und erfährt frühzeitig und automatisch Neuigkeiten über offene Jobs oder wird persönlich zu Events eingeladen. Aber Achtung: Man sollte nicht automatisch jedem Zugang zum eigenen Facebook-Profil respektive den persönlichen Daten gewähren, sondern die Art der Kontaktaufnahme, die einem am liebsten ist, sorgfältig auswählen.

5. zum Blogger werden Auch eine eigene Website oder ein eigener Blog sind ein guter Start, um sich eine gute Online-Reputation aufzubauen. Hier sollte man sich am besten regelmässig zu einem technischen Thema äussern, zu dem man auch etwas zu sagen hat. Die Informationen im Blog sollten die Kompetenz und Erfahrungen widerspiegeln und für die Leser lo-

9. Out of Office Wird man von einem Personalverantwortlichen oder Headhunter über das Internet kontaktiert, sollte man möglichst zeitnah antworten. Wer absehen kann, dass er über längere Zeit seine E-Mails oder Kontaktanfragen nicht abrufen kann, sollte auf seiner Seite respektive seinem Profil vermerken, ab wann er wieder erreichbar ist.

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10.Sich selber googeln Einige Personaler geben den Namen von Bewerbern einfach in Google ein und werten zunächst nur aus, was hier zu finden ist. Von Zeit zu Zeit sollte man daher mal die Treffer auf seinen persönlichen Namen in Google oder anderen Suchmaschinen ausprobieren und checken, ob es Seiten und Profile mit Informationen gibt, die man aktualisieren oder gar beseitigen sollte. Das geht zum Beispiel unter Yasni.com.

Daten und Privatssphäre schützen

Wer im Netz unterwegs ist und die sozialen Medien auch für seine Karriereplanung nutzen möchte, sollte also aufmerksam sein und die Möglichkeiten sorgfältig auswählen. Im Gegensatz zu Foren oder Chatrooms tritt man in sozialen Medien nämlich meist mit seinem richtigen Namen auf, um auch von relevanten Personen gefunden zu werden. Das bedeutet dann aber eben auch, dass viele Informationen zur eigenen Person einsehbar sind. Es gilt daher, sensible Daten und Informationen zu schützen und nur für registrierte Nutzer oder Freunde sichtbar zu machen. Zudem ist es ratsam, zur ersten Kontaktaufnahme zunächst immer die Möglichkeit, über die Plattform kontaktiert zu werden, wahrzunehmen. Auch das Postfach in Xing, Linkedin und Co. muss regelmässig geprüft werden. Auf diese Weise muss man nicht gleich die private und schon gar nicht die geschäftliche E-MailAdresse oder gar die Telefonnummer veröffentlichen. Man muss eine Balance finden zwischen den Informationen, die wichtig für das berufliche Weiterkommen und die Erreichbarkeit sind, sowie den privaten Daten und Kontakten, die nicht jeder sehen muss. Der Schutz der Privatsphäre und der sensiblen Daten hat im Web-2.0-Zeitalter höchste Priorität. Ya s m i n e L i m b e r g e r i s t b e i a V a n a d e f ü r d a s PersonaLmarketing in deutschLand, Österreich und der schweiz VerantwortLich.

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Karriere & Weiterbildung

Der Rechtsanwalt rät

Die unfassbaren Kriminellen Für Leute mit kriminellem Potential ist die Informationstechnologie das Paradies – noch, denn die Strafbehörden sind ihnen immer dichter auf den Fersen. Vo n u e L i g r ü t e r

L

ange Zeit hatte man den Eindruck, die Informatik und das Internet als Teil davon sei ein rechtsfreier Raum. Die Delinquenten, wie zum Beispiel Hacker, waren und sind Leute mit hohem IT-Know-how und wurden darum primär einmal bewundert. Je mehr die Menschen aber von Informatik abhängig sind, desto eher realisieren sie, dass kriminelle Machenschaften in der Informatik unser tägliches Leben bedrohen können. Diese Erkenntnis ist offenbar zwischenzeitlich auch bei den Behörden angekommen. So bezeichnet Armee-Chef André Blattmann den «Cyberwar» als «die aktuell gefährlichste Bedrohung» der Schweiz. Und während die Behörden der Informatikkriminalität jahrelang machtlos ausgeliefert waren, rüsten sie mehr und mehr auf und können nun auch Erfolge vorweisen.

Informatik als kriminelles Biotop

Die Informatik eröffnet Leuten mit krimineller Energie ganz neue Möglichkeiten. Während man bei einem «Offline-Einbruch» Kopf und Kragen riskiert, ist ein Zugriff über Datenleitungen auch anonym möglich. Elektronische Spuren können verwischt werden. Kriminelle machen sich generell die Finger nicht schmut-

In KüRze · Die IT und das Internet galten lange Zeit als rechtsfreie Räume. · Die grössten Probleme bei der Strafverfolgung von IT-Delikten sind ungenügendes technisches Know-how und Material sowie die Organisation. · Im Informatikstrafrecht wird das Recht angewendet, das zur Beurteilung von Offline-Sachverhalten dient.

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zig. Der Einbruch kann sozusagen von zu Hause aus oder auch aus dem fernen Ausland verübt werden. Unter diesen Umständen wird die Informatik geradezu zum kriminellen Biotop, in dem sogar bisher unbescholtene Leute ab und an der Versuchung erliegen.

Hohe Anforderungen an Strafverfolgungsbehörden

aufgebaut. Schnell hat sich jedoch gezeigt, dass man der wachsenden Kriminalität in diesem Bereich durch föderale Strukturen nicht Herr werden kann. Sowohl Bund als auch Kantone haben begonnen, ihre Bemühungen gegen die Informatikkriminalität zu koordinieren und teilweise an spezialisierte Unternehmen auszulagern. Auf Bundesebene sind für ein koordiniertes Vorgehen gegen die Kriminalität im Internet unter anderem die Schwei-

Die grössten Probleme bei der Strafverfolgung von Delikten im IT-Bereich sind primär nicht fehlende Strafnormen, sondern ungenügendes technisches Know-how und Material sowie die Organisation. Kriminelle waren zwar schon immer kreativ. Jedoch hatte ihre Kreativität in der Regel kürzere Halbwertszeiten. Die Informatik hingegen legt ein extremes Innovationstempo vor, das sich auch Kriminelle zunutze machen. Damit entsteht ein eigentlicher technischer Wettlauf, in dem träge staatliche Organisationen permanent hinterherrennen. Erschwerend kommt hinzu, dass die öffentliche Hand – gerade in der heutigen Zeit – knapp bei Kasse ist und sich teure Informatik gar nicht leisten kann. Allerdings reicht gutes Material alleine sowieso nicht, es braucht auch noch die hellen Köpfe. Diese generieren aber wieder Kosten und ihre fortwährende Ausbildung dauert. Geschwächt wird die Strafverfolgung im Bereich der Informatik in der Schweiz zusätzlich durch die primär kantonale Organisation. Jeder Kanton hat für sich Die Behörden waren der Informatikkriminalität lange selber in seinen forensischen machtlos ausgeliefert. nun rüsten sie mehr und mehr auf. Diensten Informatikspezialisten

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Der Rechtsanwalt rät

zerische Koordinationsstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (Kobik) und die Schweizer Melde- und Analysestelle Informationssicherung (Melani) entstanden. Nach wie vor sind diese jedoch auf die kantonalen Strafverfolgungsbehörden angewiesen, was die Bemühungen schwächt.

Strafrecht und Informatikkriminalität

Grundlage jeder staatlichen Aktivität gegen die Informatikkriminalität bilden strafrechtliche Normen, die es entweder schon gab oder aber für Delikte im Bereich Informatik neu geschaffen wurden. Dabei ist das Strafrecht darauf ausgerichtet, Straftaten zu ahnden, die Täter zu bestrafen und dadurch diese selbst und andere davon abzuhalten, Straftaten zu verüben. Nicht im Vordergrund steht der finanzielle Ausgleich für allfälligen Schaden. Die Voraussetzungen, jemanden zu bestrafen, müssen im Gesetz klar definiert sein. Ein Delikt muss tatbestandsmässig sein, also dem im Gesetz umschriebenen Fehlverhalten in allen Punkten entsprechen und entweder vorsätzlich oder, wenn vorgesehen, fahrlässig begangen worden sein. Dazu muss das Verhalten rechtswidrig sein, es darf nicht aus Notwehr oder Notstand (zum Beispiel der Einbruch in eine SAC-Hütte, um dem Erfrierungstod zu entgehen) erfolgen und das Opfer darf nicht eingewilligt haben. So sind chirurgische Eingriffe in der Regel nicht rechtswidrig, da der Patient zur unvermeidlichen Körperverletzung sein Einverständnis gegeben hat. Schlussendlich muss der Täter schuldhaft gehandelt haben, was voraussetzt, dass er in der Lage ist, das Unrecht einzusehen und sich entsprechend der Einsicht zu verhalten. Dies ist zum Beispiel bei einer geistigen Behinderung oft nicht gegeben.

Informatikdelikte

Informatikdelikte sind Straftaten, bei denen die Informatik selber das Ziel ist (z.B. die Zerstörung von IT-Systemen), bei denen die Infor-

DeR AutOR Ueli Grüter, LL.M., ist Rechtsanwalt in Zürich und Luzern und Dozent an der Hochschule Luzern mit Spezialgebiet Kommunikations- und Technologierecht. In der Serie «Informatikrecht für die Praxis» führt Grüter in 13 Folgen kurz und verständlich durch die rechtlichen Grundlagen in der Informatik und zeigt die rechtlichen Stolpersteine. Mit der letzten Folge erscheint die Serie dann auch als E-Book.

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DAtenScHutz MIt BISS Bis vor wenigen Tagen war der Datenschutz in der Schweiz weitgehend ein Löwe ohne Zähne. Nun hat das Bundesgericht aber dem Löwen ein stattliches Gebiss verpasst. Was ist geschehen und was heisst dies für die Zukunft? Obwohl das Schweizerische Datenschutzgesetz fast 20 Jahre alt ist, war nicht bekannt, wie stark der Staat die Selbstbestimmung des Einzelnen über seine eigenen Daten schützt. Die Medien haben zwar das Datenschutzgesetz als Massstab genommen und immer wieder Verstösse aufgedeckt. Der Eidgenössische Datenschutzbeauftragte, der für die Aufsicht der Bearbeitung von Daten durch Private zuständig ist, hatte jedoch keine griffigen gesetzlichen Mittel oder zu wenig personelle Ressourcen, um dem Datenschutz zum Durchbruch zu verhelfen. Damit hatten Verstösse gegen das Datenschutzgesetz in der Regel keine rechtlichen Konsequenzen. Die Revision des Datenschutzgesetzes sowie der Bundesjustiz zeigt nun aber offenbar seine Wirkung. Dazu kommt eine immer lebhaftere Diskussion des Datenschutzes in der Bevölkerung und in den Medien, angeheizt durch ein hemmungsloses und nimmersattes Datensammeln durch Unternehmen wie Google. Das hat offenbar auch dem Eidgenössischen Datenschutzbeauftragten neuen Drive gegeben. Dieser hat das Verhalten eines Piratenjägers auf dem Internet beanstandet und die Sache bis vor Bundesgericht gezogen. Und dieses hat soeben entschieden, dass es Privaten nicht erlaubt ist, im Internet verdeckt nach IP-Adressen von Personen zu suchen, die urheberrechtlich geschützte Inhalte vornehmlich in Tauschbörsen zwar legal herunterladen, jedoch oft auch gleichzeitig illegal Musik, Filme und anderes uploaden. Damit hat das Bundesgericht, wie vom Gesetz eigentlich vorgesehen, die Interessen von Privaten bezüglich der Selbstbestimmung über ihre Daten klar höher gewichtet als die wirtschaftlichen Interessen der Musik- und Filmindustrie. Zudem hat das Bundesgericht, nachdem dies schon die Datenschutzkommission respektive das heutige Bundesverwaltungsgericht bezüglich E-Mail-Adressen getan hat, den Begriff der persönlichen Daten, die durch das Datenschutzgesetz geschützt sind, ausgedehnt. Denn nun fallen auch die IP-Adressen darunter. Damit ist eine verdeckte Ermittlung durch Private im Internet nicht mehr zulässig. Aber auch die Strafverfolgungsbehörden können bei Delikten des Urheberrechts, um die es bei der Internet-Piraterie primär geht, weder jetzt noch in naher Zukunft verdeckt nach IP-Adressen und entsprechenden Uploads suchen. Weder das aktuell geltende Gesetz zur verdeckten Ermittlung noch die neue, ab 1. Januar 2011 geltende Strafprozessordnung führen Delikte des Urheberrechts als Gegenstand der verdeckten Ermittlung auf. Wenn jetzt da und dort in Hinblick auf die Internet-Piraterie nach einer Gesetzesänderung gerufen wird, ist dies nicht angezeigt, denn sowohl das Datenschutzgesetz wie das Urheberrechtsgesetz, aber auch die Bundesstrafprozessordnung wurden erst vor kurzem revidiert – in vollem Bewusstsein der Risiken, die das Internet birgt. Auch wenn der Entscheid des Bundesgerichts mit einer knappen Mehrheit der Bundesrichter zustande gekommen ist und es sich um eine Premiere und damit um keine gefestigte Rechtsprechung handelt, gehen Juristen davon aus, dass der Entscheid für den Datenschutz in der Schweiz, und möglicherweise sogar in ganz Europa, wegweisend ist. Dies vor allem auch für die zahlreichen Beschwerden, die gegen Google hängig sind. Google muss sich also warm anziehen. Nach einem heissen Datenschutz-Sommer wird es nun Winter. Weitere Infos u.a. unter www.edoeb.admin.ch

matik als Tatwerkzeug dient (z.B. Betrug mittels Manipulation von Informatiksystemen) oder bei denen die Informatik Hilfsmittel ist (z.B. mit dem Computer verfasste Drohbriefe). Im schweizerischen Strafrecht gibt es nur wenige Straftatbestände respektive Gesetzesartikel, die neu erlassen wurden und ausschliesslich auf Informatikdelikte ausgerichtet sind. Wie sonst im Informatikrecht wird auch im Informatikstrafrecht das Recht angewendet, das bereits zur Beurteilung von Offline-Sachverhalten dient. Ausserordentlich ist also nicht das Recht, sondern die Sachverhaltsumgebung. Zu den spezifischen Informatikdelikten – also Straftatbestände, die mindestens teilweise direkt mit der Informatik verbunden sind – gehören die unbefugte Datenbeschaffung, das unbefugte Eindringen in ein Datensystem, die Datenbeschädigung, der betrügerische Miss-

brauch einer Datenverarbeitungsanlage, die Erschleichung einer Leistung, die eine Datenverarbeitungsanlage erbringt, sowie die Fälschung von elektronischen Urkunden. Dazu kommen die unspezifischen IT-Delikte. Diese Straftaten können zwar durch die Informatik begünstigt werden, sind aber nicht darauf angewiesen. Dazu gehören die Verletzung von Immaterialgüterrechten (insbesondere Urheberrechte), unlauterer Wettbewerb, die Verletzung von Schweigepflichten, Pornographie, unerlaubte Glücksspiele, die Verletzung der Geheim- und Privatsphäre sowie die Rassendiskriminierung.

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Karriere & Weiterbildung

Veranstaltungen

AGENDA

WWW.SWISSITMAGAZINE.CH/VERANSTALTUNGEN

29./30.9.

Topsoft IT-Fachmesse mit Fokus Unternehmens-Software

Zürich

Schmid + Siegenthaler Consulting www.topsoft.ch

30.9.

SAS Forum Schweiz Plattform für Business Analytics und Business Intelligence

Baden

SAS Institute www.sas.com/offices/europe/switzerland/sasforum

1.10.

Mit ALM zu effektiveren Software-Projekten Für Verantwortliche von Software-Entwicklung-Abteilungen

Kloten

Noser Engineering www.noser.com

6.10.

PM Training Forum Projektmanagement-Wissen kompetent anwenden

Zürich

PMI Switzerland Chapter und spm www.pm-training-forum.ch

22.10.–24.10.

High End Swiss 2010 Hochwertige Unterhaltungselektronik

Zürich

High End Society Marketing www.highendsociety.de

26.10.

Innovative Alternativen zum Passwort Seminar über innovative Authentifizierungsverfahren

Zürich

Information Security Society Switzerland (ISSS) www.isss.ch

2.11.–3.11.

Finance Forum: 20 Jahre Banken- und IT-Community in Zürich 20 Jahre Banken- und IT-Community in Zürich

Zürich

Finance Forum Management www.finance-forum.com

3.11.–6.11.

Hashdays 2010 IT-Security-&-Risk-Konferenz

Luzern

Defcon www.hashdays.ch

18.11.

SwissICT Forum mit Verleihung Swiss ICT Award 2010

Luzern

SwissICT www.swissict.ch

25.11.

13. ISSS Berner Tagung für Informationssicherheit Unbegrenzte Mobilität – Chancen und Risiken

Bern

Information Security Society Switzerland (ISSS) www.isss.ch

Prozesse

Services

Finanzen Adressen

Kosten

Verträge

Ressourcen

Budget

CRM

Fakturierung

Kunden Absenzen

Projekte

Erfolgreich in Projekten Berufsbegleitender, modularisierter Masterstudiengang für Business Analysts und Requirements Engineers: MAS in Business Process Engineering Nächster Start: 22. Oktober 2010 Interessiert? www.fhsg.ch/mas-bpe

K&W Software AG Rosenbergstrasse 1 CH-8304 Wallisellen Fon 044 883 35 45 info@kwsoft.ch www.kwsoft.ch

Ein System für alles! * Interessiert? Rufen Sie uns an. * ab CHF 36.– User/Mt.

www.fhsg.ch

Mitglied der FHO Fachhochschule Ostschweiz


Bücher

Karriere & Weiterbildung

Lesetips für IT-Profis

IT-WEITERBILDUNG InfoTrust AG:

Ihr Check Point-autorisiertes Schulungszentrum!

Contao – das umfassende Praxisbuch

Contao, seit 2006 zunächst unter dem Namen Typolight entwickelt und kürzlich umbenannt – wohl wegen der Verwechslungsgefahr mit Typo3 – gilt als sehr flexibles, leistungsstarkes, aber dennoch schlankes Web-Content-Management-System mit vergleichsweise einfacher Backend-Verwaltung. Das umfassende Praxisbuch zu Contao lehrt als Erstes seit dem Rebranding veröffentlichtes Werk den effizienten Umgang mit Contao von der Installation über die Administration bis zur Inhaltspflege – und zwar aus der Warte einer Webdesignerin, die für ihre Kunden Projekte umsetzt. Als Praxisbeispiel dient eine komplette DemoWebsite, die von der beiliegenden CD aus installiert werden kann. Die Autorin geht in diesem Buch weit über die elementaren Schritte hinaus und geht auch auf Themen wie das Erstellen eigener Seitenlayouts, die optische Anpassung von Menüs, Modulen und Inhalten, fortgeschrittene Layout-Techniken mit eigenen Templates oder Mehrfach-Domain-Betrieb und Mehrsprachigkeit ein. Auch Betrachtungen zu Barrierefreiheit und Usability fehlen nicht. Für fortgeschrittene Anwender essentiell ist die Referenz über die Contao-Templates und ihre CSS-Klassen. ISBN: 978-3-8266-5532-6, MITP, 656 Seiten, ca. Fr. 50.–

Desktopvirtualisierung

Das Zauberwort der Stunde in der IT heisst «Virtualisierung». Neben der Servervirtualisierung, die schon länger gang und gäbe ist, spielt die virtualisierte, von einem zentralen Server bereitgestellte DesktopUmgebung in Unternehmen aller Grössen eine zunehmend wichtige Rolle. Dieses kompakte Buch geht in leicht verständlicher Weise auf die Virtualisierung vom Client bis zum Rechenzentrum ein und beleuchtet dabei insbesondere auch die wirtschaftlichen Möglichkeiten, die sich mit der End-to-End-Virtualisierung ergeben. Es kommen Architekturen, Projektpläne und Kundenanforderungen ausführlich zur Sprache. Der Leser profitiert von der langjährigen Erfahrung der Autoren bei unzähligen Projekten und Kundengesprächen. Ein Kapitel widmet sich aktuellen Trends und gibt einen Ausblick auf die Zukunft. Das Buch richtet sich an IT-Architekten, IT-Entscheider, Projektleiter und Berater im Umfeld der Virtualisierung. ISBN: 978-3-8348-1267-4, Vieweg+Teubner, 142 Seiten, Fr. 59.–

Als einziger Schweizer Check Point-Platinum-Partner mit spezieller Trainingszertifizierung bieten wir Ihren Sicherheitsadministratoren in unserem Trainingszentrum in AU ZH oder auch in Ihrem Unternehmen verschiedene Check Point-Trainings an. Tom Hager, dipl. EI. Ing. HTL und EMBA UZH, ist CEO der InfoTrust AG

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ITIL® V3 Foundation

ITIL® V3 Foundation Kurs mit abschliessendem Foundation Certificate. Datum: 17.11.2010 Dauer: 3 Tage Ort: Zürich Infos: Glenfis AG, www.glenfis.ch, 0848 889 089

Check Point Security Expert R70 (CCSE R70)

Auf Anfrage führen wir die Kurse gerne auch in Ihrem Unternehmen durch. Datum: 13.12.2010 Dauer: 5 Tage Ort: Check Point ATC, 8804 Infos: InfoTrust AG, www.infotrust.ch, +41 43 477 70 10

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MAS Advanced Studies in Software-Engineering

Eine Weiterbildung in modernen Software-Engineering-Methoden und -Technologien. Das MAS-SE wird modular angeboten. Ort: HSR Rapperswil/Zürichsee Datum: 18.4.2011 Dauer: 4 Semester Infos: 6.10.2010 und 26.10.2010 an der HSR in Rapperswil ab 18.15 Uhr, www.hsr.ch/weiterbildung, +41 55 222 4922

ITIL® v3 Foundation

Einführung in die Thematik des Services Management. Vermittlung der wichtigsten Grundlagen und prüfungsrelev. Inhalte. Datum: auf Anfrage Dauer: 24 Lektionen Ort: verschiedene Standorte Infos: Klubschule Business: Basel, Bern, Luzern, Zürich, www.klubschule.ch/business, 0844 373 654 Details und viele weitere Kurse

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und ausserdem

Strom aus Schall

Next-Generation-Speicher ReRAM

Flash bald out Reden

H

P und Hynix Semiconductor haben offiziell mit der Entwicklung der nächsten Speichergeneration, dem so genannten ReRAM (Resistive Random Access Memory) begonnen. Sie nutzen die Änderung des Widerstands spezieller Materialkombinationen zur Speicherung von Informationen. Die kommerzielle Produktion soll bereits 2013 starten. Die auf der Memristor-Technologie basierenden Speicherlösungen haben laut HP das Potential, aktuelle Flash-Speicher sowohl bezüglich totaler Kapazität, Geschwindigkeit, Energieverbrauch, Ausdauer und auch bezüglich Kosten hinter sich zu lassen. Laut Stan Williams, Director von HPS Information and Quantum Systems Lab (IQSL), versprechen Memristor-Chips gegenüber

Bild eines Schaltkreises mit insgesamt 17 Memristoren.

VOr 20 JahreN

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Meldungen aus der Forschung

aktuellen Flash-Modellen die zehnfache Geschwindigkeit, bei einem gleichzeitig um das Zehnfache sinkenden Stromverbrauch. Die Kapazität soll rund doppelt so hoch sein, bezogen auf den Preis. Ganz konkret bedeutet das, dass künftige Smartphones und Noteoder Netbooks dank ReRAM schneller aufstarten und die Akkus die Geräte deutlich länger mit Strom versorgen werden. Ob all dieser Möglichkeiten glaubt Williams, dass die neue Memristor-Technologie dereinst sogar zur universellen Speichertechnologie wird und nicht nur Flash-Speicher, sondern auch aktuelle DRAMs und Harddisks ablösen wird. Die Memristor-Technologie an sich ist nichts Neues. Das theoretische Konzept hat Professor Leon Chau bereits 1971 an der Universität von Berkley vorgestellt. Auch ReRAM ist eigentlich ein alter Hut, hat Fujitsu Ende 2007 doch bereits einen ReRAM-Prototypen gezeigt. Durch das Abkommen von HP und Hynix geht es nun aber richtig vorwärts und man darf gespannt sein, ob das ambitiöse Ziel 2013 erreicht werden kann. (Michel Vogel)

ist Gold

G

ute Nachrichten für Vieltelefonierer: Sie werden vielleicht schon bald Geld sparen. Nicht weil die Handytarife massiv sinken, sondern weil koreanische Forscher eine neue Technologie entwickelt haben, mit der sie so genannte piezoelektronische Nanogeneratoren mit Nanokabeln aus Zinkoxid herstellen können, die aus Schallwirkung Strom erzeugen. Die koreanischen Forscher konnten laut eigenen Angaben mit ihren Nanogeneratoren bereits 100 Dezibel in eine Spannung von 50 Millivolt umwandeln. Damit lässt sich ein Handy natürlich noch nicht aufladen. Laut den Forschern zeige der Test jedoch, dass die Technologie grundsätzlich funktioniere. Andere Forscher sind da etwas skeptischer. Sie glauben, dass sich die Schallnutzung in der Piezoelektronik nicht bei Handys, sondern in kleineren Bereichen, beispielsweise bei Sensoren, durchsetzen könnte, da sie weniger Strom brauchen. Handys würden schlicht und einfach zu häufig nur rumliegen und seien zu selten so grossen Lärmpegeln ausgesetzt, als dass genügend Strom entstehen könnte. (Michel Vogel)

➤ Lange Zeit gab es für die Nutzer von IBM-Mainframes praktisch nur eine Storage-Option, nämlich das IBM-DiskSubsystem 3390. Im Jahr 1990 änderte sich dies: Als erster Dritthersteller kam EMC mit der allerersten Version der noch heute Symmetrix genannten Linie

mit einem Fünftel des Stellplatzes aus, der «zuvor» benötigt wurde. Die Symmetrix arbeitete als «Integrated Cached Disk Array», beschleunigte den Datenzugriff also mit Cache-Speicher. Ein Jahr später kam dann ein Modell mit 4 MB Cache und 5,25-Zoll-Harddisks heraus, das erstmals auch RAID-1-Mirroring in der Box anbot. Bis Mitte der neunziger Jahre war

plattformen bediente. EMC ergänzte die Symmetrix-Hardware zunehmend auch mit Software wie Timefinder für lokale und SRDF für Remote-Replikation. Ein wichtiger Meilenstein war die Einführung der Direct-Matrix-Architektur: Im Jahr 2003 kam die Symmetrix DMX auf den Markt. 2009 wurde die noch flexiblere und höher skalierbare Virtual-Matrix-Architektur eingeführt.

von High-End-Storage-Arrays auf den Markt. Laut Hersteller kam die Symmetrix 4200 – Kapazität: 24 Gigabyte –

die Symmetrix einzig für IBM-Mainframes erhältlich. Erst 1995 folgte die Symmetrix 3.0, die auch andere System-

Die neuesten Systeme heissen Symmetrix V-Max und verwalten bis zu 2400 Drives.

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und ausserdem

Technik fürs Vergnügen und IT für Angeber Olympus E-5 – das neue DSLR-Flaggschiff

Spritzfest und schnell

O

lympus bringt ein neues DSLRSpitzenmodell für den Profi und ambitionierten Amateur auf den Markt: Auf die E-3 folgt die 12,3-Megapixel-Kamera E-5, die wie ihre Vorgängerin mit einem spritzwasser- und staubdichten Gehäuse aus einer Magnesiumlegierung ausgestattet ist und sich so auch für den harten Ausseneinsatz bei schlechtem Wetter ebenso eignet wie in der Wüste. Der Verschluss ist auf mindestens 150'000 Auslösungen ausgelegt. Die E-5 ist mit allen Four-ThirdsObjektiven von Olympus und Drittherstellern wie Sigma kompatibel, besitzt einen integrierten Bildstabilisator und bietet neben dem klassischen Spiegelreflex-Sucher mit 100-Prozent-Bildfeld ein dreh- und schwenkbares 3-ZollLC-Display mit 921'000 Pixeln. Neben Fotos mit einer Empfindlichkeit bis 6400 ISO und Verschlusszeiten bis 1/8000 Sekunde sowie Serienaufnahmen mit bis zu 5 Bildern pro Sekunde nimmt

das neue DSLR-Flaggschiff von Olympus auch Videos im HD-Format 720p auf. Dazu ist neu auch ein Mikrofon integriert. Für die Bildschärfe auch bei «schnellen» Aufnahmen sorgt ein laut Hersteller«ultraschnelles»Autofokus-System mit elf Kreuz-Sensoren. Für den Profi sind neben dem stabilen

Gehäuse auch Ausstattungsmerkmale wie die zwei Einstellräder für schnelle Bedienung und die kabellose Blitzsteuerung sowie Features wie die Möglichkeit zur Mehrfachbelichtung interessant. Die E-5 ist ab Oktober erhältlich, Preis noch nicht bekannt. Info: www.olympus.ch

Lampe mit iPod-Dock

Lautsprecher mit iPod-Dock gibt es wie Sand am Meer, zusätzlich als Tischlampe arbeitet aber nur die iPod Lamp. Das 200-Dollar-Accessoire ist neben der Lampenfassung und Lampenschirm sowie einem iPod- und iPhone-Dock auch mit zwei Zehn-Watt-ZweiwegeLautsprecherboxen im Lampenfuss ausgestattet und sorgt so im eleganten Salon für Licht und Beschallung. Das Kleinod kommt aus den USA und ist demnach auf 11o Volt ausgelegt — vor dem Anschliessen Trafo nicht vergessen! Info: www.hammacher.com

Geräuschisolierte Kopfhörer

Die Olympus e-5 macht auch bei regenwetter nicht schlapp.

Logitech erweitert das Kopfhörer-Sortiment mit neuen In-Ear-Modellen, die Umgebungsgeräusche um bis zu 24 Dezibel abschwächen. Besonders preisgünstig sind die Ultimate Ears 100 Noise-Isolating Earphones in fünf Design-Varianten. Dazu kommen drei weitere Modelle (Ultimate Ears 700, 300 und 200) sowie die Headsets Ultimate Ears 400vi, 300vi und 200vi. Preis: ab 25 Franken. Info: www.logitech.ch

Archos bringt die Qual der Wahl bei Android-Tablets

Fünf auf einen Streich

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rchos bringt fünf neue Internet-Tablets mit Bildschirmdiagonalen von 2,8 bis 10,1 Zoll auf den Markt, die mit Android 2.2 arbeiten. Die kleinste Neuheit, der Archos 28, wird als Medienplayer positioniert, kostet unter hundert Euro, beherrscht aber trotzdem Internet-Connectivity via WLAN. Am oberen Ende steht der Archos 101 (ab 299 Euro) mit 10,1-ZollDisplay und Webcam: Archos betont, es handle sich um das flachste (12 mm) und leichteste Gerät (480 g) seiner Klasse. Ein patentiertes Herstellungsverfahren, so der Hersteller, ermögliche

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besonders dünne und leichte Geräte – das Gehäuse wird aus PVD-Edelstahl gegossen. Die Modelle ab 4,3 Zoll bieten zudem einen Standfuss zum Betrachten von Filmen oder für den Einsatz als Bilderrahmen; eine entsprechende App wird mitgeliefert. Archos hat auch weitere Android-Apps ent-

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Der archos 43 mit 4,3-Zoll-Display.

wickelt, darunter die App «3D-CoverAnimationen», mit der sich die Musiksammlung im Stil von Apples Coverflow durchblättern lässt. Auch der Foto- und VideoViewer wurde im Vergleich zur Standard-App von Android verbessert. Überhaupt hat Archos das Betriebssystem aufgemotzt. So bieten die Ge-

räte beispielsweise USB-Host-Unterstützung zum Anschluss externer Geräte inklusive Maus oder Tastatur. Ab 4,3 Zoll haben die neuen Tablets einen Micro-SD-Steckplatz zur Speichererweiterung, ab 7 Zoll einen kapazitiven, multitouch-fähigen Touchscreen. Die ArchosTablets arbeiten mit einem ARMCortex-Prozessor mit 1 GHz Taktfrequenz und sind je nach Modell und Variante mit 4 bis 16 GB Flash-Speicher bestückt. Das 7Zoll-Modell ist optional auch mit 250-GB-Harddisk erhältlich. Info: www.archos.com

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Swiss IT Magazine 11/10

Erscheinungsdatum 25. Oktober 2010 Schwerpunkt: System-Management Im Schwerpunkt der kommenden Ausgabe deckt das Swiss IT Magazine die ganze Bandbreite des System-Managements mit Fokus auf die Automatisierung ab. Ein Thema wird beispielsweise die Migration auf Windows 7 sein. Eine Entscheidung für Windows 7 ist immer auch eine Entscheidung zwischen 32-und 64-Bit-Technologie. Wir beleuchten, wie unterschiedlich Software unter Windows 7 32-Bit und 64-Bit installiert wird und welche Technologien das System-Management unter Windows 7 unterstützen. Ein weiterer Artikel befasst sich mit dem automatischen Provisioning von Storage-Kapazität mit Recovery, Load Balancing und Thin Provisioning

Dossier: IT-Management IaaS for Storage Infrastucture as a Service (IaaS) for Storage entlastet KMU und reduziert die Komplexität der internen Infrastruktur. In einem Fachartikel wird beleuchtet, was die Firmen bei der Wahl eines entsprechenden Dienstleisters beachten müssen und wer die Finger davon lassen sollte.

Test:

und den Vorteilen, die sich aus diesem Zusammenspiel ergeben. Ebenfalls ein Thema ist die Automatisierung im Rechenzentrum. Die heute von der IT im Datacenter bereitgestellten Business Services machen den Betrieb ebendieses Centers zu einer hochkomplexen Angelegenheit. Virtualisierung, Clustering und Cloud-Architekturen tun ihr übriges dazu. Mit Automatisierung im Rechenzentrum kann hier Abhilfe geschaffen werden. Und schliesslich ist für die kommende Ausgabe auch noch eine umfassende Marktübersicht über aktuelle Lösungen fürs Client Lifecycle Management in Planung.

Toshiba AC100 Mit dem Modell AC100 hat Toshiba ein Netbook auf den Markt gebracht, das mit Android bestückt ist. Ob das HandyBetriebssystem von Google auch für einen Laptop geeignet ist und wo die Vorteile gegenüber Windows und Linux liegen, zeigt unser Praxistest.

Der näChSTe SChwerpunkT Swiss IT Magazine 12 29. November 2010 Collaboration, Kommunikation

CIO-Interview:

Franz Theiler, VBL Franz Theiler ist IT-Chef bei den Verkehrsbetrieben Luzern (VBL). Im Interview mit dem Swiss IT Magazine spricht er über die Herausforderungen, vor welche er in seiner täglichen Arbeit gestellt wird und wie er diese mit einem relativ kleinen Team bewältigt.

InSerenTen

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Nr. 10 | Oktober 2010

Swiss IT Magazine


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Oliver Widder (http://geekandpoke.typepad.com/

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Aktuelle Fachkurse und Seminare Informationen/Anmeldung: www.knowledgeplace.ch

Business Service – IT Service Management: Update 2010

IT-Sourcing als Instrument von BSM – Standardisierung von Business Services – Modellbasiertes Business und IT Service Management – Methodisch gestützte Datenmodelle für BSM und ITSM – Service Automation – Prozessverbesserungs-Methodologien im Vergleich, Software Asset Management etc. Mit Damir Bogdan, CIO Raiffeisen Schweiz, Prof. Dr. Andreas Gadatsch, Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Prof. Dr. Rainer Telesko, FHNW, Roland Koller, SBB und weiteren Referenten von ITConcepts, Junisphere Systems etc. Gottlieb Duttweiler Institute Rüschlikon, 28. Oktober 2010

Vom Service-Angebot zur Service-Abrechnung

Innovative Konzepte für eine eindeutige Service-Spezifikation Die einfache, einheitliche und effiziente Methode der Service-Spezifikation mit den zwölf StandardAttributen. Mit Paul G. Huppertz, serviceEvolution Hotel Novotel Zürich Airport Messe, 24./25. November 2010


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