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Sct. Catharinae Kirche und Kloster
S c t . C a t h a r i n a e K i r c h e und Kloster
Diese Kirche, mit dazu gehörendem Kloster, ist ein einzigartiger, seltener Bau. Sie wurde im Jahre 1228 von den Dominikanern - den ”Schwarzen Brüdern” - die aus Spanien kamen, gegründet. Dänemark war eines der ersten Länder, wo die Brüder sich niederliessen und den Bau von sowohl Kirche als Kloster einleiteten. Man kann sich vielleicht wundern, dass eine so kleine Stadt wie Ribe von dem spanischen Orden gewählt wurde, aber zu der Zeit war Ribe eine bedeutende Seefahrtstadt. In der Stadt befanden sich die Burg des König und der Bischofssitz. Die Dominikaner bauten zuerst die Kirche und einen Flügel des Klosters, aber die Bauarbeiten dehnten sich über etwa 200 Jahre hinaus, weil die Kirche auf einer sumpfigen Wiese gebaut wurde. Die beiden ersten Kirchen mussten abgerissen werden, und erst die dritte Kirche aus dem 16. Jahrhundert wurde die bestehende Kirche. Kurz danach mussten die Dominikaner ihre Kirche und ihr Kloster wegen der Reformation im Jahre 1536 verlassen. Die Kirche wurde Pfarrkirche und das Kloster wurde Spital für Kranke und Alte. Das Kloster hat seitdem ein etwas umwechselndes Leben geführt. Ausser Spital ist es mehrmals Lazarett gewesen, wenn fremde Truppen Regimente in der Stadt einquartiert hatten. Es ist auch Lagergebäude für den König gewesen, der hier Heu aufbe
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wahrt hat, und im Jahre 1709 wurde hier eine Abteilung für Geisteskranke eingerichtet. Darüber hinaus wurden 12 Schüler von
der Lateinschule - der ältesten Schule Dänemarks - sowie ihre Lehrerjahrelang hier im Kloster gespeist. Zum Dank mussten die Schüler an zwei täglichen Gottesdiensten teilnehmen und im Kirchenchor singen. Dass nicht alle für den gezwungenen Kirchgang begeistert waren, bezeugen die Inschriften in dem Chorgestühl. Einer von denen, der seinen Namenzug geschnitzt hat, wurde später Bischof. Jetzt sind im Kloster neun kleine Wohnungen eingerichtet, um diese können sich Alleinstehende aus der Diözese bewerben. Die Kirche hat - bis zu einer umfassenden Restaurierung in diesem Jahrhundert - darunter gelitten, dass sie auf sumpfigem Boden gebaut wurde. Ausserdem wurde sie von einem Brand im Jahre 1580 heimgesucht, wobei das Gewölbe einstürzte. Zu einem Zeitpunkt war der Erhaltungszustand des Gebäudes so gering und die geldliche Last bei einer Restaurierung so schwer, dass es ernsthaft empfohlen wurde, die Kirche einzu- reissen. Glücklicherweise kam es nicht so weit. Aber erst im Jahre 1918, als der Architekt Harald Lønborg Jensen mit der Restaurierung beauftragt wurde, gelang es, das Gebäude zu sichern. Durch Hebewinden hob er die sich neigenden Mauern, und tief unter der Grund mauer wurde ein neues Fundament gegossen. Zur Erinnerung an diese Arbeit sieht man heute eine Hebewinde an der Kellertreppe. Seit dem Ende der Arbeit im Jahre 1932, wo die Kirche wiedereingeweiht wurde, steht die Kirche so schön und stilgerecht, wie man sie heute sieht.