c. Reinigen mit Vakuumunterstützung Hydrovac-Verfahren Die verschmutzten Teile werden in geeignete Körbe bzw. den Teilen angepasste Gestelle geladen und in den Reinigungskessel befördert. Das im Tank aufgeheizte Reinigungsmedium wird entweder mittels Vakuum (Vakuumfluten) oder Druck (Druckfluten) in den Kessel eingebracht. Während der anschliessenden Behandlung wird unter Vakuum Luft in den Kessel eingeblasen. Der dabei erzielte kavitationsähnliche Effekt gewährleistet selbst bei komplizierten Geometrien optimale Reinigungsresultate. Bei festhaftenden Verschmutzungen kann die Reinigungswirkung durch den Einsatz von Ultraschall gesteigert werden. Nach einem kurzen Abskimmen der aufschwimmenden Verschmutzungen wird die Badlösung über Filter in den Vorratstank zurückgepumpt. Anschliessend werden die Teile gespült, wobei zwischen Druckspülen und Druckfluten gewählt werden kann. Nach den Reini-
gungs- und Spülschritten werden die Teile im Kessel vollständig getrocknet. Die Vakuumtrocknung bewirkt durch den niederen Druck ein Sinken der Siedetemperatur von Wasser auf etwa 40°C. Eine regelbare Kesselheizung wirkt dem Auskühlen der Teile entgegen. Bei schöpfenden Teilen wird die Vakuum- und Umlufttrocknung alternierend eingesetzt (Bild 3). d. Zentrifugenanlage Schüttgut lässt sich besonders vorteilhaft in Zentrifugenanlagen entfetten. Dabei wird die Ware in eine Zentrifugentrommel gefüllt und in dieser den verschiedenen Behandlungsschritten unterworfen (Bild 4). Bei stark beölter Ware bietet sich das Vorentölen an. Hierbei wird das Öl durch Einblasen von Heissluft dünn-flüssig gemacht, bei hohen Drehzahlen abgeschleudert und in einem Sammelbehälter aufgefangen. Beim Reinigen wird der perforierte Zentrifugenkorb bei kleiner Drehzahl je nach Be-
handlungsprogramm stufenweise bis zu 60°geneigt. Das Reinigungsmedium wird dabei eingespritzt, durchflutet kontinuierlich die Ware und läuft über die Korbaufnahme ab. Partikel, Pigmente, Öle und Fette werden auf diese Weise mit dem Reinigungsmedium in den Vorratsbehälter ausgeschwemmt und können von dort mittels Ölabscheider und Membranfiltration entfernt werden. Das Spülen erfolgt in einer zur Reinigungsstufe baugleichen Anlage, die über ein separates Spülwassersystem versorgt wird, das als Stand- oder Spülkaskade mit Vor- und Hauptspüle ausgebildet ist. Der Ablauf des Spülschrittes gleicht mit Einsprühen, Tauchen, Rommeln, Ausschwemmen und Abschleudern ebenfalls dem der Reinigung. Durch hohen Flüssigkeitsaustausch erhält man eine sehr gute Spülqualität, die durch Wiederholen des Spülschrittes noch gesteigert werden kann. Fazit Priorität hat nach wie vor die Vermeidung von Kontaminationen. Das hohe Ziel – keine Reinigung in der Fertigung – kann sicher nicht erreicht werden! Umgesetzt werden kann jedoch das Ziel, nur noch so viel zu reinigen wie nötig, nicht so viel wie möglich! Ein optimales Ergebnis erzielt man durch eine bestmögliche Kombination aus einem geeigneten Medium für den Werkstoff und der optimalen Anlagentechnik.
Quelle: WMV
Bild 3: Schema einer Hydrovac-Anlage der Firma Rübig
Weiterführende Informationen zum Thema Reinigen im Internet –– www.SurTec.com –– Firmenschriften zum Thema industrielle Teilereinigung und Galvanotechnik –– www.fit-online.org –– Fachverband industrielle Teilereinigung e.V.: www.Bauteilreinigung.de –– Datenbank zum Thema industrielle Teilereinigung: www.cleantool.org –– Gute-Praxis-Datenbank zum Thema industrielle Teilereinigung: http://ac16.uni-paderborn.de/ studienarbeiten/aulig/chemie.html –– Datenbank vom UBA: www.tgs-chemie.de
Weitere Informationen Reiner Grün SurTec Deutschland GmbH SurTec-Strasse 2 64673 Zwingenberg rg@surtec.com www.surtec.com
Bild 4: Zentrifugenanlage zur Vorentölung und Reinigung von Schüttgut (Quelle: WMV)
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Reiner Grün Vorsitzender FiT Fachverband industrielle Teilereinigung e.V. Max-Volmer-Str. 1 D-40724 Hilden Telefon +49 2103 - 25 56 10 info@fit-online.org RG@SurTec.com www.fit-online.org
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contamination control report