KunststoffXtra 1-2/13

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KUNSTSTOFF XTRA

v.l.: Norbert Blum (Krauss-Maffei Schweiz), Armin Bieri (B. Braun), Bruno Schleiss (Krauss-Maffei Schweiz) und Andreas Arand (B. Braun) im Reinraum vor den elektrischen Maschinen der EX-Baureihe.

B. Braun Medical AG, Escholzmatt

Qualität ist oberstes Gebot Rund 90 Prozent der in Escholzmatt hergestellten Produkte – und das sind Mengen im hohen dreistelligen Millionenbereich – kommen direkt am Menschen zum Einsatz. Dass dabei Qualität und Produktsicherheit unabdingbar sind, versteht sich von selbst. Seit kurzem sorgen nun sechs vollelektrische KraussMaffei Maschinen der EXBaureihe dafür, dass die hohen Anforderungen an die Medizinprodukte effizient erfüllt werden.

Marianne Flury Am Standort der B. Braun Medical AG in Escholzmatt wird Infusionszubehör hergestellt, hauptsächlich 3-Weg-Hähne (Discofi x C und Standard) sowie grossvolumige Spritzen, sogenannte Pumpenspritzen, für die hochgenaue Dosierung von Medikamenten vor allem in Intensivstationen. Bisher zum kleineren Teil werden Ports (Anschlussstücke für Infusionsbeutel) für das Schwesterpharmawerk in Crissier produziert. Ausstossmässig könnte man die Produktion mit nahezu 1 Milliarde Spritzgiessteile pro 24

Jahr als Massenproduktion bezeichnen. An die 100 Millionen Spritzen werden jährlich auf drei Produktionslinien hergestellt, je nach Produkt beträgt der Zuwachs 5 bis 10 Prozent pro Jahr. Dazu kommen knapp 150 Millionen Discofi x, Tendenz steigend. Massenproduktion ja, aber unter Einhaltung der hohen Anforderungen an Medizinprodukte. Die Teile werden im Reinraum der Klasse 100 000 gefertigt. Die Produkte Discofi x Standard sind seit rund 20 Jahren auf dem Markt, die Premiumversion Discofi x C (z. T. mit integrierter Ventiltechnik) seit etwa 10 Jahren. «C ist ein absolutes Hightech-Produkt und seit

einigen Jahren unser Boomprodukt», sagt René Süess, Produktionsleiter des Bereichs Hähne. «Es ist der einzige medikamentenbeständige Dreiweghahn auf dem Markt.» Medikamentenbeständig heisst vor allem, beständig bei Krebstherapien, wo sehr aggressive Medikamente eingesetzt werden. Die Hähne aus einem Polyamid sind patentrechtlich nicht geschützt. «Aber in deren Herstellung steckt sehr viel Know-how, sowohl design- und materialmässig wie auch verfahrenstechnisch», weiss Armin Bieri, Produkt- und Verfahrenstechniker im Werk Escholzmatt zu berichten, «und das schützt viel besser als ein Patent». Für die Herstel1–2/2013


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