KunststoffXtra 6/2012

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KUNSTSTOFF XTRA

tomatisierungsgrad, effizienter Rohstoffeinsatz, sowie höchste Anforderungen an die Prozesssicherheit und Prozessdokumentation kennzeichnen vor allem den Wirtschaftsstandort Europa. Hierzulande ist ein enormer Kostendruck zu beobachten, der vor allem die Automatisierung und die Kaltkanaltechnik zur effektiven Materialeinsparung vorantreibt. Zusätzlich sehen sich unsere Kunden immer öfter mit wachsenden Anforderungen an die Formteilreinheit konfrontiert – selbst bei nicht-medizinischen Anwendungen übrigens. Sind derzeit ausserhalb Europas – speziell im asiatischen und auch südamerikanischen Markt – noch relativ einfache Maschinen- und Automatisierungskonzepte gefragt, zeichnet sich auch hier eine erste Welle in immer komplexere Anlagen ab. Im Vordergrund stehen hier momentan jedoch noch Fehlersicherheit, Zuverlässigkeit und einfache Handhabbarkeit der Maschinen. Aber diese Regionen drängen auf die Weltmärkte und damit stellen sich alle Anforderungen ein, die wir im alten Europa vorzeichnen. Redaktion: Im Vorfeld der DKT wird das Thema Energieeffizienz oft zitiert. Welche Potenziale stecken bezüglich Energiesparen im Vulkanisieren? Eisenhuber: Teilweise gewaltige. In Bezug auf die Energieeffizienz bei der Formteilherstellung sind die Potenziale noch lange nicht ausgeschöpft. Vergleicht man den

theoretischen Energieeinsatz der erforderlich ist, das Elastomer auf Vulkanisationstemperatur zu bringen, mit dem tatsächlichen Energieverbrauch zur Herstellung eines Formteiles, wird transparent, wie ineffizient in Bezug auf den Energieverbrauch die Elastomerverarbeitung in der Praxis eigentlich noch immer ist. Unsere derzeit schon auf dem Markt befindlichen Lösungen zur Reduktion des Energieverbrauches, wie CoolDrive-Antriebe, das Cure²Prozessoptimierungssystem und intelligente Temperiergeräte haben gezeigt, dass derzeit dadurch schon Einsparungspotenziale von bis zu 50 % bezogen auf den Energieeinsatz je Formteil realisiert werden können. Mit unseren Energiesparlösungen sind wir in einer Art Vorreiterrolle – und werden nicht selten kopiert. Wir sehen das Wett- und Nacheifern als Ansporn und Motivation. Derzeit noch weitgehend brach liegen in der Branche die Möglichkeiten zur Energieeinsparung im Bereich Formtemperierung und Isolierung, sowie der externen Nutzung von Prozessabwärme. Ich schätze, dass durch intelligente Lösungen in diesem Bereich der für die Werkzeugtemperierung aufgewendete Energieeinsatz zukünftig halbiert werden kann. Wir arbeiten derzeit einerseits intensiv daran, unsere bereits am Markt befindlichen Systeme weiter zu verbessern und die Effizienz weiter zu erhöhen, als auch an neuen Energiesparsystemen. Daneben beschäftigen wir uns mit

Die Deutsche Kautschuk-Tagung (DKT) Die DKT bringt auch in diesem Jahr zwischen dem 2. und 5. Juli die Experten der Elastomerverarbeitung in Nürnberg zusammen. Das wissenschaftliche Programm dreht sich um die Themen Globalisierung, Nachhaltigkeit und Mobilität. Die Kongresssprachen sind Deutsch und Englisch mit Simultanübersetzung. Die Zulieferausstellung der DKT 2012 in Nürnberg wird wieder der Besuchermagnet für die Kautschuk verarbeitende Industrie sein. Die Kunden sind es mittlerweile gewohnt, dass sie in Nürnberg die gesamte Palette der Zulieferunternehmen antreffen. Besucher wie Aussteller geniessen das Flair dieser Messe, bei der sich Geschäft und Kontaktpflege in hervorragender Weise verbinden lassen. Das Messekonzept – die absolute Konzentration auf Kautschuk und auf Fachbesucher – bestätigt sich von Veranstaltung zu Veranstaltung und wird von Ausstellern wie Besuchern sehr geschätzt. Zur DKT 2009 fanden sich 170 Aussteller in Nürnberg ein, die 3000 Besuchern ihr Angebot an Roh- und Hilfsstoffen, Mischungen, Maschinen, Verarbeitungstechnologien, Prüf- und Analysegeräten, Software-Lösungen und Dienstleistungen offerierten.

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