KunststoffXtra 3-4_2024

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KUNSTSTOFF XTRA

OFFIZIELLES ORGAN VON KUNSTSTOFF.swiss

DIE FACHZEITSCHRIFT FÜR WERKSTOFFE – VERARBEITUNG – ANWENDUNG

Klinisch rein für höchste Qualität

motan swiss ag - info.ch@motan.com - Tel. +41 62 889 29 29
März / April 2024 3–4/2024

Wechseln Sie jetzt die Perspektive. Mit uns. Und unserer dynamischen Performance bei der Herstellung von Verpackungen. Das geht nicht nur rasant, sondern auch ressourcenschonend und umweltgerecht. Starke Marken, die liefern: Ihre Produkte. Und unsere ALLROUNDER. Ab in die Zukunft. Mit ARBURG.

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Es kann nur gemeinsam gelingen

Die Kunststoffbranche steht vor einer Reihe von Herausforderungen. Nicht überall, wo heute Kunststoffe eingesetzt werden, ist das auch sinnvoll. Genauso gibt es aber neue Einsatzgebiete, bei denen Kunststoffe klare Vorteile bringen. Ein Beispiel sind etwa Bioreaktoren, die früher aus Edelstahl gebaut wurden. Heute kommen in Tanks zunehmend sterile Kunststofffolien zum Einsatz, die eine sichere Fermentation garantieren.

Es ist also notwendig, den Einsatz von Kunststoffen stärker zu hinterfragen und festzustellen, wo sie die beste Wahl sind und wofür sich andere Werkstoffe vielleicht besser eignen. Letztlich führt ein glaubwürdiger Einsatz von Kunststoffen auch zu einer höheren Akzeptanz dieser Werkstoffgruppe.

Weitere Trends sind die konsequente Dematerialisierung, also immer dünnere und leichtere Bauteile oder Verpackungen. Aber auch die Defossilisierung schreitet voran. Das bedeutet, es braucht zunehmend erneuerbare Rohstoffquellen. Gleichzeitig nimmt damit auch die Bedeutung von Recycling stetig zu, selbstverständlich eingebettet in die Schaffung einer echten Kreislaufwirtschaft.

Neben dem Einsatz moderner Technologien, sei es zur Nachverfolgung, Sortierung oder Wiederaufbereitung in der geforderten Qualität, braucht es dazu auch einen gesellschaftlichen Bewusstseinswandel im Umgang mit dem Wertstoff Kunststoff.

Die fernen Ziele, wo die Reise hingehen soll, sind gesteckt. Denkt man aber nur schon an die Zertifizierung einzelner Prozesse und Abläufe in der Kreislaufwirtschaft, wird schnell klar, dass es genaue Vorgaben und Regulierungen braucht.

Der Geschäftsführer von TecPart, Michael Weigelt, sagt dazu: «Wir brauchen gesunde vernetzte Lieferketten, und die reichen von der Chemieindustrie über die Zulieferindustrie bis hin zu den OEM und dann schliesslich wieder zu den Recyclern – nur so werden wir die Transformationsziele der EU schaffen. Dazu sind aber politische Rahmenbedingungen erforderlich, die das auch fördern.»

Was es braucht, ist also ein faires und aufeinander abgestimmtes Miteinander aller Akteure.

KUNSTSTOFF XTRA 3–4 /2024 EDITORIAL
www.granula.ch www.granula.eu Masterbatch

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WIRTSCHAFT

Wieviel Regulierung braucht das Land?

Ein Miteinander von Regulierung und Innovation ist nicht immer einfach.

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WIRTSCHAFT

Produktionsrückgänge machen zu schaffen

Im Jahr 2023 prägten Umsatz- und Gewinnrückgänge das Bild der Kunststoffverarbeitung.

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AUTOMATION

Automatisierte Nachbearbeitung

Branchen, die sich mit Oberflächenfeinbearbeitung beschäftigen, stehen vor grossen Herausforderungen.

IMPRESSUM

KUNSTSTOFF XTRA

Die Fachzeitschrift für Werkstoffe – Verarbeitung – Anwendung

www.kunststoffxtra.com

Erscheinungsweise

7 × jährlich

Jahrgang

14. Jahrgang (2024)

Druckauflage

3950 Exemplare

WEMF / SW-Beglaubigung 2023

3084 Exemplare total verbreitete Auflage

1218 Exemplare davon verkauft

ISSN-Nummer

1664-3933

Geschäftsleiter

Andreas A. Keller

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CIRCULAR ECONOMY

Erfolgreiches Entwicklungsprojekt

Circular Economy ist zweifelsohne die einzige Option für eine nachhaltige Zukunft.

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VERARBEITUNG

Papier in der Kunststoffverarbeitung

Gesetzgeber und Konsumenten fordern vermehrt Produkte ohne herkömmliche Kunststoffe und mit höheren Recyclingquoten.

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Herausgeber/Verlag

SIGWERB GmbH

Unter Altstadt 10, Postfach CH-6302 Zug

Telefon +41 41 711 61 11 info@sigwerb.com, www.sigwerb.com

Anzeigenverkaufsleitung

Thomas Füglistaler

Anzeigenverkauf

SIGImedia AG

Jörg Signer

Alte Bahnhofstrasse 9a

CH-5610 Wohlen

Telefon +41 56 619 52 52

Telefax +41 56 619 52 50 info@sigimedia.ch

Redaktion

Thomas Meier

Telefon +41 79 310 01 59 thomas.meier@sigwerb.com

Marianne Flury (Senior Editor)

Telefon +41 32 623 90 17

m.flury@sigwerb.com

VERARBEITUNG

Zeitgewinn mit Kryoreinigung

Spritzgiesswerkzeuge müssen regelmässig gereinigt werden.

Vorstufe

Triner Media + Print

Schmiedgasse 7

CH-6431 Schwyz

Telefon +41 41 819 08 10 beratung@triner.ch www.triner.ch

Abonnemente

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Jahresabonnement Schweiz: CHF 38.00 (inkl. Porto/MwSt.)

Jahresabonnement Ausland: CHF 58.00 (inkl. Porto)

Copyright

Zur Veröffentlichung angenommene Originalartikel gehen in das ausschliessliche Verlagsrecht der SIGWERB GmbH über. Nachdruck, fotomechanische Vervielfältigung, Einspeicherung in Datenverarbeitungsanlagen und Wiedergabe durch elektronische Medien, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen.

2 KUNSTSTOFF XTRA INHALTSVERZEICHNIS 3–4/2024
Druck Fontana Print SA Via Giovanni Maraini 23 CH-6963 Pregassona +41 91 941 38 21 www.fontana.ch
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EXTRUSION

PVC-Rohre: Ein wachsender Markt

Im Jahr 2022 machte PVC 9,1% der in der EU hergestellten 58,7 Millionen Tonnen Kunststoff aus.

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VERFAHRENSTECHNIK

Ablagerungen in Maschinen reduzieren

Mit Ultraschall lassen sich Ablagerungen – beispielsweise in Flaschenreinigungsmaschinen – deutlich reduzieren.

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VERFAHRENSTECHNIK

Hyperloop – TUM München gestaltet die Zukunft

Der Hyperloop ist ein in der Entwicklung befindliches Transportmittel, das in Zukunft mit Geschwindigkeiten von bis zu 1250 Stundenkilometern durch eine Vakuumröhre rasen soll.

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ZUM TITELBILD

Klinisch rein für höchste Qualität Produktionsanlagen zur Herstellung von Pharmaund Medizinprodukten sind strikten Regeln und Normen unterworfen. Bestimmend sind hier die anspruchsvollen Richtlinien der Good Manufacturing Practice (GMP) sowie der Food and Drug Administration (FDA). Sie gelten auch für Materialversorgungseinrichtungen, selbst wenn wesentliche Bestandteile ausserhalb des Reinraumes liegen. Hierfür bietet motan nicht nur spezielle METRO G med Fördergeräte mit unterschiedlichen Vakuumkombinationen an, sondern auch Dosier- und Mischsysteme in elektropolierter Ausführung. In Kombination mit dem Anlagen-Managementsystem LINKnet können «audit trails» erstellt werden, so dass eine nachvollziehbare individuelle Benutzerverwaltung und Materialverfolgung ge -

FORSCHUNG

Verpackungsfolien im Fokus

Stoffkreislauf für Polyolefinfolien

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VERBAND

Neue Weiterbildung für die Kunststoffindustrie

Um die Lücke zwischen Lehre und Hochschule zu schliessen, arbeitet KUNSTSTOFF.swiss an einer Weiterbildung zum Projektmana ger Kunststofftechnik HFP.

währleistet ist. Individuelle Lösungen für alle anderen Produktlinien sind jederzeit möglich, um den speziellen Anforderungen der Medizinbranche bestmöglich gerecht zu werden.

motan bietet ein breites Spektrum an qualitativ hochwertigen Komponenten für die Pharma- und Medizinbranche, die die strengen hygienischen Anforderungen erfüllen.

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Roggenstrasse 3

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info.ch@motan.com www.motan.com

3 KUNSTSTOFF XTRA INHALTSVERZEICHNIS 3–4 /2024
PRODUKTE 44 AUS DER BRANCHE 38 LIEFERANTENVERZEICHNIS 47
OFFIZIELLES ORGAN VON KUNSTSTOFF.swiss DIE FACHZEITSCHRIFT FÜR WERKSTOFFE – VERARBEITUNG – ANWENDUNG motan swiss ag info.ch@motan.com Tel. +41 62 889 29 29 Klinisch rein für höchste Qualität März April 2024 3–4/2024
23 SICHERHEIT 34 KUNSTSTOFF XTRA

Wachstum und Wohlstand

Wieviel Regulierung braucht das Land?

In einem Interview sprach der Lausanner Professor Howard Yu über Innovation. Er meinte, die Schweiz und auch Europa seien überreglementiert, die Mühlen der hiesigen Bürokratie mahlten langsam, zu langsam für Unternehmen. Das sei kein guter Nährboden für Innovationen.

In der Schweiz sind über 99% aller Unternehmen KMU, also Betriebe mit maximal 250 Mitarbeitenden. Betrachtet man die Anzahl der Beschäftigten sinkt dieser Anteil. Dennoch arbeiten zwei Drittel aller Angestellten bei kleinen und mittleren Unternehmen. Zurecht also gelten KMU in der Schweiz als Rückgrat der Wirtschaft. Bezogen auf die einzelnen Sektoren gibt es jedoch Unterschiede. Landwirtschaftsbetriebe sind durchschnittlich kleiner als Dienstleistungs- und Industrieunternehmen. Und im Industriesektor gibt es einen relativ hohen Anteil an Grossunternehmen, die über 42 Prozent der in der Industrie arbeitenden Personen beschäftigen.

Grossunternehmen als wichtige Voraussetzung

Die Schweiz hat aber auch multinationale Grossunternehmen hervorgebracht wie Roche, Nestlé oder die UBS. Solche Unter-

nehmen sind laut Howard Yu, Professor of management and innovation an der IMD Business School in Lausanne, die Hauptantriebskraft für das Wachstum der gesamten hiesigen Industrie. Letztlich führe das zu Wirtschaftswachstum, Beschäftigung und damit zu sozialer Stabilität. Diese multinationalen Unternehmen dürfe die Schweiz nicht verlieren, sonst drohe ein Verlust des Wohlstands. Denn globale Konzerne treiben Innovationen voran und werden dabei durch KMU unterstützt.

Im Zug der Digitalisierung zeigt sich, dass viele wichtige und heute grosse Player wie Google, Meta oder Open AI in Amerika entstanden sind. Die Schweiz hinkt hinterher, während die Innovationen aus dem Ausland stammen, so scheint es.

Verlust an Wohlstand droht

Dafür sieht Yu zwei Gründe. Zum einen liegt die Kompetenz hiesiger Unternehmen in der Hardware und weniger in der Software oder bei den Daten. Die grossen

Regulierung ist wichtig – man kann es aber auch übertreiben. (Bild: Pixabay/klafue)

Wachstumsmärkte aber befinden sich gerade in den beiden letztgenannten Bereichen. Zum anderen starteten die grossen Internetunternehmen auf einer grünen Wiese. Sie wurden früh durch Risikokapital unterstützt, was in den USA strukturell einfacher ist. So gelangen Innovationen schneller aus den Hochschulen an den Markt.

Der Professor geht sogar so weit und prognostiziert einen drastischen Verlust an Wohlstand, weil sich die hiesigen Unternehmen nicht mehr ausreichend differenzieren können, und das nicht zuletzt aufgrund des regulatorischen Umfelds. Um dem entgegen zu wirken müsse die Schweizer Industrie über Europa hinausblicken und sich an den Innovativen Zentren USA oder China orientieren. Konkret rät er Unternehmen überall Erfolge zu suchen und keinen Markt zu ignorieren, denn jeder hat seine Stärken und Schwächen. Letztlich gehe es darum, der Konkurrenz einen Schritt voraus zu sein, und man sollte nicht warten, bis alle anderen ebenso weit sind.

Auf Regierungsebene sieht er Handlungsbedarf, um die Schweiz zu einem attraktiven Standort für Investitionen in Start-ups und Technologien zu machen. Dazu rät Yu konkret, die Bürokratie abzubauen und nicht die Fehler der anderen zu kopieren.

Exkurs in die Medienwelt

Nach diesen Aussagen scheint es fast so, als wäre das Heil allein bei Grosskonzernen zu finden, als wäre Wachstum zwingende Bedingung für Wohlstand. Dass es auch eine andere Seite gibt, zeigte ein interessanter Gastbeitrag im Tagesanzeiger. Er handelt davon, wie amerikanische Grosskonzerne im Medienbereich den Markt konzentrieren und wie mittlere und kleine Verlage immer stärker darunter leiden.

4 3–4/2024 KUNSTSTOFF XTRA Wirtschaft

In unserem derzeitigen Wirtschaftssystem scheint Wohlstand untrennbar mit Wachstum verwoben. (Bild: Pixabay/Aristal)

Dabei stellten die Autoren fest, dass heute drei Konzerne 80 bis 90 Prozent aller

digitalen Werbeeinnhamen auf sich ziehen. Die digitalen Monopole liegen bei den bekannten Akteuren (GAFAM, also Google, Amazon, Facebook/Meta, Apple und Micro soft sowie Tiktok), die selbst, zumindest was den Medienbereich angeht, keine eigenen Inhalte produzieren sondern lediglich eine Plattform bereitstellen.

Ohne Regulierung geht es nicht

Bei diesem Modell ziehen die Monopolisten zwar die Umsätze ab, übernehmen auf der anderen Seite aber keinerlei Verantwortung für die publizierten Inhalte. Fortwährende Beteuerungen, man würde jedwede Anstrengung unternehmen und Hate Speech oder Fake News filtern und löschen, bleiben vage Lippenbekenntnisse. Zu gross ist die Masse an Information und zu schnell deren digitale Verbreitung, als dass das noch irgendwie steuerbar wäre.

Doch wie konnte es so weit kommen? Die Autoren kommen zum Schluss, dass das kein Defizit der digitalen Wirklichkeit ist, sondern das zwangsläufige Ergebnis der aktuellen Fehlregulierung. Umgekehrt bedeutet das, dass es Regulierung braucht. Die Ausarbeitung entsprechender Gesetze zum Beispiel in Sachen Datenschutz im Zusammenhang mit Social Media ist hoch komplex. Von dieser Warte aus betrachtet ist es nur verständlich, dass das nicht von heute auf morgen umgesetzt werden kann. Jedenfalls nicht, wenn Schnellschüsse vermieden werden sollen, die am Ende alles nur noch schlimmer machen. Vielleicht ist die viel zitierte Schweizer Langsamkeit doch gar nicht so schlecht. Vielleicht sogar zwingend notwendig in einer immer schnelleren, immer komplexeren Welt. Vergleichsweise geht es der hiesigen Bevölkerung gut, trotz – oder vielleicht gerade wegen entsprechenden Regulierungen? n

KUNSTSTOFF XTRA Wirtschaft

Der GKV zieht Bilanz

Deutschland braucht eine Wachstumsagenda

Der Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e. V. (GKV) zog im Rahmen seiner Jahres-Wirtschaftspressekonferenz eine durchwachsene Bilanz des vergangenen Jahres. Verbandspräsidentin Dr. Helen Fürst forderte eine Wachstumsagenda für Deutschland.

Der Umsatz der kunststoffverarbeitenden Industrie in Deutschland lag 2023 bei rund 72,5 Milliarden Euro, was einem Minus von sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Rückgang geht vor allem auf das Konto des Inlandumsatzes (42,3 Mrd. Euro, -9,4%), während der Umsatz mit dem Ausland mit 30,2 Mrd. Euro (-0,3%) auf dem Vorjahresniveau blieb. Insgesamt verarbeiteten 1997 Betriebe 12,7 Mio. Tonnen Kunststoff (-9%), davon

Menge und Umsatz der Kunststoff verarbeitenden Industrie

waren 2,4 Mio. Tonnen Rezyklate einschliesslich der Nebenprodukte. Angesichts der Umsatzentwicklung und der Unsicherheit über die Rahmenbedingungen im Industrieland Deutschland, haben –laut der jährlich bei den Mitgliedsunternehmen der Trägerverbände des GKV durchgeführten Umfrage – 35 Prozent der Kunststoffverarbeiter 2023 weniger als im Vorjahr investiert. «Auch 2024 sind wenig Impulse bei den Investitionen zu erwar-

nach Branchen

ten», befürchtet Haupt geschäftsführer Dr. Oliver Möllenstädt. «Besorgnis erregt, dass ein erheblicher Teil der befragten Unternehmen 2023 den Personalbestand verringert hat, was sich deutlich von der Tendenz der Vorjahre unterscheidet.» Auch für 2024 kündigen 24 Prozent der befragten Unternehmen weiteren Personalabbau an. Der Mangel an Fachkräften und Auszubildenden ist weiter eines der gravierendsten Probleme der mittelständischen Industrie. 72 Prozent der befragten Mitgliedsunternehmen der Verbände klagen aktuell über einen Fachkräfte- oder Arbeitskräftemangel. Insbesondere das Angebot an Verfahrensmechanikern und Kunststofftechnikern am Arbeitsmarkt decke die Nachfrage nicht. «Auch Ausbildungsplätze in technischen Berufen bleiben allzu oft unbesetzt», so Möllenstädt.

Menge und Umsatz der kunststoffverarbeitenden Industrie. (Grafiken: GKV)

Wenn sich Ihre Kostensituation 2024 nicht verbessert, was wären aus Ihrer Sicht die wahrscheinlichsten Konsequenzen für die Produktion in Deutschland?

Arbeitsplatzabbau

Kurzarbeit

Produktionsverlagerung ins Ausland

Produktionsstilllegung (auch teilweise)

Grundsätzliche Überprüfung des Geschäftsbetriebs –existenzbedrohende Situation

Konsequenzen, wenn sich die Kostensituation 2024 für die Produktion in Deutschland nicht verbessert.

«Diese ungesunde Entwicklung gefährdet die Existenz vieler Kunststoffverarbeiter auf mittlere Sicht»

Sorge bereiten vielen Kunststoffverarbeitern auch die teilweise drastisch gestiegenen Kosten, insbesondere für Energie und Löhne. Den meisten Unternehmen gelang es 2023 nur teilweise, die Kosten an ihre Kunden weiterzugeben. «Diese ungesunde Entwicklung gefährdet die Existenz vieler Kunststoffverarbeiter auf mittlere Sicht», befürchtet Möllenstädt. Befragt nach den Auswirkungen, wenn sich die Kostensituation in Deutschland 2024 nicht ändert, gaben 58 Prozent an, dass dann ein weiterer Abbau von Arbeitsplätzen unausweichlich sei. Als weitere Konsequenzen wurden Kurzarbeit und die Verlagerung von Produktion ins Ausland genannt.

Bessert sich die Kostensituation nicht, ist u.a. mit weiterem Arbeitsplatzabbau zu rechnen.

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Menge in Mio. T Umsatz in Mrd. € 20222023202120222023Veränderung Kunststoffverarbeitung gesamt 13,9 12,7 70,0177,11 72,50-5,98 % Davon: -Verpackung 4,2 3,8 16,3818,20 16,80-7,70 % -Bau 5,1 4,7 23,8026,26 23,88-9,06% -Technische Teile2,9 2,9 18,7920,59 20,94+ 1,70 % -Konsumprodukte1,4 1,3 11,0412,06 10,88-9,77 %
KVI
58% 42% 35% 26% 16% 0%10%20%30%40%50%60%70%
Anteil der befragten Unternehmen

Mangel an Fachkräften/Auszubildenden

Anteil der befragten Unternehmen mit Mangel an Fachkräften/Auszubildenden

Kunststofftechniker/Verfahrensmechaniker

Auszubildende kaufmännisch

Kunststoff-Ingenieure

Kaufmännische Mitarbeiter Auszubildende kaufmännisch

Trotz Krise keine Entwarnung beim Arbeits-und Fachkräftemangel.

2023 2022

Entwicklung des Einsatzes von Recyclingmaterial im Unternehmen 2023

befragten Unternehmen Geplanter Einsatz von Recyclingmaterial im Unternehmen 2024

viel mehr keine Verarbeitung

Viele Kunststoffverarbeiter haben 2023 mehr Rezyklat verarbeitet als im Vorjahr.

Recyclingeinsatz

Erstmals wurden die Kunststoffverarbeiter auch nach ihrer Einschätzung bezüglich des Ausmasses der Kosteneffekte auf ihre Wettbewerbsfähigkeit befragt. Die Befragungsergebnisse machen deutlich, dass die Kosten für Strom, Löhne und Gas die Unternehmen deutlich stärker belasten als zuvor, gefolgt von den Bürokratiekosten.

Raus aus der Rezession

Angesichts der aktuellen Wirtschaftskrise in Deutschland, die zu erheblichen Teilen den aktuell ungünstigen Rahmenbedingugen für die deutsche Industrie geschuldet ist, fordert Dr. Helen Fürst, die Präsidentin

«Die Wachstumsagenda kann die dringendsten Probleme unserer Wirtschaft lösen»

des GKV, «eine zukunftsorientierte Wachstumsagenda damit die Industrie in Deutschland in zwei bis drei Jahren wieder Fahrt aufnehmen kann». Die Agenda müsse insbesondere die Themen Energie, Büro kratie, Investitionen und Digitalisie -

rung adressieren, führte die Präsidentin weiter aus.

Konkret geht es dabei um folgende Anliegen:

1. Deutschland darf bei den Transformationen den energieintensiven Mittelstand nicht vergessen.

2. Innovationen und Wertschöpfung entstehen aus klugen Ideen in den Unternehmen, nicht aus Regelungsflut und Bürokratie.

3. Vorfahrt für Investitionen. Klares Nein zur Plastiksteuer.

4. Deutschland muss die Chancen der Digitalisierung konsequenter als bisher nutzen.

«Ich bin davon überzeugt, dass die Wachstums agenda die dringendsten Probleme unserer Wirtschaft lösen, Verlässlichkeit und verlorenes Vertrauen wiederherstellen und den Menschen in Deutschland neue Zuversicht geben kann. Das ist auch die beste Medizin gegen Populismus und Radikalismus», sagte Fürst.

Kontakt www.gkv.de n Mangel an Fachkräften/Auszubildenden.

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76% 56% 30% 27% 23% 78% 57% 31% 22% 17% 71% 39% 25% 18% 10% 0%10%20%30%40%50%60%70%80%90%
2024
Anteil
Anteil der befragten Unternehmen 48% 50% 2% gestiegen gleich gesunken 37% 52% 11% genauso
der

TecPart präsentiert Konjunkturbericht

Produktionsrückgänge machen zu schaffen

Die aktuelle Konjunkturumfrage der TecPart (Verband Technische Kunststoff-Produkte e. V.) macht es deutlich: Im Jahr 2023 prägten Umsatz- und Gewinnrückgänge das Bild der Kunststoffverarbeitung.

Der Gesamtumsatz der Kunststoffverarbeiter sank nach der Auswertung des statistischen Bundesamtes um 6,26% auf 72,55 Mrd. Euro. Gleichzeitig reduzierte sich der Materialverbrauch um 8,7% bzw. um 1,3 Mio. Tonnen und sank auf 13,3 Mio. Tonnen. Damit stellten alle Bereiche der Kunststoffverarbeitung weniger Produkte her. Im Inlandsabsatz waren die Rückgänge mit –6,9% auf 43,8 Mrd. Euro etwas höher als die Rückgänge des Exports, der um 5,5% auf 28,7 Mrd. Euro sank.

In den Sparten der Kunststoffverarbeitung verzeichneten im Berichtsjahr 2023 die Bereiche Bau und Verpackung besonders hohe Rückgänge, die traditionell einen hohen Rezyklatanteil in ihren Produkten einsetzen. Somit konnten sich auch die Rezyklate dem Abwärtstrend aus 2023 nicht entziehen. Die verarbeitete Menge reduzierte sich um 7,7% auf 2,4 Mio. Tonnen. Durch den etwas geringeren Rückgang im Vergleich zu den Originalmaterialien erhöhte sich die Rezyklateinsatzquote in den Kunststoffprodukten leicht (um 0,2% ­ Punkte) auf 18%.

Trotz künftig höherer Quotenvorgaben für Kunststoffprodukte war in 2023 nicht mehr drin, da viele Materialsorten der Originalware günstiger waren als die Recyclingware. Hohe Energiekosten, die auf die Herstellung heimischer Rezyklate durchschlugen, begünstigten zudem Materialimporte auch von Rezyklaten, was der Recyclingwirtschaft in Deutschland und Europa deutlich zusetzt und zwischenzeitlich zu Kurzarbeit bei vielen Recyclern führte.

Heimisches Rezyklat braucht Chancengleichheit

«Um die Transformation hin zu mehr Kreislaufwirtschaft wirtschaftlich zu schaffen, muss zumindest Chancengleichheit hergestellt werden», so Rainer Zies, Geschäfts­

führender Gesellschafter der MKV Kunststoffgranulate GmbH. «Es kann nicht sein, dass Rezyklatquoten gefordert werden, diese jedoch in unfairem Wettbewerb hergestellt werden müssen, da im Vergleich zur Chemieindustrie höhere Energiekosten zu zahlen sind. Für die Recycler müssen die gleichen Energiekosten gelten wie für Originalmaterialhersteller», so Zies weiter. Höhere Energiekosten für die Chemieindustrie lehnt er ab, «da würden wir die Konzerne und deren Kompetenz nur noch schneller ins Ausland verlieren.» Im vergangenen Jahr war deutlich zu beobachten, was an billigen Importen nach Europa kommt. «Das schadet allen, egal ob Herstellern von Original ­ oder Recyclingmaterialien. Hier sind die Verantwortlichen in Europa gefragt, über klare Regeln nachzudenken», so Rainer Zies, Vorsitzender der Gruppe der Compoundierer und Recycler im TecPart.

Nicht nur die Recycler litten 2023 unter den Absatzrückgängen. Stark traf es die Bauwirtschaft, die u.a. durch den inflationsbedingten Preisanstieg und die hohen Zinsen einen Umsatzrückgang von 11% und einen Absatzmengenrückgang von rund 13% hinnehmen musste. Mit 7,7% Umsatzrückgang folgen die Verpackungshersteller, die neben weniger Menge über den Jahresverlauf auch noch Preisabschläge auf ihre Produkte zu akzeptieren hatten.

Bei den Kunststoff­ Konsumwaren war der Umsatz in 2023 mit nur 3,6% rückläufig, jedoch war die Preisbasis im Vergleich zu 2022 rund fünf Prozent höher, was dafür spricht, dass der Produktionsrückgang rund doppelt so gross war. Auch hier wirkten die höheren Zinsen und der inflationsbedingte Kaufkraftverlust auf die Kauflaune der Konsumenten.

Vergleichsweise gut haben sich die technischen Teile geschlagen, die mit einem

kleinen Umsatzplus das Jahr 2023 abschliessen konnten. Jedoch ist auch hier die Vergleichsbasis der Preise aus 2022 niedriger, so dass die Hersteller technischer Teile insbesondere durch die Nachfrageschwäche aus der Elektronikbranche sowie aus dem Maschinenbau Produktionseinbussen hinnehmen mussten. Einzig die Automobilindustrie setzte mit einem deutlichen Absatzplus, laut VDA von 18%, Wachstumsimpulse.

Beschäftigungsabbau moderat, Fachkräftemangel sehr hoch

Trotz der angespannten Lage und der realen Produktionsrückgänge in der Kunststoff verarbeitenden Branche fällt der Beschäftigungsabbau um 2,88% auf rund 316 000 Beschäftigte moderat aus. Die Reduzierung des Personalbestands wurde oft über Vorruhestandsregelungen erreicht und damit auf die Neubesetzung der Positionen ausgeschiedener Mitarbeitender verzichtet.

Weiterhin will aber die überwiegende Mehrheit (59%) der befragten Unternehmen das Personal halten oder ausbauen (22%). Letzteres wird zunehmend schwieriger, da 88% Prozent der Unternehmen über einen meist technisch orientierten Fachkräftemangel klagen. Damit hat sich das Problem in 2024 weiter verschärft.

Fundierte Ausbildung zur Bewältigung der Klimakrise

«Für die Bewältigung der Klimakrise und die notwendigen Veränderungen der Industrie sind hochqualifizierte Fachkräfte von entscheidender Bedeutung», so Aline Henke, Geschäftsführende Gesellschafterin der hankensbütteler kunststoffverarbeitung. Kunststoff­TechnologInnen, TechnikerInnen sowie IngenieurInnen können sich in der Industrie aktiv in den Klimaschutz einbringen, indem sie innovative

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Lösungen mitentwickeln und die Transformation vorantreiben. «Es muss den Menschen bewusst werden, dass sie mit ihrer fundierten Ausbildung in der Kunststoff verarbeitenden Industrie etwas bewegen können.»

Henke betont weiterhin die Notwendigkeit, schnell wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen in Deutschland wiederherzustellen. «Ein Abwandern der Industrie in andere Länder senkt zwar den deutschen CO2­ Footprint, erhöht aber den der «Weltbilanz», da der CO2­ Footprint nur selten im Ausland geringer ausfällt.»

Höhere Kosten führen selten zu Ergebnisverbesserungen

In dem Betrachtungszeitraum der letzten sechs Jahre (2017–2023) haben 40% der Unternehmen in 2023 sinkende Gewinne zu verzeichnen, dies stellt den Höchstwert in den letzten sechs Jahren dar. Zudem konnten nur noch 24% der Unternehmen steigende Gewinne erzielen, was ebenfalls der schlechteste Wert der letzten sechs Jahre ist und damit die Zukunftsfähigkeit einiger Unternehmen in Frage stellt. Auch konnten die gestiegenen Preise aus Material ­, Strom ­, und Personalkostenerhöhungen nicht in dem notwendigen Umfang in den Markt weitergegeben werden.

Wachstumschancenpaket

muss her

«Die Branche steht vor der Herkulesaufgabe, den Transformationsprozess zu meistern und zu bezahlen, da schlagen

die Anhebung der Netzentgelte und die nun zusätzliche Verteuerung der CO2Abgabe voll ein», mahnt Felix Loose, Geschäfts führender Gesellschafter der Roga GmbH & Co. KG. Er fordert mehr Verlässlichkeit seitens der Politik, von der endlich wieder eine Wachstumsperspektive kommen muss, dann können auch wieder die erforderlichen Gewinne erwirtschaftet werden. «Es ist dringend geboten, hier Investitions ­ und Wachstumsbedingungen zu schaffen, die dem Mittelstand mit seinen in Deutschland befindlichen Stand orten zugutekommt. Wir riskieren derzeit erneut das Abwandern von Industrien. Wie schnell das geht, kann man als abschreckende Beispiele mit der Pharma ­, Textil ­, Solar­ und Windkraft­ Branche sehen.» Und weiter: «Es ist nicht mehr 5 vor 12. Das Wachstumschancenpaket muss jetzt verab schiedet werden, um weiter an der Verbesserung der Standortbedingungen zu arbeiten», so der Vorsitzende von TecPart.

Verhalten sind die Erwartungen für die Unternehmensergebnisse in 2024. Hier geben 54% der Befragten an, dass sie keine Veränderung und 25% ein weiteres Abschmelzen der Gewinne erwarten. Die fehlenden Impulse für die künftige Entwicklung schlagen sich auch bei den Investitionen nieder. Rund 25% der Unternehmen haben ihre Investitionen zurückgefahren, was der höchste Wert seit dem Corona ­Jahr 2020 ist, 63% der Unternehmen haben ihre Investitionen auf dem Vorjahresniveau gehalten.

Die wirtschaftliche Situation ist trotz vermehrtem Gewinnrückgang bei den Unternehmen meist noch robust. Allerdings zeigt die TecPart­ Umfrage auch, dass für rund ein Drittel der Unternehmen Kurzarbeit derzeit ein Thema ist. Für rund 35% der Unternehmen sind Finanzierungsbedingungen und die Liquiditätssituation bereits heute eine starke bis sehr starke Herausforderung, die auch auf den Arbeitsmarkt durchschlagen könnte.

Mehr als 50% der Unternehmen sehen das Verhalten ihrer Kunden durch unzuverlässige Abrufe als starke bis sehr starke Herausforderung.

Regularien schädigen die Wettbewerbsfähigkeit

Michael Weigelt, Geschäftsführer von TecPart, fordert vor diesem Hintergrund ein faires und aufeinander abgestimmtes

Miteinander: «Wir brauchen gesunde vernetzte Lieferketten in Deutschland, und die reichen von der Chemieindustrie über die Zulieferindustrie bis hin zu den OEM und dann schliesslich wieder zu den Recyclern – nur so werden wir die Transformationsziele der EU schaffen. Dazu sind aber politische Rahmenbedingungen erforderlich, die das auch fördern. Teure und lähmende bürokratische Lasten behindern, und überzogene regulatorische Vorschriften aus der EU schädigen die internationale Wettbewerbsfähigkeit, wenn diese ohne entsprechenden Schutz des EUBinnenmarktes eingeführt werden. Ein Beispiel sind die unrealistischen Rezyklatquoten aus der EU ­ Altautoverordnung, die zudem den wichtigen Abfallstrom der Industrieabfälle aussen vorlässt. Hier brauchen wir praxisnahe Vorgaben und kein ideologisch gefärbtes Wunschdenken.»

«Nur Praktikabilität, Verlässlichkeit und Kontinuität schafft Vertrauen in die Politik. Nur ein mit der Wirtschaft entwickeltes Konzept für den Standort verbessert Steuereinnahmen, und nur verbesserte Steuereinnahmen können die Stabilität in der sozialen Marktwirtschaft gewährleisten», stellt Weigelt klar.

Kontakt

www.tecpart.de n

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Umsatz- und Gewinnrückgänge prägen das Bild der Kunststoffverarbeitung in 2023. (Symbolbild)

International Federation of Robotics berichtet

Top 5 Roboter-Trends 2024

Der weltweite Bestand an Industrie-Robotern hat mit rund 3,9 Millionen Einheiten einen neuen Rekord erreicht. Die starke Nachfrage wird von einer Reihe spannender technologischer Innovationen getrieben. Die International Federation of Robotics (IFR) berichtet über die wichtigsten Trends, die die Robotik und Automatisierung im Jahr 2024 prägen werden.

1 – Künstliche Intelligenz (KI) und Machine Learning

In der Robotik und Automation nimmt der Einsatz Künstlicher Intelligenz weiter zu. Mit der Entwicklung generativer KI eröffnen sich neue Lösungen. Diese Untergruppe der KI ist darauf spezialisiert, über Trainings zu lernen und daraus etwas Neues zu schaffen – mit Online-Tools wie ChatGPT sind diese Lösungen bereits bekannt geworden. Roboterhersteller entwickeln generative KI-gesteuerte Schnittstellen, um Roboter intuitiver zu programmieren: Die Anwender programmieren mit natürlicher Sprache anstelle von Code. Die Arbeiterinnen und Arbeiter benötigen damit keine speziellen Programmierkennt nisse mehr, um die gewünschten Aktionen des Roboters auszuwählen und anzupassen.

Ein weiteres Beispiel ist die vorausschauende KI, die Leistungsdaten von Robotern analysiert, um den zukünftigen Zustand von Anlagen zu ermitteln. Durch vorausschauende Wartung können Hersteller Kosten für Maschinenausfallzeiten einsparen. In der Automobilzulieferindustrie kostet jede Stunde ungeplanter Ausfallzeit schätzungsweise 1,3 Millionen US-Dollar, wie die Information Technology & Innovation Foundation berichtet.

Diese Grössenordnung zeigt das enorme Kosteneinsparpotenzial der so genannten Predictive Maintenance. Mit Algorithmen des maschinellen Lernens lassen sich zudem die Daten von mehreren gleichlaufenden Robotern analysieren und die Prozesse auf dieser Basis optimieren. Im Allgemeinen gilt: Je mehr Daten ein Algo -

Humanoide erledigen eine Vielzahl von Aufgaben in verschiedenen Arbeitsumgebungen.

(Bild: zVg)

rithmus für maschinelles Lernen erhält, desto besser ist seine Leistung.

2 – Cobots für neue Anwendungen

Die Mensch-Roboter-Kollaboration ist weiterhin ein wichtiger Trend in der Robotik. Die rasanten Fortschritte bei der Entwicklung von Sensoren, Bildverarbeitungstechnologien und intelligenten Greifern machen es möglich, dass Roboter in Echtzeit auf Veränderungen in ihrer Umgebung reagieren, um so sicher an der Seite von Menschen zu arbeiten.

Kollaborative Roboteranwendungen unterstützen menschliche Arbeitskräfte dabei in der täglichen Arbeit: Aufgaben wie schweres Heben, repetitive Bewegungen oder Arbeiten in gefährlichen Umgebungen entfallen. Die Roboterhersteller bieten immer mehr Einsatzgebiete für kollaborative Anwendungen an.

Eine aktuelle Marktentwicklung ist die Zunahme von Roboterschweissanwendungen, die in diesem Segment durch den Mangel an qualifizierten Fachkräften ausgelöst wurde. Diese Nachfrage zeigt, dass die Automatisierung nicht zu einem Arbeitskräftemangel führt, sondern umgekehrt als Mittel zur Lösung des Personalmangels beiträgt. Kollaborative Roboter werden in diesem Sinne Investitionen in klassische Industrieroboter, die mit viel höheren Geschwindigkeiten arbeiten, ergänzen – nicht ersetzen. Die herkömmliche Industrierobotik bleibt für die Verbesserung der Produktivität als Reaktion auf enge Produktmargen wichtig.

Zudem drängen neue Wettbewerber auf den Markt, die sich speziell auf kollaborative Roboter konzentrieren. Mobile Manipulatoren, die Kombination aus kollabo -

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rativen Roboterarmen und mobilen Robotern (AMRs), bieten neue Anwendungsfälle, die die Nachfrage nach kollaborativen Robotern erheblich steigern könnten.

3 – Mobile Manipulatoren

Mobile Manipulatoren – so genannte «MoMas» – automatisieren die Handhabung von Material in Branchen wie der Automobilindustrie, der Logistik oder der Luftund Raumfahrt. Sie kombinieren die Mobilität von Roboterplattformen mit der Geschicklichkeit von Manipulatorarmen. Dadurch sind sie in der Lage, sich in komplexen Umgebungen zu bewegen und mit Objekten umzugehen. Das ist eine besonders wichtige Fähigkeit bei Anwendungen in der Fertigung. Ausgestattet mit Sensoren und Kameras, führen diese Roboter Inspektionen und Wartungsarbeiten an Maschinen und Anlagen durch. Einer der entscheidenden Vorteile mobiler Manipulatoren ist, dass diese Maschinen unmittelbar mit menschlichen Arbeitskräften zusammenarbeiten können. Der Fachkräfte- und Personalmangel für Fabrikarbeitsplätze dürfte die Nachfrage künftig weiter steigern.

4 – Digitale Zwillinge

Digitale Zwillinge werden zunehmend eingesetzt, um die Leistung physischer Systeme mit deren virtuellen Abbildern zu optimieren. Da Roboter in Fabriken zunehmend digital integriert sind, können digitale Zwillinge die erfassten realen Betriebsdaten nutzen, um Simulationen durchzuführen und wahrscheinliche Ergebnisse vorherzusagen. Als reines Computermodell lässt sich der Zwilling unter Stressbedingungen testen und verändern, ohne dass dabei Verschleiss oder ein Sicherheitsrisiko entsteht. Im Vergleich zu Tests mit physischen Systemen sparen solche

Laut Bericht sind Roboter weiterhin auf dem Vormarsch. (Bild: ifr)

virtuellen Simulationen erhebliche Kosten. Der Vorteil: Digitale Zwillinge überbrücken die Kluft zwischen der digitalen und der physischen Welt.

5 – Humanoide Roboter

In der Robotik gibt es bedeutende technologische Fortschritte bei den Humanoiden, die ein breites Aufgabenspektrum in verschiedenen Arbeitsfeldern übernehmen können. Das menschenähnliche Design mit zwei Armen und zwei Beinen ermöglicht es dem Roboter, flexibel in Arbeitsumgebungen eingesetzt zu werden, die eigentlich für Menschen geschaffen wurden. Er lässt sich beispielsweise leicht in bestehende Lagerprozesse und Infrastrukturen integrieren.

Chinas Ministerium für Industrie und Informationstechnologie (MIIT) veröffentlichte kürzlich detaillierte Ziele für die Ambitionen des Landes, bis 2025 Humanoide in Serie zu produzieren. Das MIIT geht davon aus, dass Humanoide eine weitere bahnbrechende Technologie sein werden, ähnlich wie Computer oder Smartphones, die die Art und Weise, wie wir Waren produ -

zieren und wie wir leben, verändern könnten. Die potenziellen Auswirkungen von Humanoiden auf verschiedene Sektoren machen sie zu einem spannenden Entwicklungsbereich. Die Einführung von Humanoiden auf dem Massenmarkt bleibt jedoch eine komplexe Herausforderung.

Ein Schlüsselfaktor sind dabei die Kosten: Der Erfolg wird davon abhängen, ob sie sich beispielsweise im Wettbewerb mit etablierten Roboterlösungen wie mobilen Manipulatoren rentieren.

«Die Top 5 Robotik- und Automationstrends 2024 zeigen, dass die Robotik ein multidisziplinärer Bereich ist, bei dem sich die Technologien gegenseitig unterstützen, um intelligente Lösungen für eine Vielzahl von Aufgaben zu schaffen», sagt Marina Bill, Präsidentin der International Federation of Robotics. «Diese Fortschritte werden weiterhin das Zusammenwachsen von Industrie- und Servicerobotik und die Zukunft der Arbeit prägen.»

Kontakt www.ifr.org n

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Oberflächenendbearbeitung und Automatisierung in einem System

Automatisierte Nachbearbeitung

Fachkräftemangel, Kosten- und Qualitätsdruck, gesundheitliche Belastungen – Branchen, die sich mit Oberflächenfeinbearbeitung beschäftigen, stehen vor grossen Herausforderungen. joke Technology, der europaweite Marktführer für Produkte zur manuellen Feinbearbeitung, bietet jenen Branchen nun eine Lösung: Eneskarobotics.

Entgrat-, Schleif- und Polierarbeiten sind oft anstrengend, monoton und können durch ergonomisch nachteilige Arbeitsschritte und freigesetzte Stäube sogar gesundheitsschädigend sein. Sie erfordern ausserdem Präzision, Konzentration und Erfahrung. Dies schreckt manche Menschen bei der Wahl ihrer neuen Stelle ab und stellt Arbeitgeber vor die Herausforderung, alternative Lösungen für diese Bearbeitung von Oberflächen zu finden. Hier setzt Eneskarobotics an.

Das Robotersystem kann vielseitig zur Bearbeitung von Oberflächen eingesetzt werden und Arbeitsprozesse, die zuvor von wertvollen Fachkräften durchgeführt werden mussten, eigenständig und mit immer gleichen Ergebnissen abwickeln. Das steigert die Produktionsflexibilität, reduziert Bearbeitungszeiten und sichert die Qualität.

Arbeitsprozesse optimieren

«Viele Automationsfirmen können Roboter programmieren, haben aber selten die nötige Expertise in Fragen der Materialbearbeitung», erklärt Carsten Schütz, Vertriebsleiter von joke Technology. «Denn um zu wissen, welches Werkzeug mit welchem Druck für welches Material eingesetzt werden muss, oder welche Arbeitsschritte durchlaufen werden müssen, wird Expertenwissen aus vielen Jahren fachlicher Erfahrung benötigt. Mit Eneskarobotics bieten wir unseren Kunden ein ‹Rundumsorglospaket›, da wir auch unser Expertenwissen über Oberflächenbearbeitung mitbringen und so einen optimalen Prozess erstellen können.»

Das Nachbearbeitungssystem ermöglicht den Kunden einen nahtlosen, schnellen Wechsel von Bearbeitungsgeräten und Bearbeitungswerkzeugen mit präziser Steue -

Das innovative Nachbearbeitungssystem für Entgrat-, Schleif- und Polierarbeiten verknüpft Robotik und Oberflächenfeinbearbeitung erstmals in einer Technologie. (Bild: zVg)

rungstechnologie. Durch die Pick-andPlace-Funktion kann das System die zu bearbeitenden Werkstücke ausserdem präzise und ohne menschliche Hilfe greifen und ablegen. Besteht nach der Durchführung einzelner Arbeitsschritte Kontrollbedarf, ist durch das optional in die Lösung integrierte Kamerasystem eine Nachprüfung des Arbeitsprozesses möglich. Dadurch lassen sich mögliche Fehler identifizieren und das System kann für den nächsten Schritt optimiert werden.

Individuelle Roboterlösung

Das Nachbearbeitungssystem Eneskarobotics ist ein System aus der Entwicklungsabteilung von joke Technology. Massgeblich an seiner Entwicklung beteiligt ist

Abdulrahman Kamel, Anwendungsingenieur bei joke. Die Entwicklung des individuellen Robotersystems erfolgt von Beginn an gemeinsam mit dem Kunden. «Nach der Kontaktaufnahme führen wir zunächst die sogenannte ‹Machbarkeitsanalyse› durch. Dabei identifizieren wir die noch zu optimierenden Prozesse – auch, wenn sie ausserhalb der Automatisierung liegen», erklärt Abdulrahman Kamel. Ob die Eneskarobotics-Lösung ganze Arbeitsprozesse oder nur einzelne Arbeitsschritte abdeckt, ist ganz von den Kundenwünschen abhängig.

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Joke-Vertretung für die Schweiz: www.hatag.ch n

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Aktuelle Ceresana-Studie zu Pigmenten

Farbenprächtiger Weltmarkt

Die weltweite Nachfrage nach Pigmenten wird bis 2032 auf rund 14,5 Millionen Tonnen pro Jahr steigen – das prognostiziert der neuste, bereits achte Ceresana-Report zum Weltmarkt für Pigmente.

Der mit Abstand bedeutendste Absatzmarkt für die Pigment-Industrie ist das Anwendungsgebiet Farben und Lacke, in dem derzeit pro Jahr rund 5 Millionen Tonnen Pigmente verbraucht werden. Davon entfallen rund 2,5 Millionen Tonnen allein auf Innen- und Fassadenfarben für die Bauindustrie. In Beschichtungen für Industrieprodukte können Pigmente unterschiedliche Funktionen übernehmen: Deko ration, Schutz gegen Umwelteinflüsse, aber auch zum Beispiel elektrische Isolierung bei Elektroartikeln oder Sauerstoffbarriere bei Verpackungen für Nahrungsmittel. Beim Einsatz von Pigmenten gibt es grosse regionale Unterschiede, weshalb die aktuelle Marktstudie von Ceresana detailliert die verschiedenen Einsatzbereiche «Farben und Lacke», «Kunststoffe» und «Druckfarben» mitsamt ihren jeweiligen Unter- und Teilmärkten untersucht.

Bunte Kunststoffe, Baumaterialien, Druckfarben

Das zweitgrösste Einsatzgebiet für Pigmente sind Kunststoffe. Allein für starre und flexible Verpackungen werden pro Jahr rund 1,4 Millionen Tonnen Pigmente eingesetzt. Ausserdem werden Pigmente für zahlreiche industrielle KunststoffProdukte gebraucht, beispielsweise für Bauteile der Fahrzeugindustrie. Dahinter folgen die Anwendungsgebiete Baumaterialien, Druckfarben und Papier. Bei Druckfarben überwiegt mit einem Anteil von 51% der Einsatz von Pigmenten im Offsetdruck, vor dem Flexodruck, der besonders bei Etiketten, Wellpappe, Folien und Verpackungen zum Einsatz kommt. Für das Färben von Flüssigkeiten, etwa für Textilien oder Tinten, werden dagegen keine Pigmente genutzt, sondern lösliche Farbstoffe und Dyes. Manche natürlichen Farbstoffe, zum Beispiel aus Färberkrapp-Pflanzen,

Schildläusen oder Purpurschnecken, können jedoch zu Pigmenten für Anstriche verlackt werden.

Die am meisten verkauften Pigmente

Für Bio-Farben und Öko-Lacke werden möglichst ungiftige Erd- und Mineralpigmente, Tier- und Pflanzenfarbstoffe verwendet, die keine Schwermetalle enthalten und nicht radioaktiv strahlen. Organische Pigmente können zum Teil aus biogenen Materialien hergestellt werden –haben derzeit aber nur einen kleinen Anteil des weltweiten Pigmentmarkts. Die meistverkauften Pigment-Sorten sind anorganische Pigmente, vor allem Metallsalze. Rund 60% der gesamten PigmentNachfrage entfallen auf das Weisspigment Titandioxid (TiO2), das hauptsächlich für Farben und Lacke gebraucht wird. Die Umwelt- und Gesundheitswirkungen von Titan dioxid sind umstritten; bei seiner Herstellung fällt giftige Dünnsäure an. Auf den zweiten Verkaufsrang kommen Eisenoxid-Pigmente, die meistverwendeten anorganischen Buntpigmente. Dahinter folgt Carbon Black: Industrieruss wird nicht nur als Füllstoff für Autoreifen und andere Gummi-Anwendungen eingesetzt, sondern auch als Schwarzpigment. Dieser Farbruss (englisch: lamp black) wird vor allem für Druckfarben, Lacke und Tuschen gebraucht, aber auch als UV-Schutz für Kunststoffe.

Aktuelle Marktstudie

Kapitel 1 bietet eine Darstellung und Analyse des globalen Pigmentmarkts – einschliesslich Prognosen bis 2032: Für jede Region der Welt wird die Entwicklung von Umsatz, Verbrauch und Produktion erläutert. Zudem werden die verschiedenen Anwendungsgebiete von Pigmenten untersucht. In Kapitel 2 werden die 31 Länder

Das Marktforschungsinstitut Ceresana ist spezialisiert auf die Bereiche Chemikalien, Kunststoffe, Verpackungen und Industriegüter. (Bild: Ceresana)

mit den grössten nationalen Pigmentmärkten detailliert analysiert: Verbrauch, Export, Import, Produktion und Umsatz von Pigmenten. Die Marktdaten zu den Verbrauchsmengen je Land werden für die Pigmenttypen sowie hinsichtlich der Anwendungsgebiete aufgeteilt. Zudem wird die Nachfrage für die einzelnen Pigmenttypen je Anwendungsgebiet dargestellt. Kapitel 3 bietet ein übersichtliches Herstellerverzeichnis der 62 bedeutendsten Pigment-Produzenten, mit Kontaktangaben und relevanten Firmendaten wie Umsatz, Gewinn, Produktpalette oder Produktionsstätten. Mit Unternehmensprofilen vorgestellt werden zum Beispiel Altana AG, DIC Corporation, Heubach GmbH, Lanxess AG, Merck KGaA, SCR-Sibelco N.V., Venator Materials Plc und Vibrantz Technologies.

Kontakt

www.ceresana.com

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«Closing the loop» mit innovativen Hardware- und Softwarekonzepten

Erfolgreiches Entwicklungsprojekt

Circular Economy ist zweifelsohne die einzige Option für eine nachhaltige Zukunft, und Erema geht ständig an die Grenzen der derzeit verfügbaren Technologien. Kunststoff-Recyclinganlagen, Maschinen und Systemkomponenten benötigen daher modernste Hard- und Softwarekonzepte, die den Recycling-Prozess auf ein neues Niveau bringen. Und da kommt Keba ins Spiel.

Ein altes Sprichwort besagt, dass der Weg zum Erfolg mit Herausforderungen gepflastert ist, und das war auch bei der Kooperation zwischen Erema und Keba nicht anders. Die ersten Gespräche zwischen den beiden Projektteams fanden bereits 2017 statt, der Projektstart war für 2019 geplant, als die globale Marktsituation, die Stimmung und die Anforderungen noch ganz anders waren als heute. Ein bewährtes Mittel, um schwierige Zeiten zu überstehen, sind Motivation und Engagement, die auf beiden Seiten vorhanden waren und zu der Einführung von KebaLösungen für die Intarema Maschinenserie auf der K-Messe 2022 führten. «Am Anfang waren wir auf der Suche nach einem Steuerungstechnik-Hersteller, mit dem wir unsere Zukunft flexibel gestalten können und der Gesamtlösungen anbietet. Keba war zunächst nicht auf dem Radar, aber nach einigen Recherchen, auch in Gesprächen mit Geschäftspartnern, kristallisierte sich aufgrund der guten Referenzen, der ähnlichen Grösse und der Möglichkeit, auf der partnerschaftlichen Ebene

auf die Entwicklung zuzugreifen, die perfekte Win-Win Situation heraus», erklärt Martin Kienbauer, Head of Automation bei Erema, den Beginn der Zusammenarbeit. «Das hat ganz gut gepasst, und wir haben die Diskussion begonnen und relativ schnell die ersten Ergebnisse gesehen.» Erema wollte eine völlig neue Hardware bauen und die Software nicht mehr nur «parametrieren», sondern wirklich programmieren, eine eigene Architektur entwickeln, mehr Freiheiten haben und die eigene Kreativität in die Entwicklung der Softwarekonzepte einbringen.

Menschliche Ebene

«Ein grosser Pluspunkt für Keba in diesen Jahren war, dass wir uns nicht nur auf technologischer, sondern auch auf menschlicher Ebene gut verstanden haben. Die räumliche Nähe, die Offenheit und die ähnliche Mentalität waren ein weiteres entscheidendes Plus für die erfolgreiche Zusammenarbeit,» so Kienbauer. Die Mentalität der Kebaner:innen erklärt perfekt die «Keba DNA-Formel» und defi -

niert sie als eine einzigartige Mischung aus Kreativität, Enthusiasmus, Zielstrebigkeit und Freude an der gemeinsamen Arbeit. Diese Eigenschaften auf beiden Seiten zu finden, ist zweifellos eine Voraussetzung für eine dauerhafte Partnerschaft.

Mit der globalen Supply-Chain-Krise ab 2021 spielten diese Eigenschaften plötzlich eine wesentliche Rolle – gemeinsam mit Kebas Fähigkeit, Produkte dank des agilen Supply-Chain-Managements inklusive der österreichischen Produktionsstätten pünktlich liefern zu können.

Eines der Learnings aus der Krise, nicht nur für Erema, sondern für die gesamte Branche, ist die Überlegung einer ZweiLieferanten-Strategie, um einen reibungslosen Dauerbetrieb zu erreichen. Die Entwicklung der letzten Jahre, besonders im Bereich der Automatisierung, hat gezeigt, dass die Beschaffung risikoreicher geworden ist. Für manche Unternehmen ist es definitiv eine neue Realität – sowohl auf der Kunden- als auch auf der Lieferantenseite.

Gross denken

«Unternehmen werden oft jahrelang darauf getrimmt, so zu denken, wie der Hauptlieferant denkt, und das bringt eine gewisse Inflexibilität mit sich bzw. führt zu

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KeTop AP521 Multitouch mit Erema Visualisierung. (Bild: Keba) Intarema TVEplus aus der Intarema-Linie mit Keba Lösungen. (Bild: Erema)

blinden Flecken», meint Kienbauer. «Keba brachte neue Sichtweisen ein und half mit, ein visionäres, bahnbrechendes Projekt zur Entwicklung eines völlig neuen Automatisierungskonzeptes für Erema zu starten», so Kienbauer weiter.

Der Hauptantrieb für die Entwicklung dieses neuen Konzepts war untypischerweise nicht die Kosteneinsparung. «Kosten sind immer ein Thema, ganz klar, aber uns als technologischen Vorreiter treiben andere Dinge. Der erste Treiber und der absolute Hauptgrund war die Abkehr von der Parametrierung und der Einstieg in die echte Programmierung, um die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, also zu programmieren, zu visualisieren, etwas völlig Neues in der Tiefe selbst zu gestalten», erklärt Kienbauer. Die umgesetzten Konzepte basieren auf der Keba Automatisierungsplattform Kemro X, in einem dezentralen Hardwarekonzept liegt der Schwerpunkt im systematischen Aufbau einer modularen Maschinenarchitektur. Die Idee dabei ist, eine zentrale Steuerung durch mehrere kompakte Steuerungen aus der skalierbaren KeControl C5 Steuerungsfamilie zu ersetzen, um mehr Flexibilität für Kundenanforderungen zu etablieren. Optionale Peripherieeinheiten können einerseits eigenständig agieren oder aber integrieren sich nahtlos in eine Erema Gesamtanlage. Moderne Softwarestrukturen der Kemro X Plattform sowie state-of-the-art Technologien wie OPC UA Pub/Sub unterstützen diesen Lösungsansatz. Zukunftssicherheit in Technologie und Programmierung, die Offenheit der Entwicklung eigener Services auf Steuerungsebene sowie die Integration in das Erema Bluport-Portal – die EdgeDevice Lösung – sind ebenfalls essenzielle Bestandteile der Architektur.

Über den Horizont hinaus schauen

Als Visualisierungsgerät kommt ein modernes Multitouch HMI-Panel der KeTop AP500 Serie zum Einsatz. Der grosse 21.5" Multitouch Bildschirm mit einem leistungsstarken Windows 10 IOT Betriebssystem bietet genug Freiraum für effiziente und moderne Bedienung – bei Grossanlagen werden mehrere dieser Bildschirme genutzt. Ein Benefit dieses HMI-Ansatzes besteht darin, zukünftig auch auf mobile Geräte der KeTop Familie zugreifen zu kön -

nen – ein Umstand, der vor allem bei den immer grösser werdenden Erema Anlagen sehr interessant erscheint.

«Es war nicht klar, ob das Projekt zu 100% so ausfallen würde, wie ich es mir vorgestellt habe, aber es war mir wichtig, dass man ein bisschen über den Horizont hinausschauen kann und gross denkt», so Kienbauer. Ein weiterer Faktor für den Erfolg des Entwicklungsprozesses war die hervorragende Kommunikation und Offenheit auf beiden Seiten – die Teams gingen «all-in» und scheuten auch keine Konflikte

oder unangenehmen Themen anzusprechen.

Der menschliche Faktor als Unterscheidungsmerkmal

Eine Sache, die keiner der Anbieter von Automatisierungslösungen jemals automatisieren kann, ist die Chemie zwischen den Menschen. Selbst in der heutigen Zeit, in der viele Menschen sich dabei ertappen, an manchen Tagen mehr mit KI-Assistenten als mit Familienmitgliedern zu sprechen, ist die Pflege der Unternehmenskultur, ihrer

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G-Max Wertvolles Mahlgut

«DNA», und der Aufbau persönlicher Beziehungen innerhalb einer Organisation sowie zu den Kunden ebenso wichtig wie die Entwicklung der neuesten Spitzentechnologien. Kienbauer dazu: «Technische Dinge sind alle wichtig, aber man kann sie irgendwie nachholen. Was ich mindestens genauso wichtig finde, ist, dass man sich immer melden kann, wenn man etwas braucht, dass man anrufen kann, dass man sich auf Partner verlassen kann, dass man respektvoll miteinander umgeht, dass man sich gegenseitig wertschätzt. Das zeigt für mich eine gewisse Qualität.» Keba und Erema verstehen sich gut – nicht nur bezüglich der geschäftlichen und technologischen Ziele, sondern auch der Werte, der persönlichen Motivation und des Wunsches, unglaubliche Innovationen zu schaffen – und zwar im gesamten funktionsübergreifenden Projektteam, vom TopManagement über das Vertriebs- und Produktmanagement bis hin zu den Ingenieuren und Softwareentwicklern. «Es geht um mehr als eine Kunden-Lieferanten-Beziehung. Ich sehe es als eine Partnerschaft, von der beide Seiten profitieren, weil wir technologisch voneinander lernen können. Im HMI-Bereich haben wir zum Beispiel verstanden, dass wir unsere Software-Architektur anders aufbauen müssen und davon profitieren können», ergänzt Kienbauer.

Erfolgsrezept für die Kreislaufwirtschaft

Wenn man das Thema Recycling und Kreislaufwirtschaft anschneidet, sollte man in der Diskussion über die Fähigkeiten von Maschinen und Technik hinausgehen. Laut Kienbauer gibt es kein allgemeingültiges Rezept, wie man die aktuellen Probleme lösen und global erfolgreich sein kann,

aber eines ist klar: Jeder sollte bei sich selbst anfangen. Für Erema geht es nicht nur um die Anzahl der produzierten und verkauften Maschinen, sondern darum, was mit ihnen geschieht und welchen Beitrag sie leisten können. Auch wenn das Unternehmen für seine Kunststoffrecyclinganlagen und -maschinen bekannt geworden ist, gibt es noch andere Unternehmen in der Erema Gruppe, die eine eigene Rolle auf Eremas Weg zur Schliessung des Kreislaufs der Wirtschaft spielen. So beispielsweise das Unternehmen Plasticpreneur, das weltweit einen erschwinglichen Zugang zum Kunststoff recycling in kleinem Massstab schaffen will, von denen die lokalen Gemeinschaften ökologisch, sozial und wirtschaftlich profitieren können. Laut Kienbauer gibt es immer noch häufige Missverständnisse bei der Wahrnehmung von Kunststoffen als Material. Kienbauer: «Viele Menschen denken, dass Kunststoffe in jeder Hinsicht nur schlecht sind und dass das Leben ohne Kunststoffe besser wäre.» Er räumt ein, dass die Müllverschmutzung ein globales Problem ist und dass es viel Raum für Verbesserungen gibt. «Für uns sind zwei Dinge wesentlich. Erstens, dass wir hungrig nach neuen Innovationen bleiben, und zweitens, dass der Endkunde weiss, was mit dem Produkt, das er kauft, in Bezug auf das Recycling gemacht werden kann, damit die Sachen nicht einfach weggeworfen werden», so Kienbauer.

Aktuelle Trends auf dem Recyclingmarkt

Trotz der schwierigen globalen Marktsituation scheinen Investitionen in Recyclinganlagen «in» zu sein, denn der Umsatz von Erema ist in den letzten Jahren gestiegen. In der Vergangenheit gab es viele kleine

Recyclingunternehmen, die alles in Eigenregie, lokal und in kleinem bis mittlerem Umfang erledigten. In letzter Zeit interessieren sich auch global agierende Unternehmen für die Produkte von Erema. Globale Marken wie Coca-Cola haben sich zum Ziel gesetzt, bis 2025 einen Recyclinganteil von 50 % bei Kunststoffflaschen zu haben (Quelle: Packaging Gateway, 2023) – und andere bekannte Marken folgen dem Trend, recycelte Kunststoffe in die Produkt-/Verpackungsrezepte aufzunehmen.

Steigende Qualitätsanforderungen motivieren

Steigende Qualitätsanforderungen sind eine weitere Herausforderung, die Kienbauer aber auch als Chance sieht. «Jede Qualitätsverbesserung, die wir erreichen, bedeutet, dass das Granulat höchstwahrscheinlich in neuen Produkten eingesetzt werden kann, und das bietet eine breitere Basis für neue Anwendungen.» Jede Produktgruppe eines jeden Herstellers hat ihre eigenen Vorstellungen von Qualität. Wasserflaschen haben andere Qualitätsanforderungen als Shampoo Flaschen oder Verpackungen für Käse oder Schinken. Mit den stetig höheren Ansprüchen steigt auch der Aufwand, interne Prozesse zu überdenken und neu aufzusetzen und auch mit flexibleren Lieferanten zusammenzuarbeiten, was Kienbauer und sein Team aber nicht abschreckt. «Ich bin froh, dass es Geschäftspartner wie Keba gibt, die Fortschritt ermöglichen und Bedürfnisse unserer Branche verstehen.»

Die Zukunft von Erema & Keba Nächste konkrete Schritte sind, neben der Einführung der bestehenden Lösungen für die Intarema-Maschinenserie und Peripheriegeräte (z.B. das Filtrationsgerät), eine kontinuierliche Zusammenarbeit bei Technologiethemen und Weiterentwicklungen, sowie eine Analyse der Einsatzmöglichkeiten von KeTop Wireless HMIs. Darüber hinaus wird weiter überlegt, wie Kemro X, die offene Steuerungsplattform der Keba, verwendet werden kann, um sämtliche Technologien und Benefits selbst direkt in die Steuerung einbringen zu können.

Kontakt

www.erema.com/de

www.keba.com/de/industrial-automation n

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Martin Kienbauer, Leiter der Automatisierung bei Erema mit Keba-Bediengeräten. (Bild: Keba) KeTop T155 – High-End-Handheld HMI-Gerät. (Bild: Keba)

Additive Fertigung und Oberflächenfinish aus einer Hand

3D-gedruckt und spiegelglatt

Unikate in industrieller Fertigungsqualität – am besten geht das per 3D-Druck. Um die bei diesem Verfahren entstehende Strangstruktur zu begradigen, werden Objekte nachbearbeitet, beispielsweise gefräst. Bei KraussMaffei arbeiten hierfür die Standorte in Parsdorf (Additive Fertigung) und Harderberg/Georgsmarienhütte (Werkzeugbau) zusammen. Der Kunde erhält sein komplettes Bauteil aus einer Hand.

Mit dem Grossformatdrucker powerPrint lassen sich Bauteile mit Dimensionen von bis zu 2 × 2,5 × 2 Meter fertigen – entweder indem man selbst einen solchen Drucker erwirbt oder mittels Print on Demand. Bei diesem Service übernimmt KraussMaffei die gesamte Projektabwicklung, von der Datenoptimierung bis zur perfekten Oberfläche. Als Kunden bei Ender Murat Ferat (Projektingenieur Additive Fertigung) in Parsdorf erstmals diese Dienstleistung nachfragten, hatte er die Werkzeugbau-Kollegen in Harderberg nicht sofort im Sinn. Kein Wunder, denn diese arbeiten vor allem für die Reaktionstechniksparte des Unternehmens und fertigen unter anderem Formen für die PUR-Verarbeitung. «So haben wir zunächst Versuche mit externen Fräsfirmen unternommen, aber inhouse ist die Zusammenarbeit natürlich viel effizienter und man behält auch das Know-how», erklärt Ender Murat Ferat.

Als der Kontakt zwischen den Standorten hergestellt war, begann die gemeinsame Entwicklung. In Harderberg fräste man zwar schon vorher neben Metall auch Kunststoff, aber meist Material aus Ureol, einem mit Füllstoffen gesättigten Polyurethan oder Epoxidharz in Platten- und Blockform. Dazu Fertigungsleiter Stefan Springrose: «Unsere Produkte sind beispielsweise Prototypen und Belederungsmodelle für die Automobilindustrie.» Für den 3D-Druck wird nun recyceltes PETG mit 30-prozentiger Glasfaserverstärkung verwendet werden.

Hohe Schnittgeschwindigkeit

Das Fräsen von Kunststoffen verlangt andere Maschinen als bei Metall, weil die Zerspanung einfacher und mit mehr Abtrag vonstattengeht. Deshalb verwendet

Fräsprozess des additiv gefertigten Gussmodells. (Bild: KraussMaffei)

man leistungsschwächere, aber hochdynamische Exemplare, um möglichst hohe Schnittgeschwindigkeiten und schnelle Fertigungszeiten zu erreichen. Die verwendeten Werkzeuge müssen extrem scharf geschliffen sein und es braucht eine optimale Spanabfuhr. Bei Tests mit dem glasfaserverstärkten PET stellte Thorsten Richter, Teamleiter Fräserei in Harderberg, sogar fest, «dass diamantbesetzte Fräser nötig sind, um dem abrasiven Material standzuhalten. Der Verschleiss ist dadurch deutlich geringer.»

Die von der Additiven Fertigung vertraute Randstruktur lässt sich so vollständig glätten. Um Kunden fühlen zu lassen, wie fein die Oberflächen werden können, hat Ender Murat Ferat immer entsprechende Musterplatten dabei. Bislang reichen sie bis Rautiefe RZ 12, aber Thorsten Richter betont, dass es durchaus noch glatter geht: «Es dauert dann nur länger.»

Ein erfolgreiches Projekt

Ein Projekt, das die Kollegen in Bayern und Niedersachsen bereits gemeinsam umgesetzt haben, ist eine Sandgussform für Druckkissen. Für dieses Verfahren fertigt

man zunächst eine Negativform, mit der die eigentliche Sandform hergestellt wird, die dann wiederum das flüssige Metall (Eisen, Alu, etc.) aufnimmt. Die Sandform wird beim Entformen jeweils zerstört, der gefräste 3D-Körper kann immer wieder verwendet werden. Bislang wurde dafür meist Ureol genutzt. Die Additive Fertigung bietet aber trotz höherer Kosten pro Kilo Rohmaterial zwei entscheidende Vorteile: Zum einen sind die Modelle deutlich bruchfester, zum anderen ist man unabhängig von den Standardmassen der Ureolblöcke- und platten. Diese entsprechen meist nicht den für das Projekt gewünschten Dimensionen, sodass man sie händisch bis zur benötigten Grösse miteinander verkleben muss. Der damit verbundene Personaleinsatz lässt sich sparen, wenn der 3D-Drucker einen Rohling fertigt, der nur an den Stellen aufgebaut sein muss, wo das Endprodukt Material verlangt. Dadurch wird die 3D-Form, trotz höherem Grundpreis für das PETG, letztlich günstiger als ihr Ureol-Pendant.

Kontakt

www.kraussmaffei.com

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Vom Papier über Pulp und Granulat zum Spritzgussbauteil. (Bilder: IWK)

Papier in der Kunststoffverarbeitung

Potenzial von Papier in der Kunststoff-Branche

Im Jahr 2022 wurden weltweit rund 400 Millionen Tonnen Kunststoff produziert, wovon ungefähr 40 Prozent für Verpackungen eingesetzt wurden (Quelle: Plastics Europe, 2023). Gesetzgeber und auch Konsumentinnen und Konsumenten fordern jedoch vermehrt Produkte ohne herkömmliche Kunststoffe und mit höheren Recyclingquoten.

Prof. Daniel Schwendemann, Luca Keller, Sarah Grimm ¹

Prof. Bruno Bürgisser, Johannes Konrad ²

Die Kunststoffindustrie steht vor der Herausforderung nachhaltigere Alternativen zu herkömmlichen Kunststoffen zu finden. Diese Entwicklung wird hauptsächlich durch Regulatorien von Gesetzgebern gefordert und angetrieben. So werden beispielsweise Recyclingquoten für Verpackungen definiert, Steuern auf Kunststoffverpackungen erhoben oder die Verwendung von Kunststoff für bestimmte Einwegprodukte verboten. In diesem Kontext gewinnt Papier als Werkstoff zunehmend an Bedeutung und könnte langfristige Perspektiven für die Kunststoffindustrie eröffnen. Der Ersatz von Kunststoffen durch papierbasierte Materi ­

1 Prof. Daniel Schwendemann, Luca Keller, Sarah Grimm, alle IWK Institut für Werkstofftechnik und Kunststoffverarbeitung, OST Ostschweizer Fachhochschule;

2 Prof. Bruno Bürgisser, Johannes Konrad, iRAP Institut de Recherche Appliquée en Plasturgie, HEIA-FR/ HES-SO Fachhochschule Westschweiz

alien für definierte Bauteile ist jedoch nicht trivial, da üblicherweise sowohl die Verarbeitungsprozesse als auch die Materialeigenschaften unterschiedlich sind.

Auf Basis dieser Ausgangslage hatte das Swiss Plastics Cluster das Gemeinschaftsprojekt mit dem Namen «P3I» initiiert, welches von den beiden Instituten IWK (OST Ostschweizer Fachhochschule) und iRAP (HEIA ­ FR, HES ­SO Fachhochschule Westschweiz), sowie zusammen mit elf Industriepartnern durchgeführt wurde. Dabei sollte untersucht werden, inwiefern bereits auf dem Markt vorhandene papierbasierte Materialien mit herkömmlichen Verarbeitungsprozessen und Werkzeugen der Kunststoffindustrie verarbeitet werden können und welche Rahmenbedingungen in Bezug auf rechtliche und technologische Entwicklungen dabei berücksichtigt werden müssen.

Ein grundlegender Faktor dafür, wieso papierbasierte Materialien für das Projekt gewählt wurden, ist deren Kreislauffähigkeit, wie sie in der Abbildung auf der rechten Seite dargestellt ist. Papier ist biologisch abbaubar und stammt aus einer nachwachsenden Quelle. Ausserdem lassen sich die Fasern rezyklieren und zu neuen Produkten verarbeiten (blauer

Kreislauf). Das Recycling von Papierfasern ist bereits in vielen Ländern im Rahmen von Altpapier und Altkarton etabliert und nimmt deutlich weniger Zeit in Anspruch als der biologische Kreislauf (grüner Kreislauf). Aus diesen Gründen lag ein Fokus des Projekts darauf, für den Papierstrom geeignete Materialien zu verwenden. Die Machbarkeitsstudie wurde im Rahmen der neuen Regionalpolitik (NRP) vom Kanton Freiburg gefördert.

Papier statt Kunststoff –geht das?

Im Gegensatz zu den meisten herkömmlichen Kunststoffen basiert Papier auf einer nachwachsenden Quelle und ist sowohl biologisch abbaubar als auch rezyklierbar. Für das Recycling im Altpapier ist zentral, dass sich die entsorgten Produkte während dem Recyclingprozess mit den aktuellen Parametern und Maschinen im Wasser lösen und zu Pulp verarbeiten lassen. Genauere Vorgaben für die Entsorgung und die allgemeine rechtliche Situation kann jedoch von Land zu Land variieren und ist oftmals nicht klar definiert.

In einer fundierten Recherche zu den Vorgaben, Entwicklungen und verfügbaren papierbasierten Materialien, konnten ge ­

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Ziel des Projekts: Die Verarbeitung von papierbasiertem Material, das für den bestehenden Papierkreislauf (blau) geeignet ist.

eignete Werkstoffe gefunden werden. Eine Auswahl davon wurde in unterschiedlichen Verarbeitungsprozessen der Kunststoffindustrie (Spritzgiessen, Extrusion, Thermoformen) getestet und verarbeitet. Dabei konnte auf das spezifische Know ­ how und den Maschinenpark der beiden Institute IWK und iRAP zurückgegriffen werden. Mit den durchgeführten Versuchen konnte aufgezeigt werden, dass papierbasierte

Materialien für die Kunststoffindustrie Potenzial bergen. Die Verarbeitung solcher Werkstoffe ist grundsätzlich mit den herkömmlichen Verarbeitungsprozessen möglich. Spezifische Kunststoffbauteile könnten somit durch papierbasierte Materialien ersetzt werden, ohne dass in neue Maschinen investiert werden muss. So konnten beispielsweise Spritzgussbauteile (siehe Aufzugsbild) auf konventionellen

Projektpartner

Bachmann Forming AG, Bloom Biorenewables, Caran d’Ache, Geberit International AG, medmix Switzerland AG, Netstal Maschinen AG, Omya International AG, Packsys Global AG, Sonova Communications AG, Trisa AG, Wago Contact SA

Projektförderung

Neue Regionalpolitik (NRP) Kanton Freiburg

Spritzgiessmaschinen mit bestehenden Werkzeugen gefertigt werden. Die Versuche haben aber auch aufgezeigt, dass das charakteristische Fliessverhalten der papierbasierten Materialen bei der Auslegung der Bauteilgeometrie und der Werkzeuge zu berücksichtigen ist und die Verarbeitungsparameter anzupassen sind. Die Umsetzung für spezifische Bauteile und Anwendungen wird nun in Folgeprojekten angegangen.

Kontakt

Prof. Dipl.­ Ing. Daniel Schwendemann, IWK Institut für Werkstofftechnik und Kunststoffverarbeitung

OST Ostschweizer Fachhochschule daniel.schwendemann@ost.ch www.ost.ch/iwk n

Im Einsatz für unsere Kunden
Das nehmen wir persönlich
19 KUNSTSTOFF XTRA Verarbeitung
Spritzgiessen und Pressen

Silac AG verkürzt Reinigungsvorgang von 1 Stunde auf 10 Minuten

Zeitgewinn mit Kryoreinigung

Spritzgiesswerkzeuge müssen regelmässig gereinigt werden. Je nach eingesetzter Technologie ist das zeitintensiv. Die Silac AG konnte mit der Trockeneistechnologie die Reinigungszeit stark reduzieren.

Die Silac AG ist ein Familienunternehmen mit Sitz in Euthal, Schweiz, das seit 1942 besteht. Heute wird das innovative Kunststoffwerk in dritter Generation von Peter Birchler geleitet, während bereits die vierte Generation im Betrieb tätig ist. Silac ist auf die Entwicklung, Konstruktion und Bau von Werk zeugen, Herstellung, Veredelung sowie Montage von Kunststoffspritzgussund Duroplastteilen spezialisiert. Die Kunden von Silac stammen aus verschiedenen Branchen, darunter Lebensmittel, Gesundheit, Kosmetik, Elektro, Freizeit & Sport, Maschinen-, Bau- und Möbelindustrie. Die langjährigen Kunden schätzen die Zuverlässigkeit, Professionalität und Flexibilität – Werte, die sie seit der Gründung des Familienbetriebs in der Schweiz hochhalten.

Silac’s Expertise erstreckt sich auf Herstellungsverfahren wie Thermoplast, 2KLösungen und Duroplast. Mit hochmodernen Produktionsanlagen gewährleistet das Unternehmen höchste Qualität und termingerechte Lieferungen.

«Umwelt und Nachhaltigkeit sind für uns von grosser Bedeutung. Als Familienunternehmen tragen wir Verantwortung für die kommenden Generationen. Wir glauben fest daran, dass Kunststoff ein geeigneter Werkstoff für eine nachhaltige Zukunft ist»,

sagt Jesse Marty, Leiter der Spritzerei. « Daher setzen wir uns für den geschlossenen Kunststoffkreislauf ein und verwerten unseren eigenen Kunststoffabfall, um daraus neue Bauteile herzustellen. Unsere praktischen Abstandhalter bestehen aus 100% Recycling-Material und werden in Euthal versandfertig produziert.»

Die Aufgabenstellung

Die Qualität der Produkte hängt massgeblich von der Reinigung der Spritzgusswerkzeuge ab, um Mängel an Endprodukten zu verhindern und die Kundenzufriedenheit zu gewährleisten. In der Vergangenheit verwendete Silac ein Strahlgerät mit Kunststoffkügelchen und Glasfaserstifte, aber diese Methoden bergen gesundheitliche Risiken, da sie bei unsachgemässer Handhabung Hautreizungen, Augenverletzungen und das Einatmen von Partikeln verursachen können. Zudem können diese Partikel Umweltauswirkungen haben, da sie schwer biologisch abbaubar sind und bei unsachgemässer Entsorgung die Umwelt belasten. Je nach Art der zu reinigenden Oberflächen, können Kunststoffkugeln und Glasfaserstifte Schäden verursachen, was die Lebensdauer der Oberflächen verkürzen und zusätzliche Kosten für Reparaturen verursachen kann. Besonders bei der Produktion eines spezi -

Die i3 MicroClean 2 von Cold Jet verwendet eine patentierte (Block-Shaver) Technologie, bei der recyceltes CO 2 in Form von festen Mikro-Trockeneispartikeln mit hoher Geschwindigkeit auf die Oberfläche gestrahlt wird.

ellen Kunststoffteils wurde Silac vor grosse Herausforderungen gestellt. Es handelte sich um ein Kunststoffteil, das eine matte Oberfläche nach der Produktion haben sollte. Durch Ablagerungen auf der Form, wurde die Oberfläche glatt – es sah verfleckt aus. Dies hatte einen hohen, negativen Einfluss auf die optische Qualität des Teils. Um die Form mit Kunststoffkugeln

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Vorher – Verschmutzte Spritzgussmaschine. (Bild: zVg)
Nachher – Gereinigte Spritzgussmaschine. (Bild: zVg)

zu strahlen, musste die Produktion gestoppt werden, das Werkzeug herunter gekühlt, das Teil des Werkzeugs ausgebaut werden und dann nochmal in Einzelteile zerlegt werden. Zusätzlich besteht beim Ausbauen immer die Gefahr, den Heisskanal zu verletzen. Nach der Reinigung wurde wieder alles zusammengebaut und die Anlage musste erneut aufgeheizt werden. Ein Reinigungszyklus dauerte eine Stunde mit erfahrenen Mitarbeitern. Bei unerfahrenen Mitarbeitern musste man mindestens eine zusätzliche halbe Stunde für den Reinigungsprozess einkalkulieren. Da die Reinigung so viel Zeit in Anspruch nahm, wurde in Absprache mit dem Kunden der Reinigungszyklus auf eine Reinigung pro Woche reduziert. Da normalerweise aber täglich gereinigt werden sollte, hatte dies wiederum enorme Auswirkungen auf die optische Teilequalität. Zudem wurde durch das abrasive Plastikperlenstrahlen die Beschichtung im Werkzeug abgenutzt. Dadurch funktionierte die Entformung nicht mehr optimal, was zu zusätzlichen Deformationen führte.

«Das war für unseren Kunden und uns einfach keine gute Option mehr. Wir legen sehr viel Wert auf die Kundenzufriedenheit und darauf, umweltfreundlicher zu arbeiten. Daher haben wir nach einer besseren Reinigungslösung gesucht», erinnert sich Marty.

Die Lösung

Nach gründlicher Recherche, war für Marty schnell klar, dass er das Trockeneisstrahlen in Betracht ziehen wollte. Die Trockeneisstrahlreinigung, auch als Trockeneisreinigung oder Kryoreinigung bekannt, ist eine hochwirksame Methode zur Entfernung von Verunreinigungen auf Oberflächen. Sie verwendet festes, recyceltes Trockeneis, das aus komprimierten Kohlendioxid (CO2) hergestellt wird und somit Umweltfreundlichkeit und Effizienz vereint. Zu diesem Zweck wurden mehrere Trockeneisgerätehersteller angeschrieben.

«Die Firma Cold Jet hat sehr schnell auf unsere Anfrage reagiert und machte einen professionellen Eindruck. Andere haben bis heute noch nicht geantwortet», berichtet Jesse Marty. Schnell war ein Termin für eine Demonstration der Cold Jet i³ MicroClean 2 gefunden.

Die i3 MicroClean 2 von Cold Jet verwendet eine patentierte (Block-Shaver) Tech -

nologie, bei der recyceltes CO2 in Form von festen Mikro-Trockeneispartikeln mit hoher Geschwindigkeit auf die Oberfläche gestrahlt wird. Diese Mikro-Trockeneispartikel haben eine niedrige Temperatur und erzeugen eine starke thermische Wirkung auf der Oberfläche. Das Resultat ist eine Sublimation des Trockeneises, wobei es direkt vom festen in den gasförmigen Zustand übergeht, ohne flüssig zu werden. Diese Umwandlung erzeugt eine 800fache Volumenvergrösserung, die die Verunreinigungen von der Oberfläche ab -

hebt. Gleichzeitig mit der thermischen Wirkung der Trockeneispartikel erzeugen diese auch eine kinetische Energie, die dazu beiträgt, die Verunreinigungen zu lösen und von der Oberfläche abzutragen. Da das Trockeneis sublimiert, bleibt kein zusätzlicher Abfall oder Rückstand auf der Oberfläche zurück.

Die Anwendung ist nicht abrasiv, nicht entflammbar und nicht leitend. Diese Reinigungslösung zeichnet sich durch Umweltund Mitarbeiterfreundlichkeit aus, da sie keine chemischen Substanzen verwendet.

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Sie ermöglicht, Teile im eingebauten Zustand zu reinigen, ohne zeitaufwändige Demontage. Oberflächen können von Produktionsrückständen, Ablagerungen und Trennmitteln effizient befreit werden. Während der Vorführung konnte der Cold Jet Aussendienstmitarbeiter zeigen, dass die nachhaltige Trockeneisreinigung eines kompletten Spritzgusswerkzeuges nur eine minimale Produktionsunterbrechung erfordert.

Die Ergebnisse

Nach einer überzeugenden Demonstration entschied sich Silac die Cold Jet i³ MicroClean 2 für einen Monat zu testen. Jesse Marty erläutert: «Nur weil etwas einmal demonstriert wird, bedeutet das nicht, dass es funktioniert. Während des Testmonats entdeckten wir mehrere Anwendungen für die Trockeneisreinigung und wir konnten die Testphase sogar noch einmal um einen Monat verlängern.»

Besonders beeindruckte Silac die Schnelligkeit der Reinigung, ohne den Produktionsprozess erheblich zu unterbrechen. Man kann nun kurz die Produktion anhalten, die Werkzeuge im aufgeheizten Zustand reinigen und nach nur 5 Minuten die Produktion fortsetzen. In Zeiten steigender Energiepreise erweist sich dies als erheblicher Kostenvorteil. Die Handhabung war ebenfalls ein wichtiger Faktor, und das Cold Jet Strahlgerät erwies sich als einfach und intuitiv. Jesse Marty betont: «Die Preise sind im Vergleich zu anderen Geräten zwar höher, dafür hebt sich Cold Jet deutlich ab und kann dies auch rechtfertigen. Wer billig kauft, kauft zweimal.»

Reinigungszeit drastisch reduziert

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gungszeit von 5 Stunden auf 50 Minuten reduziert werden. Die Qualität ist deutlich besser, da Silac jetzt wieder täglich reinigt. «Manchmal war der Reinigungsaufwand so gross, dass wir am Wochenende produzieren mussten, um die Nachfragen zu erfüllen. Jetzt können wir die Kundenanforderungen innerhalb der 5-Tage-Wochen erfüllen. Und wir freuen uns, dass unser Kunde wieder zu 100% zufrieden mit der optischen Qualität der Teile ist», fügt Marty hinzu.

Die entscheidenden Vorteile für Silac und die Gründe für den Kauf der i³ MicroClean 2 liegen in der Zeitersparnis bei der Reinigung, den Kosteneinsparungen, der gesteigerten Produktion und dem geringen Aufwand für die Reinigung, da die Spritzgussformen nicht mehr ausgebaut werden müssen. Die Mitarbeiter haben nun mehr Zeit für andere Aufgaben, da die tägliche Reinigungszeit von einer Stunde auf nur noch 10 Minuten reduziert wurde. Marty fährt fort: «Inzwischen setzen wir Trockeneis auch zur Reinigung unserer Spritzgusszylinder ein. Die Schnecke wird im heissen Zustand rausgezogen und ein Mitarbeiter beginnt sofort mit der Reinigung. Das funktioniert hervorragend. Zudem haben wir unsere gesamte Produktion optimiert, alte Maschinen mit jahrzehntealten Verunreinigungen gehören der Vergangenheit an.» Silac ist mit den Ergebnissen äusserst zufrieden.

Kontakt

www.coldjet.com www.silac.ch n

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Verschluss vor der Reinigung. (Bild: zVg) Verschluss nach der Reinigung. (Bild: zVg)
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PVC-Rohre: Ein wachsender Markt

Effiziente Extrusion dank neuem PVC-Rohrkopf

Im Jahr 2022 machte PVC 9,1% der in der EU hergestellten 58,7 Millionen Tonnen Kunststoff aus. Auf dem europäischen Markt für Rohre für Bauzwecke wurden etwa 6,3 Millionen Tonnen PVC verbraucht, davon 60% Hart-PVC-Rohre und 40% Weich-PVC-Rohre. Wie der jüngste Euroconstruct-Bericht zeigt, hat sich der Bausektor in den letzten drei Jahren in fast allen Mitgliedstaaten der Eurozone stark erholt, wobei für den Dreijahreszeitraum 2020–2023 eine Wachstumsrate von +2,1% berechnet wurde.

Die Herstellung von PVC-Rohren ist durch zahlreiche Herausforderungen gekennzeichnet: grosser Durchmesserbereich, Rohrfestigkeit, gleichbleibende Qualität des extrudierten Produkts und Minimierung des Abfalls. Die Leistung einer Anlage hängt daher nicht nur von der Optimierung des einzelnen Extrusionsprozesses ab, sondern auch von der Fähigkeit der Anlage selbst, ein hohes Mass an Produktionsflexibilität zu erreichen, um die heterogenen Anforderungen der verschiedenen Rohranwendungen zu erfüllen. Ausserdem machen die physikalischen Eigenschaften von PVC den Extrusionsprozess besonders heikel. Dieses Polymer zeichnet sich nämlich durch eine hohe Wärmeempfindlichkeit aus und neigt dazu, sich bereits bei 180°C zu zersetzen, einem Wert, der nahe seiner Schmelz temperatur liegt. In diesem Sinne ist es notwendig, die Verweildauer im Kopf zu begrenzen, um die Qualität der Ausgabe nicht zu beeinträchtigen. Nach dem Aufschmelzen fliesst das Material in den Zylinder, so dass die wichtigsten zu kontrollierenden Parameter

die Zylindertemperatur, der Durchsatz des Extruders, die Schneckendrehzahl, der Druck und die Schmelzetemperatur sind.

Einrichtzeit reduzieren

Aufgrund der zunehmenden Produktionsflexibilität und der einzuhaltenden Parameter für das Einrichten einer Extrusionsanlage besteht die Notwendigkeit, die Einrichtzeit von Extrusionsanlagen zu reduzieren. Im speziellen Fall von PVC-Rohren erfordert die Änderung des Durchmessers und der Dicke des Produkts eine komplexe Einrichtung, die durch den horizontalen Einbau neuer Komponenten, die Neukalibrierung und die Anpassung der Konfiguration der gesamten Anlage gekennzeichnet ist, was insgesamt 83 Stunden/Jahr an nicht direkt auf die Produktion ausgerichteter Arbeit bedeutet.

Branchenkenntnisse machen den Unterschied Bausano – ein international führendes Unternehmen in der Entwicklung und Herstellung von massgeschneiderten Extrusionsanlagen für die Kunststoffverarbei -

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Mehrfachdurchmesserkopf für die PVCRohrextrusion, aus C45-Kohlenstoffstahl hergestellt und in einen MD 92/30 Nextmover Doppelschneckenextruder eingebaut. (Bilder: Bausano)

tung – hat auf diese Herausforderung mit der Entwicklung eines innovativen PVCRohrkopfes reagiert, der einen Durchmesserbereich von 125 mm bis 400 mm mit niedrigen Durchflussraten (ca. 500 kg/h) abdecken kann, wobei Materialabbau und übermässige Verweilzeiten in einem perfekten Gleichgewicht zwischen Volumen, Durchflussrate und Produktionsbereich vermieden werden.

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Mehrfacher Kundennutzen

Diese einzigartige Lösung von Bausano ist nicht nur kompakt, sondern reduziert auch die Anzahl der Köpfe von zwei auf einen, was sich für die Kunden positiv auswirkt, sowohl was die Gesamtinvestition als auch was die kürzeren Rüstzeiten betrifft. Darüber hinaus erleichtert der modulare Aufbau einiger Teile des Kopfes dem Bediener die Reinigung und Wartung bei der Montage und Demontage. Der Spezialkopf wurde dann mit einem MD 92/30 Nextmover-Extruder ohne Induktion kombiniert, der mit speziell entwickelten Schnecken ausgestattet ist, um verschiedene Trockenmischungen zu verarbeiten, von den am stärksten bis zu den am geringsten belasteten.

zweigung, Zerlegung) gibt. Mit Hilfe eines Kapillarrheometers und einer fluiddynamischen Simulationssoftware analysierte das Projektteam die rheologischen Kurven eingehend, um das Design des neuen Extrusionskopfes und der Schnecken zu optimieren und das Verhalten des Materials während des gesamten Bearbeitungsprozesses genau vorherzusagen.

Effizient Produzieren

Technologische Spitzenleistungen sind das Ergebnis des konsolidierten Know-how des Unternehmens bei der Entwicklung von kundenspezifischen Extrusionssystemen. Bausanos neue Lösung zeichnet sich durch den kompakten, modularen und verchromten C45-Kohlenstoffstahl-Mehrfachdurchmesserkopf in der Oberfläche, in der das Material fliesst, sowie durch den Zylinder und die nitrierten Schrauben aus. Letztere wurden speziell für das Modell S16 entwickelt, um eine hohe Leistung mit verschiedenen Trockenmischungen zu gewährleisten. Die Linie wurde ausserdem mit drei volumetrischen Dosiereinheiten ausgestattet – eine für PVC, eine stabilisierende zur Verhinderung von Verbrennungen und eine für den Master, mit zwei entgegengesetzten Fräszonen vor der Entgasung, die die Zufuhr- und Gelierkapazität erhöhen und vorwegnehmen, sowie mit einem End-of-Line mit Tank, einem InkJet-Marker, einem Antrieb, einer Schneidemaschine und einem Rohrverbreiterungsgerät.

Simulation und Analyse

Bei der Konstruktion arbeitete Bausano wissenschaftlich innerhalb sehr enger Parameter in Bezug auf die Verdichtungswerte und die Verweilzeit des Polymers. Zu diesem Zweck wurden die gesammelten Informationen zunächst mit einem Brabender-Plastikographen verarbeitet. Im Einzelnen wurden die Ausgangsmaterialien in die Kammer geleitet, wo sie erhitzt werden und zwischen zwei gegenläufigen Rotoren Scherspannungen ausgesetzt sind. Während der Bearbeitung hat das Entwicklungsteam das auf die rotierenden Schrauben ausgeübte Drehmoment gemessen, was Aufschluss über die Viskosität der Schmelze und damit über die durch die Bearbeitung verursachten Veränderungen des Systems (Gelbildung, Ver-

«Die grosse Herausforderung in Bezug auf die Effizienz der Produktion besteht darin, angesichts der immer vielfältigeren Nachfrage und der knappen Lieferfristen eine hohe Sortenvielfalt mit einem geringen Produktionsvolumen zu kombinieren, ohne dabei Kompromisse bei der Qualität einzugehen», erklärt Massimiliano Fenili, Technischer Leiter bei Bausano, und fügt abschliessend hinzu: «Bausano ist bestrebt, Anlagen mit einem OEEWert von annähernd 80% zu bauen, damit die Kunden immer flexibler, energieeffizienter und abfallfrei produzieren können.»

Kontakt www.bausano.com n

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Fluiddynamische Simulation. Die Software, die von Bausano zur Optimierung des Designs von den neuen Extrusionsköpfen eingesetzt wird. Modell des massgeschneiderten PVC-Rohrkopfes gestaltet von Bausano

Ultraschall in der Praxis

Ablagerungen in Maschinen reduzieren

Mit Ultraschall lassen sich Ablagerungen – beispielsweise in Flaschenreinigungsmaschinen – deutlich reduzieren, Reinigungsintervalle verlängern und Stillstandszeiten verkürzen, von Energie- und Ressourceneinsparungen ganz zu schweigen. Der deutsche Mineralbrunnen Staatlich Bad Meinberger nutzt das einfache Verfahren in der Praxis – und ist begeistert.

«Wir zählen zu den Vorreitern in puncto Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz», erklärt Robert Mühlenweg, Betriebsleiter der Technik und Logistik bei dem Getränkehersteller. «Deshalb besuchen Branchenkollegen uns gerne und schauen sich an, wie wir unseren Wasser- und Energieverbrauch reduzieren.» Als mittelständischer Abfüller sei es wichtig, mit der Zeit zu gehen, findet er. Und nicht nur das: «Indem wir an unsere Grenzen gehen, sorgen wir in unserer Industrie gelegentlich für ein gewisses Aufsehen.» Wenn er und sein Kollege Jannis Maas, der bei Bad Meinberger als Betriebsleiter für die Produktion und Versorgung zuständig ist, über die Senkung des CO2-Ausstosses sprechen, dann meinen sie echte Klimaneutralität und nicht Kompensation durch den Kauf von Zertifikaten. Aufgrund dieser Haltung und den daraus resultierenden Erfolgen geniessen die beiden innerhalb der

Geschäftsführung hohes Vertrauen und viele Freiheiten. Dazu Maas: «Um die verschiedenen Verbrauchswerte weiter zu verbessern, probieren wir oft Neues und manchmal Experimentelles aus.»

Einen solchen neuen Pfad hat man im März 2022 gemeinsam mit KHS beschritten – übrigens nicht zum ersten Mal, verbindet den Mineralbrunnen mit dem Dortmunder Systemanbieter doch eine lange Technologiepartnerschaft. Immer wieder bietet sich der Abfüller für den nahegelegenen Maschinen- und Anlagenbauer als verlängerte Werkbank und Pilotkunde an, um Neu- und Weiterentwicklungen unter realen Bedingungen zu testen und gegebenenfalls Feinjustierungen vorzunehmen.

Vom Schiffsbau in die Getränkeindustrie

Dieses Mal handelte es sich jedoch nicht um eine neue Technologie, sondern um

Die patentierte EconPlastTechnologie reduziert den Energieverbrauch für das Plastifizieren deutlich. 40 % geringere Heizleistung und rund 60 % weniger Energieverluste beim Dosieren

Mit dem Resultat sehr zufrieden sind (v. l.): Jannis Maas, Bad Meinberger, Kathrin Gareis, KHS (Service), Robert Mühlenweg, Bad Meinberger, Dirk Dünnhaupt, KHS (Vertrieb). (Bilder: KHS/Frank Reinhold)

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Die Ultraschall-Aktoren versetzen an bestimmten Maschinenkomponenten die darin befindliche Flüssigkeit in minimale Schwingungen – hier zum Beispiel am Spritzrohr einer KHS-Reinigungsmaschine.

ein Verfahren, das bereits in einem komplett anderen Bereich, dem Schiffsbau, seit Jahren bewährt ist und nun auf die Getränkeindustrie übertragen wird: KHS Hasytec Dynamic Biofilm Protection ist ein einfaches Plug-and-Produce-Produkt, bei dem Ultraschall-Aktoren an bestimmten Maschinenkomponenten die darin befindliche Flüssigkeit in minimale Schwingungen versetzen. Aktuell steht das System sowohl für Reinigungsmaschinen als auch für Pasteure zur Verfügung – sei es für Neumaschinen oder auch als Umbau für bestehende Anlagen.

Bei Bad Meinberger ist das Dynamic Biofilm Protection System derzeit mit 2 Steuereinheiten und 12 Ultraschall-Aktoren in Betrieb.

Bei Bad Meinberger verringert Dynamic Biofilm Protection zum Beispiel in den Spritzrohren der KHS-Reinigungsmaschine Innoclean EE die Ablagerung von Biofilm, Kalk und Fasermaterial von Papieretiketten. Ohne das System ist es in der Vergangenheit immer wieder zu einer Versteinung gekommen, deren Entfernung mit erheblichem Aufwand verbunden war. «Gerade die Kombination aus Papier und Kalk hat uns vor eine echte Herausforderung gestellt», sagt Maas. «Da mussten unsere Kollegen häufig mit dem Meissel ran.»

Ultraschall statt Kraftakt

Anstrengend bei der Reinigung von Maschinenteilen ist nicht nur die zeitraubende körperliche Arbeit. Gerade in der Hochsaison, wenn der Betrieb an seiner Kapazitätsgrenze läuft, bereitet ausserdem die Suche nach dem richtigen Zeitpunkt für ein Reinigungsintervall Kopfzerbrechen: «Vor der Installation der Ultraschallwandler musste die Maschine spätestens alle zwei Monate auf ihren Versteinungsgrad hin überprüft, gesäuert und teilweise auseinandergebaut werden, um die entstandenen Ablagerungen zu entfernen. Das hat einen ganzen Tag gedauert, den man in der Produktionsplanung blocken oder auf das Wochenende schieben musste. Und auch wenn das Team grundsätzlich motiviert ist, in der Hochsaison auch mal eine Samstags- oder Sonntagsschicht zu leisten, wenn es nötig ist, reisst sich verständlicherweise niemand um diese anstrengende und unproduktive Arbeit», betont Maas.

Seit rund 18 Monaten ist das Dynamic Biofilm Protection System bei Bad Meinberger mit 2 Steuereinheiten und 12 UltraschallAktoren nun in Betrieb. «Zum Einsatz des Systems hat uns vor allem das Vertrauen in KHS bewogen», erinnert sich Mühlenweg. «Und natürlich hat uns die Tatsache überzeugt, dass das Verfahren selbst bei riesigen Containerschiffen bereits seit Jahren problemlos angewendet wird.» Der Grund dafür ist leicht nachzuvollziehen: Anstelle einer konstanten Dauerfrequenz werden lediglich Impulse benötigt, um die

„Hand in Hand mit der Industrie und mit Forschungsinstitutionen bilden wir die Zukunft der Kunststofftechnologie der Schweiz.“
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KUNSTSTOFFTECHNOLOGIE FÜR DIE ZUKUNFT

Flüssigkeit in Schwingung zu versetzen und die darin enthaltenen Schwebstoffe in Bewegung zu halten.

Autark und wartungsfrei

Schliesslich habe bei den beiden Ingenieuren die Neugier überwogen und dazu geführt, dass der Mineralbrunnen die Technik als einer der ersten Getränkebetriebe eingesetzt hat. «Das war eine der besten Entscheidungen, die wir je getroffen haben», freut sich Mühlenweg. «Wenn wir früher häufig eine komplette Bruchkarre mit den Ablagerungen gefüllt haben, ist es inzwischen kaum noch ein 20-Liter-Eimer. Und in diesem Jahr haben wir bisher nicht eine einzige Säuerung durchführen müssen. Das System läuft komplett autark und praktisch wartungsfrei.» Maas erklärt schmunzelnd: «Die neue Lösung macht sich bei uns bemerkbar, in dem sie sich eben nicht bemerkbar macht. Oder – um es anders auszudrücken: Der beste Service ist der, den man nicht braucht.»

Auch in seinen Nachhaltigkeitsbestrebungen wird Bad Meinberger durch den Einsatz des neuen Verfahrens unterstützt. «Auf der einen Seite bringt das Dynamic Biofilm Protection System eine erhebliche Verlängerung der Reinigungsintervalle und verkürzte Stillstandszeiten, die zudem eine signifikante Mehrproduktion ermöglichen», betont Kathrin Gareis, Product Manager Service bei KHS. «Auf der anderen Seite werden durch das Verfahren die Verbräuche von Wasser, Wärme, Strom und Chemikalien wie Zitronensäure zum Säuern der Komponenten deutlich verringert. Neben der dadurch erzielten Senkung der Betriebskosten trägt das vor allem zur Energie- und Ressourceneinsparung bei, die für unseren Kunden so wichtig ist.»

Potenzial für Ressourceneinsparungen

In diesem Sinne achten Mühlenweg und Maas penibel auf die Qualität der Lauge in ihrer Reinigungsmaschine: Deren Volumen beträgt immerhin rund 40 Kubikmeter, die – würde man sie verwerfen – erst auf Temperatur gebracht und jedes Mal aufs Neue mit Chemikalien versetzt werden müssten. So wird im Abfüllbetrieb kontinuierlich filtriert und Frischwasser beziehungsweise Lauge nur in dem Umfang zudosiert, wie etwa durch die abgelösten Etiketten verloren geht. Parallel hat man bei Bad Meinberger aufgrund spezifischer Prozessparameter mit höherem Belagsrisiko die Laugentemperatur mit Hilfe enger Laborbegleitung abgesenkt. «Die meisten Getränkehersteller nutzen höhere Temperaturen, aber das ist nicht unsere Ambition», stellt Mühlenweg klar. «Angesichts der hohen Kosten der Wärmeerzeugung denkt man in der Branche aktuell allerdings um. Viele unserer Kollegen könnten unserem Beispiel folgen.»

Dem stimmt Gareis uneingeschränkt zu und sieht dank Dynamic Biofilm Protection nicht nur deutlich reduzierte Ablagerungen und längere Intervalle zwischen den Reinigungszyklen bei aktuellen sowie künftigen KHS-Kunden, sondern auch ein Potenzial für Energie- und Ressourceneinsparungen.

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Hyperloop – TUM München gestaltet die Zukunft

Futuristische Technologie mit Hightech-Klebstoff

Der Hyperloop ist ein in der Entwicklung befindliches Transportmittel, das in Zukunft mit Geschwindigkeiten von bis zu 1250 Stundenkilometern durch eine Vakuumröhre rasen soll. Der Unternehmer Elon Musk stellte das Konzept erstmals im August 2013 vor. Zwei Jahre später rief der Tesla-Chef die «Hyperloop Pod Competition» aus. Bei diesen Wettbewerben, die drei Jahre in Folge stattfanden, traten verschiedene Teams aus aller Welt gegeneinander an. Sie alle stellten funktionierende Prototypen vor, wobei der Fokus auf Design, Technik und Schnelligkeit lag.

Unter den Wettbewerbsteilnehmern befand sich auch ein Team der Technischen Universität München (TUM). Die junge Forschungsgruppe gewann zweimal den Preis für die schnellste Kapsel, welche zuletzt eine Spitzengeschwindigkeit von 482 Stundenkilometern erreichte. Dieser Durchbruch führte zur ersten europäischen Teststrecke in Ottobrunn bei München. Am 10. Juli 2023 fand dort die weltweit erste Fahrt unter Vakuumbedingungen mit Passagieren statt. Noch ist die Fahrt durch die enge Röhre Zukunftsmusik. Doch schon jetzt gibt es Licht im und am Ende des Tunnels für die TU München. Denn durch den MMA-Hochleistungsklebstoff technicoll 9414 von Ruderer Klebetechnik wird die innovative Passagierkapsel noch besser wahrgenommen.

San Francisco - Los Angeles in 30 Minuten

Von San Francisco nach Los Angeles in 30 Minuten. Das ist die Vision von Tesla-Chef Elon Musk. 2013 präsentierte er der Welt seinen Mobilitätstraum: den HyperloopTrain. Eine Mischung aus Überschallflugzeug, Highspeed-Train und Luftkissenboot. Wird sein Traum wahr, rasen Passagiere in Kapseln, sogenannte Pods, mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit von 1250 Kilometern pro Stunde durch Röhren aus Stahl oder Beton. Zum Vergleich: Die Schallgeschwindigkeit liegt bei etwa 1235,5 Stundenkilometern. Der Antrieb erfolgt entweder mittels Magnetschwebetechnik oder Elektromagnettechnik, sodass die Kapseln nahezu reibungslos auf einem Luftpolster gleiten. Bei beiden Antriebsarten herrscht in den Röhren ein sehr

niedriger Luftdruck, nah an einem absoluten Vakuum.

Teststrecke in Europa

Die erste Personenfahrt unter Vakuumbedingungen fand am 10. Juli 2023 in Otto brunn bei München statt. Es ist die erste Hyperloop-Teststrecke in Europa, die für den Passagierbetrieb unter Vakuumbedingungen zertifiziert ist. Umgesetzt werden konnte sie dank eines Studententeams der Technischen Universität München (TUM). Diese hatten ein paar Jahre zuvor an einem Wettbewerb unter dem Namen «SpaceX Hyperloop Pod Competition» teilgenommen, der von Elon

Musk ins Leben gerufen wurde, um die Entwicklung des Hyperloops zu beschleunigen.

Auf der 1,6 Kilometer langen Teststrecke in Hawthorne (Kalifornien) erreichte die Kapsel des WARR (Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft für Raketentechnik und Raumfahrt) Hyperloop Teams der TUM am 29. Januar 2017 die höchste Geschwindigkeit.

Lichtstreifen anbringen

Bei der ersten Passagierfahrt im Sommer 2023 bekam man einen ersten Eindruck von der in der Entwicklung befindlichen Mobilitätslösung der Zukunft. Auf einer

Die Lichtdiffusoren am Rand der Kapsel sind mit dem Hochleistungsklebstoff technicoll 9414 angebracht worden. (Bilder: TUM)

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Teststrecke von 24 Metern schaffte die Kapsel eine Spitzengeschwindigkeit von 16 Stundenkilometern. Das TUM Hyperloop Team visiert mit ihrer Technologie Geschwindigkeiten bis zu 900 Stundenkilometern an. Ihr System besteht aus einem Netzwerk aus Röhren mit einem Durchmesser von rund vier Metern, einem Passagiermodul sowie einer Betriebsleitzentrale samt Steuerung und Vakuumpumpen. An den Röhren befinden sich Lichtdiffusoren, die durch LEDs für eine gleichmässige Ausleuchtung sorgen. Auch an den Aussenrändern der Passagierkapsel findet man eine LED-Beleuchtung. Um diese markanten, leicht gewölbten Lichtstreifen anzubringen, hat das TUM Hyperloop Team auf den kristallklaren 2-K MMA Klebstoff technicoll 9414 der Ruderer Klebe technik zurückgegriffen.

Transparenter Klebstoff

Massgeblich für diese Entscheidung war, dass dieser Hochleistungsklebstoff eine transparente Klebefuge bildet und die Optik nicht im Geringsten beeinträchtigt. Die Klebestellen sollten nahtlos mit den hochwertigen Kunststoffoberflächen abschliessen und den sanften Lichteffekt unterstützen, was auch gelungen ist. Durch seine gute Flexibilität, ausgezeichnete Klebekraft sowie hohe Temperaturund Medienbeständigkeit verlängert technicoll 9414 zudem die Lebensdauer und Haltbarkeit der Lichtdiffusoren selbst bei Hochgeschwindigkeiten.

Ob der Hyperloop in Zukunft eine sichere, nachhaltige und wirtschaftlich tragfähige Lösung für die Transportprobleme in Europa und auf der ganzen Welt sein wird, bleibt abzuwarten. Aber sollten Sie eines Tages tatsächlich in diesem megaschnel -

len Transportmittel sitzen, dann denken Sie daran: Ein Milliardär wollte mit VakuumTunneln die Welt verbinden, aber es war ein Klebstoff, der Licht in diese Zukunftsvision gebracht hat.

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Stoffkreislauf für Polyolefinfolien

Verpackungsfolien im Fokus

Seit eineinhalb Jahren untersuchen das Österreichische Forschungsinstitut für Chemie und Technik (OFI) und die Montanuniversität Leoben Verpackungsdesigns und Sortiertechniken, um die Rezyklatqualität von recyclingfähigen Lebensmittelverpackungen anzuheben – mit vielversprechenden Ergebnissen.

Im Projekt «flex4loop» erforschen 23 Partner das Potenzial der Kreislaufschliessung bei kleinteiligen Polyolefinfolien für Lebensmittelverpackungen. Von wissenschaftlicher Seite unterstützen das OFI sowie der Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft und der Lehrstuhl für Kunststoffverarbeitung der Montanuniversität Leoben. Die Resultate sollen einen wesentlichen Beitrag zum Erreichen der höheren Recyclingquoten, die ab 2025 von der EU vorgeschrieben sind, leisten. Als Projektkoordinatoren fungieren der Kunststoff- und der Lebensmittel-Cluster.

PP-basierte Folien

Die Forscher stellten Rezyklate aus unterschiedlich zusammengesetzten Verpackungsfolien (Bedruckung, Kaschierklebstoff, Einsatz von EVOH als Barrierematerial) her und sammelten so Informationen zu den mechanischen Eigenschaften von primär PPbasierten Verpackungsfolien in der Spritzgiessanwendung, bei der Extrusion von Monomaterial und Dreischichtfolien sowie bei einer Extrusionsblasformanwendung. «Polypropylen (PP) stand dabei im Fokus, weil die meisten recyclingfähigen Lösungen diese Kunststoffart bevorzugen und dazu noch wenige Daten zur Verfügung stehen», erklärt OFI-Experte Michael Krainz.

Kaum Eigenschaftsveränderung

Die Versuche zeigten, dass die verwendeten Klebstoffe und Farbsysteme wenig bis keinen Einfluss auf die mechanischen Festigkeiten oder den MFR von hundertprozentigen Rezyklaten haben. Der Einsatz einer EVOH-Schicht reduziert die mechanischen Festigkeiten (E-Modul, Zugfestigkeit) leicht und erhöht die Dehnung. Die Kerbschlagzähigkeit wird durch den EVOHEinsatz kaum beeinflusst. Bei einem 30-prozentigen Rezyklateinsatz, wie es

An der Montanuniversität Leoben wurde die Sortiertechnik verbessert. (Bild: Montanuniversität Leoben)

künftig anzunehmen ist, verschwinden Eigenschaftsveränderungen, die bei den hundertprozentigen Rezyklaten teilweise noch zu erkennen sind, fast komplett.

Geruchssensorik

Extrusionsversuche an Dreischichtfolien aus PP und PE mit einem Rezyklatanteil von 25 bis 100 Prozent in der Mittelschicht zeigten, dass gute Folienqualitäten zu erzielen sind, die auch in den mechanischen Kennwerten nur kleine Abweichungen aufweisen. Kamen Druckfarben zum Einsatz, wurden bei der Geruchssensorik an PP- und PE-Folien mit Rezyklaten in der Mittelschicht sowie an den hundertprozentigen Rezyklaten nach reiner Extrusion (ohne Vakuumdekontamination) grössere Abweichungen deutlich. Bei aus 100 Prozent Regranulaten gefertigten Zugprüfstäben waren diese nur mehr geringfügig vorhanden. Somit dürften Bauteile aus bedruckten Verpackungsfolien nach einer

zusätzlichen Vakuum dekontamination auch bei einem Rezyklateinsatz von 100 Prozent keine relevanten geruchlichen Beeinträchtigungen aufweisen.

Monofolien und Flaschen

«Bei der Extrusion von hundertprozentigen Rezyklaten aus handelsüblichen, recyclingfähigen PP-Monomaterialfolien und PPVerbundfolien haben wir ebenfalls wertvolle Erkenntnisse hinsichtlich des Verarbeitungsverhaltens sowie der auftretenden Düsenablagerungen gewonnen. Eine genauere Analyse erfolgt im Laufe des Jahres», beschreibt Krainz. Ohne weitere Additivierung wurden bereits Folien und Flaschen aus dem Grossteil der Rezyklate hergestellt. Diese lieferten nach der mechanischen Bewertung ähnlich gute Ergebnisse wie jene aus dem Spritzguss. Auch die Sensorik an Blasformflaschen und Monofolien zeigte nur geringfügige bis schwache Geruchsabweichungen.

30 3–4/2024 KUNSTSTOFF XTRA Forschung/Entwicklung

LVP-Sammlung in Österreich

Der Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft an der Montanuniversität Leoben startete im ersten Projektjahr eine umfassende Analyse, die den aktuellen Stand der Leichtverpackung-Sammlung (LVP) in Bezug auf die PE- und PP-Monofolienfraktion darstellen soll. Die Kampagne untersucht das Trennverhalten und die anfallende Menge an LVP in der getrennten Sammlung in Österreich.

Sortierherausforderungen

Die Proben dienten als Inputmaterial für das bei «flex4loop» verwendete Nahinfrarotaggregat. Die Analyse verdeutlichte die Probleme beim Sortieren von Folien. Allen voran findet eine mangelnde Interaktion

zwischen den Proben und der Nahinfrarotstrahlung statt. Die zweite Herausforderung ist die Vielzahl an Multilayerfolien, die es zu erkennen und auszuschleusen gilt, um eine reine, mechanisch recyclebare Monolayerfolienfraktion zu generieren.

Transflektion statt Reflektion

Für beide Probleme fanden die Forscher Lösungsansätze. Eine Hardware-Adaption am Sortierstand verbessert die Interaktion zwischen den Proben und der Nahinfrarotstrahlung. Die anstelle der Reflektion mögliche Messung in Transflektion erlaubt die Gewinnung von Fingerprints bzw. Spektren mit hohem Informationsgehalt. Dieser ermöglicht eine differenzierte Unterscheidung der Materialart.

Verbesserte Klassifizierung

Neue Klassifikationsmodelle adressieren die Vielzahl an Materialkompositionen. Diese Modelle treffen auf Basis der verbesserten Spektren eine Klassifikationsentscheidung, die nicht mehr ausschliesslich auf Merkmalen wie dem Polymertyp beruht. Merkmale einer höheren Abstraktionsebene, die charakteristisch für Monolayer- bzw. Multilayerverpackungsfolien sind, werden ebenfalls in die Entscheidungsfindung miteinbezogen – ein Schritt in Richtung Monolayerfraktion, die anschliessend stofflich verwertet werden kann. Gleichzeitig entsteht eine Multilayerfraktion, die als Feedstock für derzeit in

Wir planen

der Entwicklung befindliche Methoden des chemischen Recyclings dienen kann.

Erhöhte Genauigkeit

Dieser Ansatz macht bisher thermisch genutzte Stoffströme verwertbar und verbessert die Sortiertiefe. Die Klassifikationsmodelle nutzen neuronale Netzwerke und erreichen Genauigkeiten von etwa 85 Prozent. Eine Selektion der relevantesten Spektralbereiche hat ausserdem die Datenmenge reduziert, was wiederum die Vorhersagegeschwindigkeit erhöht. Diese minimierte Inferenzzeit ermöglicht das Verwenden der Klassifikationsmodelle inline im Betrieb.

Zukunftsaussicht

Aktuell geht es darum, die bisherigen Erkenntnisse zu vertiefen bzw. zu bestätigen. Bereits erarbeitete, recyclingfähige Verpackungslösungen in verschiedenen Ausführungen (mit und ohne Bedruckung sowie mit und ohne materialidentem Label) sollen im semi-industriellen Massstab untersucht werden. Dabei kommt die von der Montanuniversität Leoben entwickelte Sortiertechnik zum Einsatz. Die Ergebnisse sollen etwaige Schwachstellen des Verpackungsdesign aufzeigen. Diese gilt es im weiteren Projektverlauf zu optimieren.

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31 3–4/2024 KUNSTSTOFF XTRA Forschung/Entwicklung
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Geplante Weiterbildung zum Projektmanager Kunststofftechnik HFP. (Bilder: KUNSTSTOFF.swiss)

Neue Weiterbildung für die Kunststoffindustrie Umfrage zur geplanten Projektmanager-Weiterbildung

Um die Lücke zwischen Lehre und Hochschule in der Bildungslandschaft für die Kunststoffindustrie zu schliessen, arbeitet KUNSTSTOFF.swiss an einer Weiterbildung zum Projektmanager Kunststofftechnik HFP. Dazu braucht der Verband Ihre Hilfe.

Als OdA (Organisation der Arbeitswelt) verantworten wir bereits die Grundausbildung mit den beiden Lehrberufen Kunststofftechnologe/in EFZ und Kunststoffpraktiker/in EBA.

Auf dem Weg von der Lehre zu einem allfälligen Hochschulstudium klafft jedoch eine Lücke. Diese wollen wir mit einer Weiterbildung zum Projektmanager Kunststofftechnik HFP schliessen. Damit sichern sich Unternehmen schnell Fachkräfte mit dem nötigen Know-how, um Projekte effizient und kundenorientiert zum Ziel zu

führen. Ein wichtiger Schritt in diesem Projekt ist der Einbezug der Branche, denn nur so können wir die Weiterbildung exakt auf deren Bedürfnisse abstimmen. Die Weiterbildung richtet sich an Personen mit einer technischen Grundausbildung und Berufserfahrung. Durch die Weiterbildung erlangen diese neue Kompetenzen in allen für die Realisation von Kunststoffprodukten notwendigen Disziplinen und sammeln darin praktische Erfahrungen. Sie streben danach, in Projekten mehr Verantwortung zu übernehmen und diese erfolgreich zum Abschluss zu bringen.

Nutzen/Vorteile

Der Projektmanager Kunststofftechnik HFP ist eine anspruchsvolle, breit gefächerte Weiterbildungsstufe für technische Fachkräfte. Sie wird mit einem eidgenössischen Diplom abgeschlossen und eröffnet den Weg zu technischen Leitungsfunktionen in

Unternehmen der Kunststoffbranche. Die fachübergreifenden Kompetenzen können sowohl bei der Bauteilentwicklung, der Produktion als auch bei der Produktpflege zum Einsatz kommen. Dadurch eröffnet sich den Projektmanagern ein breites Tätigkeitsgebiet.

Mit der Beantwortung des Fragebogens leisten Sie einen wichtigen Beitrag zur Weiterbildung und zum Erhalt der Fachkräfte in der Kunststoffbranche.

Vielen Dank für Ihre wertvolle Unterstützung!

32 3–4/2024 Verband
www.kunststoff.swiss/umfrage

Agenda KUNSTSTOFF.swiss 2024

Entdecken Sie die neuesten Veranstaltungen von KUNSTSTOFF.swiss und bleiben Sie auf dem Laufenden mit unserer ständig aktualisierten Agenda auf www.kunststoff.swiss/Agenda/KUNSTSTOFF.swiss.

Impuls ­Treff für Entscheidungsträger der Kunststoffindustrie

Mitgliederversammlung 2024 in Dübendorf: Lassen Sie sich von einem neuen Format an einem spannenden Ort überraschen!

ERFA-Tagung in Rapperswil:

Ausbildung und Erfahrungsaustausch für Kontaktpersonen für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sowie Sicherheitsbeauftragte zu Themen wie Arbeiten in der Höhe und Evakuierung von Gebäuden.

ERFA-Tagung

«Der Impuls-Treff ist eine hervorragende Veranstaltung, regional und im kleinen Kreis. So gab es genug Gelegenheit für Fragen und kurze Diskussionen. Das komplexe Thema war fachkundig aufbereitet und sehr gut erklärt. Ich finde, die Impuls-Treffs sind ein gelungenes Format, um sich einen halben Tag einem aktuellen Thema zu widmen.»

Kontakt Kunststoff.swiss

CH-5000 Aarau

+41 62 834 00 65

d.rondinelli@kunststoff.swiss

www.kunststoff.swiss n

33 3–4/2024 Verband
Veranstaltung Wann
AG: Umgang mit künstlicher Intelligenz 19.04.24
BE: Umgang mit künstlicher Intelligenz 15.05.24
WT: Umgang mit künstlicher Intelligenz 23.05.24
LU: Umgang mit künstlicher Intelligenz 29.05.24
Elmar Bär, Head of Purchasing & Logistics, Flex Precision Plastics Solutions (Switzerland) AG.
Impuls-Treff
Impuls-Treff
Impuls-Treff
Impuls-Treff
13.06.24
18.06.24
in Olten: Ausbildung und Erfahrungsaustausch für Kontaktpersonen für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sowie Sicherheitsbeauftragte zu Themen wie Arbeiten in der Höhe und Evakuierung von Gebäuden. 25.06.24 Abschlussfeier 2024 in Aarau: Auch dieses Jahr feiern wir unsere Absolventinnen und Absolventen und zeichnen die Besten aus. 02.07.24 Impuls-Treff BS: Umgang mit künstlicher Intelligenz 22.08.24 Berufsbildungstagung: Die Tagung bietet eine hervorragende Gelegenheit, sich über aktuelle Entwicklungen in der Berufsbildung auszutauschen. 27.08.24 KOPAS – Einführungskurs: Einführungskurs der Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz für die Verantwortlichen im Betrieb. 28.08.24 OBA: Ostschweizer Bildungs-Ausstellung 29.08.24 BAM: Berufs- und Ausbildungsmesse 05.09.24 Impuls-Treff SG: Umgang mit künstlicher Intelligenz 18.09.24 Impuls-Treff ZH: Umgang mit künstlicher Intelligenz 24.10.24 ZEBI: Zentralschweizer Bildungsmesse 07.11.24 Impuls-Treff SH: Umgang mit künstlicher Intelligenz 27.11.24 Bild: Shutterstock

Werkzeugwender für komplexe Teile

Spritzgussformen sicher handhaben

Komplizierte Wendevorgänge gefährden Arbeiter und Werkstück. Ein elektromechanisch angetriebener Tool Mover dreht bis zu 80 000 kg schwere Bauteile kontrolliert und sicher.

Für das Wenden ihrer tonnenschweren Spritzgussformen nahm der Kunststoffhersteller Plastro Mayer GmbH bisher oft Kräne oder Gabelstapler zu Hilfe. Dabei können die wertvollen Werkstücke jedoch leicht kippen und unkontrolliert umschlagen. Die Folge sind kostspielige Beschädigungen an Werkstück und Betriebseinrichtungen – und schlimmstenfalls wird sogar Personal verletzt. Auch standardisierte Wendevorrichtungen sind nicht optimal auf besondere Gegebenheiten und Schwerpunkte des jeweiligen Bauteiles angepasst und weisen häufig zusätzlich gefährliche Scher­ und Quetschstellen auf. Plastro Mayer setzt deshalb seit Anfang des Jahres für das Wenden seiner Spritzgussformen und sonstigen Maschinenteile auf eine Sonderkonstruktion des Tool Mover ProTECH der Leiritz Maschinenbau GmbH. Dieser elektrisch betriebene Werkzeugwender ist in der Lage, Form­ und Maschinenteile stufenlos um bis zu 90 Grad sicher zu drehen, und entlastet die Mitarbeiter sowohl körperlich als auch zeitlich. Dabei wurde mithilfe von CAD ­ Daten über die zu bewegenden Werkzeuge für Plastro Mayer eigens eine Sonderanfer tigung umgesetzt, die optimal auf die Schwerpunktlage und Form der Werkzeuge ausgelegt ist. Gefährliche Scherund Quetschstellen eliminiert Leiritz durch eine standardmässig geschlossene Bauweise ohne Zugang zum beweglichen Innenleben.

Behelfsmässige Lösung «Auf bis zu 80 000 kg können die Werkstücke (Werkzeuge, Gussformen, Blechcoils, Papiercoils, Maschinenteile, etc.) kommen, die in vielen industriellen Betrieben jeden Tag gewendet werden müssen», weiss Sebastian Ehard, geschäftsführender Gesellschafter der Leiritz Maschinenbau GmbH. Wie viele andere Firmen nutzte auch der Kunststoffhersteller Plastro Mayer hierfür bisher behelfsmässig Krane und Gabelstapler, die jedoch nicht auf derartige Belastungen ausgelegt sind und dabei Schaden tragen können. Der Drehvorgang ihrer teuren Werkzeuge und Gussformen war hierbei aufgrund ihrer Beschaffenheit und Schwerpunktlage nicht ausreichend gesichert, sodass diese kippen, in die Seile fallen und durch die ruckartige Verlagerung beschädigt werden konnten.

Im schlimmsten Fall kann dabei sogar Personal verletzt werden. Zudem zögerte der aufwändige Drehvorgang die gesamten Produktionsabläufe hinaus. Vorrichtungen, die eigens auf diese Drehaufgaben ausgelegt sind, stossen dagegen schnell an ihre Grenzen, da sie sich kaum auf die individuelle Beschaffenheit und variierenden Schwerpunkte der jeweiligen Werkzeuge auslegen lassen. Zusätzlich weisen sie vielfach gefährliche Scher­ und Quetschstellen auf, die wiederum ein Sicherheitsrisiko für die Bediener darstellen.

Der Tool Mover ProTECH ermöglicht es uns, nicht nur unsere Aufgaben effizienter zu erledigen, sondern auch die körperliche Belastung unserer Mitarbeitenden zu reduzieren», erklärt der Werkzeugbauleiter. (Bild: Leiritz Maschinenbau GmbH)

Mehr Sicherheit und höhere Effizienz

Um dies beim Positionieren ihrer Werkzeuge und Gussformen im Zuge der Produktionsvorbereitung auszuschliessen, setzt Plastro Mayer seit Anfang 2023 auf den Tool Mover ProTECH von Leiritz. «Im Laufe der Zeit haben wir erkannt, dass herkömmliche Methoden den heutigen Anfor­

Startbereit für die Medienplanung 2024?

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34 3–4/2024 KUNSTSTOFF XTRA Sicherheit

derungen nicht mehr gerecht werden», berichtet der Werkzeugbauleiter von Plastro Mayer. Dieser elektrisch angetriebene Kipptisch ermöglicht nun einen sicheren und kontrollierten Wendevorgang von maximal 10 000 kg schweren Gussformen und Maschinenteilen um bis zu 90 Grad. Ein Kran oder Gabelstapler wird nur noch zum Aufladen des Bauteils auf die Vorrichtung benötigt. Im Anschluss daran sorgt ein Motor mit Frequenzumrichter für eine flüssige Bewegung der beiden Auflageplattformen bis die Form gewendet ist. Die Plattformen können zudem stufenlos auch bei weniger als 90 Grad fixiert werden, sodass die Werkstücke nicht unbeabsichtigt kippen. Zeitaufwändige, händische Schwerstarbeit bei Wendevorgängen entfällt damit gänzlich. «Der Tool Mover ProTECH ermöglicht es uns, nicht nur unsere Aufgaben effizienter zu erledigen, sondern auch die körperliche Belastung unserer Mitarbeitenden zu reduzieren», erklärt der Werkzeugbauleiter weiter. Das hat auch spürbare Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen und die allgemeine Zufriedenheit der Mitarbeiter. Das Unternehmen zeigt sich besonders begeistert von der Zeitersparnis, die sich durch die optimierten Prozesse erzielen lässt.

Sonderanfertigungen für spezielle Werkstücke

Die Bandbreite an Formen, Grössen und Gewichten von Werkstücken, Werkzeugen, Gussformen, Blechcoils, Papiercoils, Maschinenteilen, etc. die in industriellen Betrieben gewendet werden müssen, ist gross. Um für ihre speziellen Spritzgussformen trotzdem jederzeit einen sicheren Drehvorgang gewährleisten zu können, war es für Plastro Mayer von enormer Bedeutung, den Werkzeugwender auf die individuellen Gegebenheiten ihrer Werkzeuge anzupassen. Aufgrund der vielen unterschiedlichen Werkzeuge, die bei Plastro Mayer bewegt werden müssen, realisierte Leiritz eine Sonderanfertigung. «Im Vorfeld hat die Inhouse ­ Konstruktionsabteilung von Plastro Mayer uns CADDaten über ihr grösstes Werkzeug und solche mit ungleichmässigen Schwerpunkten, z. B. äussere Hydraulikzylinder oder Schieber, zur Verfügung gestellt», berichtet Ehard. «Anhand dieser Informationen konnten wir den Tool Mover exakt

auf die Bedürfnisse der Anwendung hin auslegen.»

Durch die besondere Betriebsstruktur mit hausinterner Fertigung kann Leiritz auf solche Sonderwünsche eingehen, ohne dass der Kunde grössere Lieferzeitverzögerungen in Kauf nehmen muss. «Von der Bestellung bis zur Lieferung und Installation Anfang 2023 sind lediglich 10 Wochen vergangen», erinnert sich der Werkzeugbauleiter. Dabei ist der Tool Mover frei gestaltbar und wurde für die Plastro Mayer GmbH in den Unternehmensfarben lackiert. «Um vor solchen Anpassungen sicherzustellen, dass der Werkzeugwender für die jeweils betriebseigenen Bedürfnisse in Frage kommt, arbeiten die Technikabteilungen des Kunden und Leiritz eng zusammen und lassen die konstruktive Gestaltung in eine Freigabezeichnung münden. Ehard betont, dass 50% der gefertigten Toolmover dem Leiritz­StandardGerät entsprechen und 50 % der Tool Mover mit Sonderausstattungen und ­anpassungen versehen sind. Die Abstufungen der Standard ­ Maschinen erfolgt in Tragkraftschritten 1,6 – 3,2 – 6,3 – 10 – 16 – 20 –32 – 40 to und Plattformgrössen von 700 × 700 mm bis 2000 × 2000 mm. Darüber hinaus werden auch Zwischen­ und Übergrössen regelmässig realisiert.

Sicherheit hat oberste Priorität «Sicherheit hat bei uns immer oberste Priorität, und mit dieser wegweisenden Technologie gehen wir gezielt den nächsten Schritt, um das Wohlbefinden unserer Mitarbeitenden zu erhöhen», so Plastro Mayer. Denn das moderne und sichere Design wird nicht nur bei Standardgeräten,

sondern auch bei Sonderanfertigungen eingehalten. Ausnahmslos jeder Tool Mover ist geschlossen gebaut, sodass keinerlei Antriebsteile oder bewegliche Elemente zugänglich sind. Auf diese Weise werden für die Mitarbeiter gefährliche Scher­ und Quetschstellen nahezu gänzlich vermieden. Zudem warnen ein optisches und ein akustisches Signal in Form eines Blitzlichtes und Tons umgebungsnahe Arbeiter bei Start des Wendevorgangs. Während des gesamten Wendeprozesses wird ein kontrollierter und sicherer Kippvorgang garantiert.

Für Plastro Mayer war die Qualität der für den Tool Mover verwendeten Komponenten von grosser Bedeutung. Weil Leiritz hier auf hochwertige Antriebe, Maschinenelemente und Materialien setzt, ist der Werkzeugwender besonders robust und wartungsarm, was auch die Instandhaltung der Anlage wesentlich erleichtert. Der Tool Mover stellt deshalb einen Schritt in eine Zukunft der modernen Arbeitssicherheit dar: «Insgesamt sind wir fest davon überzeugt, dass die Investition in den Tool Mover nicht nur für uns als Team, sondern auch für das gesamte Unternehmen von grosser Bedeutung ist», fasst der Werkzeugbauleiter von Plastro Mayer zusammen. «Schliesslich wollen wir uns kontinuierlich weiterentwickeln und sind immer auf der Suche nach modernen und sicheren Lösungen, die uns und unsere Mitarbeitenden voranbringen.»

Kontakt

www.plastromayer.de

www.leiritz­ maschinenbau.de n

35 3–4/2024 KUNSTSTOFF XTRA Sicherheit
Die Medizin- und Labortechnik setzt hohe Standards und benötigt anspruchsvolle Kunststoffspritzgussteile. (Bild: Plastro Mayer GmbH)

CAD-Konstruktion «Tank Einfüllstutzen Optimierung»

3D-Druck für die Formel 4

Zur leckagefreien Betankung eines Fahrzeugs aus der Formel 4 kommt eine Schnellkupplung zum Einsatz. Damit das reibungslos funktioniert, musste ein Kraftstoffkanister verstärkt werden. Dank 3D-Druck kam das Engineering Team schnell zu einer passenden Lösung.

Zur manuellen Betankung eines Formel 4-Fahrzeuges musste seither ein handelsüblicher Treibstoffkanister optimiert werden, um das Befüllen des Tankes zu ermöglichen. Der Tatuus F4 GEN II Rennwagen wurde mit einer leckagefreien Schnellkupplung der Marke «Stäubli Schnellkupplung SPT» ausgerüstet. Das GEN I Vorgänger Fahrzeug war mit einem normalen Tankeinfüllstutzen mit Deckel ausgerüstet und mit einem flexiblen Einfüllschlauch funktionierte das Betanken mit dem 20L Kanister ohne Probleme. Aufgrund der senkrechten Befüllung wird der Kraftstoffkanister kopfüber mit der Kupplung aufgesetzt. Die vorhandene Kunststoff Konstruktion ist jedoch zu schwach, um die Kräfte aufzunehmen. Da -

Das Engineering Team konstruierte einen

Erfolgreiche Betankung mit dem Ultem 1010 Adapter.

Das Bauteil wurde auf einem Fortus 900 Drucksystem aus dem FDM Material Ultem 1010 gefertigt. Es bietet eine Zugfestigkeit von 81 MPa, eine Hitzebe -

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KUNSTSTOFF XTRA Werkstoffe
«Nachhaltigkeit ist für uns kein Modewort»

In der Herstellung von technischen Kunststoffteilen tätig, investiert die Amsler & Frey AG laufend in neuste Anlagen, in neue Fertigungsverfahren und in wiederverwendbare Rohstoffe, um Energieeinsatz und Ressourcen zu optimieren.

Antriebskomponenten, Führungselemente oder Werkzeuge für die Medizin: Diese und viele weitere Teile produziert die Amsler & Frey AG aus Schinznach. Präzise gearbeitete Fertigteile sind seit 1968 die Kernkompetenz des Familienunternehmens.

Klare Managementziele definiert

Als Energiegrossverbraucher ist es dem Unternehmen schon immer ein Anliegen, Einsparungs-Optimierungen umzusetzen. «Nachhaltigkeit ist für uns kein Modewort», betont Geschäftsführer Daniel Lienammer. Definiert wurden klare Managementziele. Dazu zählen die CO2-Neutralität in der eige nen Wertschöpfungskette und die Reduktion des Energiebedarfs.

Von Abwärme bis Beleuchtung

Das Betriebsgebäude wurde bereits im Erstellungsjahr 1999 mit einer Wärmerückgewinnungsanlage für die ProduktionsAbwärme ausgestattet. Auch moderne Maschinen selbst sind ein Ansatzpunkt für eine sparsame Energieverwendung. Investiert hat die Amsler & Frey AG etwa in die Kompressorsteuerung. Seit 2021 konnte der Druckluftverbrauch markant gesenkt werden. Auch die Umstellung der Beleuchtung auf LED-Technik bringt Einsparungen.

Solarstrom und Ladeinfrastrukturen

Im Jahr 2023 wurde der Energiebedarf um vier Prozent reduziert. «Wir schöpfen die Einsparpotenziale kontinuierlich aus», unterstreicht der Geschäftsführer. Zusätzliche Effizienzvorteile erwartet er auch mit der neuen Photovoltaikanlage. Die auf einer Dachfläche von 3400 m2 installierten Module sollen einen Teil des Verbrauchs der Amsler & Frey AG decken. Hinzugekommen sind Schnellladestationen für Elektro-Autos.

Hohe Recyclingquote, neue Verfahren

Die Ressourceneffizienz kann das Unternehmen auch im Materialbereich stark beeinflussen. «Das eigene Kunststofflager bietet uns die Möglichkeit, für die herzustellenden Produkte optimale Dimensionen zu verwenden. Durch standardisierte und zertifizierte Prozesse werden Anfahrteile reduziert und die Ausschussquote minimiert. Additive Fertigungsverfahren tragen ebenfalls zur Ressourceneffizienz bei. Insbesondere der sogenannte 3DDruck bietet die Möglichkeit, mehrere Funktionalitäten in einem Teil zu vereinen. Das Unternehmen setzt auf eine hohe Recyclingquote. «Wir erarbeiten mit unseren Lieferanten neue Kunststoff-Lösungen und testen laufend alternative Kunststoffmaterialien, die aus bis zu 100 Prozent Recyclinganteil bestehen. Damit schonen wir

die Ressourcen maximal», illustriert Lienammer.

Das Unternehmen, das heute 60 Mitarbeitende, darunter sieben Lernende, beschäftigt, entwickelt sich laufend weiter. Dazu gehören nicht nur ein Ausbau des Angebots nachhaltiger Materialien und eine weitere Modernisierung des Maschinenparks, sondern auch moderne Fertigungsmethoden. 2020 wurde das Leistungsspektrum um die Baugruppenmontage mit Kunststoffteilen erweitert. Sie ermöglicht es, dank einem ganzheitlichen Verständnis für unterschiedliche Materialien, komplexe Baugruppen innert kürzester Lieferzeit herzustellen.

Kontakt

www.amsler-frey.ch

37 3–4/2024 KUNSTSTOFF XTRA Publire P ortage
https://www.shop.amsler-frey.ch/ n Energieeffiziente Teileproduktion
In Schinznach-Dorf produziert die Amsler & Frey AG technische Kunststoffteile wie z. B. Antriebskomponenten, Führungselemente oder Werkzeuge für die Medizintechnik. (Bild: zVg)

Durststrecke der Tech-Industrie hält an

Die Schweizer Tech-Industrie (Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie sowie verwandte Technologiebranchen) durchlebte ein schwieriges Jahr 2023. Im Vergleich zu 2022 reduzierten sich die Auftragseingänge um 8,4 Prozent, die Exporte um 2,6 Prozent und die Umsätze um 0,8 Prozent, berichtet Swissmem, führender Verband für KMU und Grossfirmen der Schweizer Tech-Industrie.

Der Umsatzrückgang von 0,8 Prozent sieht auf den ersten Blick nicht dramatisch aus. Inflationsbereinigt liegt er aber deutlich höher. Zudem akzentuierte er sich gegen Ende 2023 und erreichte im vierten Quartal -2,7 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode. Die generell noch guten Auf-

tragsbestände aus dem Vorjahr verhinderten einen markanteren Umsatzeinbruch.

Deutlich geringeres Auftragspolster

Die Auftragseingänge reduzierten sich im Vergleich zum Vorjahr um 8,4 Prozent. Die negative Dynamik bei den Auftragseingängen hat sich gegen Ende Jahr allerdings verlangsamt. Im vierten Quartal 2023 lagen sie 3,6 Prozent unter dem Stand der Vorjahresperiode und damit klar über dem Vorquartal. Die Kapazitätsauslastung erreichte im vierten Quartal 2023 87,1 Prozent und war damit noch leicht über dem langjährigen Mittel von 86,2 Prozent. Die Anzahl Mitarbeitende in der Tech-Industrie

betrug im vierten Quartal 2023 331 900. Die Beschäftigung lag damit 1,7 Prozent über der Vorjahresperiode und nur 500 Stellen unter dem Vorquartal.

Wenige positive Ausnahmen beim Export

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Die Güterexporte der Tech-Industrie sanken 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 2,6 Prozent und erreichten einen Wert von 70,5 Milliarden Franken. Bei den wichtigsten Warengruppen reduzierten sich die Exporte bei den Metallen um 9,0 Prozent, bei den Präzisionsinstrumenten um 2,0 Prozent und im Maschinenbau um 1,1 Prozent. Einzig bei der Elektrotechnik/Elektronik erfolgte ein leichtes Exportwachstum von 0,4 Prozent. Alle wichtigen Absatzregionen entwickelten sich negativ. Besonders Deutschland, der wichtigste Absatzmarkt, schwächelt. Sein Anteil an den Gesamtexporten ist im vierten Quartal auf unter 23 Prozent gefallen. Nur wenige Märkte legten zu. So stiegen z. B. die Ausfuhren nach Indien (+ 7,9 Prozent) und nach China (+ 9,3 Prozent im 4. Q.).

Ungewisse Aussichten für die Tech-Industrie

Die Schwierigkeiten im vergangenen Jahr sind primär auf die Industrierezession in praktisch allen wichtigen Märkten zurückzuführen. Stefan Brupbacher, Direktor Swissmem, schätzt die Lage wie folgt ein: «Der Grossteil der Firmen ist mit gut gefüllten Auftragsbüchern in den Abschwung gestartet. Davon zehrten sie im vergangenen Jahr, was den Umsatzrückgang in Grenzen gehalten hat. Der markante Rückgang bei den Auftragseingängen ist jedoch besorgniser-

regend. Die Firmen haben aber trotz dieser schwierigen Situation noch nicht in grossem Umfang mit Kurzarbeit oder gar Entlassungen reagiert. Sie brauchen ihre Fachkräfte, um weiterhin mit Innovationen, Automation und Schweizer Qualität dem widrigen Umfeld zu trotzen.»

Wie sich das laufende Jahr entwickeln wird, ist schwierig einzuschätzen. Martin Hirzel, Präsident Swissmem, kommentiert: «Der Rückgang bei den Auftragseingängen hat sich im vierten Quartal 2023 abgeschwächt. Zusammen mit dem leicht positiven Trend bei den Einkaufsmanager-Indices und den jüngsten Korrekturen bei der Währung schürt dies die Hoffnung, dass die Talsohle des Abschwungs Mitte dieses Jahres erreicht sein könnte, wenn sich diese Entwicklungen fortsetzen.» Diese vorsichtig positive Erwartung teilen auch die Swissmem Mitgliedfirmen. Für die kommenden zwölf Monate rechnen 27 Prozent der befragten Firmen mit steigenden Aufträgen aus dem Ausland. Das sind sieben Prozentpunkte mehr als noch im vergangenen Herbst. Wachstumsimpulse erwarten sie vor allem aus Indien, China, Deutschland und den USA. Dem gegenüber rechnen 37 Prozent der Unternehmen mit weiterhin sinkenden Aufträgen. «Die Lage ist sehr fragil», warnt Hirzel. «Der Schweizer Franken ist gegenüber dem Euro im Vergleich zur Kaufkraftparität nach wie vor um rund 5 Prozent überbewertet. Ein erneuter Aufwertungsschub könnte die Abwärtsspirale umgehend wieder verstärken».

www.swissmem.ch

38 3–4/2024 KUNSTSTOFF XTRA AUS DER BRANCHE

Deutscher Weltmarktführer

Jedes Jahr listet die Universität St. Gallen, in Kooperation mit der Akademie Deutscher Weltmarktführer, 451 deutsche Weltmarktführer auf. Die Grundlage liefert eine Datenbank mit derzeit rund 1300 Einträgen potenzieller Weltmarktführer. Die motan Gruppe wurde auch dieses Mal wieder zum Weltmarktführer ernannt. Kriterien zur Wahl sind: Weltmarktführen-

de Unternehmen müssen in einem relevanten Marktsegment beim Umsatz weltweit die Nummer eins oder zwei sein. Der Umsatz muss mindestens zu 50 % im Ausland und auf drei Kontinenten erzielt werden. Zudem muss der Sitz der Eigentümer, zumindest zum Teil, in Deutschland sein.

www.motan-group.com

Neue Geschäftsleitung

Per 1. Januar 2024 hat das Schweizer Mutterhaus ToolTemp AG 100 Prozent der Aktien an der Tool-Temp Asia Pte Ltd mit Sitz in Singapur übernommen. Dereck Tan hat als neuer Geschäftsführer die operative Leitung der erfolgreichen asiatischen Niederlassung inne.

Der langjährige Teilhaber, Hubert Nerlich, hat seine Anteile dem Mutterhaus in der Schweiz übertragen. Er wird der ToolTemp Asia Pte Ltd jedoch weiterhin als Direktor (Member of the Board) unterstützend zur Seite stehen.

Mit Dereck Tan, langjähriger Mitarbeiter im Bereich Business Development und Verkauf, konnte ein sehr erfahrener und loyaler Mitarbeiter neu als General Manager der Tool-

Temp Asia Pte Ltd gewonnen werden. In seiner Funktion ver antwortet er die Geschäftsent wicklung der Tool-Temp Asia Pte Ltd mit den Tochtergesell

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Zusammenarbeit mit den loka len Vertriebspartnern soll intensiviert und ausgebaut werden.

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Job und Karriere –wissen was läuft!

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monatliche Zeitschrift –immer informiert!

Swiss Engineering STV Fachgruppe Kunststofftechnik

www.swissengineering.ch/fachgruppe-kunststofftechnik

Der Berufsverband der Ingenieure und Architekten in der Schweiz

39 3–4/2024 KUNSTSTOFF XTRA AUS DER BRANCHE
Dereck Tan, General Manager Tool-Temp Asia Pte Ltd, Jasmine Koller, CEO Tool-Temp AG, Marco Pellegrino, CSO Tool-Temp AG. (Bild: Tool-Temp)
Mitglied der Fachgruppe Kunststofftechnik!

Energie

der Kunststofftechnik – jetzt auch in Englisch

Kaiser, W., Schlachter, W.: Energy in Plastics Technology. Carl Hanser Verlag München, 2023. ISBN 978-1-56990898-3.

Nun gibt es das wertvolle, 2019 erstmals erschienene Werk auch in englischer Sprache. Es ist aber weit mehr als eine Übersetzung. Die beiden Autoren, als Kunststoffspezialist und Thermodynamiker bekannt, haben für diese Neuausgabe den Inhalt gründlich überarbeitet und angereichert und, wo sinnvoll, auch umgestellt. Unverändert ist das überzeugende Konzept des Buches. Im ersten, einführenden Teil werden die Grundlagen der anspruchsvollen Materie auf dem Level eines Bachelorstudiums

präsentiert: Einführung, Eigenschaften und Verhalten der Kunststoffe, Thermodynamik, Fluidmechanik I, Wärmeübertragung. Der vertiefende zweite Teil widmet sich auf MasterNiveau den Themen stationäre und instationäre Wärmeleitung,

Thermodynamik der Trocknungsprozesse, Fluidmechanik II und, umfassend aktualisiert, Kunststoff-Recycling. Insgesamt 30 sinnvoll ausgewählte Grundlagenbeispiele mit einheitlich strukturierten, gut nachvollziehbaren Lösungen konkretisieren den didaktisch sauber dargebotenen Stoff dieser beiden Teile. Jedes Kapitel schliesst mit einer Zusammenstellung von Quellen und weiterführender Literatur. Methodisch wertvoll ist auch der dritte Teil des Buches mit 7 detailliert ausgearbeiteten, realitätsbezogenen Beispielen aus der Praxis der Autoren und Dritter, indem sie den Überblick über das Thema Energie in der Kunststofftechnik und das Verständnis der interdisziplinären

Biesinger übernimmt die Nagolder Erodiertechnik

Innerhalb der aktuellen Marktveränderungen in der Werkzeug- und Formenbau-Branche kann ein Spindelschaden gravierende Auswirkungen für ein Kleinunternehmen haben. Der 5-Mann-Betrieb Nagolder Erodiertechnik musste deshalb im November vergangenen Jahres Insolvenz anmelden. Das im 30 Kilometer entfernten Haigerloch ansässige Unternehmen Biesinger sprang kurzfristig ein und übernahm zum 1. Februar sowohl Maschinen als auch Mitarbeiter der Firma. «Wir wollten Verantwortung übernehmen und haben auch eine Chance gesehen, uns effizient neu am Markt zu positionieren. Durch die Übernahme schaffen wir Kapazitäten, gewinnen qualifizierte Mitarbeiter und neue Kunden. Dadurch sichern wir den Standort Haigerloch für die Zukunft», sagt

Zusammenhänge fördern. Der umfangreiche Sachwort-Index ermöglicht den raschen Zugang zu den speziellen Inhalten. Das ganze Buch ist durchdrungen von der Leitidee, die Ansprüche an die unverzichtbare Theorie mit den Bedürfnissen der Praktiker zu verbinden. Da dies hervorragend gelungen ist, eignet es sich bestens für Anwender, Lehrende und Lernende, die sich in der Kunststofftechnik mit Energiefragen zu befassen haben oder sich in die wichtige Thematik einarbeiten möchten.

www.hanser.de

Ingo Biesinger, der mit seinem Vater Gregor und seinem Bruder Jörg gemeinsam das Unternehmen führt. Konkret bedeutet das: 70 Prozent des Maschinenparks der Nagolder Erodiertechnik wandern zu Biesinger, ebenso wie zwei Werk-

zeugmacher, die ihre neuen Arbeitsverträge bereits unterschrieben haben.

Zwischen dem Portfolio der beiden Unternehmen gab es grosse Überschneidungen. Während die Nagolder Erodiertechnik auf Lohnfertigung spe -

zialisiert war, bietet Biesinger auch Kleinserienspritzguss und vollständige Werkzeuge und Formen an. Die Übernahme führte deshalb in erster Linie zu einem Kapazitätsausbau beim eigenen Portfolio, aber auch zur Überlegung, Lohnfertigungen wieder am Markt anzubieten. «In diesem Bereich sind wir ja gross geworden», sagt Ingo Biesinger. In den zurückliegenden Wochen hatten er und sein Bruder sehr viel Kontakt mit den Bestandskunden der Nagolder Erodiertechnik. «Marcus Raible, Geschäftsführer Nagolder Erodiertechnik, hat uns dabei unterstützt und ist auch jetzt im Hintergrund noch aktiv, um die Übergabe reibungslos abzuwickeln», so Biesinger.

www.biesinger-gmbh.com

40 3–4/2024 KUNSTSTOFF XTRA AUS DER BRANCHE
Die Brüder Ingo (l.) und Jörg Biesinger freuen sich über den Fachkräftezuwachs in ihrem Werkzeug- und Formenbau-Unternehmen. (Bild: Peter Schilling) (Bild: Hanser)

KPA in Ulm auf Wachstumskurs

‹Der Ort, an dem Ideen zu Produkten werden› mit diesem Claim fand die diesjährige KPA-Kunststoff Produkte Aktuell am 28. und 29. Februar 2024 in der Ulm-Messe statt. Das Angebot der Fachmesse für Design, Entwicklung und Beschaffung von Kunststoffprodukten wurde von erheblich mehr Ausstellern und Besuchern als im Vorjahr angenommen.

193 Aussteller waren in diesem Jahr mit dabei, 46 Prozent mehr als im Vorjahr. Diese Steigerung wurde auch bei den Besucherzahlen erzielt: 2.019 Besucher waren vor Ort, 1377 im Vorjahr. Für Süddeutschland ist die KPA in Ulm der Branchentreffpunkt für die kunststoffverarbeitende Industrie. Das Messekonzept passt zu den Bedürfnissen der oft mittelständisch geprägten Unternehmen und kommt auch bei den Besuchern gut an. «Die KPA hebt sich durch den familiären Bezug von den anderen Messen ab. Wir haben durchwegs positive Rückmeldung von unseren Kunden. Die Messe übertraf unsere Erwartungen», sagt Thomas Teufel, Teufel Prototypen GmbH. Kristin Jeschke, Formeotec Kunststofftechnik GmbH pflichtet bei: «Die KPA ist für uns genau die richtige Messe, was Besucher und Mitausteller, aber auch das gesamte Messekonzept betrifft. Der Aufwand für kleinere Firmen wird geringgehalten.» Und Rolf Schrott, Solidtec GmbH fasst seine zwei Messetage auf der KPA mit dem Statement zusammen: «Top-Messe, sehr hohe Qualität der Besucher in einer sehr angenehmen Atmosphäre.»

Reichhaltiges Rahmenprogramm

An beiden KPA-Tagen fanden sehr gut besuchte Vorträge auf dem Messeforum der KPA statt. Die Messepartner Kunststoff Institut Südwest, Innonet Kunststoff, BME e. V., VDID e. V. und SKZ Kunststoff Zentrum gestalteten jeweils Themenbereiche auf dem Vortragsforum. Die höchsten Zuhörerzahlen hatten die Vorträge zum Thema Neue Herstellverfahren, Materialien und Oberflächen für Kunststoffbauteile sowie Vorträge zum Thema Rezyklate und Kreislaufwirtschaft. Ebenfalls sehr grosses Interesse fanden die Vorträge zum Thema 3D-Druck und Additive Fertigung. Die Qualitä überzeugte Udo Dobberke, Syplast

GmbH: «Eine sehr schöne Messe mit hochwertigem Publikum, interessanten Vorträgen in einem schönen Rahmen.»

Die Entwicklung der KPA geht weiter In Ulm findet die nächste KPA am 25. und 26. Februar 2025 statt. Zielregion ist der süddeutsche Markt. Ab 2025 wird es eine weitere KPA-Messe geben: vom 13. bis 15. Mai 2015 im Messezentrum Bad Salzuflen und damit mitten in den starken

Kunststoffregionen Nordrhein-Westfalens. Die KPA in Bad Salzuflen findet parallel zur Kuteno 2025 statt. Die Zulieferermesse für die kunststoffverarbeitende Industrie zieht 2025 von Rheda-Wiedenbrück nach Bad Salzuflen. 2024 findet die Kuteno vom 14. bis 16. Mai 2024 noch am bisherigen Standort in Rheda-Wiedenbrück statt.

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Röhm und IMCD erweitern Kooperation auf die Schweiz

Seit dem 1. Februar 2024 vermarktet und vertreibt IMCD N.V. mit Sitz in Rotterdam/NL das gesamte Portfolio der Cyrolite sowie Cyrolite MD Formmassen von Röhm zusätzlich in den Ländern Schweiz und

Liechtenstein. Davon erhofft sich Röhm innerhalb Europas einen einfachen und effizienten, länderübergreifenden Service für all seine Kunden im Medizinsektor. Die bereits seit dem April 2020 mit IMCD be -

stehende Kooperation wurde um die beiden bisher ausgelassenen europäischen Länder, Schweiz und Liechtenstein, erweitert. Cyrolite Formmassen sind transparente, schlagzähmodifizierte thermoplastische

Copolymere auf Basis von Methacrylat, die speziell für die Medizintechnik entwickelt wurden.

www.roehm.com

Rainer Armbruster in Plastics Hall of Fame aufgenommen

Rainer Armbruster, weltweit als einer der innovativsten Formenbauer bekannt, wurde für die Aufnahme in die Plastics Hall of Fame nominiert. Berühmt für seine wegweisende Arbeit bei der Entwicklung von Würfelformen, hat Armbruster die Spritzgiesstechnologie revolutioniert.

Die von Armbruster konzipierten Würfelformen bieten beispiellose wirtschaftliche Vorteile bei der Herstellung von

Zwei, Drei und Mehrkomponenten-Kunststoffteilen. Mit Volumina von über 100 Millionen Komponenten pro Jahr und vier rotierenden Formflächen werden zusätzliche Prozesse in die Teileproduktion auf kleinerem Raum integriert. Die Auszeichnung für seine aussergewöhnliche technische Kreativität und seine Bereitschaft, selbst die komplexesten Formkonzepte in die Produktion zu bringen, wird Rainer

Generationenwechsel bei Sumitomo (SHI) Demag

Nach 35 Jahren in der Spritzgiessmaschinenindustrie wird Gerd Liebig ab dem 1. September 2024 den geplanten Generationenübergang in der Geschäftsführung der Sumitomo (SHI) Demag vollziehen. In seinen neun Jahren als Geschäftsführer entwickelte sich Sumitomo (SHI) Demag zum Weltmarktführer für vollelektrische Maschinen mit stark branchenbezogener Ausrichtung. Seine Führung war geprägt von grosser Leidenschaft für das Unternehmen und seiner Belegschaft sowie für die Kunststoffmaschinenbranche.

«Ich bin sehr dankbar über das stets spürbare hohe Ausmass an Rückhalt, Respekt und Vertrauen, das mir von den Eigentümern, meinem Team sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entgegengebracht

wurde. Ich freue mich besonders darüber, dass sich daraus starke Beziehungen bis hin zu Freundschaften entwickelt haben», so Gerd Liebig. Liebigs 35 Jahre in der Branche waren geprägt von grossen Veränderungen im Markt, bei den Anwendungen und Produkten sowie beim Wettbewerb. «Es ist nun an der Zeit, den Staffelstab an die jüngere Generation weiterzureichen und aus der operativen Verantwortung der SDG auszuscheiden», informierte der scheidende CEO. «Wir gehen davon aus, dass sich Veränderungen noch mehr beschleunigen werden. Dies fordert von der zukünf tigen Führung neben grosser Erfahrung auch höchste Flexibilität und ein starkes Bekenntnis zu Markt und Kunden.»

Nach intensiver, auch externer Betreuung, wird das Manage -

ment-Team der Zukunft aus den eigenen Reihen gebildet. Neben Liebig besetzt aktuell in der Geschäftsführung Christian Maget die Funktion des CFO und Takaaki Kaneko die Funktion des COO. Die neue Führung wird sich durch Kompetenz und starke Loyalität zum Unternehmen auszeichnen und im Laufe des Sommers bekannt gegeben. «Wer mich kennt, weiss, dass ich mich mit dieser Entscheidung nicht in einen Ruhemodus begebe – ich werde vielmehr all das weiterbetreiben, was mir grosse Freude bereitet. Dabei steht mein Engagement gegen den Klimawandel und für die Energiewende im Vordergrund», sagte Liebig. «Ich werde mich auch nicht gleich komplett aus der Kunststoffindustrie zurückziehen, die über die Hälfte mei-

Armbruster am 5. Mai 2024 im Rahmen eines Gala-Events zur NPE in Orlando verliehen. Heute berät Rainer Armbruster die Formenbausparte mit den Marken Foboha und Männer von Barnes Molding Solutions. Armbruster hält 35 Patente, ein beeindruckendes Zeugnis seiner unerschütterlichen Hingabe an Innovation.

www.foboha.com

Gerd Liebig wird ab dem 1. September 2024 den geplanten Generationenübergang vollziehen. (Bild: Sumitomo (SHI) Demag)

nes Lebens eine wichtige Rolle spielte und die ich auch ein wenig mitgestalten durfte. Vielmehr bleibe ich ein Teil von Sumitomo und werde mich in zeitlich begrenztem Umfang und ohne operative Verantwortung weiter in die Unternehmensgruppe einbringen.»

www.sumitomo-shi-demag.eu

42 3–4/2024 KUNSTSTOFF XTRA AUS DER BRANCHE
Rainer Armbruster. (Bild: Foboha)

Forschungsteam entwickelt Tool mit Rezyklatdaten

Digitalisierung kann die Kreislaufwirtschaft massiv fördern. Gemeinsam mit den Partnern GreenDelta, Cirplus und dem Wuppertal Institut hat das Kunststoff-Zentrum SKZ nun das Projekt Circularity Optimisation for Plastics (kurz: CYCLOPS) abgeschlossen, das den Einsatz von Rezyklaten erleichtern wird. Unternehmen können nun mithilfe eines Tools passende Sekundärwerkstoffe finden und bewerten. Die Entscheidung für den Einsatz von recycelten Kunststoffen wird dadurch mit konkreten Argumenten untermauert.

Das CYCLOPS-Tool informiert über Einsatzmöglichkeiten von Rezyklaten, über erzielbare Preise und deren Einflussfaktoren sowie über ökologische Vorteile von Rezyklaten. Das Gesamtergebnis ist ein benutzerfreundliches Tool, das einen schnellen Überblick bietet, wenn Quellen von recyceltem und neuem Kunststoff miteinander verglichen werden sollen. «Das Feedback auf erste Validierungen auf Messen war sehr vielversprechend. Wir hoffen, auch in kommenden Projekten weitere wertvolle Beiträge zu leisten, um durch

Noch immer bestehen Hemmnisse auf dem Recyclingmarkt. Das vom SKZ mitentwickelte Tool CYCLOPS soll dies nun ändern. (Bild: SKZ)

koordinierte Recyclingströme den Wandel zur Kreislaufwirtschaft zu vollziehen», sagt Jan

Werner, Gruppenleiter Nachhaltige und Zirkuläre Produkte am SKZ.

Klebefreie Verbindung von Metall- und Faserverbundwerkstoffen

Ende Dezember 2023 ist das Projekt «HyFiVE» ausgelaufen, an dem auch Experten des Kunststoff-Zentrums SKZ in Halle (Saale) massgeblich beteiligt waren. Das Projekt brachte richtungsweisende Erkenntnisse hinsichtlich der klebfreien Verbindung von Bauteilen aus Metall und Faserverbundkunststoffen – vor allem der Schiffbau dürfte davon profitieren. Leichtbau, als ein Schlüsselelement für nachhaltigen Transport, stiess bislang im Schiffbau

auf Widerstand. Der Grund: ungenügende Fügetechnologien für Faserverbundmaterialien und Stahl.

Mit dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderten Forschungsprojekt «Hybride Fügetechnologie für Verbindungen im maritimen Einsatz» (HyFiVE) konnten fünf Industrieunternehmen und drei wissenschaftliche Einrichtungen neue Technologien entwickeln und für den maritimen Einsatz

evaluieren. Die Ergebnisse liefern umfangreiche Kenntnisse über die Vorgänge an der Oberfläche und hinsichtlich der Haftungsverbesserung.

Den Forschern gelang es ausserdem, metallische Verbinder direkt in verschiedene Faserverbundfertigungsverfahren zu integrieren und die Einsatzfähigkeit bereits im Bereich herkömmlicher Fügeverbindungen verwendeter Methoden der zerstörungsfreien Prüfung zu erbringen. Auch die

Anwendbarkeit bereits etablierter Brandschutzsysteme auf die leichten Faserverbundteile konnte nachgewiesen werden.

Durch die Beteiligung vieler Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette sind die Entwicklungsergebnisse bereits auf Praxistauglichkeit geprüft und auf Skalierbarkeit getestet.

Praxisnahe Forschung also, die der Industrie einen direkten Mehrwert bieten kann.

Neuer Unternehmensbereich Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft

Der neue Bereich gliedert sich in zwei operative Gruppen. Mit der Forschungsgruppe «Transformation der Kunststoffindustrie» nimmt das SKZ den ganzheitlichen Wandel in den Blick. Der Anspruch hierbei ist es, die Zukunft der Kunststoffherstellung und -nutzung visionär mitzugestalten. Hierfür werden gesammelte SKZ-Kompetenzen gebündelt. In Forschungsprojekten und Dienstleistungen

unterstützt die Gruppe Firmen der Kunststoffbranche bei der Transformation ihrer Prozesse hin zur Klimaneutralität, dem Etablieren zirkulärer (digitaler) Geschäftsmodelle, der Umsetzung von Energieeffizienzmassnahmen und dem Einsatz nachwachsender Rohstoffe.

Mit der Forschungsgruppe «Nachhaltige und zirkuläre Produkte» hilft das SKZ Unternehmen der Kunststoffbranche

dabei, für ihre Produkte spezifische Lösungen zu finden. Auch um die Umweltwirkungen von Kunststoffprodukten fundiert nachzuweisen, stehen die Wissenschaftler mit langjähriger Expertise gerne zur Verfügung. In Forschungsprojekten und Dienstleistungen unterstützt die Gruppe bei der Verringerung der Umweltwirkung von Kunststoffprodukten, der Erstellung von CO2-Bilanzen und Ökobi -

lanzen, der Entwicklung von Design for Sustainability-Lösungen sowie der Entwicklung von Nachhaltigkeitskriterien für Produkte.

Kontakt

FSKZ e. V.

Friedrich-Bergius-Ring 21

D-97076 Würzburg

+49 931 4104-503

m.ruff@skz.de, www.skz.de

43 3–4/2024 KUNSTSTOFF XTRA Aus der Br A nche

Granit-Effekt-Masterbataches

Die Lifocolor-Gruppe hat dekorative, authentische GranitOptiken für thermoplastische Polymere entwickelt. Die Effekt-Masterbatches eignen sich ideal für eine wirkungsvolle Veredelung von Kunststoffverpackungen und -produkten. Sie verleihen damit Konsumgütern aus Bereichen wie Beauty & Care, Garten, Haushalt, Sport, Freizeit oder Büro-/Schriftwaren ein zeitloses, edles und dennoch natürliches Produktdesign. Die Farbkonzentrate sind derzeit in vier Nuancen erhältlich. Sie können in allen gängigen Verfahren bei Temperaturen bis 280 Grad Celsius verarbeitet werden und

verfügen über Zulassungen für Lebensmittelkontakt.

Granit gehört zu den härtesten Gesteinen überhaupt. Dadurch verkörpert er Stärke, Stabilität und Erhabenheit. Nicht zuletzt durch sein breites Farbspektrum ist er ein attraktiver Werkstoff: Granit kann in hellen Grautönen, Blau-, Rot-, Gelbschattierungen oder sogar fast Schwarz vorkommen. Je nach dem Gehalt an verschiedenen Mineralien, Umwelteinflüssen und Kristallisation tritt Granit unterschiedlich und einzigartig in Erscheinung. Feine Strukturen, gleichmässige Maserungen und hellere Töne lassen ihn filigraner wir-

ken. Glimmerpartikel verstärken den Eindruck einer höheren Wertigkeit. Grobe Körnungen und dunkle Farben führen zu einer kühleren, massiveren Wahrnehmung. Diese vielfältige, ansprechende Wirkung bei ihrem natürlichen Ursprung

lassen Granit-Optiken für zahlreiche Anwendungen interessant werden, nicht zuletzt im Kunststoffbereich.

Meusburger Stäbe – Vielfalt trifft Verfügbarkeit

Um seinen Kunden vielfältige Möglichkeiten zu bieten, finden sich bei Meusburger zahlreiche universell einsetzbare Norm-, Präzisions- und Rundstäbe im Sortiment.

Mit den Stäben sind nicht nur zahlreiche Kombinationen aus Breiten, Längen und Stärken möglich, es steht auch eine gros se Auswahl an Werkstoffqualitäten zur Verfügung. Normstäbe können in diversen Längen und in vielen variablen Breiten bis 800 mm ausgewählt werden. Dabei sind Breite und Länge mit Zugabe (+4/+6 mm) gesägt und die Stärke ist präzise kreuzgeschliffen. Ebenso gibt es die Präzisionsstäbe in verschiedenen Abmessungen und Stahlqualitäten ab Lager. Die Präzisionsstäbe sind im Gegensatz zu den Normstäben zusätzlich im Breitenmass in engen Toleranzen parallel zueinander überfräst. Dank dem Aufmass in der Stärke (+0,40/ +0,45 mm) ist Wärmebe -

handeln und anschliessendes Überschleifen sowohl bei den Normstäben als auch bei den Präzisionsstäben problemlos möglich. Der Normalienhersteller bietet zudem Rundstäbe als Vormaterial für Formeinsätze, Formkerne, Schneidstempel sowie für diverse Elemente im Maschinen- und Vorrichtungsbau in verschiedenen Längen von 16 bis 1500 mm an. Es können sogar bereits gehärtete Rundstäbe in den Längen 100 und 250 mm mit ø 20, 25, 30, 40 und 60 mm ab Lager bestellt werden. Um bei den zahlreichen Werkstoffqualitäten die richtige Auswahl zu treffen, unterstützt der Werkstoff-Auswahlassistent dank seiner benutzerfreundlichen Bedienung und den anwenderbezogenen Suchfiltern optimal.

Um die beste Qualität für die Stäbe zu erzielen, setzt Meusburger nicht nur auf Eigenfertigung, sondern auch auf eigene Glühöfen mit 240 Tonnen

Gesamtkapazität. Beim Spannungsarmglühen der verschiedenen Stahlsorten ist vor allem die gleichmässige Abkühlung entscheidend. Die langsame und kontinuierliche Abkühlung von 35°C je Stunde sorgt dafür, dass Kern und Randzonen der Grobbleche gleichmässig abkühlen und keine neuen Spannungen aufgebaut werden. Zugleich werden das Gefüge und die mechanische Festigkeit nicht verändert, was eine verzugsarme Weiterverarbeitung der Stäbe garantiert. Harte Stellen im Gefüge sind ausgeschlossen und ein abrupter Werkzeugbruch wird dadurch vermieden. Dank dem geringeren Aufmass profitieren Kunden somit von kürzeren Bearbeitungszeiten und längeren Standzeiten der Werkzeuge. Das Spannungsarmglühen reduziert also nicht nur die Durchlaufzeiten und erhöht die Präzision, sondern bringt in weiterer Folge auch Kostenerspar-

«Wir wissen von unseren Geschäftspartnern, dass es sehr gefragt ist, natürliche Materialien wie zum Beispiel Stein oder Holz möglichst authentisch in Kunststoff darstellen zu können. Mit unserem neuen Granit-Effekt haben wir eine optisch überzeugende Masterbatch-Lösung für die Einfärbung von Kunststoffen entwickelt», erklärt Marco Meixner, Leiter Forschung und Entwicklung bei Lifocolor Farben.

Lifocolor Farben

GmbH & Co. KG

D-96215 Lichtenfels

+49 9571 789-62

www.lifocolor.de

nisse mit sich. Im Werkzeugund Formenbau ist das Ausgangsmaterial von grosser Bedeutung, daher werden die Grobbleche bereits vor dem Spannungsarmglühen einer Spektralanalyse sowie einer Festigkeitsprüfung unterzogen. Auch bei der abschliessenden Qualitätskontrolle arbeitet Meusburger mit einem der genauesten Messmittel am Markt.

Meusburger Georg GmbH & Co. KG, Formaufbauten

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44 3–4/2024 KUNSTSTOFF XTRA PRODUKTE

KraussMaffei auf der NPE: ‹Make Plastic green›

Im Mittelpunkt des Messeauftritts von KraussMaffei auf der NPE (6.–10. Mai 2024) in Orlando, Florida, stehen zukunftsweisende Technologien und Lösungen aus den Bereichen Spritzgiesstechnik, Extrusion, Reaktionstechnik, Automation und Additive Fertigung mit dem Fokus auf Circular Economy und eine Reduzierung des CO2-Fussabdrucks. So kann der Messebesucher z. B.

den gesamten Materialkreislauf von einem medizinischen Blutröhrchen bis zum Flaschenöffner auf dem KraussMaffei Stand erleben.

Angefangen beim Spritzgiessen auf einer PX 251-1400, über den Upcycling-Prozess durch den Zweischneckenex truder ZE 28 BluePower bis hin zum Spritzgiessen auf einer PX 81180 wird die wertvolle Verwertung von Rohstoffen aus Einwe -

Boy auf der Chinaplas 2024

gartikeln bis hin zur Fertigung von stylischen Bauteilen mit langer Lebensdauer demonstriert. Die vollelektrische PX 2511400 fertigt pro Schuss 32 Blutröhrchen aus PP 9074 MED von ExxonMobil. Diese Einwegartikel dienen – geschreddert – als Basis für den UpcyclingProzess durch den Zweischneckenextruder ZE 28 BluePower. Hier werden verschiedene Additive wie Haftvermittler und

Flüssigfarbe zugesetzt, vermischt und homogenisiert. Das so erhaltene Recompound gelangt zur nächsten Spritzgiessmaschine – zur vollelektrischen PX 81-180.

Krauss-Maffei (Schweiz) AG CH-6343 Rotkreuz info-ch@kraussmaffei.com www.kraussmaffei.com

Die Chinaplas 2024 in Shanghai findet vom 23. bis 26. April 2024 statt. Boy wird auf zwei Spritzgiessmaschinen je ein medizinisches Spezialteil fertigen. Auf einer Boy 25 E wird eine Schraube aus PEEK hergestellt, die im Sehnenscheidenbereich implantiert werden soll. Das Einzelgewicht des Teils beträgt nur 0,093 g, das Werkzeug wird mit zwei Kavitäten zum Einspritzen mit hoher Präzision betrieben. Auf einer Boy XS wird eine Osteosynthese-Platte mit einem einkavitären, angusslosen Werkzeug hergestellt. Das Teil wird in der orthopädischen Industrie häufig für die Fixierung des Skeletts verwendet. Das Einzelgewicht von 0,05 g bei einer Zykluszeit von nur 4,7 s erfordert

eine hohe Wiederholgenauigkeit der Maschine. Die Boy 25 E ist ein zweiholmiger, vollhydraulischer SchneckenkolbenSpritzgiessautomat mit Zweiplatten-Schliesseinheit und ausschwenkbarer Spritzeinheit. Mit der optional erhältlichen Plastifiziereinheit EconPlast wird der Energieverbrauch einer Boy 25 E deutlich reduziert. Mit einer Schliesskraft von 100 kN auf 0,78 m² Aufstellfläche setzt die Boy XS Massstäbe im industriellen Dauerbetrieb. Der kompakte und überaus energieeffiziente

Spritzgiessautomat bietet mit innovativen und bewährten Technologien vielfache Einsatzmöglichkeiten im Mikro- und angusslosen Kleinteile-Spritzguss. Mit einer Effizienzklassifizierung von 7+ nach Euromap 60.1 benötigt die Boy XS lediglich einen Energiebedarf von 0,49 kWh pro verarbeitetem Kilogramm Material.

Thomatech GmbH CH-6010 Kriens info@thomatech.ch www.thomatech.ch

Verteilerblöcke Z920/... zur flexiblen Temperierkreislauf-Gestaltung

Durch kontinuierliche Weiterentwicklung des Produktportfolios bietet Hasco Werkzeugund Formenbauern stetig neue Möglichkeiten eines effizienteren Arbeitens. Mit den Verteilerblöcken Z920/… ist die Gestaltung flexibler Temperierkreisläufe einfach realisierbar. Im Vordergrund des Neuproduktes stehen klare Vorteile für den Anwender. Die zentrale Zu- bzw. Abführung über den Verteilerblock bietet die Mög -

lichkeit, kürzere Schlauchleitungen zu nutzen. Das spart in der Praxis Energie ein und sorgt dank der sehr übersichtlichen Anordnung der Temperierleitungen für eine höhere Arbeitssicherheit sowie eine betriebssichere Produktion. Vorund Rücklauf können durch blau bzw. rot eloxierte Verteilerblöcke eindeutig unterschieden werden.

Die direkt an der Spritzgiessmaschine montierbaren Vertei -

lerblöcke Z920/... sind kompatibel zu den Hasco Temperierelementen und durch ein modulares Stecksystem individuell

erweiterbar. Die Schlauchanschlüsse können über Festverschraubungen oder Nippel/ Kupplungskombinationen erfolgen. Das System ist temperaturbeständig bis 200°C und auf einen maximalen Betriebsdruck bis 15 bar ausgelegt.

Hasco Hasenclever

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www.hasco.com

45 3–4/2024 KUNSTSTOFF XTRA PRODUKTE

PFAS-freie Additive für die Kunststoffindustrie

Die neuen PFAS-freien Verarbeitungshilfsmittel von Tosaf können in einer Vielzahl von Verpackungsanwendungen anstelle herkömmlicher Produkte verwendet werden.

Tosaf, ein weltweit tätiger Hersteller von Additiven, Compounds und Farbmasterbatches für die Kunststoffindustrie, hat Verarbeitungshilfen für die Extrusion von Polyolefinen entwickelt, die keine Fluorelastomere enthalten. Sie können uneingeschränkt anstelle herkömmlicher, von der PFASDiskussion betroffener Produkte eingesetzt werden, eignen sich für eine Vielzahl von Folienanwendungen und erfüllen die Anforderungen der FDA und der EFSA für den Einsatz im Kontakt mit Lebensmitteln. Während der Typ AP9709PE

EU Vorteile hinsichtlich der rheologischen Eigenschaften bietet, ist AP9711PE EU die erste Wahl, wenn der Schwerpunkt auf optischen Eigenschaften wie Transparenz und Trübung liegt. In Laborversuchen hat Tosaf die Verarbeitungseigenschaften eines Metallocen-PE-LLD mit denen von Compounds verglichen, die auf diesem Material basieren. Eines davon enthielt das Standard-Verarbeitungshilfsmittel

Arburg auf der Chinaplas 2024

Arburg realisiert als Generalunternehmer sehr erfolgreich Turnkey-Anlagen in China und Asien. Paradebeispiel dafür ist auf der Chinaplas 2024 eine Fertigungszelle rund um einen hybriden Allrounder 470 H mit 1000 kN Schliesskraft und einer Spritzeinheit der Grösse 290 in der Leistungsvariante «Comfort», die serienmässig über Arburg Servohydraulik (ASH) verfügt.

Die 2023 in den Markt eingeführten hybriden Allrounder der Baureihe Hidrive mit neuer hybrider Maschinentechnologie kombinieren eine elektrische energieeffiziente und präzise Schliesseinheit mit einer hydraulischen kraftvollen und dynamischen Spritzeinheit. Es gibt sie in den Baugrössen 470, 520 und 570 mit 1000, 1500 und 2000 kN Schliess-

kraft sowie jeweils in den Leistungsvarianten «Comfort», «Premium» und «Ultimate». Die Allrounder Hidrive sind besonders energiesparend, ressourcenschonend, produktionseffizient, zuverlässig und bedienerfreundlich. Sie überzeugen vor allem durch reduzierte Anschaffungs- und Betriebskosten sowie eine optimierte Energiebilanz und reduzierte Zykluszeiten. Dank zahlreicher Optionen können die Maschinen exakt an die jeweiligen Anforderungen angepasst werden. In die Gestica-Steuerung lassen sich smarte Assistenten und Robot-Systeme integrieren.

Für die Fertigung von Adaptern für die Medizintechnik ist der hybride Allrounder 470 H mit einem 2+2-fach-Familienwerkzeug der chinesischen Firma

von Tosaf auf Fluorelastomerbasis (AP5645PE EU), während die Vergleichsmaterialien die alternativen PFAS-freien Produkte enthielten. Die Ergebnisse für das Fliessverhalten im Kapillarrheometer und für den Druckabbau in der Extruderdüse waren weitgehend konsistent. Der Vergleich der optischen Eigenschaften – Lichttransmission, Trübung und Klarheit – zeigte sogar leichte Vorteile für die PFAS-freien Lösungen, sowohl gegenüber dem reinen PE-LLD als auch gegenüber dem Compound mit dem bisherigen StandardVerarbeitungshilfsmittel. Hinsichtlich des Reibungskoeffizienten zeigte die mit der PFASfreien Lösung hergestellte Folie einen minimal niedrigeren Wert.

Eine aktuelle Kundenanwendung ist eine 5-Schicht- CoexLinie, bei der 1% des PFASfreien Verarbeitungshilfsmittels AP9709PE EU von Tosaf in der Aussenschicht verwendet wird. Im Vergleich zu einem PFAShaltigen Standard-Verarbeitungshilfsmittel ermöglicht dies eine um 5°C bis 10°C niedrigere Schmelzetemperatur, verbunden mit einem deutlich reduzierten Auftreten von Schmelzebruch sowie verbesserten optischen Eigenschaften. Die Folien können problemlos bedruckt, versiegelt und laminiert werden.

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Changshen ausgestattet. In rund 25 Sekunden Zykluszeit entstehen zwei verschiedene Komponenten aus PC für Adapter in der Medizintechnik. Die Handhabung übernimmt ein lineares Robot-System Flexlift 10+2. Nach Entnahme aus dem Werkzeug und Separieren der Angüsse werden die Spritzteile einer integrierten Kameraprüfung zugeführt und nach

Kavitäten getrennt abgelegt. Zudem kann auf Knopfdruck eine Stichprobe in eine Musterteil-Schublade abgelegt und einer Qualitätskontrolle zugeführt werden.

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