Gemeindezeitung 40

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Geocaching. Auf den Spuren des jüdischen Lebens in Sachsen-Anhalt. Geschichte und Reisen sind unzertrennlich mit einander verbunden. Altertümliche Ruinen werden erst dann für uns zum Leben erweckt, wenn wir ihre Legende erfahren und eben in diesem Moment werden wir nicht nur Reisende, sondern Reisende in der Zeit. Bei dem Projekt Geocaching „Auf den Spuren jüdischen Lebens“ ging es eben darum. Was ist Geocaching, werden Sie fragen. Der Begriff besteht aus zwei Worten „Geo“ – Welt, „cache“ – Versteck bzw. Schatz. Im allgemeinen Sinne ist „Geocaching“ ein touristisches Spiel gestützt von einem Navigationssystem, das aus dem Finden von geheimen Schätzen besteht, die andere Teilnehmer des Spiels an Orten platziert haben. Unsere Interpretation des Spiels bestand darin, Sehenswürdigkeiten zu suchen, die mit dem Judentum und der jüdischen Geschichte in Zusammenhang stehen, des Weiteren haben wir die Spieler in Teams unterteilt, mit jeweils bis zu 5 Personen. Zu Beginn des Spiels hat jedes Team ein Sortiment an Gegenständen speziell für die Suche bekommen, darin enthalten waren 1) ein GPS-Navigator, das als Kompass diente und zugleich als ein leitendes Glied des Spiels; 2) ein Tablet mit historischen Daten, Fotografien, Video- und AudioInformationen, das sozusagen einen Guide ersetzte; 3)Fotokamera, zum Festhalten aller wichtigen Momente des Spiels; 4) eine Liste an Fragen für jede Station; 5) ein Logbuch, in das die Teilnehmer alle Informationen zu den Orten im Nachhinein eintrugen. Bewertet wurden einige Parameter, darunter die Richtigkeit der Antworten zu den Stationen, die Zeit, in der die Teilnehmer alle Standorte durchliefen sowie die Qualität und Kreativität bei den Aufnahmen der Fotos. Es wurden drei Großstädte in Sachsen-Anhalt ausgewählt, die von den Teilnehmern neu entdeckt werden konnten: Magdeburg am 23. April, Halle (Saale) am 14. Mai und Dessau (Roßlau) am 4. Juni. In jeder Stadt gab es 7-9 Stationen. Um nicht oberflächlich zu bleiben, werde ich ein paar Beispiele für die Orte geben: es waren zum Beispiel Wohnorte bekannter jüdischer Wissenschaftler, Philosophen und Komponisten, das Institut für Jüdische Studien an der Universität in Halle, Stolpersteine, das Hundertwasserhaus und viele andere. Wussten Sie schon, dass Moshe Mendelssohn, jüdischer Philosoph, in Dessau (Roßlau) geboren, Großvater des Komponisten Bartholdy Mendelssohn und zugleich Vater einer der Kantoren in der Synagoge in Dessau war? Nach dem Geocaching konnten die Teilnehmer ein Buffet genießen, ihre Eindrücke des Erlebten und Gesehenen austauschen. So wie in jedem Spiel, gab es auch in unserem Spiel Gewinner. Das Gewinnerteam bekam einen Pokal und jedes Mitglied des Teams einen Gutschein für das Kino oder für Bücher. Alle andren Teilnehmer bekamen ebenfalls Preise, Notizhefte und Stifte mit dem Logo des Projekts und natürlich wurden alle Kinder mit Süßigkeiten und Luftballons belohnt. Die Ergebnisse übertrafen alle Erwartungen, das Projekt ermöglichte mehr als 70 Teilnehmern im Alter zwischen 4 und 70 Jahren vieles zu lernen sowie Neues und Interessantes für sich zu 31


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