Semper!
Premiere »Der Teufel mit den drei goldenen Haaren«
Des Teufels Komponist
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2012 vertonte der junge Komponist Stefan Johannes Hanke die Geschichte des mutigen Jungen, der sogar den Teufel überlistet, als Musiktheater für Kinder im Auftrag der Staatsoper Hannover. Stefan Johannes Hanke, der derzeit einen einjährigen Studienaufent halt in der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo verbringt, studierte unter anderem bei Manfred Trojahn in Düsseldorf und gewann mehrere Kompositionswettbewerbe, zuletzt die »Neuen Szenen« der Deutschen Oper Berlin, als deren Preisträger er die Kammeroper »it will be rain tonight« schrieb. Im Interview erzählt er, wie das Märchen »Der Teufel mit den drei goldenen Haaren« zu Musik wurde.
Sind Sie selbst ein Glückskind – oder haben Sie eines? Auf jeden Fall. Wie man im Stück allerdings auch sieht, heißt das keineswegs, ausschließlich unbeschwert durchs Leben zu hüpfen. Ein eigenes, kleines Glückskind kann ich bislang nicht vorweisen. Das sollte aber eines Tages auch im unsteten Komponistenleben seinen Platz bekommen, schon um der unnatürlich kinderfeindlichen, hypersensiblen Grundhaltung in Deutschland etwas Fröhlich-Lärmendes entgegenzusetzen. »Der Teufel mit den drei goldenen Haaren« ist ein beliebtes Märchen der Gebrüder Grimm. Wurde es Ihnen auch schon am Kinderbett vorgelesen? Das Märchen habe ich tatsächlich erst im Zusammenhang mit der Oper kennengelernt. Als wir Kinder waren, wurde uns endlos vorgelesen, aber eher Bücher von Astrid Lindgren, Christine Nöstlinger, Otfried Preußler und Janosch. Deshalb freut es mich auch besonders, bald die Arbeit an einer neuen Kinderoper nach Janoschs »Oh, wie schön ist Panama« beginnen zu können.
Stefan Johannes Hanke