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DROGISTENSTERN 11/13

Diese Fette sind bärenstark Machen Sie es wie der Grizzlybär. Essen Sie regelmässig fettreichen Fisch. Denn die darin enthaltenen OmegaFettsäuren sind sehr gesund. Fett macht fett und ist ungesund? Das gilt ganz sicher nicht, wenn es um Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren geht. Der Körper benötigt zum Leben Fettsäuren. Die meisten von ihnen kann er selbst herstellen – bis auf zwei: die Omega3-Fettsäure Alpha-Linolensäure sowie die Omega-6-Fettsäure Linolsäure. «Diese beiden werden als essenziell bezeichnet, da sie von aussen, das heisst mit der Nahrung, zugeführt werden müssen. Sie erfüllen wichtige Funktionen und sind in allen Körperzellen enthalten, insbesondere im Gehirn», erklärt Irene Näf von der Drogerie Müli-Märt in Lenzburg.

Fettsäuren haben einiges auf dem Kasten Omega-3- und -6-Fettsäuren sind an der Bildung von sogenannten «guten» Eicosanoiden beteiligt. Dabei handelt es sich um hormonähnliche Substanzen mit vielen positiven Wirkungen: Dazu gehören etwa die Regulation der Blutfettwerte (Cholesterin), die Senkung des Blutdrucks oder die Entzündungshemmung. Die Fettsäuren haben auch positive Auswirkungen auf das Immunsystem sowie die psychische Befindlichkeit. «Zudem sind sie Bestandteile der Zellmembranen und werden somit beim Aufbau von neuen Zellen, wie im Wachstum oder nach Verletzungen, vermehrt gebraucht», erklärt die diplomierte Drogistin HF.

Wie unterscheiden sie sich? An einem einzigen Tag kann ein Grizzlybär aus Alaska bis zu 50 Lachse fressen.

Fettsäuren haben unterschiedliche Wirkungen im Stoffwechsel. Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren werden weitgehend von denselben Enzymen weiterverarbeitet, aber jeweils zu unterschiedlichen Boten-

stoffen mit verschiedenen Eigenschaften. Aus Omega-6-Fettsäuren entstehen viele Botenstoffe, die im Stoffwechsel entzündlich wirken, währenddem Botenstoffe, die aus Omega-3-Fettsäuren entstehen, antientzündlich wirken. Da beide Fettsäuren wichtig sind, sollten sie in einem für den Körper optimalen Verhältnis konsumiert werden. Omega-6-Fettsäuren dienen beispielsweise dem Wachstum, der Infektionsabwehr sowie der Wundheilung. Omega-3-Fettsäuren, die gerinnungs- und arteriosklerosehemmende Eigenschaften haben, verbessern die Blutwerte und sind ein wichtiger Bestandteil gesunder Zellmembranen in allen Geweben, nicht zuletzt der Hirn- und Nervenzellen.

Das richtige Verhältnis «Es sollten nicht mehr als fünfmal so viele Omega-6- wie Omega-3-Fettsäuren zugeführt werden», erklärt die Drogistin. Leider werden hierzulande zehn- bis zwanzigmal mehr Omega-6-Fettsäuren konsumiert, da diese in rotem Fleisch und tierischen Fetten (also auch in Milchprodukten) und den meisten Salatölen zahlreich enthalten sind. Omega3-Fettsäuren in relevanten Mengen liefern Raps- und Leinöl sowie fettreicher Fisch. «Das sind Lebensmittel, die heute vergleichsweise selten auf dem Speiseplan stehen», so Irene Näf. Die Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren sollte ein halbes bis zwei Prozent des Tagesenergiebedarfs ausmachen. Der Tagesenergiebedarf ist bei jeder Person verschieden, man erreicht jedoch die täglich empfohlene Menge im Durchschnitt, wenn man beispielsweise 50 Gramm Lachs oder 17 Gramm Rapsöl pro Tag zu sich nimmt.

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