Julius Bürger Alfred Mombert
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SCHLUMMERLIED for Solo Voice and Orchestra

for Solo Voice and Orchestra
Duration circa 3 1/2 minutes
G. Schirmer/Wise Music’s Exilarte Edition exclusively publishes works by composers who were persecuted, forced into exile or murdered by the Nazi regime. Nearly all original manuscripts of these works are archived in the Exilarte Center at the mdw –University of Music and Performing Arts Vienna in Austria.
Über die Exilarte Edition
Die Exilarte Edition von G. Schirmer/Wise Music veröffentlicht ausschließlich Werke von Komponist:innen, die vom NS-Regime verfolgt, ins Exil gezwungen oder ermordet wurden. Fast alle Originalmanuskripte dieser Werke befinden sich im Archiv des Exilarte Zentrum der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien in Österreich.
Julius Bürger began his studies with Franz Schreker at the University of Music and Performing Arts Vienna in 1919 and followed his teacher to Berlin in 1920. On the recommendation of Bruno Walter, Bürger became Artur Bodanzky’s assistant at the Metropolitan Opera in New York. In 1929, he moved to the Kroll Opera in Berlin as Otto Klemperer’s assistant.
In 1933, when Hitler became Chancellor of the Reich, he had to return to Vienna. He continued to work as an arranger and conductor in Vienna, Brussels, Paris and London, including as a song accompanist and arranger. His ‘Radio Potpourris’ for the BBC became popular. A few weeks before the annexation of Austria to the Nazi state, Bürger stopped off in Paris on a journey home from London to Vienna in February 1938 to await further political developments. He and his wife initially settled in the French capital before emigrating to the USA in 1939. Bürger returned to the Metropolitan Opera in 1949, and a close artistic friendship developed with Dimitri Mitropoulos. Although he hardly composed any more, he won a composition prize at the University of Indiana in 1984 with a work he had composed 39 years earlier, Variations on a Theme by C. Ph. E. Bach.
A large part of Bürger’s family, including his mother and five of his brothers, were deported to Auschwitz in the Holocaust, his mother shot on the way and his brothers murdered in the camp.
Bürger died in 1995 in New York City aged 98. Julius Bürger’s musical estate was entrusted to the Exilarte Center at the mdw — University of Music and Performing Arts Vienna — in 2016 by attorney Ronald S. Pohl, Esq., whose continued efforts are supporting the promotion of Bürger’s music around the globe.
Über den Komponisten
Julius Bürger begann sein Studium bei Franz Schreker an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien im Jahr 1919 und folgte 1920 seinem Lehrer nach Berlin. Aufgrund einer Empfehlung Bruno Walters wurde Bürger Assistent von Artur Bodanzky an der Metropolitan Opera in New York. 1929 wechselte er als Otto Klemperers Assistent an die Krolloper in Berlin.
1933, als Hitler Reichskanzler wurde, musste er nach Wien zurückkehren. Er war weiterhin als Arrangeur und Dirigent in Wien, Brüssel, Paris und London tätig, u. a. als Liedbegleiter und Arrangeur. Beliebt wurden seine „Radio Potpourris“ für die BBC. Einige Wochen vor dem Anschluss Österreichs an den NS-Staat machte Bürger bei einer Heimreise von London nach Wien im Februar 1938 in Paris halt, um die weiteren politischen Entwicklungen abzuwarten. Mit seiner Frau ließ er sich zunächst in der französischen Hauptstadt nieder, ehe sie 1939 in die USA emigrierten. Hier war Bürger ab 1949 wieder an der Metropolitan Opera tätig, und es entstand eine enge künstlerische Freundschaft mit Dimitri Mitropoulos. Obwohl er kaum noch komponierte, gewann er 1984 einen Kompositionspreis an der University of Indiana mit einem Werk, das er schon 39 Jahre zuvor komponiert hatte Variationen über ein Thema von C. Ph. E. Bach.
Ein großer Teil von Bürgers Familie, darunter seine Mutter und fünf seiner Brüder wurden im Holocaust nach Auschwitz deportiert, seine Mutter unterwegs erschossen, die Brüder im Lager ermordet.
Bürger starb 1995 im Alter von 98 Jahren in New York City. Julius Bürgers musikalischer Nachlass wurde 2016 von Rechtsanwalt Ronald S. Pohl, Esq. dem Exilarte Zentrum der mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien - anvertraut, das sich weiterhin für die Förderung von Bürgers Musik in aller Welt einsetzt.
In 1985, Julius Bürger orchestrated four songs, three of these originally written for voice and piano: Schlummerlied (undated, text by A. Mombert), So tanze meine Seele (1968, text by A. von Halzfeld), Venedig (1970, text by F. Nietzsche), and Verborgenheit (arranged after 1940, text by E. Mörike, music by Hugo Wolf).
For his vocal works, Bürger drew almost exclusively from German-language poetry, selecting texts by major Germanic authors. Most of these settings remain entirely in German, preserving the language’s natural musicality and depth.
Stylistically, these lieder are deeply rooted in the traditions of late Romanticism, reflecting the rich, expressive musical language characteristic of fin-de-siècle Vienna. With these rescored versions, Bürger brings a new dimension of orchestral color and nuance to his interpretations, offering a fresh perspective on this timeless repertoire.
1985 orchestrierte Julius Bürger vier Lieder, von denen drei ursprünglich für Gesang und Klavier geschrieben waren: Schlummerlied (undatiert, Text von A. Mombert), So tanze meine Seele (1968, Text von A. von Halzfeld), Venedig (1970, Text von F. Nietzsche) und Verborgenheit (bearbeitet nach 1940, Text von E. Mörike, Musik von Hugo Wolf).
Für seine Vokalwerke griff Bürger fast ausschließlich auf deutschsprachige Lyrik zurück. Die meisten dieser Vertonungen sind vollständig in deutscher Sprache gehalten, wodurch die natürliche Musikalität und Tiefe der Sprache erhalten bleibt.
Stilistisch sind diese Lieder tief in den Traditionen der Spätromantik verwurzelt und spiegeln die reiche, ausdrucksstarke Musiksprache des Wiener Fin-de-Siècle wider. Mit diesen neu bearbeiteten Fassungen verleiht Bürger seinen Interpretationen eine neue Dimension an orchestralen Farben und Nuancen und bietet eine neue Perspektive auf dieses zeitlose Repertoire.
Editor’s note:
Some tempo markings, dynamics, and expressive markings have been added by the editor and indicated in square brackets.
2 Flutes
2 Oboes
2 Clarinets in A
2 Bassoons
2 Horns
Harp
Solo Voice
Strings
Leise se fällt ein Schnee auf das Land. Leise se fällt ein Schnee auf das Herz. Bald sind wir zugeschneit.
Wie schön du müde bist, du junge Frau!
Und rot im weißen Nebel träumt die Sonne, im Nebel ein feurig Herz. Es hat sich müd geglänzt, das hat sich müd geleibt. Nun will es ruhn und schlafen.
Wie schön du schlafen wirst, du junge Frau!
-Alfred Mombert
Alfred Mombert (1872–1942) Giusto Tempo
Flute 1
Flute 2
Oboe 1
Oboe 2
Clarinet 1 in A
Clarinet 2 in A
Bassoon 1
Bassoon 2
Horn 1 in F
Horn 2 in F Harp
Julius Bürger (1897–1995)
Wieschöndumüde bist, dujunge Frau!
Bsn. 2 Hn. 1 (F) Hn. 2 (F)
Bsn. 2 Hn. 1 (F) Hn. 2 (F)
[Più mosso]
mf espr. molto
mf espr. molto mf cresc. mf mf cresc. mf mf cresc. mf cresc.
mf cresc.
rotimweißen Nebel träumtdieSon ne, imNe [cresc.] bel einfeurig mf mf mf tutti mf cresc. mf cresc.
rall. Lento
liebt. Nun
willesruhn undschlafen.
Hn. 1 (F) Hn. 2 (F)
[Tempo I]
Wieschönduschlafen wirst, dujunge Frau!
con sord.
con sord.
con sord.
espr. rubato]
[molto espr. rubato]
[molto espr. rubato]
con sord. div. p unis. p [molto espr. rubato]
[molto espr. rubato]
Exilarte is a research center at the mdw –University of Music and Performing Arts Vienna. Its objective is to restore into the collective memory composers and performers who were persecuted, forced into exile, or murdered during National Socialism. Through its acquisition and collection of estates, musicological research, the organization of concerts, symposia and seminars as well as the production of editions in cooperation with international publishers, Exilarte is returning those who were silenced to musical life. This lost cultural heritage is an important part of music history of the 20th century, which the Exilarte Center sees as its obligation to recover preserve and pass on to future generations
Exilarte ist ein Wissenschaftszentrum der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, dessen Ziel es ist, Komponist:innen und Musiker:innen, die während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ins Exil gezwungen oder ermordet wurden, wieder einen Platz im kollektiven Gedächtnis zu geben. Durch das Sammeln und die wissenschaftliche Aufarbeitung von Nachlässen, die Organisation von Konzerten, Symposien, Seminaren und Ausstellungen, sowie durch die Erstellung und Herausgabe von Noteneditionen in Kooperation mit internationalen Musikverlagen soll Verstummtes wieder zum Klingen gebracht und Vergessenes sichtbar gemacht werden. Dieses verschollene Kulturerbe ist ein wichtiger Teil der Musikgeschichte des 20.Jahrhunderts, deren Wiederentdeckung, Bewahrung und Weitergabe an zukünftige Generationen das Exilarte Zentrum der mdw als seine Verpflichtung sieht.