Mussorgski/Stangel BILDER EINER AUSSTELLUNG

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MUSSORGSKI

Bilder einer Ausstellung

Partitur von Peter Stangel Bearbeitet für Kammerensemble

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Modest Petrowitsch Mussorgski

Bilder einer Ausstellung

Bearbeitet für Kammerensemble von Peter Stangel

Bilder einer Ausstellung

Neufassung für Kammerensemble

Mussorgskis Bilder einer Ausstellung beflügeln seit jeher die Phantasie von Komponisten und Dirigenten: Zu deutlich verlangt das Werk – im Original ein virtuoses Klavierstück – nach dem Farbenreichtum eines größeren Instrumental-Apparates, eines Orchesters.

So schuf, nachdem bereits Nikolai Rimsky-Korsakov eine Auswahl der Bilder für Orchester gesetzt hatte, Maurice Ravel auf Veranlassung von Serge Koussevitzki jene Fassung, in der die meisten Hörer das beliebte Werk kennenlernen. Ob in den Konzertsälen der Welt oder auf CD – an diesem Meisterstück der Klangfarbenpalette kommt niemand vorbei, und von den später entstandenen Alternativ-Fassungen für großes Orchester konnte sich keine gegen die kongeniale Instrumentierung Ravels durchsetzen.

Die Fassung für ein Ensemble von zwölf Musikern basiert daher auf zwei verschiedenen Quellen: Grundlage ist die Klavierfassung; im Zweifelsfall (und an einigen Stellen weicht Ravel vom Original ab) gilt Mussorgskis Urschrift. Daneben aber steht die Fassung von Ravel sozusagen gleichberechtigt daneben, denn an verschiedenen Stellen hat der große Instrumentator so muster- und endgültige klangliche Lösungen gefunden, dass wir als Zuhörer sie quasi als ‚Original‘ verinnerlicht haben: Wie anders etwa als in einem Holzbläser-Satz lässt sich der Beginn der Tuilerien denken?

Dennoch ergibt sich an vielen Stellen – aufgrund der eingeschränkten Besetzung – die Notwendigkeit (und auch das Abenteuer), zu vollständig neuen Lösungen zu kommen. Diese neue Fassung, entstanden für das Ensemble die taschenphilharmonie, gibt gemischten Ensembles zwischen Kammermusik und kleinem Orchester die Möglichkeit, Mussorgskis Meisterwerk in einem farb- und nuancenreichen Klanggewand zur Aufführung zu bringen.

Zur Besetzung:

Da Harmonien zwar noch vielerorts vorhanden, jedoch selten auf die modernen Kammertöne gestimmt sind, habe ich für den Fall, dass ein adäquates Instrument nicht zur Verfügung steht, jene Takte, in denen vom Harmonium unverzichtbare Stimmen gespielt werden, als kleine Noten gesetzt, so dass eine Aufführung ohne Harmonium, lediglich mit einem Klavier, ebenfalls möglich ist.

Peter Stangel

Pictures at an Exhibition

New version for chamber ensemble

Mussorgsky’s Pictures at an Exhibition has always inspired the imagination of composers and conductors: The work, originally a virtuoso piano piece, calls too clearly for the rich colours of a larger instrumental apparatus, an orchestra.

Thus, after Nikolai Rimsky-Korsakov had already set a selection of the Pictures for orchestra, Maurice Ravel, at the instigation of Serge Koussevitzki, created the version in which most listeners become familiar with the popular work. Whether in the concert halls of the world or on CD – no one can ignore this masterpiece of tonal colours, and none of the later alternative versions for large orchestra were able to assert themselves against Ravel’s congenial orchestration.

The version for an ensemble of twelve musicians is therefore based on two different sources: The foundation is the piano version; in case of doubt (and in some places Ravel deviates from the original), Mussorgsky’s original version applies. However, Ravel’s version stands alongside it on an equal footing, so to speak, because in various places the great instrumentalist has found such exemplary and definitive tonal solutions that we as listeners have internalised them as the ‘original’, in a way: How else can the beginning of the Tuileries be imagined than with a woodwind section?

Nevertheless, in many places – due to the limited instrumentation – the necessity (and also the adventure) arises to come up with completely new solutions. This new version, created for the ensemble die taschenphilharmonie (the pocket philharmonic), gives mixed ensembles between chamber music and small orchestra the opportunity to perform Mussorgsky’s masterpiece in a colourful and nuanced sound.

On the instrumentation:

Since harmonies are still present in many places but rarely tuned to the modern concert pitches, I have set those bars in which the harmonium plays indispensable parts as small notes, in case an adequate instrument is not available, so that a performance without harmonium, only with a piano, is also possible.

Peter Stangel

Besetzung:

Flöte

Oboe

Klarinette in A/B, auch Bassklarinette

Fagott

Horn in F (oktaviert auch im Bassschlüssel nach unten)

Schlagzeug (1 Spieler*in): Glocken, Gran cassa, Piatti, Ratsche, Tamtam, Tamburo militare, Triangel, Xylophon

Klavier, opt. Harmonium (1 Spieler*in)

Streich-Quintett

(Die Bearbeitung ist für Kammerensemble mit solistischen Streichern gedacht.

Gleichwohl können die Streicher auch chorisch bis etwa 5.4.3.2.1 besetzt werden.)

Anmerkungen:

Die Partitur ist in C notiert.

Die Bearbeitung orientiert sich – wo es möglich war – an der Instrumentierung von Maurice Ravel.

Die kleingedruckten Noten ohne Instrumentenangabe sind zu spielen, wenn die Aufführung ohne Harmonium stattfindet.

Kleine Noten mit Instrumentenangabe sind Stichnoten für Einsätze.

Die vi = de Zeichen gelten für die Aufführung als Kinderkonzert mit dem Text von Peter Stangel (ebenfalls bei Edition Peters erhältlich). Auch die mit einer Klammer versehenen Schlüsse beziehen sich auf die Kinderkonzert-Fassung und sind bei einer ‚erwachsenen‘ Aufführung zu überspringen.

M. Mussorgski Instr. Peter Stangel, 2005

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