Dünser LANDSCHAFT MIT REGENBOGEN

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DÜNSER

Landschaft mit Regenbogen

für Orchester

Partitur

RICHARD DÜNSER

Landschaft mit Regenbogen

für Orchester

(2016/17)

POD PETERS on demand

Landschaft mit Regenbogen entstand in den Jahren 2016/2017 als Auftragswerk des Landes Vorarlberg.

Inhaltlich bezieht es sich wie mein Trio The Return of the Hunters auf die Bilder „(Gebirgs-) Landschaft mit Regenbogen“ von Caspar David Friedrich, „Die Rückkehr der Jäger“ von Pieter Breughel, das Gedicht „De Profundis“ von Charles Baudelaire sowie den Anfang der Erzählung „Lenz“ von Georg Büchner. Was dort kammermusikalisch angedeutet war, wird hier ins Groß-Orchestrale transformiert und mit den Mitteln eines Orchestersatzes ausformuliert, weiter geführt und in seiner Dimension vervielfacht.

Bilddetails (am Anfang: die heimkehrenden Jäger; im weiteren Verlauf: das Haus mit dem brennenden Kamin im Mittelgrund, die fernen Berge im Hintergrund), aber auch Assoziationen zum Bild – gemutmaßte Erinnerungen an nicht im Bild sichtbare Ereignisse (Jagd I und II) werden dabei in musikalische Metaphern, Bilder, Stimmungen und „Landschaften“ transformiert, die sich in eine musikalische und orchestrale Gesamtdramaturgie einordnen, zusammen mit dem im Zentrum stehenden Gedicht „De Profundis“ von Baudelaire (in der Übersetzung von Stefan George), das in imaginären Singstimmen „vertont“ wurde, weiters dem titelgebenden Bild „Landschaft mit Regenbogen“, das mit spektralen Klängen und einem radikalen Stillstand der Bewegung „helldunkle“ Sphären-Räume entstehen lässt und die niederschmetternde Stimmung des Anfangs von Büchners „Lenz“ vorbereitet, wo die tragische Hauptfigur durch eine Winterlandschaft geht, aber in Wirklichkeit im Innersten nicht von der Stelle kommt – in einer von tiefster Verletzung und Zerstörung geprägten Seelenverfasstheit gefangen – , bevor die – variativ verändert – wiederkehrende Breughel-Landschaft eine große Klammer zum Anfang bildet.

Richard Dünser, 2017

INSTRUMENTE

2 Flöten

Oboe

Englischhorn

Klarinette in B

Bassetthorn

2 Fagotte

4 Hörner in F

2 Trompeten in C

2 Tenorposaunen

Bassposaune

Pauken

Schlagzeug:

12 Crotales (cis3, es3, e3, f3, fis3, g3, a3, b3, h3, c4, g4, g5),

4 Gongs (D, e, f, cis1), Vibrafon, 2 Hängebecken (groß und mittel), 1 Paar Gegenschlagbecken, 2 Tam-tams (groß und mittel)

Harfe

Violinen 1

Violinen 2

Violen

Violoncelli

Kontrabässe

Dauer: ca. 17 Minuten

Die Partitur ist in C notiert.

Uraufführung:

24. September 2017 in Schwarzenberg (Österreich), Angelika-Kauffmann-Saal Symphonieorchester Vorarlberg, unter der Leitung von Gérard Korsten

Richard Dünser

Richard Dünser (b. 1959) studied composition in his native Austrian city of Bregenz and at the University of Music and Performing Arts, Vienna, followed by further studies with Hans Werner Henze in Cologne and a composition scholarship at Tanglewood in 1987. In 1991 he was appointed professor of music theory at the University of Music and Performing Arts in Graz (Austria), where he has been head of a composition class since 2004. For his opera Radek , premiered at the 2006 Bregenz Festival, Dünser was awarded the Ernst Krenek Prize in 2010. His works have been performed worldwide by notable artists and ensembles, including Sylvain Cambreling, Iván Fischer, Isabelle van Keulen, Alfons Kontarsky, Heinrich Schiff, Ensemble Modern, Klangforum Wien, Artis-Quartett Wien, Vienna Symphony and NDR Elb-philharmonie Orchestra.

Richard Dünser (*1959) studierte Komposition in seiner Heimatstadt Bregenz sowie an der Wiener Hochschule für Musik und darstellende Kunst. Es folgten ein Aufbaustudium bei Hans Werner Henze in Köln sowie 1987 ein Kompositionsstipendium in Tanglewood/USA. 1991 wurde er Professor für Musiktheorie an der Kunstuniversität Graz, wo er seit 2004 auch eine Kompositionsklasse leitet. Für seine bei den Bregenzer Festspielen 2006 uraufgeführte Oper Radek erhielt Dünser 2010 den Ernst-Krenek-Preis. Seine Werke wurden weltweit von bedeutenden Interpreten und Ensembles aufgeführt, darunter Sylvain Cambreling, Iván Fischer, Isabelle van Keulen, Alfons Kontarsky, Heinrich Schiff, das Ensemble Modern, das Klangforum Wien, das Artis-Quartett Wien, die Wiener Symphoniker und das NDR Elbphilharmonie Orchester.

Photo © Matthäus Stepan

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