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Zum Geleit

Die prägende Bedeutung der Klöster für die Entwicklung der abendländischen Kultur nach dem Untergang des römischen Reichs über das ganze Mittelalter und bis weit in die Neuzeit hinein ist unbestritten. Als langfristig angelegte Institutionen mit tiefer christlicher Ausrichtung, die sich im gemeinsamen Leben und in regelmässigem Gottesdienst und Gebet ausdrückt, sind die religiösen Gemeinschaften bis heute ganz besondere Orte in unserer Welt.

Mit dem gesellschaftlichen Wandel und dem damit zusammenhängenden Rückgang des Nachwuchses stehen die Ordensgemeinschaften heute allerdings in der Schweiz wie in ganz Europa vor grossen Herausforderungen. Dabei geht es zunächst um die Frage, wie das spirituelle Feuer der Mönche und Nonnen in die Zukunft weitergetragen werden kann. Dieses Feuer zehrt auch vom Jahrhunderte alten Erbe der Religiosenkultur. In allen Ordensgemeinschaften spielen die Bibliotheken als Orte der religiösen und weltlichen Bildung eine zentrale Rolle. Sie strahlen manchmal weit über die Klostermauern hinaus, sind in vielen Fällen aber kaum bekannt.

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Der oben erwähnte Wandel wird in absehbarer Zeit zur Auflösung zahlreicher religiöser Gemeinschaften in unserem Land führen. Das vorliegende Handbuch ist aus der Notwendigkeit entstanden, den über Jahrhunderte aufgebauten kulturellen Bestand in ihren Bibliotheken zu dokumentieren und damit das Wissen darum für die Zukunft zu sichern.

Die Idee wurde von der Stiftsbibliothek St.Gallen zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft der Schweizer Stiftsbibliothekare entwickelt. Ihre Umsetzung erfolgte federführend durch die Fachstelle schriftliches Kulturerbe der Stiftsbibliothek St.Gallen, die seit ihrer Einrichtung 2018 die Ordensbibliotheken der ganzen Schweiz breit vernetzt hat. Der Leiter der Fachstelle, Albert Holenstein, übernahm die Projektleitung und Redaktion des Handbuchs. Bei seiner Arbeit wurde er von einer wissenschaftlichen Steuergruppe begleitet.

Die in diesem Band abgedruckten Artikel werden auch im Internet auf der Datenbank Helvetia Sacra (www.helvetiasacra.ch) publiziert, die zurzeit als wichtigste Anlaufstelle für historische Informationen zu den kirchlichen Institutionen der Schweiz entsteht.

Im Namen der Steuergruppe danke ich zuallererst Albert Holenstein für die sorgfältige und umsichtige Organisation, die zeitweise durch die Pandemie erschwerte Erarbeitung zahlreicher Artikel und der Einleitung sowie die anspruchsvolle Redaktionsarbeit. Im Weiteren danke ich allen Autor/-innen der Bibliotheksartikel: Jan-Andrea Bernhard, Sr. M. Sofia Cichetti OSB, Ueli Dill, Rolf De Kegel, Rudolf Gamper, Gabriella Hanke Knaus, Sr. M. Gertrud Harder TORCap (†), Ian Holt, Peter Kamber, Jakob Kuratli Hüeblin, Karl Heinz Lauda, Urs B. Leu, Laura Luraschi, Hanspeter Marti, Sr. Petra Marzetta SU, P. Guido Muff OSB, Luciana Pedroia, Esther Schmid Heer, Christian Schweizer, Maria Solovey, Brigitte Sovrano-Küng, Monika Studer, Remo Wäspi und Petra Zimmer, sowie den Übersetzer/-innen Raphaël Oriol, Antonella Piazza und Simone de Reyff und den Lektor/-innen Marina Bernasconi Reusser, Andreas Nievergelt und Brigitte Roux.

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