Zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Politik

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1 Eine Gründung in schwieriger Zeit

Am 24. November 1946 fand sich eine illustre Gesellschaft im Kongresshaus der Stadt Zürich ein – durchwegs profilierte Vertreter ihres Fachs, die meisten von ihnen Professoren, alles Herren. Sie vertraten die Geschichtswissenschaftliche Gesellschaft, aber auch die Gesellschaften für Kunstgeschichte, Germanistik, Philosophie oder Volkskunde. Es war der offizielle Gründungsakt der Schweizerischen Geisteswissenschaftlichen Gesellschaft (SGG) respektive der Société Suisse des Sciences Morales (SSSM). Durch die Versammlung führte ein Vertreter der Nationalen Vereinigung Schweizerischer Hochschuldozenten, die gemeinsam mit der Allgemeinen Geschichtsforschenden Gesellschaft Schweiz massgeblich am Zustandekommen dieses Treffens beteiligt war. Das Besprechen der Traktanden selbst ging zügig vonstatten. Die Versammlung entschied über die Wahl der Gründungsmitglieder, einigte sich über Statuten sowie über den künftigen Namen der Gesellschaft und wählte einen provisorischen Vorstand. Das schnelle Übereinkommen war kein Zufall, denn die Vorbereitungsarbeiten für das wichtige Treffen hatten bereits Jahre zuvor begonnen. Kurz vor Kriegsbeginn, im Frühling 1939, hatte der damalige Präsident der Geschichtsforschenden Gesellschaft, Hans Nabholz, die ersten Schritte unternommen, um eine Organisation im Dienste der Geisteswissenschaften ins Leben zu rufen. Dieser Effort wurde durch den Kriegsausbruch unterbrochen; noch während des Kriegs wurde das weitere Vorgehen in vorerst kleinem Kreis diskutiert. Dann endlich, kurz nach Kriegsende, konnte zur Tat geschritten werden.


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