L'Oiseau magazin

Page 1

Für alle, die Lust auf EUropa haben

Ausgabe 10/2013; 8,- Euro Deutschland; 8,50 Euro France; Schweiz 13,90 sfr; Östereich 9,30 Euro

« L‘o i s e au »

nouveau

www.oiseau-magazin.eu

Deutsch -Französisches Magazin für Kultur und Freundschaf t M agazi ne po u r c ult u re et a mité f ra n co - all e m a n d e


Fr eu n de se i t 50 Ja h r e n

1963 –


Bon a m is de pu is 50 a n n é es

– 2013


E di t or i a l

Hallo et Salut, mein Name ist Yannik Schulz ich komme aus Deutschland, ich bin in Geseke geboren und ich habe dieses Magazin gestaltet. Der Hauptgrund ist, da ich die besondere Freundschaft zwischen den Nachbarn Frankreich und Deutschland als sehr spannend und inspirierend betrachte. Die beiden Kulturen sind seid jahrtausenden neben einander und haben eine ausgedehnte Geschichte über Krieg, Frieden und Freundschaft. Mit keinem anderen Nachbarland (außer vielleicht Polen) pflegt Deutschland so ein inniges und politisch wertvolles Bündnis. Die gemeinsame Geschichte und die Tragödien, welche die beiden Nationen bestritten und besiegelt haben prägen noch immer die Gegenwart, doch nach 50 Jahren Frieden und Gemeinschaft sollten die alten Vorurteile begraben werden. Doch was ist in den 50. Jahren passiert, was hat sich verändert. Sind wir an einander näher geworden oder sind die alten Ressentiments geblieben von einst? Ist die Abneigung in der Bevölkerung immer noch geprägt von Erzfeindschaft und unsterblichen Hass? Wird Deutschland nur auf seine Vergangenheit beschränkt und Frankreich nur als schwacher Nachbar gesehen? Wir fragen zu diesem Thema ein altes deutsch-französisches Freundespaar und gehen der Frage nach welche Vorurteile und Geschichten es gibt. Den Titel des Magazins « L'Oiseau » habe ich zum einen gewählt, da es ein Symbol der Freiheit und des Neubegins ist und weil ich dieses Wort stets als sehr schön empfand. Die Französischen Kultur und Lebensart ist zum Teil so anders aber doch so nah an unseren Traditionen. Ich lade sie ein auf eine kleine kulturelle Reise nach Deutschland und Frankreich.

Yannik Schulz Autor / Créateur

4 o i s e au


Zu tat e n

I ngr é di e n ts

Editorial .................... 4 Vorstellung ............... 5 Dinge ............................ 8 élysée Vertrag ......... 10 Freundschaft ........... 12 Vorurteile ................. 14

8

20

Kunst ........................ 16 Interview ................. 20 Bildsprache ............. 24 Kultur ...................... 30 Culture .................... 31

5

Das Wort ................. 36

16 Cinéma ..................... 38 Musik ........................ 40 Farben ...................... 42 Schlusswort ........... 44 Wohin ....................... 46

30

18

10

40 5 o i s e au

Impressum ................. 47

37


K e n ns t du m ich? Die „schönste Frau der Welt“ - sie trägt diesen Titel offiziell! Vor 60 Jahren, 1943, wurde die französische Filmschauspielerin Cathérine Deneuve als Cathérine Dorléac in Paris geboren. Ihr Leinwanddebüt gab sie 1956 in „Junge Rosen im Wind“. Ihre internationale Karrriere begann 1964 mit dem Musical „Die Regenschirme von Cherbourg“. Deneuve zählt seit langem zu den prominentesten Schauspielerinnen ihres Landes. Ihre Darstellung der Eliane Devries in „Indochine“ 1992 brachte ihr eine Oscar-Nominierung ein. Weitere erfolgreiche Filme der 90er Jahre sind „Die schöne Lili“, „Meine liebste Jahreszeit“ und „Place Vendôme“. In den deutschen Kinos war sie zuletzt in dem Kriminalkomödie „8 Frauen“ zu sehen. Catherine Deneuve blickt auf eine mehr als 40-jährige Karriere mit über 90 Filmen. Darin wirkt sie immer verführerisch, unnahbar und elegant zugleich. Mit dem Vietnam-Melodram „Indochina“ und mit „Die letzte Metro“ brachte sie weltweit die Kinokassen zum Klingeln. Außerdem wurde sie vom amerikanischen Magazin „Look“ zur schönsten Frau der Welt ernannt. Ganz gleich ob sie die masochistische Hure in Luis Buñuels Film „Schöne des Tages“ (Belle de jour) spielte, die schizophrene junge Frau in Roman Polanskis „Ekel“ oder die Ehebrecherin in „8 Frauen“ von François Ozon, sie erschien immer rein und makellos. Ihr ehemaliger Lebensgefährte, Roger Vadim, sprach von einer „Keuschheit voller Sex-Appeal“. Und Roman Polanski erkannte den „Charme einer professionellen Jungfrau“. François Truffaut, mit dem die Tochter eines Bühnen- und Filmautors und einer Schauspielerin, 1969 „Das Geheimnis der falschen Braut“ und 1980 „Die letzte Metro“ drehte, ging in seiner Analyse wesentlich weiter: „Bei Catherine ist vieles Traum. Man hat immer den Eindruck, dass auf der Leinwand nicht alles gezeigt wurde. Da gibt es eine Figur, die sie darstellt, und Gedanken, die nicht ausgedrückt sind. Ja, Catherine ist eine Schauspielerin der Träumerei, dafür gibt es keinen anderen Ausdruck, denn diesen Eindruck einer Doppelpersönlichkeit haben wir bei keiner anderen Schauspielerin. Catherine führt auf der Leinwand ein Doppelleben vor: das offensichtliche und das geheime Leben.“

gehört haben, doch dessen Name gab sie nie preis. „Ich bin keine Person der Herzensergüsse. Ich hasse den Exhibitionismus im Schauspielerberuf und mag keine Anstößigkeit“, sagte die Herzensbrecherin einmal. „Sie fürchtet sich nicht davor angeschaut zu werden, sie fürchtet sich davor, enträtselt zu werden“, meinte Truffaut, der auch betonte, er sei „mit der schönsten Frau der Welt der glücklichste Mann der Welt gewesen“. Die Deneuve nennt sich nach wie vor auch Dorléac. Erst nach dem Tod ihrer Schwester, die ebenfalls beim Film war und der sie ihre erste Rolle zu verdanken hat, nannte sie sich nach dem Künstlernamen ihrer Mutter. Vielleicht gehören auch ihre blond gefärbten Haare zu dieser Maske und zu der von ihr geschaffenen Person Deneuve.

Doch nicht nur auf der Leinwand verbirgt Deneuve ihre wahre Person. Auch privat hüllt sie sich in Schweigen. Sie gibt nur das preis, was zu ihrem Mythos passt. Von ihren zahlreichen Liebschaften, darunter zu Luis Buñuel, Marcello Mastroianni, Serge Gainsbourg und Rockstar Johnny Hallyday, weiß man nicht allzu viel. Sogar ein französischer Staatspräsident soll dazu

6 o i s e au


Tu t e r a ppe l l es de moi ? Elle aurait voulu être avocate. Raté. La belle Claudia Schiffer et son mètre 80 sont repérés dans une boîte de nuit de Dusseldorf, en 1987, par Michel Levaton, propriétaire de l‘agence Metropolitan Models. Elle a 17 ans et sera l‘un des plus fameux tops models des années 1990. Considérée comme l‘une des plus belles femmes du monde, Claudia Schiffer devient immédiatement une icône planétaire. Elle fait la couverture de plus de 500 magazines : Elle, Harper‘s Bazaar, Vogue, Cosmopolitan, Vanity Fair, Time Magazine etc. Elle défile aussi pour les plus grands couturiers, de Versace à Yves Saint Laurent en passant par Ralph Lauren. Surtout, elle devient l‘égérie de son compatriote couturier, l‘allemand Karl Lagerfeld, chez Chanel et l‘effigie de L‘Oréal, Citroën et depuis peu Pepsi (elle a tourné une publicité avec Thierry Henry). Très show biz, le top fréquente le prince Albert II de Monaco et médiatise une fausse histoire d‘amour avec le prestidigitateur David Copperfield. Mais l‘élu son coeur s‘appelle Matthew Vaugh. Elle épouse ce producteur anglais, le 25 mai 2002 et donne naissance à trois enfants : Caspar Matthew, en 2003, Clémentine, en 2004 et Cosima Violet, en 2010. Sa carrière au cinéma est encore embryonnaire, mais Claudia Schiffer a déjà été aperçue dans The Blackout, d‘Abel Ferrara ou Love Actually, de Richard Curtis. Pour son numéro Collections consacré à la saison printemps-été 2013, Elle a interrogé plusieurs top models des glorieuses années 90, dont l‘ambassadrice de L‘Oréal Paris signée au sein de l‘agence new-yorkaise One Management, sur les conseils qu‘elles se donneraient si elles rencontraient la jeune fille qu‘elles étaient à 17 ans. L‘Allemande répond : „Dans cinq ans, Hermès demandera s‘ils peuvent donner ton nom à un de leurs sacs, comme le Birkin et le Kelly. Ignore ton agent et dis ‚oui‘.“ A 22 ans, Claudia Schiffer aurait pu entrer dans le panthéon de la modosphère et se voir immortaliser par une des plus prestigieuses griffes françaises au même titre que Jane Birkin et Grace Kelly princesse de Monaco, dont les modèles comptent indiscutablement parmi les sacs les plus appréciés sur la planète Mode. Kim Kardashian, Eva Longoria et bien d‘autres en sont de grandes amatrices. On se demande à quoi aurait bien pu ressembler le „Schiffer“ ? Malheureusement, ce dernier ne verra jamais le jour à cause de son agent, Michael Levaton, qui l‘avait découverte dans une boîte de nuit à Düsseldorf. Avec cet hommage d‘Hermès, l‘épouse du réalisateur Matthew Vaughn et maman de Caspar, Clementine et Cosima (10, 8 et 2 ans) aura certainement son nom aux côtés de ceux de Gisele Bündchen, Naomi Campbell, Cindy Crawford, Heidi Klum et Kate Moss mentionnés sur la liste All-TIME 100 Fashion Icons du magazine Time. Révélation dans le milieu de la mode, elle démarre immédiatement une carrière internationale de top model, parvenant directement au

sommet à Paris et étant considérée comme l‘une des plus belles femmes du monde. Femme de grande taille (1,80 m), elle a les yeux bleus et les cheveux blonds. Elle devient immédiatement une icône planétaire, fait la couverture de plus de 700 magazines, dont Elle, Harper‘s Bazaar, VogueN 1, Cosmopolitan, Vanity Fair et Time Magazine, défile pour les plus grands couturiers de la planète : Gianni Versace, Ralph Lauren, Yves Saint Laurent, etc. et devient l‘égérie de Karl Lagerfeld chez Chanel, ainsi que tête d‘affiche pour L‘Oréal et Citroën à la fin des années 1990. Elle côtoie aussi le milieu du show business international et fréquente un temps le prince Albert II de Monaco et le magicien David Copperfield dans les années 1990. La vie est faite de choix que nous sommes parfois amenés à regretter avec le temps. C‘est le cas de Claudia Schiffer, aujourd‘hui âgée de 42 ans, contrariée par une décision qu‘elle a prise il y a vingt ans. La confession du top model au magazine Elle est pour le moins étonnante.

7 o i s e au


Di e k l e i n e n Di nge des Le be ns

Salut ich heiße Monique, ich bin 34 Jahre und wohne ich Kassel also in Deutschland. Ich habe ein paar Kollegen aus Frankreich und wir gehen jeden Tag zusammen essen. Ich liebe die französischen Süßspeisen und man findet sie auf jeder Speisekarte in Deutschland: Mouse au chocolate, Croissant, Crêpes, Tarte Tatin, Crème brûlée, Crème caramel, Clafoutis und Abricots à l’ancienne. Doch was ist mit meinen Freunden aus Paris? Lieben sie auch deutsche Germknödel, Bratäpfel, Bayrische Creme, Hollerküachle oder Rote Grütze mit Vanille-Soße? Wohl eher weniger - ich habe aber festgestellt das sie zu Weihnachten ihren daheim gebliebenen Verwandten Christstollen schicken, eine Tradition die sie quasi übernommen haben. Das stimmt mich doch noch glücklich, dass der in Puderzucker getränkte Hefeteig-Rosinen-Stollen doch an den deliziösen Gaumen meiner verehrten Freunde gelangt. Ich leiste weiter Überzeugungsarbeit.

Ich heiße Charlotte Krenz, bin 28 Jahre alt und komme aus Deutschland. Ich habe mich schon in der Schule vom Theatervirus infizieren lassen. Nach Aufenthalten in Graz und Rouen habe ich meine Schauspielausbildung von 2007 bis 2010 in Bordeaux fortgesetzt. Seitdem bin ich mit französischen Compagnien unterwegs. In Frankreich gibt es quasi keine festen Ensembles. Man tourt durchs Land. Und noch einen wesentlichen Unterschied gibt es. Hier legt man großen Wert auf Bühnen-Deutsch. In Frankreich ist man in dieser Hinsicht lockerer. Obwohl man unseren Akzent hört. Ich hatte aber noch nie das Gefühl, dass ich eine Rolle bekomme oder nicht bekomme, weil ich Deutsche bin. Ich habe erst als 15-Jährige die ersten Französisch-Vokabeln gepaukt und hätte niemals gedacht, dass ich wenige Jahre später meine Baguettes damit verdiene und am Monmatre lebe. Ich bin übrigens wegen eines Franzosen nach Paris gezogen ... Ja, ja die Liebe. Ich lebe an der Seine aber ich liebe beide Länder: Deutschland genauso wie Frankreich. Wo ich meine Zukunft sehe? Am liebsten in beiden Ländern. Das wäre perfekt.

Mein Lieblingsakzent im Französischen ist dieser nach oben spitze Winkel: ^ Ein kleines Dach, das mal ein a, e, i, o oder u krönt und die sonst so schnöden Vokale herausputzt. Bei den Worten Dach oder Hut hätte meine Französisch-Lehrerin mir sofort eine Ohrfeige verpasst, den man sagt auf französisch nicht etwa «toit» also - Dach oder «chapeau» - Hut, sondern «circonflexe». «Circonflexe», von lateinisch «circumflexus», was soviel heißt wie umgebogen. Der Drucker Etienne Dolet benutzt den Zirkumflex, um ausfallende, also stumme Buchstaben zu markieren, wie in den Wörtern «pai^ra» - zahlen oder «vrai^ment» - wirklich wo der Akzent ein früheres «e» ersetzt. Kurzum, die Verwendung des Akzents war damals alles andere als einheitlich: Jeder Drucker suchte nach dem besten Mittel, die Aussprache im Schriftlichen wiederzugeben und stellte seine eigenen typographischen Regeln auf. Erst im 18. Jahrhundert wird die Verwendung des accent circonflexe vereinheitlicht. Obwohl Rechtschreibreformer immer wieder versuchten, sie zu vereinfachen, sind die Regeln für diesen Akzent bis heute sehr komplex. Sie sind so umfassend das sogar ein Franzose sie nicht alle en détails aufzählen könnte.

Eine Geschichte aus Frankreich: Die Übertragungen der Leichtathletik Wettbewerbe wird in Deutschland mit einer hohen sprachlichen Vorbereitungszeit verbunden. Die deutschen Kommentatoren prägen sich jede Information der Akteure ein mögen sie noch so exotisch sein. Sie versuchen penibel genau die Aussprache der Vor- und Zunamen zu beherrschen. Keine Betonung ist ihnen zu kompliziert auch wenn sie dabei ihre Zungen verbiegen müssten. Der japanische Synchronspringer oder der spanische Radprofi, alle verdienen eine korrekte Namensaussprache. Doch wie wird es im französischen Fernsehen praktiziert? Jeder Name wird einfach so artikuliert, wie er auf dem Zettel steht, eben auf Französisch. Warum sich denn die Mühe machen?

8 o i s e au


Les pe t i t es choses de l a v i e

Je m’appelle Clemens, je suis allemand et je vis en France depuis douze ans. Je me rapporte toujours d’Allemagne des «têtes de Maure», Maure comme Mauritanie. Aujourd’hui, on dit «baisers au chocolat», c’est plus politiquement correct. J’adore les têtes de Maure… ça a le goût d’un baiser ! Dehors du chocolat craquant et dedans une mousse sucrée. Je préfère les têtes de Maure à double étage. Ca ressemble à ça : on prend les deux moitiés d’un petit pain… dans chaque moitié une tête de Maure… on colle les deux parties… et ce qui est bien, c’est qu’on peut déjà lécher tout autour. Pour les anniversaires d’enfants on organise toujours des concours de mangeurs-de-painsà-double-tête-de-Maure… et le gagnant a mal au coeur...

Je m’appelle Francois. J’aimerais présenter à mes amis français un objet d’Outre-Rhin qui semble totalement inconnu en France : le „Schieber“. C’est un objet très simple : une tige, fixée en angle droit à une lame aux bords arrondis. A quoi cela peut-il bien servir ? Est-ce un instrument de dentiste pour forcer l’ouverture de la bouche ? Un jouet pour jouer au barbier ? Ou bien une rape pour enlever la glace superflue dans le congélateur? Non, on offre un „Schieber“ – littéralement „pousseur“ – aux petits enfants quand ils apprennent à se nourrir tous seuls. Il leur permet de pousser avec efficacité la nourriture sur la fourchette ou sur la cuillère. Car le „Schieber“ est parfaitement adapté aux deux gestes que l’enfant de cet âge maîtrise : fermer le poing et plier le coude, comme ça. Et le „Schieber“ est souvent associé au „Schräglöffel“, littéralement „cuillère oblique“. L’enfant l’attrape tout simplement en fermant le poing et n’a pas besoin de tourner la main pour transporter la nourriture à la bouche. J’ai compris que cet objet était inconnu en France le jour où j’ai voulu en acheter un pour mon fils. J’ai demandé en toute innocence au vendeur de la quincaillerie un „pousseur“, „Vous voyez bien, cet outil qui sert aux enfants à pousser la nourriture…“

C’est Madame Margit Förster, professeur d’ethnologie: D’abord je voudrais vous dire que les Français aussi utilisent cette expression. Deux histoires différentes circulent sur son origine: À une époque lointaine, les vieux marins qui ne pouvaient plus prendre la mer assuraient leur subsistance en fabriquant des allumettes. Par conséquent, si un fumeur se servait d’une bougie et non d’une allumette pour allumer sa cigarette, il privait le vieux marin de son gagne-pain. La deuxième histoire a également un lien avec la marine et plus précisément avec les phares. Jadis, quand il n’y avait pas encore d’électricité, on utilisait des bougies pour produire la lumière des phares. Et quand le gardien allumait sa cigarette à la flamme d’une des bougies, il projetait une ombre sur la mer. Du coup, les bateaux ne pouvaient plus voir le fanal. Ils risquaient alors de heurter un récif et de chavirer. Et dans ces naufrages il y avait généralement plus d’un marin qui trouvait la mort. Au fait, on dit souvent qu’il est beaucoup plus toxique d’allumer sa cigarette à une bougie qu’avec un briquet par exemple. Cette rumeur n’est pas fondée. Voici leur conclusion: la cigarette elle-même dégage bien plus de substances nocives que la flamme d’une bougie. Ce qui est nocif, c’est le tabac, pas la paraffine!

Une histoire de Allemagne: En France, début 2013, quelques 27 millions de foyers regardent la télévision. Parmi eux 6 millions 700 000 la reçoivent via une antenne parabolique. La plupart des foyers sont équipés d’antennes traditionnelles ou sont dorénavant branchés par l’accès internet. En Allemagne, environ 38 millions de foyers reçoivent la télévision. Parmi eux, 18 millions la regardent via une antenne parabolique, un chiffre beaucoup plus élevé qu’en France et en constante augmentation. Les Allemands privilégient la parabole car elle permet de recevoir un plus grand nombre de chaînes et le coût de la réception s’avère moins élevé sur la durée.

9 o i s e au


Élysé e-Vert r ag

Am 22. Januar 2013 feiern wir den 50. Jahrestag der Unterzeichnung des Élysée-Vertrags zwischen Deutschland und Frankreich und damit 50 Jahre einer Erfolgsgeschichte der Annäherung zwischen zwei Staaten, die in der Weltgeschichte ihresgleichen sucht. Der ÉLYSÉE-VERTRAG hat die Entwicklung einer Freundschaft zwischen Franzosen und Deutschen ermöglicht und bleibt die politische, rechtliche und symbolische Grundlage für eine beispielhafte Zusammenarbeit zwischen unseren Staaten. Drei Überzeugungen liegen dieser Partnerschaft zugrunde: Diese Beziehung ist einzigartig und inzwischen Teil unseres Selbstverständnisses geworden. Es gibt keine zwei Staaten in der Welt, die im öffentlichen und sozialen Leben enger miteinander verbunden sind: sei es auf parlamentarischer Ebene, in mehr als 180 akademischen Austauschprogrammen, in den Konsultationen zwischen BUNDESKANZLERIN Merkel und Präsident Hollande, in 2200 Städtepartnerschaften, Kooperationen von Forschungseinrichtungen oder in den Begegnungen von bislang acht Millionen jungen Menschen im Austausch über das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) oder in bilingualen Kindergärten.

Die deutsch-französische Zusammenarbeit ist unverzichtbar. Nicht nur für uns, sondern auch für die Zukunft Europas. Die Finanzkrise zeigt: Nur wenn Deutschland und Frankreich gemeinsam vorangehen und Konzepte formulieren, kann auch Europa zukunftsfest gemacht werden. Als die beiden größten Volkswirtschaften der Europäischen Union tragen wir hierfür eine besondere Verantwortung. Die deutsch-französische Freundschaft muss insbesondere zwischen den jungen Generationen immer wieder neu verankert und belebt werden. Dies kann nur mit dem ENGAGEMENT von Unternehmern, Politikern, Künstlern, Lehrern, Studierenden, Schülern und vielen überzeugten Bürgern in Deutschland und Frankreich gelingen. Dieses ENGAGEMENT zu fördern und ihm neue Impulse zu geben – das ist das Ziel des Deutsch-Französischen Jahres 2012/2013. Wir wollen diese Partnerschaft mit einer neuen politischen Vision vertiefen und damit für die neuen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts rüsten. Und so liegt in den kommenden Monaten eine große Aufgabe vor uns, die wir für Europa und damit auch für unsere beiden Länder gemeinsam meistern wollen und müssen. Michael Georg Link

10 o i s e au


Le t r a i t é de l’Élysé e

Le 22 janvier 2013, nous célébrons le 50e anniversaire du traité de l’Élysée entre la France et l’Allemagne et, ainsi, l’anniversaire d’un processus remarquable de rapprochement entre deux pays, sans équivalent dans l’histoire mondiale. Le traité de l’Élysée a permis la naissance d’une amitié entre Allemands et Français ; il reste le fondement politique, juridique et symbolique d’une coopération exemplaire entre nos pays. Trois convictions fondent ce partenariat : Cette relation est unique en son genre et nous est devenue toute naturelle. Il n’existe pas deux Etats au monde qui soient plus étroitement associés dans la vie publique et politique ; que ce soit au niveau parlementaire, avec plus de 180 programmes d’échanges universitaires, avec les consultations entre la CHANCELIÈRE Merkel et le président Hollande, avec 2200 jumelages, des coopérations entre centres de recherche, et des rencontres ayant réuni à ce jour huit millions de jeunes lors d’échanges organisés par l’Office franco-allemand pour la Jeunesse (OFAJ) ou dans les jardins d’enfants bilingues. La coopération franco-allemande est indispensable. Pour nous, mais aussi pour l’Europe. La crise financière montre que l’Europe ne peut affronter l’avenir que si l’Allemagne et la France vont ensemble de l’avant et formulent

des concepts communs. Etant les deux plus grandes économies de l’Union européenne, nous avons des responsabilités particulières dans ce domaine. L’amitié franco-allemande doit sans cesse être enracinée et vivifiée, notamment auprès des jeunes générations. On n’y parviendra qu’avec l’engagement des entreprises, des personnalités politiques, des artistes, des enseignants, des étudiants, des élèves et de nombreux citoyens convaincus, en France et en Allemagne. Promouvoir cet ENGAGEMENT et lui donner de nouvelles impulsions – tel est l’objectif de l’Année franco-allemande 2012/2013. Nous voulons approfondir ce partenariat avec une nouvelle vision politique et nous préparer aux défis du XXIe siècle. L’Allemagne et la France portent la responsabilité de l’Europe dans la sphère politique comme dans l’opinion publique. Au cours des prochains mois, une grande tâche nous attend, que nous voulons et devons mener à bien ensemble – pour l’Europe et pour nos deux pays. Michael Georg Link

11 o i s e au


Fr eu n dsch a f t

Président Valéry Giscard d‘Estaing et Chancelour Helmut Schmidt

Valéry Giscard d‘Estaing und Helmut Schmidt: eine gemeinsame Vision Gespräch mit dem ehemaligem deutsch-französischen Paar der Politik, dem früheren deutschen Kanzler Helmut Schmidt und dem damaligen französischen Präsidenten Valéry Giscard d’Estaing. Sieben Fragen, sieben Antworten zu einem Vertrag und einer deutsch-französischen Politik, die sie mit Überzeugung und Regelmäßigkeit vorangetrieben haben. Ein persönlicher Rahmen, in dem ihre Standpunkte zur damaligen Zeit, der Zukunft von Europa und den Grundlagen der deutsch-französischen Freundschaft zur Geltung kommen. Valéry Giscard d’Estaing kommt auf die Ursachen für die sogenannte deutsch-französische Erbfeindschaft zurück. «In der Geschichte, ob im Mittelalter oder in der Renaissance, gab es keine deutsch-französischen Kriege», erklärt er. Denn «außer im Zeitraum zwischen 1870 und 1945 gab es keine Feindschaft oder gar Hass zwischen Franzosen und Deutschen»- die Kriege kamen von der Vereinigung Deutschlands und seinem Willen, sein Staatsgebiet auszudehnen, was Frankreich nicht zugelassen hat. Valéry Giscard d’Estaing und Helmut Schmidt sind sich einig: Während ihrer Jugend und während des Krieges gab es keine Hassgefühle gegenüber dem Anderen, dem Nachbarn. Für Helmut Schmidt

war Frankreich vor allem durch seine Entdeckung des «Gesamtkunstwerks Paris» gekennzeichnet, einer Stadt, um die er die Franzosen beneidete. «Es war eher eine Gegnerschaft, von Hass war keine Spur», erklärt er. «Natürlich hasste man die Nazis, aber wir waren nicht sehr gut informiert», schildert Giscard d’Estaing. «Während des Krieges versuchte man die Gegenarmee zu besiegen, aber da war nichts Persönliches dran, es war einfach Krieg.» Welche Lehren aus dem Krieg ziehen? «So weit wie möglich, den Krieg vermeiden», laut Helmut Schmidt. Ein neues Deutschland aufbauen, laut Giscard d’Estaing. Die beiden Männer, die in gegnerischen Lagern gekämpft haben, erzählen ihre Sicht der Nachkriegszeit. «Die Beteiligten waren historische Persönlichkeiten, mit einem Gespür für Gesten und die Kraft der Bilder.» Valéry Giscard d’Estaing beschreibt die Besonderheit der deutsch-französischen Versöhnung und die Wirkung eines solchen Schrittes, bei dem es darum geht, «einem Volk seine Existenzberechtigung zurückzugeben». Auch wenn, laut Helmut Schmidt, «es für die nächsten 60 Jahre nicht reicht». «Wir waren sowohl in Paris als auch in Bonn gleicherweise überzeugt, dass der Elysée-Vertrag ein sehr guter Vertrag war», behauptet Helmut Schmidt. Aber

12 o i s e au

war der Vertrag eine brauchbare Grundlage für die spätere Zusammenarbeit der beiden Staaten? Werfen wir einen Blick zurück auf manche seiner Modalitäten und das daraus resultierende enge Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich. Die Freundschaft zwischen Giscard d’Estaing und Schmidt hat eine sehr große Rolle in den sieben Jahren gemeinsamer deutsch-französischer Politik, die sie zusammen betrieben, gespielt. Zuverlässigkeit und Vertrauen waren zwei wichtige Aspekte ihrer Beziehung laut Schmidt, eine Meinung, die Valéry Giscard d’Estaing teilt und unterstreicht, indem er auf den komplexen internationalen Kontext der damaligen Zeit verweist. Trotz der vielen Abneigungen gegenüber den Deutschen muss es gelingen eine gemeinsame Freunschaft zu bündeln. Welche Zukunft für die deutsch-französische Freundschaft? «Eine einzige europäische Instanz, die frei handeln kann, das ist zu wenig», meint Helmut Schmidt. «Es ist wichtig, für die Gegenwart zu Lösungen zu kommen statt Entwürfe für die nächsten 30 Jahre zu starten.» Daran schließt sich Valéry Giscard d’Estaing an, und ergänzt: «Was wir brauchen, ist eine Föderation der Mitgliedsstaaten in der Eurozone.» Interview : Werner Biermann und Kristian Kähler


H e l m u t e t Va l éry

Valéry Giscard d‘Estaing-Helmut Schmidt: une vision commune. Entretien avec l’ancien couple franco-allemand, le chancelier allemand Helmut Schmidt et l’ex-président français Valéry Giscard d’Estaing. Sept questions, sept réponses sur une politique et un traité franco-allemands qu‘ils prirent soin de faire évoluer avec conviction et régularité. Un cadre intimiste pour mettre en valeur leurs points de vue sur l’époque, l’avenir de l’Europe et les bases de l’amitié franco-allemande. Valéry Giscard d’Estaing revient sur les raisons du fameux mythe des «ennemis héréditaires», des Français et des Allemands. «Historiquement, explique-t-il, il n’y avait pas de guerre franco-allemande, ni d’antagonisme ou même de haine» entre les deux peuples, mis à part entre la période de 1870 à 1945, pendant laquelle l’Allemagne a cherché à agrandir son espace et s’est heurtée au refus des Français. Valéry Giscard d’Estaing et Helmut Schmidt sont unanimes : dans leur jeunesse et pendant la guerre, il n’était pas question de sentiment de haine envers le peuple voisin. Si pour Helmut Schmidt l’image de la France a été fortement influencée par la découverte de Paris, «une œuvre d’art totale», il n’est pas question de ressentiment mais plutôt «d’antagonisme» dans la relation franco-allemande de l’époque. «Il y avait naturellement une haine des nazis,

mais nous n’étions pas très informés», raconte Giscard d’Estaing. «Pendant la guerre on essayait de vaincre son adversaire, mais ce n’était pas de la haine personnelle, on participait (simplement) à la guerre.» Quelles leçons tirer de la guerre ? «Faire tout ce qui est possible pour l’éviter», selon Helmut Schmidt ; reconstruire ensemble une Allemagne nouvelle, selon Giscard d’Estaing. Les deux hommes, qui ont combattu dans des armées adverses, livrent leur vision de l’après-guerre. «Adenauer et De Gaulle étaient des personnages historiques, ils avaient le sens du geste et le sens de l’image.» Valéry Giscard d’Estaing décrit l’importance de la réconciliation franco-allemande et l’impact d’un tel pas, dans lequel il s’agit «de rendre à un peuple sa vocation d’exister». Même si, pour Helmut Schmidt, «ce n’est pas suffisant pour les soixante prochaines années». «Nous étions convaincus que le traité du Général resterait un bon traité», avance Helmut Schmidt. Mais quelles bases le traité de l’Elysée a-t-il posé pour la suite de la coopération franco-allemande ? Retour sur certaines de ses modalités et la relation intime qui en a découlé entre les deux hommes. L’amitié entre Giscard d’Estaing et Schmidt a assurément joué un grand rôle dans les sept ans de politique franco-allemande qu’ils menèrent ensemble. Helmut Schmidt revient sur la notion de fiabilité et de confiance dans

13 o i s e au

leur relation, tandis que Valéry Giscard d’Estaing le complète en soulignant l’importance du contexte international de l’époque. C‘est trés important pour le amité. Quel avenir pour l’amitié franco-allemande ? Pour Helmut Schmidt, il est urgent de trouver des solutions aux problèmes présents plutôt que de «créer des projets à l’horizon de trente ans». De plus, il faut créer plus d‘institutions européennes capables de se gérer librement. Giscard d’Estaing, lui, prône une «fédération d’états membres pour la zone euro». Interview : Werner Biermann et Kristian Kähler

Helmut Heinrich Waldemar Schmidt (*1918 à Hamburg) Chanceliers fédéraux d‘Allemagne 1974 – 1982 (SPD) Valéry Marie René Giscard d‘Estaing (*1926 in Koblenz) Französischer Staatspräsident 1974-1981 (UDF)


Cu r ry w u r s t

Vorurteile: «Die Franzosen können keine Fremdsprachen» In Deutschland wie in Frankreich ist die von den Jugendlichen am häufigsten gesprochene Fremdsprache Englisch (Deutschland: 92 %, Frankreich: 95 %). In Deutschland steht Französisch an zweiter Stelle (33 %), auch wenn Englisch mit großem Abstand führt. Ein Drittel der deutschen Jugendlichen kann also ein wenig Französisch.

14 o i s e au


H au t e C ou t u r e

Les a priori: «Les Allemands ne boivent que de la bière» Faux ! L’Allemagne est le quatrième marché mondial de consommation de vin derrière les États-Unis, l’Italie et la France, avec une consommation par habitant s’élevant à 26,3 litres par an. En volume, l’Allemagne est d’ailleurs le premier importateur mondial de vin. (germanwines.de.com)

15 o i s e au


Ku ns t

Wicked Waldi

16 o i s e au


L'a rt

Fred le Chevalier

17 o i s e au


Ku ns t

18 o i s e au


L'a rt

19 o i s e au


I n t erv i ew Théo Gosselin, 22 ans, des allures de voyageur bohème nous raconte avec simplicité comment d’un simple passe-temps la photo est devenu le moteur de sa vie. Théo commence à s’intéresser à l’image en filmant ses premières vidéos avec sa bande de copains. Inscrit au lycée en section audiovisuelle, il orbite autour de la culture skate, de la musique punk, pense aux belles filles et de plus en plus à la photo, plus accessible et immédiate que le cinéma. Se promenant dans les friches industrielles, il y découvre un univers inexploité de décors que sa bande au « charisme fou » et lui-même vont s’approprier petit à petit. « Avec le temps, je me suis perfectionné en continuant à faire la même chose mais avec une touche plus artistique. Cela me permettait de créer des souvenirs, tout simplement.» Bac en poche il intègre sur concours les Arts Déco d’Amiens en Picardie. Un changement radical qui lui ouvre les portes d’un nouveau monde et d’inédites perspectives de rencontres. Venant de toute la France, ses camarades l’initient au voyage, une passion qui ne le quittera pas. « J’ai commencé à voyager et à rencontrer plein de monde. Au Havre, il y avait ce port aux alentours oubliés, peu fréquentés, où le temps avait fait son office de destruction, une vraie curiosité. A Amiens, le paysage est tout autre : c’est un paysage du Nord aux briques rouges évoquant l’Angleterre, peut-être les pays nordiques. Ca donne l’illusion que ce n’est pas forcément français, que l’on est en train de voyager sans vraiment voyager. »

des moments opportunément enregistrés comme des instantanés de vie. A l’instar de Larry Clarke, une de ses inspirations, il témoigne de son cercle proche, rentre parfois dans le cadre, accepte volontiers le hasard des rencontres et s’interdit l’auto-censure. On retrouve dans les photos de Théo un élément récurrent : l’utilisation du contre-jour. « Le plus grand drame dans ma vie c’est de ne pas me lever assez tôt pour voir le lever du soleil. J’adore ces lumières magnifiques, l’extase que peut procurer le simple fait d’être assis devant le soleil. Mon combat c’est de rendre le soleil aussi beau que celui que l’on voit avec nos yeux. » Un concentré d’énergie, une déferlante d’émotions, l’irrévérence et la poésie de l‘ephémère. Théo capte tout cela avec son style, celui d’un reporter permanent qui s’intéresse à tout et toujours entouré de ses fidèles amis. C’est la notion de partage qui lui paraît être la clé de voute de tout son travail : « mon envie c’est de raconter des histoires, de rencontrer, de partager les photos, les expériences. » « J’ai une chance énorme de pouvoir faire ce que je veux, j’essaye de le partager et de faire comprendre qu’en se battant on peut arriver à ses fins. Les gens me disent merci ; ça me donne encore plus envie de voyager, ça me motive. » La technique: C’est un peu par hasard que Théo à commencé la photographie et un peu par hasard aussi qu’il a commencé avec un appareil photo Nikon hérité de son oncle.

Le temps du voyage: A l’été 2012, Théo Gosselin organise un road trip aux Etats-Unis pour un projet intitulé « Precious Gift ». « Je suis parti avec 3 amis et 3 Nikon D800 pour un voyage de 3 mois aux Etats-Unis. Sur place nous avons loué un mini-van et sommes parti en direction de l’Ouest ». Les réseaux sociaux, sur lesquels Théo a été découvert grâce à son blog et sa page FB, les ont aidés à rencontrer du monde en chemin. Pour l’occasion, un film est proposé au festival du film Nikon : Je Suis Sur La Route (réalisation Lucas Hauchard). « Tout au long du trajet, des personnes nous contactaient pour nous rencontrer ou nous héberger. Humainement, c’était un voyage incroyable : des jeunes, des vieux, des squatteurs, des universitaires, des hippies… ». Continuateurs du voyage beatnick à la Jack Kerouac, nos voyageurs photographient et filment tout ce qu’ils voient pour un long-métrage actuellement en préparation : « Goodbye Horses ». « Nous avons filmé un mois puis photographié deux mois sur la côte ouest. Au total cela représente tout de même 22 000 km de routes parcourues ! » Ses photos, Théo nous explique qu’il les doit aux personnes qu’il rencontre, aux moments qu’il vit. Tout le monde peut prendre les mêmes photos mais ces instants sont les siens. Il crée autour de lui le théâtre de ce qu’il capture, à la manière d’un anthropologue de la jeunesse. Pas de mise en scène, pas de préparatifs comme pourrait le faire un Ryan McGinley, uniquement

20 o i s e au


21 o i s e au


« Mon appareil préféré est le Nikon D700, super costaud, avec un rendu que j’adore. Je viens aussi d’acquérir le Nikon D800 mais je n’en ai pas encore fait le tour. Il est exceptionnel pour filmer comme j’ai pu m’en apercevoir pendant mon dernier voyage aux Etats-Unis. On a l’impression d’être plongé dans un film dès le playback sur l’écran de contrôle ! La possibilité de faire tous les réglages à la volée et la qualité de l’image m’impressionnent vraiment. » Pour ce qui est des optiques, le choix de Théo est relativement simple, trois focales fixes grand angles : le 24mm f/2.8, le 35mm f/2 et le 50mm f/1.4. Il utilise l’ouverture maximale de ses objectifs la plupart du temps. « Mon préféré est l’indémodable 35mm f/2, je ne pourrais pas m’en passer ». En post-traitement: une désaturation légère, des contrastes poussés et la netteté légèrement augmentée pour ajouter du relief à l’image. « Aujourd’hui, j’utilise aussi énormément le Nikon F2 de 1971, un appareil qu’utilisait déjà mon père et sur lequel on peut mettre toutes les optiques que j’utilise avec le D700 ou le D800. » La photo argentique est une nouvelle étape pour Théo. Appartenant à la génération numérique, il apprécie la réflexion supplémentaire qu’il est nécessaire d’avoir lorsque l’on utilise une pellicule comme support pour ses photos.

retour à la nature, peut-être aussi parce qu’elle montre une jeunesse fantasmée. La photographie permet de s’imaginer plein de choses et je laisse la possibilité de tout s’imaginer en regardant mes photos.» « C’est peut-être un peu utopique mais je pense modestement qu’il est possible de faire pareil que moi à toutes les échelles : inutile d’aller aux Etats-Unis ou en Australie, il suffit de s’entourer des bonnes personnes, de faire à fond ce que l’on a envie de faire, de créer des moments, d’inventer et de ne jamais cesser d’être curieux. » I est sur l’écran de contrôle ! La possibilité de faire tous les réglages à la volée et la qualité de l’image m’impressionnent vraiment. » « Mes photos plaisent parce qu’elles donnent une impression de liberté, un retour à la nature, peut-être aussi parce qu’elle montre une jeunesse fantasmée. La photographie permet de s’imaginer plein de choses et je laisse la possibilité de tout s’imaginer en regardant mes photos. » « C’est peut-être un peu utopique mais je pense modestement qu’il est possible de faire pareil que moi à toutes les échelles : inutile d’aller aux Etats-Unis ou en Australie, il suffit de s’entourer des bonnes personnes, de faire à fond ce que l’on a envie de faire, de créer des moments, d’inventer et de ne jamais cesser d’être curieux. »

Les projets: Interview: Friedrich de Marienne Théo travaille ou a déjà travaillé pour plusieurs marques dans la mode, la grande consommation ou le luxe. Pour lui, hors de question de se plier à toutes les exigences de ses commanditaires, il est primordial de garder l’esprit de ses photos. Lors d’un shoot pour une marque de mode sur un toit de Paris, il demande à ce que la dizaine d’assistants quittent le plateaux, qu’on éteigne les lumières de studio pour pouvoir travailler en lumière naturelle et que l’on remplace le Hasselblad de location par un Nikon. Les modèles qu’ils photographient ne sont pas des mannequins mais ses amis. « J’en profite pour mettre à contribution mes amis, c’est un cercle vertueux car cela nous permet de passer un bon moment et de gagner de l’argent pour repartir en voyage ! Toutes les photos que je publie sur mon blog sont des photos de ma vie, de mes potes, de mes copines et finalement de mes rencontres. Des marques peuvent m’acheter des photos déjà faites mais lorsqu’elles ont été prises il n’y avait pas d’intention commerciale. » Pour l’instant, Théo se voit faire de la photographie toute sa vie. Un livre de 96 pages en édition limitée à 400 exemplaires est en préparation pour l’été prochain (nous vous en ferons gagner un exemplaire) et son long-metrage « Goodbye Horses » est actuellement en cours de montage. Il sera principalement diffusé sur Internet et Théo promet des projections en salles indépendantes dans plusieurs villes de France. Il prépare également un prochain voyage, un périple autour de l‘amour avec son ami Lucas en Ecosse et un tour d‘Europe « parce qu‘il n‘y a pas besoin d‘aller en Arizona pour voir des paysages hallucinants.» Encore une fois, les choses se feront en toute simplicité et avec un minimum de superflu : un vélo, un appareil photo et de quoi dormir. «Mes photos plaisent parce qu’elles donnent une impression de liberté, un

22 o i s e au


23 o i s e au


24 o i s e au


25 o i s e au


Libre... Libre comme l‘oiseau qui vole au dessus du monde!

26 o i s e au


27 o i s e au


28 o i s e au


29 o i s e au


Ku lt u r Was fällt ihnen spontan zum Thema Deutschland ein? Natürlich nicht der Krieg, Angela Merkel oder Berlin ... nein nein es ist das bayrische Volksfest auf der Theresienwiese, besser bekannt als Oktoberfest oder « die Wiesn ». Meine Herren, ziehen Sie umgehend Ihre Lederhosen an und setzen Sie Ihren Hut mit Gamsbart auf, denn L‘Oiseau stellt Ihnen eine Tradtion aus Deutschland genauer gesagt aus Bayern. Haferlschuhe an den Füßen, Loifei, eine Art Wadenwärmer, eine Lederhose aus glattem Leder, extra mit Latschenkiefer eingerieben, der Ranzen mit Federkiehlstickerei und der Trachtenhut mit Gamsbart. Dieser erstaunliche Tanz heißt also Schuhplattler. Darin steckt das Wort Schuh und das Wort Plattler, von platteln, was auf bayrisch so viel wie schlagen bedeutet. Der Schuhplattler in seiner heutigen Form ist seit Mitte des 19. Jahrhunderts in Süddeutschland und in Österreich belegt. Ursprünglich ist das ein Tanz, mit dem der Mann um seine Liebste wirbt und ihr zeigt, wozu er fähig ist. Es heißt, dieser etwas spezielle Tanz sei eine Nachahmung des Balzverhaltens des Auerhahns: im Frühling paradiert der Auerhahn nämlich mit gespreizten Flügeln und hochgerecktem Schwanz vor den Hennen, um Eindruck zu schinden. Heute ist der Schuhplattler fester Bestandteil des bayrischen Lokalkolorits. Wie wäre es mit einem Besuch auf der Theresienwiese.

30 o i s e au


Cu lt u r e Qu‘est-ce qu‘ils tombent spontanément à l‘Allemagne? Bien sûr, pas la guerre, Angela Merkel ou Berlin ... non non c‘est le festival folklorique bavaroise à la fête de la bière ou mieux connu comme „L‘Oktoberfest“. Messieurs, vous tirez immédiatement vos pantalons de cuir et de mettre votre chapeau sur Gamsbart parce que L‘Oiseau vous offre un Tradtion de l‘Allemagne en particulier de la Bavière. Derbies sur ses pieds, Loifei, une sorte chauffe-veau, un pantalon en cuir en cuir lisse, extra frotté avec du pin ponderosa, la sacoche avec ressort Kiehl broderie et chapeau costume avec Gamsbart. Donc, cette danse étonnant appelé Schuhplattler. Inside est le Verbe et le Verbe chaussure Plattler de platteln, ce qui signifie autant que de frapper sur bavaroise. Le Schuhplattler dans sa forme actuelle depuis le milieu du 19e Siècle se trouve dans le sud de l‘Allemagne et de l‘Autriche. A l‘origine, il s‘agit d‘une danse avec l‘homme courtise sa bien-aimée et lui montrer ce qu‘il peut faire. Il est dit que cette danse est quelque chose de spécial une imitation du comportement de cour du grand tétras: au printemps tétras savoir paradant aux ailes déployées et la queue très issus des poules d‘impressionner. Aujourd‘hui Schuhplattler est une partie intégrante de la couleur locale bavaroise. Que diriez-vous d‘une visite à la Theresienwiese.

31 o i s e au


Ok t ober fes t

Auf geht’s, heute nimmt uns Corinne Delvaux alle mit nach Bayern. Denn gestern wurde dort nämlich das Oktoberfest eröffnet, wie Sie sicher wissen, aber sehen Sie lieber selbst. Was braucht man für diese Gaudi? Man muss Ende September in München sein. Man braucht ein riesiges Gelände, und zwar die Theresienwiese, benannt nach Therese, der Frau von Ludwig dem Ersten, die Bavariastatue, Symbol des Freistaates, ein Riesenrad, Karussels, Achterbahnen, zahlreiche Musikkapellen, riesige Zelte, meistens in den bayrischen Landesfarben, eine ausgelassene Menschenmenge, große Wagen in den Farben der Brauereien, auf denen Hunderte von Kellnern und Kellnerinnen herangekarrt werden, Dirndl und Latzhosen, wohin das Auge blickt. Sie wissen ja, diese urbayrischen Trachten, die wir letzte Woche gemeinsam ausführlich studiert haben, und es muss punkt zwölf Uhr mittags sein. Hier der Münchner Oberbürgermeister – bzw. sein Doppelgänger, mit dem wir uns begnügen müssen, da der amtierende Bürgermeister, Christian Ude, leider nicht kommen konnte. Der Oberbürgermeister, mit einer grünen Schürze und einem Holzhammer ausgerüstet, widmet sich nun einer der grundlegendsten Aufgaben seines Amtes. Schauen Sie und hören Sie: «O’zapft is». Das bedeutet, dass das erste Fass angezapft ist und dass das Oktoberfest, die Münchner Wiesen, hiermit eröffnet ist. Jetzt hören sie die 12 Kanonenschüsse, die verkünden, dass der Bürgermeister seine Prüfung bestanden hat und dass die Münchner nun auf die Wiesen eilen können. Sehen Sie, wie die Zelte von den Tausenden und Abertausenden von Besuchern erstürmt werden, die innerhalb von zwei Wochen an die 6 Millionen Liter Bier trinken werden. Na dann Prost. Es ist nicht gesagt, dass die Wirte bei diesem Ansturm die hochheilige 7-Minuten-Regel des Bierzapfens beherzigen, eine Regel, auf die L‘Oiseau demnächst zurückkommen wird.

Und hier die wahren Heldinnen des Festes: die Kellnerinnen. Ach, schauen Sie sich diese Bayerinnen an, wie sie ohne mit der Wimper zu zucken 8 bis 12 Masskrüge hieven, ohne zu wanken, und ihr Lächeln nie verlieren, trotz des ohrenbetäubenden «Oans zwoa drei g’suffa»- das das Orchester bis zum Abwinken intoniert. Zum Bier isst man meistens halbe Hähndl oder auch Brezn, und zwar Riesenbrezn, die genauso gigantisch sind, wie das Fest selbst… Die Deutschen legen jedes Jahr unzählige Kilometer zurück, um einen garantiert unvergesslichen Abend auf dem Oktoberfest zu erleben. Der Bierkonsum trägt nicht unwesentlich zum Gelingen dieses fabelhaften Moments nationaler Geselligkeit bei. Andere kommen von noch weiter her. Das Oktoberfest ist ein internationales Ereignis… Übrigens, wenn Sie hinfahren wollen, sollten Sie das besser lange im Voraus planen. Jedes Jahr werden nämlich massenhaft Touristen vor den überfüllten Zelten abgewiesen. Im Oiseau-Team waren die Meinungen zu diesem Fest geteilt. Um das Ganze aus der Nähe zu betrachten, ist das Team deshalb gestern vollzählig zur Oktoberfesteröffnung gefahren, um Ihnen gleich heute das Ergebnis unserer objektiven Feldstudie liefern zu können. Wie Sie sehen, hat die Produktion, um die Objektivität der Untersuchung besorgt, keine Ausgaben gescheut, um das Team inkognito einzuschleusen. Dieses in jeder Hinsicht überdimensionale Fest missfällt oder amüsiert, doch es lässt niemanden kalt. Was die Meinung des L‘Oiseauteams betrifft… Tja, urteilen Sie lieber selbst….

32 o i s e au


Gr a n d C a r nava l Allez, Corinne Delvaux nous emmène tous en Bavière. Car c’est hier qu’a eu lieu l’ouverture de la grande fête incontournable de la vie munichoise, mais voyez plutôt ! Pour cette rubrique, il faut dans l’ordre : que l’on soit à Munich à la fin du mois de septembre, il faut un immense espace dénommé «Theresienwiese», la prairie de Thérèse, d’après le nom de l’épouse du roi Ludwig premier, la statue de la Bavaria, sorte de Marianne bavaroise, une grande roue, des manèges, des grands huit, des «Kapellen», des fanfares, d’immenses tentes, souvent aux couleurs de la Bavière, une foule impatiente et réjouie, des chars aux couleurs des brasseries qui amènent les centaines de «Kellner» et «Kellenerinnen», les serveurs et serveuses, des défilés de Dirndl et autres Latzhosen (attributs emblématiques de la Bavière comme nous avons eu l’occasion de le réviser ensemble la semaine dernière) et enfin il faut qu’il soit midi tapantes. Voici donc le maire de Munich - enfin le maire en exercice, Christian Uhde, n’ayant pu répondre à notre invitation, nous allons devoir nous contenter de sa doublure. Le maire, donc, est revêtu du grand tablier vert, muni d’un maillet de bois et il va se livrer à un acte absolument essentiel dans l’exercice de ses fonctions, regardez et écoutez bien : «o’zapft is» ce qui veut dire que le premier tonneau est entamé, que ça y est, l’Oktoberfest, la fête de la bière de Munich est ouverte. Vous entendez maintenant les 12 coups de canon qui confirment que le maire a réussi son examen de passage, que les Munichois peuvent se précipiter vers les Wiesen.

Voyez comment les tentes sont prises d’assaut par les milliers, les dizaines de milliers de visiteurs qui vont consommer en deux semaines quelques 6 millions de litres de bière, rien que ça.Pas sûr que devant cette affluence, les brasseurs respectent la sacro sainte règle des 7 minutes pour tirer une bière, une règle sur laquelle l‘oiseau reviendra ultérieurement. Et voici les reines de la fête, les Kellnerinnen, les serveuses. Ah, regardez-les, ces Bavaroises, capables de porter d’un seul coup quelques 8 à 12 choppes de bière sans défaillir, avec le sourire, et ce, malgré les tonitruants «oans, zwoa, drei g’suffa» «un deux trois buvons» que les fanfares répètent à l’envie. Avec la bière, on mange des «halbes Hähndl», des demi-poulets grillés et des Bretzel, de magnifiques «Brezn», qui sont à la dimension de la fête… Les Allemands n’hésitent pas traverser leur pays tous les ans pour passer une soirée forcément mémorable à l’Oktoberfest. C’est que la bière aidant, vous pensez bien qu’il s’agit là naturellement d’un moment de convivialité nationale exceptionnel. Certains viennent même, d’encore plus loin. Le «Oktoberfest» est un événement mondial… À propos, si vous voulez y aller, mieux vaut vous y prendre de bonne heure. Car tous les ans, de nombreux touristes restent sur le carreau refoulés à l’entrée des tentes bondées. Au sein de l’équipe de L‘Oiseau les avis sur l’Oktoberfest étaient partagés. Il fallait trancher. Pour se faire une opinion, l’équipe s’est donc rendue au grand complet hier soir à l’ouverture de l’Oktoberfest pour pouvoir vous livrer dès aujourd’hui les résultats de son enquête objective menée sur le terrain. Vous le voyez, la production n’a pas lésiné sur la garde-robe, car il fallait bien pour garantir l’objectivité de l’enquête que l’équipe passe inaperçue. Que dire de cette fête de la démesure en tout genre ? Elle choque les uns, fait sourire les autres. En ce qui concerne l’avis de notre équipe… euh, mieux vaut peut-être que vous jugiez par vous même…

Ein Prosit der Gemütlichkeit

33 o i s e au


Olaf Niebling lebt in Koblenz. Als Kind verbrachte er oft seine Ferien in Frankreich. Noch heute läuft ihm das Wasser im Munde zusammen beim Gedanken an einige französische Spezialitäten. Es gibt eine französische Spezialität, nach der ich verrückt bin: Eine köstliche sahnige Nachspeise in Zylinderform mit 3 cm Durchmesser und 4 cm Höhe. Gewicht: 30 Gramm. Der «Petit-Suisse». Der Kleine Schweizer. Mmh! Fettgehalt 40%! Als ich das erste Mal nach Frankreich kam, gab es die kleinen Schweizer nur im 6er-Pack aus feuchter weißer Pappe, heute gibt es sie fast nur noch in Plastikbehältern, doch stets im 6er-Pack. Um so einen Petit-Suisse zu genießen, muss man zunächst das kleine Papier abnehmen, das den Zylinder umgibt. Dann zuckert man ihn nach Belieben, Konfitüre tut’s natürlich auch. Und in zwei Happen ist das Ganze dann gegessen.

körper eingesetzt. Wenn dann ein guter Teil an den Wänden klebt, lassen die Strafen meist nicht lange auf sich warten. Der Petit-Suisse kann aber auch der Förderung des künstlerischen Talents der lieben Kleinen dienen. Zeigen Sie einem Kind einen Petit-Suisse, der stolz auf dem Teller thront und tun Sie so, als ob Sie ihn mit der flachen Hand plattschlagen. Selbstverständlich halten Sie einen Millimeter darüber an. Der Kleine wird Ihnen sofort nacheifern, nur das Stoppen der Hand gelingt nicht immer. Der Petit-Suisse spritzt in alle Richtungen und Sie ernten ein fröhliches Lachen vom Kind und böse Mienen von Seiten der Eltern. Aber, warum heißt der Petit-Suisse eigentlich Kleiner Schweizer und nicht Kleiner

Die kleinen Franzosen haben eine spezielle Verwendung für den Petit-Suisse: mittags in der Schulkantine wird er gerne als Flug-

34 o i s e au

Franzose, wo es ihn doch nur in Frankreich gibt? Der Legende nach hatte ein Molkereiangestellter in der Normandie - wo sonst - Mitte des 19. Jahrhunderts eine Eingebung. Er schlug seiner Chefin, Madame Hérould, vor, ein wenig Sahne in eine Milchspeise zu geben, die ihm zu fade war. Und dieser Angestellte war eben Schweizer - das ist alles. Und so kam es, dass der Petit Suisse anfing, Paris und Frankreich zu erobern.


Voici je veux une »Original Münchner Weißwurst«, une spécialité bavaroise. »Pas du tout«, clament les Français. »Vous voyez bien que c’est du boudin blanc«. Non, non et non. Même si le boudin blanc ressemble à s’y méprendre à notre Weißwurst, ça n’a rien à voir! Le boudin blanc est une saucisse de porc tandis que la Weißwurst est fabriquée avec de la viande de veau.

der une salade de pomme de terre en accompagnement ou même une choucroute, oubliez aussi le ketchup ! Sinon, on vous taxera illico de Prussien. Car le Bavarois ne s’embarrasse guère de nuances et qualifie de prussien tout ce qui se trouve au nord du "Weißwurstäquator" - l’équateur de la saucisse blanche. Cette ligne marque la frontière entre la Bavière et le reste de l’Allemagne, la fameuse Prusse des Bavarois.

La Weißwurst bavaroise mesure environ 12 centimètres pour un diamètre de 28 à 32 millimètres. Elle pèse entre 80 et 100 grammes. Voici ce qui entre dans sa composition : veau haché, lard, pieds de veau, couenne, oignons, persil, zeste de citron, clous de girofle, muscade et poivre. La Weißwurst incarne la Bavière au même titre que le Dirndl et la culotte de peau.

2. Une Weißwurst doit être engloutie avant les douze coups de midi. Une règle qui remonte à l’époque où il n’y avait pas de réfrigérateurs. Comme la saucisse ne se gardait pas et qu’elle s’affadissait à grande vitesse, il fallait la consommer dans la foulée de la fabrication. Aujourd’hui, cette coutume est restée : la Weißwurst se mange au cours de la matinée, lors du deuxième petit déjeuner – le Brotzeit.

Et symbole national oblige, son apparition peut être datée au jour près. Elle aurait été inventée par Sepp Moser, le 22 février 1857, à Munich dans une situation d’urgence : ce jour-là, l’aubergiste et boucher se retrouve à court de boyaux de mouton qu’il utilise pour ses fameuses saucisses de veau à griller. Or, comme ses clients ont déjà commandé et qu’ils attendent impatiemment leur plat, Moser a l’idée de fourrer de la chair à saucisse de veau dans d’épais boyaux de porcs. Il met le tout à cuire dans de l’eau chaude, craignant que le boyau de porc n’éclate sur le grill. La nouvelle saucisse fait un malheur et la spécialité s’impose rapidement dans toutes les tavernes bavaroises dignes de ce nom.

Dernière chose : comment fait-on pour manger une Weißwurst ? Sacrilège, ne vous avisez surtout pas de goûter au boyau ! Tous les Bavarois vous le diront : la seule façon de déguster une Weißwurst dans le respect de la tradition, c’est de la "zuzeln" - verbe bavarois signifiant aspirer ou sucer. Démonstration : on coupe la saucisse en deux, on la prend avec la main, on la trempe dans la moutarde, on aspire goulûment son contenu. Si cela vous donne des hauts le cœur et vous rappelle un peu trop la tétée du nourrisson – et pas seulement à cause des bruits de succion, rabattez-vous sur le "Längsschnitt" : entaillez la saucisse dans le sens de la longueur mais attention : n’incisez pas la partie inférieure du boyau. On peut alors extraire la saucisse que l’on mange avec couteau et fourchette. Autant le savoir : aucune autre technique n’est tolérée en Bavière !

Les Hambourgeois ont beau affirmer régulièrement qu’ils sont les véritables inventeurs de la Weißwurst, leurs protestations véhémentes se heurtent au mépris buté des Bavarois. La Weisswurst de Hambourg n’est ni plus ni moins qu’une variante de luxe du boudin blanc français, recette qui remonte à l’occupation de la ville par les Français au début du XIXe siècle. Du caviar était même mélangé à la chair à saucisse, mais il en faut plus pour impressionner un Bavarois. Pour que le plaisir de déguster une Weisswurst munichoise soit complet, il convient de respecter certaines règles qui touchent au cœur même de la culture bavaroise : 1. La Weißwurst se mange avec un Brezel et de la moutarde au goût sucré, le tout arrosé d’une bière de froment. N’allez surtout pas comman-

35 o i s e au


Da s Wort « bouchon » Angenommen, Sie sind im schönen Frankreich auf Urlaub, fahren auf den sommerlichen Straßen durchs Land und lesen die Ankündigung «BOUCHON, 15 km». Ihre Frau, die etwas französisch kann, weiss, dass «bouchon» Korken oder Stöpsel bedeutet und Sie freuen sich beide schon auf die so freundlich angekündigte Weinschenke. Es scheint demnach durchaus verständlich, dass der Verkehr zähflüssig wird, ja sogar stillsteht, so dass Ihre Frau aus dem nachbarlichen Auto die erfreuliche Bestätigung bekommt: «c’est un EMBOUTEILLAGE!». Ah: «bouteille» ist die Flasche, das weiss jeder. Es wird also ernst mit dem guten Tropfen! Leider noch nicht! Franzosen lieben eben Bilder aus der Gastronomie! Ein «bouchon» ist ein ganz banaler wenn auch ärgerlicher Verkehrsstau und «embouteillage» ist ein auswegloses Verkehrschaos, wie es zu Stoßzeiten oder nach sonnigen Wochenenden in allen Städten herrscht. Die Deutschen nennen einen solchen Verkehrsstillstand einen STAU. Sie holen sich das Bild für das besagte Verkehrsübel aus der Technik – und vom nüchternen Wasser. Fließendes Wasser wird also durch einen STAUDAMM zum Stillstand gebracht. Wenn alles wie am Schnürchen läuft – oder in unserem Fall: rollt –, sind sich die Metaphern in beiden Sprachen wieder einig. Deutsche sprechen von «flüssigem Verkehr», Franzosen von «circulation fluide». Nur ist eben das Wesentliche, das heisst die Natur der gemeinten Flüssigkeit von Land zu Land verschieden. Dieser kleine sprachliche Exkurs soll aber bitte weder Franzosen noch Deutschen den Genuss eines guten Tropfens verderben! Also prost, à la vôtre!

36 o i s e au


Le Mo t « Fisimatenten » Connaissez-vous l’expression allemande «Fisimatenten machen»? Ecoutez-bien : FI-SE-MA-TEN-TEN, ça pourrait sonner français, non ? Qu’est-ce-que cela signifie ? Celui qui fait des Fisimatenten, des fisimatentes cause des complications superflues et fait des manières, bref il tergiverse. Et avec une petite connotation bureaucratique. Comme beaucoup de mots français sont passés dans le langage courant en Allemagne à cause des échanges commerciaux, des guerres ou grâce aux huguenots exilés chez nous, tout le monde pense que FISEMATENTEN vient du français. On raconte que les soldats napoléonniens, désireux de faire plus ample connaissance avec les filles allemandes, leur faisaient forces courbettes et manières pour les inciter à venir leur rendre visite, «VISITEZ MA TENTE» – en toute innocence, certainement. Hélas, la réalité est moins coquine, même si certains dictionnaires répètent cette charmante erreur. Fisematenten vient probablement du latin «visae patentes» : «des patentes à présenter» certificats, et autres paperasseries bureaucratiques. Certains étymologistes proposent une autre source, «visement» également d’origine latine un mot qui désigne les ornements d´un blason. Mais, si vous voulez, oublions tout simplement toutes ces explications bien correctes mais trop insipides et retenons plutôt cette image du soldat français qui pratique à sa façon l´amitié entre les peuples : voulez-vous venir «visitez ma tente» ?

37 o i s e au


K i no

La Vie d’Adèle von Abdellatif Kechiche erzählt von einer leidenschaftlichen Liebe zwischen einer 15-Jährigen und einer Kunststudentin. In Cannes gewann das Liebesdrama 2013 die Goldene Palme. Der 15-jährigen Adèle (Adèle Exarchopoulos) liegt der attraktive Thomas (Jeremie Laheurte) zu Füßen. Doch anstatt von ihrem Verehrer zu träumen, hat Adèle ganz andere Fantasien: Sie träumt von Emma (Léa Seydoux), einer Kunststudentin mit blauen Haaren, die ihr zufällig über den Weg lief. Die beiden jungen Frauen lernen sich kennen und kommen sich näher, doch damit kommen auch die Probleme. La Vie d’Adèle (US-Titel: Blue Is the Warmest Color) von Abdellatif Kechiche (Vénus noire) ist ein französisches Liebesdrama, das auf der Graphic Novel ‘Le bleu est une couleur chaude’ von Julie Maroh basiert und das sich einer leidenschaftlichen lesbischen Liebesgeschichte widmet. Der knapp dreistündige Film schaffte es 2013 in den Wettbewerb des Filmfestivals in Cannes und gewann dort die Goldene Palme. Die Jury um Steven Spielberg, Nicole Kidman, Ang Lee, Lynne Ramsay und Christoph Waltz sorgte außerdem für ein Novum, indem sie die Goldene Palme sowohl an den Regisseur als auch an die beiden Hauptdarstellerinnen Léa Seydoux und Adèle Exarchopoulos verlieh. Eine Regeländerung hatte es zuvor unmöglich gemacht, den Gewinner der Goldenen Palme mit einem der anderen Preise auszuzeichnen.

Jung und Schön von FranIm Sommerurlaub, wenige Tage vor ihrem 17. Geburtstag schläft die hübsche Isabelle (Marine Vacth) das erste Mal mit einem Jungen. Für viele Mädchen ein großes Ereignis, lässt sie die Nacht völlig kalt, dennoch erkennt sie die Möglichkeiten, diese körperliche Zuneigung ihr bietet: Mit Beginn des Schuljahres verabredet und sie sich mit meist älteren Männern, die sie für Sex bezahlen. 300 Euro pro Nacht lassen es sich die Männer kosten. Während Isabelle an immer mehr Geld kommt, ahnen weder Eltern noch Freunde etwas von ihrem Doppelleben. Nach einem tragischen Zwischenfall kann sie dieses jedoch nicht mehr verbergen und ihre Nachmittagsbeschäftigung fliegt auf. Da Isabelle selbst nicht dazu Stellung bezieht, sondern beharrlich schweigt, ergeht sich ihre Mutter (Géraldine Pailhas) vornehmlich in Selbstvorwürfen.

Kooperationen zwischen Deutschland und Frankreich Diese Tatsache erstaunt umso mehr, wenn man bedenkt, dass es zahlreiche Kooperationen zwischen Deutschland und Frankreich im Bereich Kino und Film gibt. Natürlich ist dabei der deutsch-französische Fernsehsender ARTE zu nennen, der auch viele alternative Produktionen fördert und damit zur Erweiterung des Fernsehprogramms in beiden Ländern beiträgt.Um auf breiterer Front dem amerikanischen Kino aus Hollywood eine Alternative entgegensetzen zu können, gibt es Abkommen zwischen den beiden Ländern zur gezielten Filmförderung und zu gemeinsamen Projekten. Dabei kommt es jährlich ungefähr zu 10 Koproduktionen, die sowohl Erstlingswerke, als auch Filmprojekte von renommierten Regisseuren aus Deutschland und Frankreich mit Geldern aus einem gemeinsamen Fonds unterstützen. Seit dem Jahr 2000 gibt es außerdem die deutsch-französische Filmakademie in Berlin, die den Ministerien beider Länder untersteht. Auf allen Ebenen der Filmindustrie soll die Filmakademie das länderübergreifende Geschäft beleben und so ein “Europa des Films” vorantreiben. In diesem Rahmen existiert auch ein gemeinsamer Studiengang der Filmhochschule Ludwigsburg und der Filmhochschule La Fémis in Paris, das Atelier Ludwigsburg-Paris. In einer einjährigen Weiterbildung wird Wissen im Bereich Vertrieb und Produktion von Filmen an junge Filmproduzenten und Filmschaffende aus ganz Europa vermittelt und so der Grundstein für ein europäisches Netzwerk gelegt. Kurzfilme, die im Rahmen des Studiengangs entstehen, werden in regelmäßigen Abständen auf ARTE ausgestrahlt und sind Teil mehrerer Festivals. atelier-ludwigsburg-paris.com das-rendez-vous.org (Deutsch-französisches Filmtreffen) festival-cannes.com berlinale.de

38 o i s e au


Ci n é m a La coopération entre l‘Allemagne et la France Ce fait est d‘autant plus surprenant quand on sait qu‘il ya de nombreuses collaborations entre l‘Allemagne et la France dans le domaine du cinéma et film. Bien sûr, il est fait mention de la télévision franco-allemande ARTE, ce qui favorise aussi beaucoup d‘autres productions et contribue ainsi à l‘élargissement de l‘émission de télévision dans les deux pays. Pour sur un front plus large au cinéma américain de Hollywood s‘opposent à une solution de rechange, il ya accord entre les deux pays pour la promotion du film spécifique et des projets communs. Il vient chaque année à environ 10 co-productions qui prennent en charge les deux premières œuvres, ainsi que des projets de films de réalisateurs de renom en provenance d‘Allemagne et de la France, avec l‘argent d‘un fonds commun. Depuis 2000, il est également l‘Académie du cinéma allemand-français à Berlin, qui est sous les ministères des deux pays. À tous les niveaux de l‘industrie du film, l‘académie du film est de faire revivre l‘entreprise transnationale et dur comme une «Europe du film.“ Dans ce contexte, un programme conjoint de l‘Académie du Film de Ludwigsburg école de cinéma La Fémis à Paris, l‘Atelier Ludwigsburg-Paris existe. Dans une connaissance de la formation d‘un an est la distribution médiation et la production de films pour les jeunes producteurs de films et les cinéastes de toute l‘Europe dans la région et ont jeté les bases d‘un tel réseau européen. Courts métrages qui sont faites dans le cadre du programme seront diffusés sur ARTE à intervalles réguliers et font partie de plusieurs festivals. Qui veut lire sur le sujet du cinéma et de la coopération dans le domaine du cinéma allemand-français plus, peuvent obtenir des informations sur les pages suivantes:

00 Schneider au commissaire (Helge Schneider) est ne pas passer le temps, mais en dépit de son stade avancé de l‘âge, le commissaire n‘est pas long pour le tas de ferraille. Il a récemment apporté un Sex Fiend dangereux derrière les barreaux et donc fait dans les rues de sa ville à nouveau quelque chose de plus sûr. Mais dès que tout semble se calmer un peu choqué un certain nombre de méfaits le village tranquille: un bureau de tabac est attaqué, sur une ferme, un poulet a disparu sans laisser de trace et aussi d‘accumuler des agressions sexuelles sur des citoyens innocents. Les crimes portent, clairement la signature du fumeur Jean-Claude homme pilule de la chaîne (Brock Schamoni), qui est également connu en raison de sa façon de se déplacer reptilien „le lézard“. 00 Schneider a mis toutes ses compétences de police à l‘épreuve afin d‘obtenir des renseignements sur les criminels dangereux et les mettre derrière les barreaux. Alors que Helge Schneider a également toujours le même, le rôle du méchant Nihil Bexter a pris la première partie, c‘est dans 00 Schneider – a passé le tropique du lézard ce rôle à une étoile montante de la comédie allemande: Comme „The Lizard“ est ex-studio-Brown étoile et Dorfpunks Auteur Rocko Schamoni être vu. Cela a été plus récemment considéré comme faisant partie des Fraktus trio techno fiction au cinéma et sur les ​​ scènes allemandes.

atelier-Ludwigsburg-paris.com le-rendez-vous.org ( franco-allemandes Rencontres Cinématographiques) festival-cannes.com berlinale.de

39 o i s e au

Helen Memel (Carla Juri) est un très «unmädchenhafte» 18-year-old qui parle toujours ce qui vient à l‘esprit, et la rupture rangée sages tabous sociaux - en particulier ceux hygiène de nature sexuelle est un mot étranger pour elle. En dépit de leur caractère inhabituel se Helen veut rien de plus que de leurs parents divorcés (Meret Becker, Axel Milberg) à nouveau ensemble. Ce sont un peu plus enclins à la réunification, cependant, et il ne reste que sa meilleure amie Helen Corinne (Marlen Kruse), avec qui il va contre vents et marées et essayez toujours des choses non conventionnelles. Un jour, Helen blessé dans un rasée et d‘avoir à aller à l‘hôpital. Bientôt, tout est dans la tête de l‘hôpital, en raison de leur nature suscité Helen nouveau l‘attention de leurs frères humains et fournit une irritation. Cela vaut pour le médecin en chef Professeur Notz (Edgar Selge), ainsi que la jeune infirmière Robin (Christopher Letkowski). Helen l‘a fait et ils se convertirent bientôt son représentant dûment tête. Basé sur le roman de Charlotte Roche («Zones Humides»).


Musi k

Stereo Total Irgendwann im Frühjahr 1993: Eine spontane Geburt in einem Supermarkt in Berlin. Dort fahren sich Brezel Göring und Françoise Cactus mit ihren Einkaufswagen fast über den Haufen. Als sie sich ein paar Tage später auf einen Kaffee verabreden, stellten sie fest, dass sie beide ihr Brot mit dem Spielen von Popmusik nachgehen: Brezel tut das bei Sigmund Freud Experience, Françoise bei den Lolitas. Doch beide Bands sind mehr oder weniger am Ende. So beschliessen sie, nicht nur Haus und Hof zu teilen, sondern fortan auch gemeinsam und unter dem Namen Stereo Total Musik zu machen. Ihre Musik ist eine Mischung aus elektonischer Musik und Rock mit deutschen und französischen Lyrics. Ihre erste gemeinsame Aufnahme bestand aus dem vorlesen von Kuchenrezepten, bei den alle Zutaten sexuelle Konotationen hatten. Wir haben sie nach ihrer persönlichen Deutsch-Französischen Freundschaft gefragt.

Françoise: Oh ich spreche gerne Deutsch! Ich schreibe sogar Deutsch! Ich hab ja schon sechs Bücher auf Deutsch geschrieben. Also… ich hab zwar einen fürchterlichen Akzent aber das kann ich nicht abstellen. Nee nee, Deutsch, Deutsch gefällt mir sehr gut als Sprache. Ich finde auch, dass Deutsch überhaupt nicht hart klingt, wie man sagt. Also es gibt diesen Vorurteil, besonders in Frankreich, die denken, dass Deutsch hart klingt, aber das liegt daran, dass sie früher all diese schrecklichen Kriegsfilme hatten, wo es böse Nazis gab, die haben alle nur immer geschrieben so "Achtung!" so, und dann denken sie, das klingt hart. Die Sprache gefällt mir auch, amüsiert mich auch. Auch dieses Ding, diese Konstruktionen… Man kann eigentlich ein Wort machen drei Zeilen lang, wenn man will, mit so nem Schachtelprinzip und so, das ist ja perfekt! Praktisch!

in einem einzigen Wort. Also dieses "ch", dieses weiche "sch", was wir nicht haben im Französischen, und dann dieses "h". Es war sowieso sehr schwer für mich, äh, das "h" mit Luft zu lernen. Wir hatten in der Schule eine Deutschlehrerin, die hat uns bei den ersten Stunden, äh, wollte sie uns nur beibringen wie man sagt "der Hund", also saßen wir alle da und hatten wir die Hand vor dem Mund und mussten wir immer machen "der Hund", aber die Luft spüren auf unserer Hand. Brezel: Das gefällt mir sehr gut, wie Franzosen sich Mühe geben auch immer das "h" auszusprechen und das oft auch an Stellen setzen, wo es gar nicht hingehört also "Hamsterdamm hat einen Affen" oder äh "Wieviel Huhr ist es"… Françoise: Ja! Stimmt. Wenn man das gelernt hat, dann ist das wiederum sehr schwer, das abzustellen.

ein Lieblingswort

der Alltag

Françoise: Hm…ja. Also weil es äh wirklich ein Zungenbrecher ist für Franzosen. Das ist das Wort "Eichhörnchen". Denn da gibt es gleich äh drei Schwierigkeiten

Brezel: …zum Beispiel wenn ich mich verabschiede, dann sage ich: "Ja machts gut" und gehe. Und äh bei Franzosen, die gehen durch den ganzen Raum, umarmen alle, äh

40 o i s e au


äh, fangen bei der Gelegenheit auch noch mal neue Gespräche an oder es geht so vielleicht auch so den Druck, dass man sich jetzt längere Zeit nicht mehr sieht, da… da flammt das noch mal so richtig auf, das heißt, so ne Verabschiedung ist im Grunde genommen ‘ne Sache von ner Dreiviertelstunde … Françoise: Ah ja das stimmt. Brezel: Und äh, und oftmals wenn man sich dann verabschiedet hat, hat man schon wieder vergessen, dass man eigentlich gehen wollte, also das ist eigentlich was sehr Geselliges und was Schönes aber äh… ich würde mir sagen, ich würde mal sagen, schon äh äh ist mir sehr fremd.

« Wir tanzen im Viereck … wir tanzen konzentriert! » so ein ganz ursprüngliches Apparat dieses Opinel. [...] Man darf sie überhaupt nicht reinigen! Man muss sie nur irgendwie abwischen und wenn die richtig dreckig sind, dann nimmt man ein Stück äh … Papier oder so und macht man Olivenöl und reibt so aber die dürfen nicht gewaschen werden und dann so trocknen in der Luft, dann rosten sie, dann schneiden sie nicht mehr, dann sind die ekelhaft … Diese Dinger wäscht man nicht! Fertig! So ist ein Opinel. Das ist auch nicht so schlimm. Aber – ja.

was mir fehlt eine Anekdote Françoise: Wenn ich nach Frankreich fahre, ich bringe immer ein paar Dinger mit… Ja das sind zum Beispiel wirklich diese kleinen… das sieht aus wie… Aspirin mit Vitamin C, aber das sind eigentlich so ne kleine Dinger, äh, die kann man einfach ins Klo werfen oder in die Waschmaschine, die sind mit "Eau de Javel" und das ist perfekt, wenn man zum Beispiel ein superweißes Hemd hatte und jetzt sieht es ein bisschen grau aus … Platsch, das in die Waschmaschine und dann ist es wieder knallweiß… Das ist glaub ich ein sehr um… das ist nicht sehr gut für die Umwelt, aber das ist einfach das perfekte Ding zum Cleanen so. ein Gegenstand Brezel: Aber Opi…Opinel ist natürlich auch wirklich mit dem Messer, das… du hast ne ganze Sammlung davon. Françoise: Ah ja Opinel! Brezel: Trotzdem rufst du in der Küche immer "Ich kann nichts schneiden, ich hab kein Opinel!" Françoise: Nee nee, Opinel, ja. Auf jeden Fall. Ohne Opinel kann ich überhaupt nicht kochen, weil ich hab Angst mit diesen Riesendingern. Die einzigen Dinger, die hier schneiden, sind gleich so ne… Waffen, da hab ich Angst, mir einen Finger abzuschnippeln; da finde ich diese Opinel perfekt. Und ich reg mich total auf, wenn Brezel sie wäscht mit äh… und sie trocknen lässt, so dann rosten sie! Das ist nämlich

Brezel: Also ich hab mal einen Gegenstand in meinem Bett entdeckt, den ich da nie vermutet hätte und das beruht auf so nem französischen Aberglauben, dass wenn man so nen äh Stück Marseille-Seife in seinem Bett hat, dass einen das vor Krämpfen in der Nacht bewahrt… Françoise: Das ist kein Aberglaube, das ist wissenschaftlich bewiesen! Äh ich mein für einen Franzosen ist es unmöglich, ohne "Savon de Marseille", äh Marseilleseife zu leben sowieso, auch nicht ohne Eau de Javel, das haben sie auch nicht hier in Deutschland, es ist schrecklich … Aber einfach "Savon de Marseille", das ist genial um zu vermeiden, dass man schreckliche Wadenkrämpfe bekommt mitten in der Nacht und quasi aus dem Bett springen muss und rumhüpfen muss, gibt es diesen Tipp, das habe ich bekommen von den Freundinnen meiner äh Mutter, sie haben so ne Art lustige Witwenclub, die packen sich alle Marseilleseife in das Bett. Aber ich habs recherchiert und das stimmt wirklich, das ist wissenschaftlich bewiesen, da fließt aus äh … da strömt aus dieser Seife irgendwas, ich habe jetzt vergessen, was das fürn Zeugs ist, was verhindert, dass man Krämpfe bekommt, also… es ist perfekt!Brezel: Man wacht natürlich nachts öfter auf, wenn dieses dicke Seifenstück auf den Boden knallt, aber… Françoise: Es ist auch nicht super sexy, gebe ich zu, aber was solls! C’est ok!

41 o i s e au


42 o i s e au


43 o i s e au


S ch lusswort „Wenn man in der Zeit des ersten deutschen Zusammenbruchs, 1918, wenn man in diese Zeit hinein geboren wurde, wenn man die Weimarer Republik als Kind erlebt hat und dann 1933 mit 14 Jahren den zweiten Zusammenbruch, auf den die Nazizeit mit Krieg und mit ungeheuren Menschenopfern gefolgt ist. Und wenn man dann 1945 den dritten Zusammenbruch und die Zweiteilung unserer Nation, wenn man diese drei Zusammenbrüche begriffen hat, dann darf man heute trotz aller Defizite, trotz aller ungelösten Probleme, dann darf man heute sagen: Unsere Nation und unser Staat sind in einer besseren inneren Verfassung und in einer friedlicheren äußeren Verfassung als jemals in früheren Generationen. Gegenwärtig befinden wir uns in Europa in einer Krise der Europäischen Union und ihrer Institutionen. Diese Krise kann nur mit viel Geduld gelöst werden, es gibt keine Patentrezepte. Und natürlich sind wir Deutschen ebenso wie unsere europäischen Nachbarn und Partner, aber auch Amerika und viele weitere Staaten in Asien und Südamerika, sie sind alle von einer weltweiten Finanzkrise betroffen. Gleichwohl sollten wir Deutschlands Lage nicht negativ malen. Lassen Sie uns trotz aller Kontroversen nicht vergessen, dass unser Land eine höhere Stabilität erreicht hat, als jemals in früheren Zeiten. Diese große Leistung, der letzten sechs Jahrzehnte, die hätten wir allerdings niemals allein und auch nicht aus eigener Kraft allein zustande gebracht. Sie wäre nicht möglich gewesen, ohne unsere Einbettung in die europäische Gemeinschaft und in das atlantische Bündnis. Sie wäre nicht möglich gewesen, ohne die Hilfen durch unsere Nachbarn, durch die

44 o i s e au

westlichen Siegermächte. Nicht ohne den politischen Aufbruch im Osten Mitteleuropas und ohne das Ende der kommunistischen Diktatur. Wir haben Grund zur Dankbarkeit. Als bevölkerungsreichste Nation in der Europäischen Union und als ökonomisch stärkstes Land im Euroraum haben wir zugleich die Pflicht uns der empfangenen Solidarität würdig zu erweisen. Indem wir solidarisch sind mit unseren Nachbarn und mit unseren Partnern. Wir Deutschen müssen weiterhin eine Gesinnung der guten Nachbarschaft pflegen. Bedenken Sie immer wieder, dass die Franzosen und die Polen seit eintausend Jahren unsere Nachbarn sind. Und sie werden es auch am Ende dieses 21. Jahrhunderts sein. Sie werden immer unsere Nachbarn sein. Und ein Gleiches gilt für die Holländer, für die Tschechen, für die Dänen, es gilt für alle unsere direkten und indirekten Nachbarn. Deutschland hat mehr Nachbarn als alle anderen Völker in Europa. Herr Burda, Sie haben Recht, wenn Sie mir geschrieben haben, dass ich die Bedeutung der den Deutschen aus ihrer Geschichte erwachsenen Verantwortung, Verantwortung für das friedliche Zusammenleben der europäischen Völker, immer betont habe. Das möchte ich auch heute Abend wiederholen. Denn eine friedliche Nachbarschaft, die bleibt für uns Deutsche der entscheidend wichtige Teil aller unserer Pflichten. Das gemeinsame öffentliche Wohl der europäischen Nationen, muss die Maxime unseres eigenen Handelns sein.“ Helmut Schmidt Bambi-Verleihung 2011


C onclusion « Si vous êtes dans le moment de la première débâcle allemande en 1918, lorsque vous étiez né dans cette époque en elle, si vous avez connu la République de Weimar comme un enfant, puis en 1933 avec 14 ans de la deuxième effondrement à laquelle les nazis avec la guerre et avec une immense est suivie sacrifice humain. Et si vous allez 1945 troisième effondrement et la division de notre nation, si vous avez compris ces trois échecs , alors nous devons aujourd‘hui, malgré les imperfections, malgré tous les problèmes non résolus, alors on peut dire aujourd‘hui , notre nation et notre Etat sont mieux dans un constitution interne , et dans une forme extérieure paisible que jamais dans les générations précédentes . Nous sommes actuellement dans une Europe en crise de l‘Union européenne et de ses institutions. Cette crise ne peut être résolue avec patience, il n‘y a pas de panacée. Et bien sûr, nous sommes Allemands , ainsi que nos voisins et partenaires européens, mais aussi en Amérique et de nombreux autres pays d‘Asie et d‘ Amérique du Sud , ils sont tous touchés par la crise financière mondiale. Néanmoins, il ne faut pas peindre une situation négative de l‘Allemagne. N‘oublions pas , en dépit de toute la controverse que notre pays a atteint une plus grande stabilité que jamais dans le passé. Cette excellente performance , les six dernières décennies , nous avons mis sur leur propre mais jamais seul et non sur sa propre existence . Ils n‘auraient pas été possible sans notre intégration dans la Communauté européenne et l‘Alliance atlantique . Ils n‘auraient pas été possible sans l‘aide de nos voisins , par les puissances occidentales . Non sans l‘éveil politique en Europe centrale et orientale et la fin de la dictature communiste sans . Nous avons des raisons d‘être reconnaissant . En tant que pays le plus peuplé de l‘ Union européenne et économiquement forte pays

dans la zone euro en même temps , nous avons l‘obligation de nous montrer dignes de la solidarité reçu . Comme nous sommes solidaires avec nos voisins et avec nos partenaires. Nous, les Allemands doivent continuer à maintenir un esprit de bon voisinage . Rappelez-vous que les Français et les Polonais sont encore nos voisins pendant mille ans . Et ils sont aussi à la fin du 21 Sa siècle . Vous serez toujours nos voisins. Et la même chose vaut pour les Néerlandais , les Tchèques , les Danois , il s‘applique à tous nos voisins directs et indirects. L‘Allemagne a plus de voisins que tout autre peuple en Europe. M. Burda , vous avez raison quand vous m‘avez écrit que j‘ai toujours insisté sur l‘ importance de l‘histoire des adultes en Allemagne à partir de leur responsabilité , la responsabilité de la coexistence pacifique entre les peuples d‘Europe . Je le répète aujourd‘hui soir. Pour un quartier paisible qui reste pour nous la partie allemande important de tous nos devoirs . Le public bien commun des nations européennes, la maxime de nos propres actions doit être ».

Helmut Schmidt Bambi cérémonie 2011

45 o i s e au


Woh i n?

46 o i s e au


I m pr essu m:

Entstanden im Seminar Typografisches Projekt Prüfer: Dominik Lanhenke et Prof. Johannes Busmann Bergische Universität zu Wuppertal Mediendesign-Technik (kombi. B.A.) Sommersemester 2013 · MD VI Herausgeber: Yannik Schulz Réalisation: Yannik Schulz Art Direction: Yannik Schulz Textchef: Yannik Schulz Redaktion: Yannik Schulz Bildredaktion: Yannik Schulz, René Omenzetter Grafik: Bert Raccoon »L'Oiseau« erscheint im Vogelsang Verlag UG (haftungsbeschränkt) & Co KG. Treppenstraße 4, 42115 Wuppertal Tel.: 0177-4540588 Redaktionssitz Wuppertal

Lieder, die bei der Erstellung dieses Magazins gehört wurden: Siriusmo - Petit Cochon Mount Kimbie - Made to stay Xxyyxx - Fields Cilly Gonzales - Intuition Caribou - Sun Friedly Fire - Paris (Aeroplane Remix) Daft Punk - Get Lucky Pharell Williams - Happy LaBrassBanda - Bierzelt (Live) SebastiAn - Embody Lemaitre - Blue Shift Justice - † Helge Schneider - To be a man Bildnachweis: Théo Gosselin - theo-gosselin.blogspot.fr (editionsdulic) Seiten: 5, 18-20, 22-29, 42, 43, 46, 48 Yannik Schulz - bertraccoon.tumblr.com Seiten: 30, 32, 35

©copyright 2013 für alle Beiträge

47 o i s e au


o i s e au


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.