Schulblatt 6 2016

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Kanton Zürich Bildungsdirektion

Schulblatt

6/2016

Erste Schritte im Lehrberuf Wie frischgebackene Lehrpersonen den Einstieg meistern

Krisenmanagement

Hilfestellung für Schulen

Gymiprüfung

Unterstützung für benachteiligte Kinder

Globale Unternehmen

Die duale Bildung kommt an


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Meine Schulzeit

Mike Müller, Schauspieler

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Im Lehrerzimmer

Kantonsschule Freudenberg, Zürich

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Persönlich

Case Manager Peter Vesti hält die Fäden zusammen

Fokus: Erste Schritte im Lehrberuf 14

Volksschule 22

Tragender Pfeiler der Berufseinführung

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Wie Schulen erfolgreich durch Krisen steuern

Fachbegleitung

Mentoring und Coaching

Unterschiedliche Modelle auf Sekstufe II

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Bildungsdirektorin

Schulblatt Kanton Zürich 6/2016 Inhalt

Bildungsdirektion: www.bi.zh.ch Generalsekretariat: 043 259 23 09 Bildungsplanung: 043 259 53 50 Bildungsstatistik: www.bista.zh.ch Volksschulamt: www.vsa.zh.ch, 043 259 22 51 Mittelschul- und ­Berufsbildungsamt: www.mba.zh.ch, 043 259 78 51 Amt für Jugend und Berufsberatung: www.ajb.zh.ch, 043 259 96 01 Lehrmittel­ verlag Zürich: www.lehrmittelverlag-zuerich.ch, 044 465 85 85 Fachstelle für Schulbeurteilung: www.fsb.zh.ch, 043 259 79 00 Bildungsratsbeschlüsse: www.bi.zh.ch > Bildungsrat > Beschluss­ archiv Regierungsratsbeschlüsse: www.rrb.zh.ch

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Die Berufslehre muss weiterentwickelt werden, sagt Silvia Steiner

Titelbild: Sophie Stieger

Wichtige Adressen

Jugendprojekt

LIFT begleitet Jugendliche auf dem Weg ins Berufsleben

Schule und Sicherheit

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Stafette

Die Oberstufe Horgen und ihr Projekt «step by step»

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In Kürze

Impressum Nr. 6/2016, 28.10.2016

Herausgeberin: Bildungsdirektion Kanton Zürich, Walcheplatz 2, 8090 Zürich Erscheinungs­ weise: 6-mal jährlich, 131. Jahrgang, Auflage: 19 000 Ex. Redaktion: Redaktionsleiter reto.heinzel@bi.zh.ch, 043 259 23 05; Redaktorin jacqueline.olivier@bi.zh.ch, 043 259 23 07; Sekretariat schulblatt@bi.zh.ch, 043 259 23 14 Journalistische Mitarbeit an dieser ­Ausgabe: Walter Aeschimann, Bettina Büsser, Paula Lanfranconi, Res Minder, Luzia Schmid Abonnement: Lehr­ personen einer öffentlichen Schule im Kanton Zürich können das Schulblatt in ihrem ­ ­ Schulhaus gratis beziehen (Bestellwunsch an Schulleitung). Bestellung des Schulblatts an Privat­ adresse ­ sowie Abonne­ ment weiterer Interessierter: abonnemente@staempfli.com, 031 300 62 52 (Fr. 40.– pro Jahr) Online: www.schulblatt.zh.ch ­Gestaltung: www.bueroz.ch Druck: www.staempfli.com Inserate: inserate@staempfli.com, daktions- und Inserateschluss nächste Aus­ gabe: 24.11.2016 Das 031 767 83 30 Re­ ­nächste Schulblatt erscheint am: 6.1.2017


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Ein Verein engagiert sich für Kinder aus benachteiligten Familien

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In Kürze

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Die Ausbildung von Lernenden wird immer wichtiger

Weiterbildung

Globale Unternehmen

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Mobiles Lernen ist reizvoll Kurse und Module

Berufslehre heute

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Strassenbaupraktiker EBA

In Kürze

Editorial Reto Heinzel

Amtliches

schule & kultur Agenda

Erinnern Sie sich noch an Ihren Berufseinstieg? Wie Sie sich fühlten, als Sie zum ersten Mal alleine vor Ihren Schülerinnen und Schülern standen? Der Moment, als Ihnen ­bewusst wurde, dass Sie nun die Verantwortung für eine ganze Klasse zu tragen hatten? Vielleicht meisterten Sie diese anspruchsvolle erste Zeit mit Bravour, vielleicht nagten aber auch Zweifel an Ihnen. In unserem Schwerpunkt widmen wir uns dieser entscheidenden Phase des ­Berufslebens und den damit verbundenen Herausforderungen. Wir lassen jüngere und erfahrenere Lehrpersonen zu Wort kommen und Sie an deren unterschiedlichen Erfahrungen teilhaben. Auch zeigen wir, welche Bedeutung die Fachbegleitung oder das Mentorat für das Gelingen des Berufseinstiegs haben können und wie unterschiedlich die Begleitung je nach Schulstufe aussieht. Ausserdem in diesem Heft: Was können Schulen tun, damit sie im Krisenfall die Übersicht behalten? Ferner porträtieren wir einen Case Manager und schliesslich zeigen wir, dass das duale Bildungssystem auch internationale ­Firmen überzeugt.  

Die Redaktion freut sich über Reaktionen auf das Schulblatt: reto.heinzel@bi.zh.ch, jacqueline.olivier@bi.zh.ch

Schulblatt Kanton Zürich 6/2016 Inhalt

Übertritt ans Gymnasium

Berufs­bildung 34

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Mittelschule 30

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Meine Schulzeit

«Selbst unser Abwart war müde»

Foto: SRF/Nici Jost

Fünf Fragen an den Schauspieler Mike Müller

Zur Person: Mike Müller (53) ist im Kanton Solothurn aufgewachsen. Während seines Philosophiestudiums sammelte er erste Schauspiel-Erfahrungen. Müller wirkte in mehreren Kinofilmen mit, darunter «Ernstfall in Havanna» und «Achtung, fertig, Charlie!». Dem TV-Publikum ist er als Co-Moderator von «Giacobbo/Müller» sowie als ermittelnder «Bestatter» bekannt.

Wenn Sie an Ihre Schulzeit denken, was kommt Ihnen als Erstes in den Sinn? Meine Schulkollegen und der Geruch des Putzmittels Taski 420. Welcher Lehrperson geben Sie rück­ blickend die Note 6 und warum? Meinem Englischlehrer. Er war Brite und ein veritabler 68er, enorm engagiert und auf seine Art durchaus auch streng. Er hat uns die Augen für englische Literatur ­geöffnet und uns künstlerische und intellektuelle Neugier vermittelt. Inwiefern hat Ihnen die Schule geholfen, Schauspieler zu werden? Ich hatte das Glück, dass an der Kantonsschule Olten progressives Schultheater betrieben wurde. Unter dem Autor und Regisseur Fritz H. Dinkelmann imitierten wir nicht ein kleines Stadttheaterensemble, sondern arbeiteten wie in der freien Szene. Es kam jede und jeder auf ihre oder seine Art zum Zug. Später in der freien Szene dachte ich oft: Das haben wir bei Fritz

schon so gemacht. Nicht in Form und ­Inhalt, sondern vom Zugang her. Natürlich ist für einen Schauspieler immer die Wirkung wichtig, das macht unsere Gilde ja auch so komisch. Aber der Effekt, wenn man in der Französischstunde den Französischlehrer imitiert und er selber es nicht merkt, die Mitschüler aber schon: unbezahlbar. Was ist das Wichtigste, was Kinder heute in der Schule lernen sollten, und warum? Die Frage ist mir zu gross. Umgekehrt ist es einfacher: Den Hype um die sogenannten MINT-Fächer verstehe ich überhaupt nicht. Ich habe in den naturwissenschaftlichen Fächern viel Zeit verplempert, und weil diese die Phil-I-Fächer dominierten, in letzteren dann eben auch. Ich verstehe auch nicht, was Hausaufgaben in der Volksschule zu suchen haben. Ich hasste es als Kind, und heute weiss ich, dass ich recht hatte: Kinder brauchen Luft und ­Bewegung. Noch heute kann ich mit dem Velo vor einem Rotlicht balancieren ohne abzusteigen. Das fand ich schon damals wichtiger, als alle Alpenpässe aufzusagen. Ausserdem sehe ich den Sinn nicht ein, warum frühmorgens müde Schüler auf müde Lehrer treffen. Selbst unser Abwart war müde. Warum wären Sie eine gute Lehr­ person – oder eben nicht? Ich habe während des Studiums Englisch an der Oberstufe unterrichtet, und ich war leider erst zum Schluss ein guter Lehrer. Ich blieb aber immer einem Rat treu, den mir mein Vater mitgab, der selbst Lehrer war: Du sollst die Dummen nicht plagen.

Bildungs-Slang

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Ruedi Widmer, Cartoonist, interpretiert Begriffe aus Bildung und Schule – diesmal: Qualifikationsverfahrensversagen


Im Lehrerzimmer

Kantonsschule Freudenberg Sogar das Mobiliar ist mit dem Denkmalschutz abgesprochen.

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Dezente Farben: sind an der Kantonsschule Freudenberg nicht nur im Lehrerzimmer Konzept: Farbe sollen die Menschen ins Haus bringen. Unter Denkmalschutz: steht die gesamte Anlage, zu der auch die benachbarte Kantonsschule Enge gehört. Die in den 1950erJahren entstandenen Schulhäuser gelten als Meilensteine der Schulhausarchitektur der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und locken Architekten aus der ganzen Welt an. Schwierig durchführbar: sind deshalb Veränderungen; sogar die runden Tische mit Stühlen aus schwarzem Holz und Stahlrohr im Lehrerzimmer bedurften der Zustimmung des Denkmalschutzes. Frische Sommerblumen: auf den Tischen erinnern an den Elternabend der Erstklässler vom Vortag. Lange Wege: in der weitläufigen Anlage erschweren es den Lehr­ personen aus den Nebengebäuden, während der kurzen Pausen ins Hauptgebäude zu kommen. Den Lehrpersonen des zur Schule ­gehörenden Liceo Artistico, der Naturwissenschaften und des Sports steht deshalb je ein eigenes Lehrerzimmer zur Verfügung. Eine Architekturführung: absolvieren die Erstklässler der KS Enge, die vor dem Fenster vorbeimarschieren. Seit Kurzem sei dies für die neuen Schüler beider Schulen Programm, erklärt Rektor Niklaus Schatzmann. Sie trügen den Gebäuden danach etwas mehr Sorge. [jo]

Schulblatt Kanton Zürich 6/2016  Magazin

Fotos: Marion Nitsch


Persönlich

«Wir stecken ab und zu im Stau» Als Case Manager bei Netz2 begleitet Peter Vesti junge Menschen in komplexen Situationen beim Einstieg in den Beruf.

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Schulblatt Kanton Zürich 6/2016  Magazin

Text: Paula Lanfranconi  Foto: Stephan Rappo

Er ist gross gewachsen. Sein fester Händedruck und der offene Blick sorgen dafür, dass man sich bei Peter Vesti rasch ­willkommen fühlt. Über seinem Besprechungstisch im biz Oerlikon hängt das Poster einer Yellow Cab im New Yorker Strassendschungel. Vesti versteht das Bild als Symbol: Zusammen mit den jungen Menschen steige er in dieses Taxi. Das Fernziel – eine Grundbildung – sei klar, doch den Weg müssten sie gemeinsam finden. «Ab und zu stecken wir im Stau oder es gibt gar einen Motorschaden.» Der 47-jährige Sozialpädagoge ist einer von neun Case Manager bei Netz2. Im Auftrag der Bildungsdirektion begleitet er mit einem 80-Prozent-Pensum 24 Jugendliche zwischen 14 und 24 Jahren, die es wegen ihrer schwierigen Lebenssituation nicht schaffen, in der Berufswelt Fuss zu fassen. Neben persönlichen, familiären oder finanziellen Problemen ist fast jeder Zweite mit psychischen Schwierigkeiten oder Diagnosen belastet. Die Jugendlichen werden von Ärzten, Psychologinnen, Sozialdiensten, Lehrpersonen, Schulsozialarbeitern betreut. Auch an diesem Morgen hatte Vesti Kontakt mit einer Psychiaterin. Er erkundigte sich, ob der Klient zum Gespräch erschienen sei: «Wir arbeiten mit jungen Menschen in komplexen Situationen. Bei einigen ist es schon ein Erfolg, wenn sie es schaffen, am Morgen aufzustehen und einen Termin wahr­ zunehmen.»

Case Manager der ersten Stunde Peter Vestis Kernaufgabe: «Wir Case Manager halten die Fäden zusammen. Das macht Sinn, weil wir die Jugendlichen ­stufenübergreifend begleiten und so viel hilfreiches Wissen aufbauen können.» Zu seiner Arbeit hat er sich Stichworte notiert. Zuoberst steht: «Vertrauen und Beziehung schaffen.» Dann: «Diskutieren, planen, an die Hand nehmen, Standortund Krisengespräche führen.» Auf dem Tisch liegt die Zeichnung einer Treppe. Ihre sechs Stufen stehen für den Entwicklungsprozess der Betreuten. Sie beginnen mit «Ich kann nicht», führen über «Ich

will» und «Wie mache ich es?» bis zum befreienden «Ich habs geschafft!». Vesti ist seit 2010 dabei, dem Gründungsjahr von Netz2. Initiator des Projektes war das damalige Bundesamt für Berufs­ bildung und Technologie. Das Ziel: mittels Case Management mehr gefähr­ deten ­Jugendlichen zu einer beruflichen Grundausbildung verhelfen. Im Kanton ­Zürich startete Netz2 mit zwei Pilot­projekten in den Bezirken Dietikon und Dielsdorf. Um ihre Zielgruppe zu erreichen, kontaktierten Vesti und seine Kollegin ­Natascha Bodul vom biz Urdorf Oberstufenschulhäuser, Berufsberatungsstellen, Jugendund Familienberatungen, Kinder- und ugendpsychiatrische Dienste sowie die j­ ­regionalen Arbeitsvermittlungsstellen.

Praktikum im Flüchtlingsheim Bis jetzt sind 520 Jugendliche bei Netz2 angemeldet worden. «Je länger sie sich auf den Unterstützungsprozess einlassen, desto grösser ist die Chance auf einen erfolgreichen Sek-II-Abschluss», sagt Vesti. Fünf Jahre nach dem Start von Netz2 liegt die Erfolgsquote bereits bei 50 Prozent bei einer durchschnittlichen Falldauer von über zwei Jahren. Knackpunkt sind laut dem Case Manager die sogenannten Floater: «18- bis 24-jährige Jugendliche, die schon lange keine Tagesstruktur mehr hatten, überhaupt in eine kontinuierliche Zusammenarbeit einzubinden.» Seit 2014 gehört Netz2 zum festen Angebot des Amtes für Jugend und Berufsberatung. ­ Das Case Management werde von allen Beteiligten sehr geschätzt, konstatiert Vesti. «Eigentlich müssten wir unser Angebot ­ verdoppeln oder verdreifachen können.»

Im Gespräch fällt auf, wie respektvoll der Sozialpädagoge von den Jugendlichen spricht. Ein Grundgespür für Menschen in schwierigen Situationen habe er von seiner Mutter mitbekommen, erzählt er. Ursprünglich machte er eine kaufmännische Lehre, realisierte jedoch schnell, dass das Büro nicht seine Welt war: «Ich brauche Kontakt zu Menschen.» Erste schwierige, aber wertvolle Erfahrungen mit traumatisierten Menschen sammelte der junge Bündner während eines Praktikums in einem Flüchtlingsheim. Danach wechselte er an eine Sonderschule für mehrfach behinderte Kinder und bildete sich berufsbegleitend zum Sozialpädagogen aus. Später baute er im Bündner Oberland eine Berufswahlschule auf und leitete sie mehrere Jahre. Dann zog es ihn in den Kanton Zürich, wo er die Stärken des Case Management entdeckte und sich entsprechend ausbilden liess.

Bündner Wurzeln Wenn Peter Vesti den Computer aufstartet, begrüsst ihn mit neugierigen Augen sein Jüngster, der achtmonatige Bengiamin. Die romanische Schreibweise des Namens wie überhaupt seine Bündner Wurzeln sind dem Case Manager wichtig. Bengiamins dreieinhalbjähriger Bruder Flurin geht denn auch in eine romanischsprachige Krippe, die sein Vater zusammen mit Kollegen auf die Beine gestellt hat. Am besten erholt sich Vesti beim Biken, Snowboarden, Joggen. «Seitdem ich Familie habe, muss ich mir diese Erholungszeiten viel bewusster nehmen», stellt er fest. Für die Jugendlichen ist er «grundsätzlich» während der Bürozeiten erreichbar. Netz2 sei kein Kriseninterventionszentrum, dafür gebe es spezialisierte Stellen. Manche Schicksale gehen ihm nahe. Zum Beispiel jenes einer jungen Frau, deren Leben wegen traumatisierender Kindheitserlebnisse aus den Fugen geraten war: «Solche Ereignisse ­ belasten die jungen Menschen oft ein Leben lang.» Umso stärker beeindruckt ­ ihn, dass die heute 23-Jährige während der eineinhalbjährigen Begleitung ­wieder Vertrauen in ihr Umfeld und sich selber fand und kürzlich eine IV-finanzierte Berufsabklärung starten konnte. «Von ­ ­ihren kognitiven Ressourcen her könnte eine Lehre mit EFZ drinliegen», meint Vesti. In seiner Stimme schwingen Freude und Stolz mit.  

Netz2, das Case Management Berufsbildung, wird in den regionalen Berufsinformationszentren (biz) und dem Laufbahnzentrum der Stadt Zürich angeboten. Ziel der Case Manager ist es, Jugendlichen mit einer Mehrfachproblematik einen Ausbildungsabschluss auf Sekundarstufe II zu ermöglichen. Netz2 versteht sich jedoch nicht als zusätzliches Angebot, sondern koordiniert die bereits involvierten Fachstellen stufenübergreifend bis zum erfolgreichen Ausbildungsabschluss der Jugendlichen.  www.netz2.zh.ch


Schulblatt Kanton Zürich 5/2016 Magazin

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Peter Vesti hat schon früh gemerkt, dass das Büro nicht seine Welt ist und er lieber mit Menschen arbeitet.


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Schulblatt Kanton Zürich 6/2016

LEHREN IST IHR LEBEN? UNSERES AUCH.

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Bildungsdirektorin

«Wir können uns nicht auf den Lorbeeren ausruhen» Die duale Grundbildung gilt als Erfolgsmodell der Schweiz. Sie muss sich aber weiterentwickeln, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein, sagt Bildungsdirektorin Silvia Steiner.

«Wir müssen uns um die leistungsstarken Lernenden kümmern.» lenmarkt regelrecht ankurbeln. Heute werden im Kanton Zürich jährlich rund 12 000 neue Lehrverträge abgeschlossen. Dieses Jahr blieben im Kanton Zürich etwa 1300 Lehrstellen unbesetzt. Das heisst, dass viele Jugendliche vielleicht nicht gerade ihre Traumlehrstelle finden, aber trotzdem nicht einfach nehmen müssen, was sie bekommen. Ich bin auch immer wieder beeindruckt vom grossen ­ Engagement der Lehrpersonen. Viele von

ihnen setzen sich mit viel Energie dafür ein, dass die jungen Menschen den Schritt von der Schule in die berufliche Ausbildung schaffen. Sind unbesetzte Lehrstellen für die betroffenen Betriebe nicht unange­ nehm? Als Bildungsdirektorin ist es mir ein Anliegen, Firmen in solchen Situationen zu ermutigen, offene Lehrstellen beizubehalten, diese noch attraktiver zu gestalten und weiterhin in die berufliche Grundbildung ihrer Branche zu investieren. Denn es liegt im ureigenen Interesse der Betriebe, Nachwuchskräfte auszubilden und das betriebliche Know-how langfristig zu erhalten. Die duale Berufsbildung wird immer wieder als Erfolgsmodell gepriesen … Im Moment ist die Situation gut. Das heisst aber nicht, dass wir uns nicht bemühen müssen, die duale Berufsbildung weiterzuentwickeln. Wir können uns nicht auf den Lorbeeren ausruhen, sondern müssen darum bemüht sein, dass wir die duale Berufsbildung auch für die Zukunft als Erfolgsmodell erhalten. Bei diesem Unterfangen sind alle Seiten in der Pflicht: Wir brauchen verantwortungsvolle Lehrbetriebe und fähige Berufsbildner, die sich der Lernenden annehmen. Wir brauchen erstklassige Berufsfachschulen, die auf der Höhe der Zeit unterrichten und sich an den sich wandelnden Bedürfnissen der Wirtschaft orientieren. Und wir brauchen motivierte

und gut ausgebildete Lernende, die unsere Unternehmen voranbringen. Wo sehen Sie bei der Berufsbil­ dung Handlungsbedarf? In den letzten Jahren haben wir viel für jene Jugendlichen gemacht, die Mühe haben, eine Lehrstelle zu finden, und einen kleinen Bildungsrucksack mitbringen. Wir haben zum Beispiel die EBA-Lehren eingeführt. In den kommenden Jahren müssen wir uns vermehrt um die leistungsstarken Jugendlichen kümmern. Wir können nicht einfach nur klagen, dass die leistungsstarken Schülerinnen und Schüler den gymnasialen Weg wählen, wir müssen ihnen auch attraktive Angebote machen. An was denken Sie zum Beispiel? Es beginnt bei der Kommunikation: Es muss uns noch besser gelingen, zu zeigen, dass die duale Berufsbildung ein gutes Sprungbrett für eine berufliche Karriere sein kann. Man weiss das zwar heute und Untersuchungen zeigen auch klare Ergebnisse, aber in den Köpfen der Jugendlichen und der Eltern ist immer noch der gymnasiale Weg der Königsweg. Müsste man bei der Berufslehre nicht einfach die Allgemeinbildung stärken, um mehr leistungsstarke Jugendliche anzulocken? Ich glaube nicht, dass man damit Erfolg haben wird. In anspruchsvollen Lehren haben sie ja auch eine anspruchsvolle Schulbildung. Ich denke, wir müssen vermehrt versuchen, leistungsstarken Jugendlichen den Weg zur Berufsmaturität zu ­ermöglichen. Wir wissen heute, dass es für viele Jugendliche zu viel ist, neben der Lehrstelle eine Berufsmaturität zu absolvieren. Wir müssen uns einerseits fragen, mit welchen Modellen mehr Jugendliche eine Berufsmaturität erreichen können. Andererseits müssen wir für Maturanden, die sich entscheiden, nach der Matur doch noch eine Lehre zu machen, mehr Möglichkeiten anbieten. Es müssen beide Wege möglich sein: Über die Berufslehre weiter an die Universität oder über das Gymnasium hinein in eine Berufslehre.  

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Seit das neue Schuljahr begonnen hat, finden sich nicht nur viele Volksschü­ lerinnen und Volksschüler in einem völlig neuen Umfeld wieder – auch für zahlreiche Lernende in den Betrieben hat ein ganz anderes Leben begonnen. Das ist richtig. Auch in der öffentlichen Verwaltung des Kantons Zürich sind derzeit über 1000 Lernende in der Ausbildung. In der Bildungsdirektion selber bilden wir KV-Lernende und Informatiker aus. In den übrigen Direktionen gibt es viele weitere spannende Berufe zu erlernen, die man nicht unbedingt erwarten würde, wie etwa Gemüsegärtner, Köchin, Forstwart, Logistikerin, Landmaschinenmechanikerin oder Winzerin. Wie sieht derzeit die Lehrstellen­ situation aus? Als Bildungsdirektorin bin ich froh, dass den Jungen genügend Lehrstellen zur Verfügung stehen. Das war nicht immer so. Ende der 1990er-Jahre musste die öffentliche Hand eingreifen und den Lehrstel-

Schulblatt Kanton Zürich 6/2016  Magazin

Interview: Reto Heinzel


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Schulblatt Kanton Zürich 6/2016 Fokus


Fokus

Erste Schritte im Lehrberuf

Nicht nur für unzählige Kinder beginnt jeweils nach den Sommerferien ein neuer Abschnitt, sondern auch für die vielen Lehrerinnen und Lehrer, die neu in den Beruf einsteigen. Wir lassen diese, aber auch die erfahreneren Kolleginnen und Kollegen zu Wort kommen, erklären, wie Fachbegleitungen in der Volksschule funktionieren und was sie bringen. Und ein Blick in die Mittel- und die Berufs­ fachschulen zeigt, wie unterschiedlich Mentorat und Coaching aussehen können.

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Schulblatt Kanton Zürich 6/2016 Fokus

Porträttexte: Reto Heinzel Fotos: Sophie Stieger


Rahel Strickler, 28, hat während des Studiums mit dem Unterrichten auf Primarstufe begonnen. Nach verschiedenen Lehraufträgen arbeitet sie heute als Gymnasial- und Berufsfachschullehrerin in Zürich und Winterthur.

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«Bereits in der Kanti war es mein Ziel, ­Gymilehrerin zu werden. Ich wollte wissen, wie es ist, quasi auf der anderen Seite zu stehen. Den direktesten Weg wählte ich allerdings nicht. In gewisser Weise bin ich sogar mehrmals in den Lehrberuf eingestiegen. Als ich nach der Matura Englisch und Spanisch studierte und nach einem Studienjob Ausschau hielt, stiess ich 2011 auf ein Inserat der Primarschule Bürglen (TG). Dort suchte man für ein Jahr eine Englischlehrperson. Ich bewarb mich und unterrichtete bald darauf in zwei 4. Klassen – und das natürlich ohne ‹tiefgründige› pädagogische Erfahrung. Ich wurde richtiggehend ins kalte Wasser geworfen. Dass der Einstieg trotzdem gut gelang, hatte auch damit zu tun, dass Kinder in diesem Alter noch rasch zu begeistern sind. In didak­ tischer Hinsicht hätte ich damals sehr

wahrscheinlich mehr machen können. Zudem unterliefen mir die typischen Anfängerfehler. So wiederholte ich zum Beispiel regelmässig die Antworten der Kinder, wurde zum ‹Schülerecho›. Das fiel jedoch praktisch nicht ins Gewicht; das Unterrichten machte mir Spass, und ich gewann rasch an Sicherheit. Der Schulleiter besuchte zu meiner Unterstützung einige Lektionen von mir. Er gab mir Tipps, sagte, worauf ich bei den Kindern achten müsse. Im Herbst 2012 übernahm ich an der Sekundarschule Bürglen vier Lektionen Englisch. Dass meine Vorgängerin mich rechtzeitig mit dem Lehrmittel vertraut machte, half mir sehr, denn der Vorbereitungsaufwand war deutlich höher als auf Primarstufe. Tauchten Fragen oder Probleme auf, wandte ich mich primär an die anderen Lehrpersonen, zum Teil auch an

den Schulleiter. Fordernd war meine Anstellung an der Bezirksschule Muri (AG), wo ich im Jahr darauf eine sechsmonatige Stellvertretung übernahm. Da ich erstmals Deutsch unterrichtete und überdies die Aufgaben einer Klassenlehrerin übernahm, war ich stark engagiert. Glücklicherweise überliess mir die Lehrerin, die ich vertrat, viel Unterrichtsmaterial. Wir hatten auch regelmässig Kontakt. Stark profitieren konnte ich vom Teamteaching mit einer anderen Lehrerin. Dass ich damals mit der Ausbildung zur Gymilehrerin (Lehrdiplom für Maturitätsschulen) begann, kam mir ebenfalls zugute. Obschon mir die dortige Fachausbildung zu theorielastig war, erhielt ich doch wertvolle Tipps zur Unterrichtsgestaltung. Vor allem die in der Fachdidaktik erarbeiteten Unterrichtsmaterialien und Ideen konnte ich umsetzen und ausprobieren. Das eigentliche Handwerk lernte ich aber erst in der Praxis – ‹learning by doing› eben. Seit Sommer 2014 unterrichte ich an der Berufsschule für Detailhandel in Zürich. Hier bekam ich eine erfahrene Mentorin zur Seite gestellt, mit der ich alles Notwendige besprach: Lehrmittel, Lehrplan, Qualifikationsverfahren, aber auch Administratives. Nebenher klärte sie mich über die Eigenheiten der Schule auf. Zusammen mit der Prorektorin besuchte sie meine Lektionen, die wir im Anschluss gemeinsam besprachen. Im Gegenzug wohnte ich ihrem Unterricht bei. Das Mentorat dauerte ein Semester, die Lehrerin blieb aber über diese Zeit hinaus eine wichtige Ansprechperson für mich. Heute, nachdem ich zwei Jahre an der Berufsschule unterrichtet habe, weiss ich, wie der Hase läuft. Seit gut einem Jahr bin ich zudem als Lehrbeauftragte an der Kantonsschule Im Lee in Winterthur tätig, wo mich im ersten Semester ebenfalls eine erfahrene Lehr­ person mentorierte. Wir besuchten uns gegenseitig drei Mal im Unterricht und auch der Prorektor wohnte einiger meiner Lektionen bei. Mit der Mentorin der Kantonsschule stehe ich bis heute regelmässig im Kontakt, was dadurch begünstigt wird, dass wir uns im Vorbereitungszimmer gleich gegenübersitzen. Ausserdem tausche ich mich regelmässig mit meinen Fachschaftskolleginnen aus, sei es, wenn Probleme auftauchen oder um Ideen für den Unterricht zu besprechen. Trotz zeitweiligen Schwierigkeiten in der Anfangsphase hatte ich eigentlich nie das Gefühl, schlecht betreut zu sein. Ich wusste immer, an wen ich mich bei Fragen oder Problemen wenden konnte. Zudem hatte ich von Anfang an ein gutes Verhältnis zu den Kindern und Jugendlichen. Natürlich hatte ich es auch mal mit ­ schwierigen Schülerinnen oder Schülern zu tun. Die wohlwollende Atmosphäre wurde dadurch aber nie getrübt.»  


verläuft. Wie ich von meinen Kolleginnen weiss, ist das keine Selbstverständlichkeit. Ich habe es wirklich ausnahmslos mit freundlichen Eltern zu tun. Das Unterrichten bereitet mir keine grossen Schwierigkeiten, ich fühlte mich auch grundsätzlich gut vorbereitet. Die Ausbildung an der Pädagogischen Hochschule Zürich war sehr nah am Berufsalltag. Regelmässig hatten wir Gelegenheit, das Gelernte im Rahmen von Kindergartenpraktika zu erproben. Doch natürlich probierte ich zunächst sehr viele Dinge aus, ich wusste ja nicht, was im Unterricht und mit dieser Klasse funktionierte. Sobald ich die Kinder jedoch besser kannte und sie mich, wurde es einfacher, ich gewann ja auch an Sicherheit. Vor Kurzem passierte es mir, dass ich Unterlagen, die ich vor­ bereitet hatte, zu Hause vergass. Das brachte mich aber nicht aus dem Konzept, im ­Gegenteil gelang es mir gut, spontan auf ein anderes Thema zu schwenken. Es gibt aber Dinge, bei denen ich noch etwas hinterherhinke. Während der Aus-

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«Kurz vor den Sommerferien hatte ich mein Diplom in der Tasche. Und nun, ein paar Wochen später, stehe ich als frischgebackene Kindergärtnerin vor einer 1. Kindergartenklasse in Benglen (Schulgemeinde Fällanden). Zu meiner Über­ raschung verlief der erste Tag ohne Zwischenfälle. Die Kinder waren fröhlich und voller Erwartungen. Damit hatte ich nach meinem Praktikum im vorigen Jahr nicht gerechnet, denn damals hatte ich ein sehr schwieriges Kind in der Klasse, das schliesslich prompt ein Jahr zurückgestuft werden musste. Ich befürchtete, an meinem ersten Tag in Benglen müsse etwas Ähnliches passieren. Zum Beispiel, dass ein Kind einen Weinkrampf bekommen oder unablässig schreien würde und alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen würde. Das wäre für mich sehr schwierig gewesen. Zu meiner grossen Erleichterung geschah aber nichts dergleichen. Selbst beim Abschied von den Eltern floss keine einzige Träne! Überhaupt bin froh, dass der Kontakt zu den Eltern bis jetzt reibungslos

bildung war mir zum Beispiel gar nicht bewusst, was sich neben dem Unterricht alles abspielt, wie gross der administrative Aufwand ist: Elternkontakte, Formulare, Briefe, Kindergarten-ABC, Sitzungen. Das Thema Elternkontakte zum Beispiel hatten wir während des Studiums meistens in Form von Rollenspielen behandelt. Mit der Wirklichkeit hatte dies nicht viel zu tun. Diesen Dingen sollte meiner Meinung nach in der Ausbildung mehr Aufmerksamkeit zukommen. Der Berufseinstieg ist eine intensive, strenge Zeit. Ich achtete darum vor allem in den ersten Wochen darauf, dass ich keine grossen Freizeitpläne schmiedete und genügend Schlaf bekam. Zum Glück fühlte ich mich bereits in der zweiten Woche bedeutend fitter. Ich bin froh, dass ich auf die Unterstützung einer Fachbegleiterin zählen kann. Die Kindergärtnerin arbeitet allerdings nicht in Benglen, sondern etwas entfernt in Pfaffhausen. Habe ich Fragen oder organisatorische Probleme, kontaktiere ich sie, fixe Besprechungstermine haben wir nicht. An den Besuchsnachmittag vor den Sommerferien begleitete sie mich, das gab mir emotionalen Halt. Sie wird mich auch gelegentlich im Unterricht besuchen, ebenso die Schulleiterin. In Benglen haben wir drei Kindergartenklassen. Eine meiner dortigen Arbeits­ kolleginnen ist zugleich ‹Gotte› von mir, wenn ich eine kurze Frage habe, gehe ich zu ihr. Zum Glück erinnert sie mich aber auch an wichtige administrative Dinge, zum Beispiel an Formulare, die ich abgeben muss.»  

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Synthia Weber, 23, unterrichtet seit diesem Schuljahr als Kindergärtnerin in Benglen (Fällanden). Sie schätzt es, auf die Unterstützung einer Fach­ begleiterin zählen zu können.


Schulblatt Kanton Zürich 6/2016 Fokus

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Als Fachbegleiter möchte Gerhard Meier den erfolgreichen Berufseinstieg neuer Lehrpersonen unterstützen. Regelmässige Gespräche sind dafür wichtig.


Fachbegleitung

Erfahrungsschatz hilft mehr als Bücher Berufseinsteigerinnen und -einsteiger an der Volksschule werden in den ­ersten zwei Jahren von einem Fach­ begleiter unterstützt. Wie sieht diese Begleitung konkret aus?

hauskultur und des Schulprogramms. Der Lehrer der 4. Klasse unterstützt deshalb als sogenannter Fachbegleiter Annamaria Gartmann und die drei weiteren neuen Lehrpersonen an der Schule. Ausserdem noch eine Kollegin, die bereits im zweiten Jahr ihrer Berufskarriere steht.

Viel persönliches Engagement Die Fachbegleitung ist der tragende Pfeiler der Berufseinführung, welche die Pädagogische Hochschule Zürich (PHZH) im Auftrag der Bildungsdirektion seit 2003 anbietet. Nicht mehr als drei Lehrper­ sonen gleichzeitig sollte ein Fachbegleiter betreuen, denn seine Aufgabe erfordert Zeit und persönliches Engagement, vor allem im ersten Jahr. In diesem müssen nach einem Erstgespräch zwei Unterrichtsbesuche mit anschliessendem Reflexionsgespräch sowie zwei Standortge-

Mentoring für Schulleiterinnen und Schulleiter Seit dem Schuljahr 2015/16 bietet der Verband Schulleiterinnen und Schulleiter Zürich (VSLZH) ein freiwilliges Mentoring für Berufseinsteiger an. Entwickelt wurde das Angebot in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule ­Zürich (PHZH), dem Volksschulamt und dem Verband der Zürcher Schulpräsidenten. Das Mentoring soll den Einstieg in den Beruf erleichtern und die ­berufliche Entwicklung unterstützen und fördern. Die Mentees profitieren dabei von den Erfahrungen langjähriger Schulleiter. Interessierte Mentoren und Mentees können sich beim VSLZH anmelden. Auf einem Formular wird ein persönliches Stärkenprofil festgehalten, Mentees ­nennen zusätzlich aktuelle Spannungsfelder, Herausforderungen und Anliegen. Aufgrund dieser Angaben führt der Verband möglichst passende Tandems zusammen. Laut Präsidentin Sarah Knüsel ist diese Passung bisher immer gelungen. Das Mentoring dauert maximal eineinhalb Jahre und umfasst in der Regel vier bis sechs Treffen à eine bis zwei Stunden. Mentorinnen und Mentoren besuchen einen eintägigen Einführungsworkshop an der PHZH sowie ein Netzwerk­ treffen. Bisher wurden so rund 50 Schulleitungspersonen als Mentoren aus­ gebildet. Die Kosten für das Mentorat übernimmt die Schulgemeinde des Mentees. Zurzeit läuft eine Evaluation des Angebots. [jo]  www.vslzh.ch > Beruf Schulleiter > Mentoring

spräche im Sinne einer Zwischenbilanz stattfinden. Im zweiten folgt ein weiterer Unterrichtsbesuch und gegen Ende ein Schlussgespräch. Darüber hinaus ist der Fachbegleiter Ansprechperson bei Fragen und Unsicherheiten, fragt auch selber immer wieder nach, wie die junge Lehrperson zurechtkommt, führt diese ins Team ein, bespricht mit ihr Prüfungs­ vorbereitungen, Benotungen und so weiter. Um diese verantwortungsvolle Auf­ gabe wahrnehmen zu können, absolvieren Fachbegleiterinnen und Fachbegleiter an zehn Halbtagen eine Weiterbildung an der PHZH. Mit den fünf Berufseinsteigerinnen, die er aktuell begleitet, kann Gerhard Meier die vorgeschriebenen Abläufe nicht einhalten. Er hat deshalb mit der PHZH eine Sonderregelung vereinbart: Anstelle der Standortgespräche führt er mit seinen fünf Kolleginnen fünf Supervisionen durch – gemeinsame Gesprächsrunden, in denen sich die Teilnehmenden aus­ tauschen können. Dass er überhaupt fünf Begleitungen parallel wahrnimmt, habe sich so ergeben, erklärt der Weiacher ­Lehrer, zurzeit sei er der einzige an der Schule, der diese Funktion habe über­ nehmen können.

Diverse Kurse und Beratungen 120 Lehrpersonen im Kanton Zürich ­haben während des letzten Schuljahrs die Ausbildung zum Fachbegleiter, zur Fachbegleiterin abgeschlossen, seit Beginn waren es mehr als 1400. Gleichzeitig waren 2015/16 rund 1400 Berufseinstei­ gende im ersten und zweiten Berufsjahr in den Schulen tätig. Diese Zahl sei in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen und werde in den kommenden Jahren voraussichtlich weiter steigen, sagt Barbara Dangel, Bereichsleiterin Person und

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Text: Jacqueline Olivier

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Ruhig ist es an diesem frühen Mittwochnachmittag in Weiach am nördlichsten Zipfel des Zürcher Unterlandes. Die Sonne treibt die Temperaturen auf hochsommerliche Werte, obschon der Kalender bereits Mitte September anzeigt. Im Dorfkern der knapp 1400 Einwohner zählenden Gemeinde steht das Primarschulhaus Hofwies – bordeauxrote Metallfassade, ungleichseitiges Giebeldach in derselben Farbe. Bis vor den Sommerferien gingen hier 100 Kinder in Mehrjahrgangsklassen zur Schule, seit Beginn dieses Schuljahrs sind es 170 in sechs Jahrgangsklassen. Dies, weil man in Weiach die Schülerinnen und Schüler der angrenzenden Aargauer Gemeinden Fisibach und Kaiserstuhl aufgenommen hat, nachdem die dortigen Primarschulen geschlossen worden waren. Aufgrund dieser Vergrösserung zählt das Hofwies-Team, zu dem auch die Kindergärtnerinnen gehören, nun vier Lehrpersonen mehr – allesamt Berufseinsteigerinnen. Eine von ihnen ist Annamaria Gartmann, die ihre Erfahrungen der ersten Schulwochen folgendermassen zusammenfasst: «Gleich zu Beginn sind ganz viele neue Eindrücke auf mich eingeprasselt und es gibt viel zu organisieren, zum Beispiel musste ich gleich in der ersten Schulwoche den ersten Quintalsbrief an die Eltern schreiben und verschicken.» Als Erleichterung empfindet es die Junglehrerin, dass sie gleich mit der 1. Klasse starten konnte; in dieser ist auch für die Kinder und die Eltern alles neu. Auch dass in ihrem Klassenzimmer eine erfahrene ehemalige Kindergärtnerin als IF-Lehrperson mitarbeitet (Integrierte Förderung), schätzt sie sehr. «Sie gibt mir jeweils bei der Vorbereitung der Lektionen Anregungen und Tipps.» Der Einstieg in den Lehrberuf sei intensiv, die Belastung hoch, weiss Kollege Gerhard Meier, hinzu komme die Integrierung in das Team, das Kennenlernen der Schul-


Profession an der PHZH (s. Interview). Ihnen allen steht das vielfältige Beratungsund Weiterbildungsangebot an der Pädagogischen Hochschule zur Verfügung. Sehr gefragt sei die dreiwöchige ­Weiterbildung gegen Ende der zweijährigen Berufseinstiegsphase, die den neuen Lehrpersonen die Möglichkeit bietet, bislang Erfahrenes und Erlebtes zu reflektieren, Weiterentwicklungsmöglichkeiten zu eruieren und neue Inputs zu erhalten. Die gut 35 Kurse im Angebot sind Themen gewidmet wie Beurteilung und Zeugnisse, Disziplin und Klassenführung, Selbstmanagement oder Gesprächsführung. In der Beratung sind sowohl Einzel- als auch Gruppensupervisionen möglich, ebenso fachdidaktisches Coaching oder Beratung in Krisensituationen.

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Geerdeter als früher Christina Bretscher ist seit mittlerweile vier Jahren im Schulhaus Weiach tätig und wurde in den ersten zwei Jahren ebenfalls von Gerhard Meier begleitet. «An der PH wird oft das theoretische Optimum vermittelt, zur besten Lösung kommt man aber, wenn man in der Praxis einfach ­selber probiert», findet sie. Dabei sei die Fachbegleitung sehr wertvoll. «Der Erfahrungsschatz einer Lehrperson, die schon lange im Beruf steht, ist manchmal hilf­ reicher als alle Bücher.» Zurzeit bildet sie sich zur Heilpädagogin weiter. Angefangen hat sie in Weiach als Lehrerin einer Dreijahrgangsklasse. «Ich habe sehr viel ­investiert, um trotz dieser Mehrbelastung jedes Kind zu fördern und mit den Eltern in Kontakt zu sein. Ich fand diese Arbeit aber sehr bereichernd und habe viel gelernt.» Ihr damaliger Fachbegleiter nickt: «Christina hat enorm viel gearbeitet, da sah ich meine Rolle dann auch mal darin, sie abends nach Hause zu schicken.» Was der Lehrer, der auch schon als Schulleiter tätig war, feststellt: «Heutige Berufseinsteigerinnen und Einsteiger sind geerdeter und haben weniger romantische Vorstellungen vom Beruf, als dies bei mir und Kollegen meiner Generation der Fall war.» Auch brächten die ­jungen Lehrpersonen viel Wissen mit, das sie abrufen könnten. «Meine Aufgabe ist es, dieses Wissen mit Erfahrungswerten zu verknüpfen.» Allen Hürden zum Trotz: Der Einstieg in den Lehrerberuf ist primär ein positiver Moment. So sieht es jedenfalls Annamaria Gartmann. «Anders als im Praktikum bin ich von Anfang an die Autoritätsperson im Klassenzimmer und kann hier die Regeln selber aufstellen. Und ich kann sie auch wieder ändern, wenn ich merke, sie bewähren sich nicht.» Von Gerhard Meier erwartet sie vor allem, dass er ihr den Raum lässt, Dinge auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln. Damit sie mit der Zeit ihren eigenen Stil entwickeln kann.  

«Enorm wichtig in der Einstiegsphase ist der Austausch» Wer neu in den Lehrberuf einsteigt, sollte sich Unterstützung nicht erst dann holen, wenn es schwierig wird, rät ­Barbara Dangel, Bereichsleiterin Person und Profession an der Pädagogischen Hochschule Zürich.

Warum ist aus Ihrer Sicht eine engmaschige Begleitung von Berufs­ einsteigern nötig? Ich bin nicht der Meinung, dass eine engmaschige Begleitung nötig ist. Vielmehr sollen die Berufseinsteigerinnen und -einsteiger selber entscheiden können, wie viel und welche Art von Unterstützung sie in Anspruch nehmen möchten. Darum ist das gesamte Angebot für Berufseinsteigende ­fakultativ – ausser die Fachbegleitung. Und auch bei dieser kann der Kontakt auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt und auf das vorgegebene Minimum reduziert werden. Der Austausch ist aber enorm wichtig in der Einstiegsphase. Indem die Berufseinsteigenden mit dem Fachbegleiter oder den Kolleginnen und Kollegen ihr Handeln reflektieren, können sie an ihren Erfahrungen wachsen und ­ ­ gewinnen ­zunehmend an Sicherheit in der Ausübung ihrer Rolle. Welche Themen beschäftigen die Berufseinsteige­ rinnen und Berufseinsteiger vor allem? Klassenführung, Zusammenarbeit mit Eltern, Beurteilung – diese Themen stehen immer wieder im Zentrum. Zwar haben die Lehrpersonen während der Ausbildungspraktika auch in diese Bereiche Einblicke erhalten, aber nun müssen sie ­eigenverantwortlich handeln, das kann eine grosse Herausforderung sein. Was sollte eine Fachbegleiterin oder ein Fachbeglei­ ter für eine erfolgreiche Begleitung beherzigen? Fachbegleiter sollten für die Berufseinsteigenden eine Ansprechperson sein, die ihnen im Schulalltag niederschwellig zur Verfügung steht, ohne sich jedoch aufzudrängen, sondern indem sie ihnen die nötige Autonomie zugesteht, um auszuprobieren und eigene Erfahrungen sammeln zu können. Das ist manchmal eine Gratwanderung, das merken wir in den Weiterbildungen für die Fachbegleiter – das Thema sorgt oft für rege Diskussionen. Fachbegleiterinnen und Fachbegleiter sollten ihre Rolle so ausüben, dass sie die Berufseinsteigenden in i­ hrer beruflichen Entwicklung unterstützen oder sogar fördern. Es wäre falsch, die Fachbegleitung auf praktische Tipps zu beschränken oder den Berufseinsteigenden einfach zu sagen, wie man es macht. Und welchen zentralen Tipp würden Sie Berufsein­ steigenden mit auf den Weg geben? Dass sie den Austausch suchen – sei es mit dem Fachbegleiter, sei es mit Kolleginnen und Kollegen –, und zwar nicht erst, wenn es schwierig wird. Dass sie eine aktive Rolle einnehmen, sich Unterstützung holen, ohne das Gefühl zu haben, dies sei ein Zeichen von Schwäche. Vielmehr sollten sie dies mit der Einstellung tun, dass es sie weiterbringt, wenn sie nachfragen und sich erkundigen. [Interview: jo]


Einige Stichworte zu dem, was sich junge Lehrpersonen von der Fachbegleitung erhoffen.

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Auf Annamaria Gartmann (links) prasselten in den ersten Wochen zahlreiche Eindrücke ein. Für Christina Bretscher (rechts) liegt der Berufseinstieg bereits vier Jahre zurück.


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Céline Chalverat, 26, ist Sekundar­ lehrerin in Wangen-Brüttisellen. Vor den Sommerferien endete die zwei­jährige Zeit, in der sie von einer Fachbegleitung unterstützt wurde. «Mittlerweile habe ich das Gefühl, ich sei im Lehrberuf angekommen. Als ich vor zwei Jahren als Sekundarlehrerin anfing, hatte ich den Eindruck, ins kalte Wasser geworfen zu werden. Ich dachte: Okay, jetzt ist die Zimmertüre zu und du bist alleine – mit 18 Schülern! Stets rechnete ich damit, dass jemand das Klassenzimmer betritt und mir sagt, was ich gut und was ich schlecht gemacht hätte. Nach all den Praktika war es schon seltsam, plötzlich die Verantwortung für eine Klasse tragen zu müssen, zu planen, aber auch tun und lassen zu dürfen, was ich für richtig hielt. Ich profitierte damals sehr von meinem Fachbegleiter, einem erfahrenen Lehrerkollegen. Mit ihm traf ich mich damals ­regelmässig zum Austausch, wobei er oft die Initiative ergriff. Wir besprachen uns zum Beispiel vor dem ersten Elternabend, vor dem ersten Klassenlager, auch bot er mir wiederholt an, bei mir auf Schul­ besuch zu kommen. Gut war, dass ich jeweils wählen konnte, worauf er bei seinen

Besuchen den Fokus legen sollte. Einmal konzentrierte er sich darauf, wie ich auf die Klasse wirkte, das andere Mal beobachtete er, wie die Schüler in einer Gruppenphase arbeiteten. Am Anfang war der Austausch intensiver. Als Junglehrerin ist man ja mit vielen Dingen im Schulhaus noch nicht vertraut. Da ist es gut zu wissen, dass jemand für einen da ist, an den man sich jederzeit wenden kann, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Mir hat das viel gebracht. Optimal schiene mir, wenn der Fach­ begleiter eine Klasse desselben Jahrgangs betreuen würde und zur selben Zeit mit den gleichen Fragen beschäftigt wäre. Leider war das in meinem Fall nicht so. Am meisten brachte mir die Unterstützung bei den schulinternen Abläufen, den kleinen, vor allem administrativen Dingen des Alltags: Sitzungen, die Planung von Elternabenden, Schulsilvestern und so weiter. Bei fachlichen Fragen brauchte ich die Begleitung weniger, ich muss aber

auch gestehen, dass ich eine tolle Klasse habe, mit der es von Anfang an bestens geklappt hat. Ich konnte einfach Schule geben. Bei einer disziplinarisch schwierigen Klasse wäre das sogenannte ‹Classroom Management› sicherlich schwieriger gewesen. Ich hatte natürlich auch Glück. Jedenfalls fiel mir der Einstieg dadurch bedeutend leichter. Vor den Sommerferien habe ich eine dreiwöchige Weiterbildung absolviert: Workshops, Referate, Vertiefungsarbeiten in Gruppen. Ich schätzte diesen Zwischenhalt – eine willkommene Verschnaufpause, die es mir erlaubte, zusammen mit ehemaligen Studienkolleginnen und -kollegen auf die vergangenen zwei Jahre zurück­ zublicken und zu reflektieren. Üblicherweise befindest du dich als Junglehrerin ja auf einer Art Autobahn. Ständig lernst du Neues dazu und hast eigentlich kaum Zeit, über Verbesserungen des Unterrichts nachzudenken. In der Weiterbildung habe ich wertvolle fachliche und methodische Tipps erhalten. Zum Beispiel, wie ich IF-Lehrpersonen (Integrierte Förderung) gewinnbringender im Unterricht einsetzen kann.» Die Zeit der Fachbegleitung ist seit den Sommerferien vorbei. Nun bin ich also tatsächlich vollkommen alleine unterwegs. Ich merke allerdings gar keinen grossen Unterschied zu vorher. Die Betreuung war ja vor allem am Anfang intensiv, nahm dann aber sukzessive ab. Den Austausch mit meinem ehemaligen Fachbegleiter pflege und schätze ich aber weiterhin.»  


Etwas anders sieht dies Anita Pfau vom Institut für Erziehungswissenschaft, Abteilung Lehrerinnen- und Lehrerbildung Maturitätsschulen, an der Universität Zürich. Sie hat vor ein paar Jahren das Projekt zur Berufseinführung an Zürcher Mittelschulen geleitet, in dessen Rahmen das Modell des Kooperativen Mentorats entwickelt wurde (s. Kasten). «Es sollte nicht die Aufgabe des Mentors sein, Beurteilungen abzugeben, die von der Schulleitung zum Beispiel als eine Entscheidungsgrundlage für die weitere Anstellung der Junglehrperson genutzt werden», erklärt sie. «Ein Mentorat sollte eine Begleitung auf Augenhöhe sein und der Beginn einer in-

Jeder Schule ihr Konzept An Mittel- und Berufsfachschulen ­werden Berufseinsteigende in der ­Regel von einem Mentor oder einem Coach begleitet. Allerdings unter­scheiden sich die Modelle. Text: Jacqueline Olivier

tensiven Zusammenarbeit im Fachschaftskollegium.» Das Problem der Doppelrolle entfällt, wenn die Schule die Begleitung von Berufseinsteigern an Fachleute überantwortet. An der Kantonsschule Zürcher Unterland (KZU) etwa werden Berufseinsteigende seit einigen Jahren von einem externen Spezialisten für Beratung, Trainings- und Organisationsfragen betreut. Zwischen Oktober und März des ersten Berufsjahrs finden jeweils vier Settings à zwei Stunden statt. Wie Rektor Roland Lüthi betont, ist die Teilnahme am Coaching zwar nicht obligatorisch, vonseiten der Schulleitung jedoch erwünscht.

Ohne Erfahrung vor die Klasse Speziell gestaltet sich der Berufseinstieg an den Berufsfachschulen. Berufsschullehrpersonen absolvieren ihre Ausbildung an der Pädagogischen Hochschule Zürich (PHZH) berufsbegleitend. Zwar ist es möglich, Grundlagenmodule bereits vor Stellenantritt zu belegen, aber nicht Pflicht. Was dies bedeutet, hat man an der Berufsfachschule Winterthur erlebt, als 2006 an der Schule die neue Berufsgruppe Fachangestellte Betreuung eröffnet wurde. Innerhalb der ersten zehn Jahre hat sich die

Kooperatives Mentorat für Mittelschulen Angeregt durch die Schulleiterkonferenz der Zürcher Mittelschulen (SLK) und im Auftrag der Bildungsdirektion hat das Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Zürich das Modell des Kooperativen Mentorings konzipiert. Im Zentrum dieses Modells stehen ein kollegiales Unterrichtscoaching sowie eine intensive Zusammenarbeit zwischen Mentor und Mentee bei der Bearbeitung ausgewählter Entwicklungsschwerpunkte. Mentoren und Mentees waren in die Erarbeitung des Modells involviert, Ver­ treter der SLK sowie des Amts für Mittelschulen und Berufsbildung bildeten die Begleitgruppe. Informationen sind auf der Website des Instituts abrufbar. Zu diesem freiwilligen Angebot gehören ausserdem eine Weiterbildung für Mentoren sowie Weiterbildungskurse für Lehrpersonen, die sich in ihren ersten Berufsjahren befinden. [jo]  www.ife.uzh.ch > Lehrdiplom für Maturitätsschulen > Berufseinführung an Maturitätsschulen

Zahl der Lernenden verfünffacht. Parallel dazu mussten auch mehr Lehrpersonen eingestellt werden. Diese hatten teilweise zwar Erfahrungen als Berufsbildner im Betrieb, waren aber noch nie vor einer Klasse gestanden. Wie Ursula Kundert, Abteilungsleiterin Soziale Berufe, erzählt, gab dies den Anstoss, ein umfassendes Konzept zu erstellen. Basierend auf zehn obligatorischen Modulen werden Berufseinsteigende nun von den jeweils für ein Modul verantwortlichen Personen beispielsweise in die Schulorganisation, die Administration, die Mediothek oder das Qualitätsmanagement eingeführt. Ein zentrales Modul bildet ein zweitägiger Crashkurs im Unterrichten. Parallel dazu wird jeder Berufseinsteiger von einem Mentor im Berufsalltag unterstützt. Auch an der Berufsschule Rüti setzt man seit fünf Jahren auf zwei Pfeiler. Neben dem Mentor, der die Berufseinsteigenden in pädagogischen und methodisch-didaktischen Belangen berät, geht es im Eintrittscoaching darum, zu einer eigenen Haltung zur Klassenführung zu finden. Der Weg dorthin führt über das eigene Disziplinverständnis und Führungsverhalten. Die Umsetzung wird in einem zweiten Schritt thematisiert. Prorektorin Janine Allimann hat für ein solches Coaching eine Weiterbildung in systemischer Beratung durchlaufen. «Klassenführung ist das brennende Thema für Berufseinsteiger», sagt sie, «dank des Coachings sind sie besser ­gewappnet gegen schwierige Situationen.» Gleichzeitig sei es eine Präventionsmassnahme, denn Burnouts seien meist eine Folge von Schwierigkeiten in der Klasse. An der PHZH unterstützt man solche Bemühungen der Berufsfachschulen. Zum Beispiel mit einem Erfahrungsaustausch für Mentorinnen und Mentoren sowie ­einer jährlichen Tagung für Praktikumslehrpersonen, Mentoren und Verantwortliche der Qualitätssicherung.    www.phzh.ch > Weiterbildung > Weiterbildung für Berufsfachschulen > Beratung und Coaching

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Begleitung auf Augenhöhe

Mentoring und Coaching

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Lehrerinnen und Lehrer, die an der Kantonsschule Zürcher Oberland (KZO) in den Beruf einsteigen, werden bereits vor den Sommerferien durch ihren Mentor oder ihre Mentorin kontaktiert. Es gehe dabei um das «Aufschliessen der Schatztruhen der Schule», heisst es im Konzept. Das Mentorat, das ein Semester lang dauert, dient aber nicht nur der Begleitung und Unterstützung der jungen Kolleginnen und Kollegen, sondern ebenso deren Beurteilung im Hinblick darauf, ob sie für eine unbefristete Anstellung geeignet sind. Rektor Martin Zimmermann ist bewusst, dass eine solche Doppelrolle des Mentors einen Spagat darstellt. Entsprechend lange habe man im Konvent darüber diskutiert, als vor rund zehn Jahren das Konzept erarbeitet wurde. Ein Mentoring gab es an der Schule zwar schon lange, damals habe der Fokus aber klar auf der Beurteilung gelegen. «So, wie wir es jetzt machen, dient es beiden Seiten und ist auch für die mentorierte Person transparent.» Dass der Mentor eine Leistungsbeurteilung zuhanden der Schulleitung abgibt, ist an diversen Mittelschulen Usus, so auch an der Kantonsschule Enge. Jasmin Andermatt, die an der Schule unterrichtet und für das Mentoring zuständig ist, meint dazu: Die Haltung des Mentors sei grundsätzlich eine wohlwollende, es gehe nicht darum, jeden Fehler aufzulisten.


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Jürg Pleiss, 55, ist seit 1994 Geschichtslehrer in Küsnacht. An den Berufseinstieg denkt er mit gemischten Gefühlen zurück. «Mein Berufseinstieg war etwas holpriger als bei anderen Kollegen. Es dauerte lange, bis ich richtig Fuss gefasst hatte. Während der ersten zehn Jahre als Geschichtslehrer war ich nicht gewählt, hatte lediglich einen Status als Lehrbeauftragter und schlug mich mit kleineren Pensen in Küsnacht und am Gymnasium Unterstrass in Zürich durch. In den 1990er-Jahren gab es keine institutionalisierte Fachbegleitung. Alles geschah auf informellem Weg, ein Mentorat existierte ebenfalls nicht. Ich kam damals frisch von der Uni, wo ich, von der Fachdidaktik einmal abgesehen, eine ziemlich rudimentäre Gymilehrerausbildung absolviert hatte. Und so wurde ich einfach in den Schulalltag hineingestellt, wo es dann an mir war, schwimmen zu lernen. Für mich spielte der damalige Vorsteher der Fachschaft Geschichte eine zent-

rale Rolle. Er hatte mich schon während meines grossen Fachpraktikums betreut und wusste deshalb, was bei mir gut läuft und was weniger. Von ihm bekam ich viel Unterrichtsmaterial, in erster Linie war seine Unterstützung aber moralischer Art: Er war Anlaufstelle bei Problemen, gleichzeitig auch Klagemauer. Dass er mir gegenüber nicht als allwissender Guru ­ auftrat, tat mir als Anfänger besonders gut. So erzählte er mir nicht nur von tollen Lektionen, die er gegeben hatte, sondern genauso, was ihm in der Vergangenheit alles misslungen war. Dass er gar nicht erst versuchte, den Eindruck zu erwecken, dass bei ihm alles geschliffen sei und rund laufe, empfand ich nicht nur als sehr wohltuend, daraus habe ich auch Kraft geschöpft. Ein ernsthaftes Controlling der Schulleitung existierte in dieser Anfangszeit auch nicht. Dies änderte sich erst

nach Jahren, als die Lehrbeauftragten auf dem Verordnungsweg zu ‹Mittelschul­ lehrpersonen ohne besondere Aufgaben› gemacht wurden. Ab diesem Zeitpunkt fanden Beurteilungen statt. Heute gibt es in Küsnacht ein schul­ internes Mentoratsreglement, jedem Einsteiger wird eine Lehrperson zugewiesen. Wie intensiv die Unterstützung durch den Mentor oder die Mentorin ist, ist allerdings von Fall zu Fall unterschiedlich. Zudem spielt die Fachschaft Geschichte ­ weiterhin eine wichtige Rolle. In Küsnacht bemühen wir uns um eine Kultur gegenseitiger Unterstützung, auch in Unterrichtsfragen. Die Mitglieder der ­ Fachschaft sitzen einmal pro Quartal zusammen, auch wenn es nichts Dringendes zu besprechen gibt. Dies ist immer mit einem gemeinsamen Essen verbunden. ­ Diese Kultur existierte schon, als ich hier anfing. Ich denke mit gemischten Gefühlen an den Einstieg zurück. Einerseits war das Umfeld in Küsnacht gut, ja familiär, das erleichterte mir den Start, selbst wenn ich die Situation als unorganisiert empfand. Anderseits hatte ich persönlich zunächst Mühe mit der Lehrerrolle. Ich brauchte eine gewisse Zeit, bis ich mich daran ­gewöhnte.»  


gerade das Interessante und Spannende an unserem Job. Der Lehrberuf ist sehr vielschichtig, der Auftrag findet auf vielen Ebenen statt: Unterrichten, Vorbereitung, Nachbereitung, Administration, Kommunikation, Elternarbeit, Elternkontakte. Für mich ist deshalb wichtig, dass ich die Berufseinsteigenden nicht gleich mit zu ­ vielen Informationen zuschütte. Wer frisch von der PH kommt, bringt gute theoretische Kenntnisse mit und hat in den Praktika bereits einen vertieften Einblick in den Unterrichtsalltag gewonnen. Doch neu einsteigende Lehrpersonen werden so oder so ins kalte Wasser geworfen. Die erste Zeit als Lehrperson ist intensiv, spannend zwar, aber auch anstrengend.

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«Es ist mir sehr wichtig, mich beruflich weiterzuentwickeln. Deshalb war ich auch sofort interessiert, als ich erstmals von der Weiterbildung zur Begleiterin von neu einsteigenden Lehrpersonen hörte. Die erste Fachbegleitung begann ich im Sommer vor zwei Jahren, parallel dazu absolvierte ich – neben meinem 60-ProzentPensum als Fachlehrerin für Englisch und Teamteaching – die auf 10 Nachmittage verteilte Weiterbildung an der PHZH. Besonders gut gefiel mir, dass wir uns von Zeit zu Zeit in kleinen Gruppen unter fachlicher Leitung austauschen konnten. Die Gespräche waren bereichernd, auch deshalb, weil ich erfuhr, dass diese Fachbegleitungen je nach Schulhaus und den zu begleitenden Lehrpersonen unterschiedlich aussehen können. Spannend war die Frage, wie ich die zweijährige ­Begleitung für die Einsteigerinnen sinnvoll gestalten und dabei ihre Bedürfnisse ernst nehmen konnte. Es tat mir auch gut, im Rahmen der Weiterbildung den eigenen Unterricht – ich arbeite seit 13 Jahren als Lehrerin – zu reflektieren. Es ist toll, mit Neueinsteigerinnen und Neueinsteigern zusammenzuarbeiten. Sie sind sehr motiviert und tragen frische Ideen in die Schule. Diesen Menschen zuhören zu dürfen und mit ihnen Lösungspläne zu entwickeln, ist grossartig. Für die Fachbegleitung kann ich pro Jahr eine gewisse Anzahl Stunden ein­ setzen. Mit der Lehrperson vereinbare ich einerseits fixe Termine, während deren wir uns austauschen. Das ist ­ durchschnittlich alle zwei bis drei Wochen der Fall. Dann gibt es auch die informelle Ebene, das kann zum Beispiel ein kurzer SMS-Kontakt sein. Die Begleitung sieht von Fall zu Fall anders aus. Am intensivsten ist sicher die Anfangszeit, im Laufe des Jahres beruhigt sich die Situation dann meistens. Ich sehe meine Arbeit als eine Art Buffet. Ich kann und will den Berufs­ einsteigenden nicht sagen, was richtig ist oder falsch. Vielmehr biete ich verschiedene Gedanken, Beobachtungen und Ideen an. Von diesem Buffet können die Lehrpersonen das mitnehmen, was ihnen schmeckt und was sie brauchen können. Und später erfahre ich dann, ob es bekömmlich war. Dabei lerne ich selbst stets etwas dazu. Schule geben funktioniert nicht mit fixfertigen Rezepten, das ist ja

Es ist eine anspruchsvolle Aufgabe, in dieser Phase die wichtigen Fäden in der Hand zu behalten. Wer neu ist im Beruf, hat das Recht zu fragen, aber auch, Probleme anzusprechen und Unterstützung bei der Lösungsfindung zu erfahren. Wenn es in der ­Anfangsphase mal nicht rund läuft, ist es ganz wichtig, rasch wieder auf einen sicheren Weg zurückzufinden. Ziel muss es sein, dass die Neueinsteigenden nach ­ einer negativen Erfahrung die Motivation wiederfinden und nicht gleich abspringen. Viele Lehrpersonen haben sehr hohe Ansprüche an sich selbst, und selbstverständlich wollen alle, dass sich die ihnen anvertrauten Schülerinnen und Schüler bestmöglich entfalten können. Die Realität mag bisweilen etwas ernüchternd sein. Darum ist es gerade für die Einsteigenden wichtig, den Mut nicht zu verlieren. Die Fachbegleitung kann hier unterstützend wirken. Auch wenn ich nicht in allen Fällen sofort eine Lösung bieten kann, ist es mir wichtig, mit der Lehrperson eine passende Lösung zu entwickeln und sie zu bestärken, den eigenen Weg zu gehen.»  

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Morag Pryde, 38, ist Primarlehrerin in Wangen-Brüttisellen. Seit zwei ­Jahren ist sie als Fachbegleiterin für berufseinsteigende Lehrpersonen tätig.


Jugendprojekt

«Es braucht viel Geduld, aber es lohnt sich» LIFT ist ein schweizweites Projekt, das ­benachteiligten Jugendlichen mithilfe von Wochenarbeitsplätzen den Einstieg in die Arbeitswelt erleichtern will. Wie das funkti­ oniert, zeigt ein Augenschein in Wädenswil. Text: Bettina Büsser  Foto: Reto Schlatter

«Das machen wir wieder», sagt Christian Burkhardt. Er sitzt im Büro seiner Werk­ statt, der Garage Burkhardt in Au-Wädens­ wil, und unterhält sich mit Albert Thévenaz, dem LIFT-«Netzwerker». Sie sprechen über das Projekt und die LIFT-Teilneh­ merin, die bei Burkhardt arbeitet: Neva Açikalin. Neva ist 13 und geht in die Sek B. Im Moment steht sie vor der Garage beim Firmenbus und spritzt ihn mit dem Hoch­ druckreiniger ab. Er muss sauber sein, denn er wurde vermietet. Die Jugendliche trägt eine weisse Hose und ein helles Oberteil – kein «Übergwändli». Seit fünf Monaten verbringt sie während der Schulzeit jeden Mittwochnachmittag zwei Stunden an ihrem LIFT-Arbeitsplatz in der Garage Burkhardt.

LIFT – «Leistungsfähig durch individuelle Förderung und praktische Tätigkeit» – ist ein schweizweites Projekt (siehe Kasten). Zielgruppe sind Jugendliche, die eine er­ schwerte Ausgangslage im Hinblick auf den Berufseinstieg haben – sei es, dass ihre Schulleistungen ungenügend sind, dass sie Motivationsprobleme haben oder dass ihr Umfeld ihnen zu wenig Unter­ stützung geben kann. Sie arbeiten von der ersten bis zur dritten Sekundarklasse ­wöchentlich zwei bis drei Stunden in der unterrichtsfreien Zeit in einem Gewerbe­ betrieb der Region, verrichten leichte Ar­ beiten und lernen die Arbeitswelt kennen. Neva Açikalins Arbeitsplatz befindet sich in einer Autowerkstatt. Warum ausge­ rechnet hier? «Ich wollte keine Mädchen­ arbeit wie Haareschneiden, Kosmetik

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10 Jahre – und rund 4000 Schülerinnen und Schüler LIFT wurde 2006 als Projekt des Netzwerks für sozial verantwortliche Wirtschaft (NSW/RSE) lanciert und ist heute als unabhängiger, nicht gewinnorientierter, konfessionell und politisch neutraler Verein organisiert. 2006 ist LIFT gestartet, das Projekt feiert also sein 10-jähriges Bestehen. Mehr als 4000 Schülerinnen und Schüler haben seit dem Start bei LIFT mitgemacht, mittlerweile sind an 166 Standorten in der Schweiz Schulen am Projekt beteiligt, davon 38 in der französischsprachigen Schweiz, 7 im Tessin und 121 in der Deutschschweiz. Im Kanton Zürich nehmen 52 Schulen, davon 7 in der Stadt ­Zürich, am Projekt teil. «Wir machen bei LIFT mit, weil wir das Projekt wertvoll finden. Ich kann es allen Oberstufenschulen empfehlen», sagt Martin Gross, Schulleiter Oberstufenschule Wädenswil und LIFT-Projektleiter. Schülerinnen und Schüler, die aus irgend­ einem Grund benachteiligt seien, könnten so mit etwas Begleitung Erfahrungen sammeln und Verhaltensweisen üben, die ihnen später beim Übergang von der Schule in die Arbeitswelt helfen: «Es dient auch der Prävention gegen Jugendar­ beitslosigkeit und Lehrabbrüche, das sind zwei Probleme, die uns beschäftigen.»  Kontakte: Geschäftsstelle LIFT: info@jugendprojekt-lift.ch, Tel. 031 318 55 70, www.jugendprojekt-lift.ch Koordinator Zürich/Ostschweiz: Hansruedi Hottinger, hansruedi.hottinger@jugendprojekt-lift.ch, Tel. 079 445 71 81

oder so etwas Ähnliches», sagt Neva. Bei Burkhardt hat sie bisher oft geputzt, Autos, den Werkzeug-Wagen oder Pneus. Sie hat auch im Büro gearbeitet, Briefe ausge­ druckt und verpackt. Für die zwei Stunden verdient sie jeweils zwanzig Franken. «Ich habe gelernt, wie schwer es ist, zu arbei­ ten», sagt Neva, doch sie sei immer gerne in die Werkstatt gekommen. In zwei Wochen wird sie an einen neuen Wochenarbeits­ platz in einer IT-Firma wechseln. Gefragt, was es brauche, um bei LIFT mitzuma­ chen, antwortet Neva spontan mit «Mut». «Man muss mutig sein», fügt sie hinzu: «Und die Arbeit sollte Spass machen.»

In Kontakt mit 53 Firmen Neva war die erste LIFT-Schülerin in Burckhardts Werkstatt. Doch, so erzählt Christian Burkhardt, eigentlich hätten schon immer Jugendliche «aus den ver­ schiedensten Himmelsrichtungen» in sei­ nem Betrieb mitgearbeitet: «Vielleicht auch, weil ich noch eine Ausbildung als Sozialarbeiter habe.» Als er angefragt wurde, ob er einen Arbeitsplatz für einen LIFT-Jugendlichen anbieten könne, hat er sofort zugesagt. «Neva arbeitet relativ selbstständig», sagt er heute, manchmal habe sie sich auch be­ schwert, wenn sie nicht gewusst habe, was sie als Nächstes tun sollte. «Man plant ja nicht ein Programm wie bei einer Schnup­ perlehre», so Burkhardt: «So, wie ich das Projekt verstehe, geht es vor allem darum, dass die LIFT-Jugendlichen dranbleiben. Das hat Neva gut gemacht, sie war auch sehr zuverlässig.» Burkhardt hat zugesagt, dass er weiter beim Projekt LIFT dabei sein wird. Allerdings nur im Sommer. Denn im Winter muss das Tor der Werk­ statt wegen der Kälte geschlossen sein. Dann ist der Platz zu eng für eine zusätz­ liche Person. Damit ist die Garage Burkhardt eine von 53 Firmen, mit denen das LIFT-Projekt der Oberstufenschule Wädenswil in Kontakt steht. Aufgebaut wurden diese Kontakte seit 2011, dem Start von LIFT in Wädens­ wil; fünf Jahre lang war es Pilotprojekt, im Frühsommer 2016 hat die Schulpflege das Projekt auf Antrag der Schulkonferenz als definitives Angebot installiert.

Offen für alle Sekundarklassen Stephan Süess, Schulsozialarbeiter an der Oberstufenschule Wädenswil, ist der LIFTModulleiter – quasi die Drehscheibe des Projekts in Wädenswil. Im Sommer 2011, so erzählt er, habe es einen ersten Pilot­ versuch mit einer Sek-C-Kleinklasse gege­ ben, sieben der Schülerinnen und Schüler hätten am Projekt teilgenommen: «Wir haben dabei viel gelernt und auch fest­ gestellt, dass sich LIFT nicht für alle eignet. Drei Schüler haben damals das Projekt vorzeitig abgebrochen. Nach dem ersten Pilotversuch haben wir LIFT dann für alle Sekundarklassen geöffnet.»


LIFT-Teilnehmerin Neva Açikalin erhält jeden Mittwochnachmittag Einblick in die Arbeitswelt.

LIFT ein. Motiviert dazu hat ihn seine Toch­ ter, sie ist Sekundarlehrerin in Wädenswil. Nicht immer klappt der Arbeitseinsatz der Jugendlichen, manchmal, so Théve­ naz, mache man auch schlechte Erfahrun­ gen mit ihnen: «Wenn es Probleme gibt, muss ich sofort reagieren und dem ­Betrieb die Verantwortung dafür abnehmen.» Aber die positiven Aspekte überwiegen. Erfreulich lief es mit dem Jugendlichen, der bei seiner ersten LIFT-Stelle extrem Mühe hatte, überhaupt mit dem künftigen Betrieb Kontakt aufzunehmen. «Er hatte so starke Schwellenangst, dass er es nicht geschafft hat, anzurufen oder vorbeizuge­ hen», erinnert sich Thévenaz: «Schliesslich habe ich mit ihm abgemacht: Wir ­gehen gemeinsam beim Unternehmen vorbei. Ich habe ihn begleitet – heute macht er in diesem Betrieb ein einjähriges Praktikum und wird danach eine Lehre anfangen.» Der erste Kontakt mit dem künftigen Arbeitgeber fällt also nicht allen leicht. «Es sind Schüler der ersten Sekundarstufe, keine Erwachsenen», sagt Stephan Süess, und: «Es sind ja auch nicht diejenigen, die in der vordersten Bankreihe sitzen.» Wenn alles klappt, gehen die Jugendlichen nach der Vorbereitungsphase jede Woche an ihren Arbeitsplatz. Und treffen sich alle drei Wochen mit Süess zu einem Gruppencoaching: «Wir überprüfen dann, wo sie stehen, wo vielleicht etwas nicht ganz so gut läuft», sagt dieser – und dass es in den meisten Fällen mindestens einmal zu einer Krise kommt, der Wunsch auf­ taucht, auszusteigen.

duelle Begleitung», so Süess. In der letzten Doppellektion stellt er den Jugendlichen die möglichen Wochenarbeitsplätze vor, ausserdem kommt der «Netzwerker» Albert Thévenaz vorbei.

Persönlicher Einsatz lohnt sich Thévenaz ist seit rund zwei Jahren verant­ wortlich für die Wochenarbeitsplätze. Er geht regelmässig in den Betrieben vorbei, schaut, wie es mit den LIFT-Jugendlichen läuft, und pflegt den Kontakt mit den Un­ ternehmen. «Es zahlt sich aus, sich per­ sönlich einzusetzen», sagt Thévenaz, denn der Arbeitgeber müsse zufrieden sein, sonst steige er aus dem Projekt aus: «Schliesslich betreibt er einen grossen Aufwand, betreut die Schülerinnen und Schüler, überlegt sich, welche Arbeiten sie verrichten können, und bezahlt sie auch.» Die Jugendlichen erhalten nämlich einen kleinen Lohn von minimal fünf Franken pro Stunde. «Mit LIFT lernen die Jugendlichen, sich in einem Betrieb einzuleben, das ist sehr wichtig für ihre berufliche Zukunft», sagt Thévenaz. Er war 45 Jahre lang selbst­ ständiger Unternehmer und bringt diese Erfahrung nun, nach der Pensionierung, in

Die Jugendlichen haben sich in ihrem Vertrag verpflichtet, drei Monate lang an ihrem ersten Arbeitsplatz zu bleiben. Da­ nach können sie wechseln, müssen das aber – mit einer gewissen Unterstützung durch den Coach – selbst organisieren. Viele der Jugendlichen halten das Pro­ gramm wie geplant bis zum Ende der zweiten Sekundarklasse durch. Laut Süess sind seit dem Start 48 Schülerinnen und Schüler ins Wädenswiler LIFTProjekt eingestiegen, 9 davon haben es ab­ gebrochen. Bei anderen kam es zum Abbruch, weil sie weggezogen oder an ­ eine andere Schule gekommen sind. Bei 3 Teilnehmenden führten Verhaltens­ schwierigkeiten zum Abbruch, denn, so Süess: «Es sind keine geschützten ­Arbeitsplätze.» Diejenigen, die es durchgezogen ha­ ben, haben laut Einschätzung von Süess einen grossen Schritt gemacht, sind reifer, und haben, anders als ihre Kolleginnen und Kollegen, bereits Erfahrungen in der Arbeitswelt und im Umgang mit Erwach­ senen aus der Wirtschaftswelt gesammelt. Das erhöht ihre Chancen, nach der Schu­ le eine Lehrstelle zu finden. «Es braucht viel Geduld», so Süess’ Fazit, «aber es lohnt sich.»  

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Das bedeutete auch, dass LIFT unter den Lehrpersonen bekannt gemacht werden musste, an Sitzungen und bei anderen Ge­ legenheiten. Denn in Wädenswil sind sie es, die Schülerinnen und Schüler auf das Projekt ansprechen. «Mit ihrer Erfahrung können die Lehrpersonen am besten be­ urteilen, für wen LIFT hilfreich sein könnte», sagt Süess. Er lädt dann die inte­ ressierten Jugendlichen zu einem Treffen ein, erklärt ihnen das Projekt und macht ihnen klar, dass die Teilnahme freiwillig ist, aber anspruchsvoll: «Sie verpflichten sich und können nicht aussteigen.» Dann folgt ein weiteres Treffen, diesmal mit den Jugendlichen, ihren Eltern – sie müssen mit dem LIFT-Einsatz einverstanden sein – und Jugendlichen, die bereits im Einsatz sind und von ihren Erfahrungen berichten. Entscheiden sich alle Beteiligten für LIFT, unterzeichnen die Jugendlichen einen Vertrag und kommen in die Vorberei­ tungsphase: Sie treffen sich für sechs Doppellektionen mit Süess, trainieren dort für die Situationen, die in Bezug auf den Wochenarbeitsplatz auf sie zukommen. «Bei dieser Arbeit zeigen sich die Stärken und Schwächen der Jugendlichen – eine gute Ausgangslage für die weitere indivi­

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Die meisten halten durch


Schule und Sicherheit

Handlungsfähig bleiben in Krisen Ein Krisenkonzept trägt dazu bei, dass eine Schule in einer schwierigen Situation geordnet und rasch Lösungen findet. Damit es seinen Zweck erfüllt, braucht es aber mehr. Text: Reto Heinzel  Illustration: Piktogramme der Notfall-App der Bildungsdirektion

Jede Schulleitung und jede Lehrperson wünscht sich einen möglichst reibungs­ losen Schulbetrieb. Allerdings kann jede Schule jederzeit und unerwartet in eine Extremsituation geraten, in der rasches und zugleich überlegtes Handeln ange­ zeigt ist. Es gibt zahlreiche Ereignisse, die nicht nur für einzelne Lehrpersonen, ­Kinder und Eltern, sondern fürs gesamte Schulhaus zu einer Belastungsprobe wer­ den können. Ob es sich um eine Bomben­ drohung, den Suizid eines Schülers, den Unfalltod einer Lehrerin oder einen sexu­ ellen Übergriff handelt – in all diesen emotional belastenden Situationen sind klare Vorgaben enorm wichtig. Sie unter­ stützen die Verantwortlichen dabei, erfolg­ reich durch eine Krise zu steuern, und verringern den Druck auf jeden Einzel­ nen. Es lohnt sich deshalb, Überlegungen zu geeigneten Massnahmen anzustellen, wenn man einen freien Kopf hat, und nicht erst dann, wenn plötzlich und unter ­hohem Zeit- und Handlungsdruck gang­ bare Lösungen erarbeitet werden müssen.

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Auf Krisen vorbereiten Die Themen Sicherheit und Krisenmana­ gement gehören zu den Führungsaufgaben der Schulleitungen und Schulbehörden, denn Arbeitgebende sind grundsätzlich dazu verpflichtet, Massnahmen zu ergrei­

fen, um die Gesundheit der Angestellten zu schützen. Anderseits besteht für Schu­ len, aber auch für Lehrpersonen eine ­Aufsichtspflicht: Lehrerinnen und Lehrer müssen im Rahmen ihrer beruflichen Tä­ tigkeit dafür sorgen, dass die ihnen anver­ trauten Kinder körperlich und psychisch unversehrt bleiben. Wenn ein Kind in der Schule zu Schaden kommt, kann die Schule haftbar gemacht werden. Entsprechend wichtig ist es, Schulen für Sicherheitsfragen zu sensibilisieren und dafür zu sorgen, dass sie auf Krisen­ situationen vorbereitet sind. Die Bil­ dungsdirektion hat in den letzten Jahren verschiedene Angebote entwickelt, die es den Schulen ermöglichen, für mögliche Krisensituationen gewappnet zu sein. «Unser Ziel ist es, dass jede Schule über ein eigenes Sicherheits- und Krisenkon­ zept verfügt», sagt Enrico Violi, Beauftrag­ ter «Gewalt im schulischen Umfeld». Gleichzeitig will die Bildungsdirektion sicherstellen, dass Schulen im Notfall ­ schnell und effizient unterstützt werden. Mit der vor einem Jahr lancierten NotfallApp steht den Schulen, Horten und Hei­ men ein wichtiges Hilfsmittel zur Verfü­ gung, dank dem sie bei einem schwierigen Ereignis rasch die wichtigsten Informatio­ nen und Telefonnummern abrufen können. Weiter gibt es verschiedene Leitfäden, Broschüren und Merkblätter, in denen der Umgang mit Themen wie Radikalisierung, Amokläufen, Suiziden oder häusliche Ge­ walt dargestellt ist. Ein weiterer Baustein ist das Kurspro­ gramm «Sicherheit und Krisenmanage­ ment an Schulen», das die Bildungsdirek­ tion gemeinsam mit dem Verband Zürcher Schulpräsidien (VZS), dem Verband Schulleiterinnen und Schulleiter Zürich (VSL ZH), dem Verband des Personals Zürcherischer Schulverwaltungen (VPZS) sowie der Kantonspolizei diesen Frühling lanciert hat. Das Programm beinhaltet zwei Grundmodule: Im ersten lernen die

Teilnehmenden, was ein Krisenkonzept beinhaltet und was sie beim Erstellen eines Krisenkonzeptes beachten sollen. Im zweiten haben sie die Möglichkeit, ihre ­eigenen Konzepte auf ihre Tauglichkeit zu überprüfen und Verbesserungsmöglich­ keiten zu diskutieren. Zudem gibt es Ver­ anstaltungen, die auf einzelne Teilaspekte fokussieren. Im Modul «Extremismus und jihadistische Radikalisierung» zum Beispiel wird beleuchtet, wie Jugendliche in die Fänge gewaltbereiter Islamisten geraten können und an welchen Merkmalen ein möglicher Radikalisierungsprozess erkannt werden kann. Ebenso geht es um die Frage, was in einem Verdachtsfall zu tun ist und welche Unterstützung die Polizei bietet.

Klare Zuständigkeiten definieren Was braucht es, damit eine Krise erfolg­ reich gemeistert werden kann? «Entschei­ dend ist ein handlungsfähiges Krisen­ team», sagt Violi. Zuständigkeiten und Abläufe müssen klar geregelt sein, externe Unterstützung soll rasch angefordert werden können. Nicht vernachlässigt werden dürfe auch das Thema Krisen­ kommunikation. Über viel Know-how in diesen Fragen verfügt die Stadt Kloten. Die Schulen der Flughafengemeinde arbeiten seit 2011 mit einem sogenannten «Notfall- und Krisen­ handbuch», welches ein wichtiger Teil des städtischen Krisenkonzepts ist. Das Buch listet eine ganze Reihe von möglichen Notfällen und Krisen auf – vom Amoklauf über Bombendrohung, Erdbeben, Feuer, Geiselnahme bis hin zum Todesfall, Mob­ bing oder sexuellem Übergriff. Für jedes der 21 aufgelisteten Szenarien wird das Vorgehen Schritt für Schritt beschrieben und die Zuständigkeit benannt. Dadurch wird allen Beteiligten klar, für welchen Bereich die Schulleitung, die Lehrperson, der Krisenstab oder das Care-Team je­ weils verantwortlich ist. «Wichtig ist, dass ich weiss, bis zu welchem Punkt ich in


Hat sich das Krisenkonzept bewährt? «Bei den grösseren Ereignissen hat sich ge­ zeigt, dass das Bewusstsein da ist, sofort zum Handbuch zu greifen, die richtigen Leute zu informieren und zur Unterstüt­ zung aufzubieten», sagt Fässler. Sie schil­ dert den Todesfall einer Lehrperson, die lange an der Schule gearbeitet hat. Diese war in der Nacht unerwartet gestorben, worauf am Morgen sogleich das Hand­ buch zum Einsatz kam. Innerhalb einer halben Stunde befanden sich der Krisen­ stab und das Care-Team im Schulhaus und alle Lehrpersonen wurden vom Schulpräsi­ denten und von der Schulleitung informiert. Während der Krisenstab die Betreuung der Lehrpersonen übernahm, kümmerten

temer Schulen mit ihren rund 240 Lehr­ personen finden deshalb regelmässig solche Übungen statt, darunter ein jähr­ lich durchgeführtes Evakuationstraining.

Rasch und besonnen handeln Im Fall einer akuten Krise wird das Büro der Schulsozialarbeit jeweils innert Kürze umgerüstet und dient als eine Art «Kom­ mandozentrale», von der aus alle wichtigen Entscheidungen getroffen werden. Stets ist auch der Schulpräsident vor Ort, der für Medienanfragen zuständig ist. In schwieri­ gen Situationen übernimmt in der Regel die Medienstelle der Kantonspolizei die kommunikative Verantwortung. Krisen entwickeln oftmals eine uner­ wartete Eigendynamik. Ein Sicherheitsund Krisenkonzept kann in solchen Fällen ein wichtiges Hilfsmittel sein. In Kloten ermöglicht das detailreiche Handbuch den Verantwortlichen, sehr rasch zu inter­ venieren. «Dadurch gelingt es uns häufig, eine Krise zu lösen, bevor diese ein grös­ seres Ausmass angenommen hat», sagt Fässler. Genau darum gehe es letztlich, sagt auch Enrico Violi von der Bildungsdi­ rektion. «Denn wer gut vorbereitet ist, kann rechtzeitig und besonnen handeln.»  

Weiterführende Informationen: • Informationen zu aktuellen Weiterbildungen im Bereich «Sicherheit und ­Krisenmanagement»: www.stopp-gewalt.zh.ch > Aktuell > Veranstaltungen • Informationen zur Notfall-App: www.stopp-gewalt.zh.ch > Hinweise für Schulen > Notfall-App • CD «Sicherheit an Volksschulen des Kantons Zürich. Empfehlungen für Volks­ schulen» (2011, herausgegeben vom Volksschulamt) • KrisenKompass, Orientierung für den Umgang mit Krisen in der Schule, Handbuch, Verlag LCH, 1. bis 9. Schuljahr, Ausgabe 2011 • Krisensituationen. Ein Leitfaden für Schulen. Hrsg.: Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) http://edudoc.ch/record/24795/files/Krisensituation_d.pdf

Ansprechpersonen Bildungsdirektion: • Gewaltprävention, Sicherheit, Weiterbildung: Enrico Violi, Beauftragter «Gewalt im schulischen Umfeld», 043 259 53 50, enrico.violi@bi.zh.ch • Fragen zum Krisenkonzept (Erstellung, Überarbeitung) und zur Krisen­ kommunikation: Martin Stürm, Kommunikationsbeauftragter Volksschulamt, 043 259 53 22, martin.stuerm@vsa.zh.ch • Beratung zu Krisen im personellen Bereich (Konfliktsituationen, Massnahmen in schwerwiegenden Fällen): Peter Kubli, Volksschulamt, Sektor Beratung, 043 259 22 74, beratung@vsa.zh.ch

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Wichtiges Hilfsmittel

sich die Schulsozialarbeiter um die Schü­ lerinnen und Schüler. In den Klassen wurde das Ereignis altersgerecht themati­ siert, Kerzen aufgestellt, Fragen bespro­ chen. Der Unterricht ruhte so lange, bis die Kinder wieder bereit dazu waren. «Gewisse Schülerinnen und Schüler brauchten da­ mals mehrere Tage, ehe sie das Ereignis halbwegs verdaut hatten», erzählt Fässler. Für Fässler ist allerdings klar, dass ein gut strukturiertes Handbuch für die erfolg­ reiche Bewältigung von Krisen nicht aus­ reicht. «Ein Krisenkonzept lebt nicht von alleine», sagt die ausgebildete Betriebs­ wirtschafterin und Sozialarbeiterin. Ihrer Meinung nach braucht es ein Bewusst­ sein, dass die Sicherheit der Mitarbeiten­ den und der anvertrauten Kinder eine hohe Priorität hat und zu den Kernaufga­ ben der Führungspersonen gehört. Wich­ tig sei, dass das Thema Sicherheit in die Gemeindestrukturen eingebunden sei. «Es braucht auch jemanden, der für dieses Thema verantwortlich ist und dies allen Beteiligten immer wieder ins Bewusstsein ruft, Weiterbildungen organisiert, Übun­ gen durchführt und die interdisziplinäre Arbeit aller an der Schule im Alltag för­ dert und fordert», sagt Fässler. In den Klo­

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­ inem Prozess involviert bin und wann ich e meine Verantwortung übergeben muss», sagt Elsbeth Fässler, die den Bereich ­Bildung und Kind in der Klotemer Stadt­ verwaltung leitet. Im Handbuch sind nicht nur Grossereig­ nisse beschrieben, sondern auch schwierige Situationen, die für die meisten Schulen zum Alltag gehören. «Wir haben bei unse­ rem Notfall- und Krisenkonzept bewusst eine sehr detaillierte Form gewählt», er­ klärt Fässler. Damit sorgt die Stadt dafür, dass das Handbuch – wie beabsichtigt – als Arbeitsinstrument eingesetzt wird und nicht in irgendeiner Ecke verstaubt, wo es im Notfall gar nicht auffindbar ist. Zudem ist der Inhalt des Handbuchs nicht in Stein gemeisselt. Vielmehr wird es laufend über­ prüft, erweitert und den gesellschaftlichen Entwicklungen angepasst. Als Nächstes soll beispielsweise der Eintrag zum Thema Radikalisierung hinzukommen, der derzeit erarbeitet wird. Mit dem Handbuch verfolgt die Stadt Kloten zwei Hauptziele. Zum einen geht es darum, drohende Krisen frühzeitig zu erkennen und Interventionsmöglich­ keiten aufzuzeigen, zum anderen will man sicherstellen, dass die Verantwortlichen während einer Krise handlungsfähig blei­ ben. «Wer sich in einer Krise befindet, hat keine Zeit, sich Gedanken zu machen, wer wann welche Aufgaben zu erledigen hat», sagt die Bereichsleiterin.


Stafette

Ein Time-out, das auf Erfolgserlebnisse setzt Die im letzten Schulblatt vorgestellte Sekundarschule Riedtli in Zürich gibt den Stab weiter an die Oberstufe Horgen und ihr Projekt «step by step».

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Text: Walter Aeschimann Fotos/Collage: Marion Nitsch


Stafette Das Schulblatt besucht Schulen, die im Unter­ richt und Schulalltag interessante Wege entwickeln. Die vorgestellte Schule bestimmt, welche Primar- oder Sekundarschule in der kommenden Schulblatt-Ausgabe vorgestellt wird. Die in dieser Ausgabe vorgestellte Schule wünscht sich als Nächstes: Sekundarschule Stettbach – Förderzentrum.

«Es war stets mein Wunsch, in den Schu­ len Praxis zu vermitteln. In Horgen habe ich 2001 begonnen, mit der Klasse jede Woche einen Tag zu arbeiten. Ein Jahr später zwei Tage. Ganz normale Sachen, Gartenarbeiten, Umbauarbeiten. Vorerst ging es darum, neben schulischen auch handwerkliche Kompetenzen zu vermit­ teln. Später entwickelte sich ‹step by step› zu einem Projekt, das schulmüden Jugend­ lichen Druck wegnehmen und wieder ­Erfolge vermitteln soll. Erfolg kann etwa bedeuten, am Ende des Tages den Rasen gemäht zu haben. Die meisten kommen aus emotionalen Gründen zu uns. Der Schlüssel für meine Arbeit ist daher die Beziehung zu den Schülern. Die Schule muss auch einen fürsorglichen Charakter haben. Das widerspricht nicht dem Leis­ tungsgedanken. Und die Beziehung muss ich ebenso über die Eltern aufbauen. Be­ vor ein Jugendlicher ins Projekt einsteigt, besuche ich alle Eltern zu Hause. Dort ­reden wir bei einem guten Nachtessen.»

«Ich hatte Probleme in der Klasse und kei­ ne Lust mehr, in die Schule zu gehen. Ich war immer müde und konnte nicht mehr schlafen. Die Schulsozialarbeiterin hat mich dann bei ‹step by step› angemeldet. Am ersten Tag stand ich vor der Werkstatt und habe gedacht: Cool bleiben, das wird schon gehen. Wir waren zwei Jungs und ich, später drei Jungs. Sie waren etwas ­machomässig. Sie dachten, dass ich weni­ ger leisten kann. Aber ich habe gelernt, mich zu wehren. Als sie sahen, dass ich et­ was draufhabe, respektierten sie mich. Die haben nur mit Kraft gearbeitet, ich mit Kraft und Technik. Ich war fünf Wochen im Projekt und es hat mir sehr gut gefallen. Die Klasse habe ich vergessen und die Ar­ beit im Team hat mich gestärkt. Wir haben viele lustige Geschichten erlebt. Es war auch ein gutes Krafttraining. Und ich habe gelernt, mit der Heckenschere umzugehen. Am Ende des Time-outs ist Urs Fischer zu mir nach Hause gekommen und ich habe Spaghetti bolognese gekocht.»

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«Wir haben festgestellt, dass das normale Schulsystem für gewisse Jugendliche nicht optimal ist. Kommen andere Prob­ leme hinzu, sehen sie oftmals keine Pers­ pektiven mehr und kündigen innerlich. Hier setzt ‹step by step› an. Die Jugendli­ chen werden vollkommen aus dem System herausgenommen und intensiv betreut. Wir sind froh über dieses Projekt. Es funktioniert sehr gut und die Akzeptanz in der Gemeinde ist gross. Wir sollten mehr Formen wie ‹step by step› finden. Denn das Problem Time-out ist für Schulen akut und nicht gelöst. Was machen wir mit Schülern, die nicht mehr funktionieren? Es gibt steigende Zahlen von Schulabsen­ tismus. Dafür müssen wir Lösungen fin­ den. Sonst verlassen immer mehr Jugend­ liche völlig abgelöscht die Schule und finden keinen Berufsanschluss. Der Kan­ ton leistet sich ein Langzeitgymnasium für gute Schüler. Er müsste sich auch ­alternative Projekte mit einem ähnlichen finanziellen Rahmen leisten.»

teilen sich die Leitung der Oberstufe Horgen. Leiter des Projekts «step by step» ist Urs Fischer. Er ist eidgenössisch diplomierter Landwirt, ausgebildeter Primar- und Oberstufenlehrer und hat mehrere Jahre in Westafrika gearbeitet. Herkunft der Kinder: Seit diesem Sommer ist Horgen eine QUIMS-Schule (Qualität in multikulturellen Schulen). Rund 42 Prozent sind Kinder oder ­Jugendliche mit nichtdeutscher Erstsprache. Sie stammen oft aus bildungsfernen Familien. Im Projekt «step by step» haben etwa 70 Prozent der Jugendlichen einen Migrationshintergrund. Rund 25 Prozent sind junge Frauen. Mittagsverpflegung: Der Mittags­ tisch ist freiwillig, wird aber immer mehr genutzt. Die Infrastruk­ tur muss mittelfristig vergrössert werden. «step by step» bietet bisher keinen separaten Mittagstisch an, möchte dies künftig aber ändern. Das Team hat kürzlich den Schulungsraum renoviert und eine edle Küche eingebaut, die aus einer Villa vom Zürichberg stammt. Spezialität: «step by step» ist laut der Schulleitung ein­ malig in der Schweiz. Vernetzung: Das Projekt wird häufig von ­anderen Schulen besucht und Urs Fischer stellt es regelmässig an Fachhochschulen oder Fachtagungen vor. Anschlusslösungen: 70 Prozent der Jugendlichen kehren nach dem Projekt in die Re­ gelklasse zurück. 25 Prozent finden eine Lehrstelle und absol­ vieren eine Ausbildung. Für 5 Prozent muss eine Übergangs­ lösung gesucht werden. Schulabgänger mit erschwertem Zugang zur Arbeitswelt erhalten Beratung und Begleitung im ersten Ausbildungsjahr. Weitere Infos: http://www.schule-horgen.ch; www.step-perspektiven.ch  

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Steckbrief: Die Schuleinheit Oberstufe der Schule Horgen be­ steht aus den Schulhäusern Berghalden und Rainweg. Rund 45 Lehrpersonen unterrichten zwischen 400 und 450 Schülerinnen und Schülern. Lage der Schule: Die Schulhäuser liegen oberhalb des Dorfzentrums von Horgen, in einem durchgrünten Wohn­ quartier. «Am Hang mit Seesicht wie im Grandhotel», sagt CoSchulleiter Urs Keller. Projekt «step by step»: «step by step» wurde im Jahr 2003 als Schulprojekt der Oberstufe Horgen gegründet. Es bietet Jugendlichen die Möglichkeit, für die Dauer von zwei Wo­ chen bis zu mehreren Monaten ein Time-out zu nehmen. Während rund acht Stunden täglich werden die Jugendlichen im Projekt be­ gleitet. In einer Kleingruppe von maximal sechs Jugendlichen füh­ ren sie unter kundiger Anleitung praktische Auftragsarbeiten von Privatkunden aus. Durch Erfolgserlebnisse sollen notwendige Schlüsselqualitäten wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Durchhal­ tevermögen und Teamfähigkeit aufgebaut und gefestigt werden. Die Jugendlichen reflektieren das Erlebte und dokumentieren es in einem Tagebuch. Qualitäten statt Defizite: «Wir setzen uns konsequent für einen positiven Umgang mit den Jugendlichen ein, also keine Defizitkultur mit Fehlerauflistung, sondern die vorhandenen Qualitäten stärken und aufbauen», sagt Urs Fischer, Leiter von «step by step». Herkömmliche Time-out-Projekte gelten laut Volksschulgesetz als disziplinarische Massnahmen. «step by step» definiert sich explizit nicht als disziplinierende Intervention. Mit Unterstützung der öffentlichen Hand: In einer Versuchs­ phase unterstützte die Bildungsdirektion im Rahmen einer Son­ derklasse vier Jahre das Projekt. Seit 2011 finanziert die Ge­ meinde «step by step» mit rund 350 000 Franken jährlich. Etwa 60 000 Franken erwirtschaftet das Projekt über die privaten Kunden. Vierköpfiges Team: Das Team von «step by step» besteht aus drei fest angestellten Berufsleuten und einem Praktikanten. Etwa 300 Jugendliche aus 60 verschiedenen Klassen haben bisher teilgenommen. «step by step» hat neben den Lokalitäten im Schul­ haus eigene Räume (Werkstatt, Lagerraum, Atelier und Schu­ lungsraum) in einer seenahen Liegenschaft der Gemeinde ange­ mietet. Leitung Schule und Projekt: Urs Keller und Fredi Augustin


Mit dem öV den Kanton Zürich entdecken Die ZVV-Schulinfo bietet fixfertiges Unterrichtsmaterial und spannende Projekte rund um den öffentlichen Verkehr im Kanton Zürich.

ZVV-Trophy 2016 – Wettbewerb für die 7. bis 9. Klasse

Die ZVV-Entdeckungsreise – Lehrmittel für die 4. bis 6. Klasse

Bei der ZVV-Trophy treten Ihre Schülerinnen und Schüler gegen über 400 andere Klassen an. Sie reisen in Gruppen mit S-Bahn, Bus, Tram und Schiff durch den Kanton und beantworten unterwegs den Trophy-Fragebogen. Dabei lernen sie, sich selbständig im ZVV-Netz zu bewegen. Die Teilnahme an der ZVV-Trophy ist kostenlos. Die Siegerklasse gewinnt einen zweitägigen Ausflug in den Europapark inkl. Übernachtung mit Frühstück und Hin- und Rückreise.

Entdecken Sie mit Ihren Schülerinnen und Schülern den Kanton Zürich! «Die ZVV-Entdeckungsreise» bringt Kindern bei, sich selbständig mit Bahn, Bus, Tram und Schiff zu bewegen. Mit einem originell illustrierten Schülerheft erarbeiten sie einen Reiseplan. Danach geht es in Gruppen oder als ganze Klasse auf Entdeckungsreise mit interessanten Aufträgen rund ums Thema öffentlicher Verkehr.

Durchführung: 1. September bis 25. November 2016

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Schulblatt Kanton Zürich 6/2016

Infos und Anmeldung: www.zvv.ch/trophy

Die Tickets für die Reise stellt der ZVV kostenlos zur Verfügung. Bestellungen: www.shop.zkm.ch, Tel. 043 818 63 52 Preis: Fr. 49.–


 www.konsumglobal.ch

Berufswahl

Mit dem Handy auf Lehrstellensuche Mithilfe der überarbeiteten App «Berufs­ wahlfahrplan» der Berufsberatung des Kantons Zürich können Jugendliche neu direkt und unkompliziert nach Lehrstel­ len oder Lehrbetrieben suchen. Die Re­ sultate erscheinen auf einer Karte und der Wunsch-Lehrbetrieb kann direkt kon­ taktiert werden. Zu den fünf wichtigen Berufswahlschritten (Infoveranstaltun­ gen, Berufsbesichtigungen, Schnupper­ lehren, Einzelberatung und Infothek) wurden Videos integriert. Darin berichten Jugendliche über ihre Erfahrungen. Die App ist kostenlos für Android und iOS er­ hältlich. [red]

Konsum

Stadtrundgang regt zum Nachdenken an Was hat eine Tafel Schweizer Schokolade mit Bauern in der Elfenbeinküste zu tun? Warum trägt das Steak auf dem Teller zur Abholzung von Regenwäldern bei? Diese und weitere Fragen stehen auf den ­ interaktiven Stadtrundgängen von ­konsumGLOBAL im Zentrum. Das Angebot des Ökozentrums (www.oekozentrum.ch) richtet sich an Schulklassen auf Sekun­ darstufe I und II. Dabei entdecken die ­Jugendlichen die globalen Auswirkungen des Konsums, hinterfragen ihr Kaufver­ halten und diskutieren mögliche Alterna­ tiven. Die 90-minütigen Rundgänge wer­ den von jungen Freiwilligen geleitet und

Auf den Stadtrundgängen von konsumGLOBAL setzen sich Jugendliche mit den globalen Auswirkungen lokalen Konsums auseinander. Foto: zvg

Datenschutz

App liefert Antworten auf heikle Fragen Gehören Fotos von Schülerinnen und Schülern auf die Website der Schule? Sol­ che und andere Fragen zum Umgang mit Personendaten an Schulen lassen sich mithilfe der neuen App des Datenschutz­ beauftragten des Kantons Zürich rasch und einfach beantworten. Über ein um­ fangreiches alphabetisches Schlagwort­ verzeichnis kann ohne Umwege direkt zur gesuchten Detailinformation navigiert werden. Aufgelistet sind praxisnahe An­ weisungen – von A wie Adresslisten bis Z wie Zusammenarbeit. Neben Erklärungen zur rechtlichen Situation enthält die App auch weiterführende Hinweise. Falls wei­ terhin Unklarheiten bestehen, kann der Datenschutzbeauftragte auch gleich di­ rekt kontaktiert werden. [red]  www.datenschutz.ch

Unterrichtsheft

Eintauchen in andere Lebenswelten Wie leben Menschen anderswo auf der Welt – und was hat das mit uns zu tun? Das Unterrichtsheft «Im Bild» der Ent­ wicklungsorganisation Helvetas ist dem Thema «Zuhause» gewidmet und bringt Schülerinnen und Schülern ab der 6. Klasse andere Lebenswelten näher. An­ hand von Texten, Kurzfilmen, Rechercheund Gruppenaufträgen können die Ler­

nenden ihr Wissen erweitern und es mit ihren Erfahrungen aus dem Alltag ver­ knüpfen. Für Lehrpersonen bietet das Unterrichtsheft ab Januar 2017 zusammen mit einem monatlichen Kalenderbild ­Hintergrundinformationen und kopierba­ re Arbeitsblätter. [red]  www.helvetas.ch/schule > Unterrichtsmaterial

LKV-Delegiertenversammlung

Kompetenzorientierung im Fokus An der Delegiertenversammlung vom 21. September begrüsste Anna Richle, Präsidentin der Lehrpersonenkonferenz des Kantons Zürich, die Anwesenden. Insbesondere begrüsste sie Frau Yvonne Kind vom VSA, die Nachfolgerin von ­Roland Brunner. Den Jahresbericht 2015/16 nahmen die Delegierten ohne Gegenstim­ me ab. Dieser ist auf der Website lkvzh.ch aufgeschaltet. An der Versammlung standen zwei Traktanden im Fokus. Zum einen referierte Dieter Rüttimann zum Thema «Kompetenz­ orientiertes Unterrichten». Zum andern wurden die Delegierten über den Ablauf, die Planung und die wichtigsten D ­ etails der bevorstehenden Neu- und Wiederwahlen der Delegierten und Ersatzdelegierten im Mai 2017 informiert. Interessierte ­Lehrpersonen finden auf der Website alle Informationen dazu. Im ­Anschluss an die Versammlung trafen sich interessierte Lehrpersonen der LKV und der Verbände zu einem ersten ­Austausch zur ge­planten Begutachtung des Mathematiklehr­ mittels der Oberstufe. Das vollständige Protokoll der Dele­ gierten­ versammlung ist auf der Website lkvzh.ch einsehbar. [Alessandro Lanza, Vizepräsident LKV]

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können unter anderem in Zürich, Basel und Bern gebucht werden. Kosten: 5 Fran­ ken pro Person. [red]

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In Kürze


Übertritt ans Gymnasium

Engagement für mehr Chancengerechtigkeit Der neue Verein Chance Kantonsschule Wiedikon will mithilfe eines speziellen Förderprogramms begabten Kindern aus sozial benachteiligten Familien den ­Wechsel ans Langgymnasium ermöglichen. Text: Jacqueline Olivier

Sie sprechen zu Hause Albanisch, Arabisch, Deutsch, Kroatisch, Mazedonisch, Serbisch, Spanisch, Tamilisch oder Türkisch, besuchen eine 6. Primarklasse und haben alle das gleiche Ziel vor Augen: im nächsten Schuljahr ans Gymnasium zu wechseln. Die 13 Jungen und Mädchen sind ­begabte und motivierte Schülerinnen und Schüler, die aus einer Familie mit niedrigem Einkommen stammen. Viele haben Probleme mit der deutschen Sprache oder es fehlt ihnen im Elternhaus an der nötigen Unterstützung in schulischen Belangen. Deshalb besuchen sie seit Beginn dieses Schuljahrs den ersten Förderkurs des jungen Vereins Chance Kantonsschule Wiedikon, in dem sie sich zurzeit auf die Gymi-Aufnahmeprüfung vorbereiten. Am 30. März 2015 wurde der Verein offiziell aus der Taufe gehoben. Die Vor­

arbeiten hatten laut Ina Hasenöhrl, im Vereinsvorstand zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit, bereits im Sommer 2014 begonnen, auf private Initiative einiger Lehrpersonen der Kantonsschule Wiedikon (KWI). Neben der Werbung für den Verein und sein Anliegen bei Eltern und ehemaligen Schülern richtete man sich mit einer Telefonaktion an die Primarschulleiter und die Lehrpersonen von 5. Klassen im Einzugsgebiet der KWI. Sie sollten dem Verein Kinder melden, die in sozial benachteiligten Familien lebten, aber das Potenzial für das Gymnasium hätten.

Offene Türen eingerannt «Über den Übertritt ans Gymnasium entscheiden die Eltern», sagt Françoise Bassand, Erwachsenenbildnerin, langjähriges

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Schulblatt Kanton Zürich 6/2016  Mittelschule

Der Verein Chance Kantonsschule Wiedikon Der Verein Chance Kantonsschule Wiedikon wurde 2015 mit dem Ziel gegründet, die Chancengleichheit von Kindern aus sozial benachteiligten Familien im Einzugsgebiet der Kantonsschule Wiedikon (KWI) beim Übertritt von der Volksschule ans Gymnasium und im Verlauf der gymnasialen Schullaufbahn zu fördern. Als Vorbild diente das Projekt ChagALL des Gymnasiums Unterstrass, das seit 2008 Schülerinnen und Schüler der 2. und 3. Sek mit Migrationshintergrund auf die Aufnahmeprüfung ans Kurzgymnasium, an die Fach- oder die Berufsmaturitätsschule vorbereitet. Im neunköpfigen Vereinsvorstand engagieren sich Lehrpersonen der KWI, ehemalige Schülerinnen, eine Primarschulleiterin, ein Rechtsanwalt, ein Dozent der Pädagogischen Hochschule Zürich und eine Bildungsexpertin. Zurzeit zählt der Verein rund 130 Mitglieder und Gönner. Finanziell unterstützt wird er ausserdem durch die Integrationsförderung der Stadt Zürich, den Ehemaligen­verein der KWI sowie durch zwei private Stiftungen. 7000 Franken Startkapital durfte er zudem von der Schülerorganisation der KWI entgegennehmen. Es handelte sich um den Gewinn des KWI-Open-Airs zum 50-Jahr-Jubiläum der Schule, an dessen Organisation die SO wesentlich beteiligt gewesen war. Das Förderprogramm des Vereins gliedert sich in drei Teile. Ab Beginn der 6. Primarschulklasse lernen die Schülerinnen und Schüler für die Aufnahmeprüfung an ein Langgymnasium ihrer Wahl. Danach werden sie bis zu den Sommerferien auf den Übertritt vorbereitet. Und schliesslich erhalten sie während ihrer gesamten gymnasialen Laufbahn Unterstützung nach Bedarf. [jo]  www.chancekwi.ch

Mitglied der Schulpflege Limmattal und als Beraterin im Vereinsvorstand aktiv. «Für bildungsferne Familien ist diese Hürde hoch, oft wissen sie kaum, was diese Weichenstellung bedeutet.» Wenn man die Anzahl Gymischüler aus den verschiedenen Schulkreisen im Einzugsgebiet der KWI betrachte, falle sofort ins Auge, dass die Kreise Uto – zu dem Wiedikon gehört –, Limmattal und Letzi klar untervertreten seien. In diesen drei Schulkreisen sei der Anteil an bildungsfernen Familien, oft mit Migrationshintergrund, hoch. Bei den Primarschulen rannte der ­Verein offene Türen ein. Viele Schulleiter hätten signalisiert, spontan Namen von Kindern nennen zu können, die für den Kurs infrage kämen. Die Bedingungen erfüllt haben schliesslich 21 Schülerinnen und Schüler. Unter anderem mussten die Eltern ihre Steuererklärungen vorlegen, denn im Kurs aufgenommen werden nur Kinder, die gemäss Gesetz Anrecht auf ein Stipendium hätten. Die 21 Kandidatinnen und Kandidaten mussten ausserdem ein Motivationsschreiben verfassen. Wenn Unsicherheit über die Eignung bestand, wurden Gespräche mit den Kindern geführt.

Lernstrategien entwickeln So wurden die 13 elf- bis zwölfjährigen Schülerinnen und Schüler ausgewählt, die nun in ihrer Freizeit – jeweils mittwochnachmittags und jede zweite Woche zusätzlich samstags – im nahen Kirch­ gemeindehaus Mathematik und Deutsch lernen für die Gymiprüfung. Die vier Wochenlektionen sind doppelt so viele wie jene der Vorbereitungskurse, die in den Primarschulen angeboten werden. Aus gutem Grund: Im Förderkurs des Vereins Chance KWI gehe es um mehr als das blosse Trainieren schulischer Inhalte, wie Franziska Isler erklärt. Die Primarlehrerin mit Zusatzausbildung in Begabten­ förderung leitet den Kurs gemeinsam mit dem pensionierten Mittelschullehrer Heinz Fricker, der früher an der KWI Deutsch unterrichtete. Im Moment sei sicher Pauken angesagt, sind sich die ­ ­beiden einig, daneben müssten teilweise aber auch Lücken geschlossen und Lernstrategien entwickelt werden. In einem Ressourcentraining lernen die Kinder ­ausserdem, sich selber zu motivieren und ihre Erfolge zu erkennen. Liegt die Gymiprüfung in einigen ­Monaten hinter ihnen, ist der Förderkurs für die Schüler nicht vorbei. Bis zu den Sommerferien werden sie gezielt auf das Gymnasium vorbereitet. Gearbeitet wird weiterhin an ihren Deutschkenntnissen und Lerntechniken, hinzu kommen einige wichtige Aspekte der Allgemeinbildung. «Unsere Gymnasien sind auf den Schweizer Mittelstand ausgerichtet. Gewisse Themen, die hier zur Allgemeinbildung zählen, sind Kindern aus anderen Kulturen aber wenig bekannt», stellt Franziska Isler fest.


Suche nach Korrekturmodus Ob der Verein in einem zweiten Schritt auch hierfür Förderkurse anbieten wird, ist im Moment völlig offen, wie so vieles in der jetzigen Anfangsphase. Für den Vorstand und die beiden Kursleiter geht es vorderhand darum, den aktuellen Pilotkurs erfolgreich durchzuführen und Erfahrungen zu sammeln für die Zukunft. Warum engagieren sie sich überhaupt in diesem Projekt? «Um ein bisschen mehr Chancen­ gerechtigkeit zu schaffen», meint Françoise Bassand. Ina Hasenöhrl, die damals gerade die Matur an der KWI ablegte und heute Erziehungswissenschaften studiert, war sofort Feuer und Flamme, als sie für eine Mitarbeit im Verein angefragt wurde. «Es geht darum, den Startvorteil, den Kinder aus bildungsnahen und gut situierten Familien mitbringen, ein Stück weit auszu-

Prominente Präsidentin Obschon der Verein die Kantonsschule Wiedikon im Namen trägt, agiert er strikt von dieser getrennt. Das sei auch richtig so, findet Prorektor Martin Andermatt. «Wir kennen die Kinder nicht, die den Kurs besuchen, und wir werden weder an der Aufnahmeprüfung noch in der Probezeit wissen, welche Schüler den Kurs absolviert haben.» Ideell steht die Schulleitung aber voll und ganz hinter dem Verein. «Und wir sind auch etwas stolz,

dass aus unserer Schulkultur heraus ein solches Projekt erwachsen konnte. Das Konzept ist meines Erachtens gut durchdacht und dient einer Sache, die uns ebenfalls ein Anliegen ist.» Vielleicht, gibt der Prorektor seiner Hoffnung Ausdruck, entstünden mit der Zeit in anderen Mittelschulen ähnliche Projekte. Pläne, aktiv weitere Schulen an Bord zu holen, bestehen momentan jedoch nicht. «Unser Schiff ist mit dem ersten Förderkurs aus dem Hafen ausgelaufen. Die Crew ist vollauf beschäftigt», sagt Vereinspräsidentin Olga Tucek. Mit der ­ erfolgreichen Bühnenkünstlerin und einstigen Schülerin der KWI hat der Verein ein prominentes Aushängeschild für sich gewinnen können. Olga Tucek hat als Tochter tschechischer Einwanderer selber einen Migrationshintergrund. Allerdings waren ihre Eltern zur Zeit ihrer Geburt längst Schweizer Bürger und auch nicht bildungsfern. Benachteiligung habe sie deshalb persönlich keine erfahren. «Während meiner Unterrichtstätigkeit als Gesangslehrerin und Chorleiterin wurde mir aber bewusst, wie wichtig es ist, dass Kinder aus sozial benachteiligten Familien gezielt unterstützt und gefördert werden. Selbst in diesem Freifach zeigte sich klar, dass die Schwelle, ein solches zu besuchen, für ein Kind aus einem bildungsfernen Umfeld viel höher ist.» Eine umfassende Schulbildung und die Möglichkeit der freien Berufswahl, davon ist die Vereinspräsidentin überzeugt, sei der Schlüssel zur Bekämpfung sozialer Ungleichheit. Deshalb werde man interessierten Schulen selbstverständlich gerne Auskunft über das Projekt geben und die eigenen Erfahrungen mit ihnen teilen.  

Schulblatt Kanton Zürich 6/2016  Mittelschule

Heinz Fricker und Franziska Isler wäre es ein grosses Anliegen, dass auch die Kinder bei der Stange blieben, die die Aufnahmeprüfung nicht bestehen – denn trotz Förderung dürfe man nicht davon ausgehen, dass es alle ans Gymnasium schafften. Von der Fortsetzung des Kurses profitieren könnten indes alle, ist Heinz Fricker überzeugt. «Auch in der Sekundarschule würde den Kindern das Gelernte zugutekommen, und vielleicht könnten sie von dort aus die Aufnahmeprüfung ans Kurzgymnasium versuchen.»

gleichen. Ich finde es toll, wie sich Lehrer aus meiner ehemaligen Schule in ihrer Freizeit für dieses Ziel engagieren.» Heinz Fricker hat das Projekt «ChagALL» (s. Kasten) von Anfang an mit Interesse verfolgt. Er, der selbst aus einfachen Verhältnissen stammt, hat als Kind erlebt, was soziale Benachteiligung heisst. Den Weg ans Gymnasium musste er selbst ebnen, weil ihm der Primar­ lehrer diesen nicht zutraute. Und er macht klar: «Es empört mich, dass man sich heute in Zürich den Eintritt ins Gymnasium kaufen kann, indem, wer Geld hat, seine Kinder in ein teures Lernstudio schickt.» Der Druck vor allem im Hinblick aufs Langgymnasium sei heute so gross, dass es für Kinder aus ­benachteiligten Familien noch schwieriger geworden sei. Mit solchen Kindern hat Franziska Isler elf Jahre lang gearbeitet – als Lehrerin an einer QUIMS-Schule (Qualität an multikulturellen Schulen). Vor den Sommerferien hat sie gerade noch eine 6. Klasse abgegeben. «Mit ­einem Förderkurs wie dem unseren hätten sicher zwei oder drei Kinder mehr ans Gymnasium wechseln können», sagt sie.

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Eine bunte Schülerschar besucht die Kantonsschule Wiedikon. Für Kinder aus sozial benachteiligten Familien ist der Schritt ans Gymnasium jedoch schwierig. Der Verein Chance KWI möchte dies ändern. Foto: © Kantonsschule Wiedikon


WEITERBILDUNG UND BERATUNG

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Schulblatt Kanton Zürich 6/2016

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In Kürze Spatenstich

KS Büelrain erhält neues Schulhaus

Zürcher Studienführer wurde überarbeitet Der «Campus Kanton Zürich», der Zürcher Studienführer, ist ein nützlicher Begleiter für zukünftige Studentinnen und Studenten. Nun ist der von der Bildungsdirektion herausgegebene Studienführer komplett überarbeitet und in einem neuen, frischen Layout erschienen. Angehende Studierende finden in der Publikation alles, was sie für ihre Studienwahl im Kanton Zürich wissen müssen. Es werden alle Hochschulen – Universität, ETH sowie die Fachhochschule mit ihren Teilschulen – und deren insgesamt über 200 Studiengänge vorgestellt. Die Studiengänge sind übersichtlich in Fachbereiche geordnet und in Tabellen aufgeführt. Ausserdem geben Studierende einen kurzen, persönlichen Einblick in ihr Fachgebiet. Ebenfalls im Studienführer zu finden sind praktische Infos zum Hochschul­ zugang, zu Kosten und Stipendien sowie zu Themen wie Mobilität, Wohnen oder Sportangebote. Ein Glossar und eine Liste der wichtigsten Adressen und Websites ermöglicht es, Informationen rasch zu f­inden. [red]  www.shop.sdbb.ch, www.berufsberatung.zh.ch/studienwahl

Samstagateliers

Gestalterische Tages­ kurse für Jugendliche An der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) im Campus Toni-Areal finden ab März 2017 gestalterische Tageskurse für Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren statt. Die Samstagateliers bieten die Möglichkeit, Gestaltungsprozesse und künstlerische Verfahren kennenzulernen, fachlich beispielhafte Erfahrungen zu machen, und praxisnahe Einblicke in die Aus­ bildungsmöglichkeiten von Kunst und Design zu gewinnen. Sie werden von Dozierenden der ZHdK mit fundiertem ­ Know-how aus Berufspraxis und Lehre geleitet. Das Kursprogramm 2017 hält spannende Workshops parat für Jugend­ liche, die sich für Gestaltung interessieren und neugierig sind, wie in den Berufen von Kunst und Design gearbeitet wird. Die Anmeldung erfolgt online. [red]  www.zhdk.ch

Maturarbeiten

Vergabe des Über­setzerpreises Maturandinnen und Maturanden, die im Zeitraum von November 2013 bis November 2016 eine Maturarbeit im Bereich der literarischen Übersetzung schreiben und abgeben respektive geschrieben und abgegeben haben, können diese Arbeit bis zum 30. November 2016 für den «oertli-chPreis» einreichen. Die Arbeiten bestehen aus selbstständigen literarischen Übersetzungen aus einer Landessprache in eine oder mehrere andere oder aus theore­ tischen Arbeiten zu gegebenen Übersetzungen in diesen Sprachen (z. B. Über­ setzungsvergleich). Sie müssen durch die Schule noch nicht zwingend bewertet sein

und werden anonym eingereicht. Zur Eingabe berechtigt sind die Verfasserinnen und Verfasser sowie die Lehrpersonen, die sie begleitet haben. Der von der ch Stiftung und der OertliStiftung ins Leben gerufene Preis prämiert alle zwei Jahre qualitativ hochstehende Maturarbeiten zur literarischen Übersetzung. Ausgezeichnet werden die besten drei eingereichten Arbeiten. Das Preisgeld für den ersten Platz beträgt 1000, für den zweiten Platz 800 und für den dritten Platz 500 Franken. [red]  www.chstiftung.ch > ch Reihe > Für Schulen

Korrigendum

Falsches Profil Bei der Ausschreibung «Anmeldung neuer Mittelschülerinnen und Mittelschüler für das Schuljahr 2017/18» in der letzten Schulblatt-Ausgabe ist uns in der Tabelle auf Seite 46 ein Fehler unterlaufen: Die Kantonsschule Hottingen in Zürich bietet nicht das mathematisch-naturwissenschaftliche Profil an, sondern das Profil Wirtschaft und Recht. Für dieses Versehen möchten wir uns entschuldigen. [red]

Personelles

Mutationen in den Schulleitungen Der Regierungsrat hat nachstehende Wahl vorgenommen: auf Beginn des Schuljahrs 2016/17: – Kantonsschule Zürcher Unterland: Andrea Emonds als Prorektorin. Sie tritt damit die Nachfolge von Roland Lüthi an, welcher auf Beginn des Schuljahres 2016/2017 zum Rektor gewählt wurde. [red]

Schulblatt Kanton Zürich 6/2016  Mittelschule

Neuauflage

Mit Schwung wurden die Bauarbeiten für den Neubau der Kanti Büelrain in Angriff genommen: Markus Kägi, Silvia Steiner und Martin Bietenhader (von links) beim Spatenstich. Foto: Mark Röthlisberger, Hochbauamt

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Ende September fiel der Startschuss für den Ersatzneubau der Kantonsschule Büelrain in Winterthur. Bildungsdirektorin Silvia Steiner, Baudirektor Markus Kägi und Rektor Martin Bietenhader griffen für den Spatenstich zu den Schaufeln. Bisher war die KS Büelrain in einer Pavillonanlage von 1960 untergebracht, die als Provisorium angelegt und später um weitere Provisorien erweitert worden war. 1992 ersetzte ein Neubau einen Teil der Provisorien. Die übrigen müssen nun aufgrund des schlechten baulichen Zustands ersetzt werden. Für den Ersatzneubau hat der Kantonsrat Anfang März 2016 einstimmig einen Objektkredit von 59,8 Millionen Franken genehmigt. Im neuen Gebäude werden neben Unterrichtszimmern auch eine Mediathek, eine Turnhalle sowie Schulverwaltungsräume erstellt. Zudem werden im bestehenden Ergänzungsbau von 1992 mehrere Schulzimmer umgebaut. Während der Bauzeit ist die KS Büelrain in einem Provisorium an der Stadthausstrasse untergebracht. Der Neubau soll 2019 ­ ­bezugsbereit sein. [red]


Globale Unternehmen

Fachkräftemangel macht die Lehre attraktiv Schweizer Niederlassungen von globalen Firmen stehen im Ruf, sich schwach an der Lehrlingsausbildung zu beteiligen. Vor allem für grosse Unternehmen stimmt das nicht. Text: Res Minder  Foto: Dieter Seeger

als einheimische Betriebe sagen sie auch, sie hätten gar keinen Bedarf nach Fachkräften mit einem Berufsbildungsabschluss, und sie stören sich häufiger daran, dass ausgebildete Lernende den Betrieb später verlassen. Diese Bedenken teilen Cognizant, ­Accenture und XL Catlin nicht. Sie verstärken ihr Engagement in jüngster Zeit sogar. Auch das entspricht einem Trend, den Bildungsökonom Mühlemann beobachtet hat: Die Wahrscheinlichkeit, dass internationale Betriebe ausbilden, hat von 2000 bis 2009 zugenommen, und zwar markanter als bei einheimischen Betrieben. Der Effekt geht wiederum aufs Konto der Grossen: Sie stellen vermehrt Lernende an, in kleinen Betrieben ist die Ausbildungswahrscheinlichkeit ungefähr konstant geblieben.

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Schulblatt Kanton Zürich 6/2016  Berufsbildung

Fachkräftemangel als Motor

Stefan Metzger ist Chef von Cognizant in der Schweiz, einer Tochter des globalen IT- und Beratungsgiganten mit Nieder­ lassungen in Zürich, Genf und Zug. Als er vor fünf Jahren beschloss, in seiner Unternehmung Lernende auszubilden, bekam er zuerst wenig Ermutigendes zu hören: «Das geht nicht», «Viel zu kompliziert», «Die Muttergesellschaft macht nicht mit». Metzger liess sich davon nicht beirren, im Gegenteil: «Ich werde beweisen, dass es geht.» Heute beschäftigt Cognizant zwölf Lernende und es sollen noch mehr werden. Man strebe bis 2020 eine «hohe zweistellige» Zahl an, sagt Metzger. Cognizant beschäftigt in der Schweiz über 800 ICTMitarbeitende. Accenture, einer der weltweit grössten Beratungs- und Technologiedienstleister, hat ebenfalls 2011 begonnen, in der Schweiz Mediamatiker auszubilden, später kamen Kaufleute dazu. «Anfang ­ dieses Jahres haben wir entschieden, das Lehrlingsprogramm markant auszubauen», sagt Country Managing Director Thomas Meyer. Pro Jahr will die Firma zusätzlich zehn Informatik- und Mediamatik-Lernende anstellen. In vier Jahren sollen sie rund 10 Prozent der Beschäftigten im ­Bereich Informatik ausmachen. Ein drittes Beispiel: XL Catlin. Das international tätige Versicherungs- und Rückversicherungsunternehmen stellt seit vier Jahren jährlich zwei KV-Lernende an. Diese Beispiele sind keine Ausreis­ ser, wie eine Studie des Bildungsökonomen Samuel Mühlemann von 2013 zeigt. Er untersuchte das Ausbildungsverhalten von internationalisierten Betrieben. Unter «internationalisiert» versteht Mühlemann Unternehmen, die zu einem Konzern mit Hauptsitz im Ausland gehören, in ausländischem Besitz sind oder hauptsächlich ausländische Unter-

nehmen beliefern. Sie machen zwischen 11 und 12 Prozent aller Betriebe in der Schweiz aus.

Kleine sind zurückhaltender Der Forscher stellte fest, dass internationalisierte Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten nicht weniger Lernende ausbilden als einheimische Betriebe. Jene mit mehr als 100 Beschäftigten haben sogar eine leicht höhere Ausbildungswahrscheinlichkeit. Bei den Firmen mit weniger als 50 Beschäftigen sind die internationalisierten Betriebe hingegen weniger aktiv. Als Hauptgründe für das Abseitsstehen geben sie an, sie seien zu spezialisiert, um alle Ausbildungsinhalte eines Berufes vermitteln zu können. Ihren Bedarf an Fachleuten deckten sie vor allem, indem sie ihr vorhandenes Personal weiter­ bildeten oder extern rekrutierten. Öfter

Auf die Frage, weshalb sie vermehrt auf Lernende setzen, geben die drei befragten Firmen den gleichen Hauptgrund an: Fachkräftemangel. «Die Schere zwischen Bedarf und Angebot an Fachkräften im ICT-Bereich geht immer mehr auf», sagt etwa Thomas Meyer von Accenture. Um diese Lücke zu schliessen, fahre man mehrgleisig. Zum einen hole man Leute aus dem Ausland. Diese Mitarbeiter seien aber relativ teuer und es stehe nur eine beschränkte Zahl an Arbeitsbewilligungen zur Verfügung. Man setzte deshalb zusätzlich auf Einheimische über 45 und auf die Berufsbildung. «Es ist eine betriebliche Notwendigkeit, Lehrlinge auszubilden.» Stefan Metzger von Cognizant argumentiert ganz ähnlich. Bis 2008 habe seine Firma vor allem in Indien, später vermehrt in Europa rekrutiert. Neben der Abhängigkeit von Arbeitsbewilligungen habe dies den Nachteil, dass der Zugang zu Kunden, die nicht Englisch sprechen wollten oder könnten, schwierig sei. «Die

Globales Netzwerk ebnet der Lehre den Weg Das Global Apprenticeships Network (GAN) ist ein Zusammenschluss von ­Unternehmen, Wirtschaftsverbänden, der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und dem Business and Industry Advisory Committee (BIAC), das bei der OECD die Interessen der Wirtschaft vertritt. Die Organisation will weltweit die Jugendarbeitslosigkeit bekämpfen und gleichzeitig den Bedarf der Wirtschaft nach qualifizierten Arbeitskräften decken. Praktisch geschieht dies, indem Erfolgsbeispiele und bewährte Methoden dualer Ausbildungskonzepte innerhalb des Netzwerkes geteilt und darüber hinaus ­bekannt gemacht und gefördert werden. In nationalen GAN-Netzwerken werden die gleichen Ziele auf Ebene einzelner Länder verfolgt. Dabei wird den jeweiligen kulturellen, ökonomischen und institutionellen Rahmenbedingungen Rechnung getragen. Bisher existieren in der Türkei, Indonesien, Spanien, Argentinien und Kolumbien nationale GAN-Netzwerke. In Malawi, Tansania, Mexiko, den Niederlanden und Namibia sind weitere am Entstehen. GAN wurde im Jahr 2013 gegründet und hat seinen Sitz in Genf. Namhafte schweizerische Unternehmen wie Nestlé, UBS und Adecco sind in der Organi­ sation vertreten. Präsidiert wird GAN derzeit von Adecco-CEO Alain Dehaze.  www.gan-global.org


Lehrgeld bezahlt Nach den ersten paar Jahren fällt die ­Bilanz der drei neuen Ausbildungsbetriebe positiv aus. «Die Qualität der Lernenden bei Cognizant, ihre Motivation und ihre Begeisterungsfähigkeit stehen auf einem sehr hohen Niveau», sagt etwa Stefan Metzger. Auch Meyer und Scherrer sprechen von einem Erfolg. Aber sie mussten alle Lehrgeld bezahlen. Erkennen, dass Rekrutieren und Ausbilden von Lernenden mit Aufwand verbunden ist, dass junge Menschen durch Adoleszenzkrisen gehen, dass sie anders behandelt werden müssen als andere Mitarbeitende. Inzwi-

«Ein enormes Umdenken» Die Begeisterung der Schweizer Verantwortlichen für das duale Bildungssystem ist spürbar. Doch sie mussten alle auch die fernen Geschäftsleitungen davon überzeugen. Neben dem Fachkräftemangel gebe es weitere Umstände, die diese Aufgabe begünstigt hätten, sagt Thomas Meyer. So habe die tiefe Jugendarbeitslosigkeit in der Schweiz in vielen anderen

Ländern Aufmerksamkeit erregt. Das habe es leichter gemacht, die Vorreiterrolle innerhalb des Konzerns zu übernehmen. Er hat Pierre Nanterme, dem globalen CEO von Accenture, die Trümpfe des Modells persönlich erklären können. Mit Erfolg. Heute sei das System im Unternehmen etabliert und Nanterme sitzt seit März 2016 im Vorstand des Global Apprenticeships Network, das den dualen Berufsweg weltweit propagiert (vgl. Kasten). «In den letzten sechs Jahren hat ein Umdenken stattgefunden», stellt Thomas Meyer erfreut fest. Ein weiteres Argument für Lernende sei der Zürcher Berufsbildungsfonds gewesen, sagt Andreas Scherrer von XL ­Catlin. Firmen, die nicht ausbilden, müssen seit 2011 in diesen Fonds einzahlen. Stattdessen in die Lehrlingsausbildung zu investieren, habe den Verantwortlichen ­ eingeleuchtet, auch wenn die Kosten ­dafür höher lägen als die Fondsbeiträge. Noch etwas leichter hatte es Stefan Metzger. «Wir haben viel Kompetenz in den Regionen und Ländern. Der Entscheid fiel bei uns.» Er habe das Lehrlingskonzept trotzdem konzernintern ­verkauft. «Aber nicht weil wir eine Bewilligung gebraucht hätten, sondern weil wir überzeugt sind, dass das duale System auch in anderen Ländern erfolgreich sein könnte.»  

Literatur Samuel Mühlemann (2013), Der Einfluss der Internationalisierung auf die arbeitsmarktorientierte Bildung, Swiss Leading House Working Paper 92, Zürich.  Download: http://repec.business.uzh.ch/RePEc/iso/leadinghouse/0092_lhwpaper.pdf

Schulblatt Kanton Zürich 6/2016  Berufsbildung

eigenen Leute auszubilden, wurde deshalb Teil der langfristigen Strategie.» Seine eigenen Nachwuchstalente auszubilden, habe den Vorteil, dass sie nach der Lehre mit den Abläufen im Betrieb vertraut seien, sagt Andreas Scherrer, der HR-Verantwortliche von XL Catlin. Extern rekrutierte Berufsleute einzuführen, sei in einem spezialisierten und komplexen Geschäftsfeld aufwendig. Entsprechend bemühe man sich, den Lernenden eine Perspektive nach dem Lehrabschluss zu bieten.

schen haben die Betriebe aber Strukturen und Know-how aufgebaut, um die nötige Betreuung gewährleisten zu können. Und was bringt die Lehre bei einem internationalen Unternehmen für die Lernenden mit sich? Zwei Stimmen von Accenture: Loris Peduzzi hat seine Lehre als Mediamatiker im letzten Juli abgeschlossen und erinnert sich, wie es war, als er plötzlich mit Leuten aus Indien und Chicago zu tun hatte. «Da habe ich erst realisiert, in was für einem Betrieb ich ­ arbeite. Das macht es megaspannend, ­ aber es ist auch anspruchsvoll.» Nona ­Poghosyan im zweiten KV-Lehrjahr merkt, dass sie in den Englischstunden in der Berufsschule viel besser mitreden kann, weil sie schon im Geschäft viel in dieser Sprache kommuniziert. Und sie hofft, dass ihr der Name einer internationalen, erfolgreichen Firma im Lebenslauf dereinst Türen öffnen wird.

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Der weltweit tätige Beratungs- und Technologiedienstleister Accenture bildet seit 2011 Lernende aus (von links): Elwin Manapparambil, Laila Bühler, Loris Peduzzi, die Lehrlingsverantwortliche Lara Enzler, Nona Poghosyan, Lukas Scherer.


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Schulblatt Kanton Zürich 6/2016 Berufsbildung


Keelan ist einer von drei jungen Männern, die derzeit bei der Firma in der Lehre sind. Der 18-Jährige absolviert das zweijährige eidgenössische Berufsattest (EBA) – im ­Gegensatz zu den anderen beiden, die eine dreijährige Lehre mit eidgenössischem ­Fähigkeitszeugnis (EFZ) machen. «Mehr als die Hälfte der Absolventen macht nach der EBA-Ausbildung noch das eidgenössische Fähigkeitszeugnis», sagt der Lehrlingsverantwortliche. Dieser Weg sei manchmal sinnvoller. Und ausserdem hat Hasenfratz die Erfahrung gemacht, dass Leute, die zuerst das Berufsattest gemacht haben, oft die besseren Abschlussprüfungen ablegen als EFZ-Lehrlinge. «Ich möchte nach dem EBA auch weitermachen», sagt Keelan.

Strassenbau­ praktiker Der Berufseinstieg war hart für Keelan Mooney. Heute überrascht der ­Strassenbaupraktiker seinen Ausbildner Roman Hasenfratz immer wieder positiv. Text: Luzia Schmid Foto: Sabina Bobst

Seine ersten Lebensjahre verbrachte er in Irland, zu Hause spricht er immer noch Englisch – die Sprache ist für Keelan bis heute die grösste Herausforderung geblieben. «Es war schwierig, den Stoff für den Schulabschluss auf Deutsch lernen zu müssen und gleichzeitig eine Lehrstelle zu suchen.» Der Jugendliche schrieb erfolglos zahlreiche Bewerbungen und schnupperte im Detailhandel oder als Plattenleger. «Ich wollte am liebsten einen handwerklichen Beruf ausüben.» Schon sein Grossvater habe auf dem Bau gearbeitet. «Man muss körperlich robust und handwerklich geschickt sein», sagt sein Ausbildner. Wichtig sind auch Teamfähigkeit, Zuverlässigkeit und ein gutes Auftreten. Auch Frauen seien gefragt. Aber es sei nicht einfach, gute Leute zu finden. «Der Bau ist meist die letzte Option.» Das sei schade, denn viele Leute wüssten gar nicht, welche guten Weiterbildungsmöglichkeiten man in diesem Berufsfeld habe. Hasenfratz weiss dies aus eigener Erfahrung. Nach seiner Lehre als Strassenbauer absolvierte er die Vorarbeiter- und anschlies­ send die Polierschule. Nach 15 Jahren auf

Der Beruf Strassenbaupraktikerin/Strassenbaupraktiker EBA Ausbildung: zweijährige berufliche Grundbildung mit eidgenössischem Berufsattest. Anforderungen: handwerkliches Geschick, praktisches Verständnis, ­Zuverlässigkeit und Ausdauer, Wetterfestigkeit, Körperkraft, robuste Gesundheit. Berufsfachschule: Blockkurse an der Berufsfachschule Verkehrsweg­bauer in Sursee. Karrieremöglichkeiten: verkürzte Grundbildung Strassenbaupraktiker/in EFZ. Danach zum Beispiel verkürzte Grundbildung Gleisbauer/in, Grundbauer/in, Pflästerer/Pflästerin oder Industrie- und Unterlagsbodenbauer/in, Strassenbaupolier/in mit eidgenössischem Fachausweis, Dipl. Bauleiter/in Tiefbau, Dipl. Techniker/in HF Bauführung oder Bauplanung, Bachelor of Science (FH) in Bauingenieurwesen.  www.bauberufe.ch

Berufslehre heute Jedes Jahr treten im Kanton Zürich rund 12 500 Jugendliche eine Lehrstelle an. Das Schulblatt porträtiert in einer Serie ­jeweils eine Berufsbildnerin oder einen Berufsbildner (Lehrmeister) und eine Lernende oder einen Lernenden (Lehrling) in ihrem Arbeitsalltag.

der Baustelle liess er sich zum Bauführer ausbilden. «Strassenbauer haben gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt», sagt er.

Auf gutem Weg Keelan ist auf gutem Weg. Er habe sich beim Schnuppern auf der Baustelle «gut angestellt», während seine schulischen Leistungen schwach gewesen seien, sagt Hasenfratz. Heute – im zweiten Lehrjahr – überrascht der 18-Jährige den Ausbildner sogar mit seinen Prüfungs­ergebnissen. Der Einstieg ins Berufsleben war aber hart. «Plötzlich musste ich statt sieben Stunden sitzen neun Stunden s­tehen.» Keelan steht jeden Tag um 5 Uhr auf. Um 6.15 Uhr muss er im Magazin sein, wo das Material für die Baustelle bereitgemacht wird. Feierabend ist um 17.30 Uhr. Stras­ senbauer pflästern und asphaltieren, ­machen auch Trottoirs, verlegen Leitungen und Wasserrohre oder bauen Kreisel. Sie sind für über 70 000 Kilometer Strassen in der Schweiz zuständig. «Ich finde diesen Beruf sehr vielseitig», sagt Keelan. «Langweilig» findet er es, wenn er im Graben stehen und ausmessen muss, wie tief der Bagger diesen noch ausheben darf. Acht Mal im Jahr verbringt er ein bis zwei Wochen im Campus der Berufsfachschule Verkehrswegbauer im luzernischen Sursee. Es ist die einzige Ausbildungsstätte in diesem Berufsfeld in der Deutschschweiz. Neben den Strassenbauern drücken dort auch Grundbauer, Gleisbauer, Pflästerer und Unterlagsbodenbauer die Schulbank. Keelan schätzt den Schulbetrieb in Sursee. Er lernt dort Dinge, die er zurück in Winterthur auf der Baustelle in die Praxis umsetzen muss. Ausserdem sind diese Tage eine angenehme Abwechslung. «Ich treffe dort Gleichaltrige und habe Zeit, Sport zu treiben», sagt Keelan. Das ist ihm wichtig. Und deshalb spielt er trotz seines körperlich anstrengenden Jobs zweimal in der Woche abends mit seinen Freunden in Winterthur Fussball.  

Schulblatt Kanton Zürich 6/2016  Berufsbildung

Viele machen weiter

Berufslehre heute

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Es ist kühl und neblig an diesem Morgen auf der Etzbergstrasse in Winterthur. Der Herbst zeigt sich von seiner trüben Seite. Neben den rot-weissen Absperrbrettern, welche die Baustelle begrenzen, geben nur die orangen Hosen, Sicherheitswesten und Helme der Bauarbeiter der Szenerie etwas Farbe. Keelan Mooney wartet mit einer Schaufel in der Hand darauf, bis der Lastwagen den Belag auf die Strasse kippt. Der 18-Jährige steckt mitten in der Ausbildung zum Strassenbauer. Die Männer sind beschäftigt mit Belagsarbeiten. Diese gehören zu den anspruchsvolleren Aufgaben. «Ich mache das gerne, auch wenn es körperlich sehr anstrengend ist», sagt Keelan. Er ist froh, dass es nun Herbst ist und das Wetter kühler. «Im Sommer hätte ich mir manchmal eine Abkühlung gewünscht.» Der flüssige Belag, der auf die Strasse gekippt wird und von den Männern bearbeitet werden muss, ist 160 Grad heiss. «Wenn die Lufttemperatur 30 Grad und mehr beträgt und die Sonne auf die Baustelle brennt, wird den Arbeitern viel abverlangt», sagt Roman Hasenfratz, Bauführer und zuständig für die Lernenden bei der WISTRAG Strassen- und Tiefbau AG in Winterthur.


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Schulblatt Kanton Zürich 6/2016

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In Kürze Längsschnittanalyse

Erfolgreiche Einführung der EBA-Lehre 5409 Personen haben im Sommer 2012 eine zweijährige berufliche Grundbildung begonnen, fast drei Viertel davon haben die Ausbildung bis Ende 2014 erfolgreich mit dem eidgenössischen Berufsattest (EBA) abgeschlossen. 70,4 Prozent haben dies auf direktem Weg und ohne Lehrvertragsauflösung gemacht. Jugendlichen, bei denen es zu einer Vertragsauflösung gekommen war, gelang der Einstieg in eine andere Ausbildung auf Sekundarstufe II mit Abschlusszertifikat. Das Bundesamt für Statistik und das Schweizerische Observatorium für Berufsbildung am Eidgenössischen Hochschulinstitut für Berufsbildung haben zum ersten Mal Lehrvertragsauflösungen bei den EBA-Lehren untersucht. [red]

Neuer Beruf

Medizinproduktetechno­logen am Careum Medizinproduktetechnologin beziehungsweise Medizinproduktetechnologe mit Eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) ist ein neuer Beruf. Die Bildungsverordnung wird voraussichtlich Anfang 2018 in Kraft gesetzt. Die Zuteilung der schulischen Bildung eines Berufes an eine Berufsfachschule obliegt dem Bildungsrat. Da es sich um eine Ausbildung im Gesundheitswesen handelt, wurde er dem Bildungszentrum Careum zugewiesen, einem der Kompetenzzentren für Gesundheitsberufe im Kanton Zürich. Der erste Lehrgang ist für das Schuljahr 2018/2019 vorgesehen. [red]

rat ­beantragt dem Kantonsrat für die Anmietung, den Ausbau und die Ausstattung der zusätzlichen Flächen in Wetzikon einen Objektkredit von 42,88 Millionen Franken. Die Schulräume sollen voraussichtlich 2019 in Betrieb genommen werden. [red]

Schulraumstrategie

Zürcher Berufsbildungsmeile im Kreis 5 Nachdem die Zürcher Hochschule der Künste ins einstige Toni-Areal umgezogen ist, wurden zwischen dem Hauptbahnhof und dem Limmatplatz Flächen frei. In diesem Raum soll die Berufsbildungsmeile gemäss der entsprechenden Regionalstrategie der Bildungs- und der Baudirektion entstehen. Der Regierungsrat hat diese Strategie genehmigt und die Weiterbearbeitung von zwei Entwicklungsschwerpunkten freigegeben. Im Gebiet Ausstellungsstrasse/Sihlquai sollen ein Grossteil der notwendigen Turnhallen, eine Mediothek, eine zentrale Verpflegungsstätte sowie Unterrrichtsflächen für die Berufsschule für Gestaltung und die Berufsmaturitätsschule erstellt werden. Im Gebiet Limmatstrasse/Hafnerstrasse werden Flächen für die Baugewerbliche Berufsschule (BBZ) sowie maximal zwei Turnhallen entstehen. Dadurch wird die BBZ an einem Ort konzentriert und das frei werdende Gebäude an der Lagerstrasse kann als Rochade-Schulhaus während Umbauten und Sanierungen weiterer Schulhäuser genutzt werden. [red]

Neues Handout

Fremdsprachige Lernende im Betrieb

Welche Arbeiten kann ein fremdsprachiger KV-Lernender im Betrieb erledigen? Ein neues Online-Handout liefert konkrete Antworten in Form einer Aufgabensammlung. Es richtet sich an Berufsbildner­und Berufsbildnerinnen, die im Rahmen von Austausch- und Mobilitätsprojekten fremdsprachige KV-Lernende in ihrem Betrieb betreuen. Aufgaben zu den Stichworten «Kennenlernen und mündliche Kommunikation», «schriftliche Kommunikation» und «Reflexion» bilden den Kern des Handouts. Diese Aufgabensammlung ­ergänzt die Publikationen der ch Stiftung zur Umsetzung von Austausch und ­Mobilität. Sie ist in Zusammenarbeit mit Berufsbildnern entstanden, die Erfahrung haben mit Austausch, und kann situa­ tionsgerecht angepasst und erweitert ­werden. [red]  www.ch-go.ch > Publikationen > Einzelpublikationen

Korrigendum

Zimmermann statt Schreiner Im Artikel «Auf den Bauch hören» der letzten Schulblatt-Ausgabe ist uns ein Fehler unterlaufen: Der auf Seite 38 porträtierte Paul Estoppey hat ursprünglich nicht eine Lehre als Schreiner, sondern als Zimmermann absolviert. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen. [red]

Fremdsprachige KV-Lernende im Betrieb können mithilfe einer Aufgabensammlung der ch Stiftung besser betreut und beschäftigt werden. Foto: ch Stiftung

Die Schülerzahlen an den Berufsfach- und Mittelschulen im Raum Uster-Wetzikon steigen, die bestehenden Räumlichkeiten erfüllen die Bedürfnisse der Schulen nicht mehr. Gleichzeitig plant die Verkehrs­ betriebe Zürichsee und Oberland AG (VZO) den Bau eines neuen Busdepots und hat für diesen Zweck das Scheller-Areal in Wetzikon erworben. Zur besseren Nutzung des Areals erstellt die VZO zusätzlich zum Busdepot Schulraumflächen. In den zwei Obergeschossen sollen 37 Klassenzimmer, Gruppenräume, zwei Einfachturnhallen, ein Mensa- und Aufenthaltsbereich, ein Schulleitungs- und Verwaltungsbereich sowie Lager- und Nebenräume für die Schulnutzung entstehen. Der Regierungs-

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Mehr Platz für Berufsund Mittelschulen

Schulblatt Kanton Zürich 6/2016  Berufsbildung

Uster und Wetzikon


Sprachland 4. bis 6. Schuljahr

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Schulblatt Kanton Zürich 6/2016

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Kantonaler Lehrplan für Sportunterricht in der beruflichen Grundbildung – Vernehmlassung

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Berufszuteilung an Berufsschulen Medizinproduktetechnologin / Medizinproduktetechnologe EFZ

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Volksschule. Neubeurteilung der Lehrmittelsituation im Fachbereich Englisch

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Volksschule. «Lehrmittelpolitik des Kantons Zürich». Überprüfung der Zweckmässigkeit

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Volksschule. Bildungsrätliche Begleitkommission Schulversuch Fokus Starke Lernbeziehungen, Ersatzwahl für die Dauer des Schulversuchs bis 2019

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Korrigierte Fassung: Fächerprofile für konsekutive Master im Studiengang Sekundarstufe I an der Pädagogischen Hochschule Zürich

A. Ausgangslage Gestützt auf Art. 53 Abs. 1 der Verordnung über die Förderung von Sport und Bewegung vom 23. Mai 2012 (SpoFöV) hat das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) am 24. September 2014 den Rahmenlehrplan für Sportunterricht in der beruflichen Grundbildung (RLP Sport) erlassen, der am 1. Oktober 2014 in Kraft getreten ist. Die Schullehrpläne Sport sind gemäss Art. 83 Abs. 3 SpoFöV innert zwei Jahren nach Inkrafttreten des RLP Sport zu erarbeiten. Die Umsetzung erfolgt nach deren Inkraftsetzung durch die Kantone spätestens ab Schuljahr 2017/2018 einlaufend. In Absprache mit der Konferenz der Rektorinnen und Rektoren der Berufsfachschulen im Kanton Zürich (KRB) wurde für alle Schulen ein einheitlicher kantonaler Lehrplan für Sportunterricht in der beruflichen Grundbildung erarbeitet. An dessen Erstellung waren Sportlehrpersonen von kantonalen und privaten Berufsfachschulen sowie ein Schulleitungsmitglied beteiligt. Gemäss § 3 Abs. 1 lit. d des Einführungsgesetzes zum ­Bundesgesetz über die Berufsbildung vom 14. Januar 2008 (EG BBG) erlässt der Bildungsrat Ausführungsbestimmungen für den Berufsmaturitäts- und Berufsfachschulunterricht. Für den Erlass des kantonalen Lehrplans ist somit der Bildungsrat zuständig. Die Bildungsdirektion wird mit der Durchführung ­ der Vernehmlassung beauftragt.

B. Kantonaler Lehrplan Das Obligatorium zum Sportunterricht in der beruflichen Grundbildung sowie der Mindestumfang des Unterrichts sind in Art. 51 und 52 SpoFöV verankert. Der RLP Sport hält die allgemeinen Bildungsziele des Fachs Sport im Kontext der beruflichen Grundbildungen fest. Aufgeführt sind Anforderungen und entsprechende Kompetenzen, die im Sportunterricht in fünf Handlungsbereichen zu erreichen sind. Ebenso ist festgehalten, wie Qualifizierungen (Kompetenznachweise) im Sportunterricht stattfinden sollen. Die grösste Herausforderung bei der Erstellung des kantonalen Lehrplans war die Erstellung eines Dokuments, welches genügend konkret war, um einerseits den einzelnen Sportlehrpersonen im Schulalltag ausreichend Orientierungshilfe zu bieten und andererseits unter Berücksichtigung der Vielfalt der infrastrukturellen Rahmenbedingungen und unterschiedlichen Bedürfnisse der Lernenden in den verschiedenen Berufen einen einheitlichen Sportunterricht zu gewährleisten. Dies wurde erreicht, indem für die fünf vom RLP Sport vorgegebenen Handlungsbereiche «Spiel», «Wettkampf», «Ausdruck», «Herausforderung» und «Gesundheit» Lernzielkataloge definiert wurden, die in unterschiedlichen Kontexten verwendet werden können. Die Schulen sind verpflichtet, aus diesen Lernzielkatalogen zu jedem Handlungsbereich pro Schuljahr eine Anzahl von Themen und Fachkompetenzen auszuwählen.

C. Aufbau des kantonalen Lehrplans Der kantonale Lehrplan übernimmt die Inhalte des eidgenössischen Rahmenlehrplans und besteht aus insgesamt sieben Kapiteln. In Kapitel 1 (Einleitung) wird das Verhältnis zwischen dem kantonalen Lehrplan und dem RLP Sport und in Kapitel 2 (Sportbetrieb) der Umgang des kantonalen Lehrplans mit unterschiedlichen Rahmenbedingungen und Anspruchsgruppen definiert. Kapitel 3 (Konzept Sportunterricht) befasst sich mit den fünf Handlungsbereichen. Dabei werden Vorgaben betreffend die Auswahl der Lernziele und -inhalte gemacht. Anschliessend folgen für die fünf Handlungsbereiche die pädagogischen Zielsetzungen, die Fachkompetenzen sowie die Anforderungsstufen für alle Lehrjahre, aus welchen die Lehrpersonen die Lernziele und -inhalte auswählen müssen.

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Kantonaler Lehrplan für Sportunterricht in der beruflichen Grundbildung – Vernehmlassung

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Bildungsratsbeschluss vom 19. September 2016


In Kapitel 4 (Qualifizierung der Lernenden) wird definiert, wie der Erreichungsgrad von Kompetenzen der Lernenden beurteilt wird. Kapitel 5 (Sicherheit und Unfallprävention) befasst sich mit der Obhuts- und Sorgfaltspflicht der Lehrpersonen und beschreibt Massnahmen betreffend Sicherheit und Unfallprävention im Sportunterricht. In Kapitel 6 (Qualität) werden die Qualitätsansprüche an den Sportunterricht formuliert. Kapitel 7 enthält das Quellenverzeichnis sowie einschlägige Links.

Auf Antrag der Bildungsdirektion beschliesst der Bildungsrat: I. Der kantonale Lehrplan für Sportunterricht in der beruflichen Grundbildung wird zur Vernehmlassung freigegeben. II. Die Bildungsdirektion wird beauftragt, die Vernehmlassung durchzuführen.

Bildungsratsbeschluss vom 19. September 2016

Berufszuteilung an Berufsschulen Medizinproduktetechnologin / Medizinproduktetechnologe EFZ 1. Ausgangslage Der Bildungsrat legt gemäss § 3 lit. a des Einführungsgesetzes zum Bundesgesetz über die Berufsbildung vom 14. Januar 2008 (EG BBG) fest, für welche Berufe die Berufsfachschulen die schulische Bildung vermitteln, und bestimmt das Einzugsgebiet dieser Schulen unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der Lehrbetriebe. Für die Zuteilung eines Berufes an eine Berufsfachschule hat der Bildungsrat mit Beschluss vom 27. Mai 2013 Entscheidungsgrundlagen nach folgenden Kriterien erlassen: Professionalität und Qualität, Homogenität des Angebots, Erreichbarkeit des Schulstandortes sowie Wirtschaftlichkeit. Sie sollen die Entscheidungsfindung unterstützen betreffend die Errichtung und Schliessung von Schulen, die Zuteilung neuer Berufe, die Verschiebung bestehender Berufe, die Eröffnung und Schliessung von Niveaus und Klassen sowie die Umteilung von Lernenden. Beim Beruf Medizinproduktetechnologin / Medizinproduktetechnologe mit Eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) handelt es sich um einen neuen Beruf. Es gibt entsprechend noch keinen Schulstandort in der Schweiz. Die Bildungsverordnung wird voraussichtlich Anfang 2018 in Kraft gesetzt. Frühster ­Ausbildungsbeginn der dualen Grundbildung ist das Schuljahr 2018/2019.

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2. Erwägungen Die Subkommission Schulorte der Schweizerischen Berufsbildungsämter-Konferenz (SBBK) erachtet vorderhand einen Schulstandort in der Deutschschweiz als ausreichend. Ein Standort an zentraler Lage ist daher sinnvoll. Die hohe Spitaldichte im Raum Zürich und die entsprechend grosse Anzahl möglicher Lehrstellen sprechen für Zürich. Die Subkommission Schulorte der SBBK empfiehlt Zürich als Standort. Die für den Beruf zuständige Organisation der Arbeitswelt (OdA), die OdA Santé, hat zudem beschlossen, die überbetrieblichen Kurse in Zürich durchzuführen. Im Kanton Zürich sind grundsätzlich zwei Standorte möglich: das Zentrum für Ausbildung im Gesundheitswesen Kanton Zürich (ZAG) in Winterthur und das Careum Bildungszentrum für Gesundheitsberufe in Zürich. Dabei liegt der Schwerpunkt des Careum Bildungszentrums auf den medizinisch-technischen Ausbildungen, zu welchen auch die Medizinproduktetechnologie zu zählen ist. Das ZAG ist mit der Zuweisung an das Careum Bildungszentrum einverstanden. Auch der zentrale Standort in der Stadt Zürich spricht für das Careum Bildungszentrum.

Das Careum Bildungszentrum bietet sich in Bezug auf die Kriterien gemäss den Richtlinien zur Berufszuteilung als Standort an: – Professionalität und Qualität, Homogenität des Gesamtangebotes Das Careum Bildungszentrum ist seit 2005 ein Kompetenzzentrum für Berufe im Gesundheitswesen. Die neue 3-jährige Grundbildung Medizinproduktetechnologin / Medizinproduktetechnologe EFZ gehört zu dieser Branche. Synergien in Bezug auf Fachwissen und Infrastruktur können sowohl zur beruflichen Grundbildung Fachperson Gesundheit EFZ als auch zu den Bildungsgängen höhere Fachschulen (HF) im medizinisch-technischen und medizinisch-therapeutischen (MTT) Bereich genutzt werden. Die Bildungsinhalte des neuen Berufes sind erst im Entwurf definiert. Neben Lehrpersonen aus dem Beruf Fachperson Gesundheit EFZ und den Bildungsgängen HF im Bereich MTT wird voraussichtlich auch auf Fachpersonen aus dem Berufsfeld Medizinproduktetechnologie zurückgegriffen werden können. Die berufspädagogische Unterstützung wird intern durch Mentoring und Weiterbildung sichergestellt. – Erreichbarkeit des Schulstandortes Zürich liegt verkehrstechnisch zentral und ist auch von Bern, Basel oder St. Gallen in rund einer Stunde erreichbar. Das Careum Bildungszentrum kann mit dem Tram vom Hauptbahnhof in zehn Minuten erreicht werden. – Wirtschaftlichkeit Nach dem Grundsatz der Wirtschaftlichkeit sollten am Standort Parallelklassen geführt werden können. Die OdA Santé schätzt das Mengengerüst auf zwei Klassen pro Lehrjahr, was jedoch als hoch einzustufen ist. Insbesondere in der Aufbauphase muss damit gerechnet werden, dass nur eine Klasse geführt werden kann. Bei einem neuen Beruf sind in Bezug auf die Vorgaben zur Klassengrösse jedoch Abweichungen hinzunehmen. Weiter verlangt der Grundsatz der Wirtschaftlichkeit, dass bereits vorhandene Infrastruktur genutzt werden kann und die Kosten für Ergänzungsinvestitionen minimal gehalten werden können. Diese Anforderungen können – soweit bei einem neuen Beruf möglich – eingehalten werden. Unter Berücksichtigung der aufgeführten Kriterien ist eine Zuweisung an das Careum Bildungszentrum als interkantonaler Schulort für die Deutschschweiz zweckmässig. Der Lehrgang wird voraussichtlich ab Schuljahr 2018/2019 angeboten werden.

Auf Antrag der Bildungsdirektion beschliesst der Bildungsrat: I. Der Beruf Medizinproduktetechnologin / Medizinproduktetechnologe EFZ wird auf Beginn des Schuljahres 2018/2019 dem Careum Bildungszentrum für Gesundheitsberufe Zürich zugewiesen. II. Das Mittelschul- und Berufsbildungsamt wird beauftragt, die Massnahmen für die Umsetzung in die Wege zu leiten.

Bildungsratsbeschluss vom 19. September 2016

Volksschule. Neubeurteilung der Lehrmittelsituation im Fachbereich Englisch 1. Ausgangslage Am 26. November 2012 entschied der Bildungsrat (BRB 42/2012), das Alternativobligatorium der Lehrmittel auf allen Stufen im Fachbereich Englisch festzulegen. Neben den drei damals bereits obligatorischen Englischlehrmitteln des Lehrmittelverlages Zürich «First Choice» (Unterstufe), «Explorers» (Mittelstufe) und «Voices» (Sekundarstufe I) konnten ab Schuljahr 2013/14 auch folgende Lehrmittel unterrichtsleitend eingesetzt werden:


2.1. Kennzahlen An der Online-Befragung nahmen insgesamt 729 Lehrpersonen teil. Davon unterrichten 236 Lehrpersonen auf der Unterstufe, 274 auf der Mittelstufe und 219 auf der Sekundarstufe I im Kanton Zürich. Auf der Primarstufe verwenden über 62 Prozent der Lehrpersonen «Young World». Diejenigen Lehrpersonen, die mit «Explorers» unterrichten, machen einen relativ kleinen Teil von 15 Prozent aus. 22 Prozent der Lehrpersonen geben an, «First Choice» einzusetzen. Aufgeteilt auf die Unter- und Mittelstufe zeigt sich, dass 50 Prozent der Unterstufenlehrkräfte mit «First Choice» und 48 Prozent mit «Young World» unterrichten. Auf der Mittelstufe verwenden 27 Prozent «Explorers» und 72 Prozent «Young World». Auf der Sekundarstufe I unterrichten 52 Prozent der Lehrpersonen eine Niveau-A-Klasse, 41 Prozent eine Niveau-B-Klasse und knapp 7 Prozent eine Niveau-C-Klasse. 31,9 Prozent der Englischlehrpersonen, die an der Umfrage teilgenommenen haben, arbeiten mit «Voices», ebenfalls 31,9 Prozent mit «English plus», weitere 22,7 Prozent mit «Voices Basic» und 13,4 Prozent mit dem Lehrmittel «New Inspiration». 8 von 14 Niveau-C-Lehrpersonen, welche an der Befragung teilgenommenen haben, geben an, mit «Voices Basic» zu arbeiten. In gewissen Klassen werden «Voices» und «Voices Basic» von der Lehrperson parallel im Unterricht eingesetzt. Die leistungsstärkeren Schülerinnen und Schüler arbeiten mit «Voices», die leistungsschwächeren mit «Voices Basic». 2.2. Resultate der Erhebung a) Handhabung und Nutzung der Lehrmittel Ein Teil der Lehrpersonen wünschen sich ein strukturiertes Lehrmittel mit klar definierten Inhalten, andere wünschen sich mehr Freiheiten. Die Stofffülle soll tendenziell reduziert, das Material zum Üben, Repetieren und Vertiefen hingegen ausgebaut werden. Dies muss nicht zwingend innerhalb des Lehrmit-

b) Didaktik Die Englischlehrmittel sind auf allgemeindidaktische Aspekte wie unterschiedliche Lehr- und Lernformen oder die Orientierung an handlungs- und aufgabenorientiertem Unterricht ausgerichtet. Zudem bieten die Verlage zu den Lehrmitteln passende Leistungstests an, sogenannte Assessment Packs, oder stellen Materialien zur formativen Überprüfung zur Verfügung. Die Lehrpersonen wünschen sich hier ein breiteres Angebot an Tests, sowohl leistungsdifferenziert als auch mehrfach für dasselbe Leistungsniveau einsetzbar. Divergent diskutiert wurde die Frage, ob solche Tests digital veränderbar sein sollten oder nicht. Vor allem die Fachdidaktikerinnen und Fachdidaktiker weisen darauf hin, dass die Erstellung von kompetenzorientierten Tests hohe Anforderungen an Lehrpersonen stellt, welche diese teilweise nicht einlösen können. Vorgegebene standardisierte Tests könnten diese Problematik entschärfen. Die Lehrpersonen wünschen sich hingegen die Möglichkeit der eigenständigen Anpassung der Tests wie auch der Materialien. Die Dokumentation des Lernprozesses und das schriftliche Festhalten des individuellen Lernstands werden aufgrund der Kompetenzorientierung zunehmend wichtiger. Ein modernes Lehrmittel umfasst Elemente, welche die Lehrpersonen hinsichtlich der kompetenzorientierten Beurteilung des Lernstandes unterstützt. In den einzelnen Lehrmitteln ist dieser Aspekt zum jetzigen Zeitpunkt unterschiedlich gewichtet. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Selbständigkeit der Schülerinnen und Schüler, die mit dem Lehrmittel beispielsweise mit Lernstrategien unterstützt oder aber auch grundsätzlich vermittelt werden soll. Die Lehrpersonen wünschen ein übersichtliches und in der Handhabung einfaches Lehrmittel, das ihnen wie auch den Schülerinnen und Schülern schnell vertraut ist. Ein Lehrmittel soll nicht aus zu vielen einzelnen Lehrwerkteilen bestehen. Die

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2. Bericht «Neubeurteilung des Alternativobligatoriums und Bericht über das weitere Vorgehen im Fachbereich Englisch im Kanton Zürich» im Überblick

tels sein, sondern sollte den Lehrpersonen digital (oder online) zur Verfügung stehen und wenn möglich anpassbar sein. Lehrpersonen auf der Primarstufe wünschen sich mehr Material oder Hinweise zu einem spielerischen Sprachenlernen. Ein gedrucktes Lehrmittel soll laut dem Bericht durch digital vorhandenes Material und mit Hinweisen auf weitere Websites ergänzt werden. Es hat einfach in der Handhabung zu sein und zur selbständigen Nutzung durch die Schülerinnen und Schüler beizutragen. Es wird als sinnvoll erachtet, ein Lehrmittel auf wenige Lehrwerkteile einzuschränken und mit flexiblen Materia­ lien (Klassenlektüre, Vertiefungslektüre, Online-Material, Links auf Hörtexte usw.) zu ergänzen, die für die Lehrperson und ­teilweise auch für die Schülerinnen und Schüler zur Verfügung stehen. Grundsätzlich ist die Motivation der Schülerinnen und Schüler, Englisch zu lernen, unabhängig vom Lehrmittel hoch. Diese positive Voraussetzung sollte genutzt werden. Das Lehrmittelangebot auf der Unterstufe ist für die Lehrpersonen nicht befriedigend. Für den Englischunterricht in der 2. Klasse steht den Lehrpersonen nur «First Choice» zur Auswahl. «Young World» beginnt erst ab der 3. Klasse. Einige Lehrpersonen geben an, dass sie in der 2. Klasse mit «First Choice» starten und in der 3. Klasse auf «Young World» wechseln, da ihnen Anforderungen und Niveau im Lehrmittel «First Choice» zu hoch scheinen. Für die Mittelstufe stehen die beiden Lehrmittel «Explorers» und «Young World» zur Auswahl. Eine Veränderung dieser Lehrmittelsituation erachtet der Bericht kurzfristig für nicht zwingend notwendig. Das Alternativobligatorium hat sich gemäss Einschätzung der Lehrpersonen bewährt. Für altersdurchmischte Klassen stellt der Sprachenunterricht eine grosse Herausforderung dar. Neue Lehrmittel sollten diesen Umständen vermehrt Rechnung tragen. Für die Sekundarstufe I stehen vier unterschiedliche Lehrmittel im Fachbereich Englisch zur Verfügung. Die Lehrpersonen sind gegenwärtig mit dem Lehrmittel, das sie im Unterricht einsetzen, zufrieden. Das zeigt, dass die Lehrpersonen bei den Lehrmitteln unterschiedliche Präferenzen haben.

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Auf der Unter- und Mittelstufe «Young World» und auf der Sekundarstufe I «New Inspiration» oder «English Plus». Das Alternativobligatorium ist befristet bis Ende Schuljahr 2021/22. In demselben Bildungsratsbeschluss aus dem Jahre 2012 beauftragte der Bildungsrat das Volksschulamt, im Schuljahr 2015/16 eine Neubeurteilung der Lehrmittelsituation im Fach Englisch zu präsentieren. Im Sommer 2015 beauftragte das Volksschulamt die Pädagogische Hochschule St.Gallen (PHSG), Institut Bildungsevaluation, Entwicklung und Beratung, einen Bericht mit dem Titel «Neubeurteilung des Alternativobligatoriums und Bericht über das weitere Vorgehen im Fachbereich Englisch im Kanton Zürich» vorzulegen. Im Januar 2016 wurde dieser dem Volksschulamt termingerecht übergeben. Der Bericht erläutert, welche Lehrmittel im Englischunterricht durch die Lehrpersonen im Kanton Zürich eingesetzt werden und worin deren Stärken und Schwächen liegen. Anhand fachlicher und didaktischer Kriterien wurden mögliche Trends in der Lehrmittelentwicklung aufgezeigt. Empfehlungen, ob die bestehenden Lehrmittel des Lehrmittelverlags Zürich ergänzt oder überarbeitet oder aber neue Lehrmittel entwickelt werden sollen, runden den Bericht ab. Eine umfassende Betrachtungsweise kombinierte quantitative Daten (Online-Fragebogen) und qualitative Elemente (offene Fragestellungen im Fragebogen und Gruppeninterviews). Die Erfahrungen der Lehrpersonen mit den Englischlehrmitteln im Unterricht sowie das Fachwissen der Fachdidaktikerinnen und Fachdidaktiker wurden miteinander in Verbindung gebracht. An der Erhebung (online) beteiligten sich 729 Lehrpersonen, womit die Ergebnisse breit abgestützt sind.


einzelnen Teile sollen in der Strukturierung klar und die Bezüge untereinander ersichtlich sein. Dazu gehört, dass die Arbeits­ aufträge von den Schülerinnen und Schülern verstanden und mehrheitlich selbstständig ausgeführt werden können. Lehrerzentrierte Einführungen oder Aufgaben rhythmisieren den Unterricht, hemmen im Gegenzug aber die individuelle Arbeit der einzelnen Schülerinnen und Schüler.

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c) Fremdsprachendidaktik Der Paradigmenwechsel von dem an der klassischen Grammatik orientierten Fremdsprachenunterricht (Grammatikcurriculum) zu einem aufgaben- und inhaltorientierten Sprachenlernen ist in der Volksschule weit fortgeschritten. Die Lehrmittel haben diesen Ansatz des neuen Sprachenlernens aufgenommen, die Lehrpersonen wurden entsprechend aus- und weitergebildet. Laut der Rückmeldung der Lehrpersonen wird den Forderungen der Mehrsprachigkeit noch zu wenig Rechnung getragen. So kommen die Verknüpfungen mit anderen Fremdsprachen, die Nutzung von Synergien mit anderen Sprachfächern oder die Berücksichtigung der im Klassenzimmer vorhandenen Sprachenvielfalt tendenziell zu kurz. Die Forderung des kompetenzorientierten Lernens, die der Lehrplan 21 vertritt, bedarf einer Dokumentation des Lernprozesses. Die eingesetzten Lehrmittel sind unterschiedlich darauf ausgerichtet. Nach Aussage aus der Fachdidaktik gilt es, sinnvolle Schwerpunkte zu setzen, um die Komplexität des Lehrmittels eingrenzen zu können. d) Differenzierung Obwohl in den einzelnen Lehrmitteln bereits auf Differenzierungsmöglichkeiten hingewiesen wird und Aufgaben und Übungen nach Leistungsniveau gekennzeichnet sind, bleibt das Bedürfnis der Lehrpersonen in diesem Bereich sehr hoch. Hier ist Handlungsbedarf angesagt. Alle Lehrmittel (ausgenommen «English Plus») haben in diesem Bereich Entwicklungsbedarf. Die zunehmende Unterrichtsform des altersdurchmischten Lernens auf der Primarstufe verschärft diese Situation zusätzlich. Die Lehrpersonen wünschen sich mehr vertiefendes Material, mit leistungsdifferenzierten und vertiefenden Aufgaben für stärkere Schülerinnen und Schüler, die daran längere Zeit selbständig arbeiten können. Interessant wäre etwa passende Literatur zu den im Lehrmittel bearbeiteten Themen. Auch Instrumente, mit denen die Schülerinnen und Schüler ihren individuellen Lernstand ermitteln können, und daran anknüpfende Arbeitsvorschläge, um an den individuellen Stärken und Schwächen arbeiten zu können, wären aus Lehrersicht eine wichtige Ergänzung des Lehrmittels. Die Entwicklung von «Voices Basic» als schlankere und einfachere Version des Lehrmittels «Voices» für tiefere Leistungsniveaus auf der Sekundarstufe I wird von den Lehrpersonen geschätzt. Die gleichzeitige Verwendung beider Lehrmittel in einer leistungsdurchmischten Klasse ist jedoch sehr schwierig. Die beiden Lehrmittel sind inhaltlich und zeitlich zu wenig aufeinander abgestimmt, um ein paralleles Unterrichten zu ermöglichen. Unterschiedliche Leistungsniveaus sollten nicht an unterschiedlichen Lehrmitteln erkennbar sein. Dies gilt nicht nur für Leistungsniveaus innerhalb einer Klasse, sondern auch für niveaudifferenzierte Klassenzüge. Für die Fachdidaktik bietet die Orientierung an Kompetenzen zwar eine gute Möglichkeit der Differenzierung, doch sind die Lehrpersonen noch zu wenig vertraut damit. Sie benötigen hier Unterstützung, vor allem durch die Lehrmittel, aber auch durch gute Aus- und Weiterbildung. Dies wird umso wichtiger, je mehr Lehrpersonen im Unterrichtsteam involviert sind, in welchem Absprachen und differenziertes Arbeiten der Schülerinnen und Schüler unkompliziert und für alle übersichtlich gestaltet und organisiert werden müssen. e) Medieneinsatz Die Ausstattung der Unterrichtszimmer mit digitalen Medien ist im Kanton Zürich sehr unterschiedlich. Während auf der Pri-

marstufe die Klassenzimmer meist mit wenigen Computern respektive Notebooks ausgestattet sind, ist der zentrale Computerraum auf der Sekundarstufe I vorherrschend. Dieser lässt sich zwar von allen Lernenden einer Klasse gleichzeitig nutzen, nicht aber von mehreren Klassen gleichzeitig. Er kann von Schülerinnen und Schülern auch nicht für individuelles Arbeiten genutzt werden. Es fehlt zudem oft an Beamern, die einen einfachen Einsatz digitaler Medien für die ganze Klasse erleichtern würden. Zwar wird es als wichtig erachtet, dass passende Hörtexte in verschiedenen Leistungsniveaus das Lehrmittel ergänzen, doch gehören Audio-CDs und DVDs bereits einer veralteten Technologie an; Notebooks verfügen heutzutage kaum noch über entsprechende Laufwerke. Dagegen gewinnt das Internet für das Sprachenlernen zunehmend an Bedeutung. Hörtexte, Videos, Filme und Interviews stehen immer mehr online zur Verfügung. Aktuelle Websites mit Hinweisen, Links, Materialien und so weiter ergänzen das gedruckte Lehrmittel. Dies grenzt den Suchaufwand der Lehrpersonen ein. Auch auf die individuelle Mediennutzung der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrpersonen haben die meisten Verlage durch das Angebot verschiedener Medien bereits reagiert. So gibt es etwa Apps zum Lernen des Wortschatzes oder Web-Plattformen mit Informationen und Material für die Lehrpersonen. Das Lernen von Fremdsprachen mit digitalen Medien wird heute vor allem von den einzelnen Schülerinnen und Schülern ausserhalb des Unterrichts oder zur Differenzierung – zum individuellen Lernen – genutzt. Eine systematische Nutzung digitaler Medien für den Sprachenunterricht ist aufgrund der heterogenen Ausstattung der Schulzimmer mit Computern oder Tablets sehr schwierig. Der Einsatz von gedruckten Unterrichtsmaterialien im Sprachenunterricht bleibt zentral, sie sind aus dem Unterricht nicht wegzudenken. Für ein zukünftiges Lehrmittel hingegen kann eine digitale Version neben der Printausgabe durchaus eine sinnvolle Option sein. Für Lehrwerkteile wie beispielsweise den Lehrerkommentar, der nicht täglich im Unterricht eingesetzt werden muss, könnte eine digitale Version sogar ausreichen. Hinweise, zusätzliches Material für die Vertiefung und weiterführende Ideen könnten direkt verlinkt werden. f) Schnittstellen – Lehrplankompatibilität Die Schnittstellenfrage innerhalb der Volksschule wird durch das Alternativobligatorium zwar verschärft, jedoch von den Lehrpersonen nicht als Problem erachtet. Die Lehrmittel aus­ serhalb der Reihe des Lehrmittelverlags Zürich («First Choice», «Explorers», «Voices» und «Voices Basic») bauen nicht aufeinander auf beziehungsweise nehmen nicht Bezug aufeinander. Die Lehrpersonen schätzen die Freiheit der Wahl des Lehrmittels wichtiger ein als einen fliessenden Übergang, der mit einem einheitlichen Lehrmittel besser gewährleistet werden könnte. Die Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I hingegen fühlen sich unsicher, was den Übertritt in weiterführende Schulen (Sekundarstufe II) anbelangt. Die Orientierung an Pflichtstoff ist für sie wichtiger als den Primarlehrpersonen. Noch nicht alle Lehrpersonen fühlen sich sicher darin, Teile des Lehrmittels weg­ zulassen und den Stoff für ihre Schülerinnen und Schüler aus dem Angebot im Lehrmittel auszuwählen. Auch die Lehrplan­ kompatibilität wird unabhängig vom Lehrmittel als hoch e­ingeschätzt. Während dieser Aspekt in der Diskussion mit den Fachdidaktikerinnen und Fachdidaktikern als zentraler Faktor beurteilt wird, ist dies für die Lehrpersonen zweitrangig. Durch die Freigabe der Lehrmittel durch den Bildungsrat gehen die Lehrpersonen davon aus, dass diese Passung gegeben ist. Um die Übergänge bei einer Aufrechthaltung des Alternativ­ obligatoriums im Fachbereich Englisch zu vereinfachen, könnte eine Übersicht (Print oder online) über die entsprechenden Kompetenzen sinnvoll sein, welche die Schülerinnen und Schüler beim Stufenübertritt von der Primar- auf die Sekundarstufe I beziehungsweise von der Sekundarstufe I auf die Sekundarstufe II erreicht haben sollten. Diese Übersicht könnte als Konkretisie-


Der Bericht zeigt auf, dass die Lehrmittel einfach in der Handhabung und weniger komplex sein müssten und die Selbständigkeit der Schülerinnen und Schüler unterstützen sollten (vor allem Orientierung, Hervorhebung von Regeln, Strategien und Merksätzen, Differenzierung). Der Einsatz von gedruckten Lehrmitteln wird im Unterricht weiterhin als zentral erachtet, doch sollen sie durch ein digitales Angebot ergänzt werden. Das Lehrmittelangebot für die Unterstufe bedarf im Rahmen der Einführung des Lehrplans 21 (Beginn des Englischunterrichts in der 2. oder 3. Klasse) einer Klärung. Das Lehrmittel­ angebot für die Mittelstufe mit den beiden Lehrmitteln «Explorers» und «Young World» kann belassen werden. Die Lehrmittelsituation auf der Sekundarstufe I ist deutlich komplexer als auf der Primarstufe. Der Einsatz von nicht adaptierten Lehrmitteln aus dem englischsprachigen Raum wird von der Fachdidaktik kritisch hinterfragt. Einstweilen ist es sinnvoll, am Alternativobligatorium festzuhalten, um den situativen Bedingungen in den einzelnen Schulgemeinden und Schuleinheiten wie auch den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden. Längerfristig ist eine Überarbeitung der Lehrmittelreihe im Fachbereich Englisch sinnvoll (2022/23). Unter Berücksichtigung der oben erwähnten Aspekte sollten von der 3. bis 9. Klasse Lehrmittel zur Verfügung gestellt werden, die aufeinander aufbauen und den spezifischen Schweizer Kontext (Lehrplan, Mehrsprachigkeit usw.) berücksichtigen. In Zusammenhang mit der Schaffung neuer Lehrmittel ist zu prüfen, ob sie einem Obligatorium unterstellt werden sollen und das Alternativobligatorium aufgehoben werden kann. In einem neuen Lehrmittel sollte der inneren (organisatorischen) und äusseren (didaktisch-methodischen) Differenzierung vermehrt Rechnung getragen werden. Die Optimierung der Differenzierungsmöglichkeiten dient auch der Effizienz in einem Unterrichts- bzw. Lehrerteam. Im Sinne der Kompetenz­ orientierung sollte sich ein neues Lehrmittel grundsätzlich an den Grundansprüchen (Lehrplan 21) orientieren. Bei der Entstehung eines neuen Lehrmittels sollten die Lehrpersonen möglichst einbezogen werden. Um eine grösstmögliche Akzeptanz zu erhalten, ist die produktebezogene Mitwirkung von Lehrpersonen in allen Phasen der Entwicklung des Lehrmittels zu gewährleisten (nach BRB 29/2014). So sind Lehrpersonen etwa in Hearings zum Konzept, in Begleitgruppen oder für Erprobungen beizuziehen.

III. Der Bericht «Neubeurteilung des Alternativobligatoriums und Bericht über das weitere Vorgehen im Fachbereich Englisch im Kanton Zürich» wird zur Kenntnis genommen. IV. Das Volksschulamt erstellt auf der Grundlage des Berichts (s. Ziffer I.) in Absprache mit dem Lehrmittelverlag Zürich einen Anforderungskatalog für den Fachbereich Englisch über alle drei Zyklen hinweg für die Zeit ab dem Schuljahr 2022/23. Das Ergebnis wird dem Bildungsrat im 3. Quartal 2017 vorgelegt. V. Der Lehrmittelverlag erarbeitet auf der Grundlage des Berichts (s. Ziffer I.) und des Anforderungskatalogs (s. Ziffer II.) unter Einbezug des Volksschulamtes einen Plan für die Lehrmittel im Fachbereich Englisch. Der Plan soll eine erste Schätzung der Erstellungs- und der Folgekosten auf der Ebene des Kantons und der Gemeinden enthalten. Das Ergebnis wird dem Bildungsrat 1. Quartal 2018 vorgelegt.

Bildungsratsbeschluss vom 19. September 2016

Volksschule. «Lehrmittelpolitik des Kantons Zürich». Überprüfung der Zweckmässigkeit 1. Ausgangslage Der Bildungsrat nahm am 3. September 2012 den Schlussbericht des Projekts «Lehrmittelpolitik des Kantons Zürich» vom 16. Mai 2012 zur Kenntnis und beauftragte die Bildungsdirektion mit entsprechenden Massnahmen zur Umsetzung (BRB 35/2012). Im Beschlussdispositiv wird die Bildungsdirektion beauftragt, die Zweckmässigkeit der neu geregelten Lehrmittelwahl an der Zürcher Volksschule vier Jahre nach der Umsetzung zu prüfen und dem Bildungsrat zu den Ergebnissen Bericht zu erstatten.

2. Rückblick Der Bildungsrat beauftragte am 23. Februar 2009 die Bildungsdirektion mit der Durchführung des Projekts «Lehrmittelpolitik des Kantons Zürich» (BRB 6/2009). Leitendes Ziel des Projekts war die Überprüfung und Optimierung des kantonalen Lehrmittelwesens. Im gleichen Beschluss wurde eine Projektorganisation festgelegt und eine Begleitkommission eingesetzt, in der alle massgebenden Institutionen und Organisationen im Lehrmittelbereich vertreten waren. Am 15. Februar 2010 nahm der Bildungsrat den Zwischen­ bericht «Lehrmittelpolitik des Kantons Zürich. Teilprojekt 1: Leit­ linien zur Lehrmittelpolitik des Kantons Zürich» zur Kenntnis und bestätigte die in zehn Leitsätzen formulierte Stossrichtung der kantonalen Lehrmittelpolitik. Er sprach sich dafür aus, die kantonale Lehrmittelhoheit zu wahren, am Lehrmittelobligatorium festzuhalten, die Praxistauglichkeit der Lehrmittel zu stärken, die Mitwirkung der Lehrpersonen zu verbessern und die Organisation des kantonalen Lehrmittelwesens weiterzuentwickeln. Am 24. Januar 2011 beschloss der Bildungsrat aufgrund des Kurzberichts «Teilprojekt 1, Auftrag 1.2: Neues Modell zur Regelung der Lehrmittelwahl an der Zürcher Volksschule» ein Lehrmittelobligatorium in den Fächern Deutsch, Englisch, Französisch, Mathematik sowie für Religion und Kultur. 2014 wurde auch ein Lehrmittelobligatorium für Natur und Technik beschlossen (BRB 12/2014). In allen anderen Fachbereichen gilt die freie Lehrmittelwahl auf der Ebene Schule bzw. Schulgemeinde. Der Lehrmittelstatus «obligatorisch» blieb bestehen, die Lehrmittelstatus «provisorisch-obligatorisch» und «zugelassen» wurden aufgehoben. Weiterhin wurde festgehalten, dass alle Lehrmittel, die an der Volksschule des Kantons Zürich eingesetzt werden, die grundlegenden Qualitätsansprüche an Lehrmittel erfüllen müssen.

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3. Fazit

Auf Antrag der Bildungsdirektion beschliesst der Bildungsrat:

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rung des Lehrplans gesehen und unabhängig von einem Lehrmittel eingesetzt werden (vgl. Europäisches Sprachenportfolio/ Sprachenpass 1). Die Kompetenzorientierung des Lehrplans dürfte wesentlich dazu beitragen, dass bei einem Übertritt keine falschen Erwartungen entstehen. Die Mehrheit der Lehrpersonen wünscht, dass das Alternativobligatorium im Fachbereich Englisch erhalten bleibt. Ihrer Meinung nach soll mehr in eine gute Aus- und Weiterbildung der Lehrpersonen investiert werden. In die gleiche Richtung gehen die Empfehlungen der Fachdidaktikerinnen und Fachdidaktiker. Die Weiterbildungskultur im Volksschulwesen sollte vermehrt gestärkt werden. Aus ihrer Sicht ist jedoch ein Lehrmittel, das auf den Schweizer Kontext zugeschnitten ist, ein grosses Anliegen. Zusammenfassend soll hinsichtlich eines qualitativ hochstehenden und differenzierenden Englischunterrichts das Alternativobligatorium einerseits weiterhin gültig sein. Andererseits ist die Empfehlung gerechtfertigt, längerfristig eine Englischlehrmittelreihe zu entwickeln, die auf den spezifischen Kontext der Schweiz (bspw. in Bezug auf Mehrsprachigkeit, Unterrichtsstrukturen, Schnittstellen, Beurteilungskultur etc.) zugeschnitten ist. Bedingung ist aber, dass das Lehrmittel von den Lehrpersonen auch als praxistauglich erachtet wird.


Der Bildungsrat nahm am 3. September 2012 den Schlussbericht des Projekts «Lehrmittelpolitik des Kantons Zürich» vom 16. Mai 2012 zur Kenntnis und beauftragte die Bildungsdirektion mit der Umsetzung der entsprechenden Massnahmen (BRB 35/2012). Am 26. November 2012 beschloss der Bildungsrat, im Fachbereich Englisch an der Volksschule ab Beginn des Schuljahres 2013/2014 ein Alternativobligatorium (AO) einzuführen (BRB 42/2012). Eines der alternativ-obligatorischen Lehrmittel muss seitdem unterrichtsleitend eingesetzt werden. Das AO ist befristet bis Ende Schuljahr 2021/22. Am 17. März 2014 (BRB 6/2014) legte das Volksschulamt einen Zwischenbericht zu den Umsetzungsarbeiten im Rahmen der neuen Lehrmittelpolitik vor mit den entsprechenden Dokumenten für das Schulfeld: die zehn Leitsätze zur Lehrmittelpolitik, die grundlegenden Qualitätsansprüche an Lehrmittel, die Verfahren zur Erarbeitung von erweiterten Qualitätsansprüchen und das Konzept für die Bedarfsanalyse und den Anforderungskatalog. Am 20. August 2014 beschloss der Regierungsrat die neue Lehrmittelverordnung für die Volksschule (LS 412.14) in Kraft zu setzen. Sie regelt unter anderem auch die Zusammensetzung und die Aufgaben der Kantonalen Lehrmittelkommission (KLK). Am 1. Juni 2015 nominierte der Bildungsrat die Mitglieder der KLK und setzte sie für die Legislatur 2015 bis 2019 ein (BRB 29/2015). Am 8. September 2014 nahm der Bildungsrat die Konzepte «Begutachtung obligatorischer Lehrmittel durch die Delegiertenversammlung der Lehrpersonenkonferenz der Volksschule» (LKV) und «Konzept für die produktbezogene Lehrermitwirkung» (BRB 29/2014 & BRB 30/2014) des kantonalen Lehrmittelverlags Zürich zur Kenntnis. Am 2. Februar 2015 nahm der Bildungsrat das Rahmenkonzept «Produktbezogene Lehrmitteleinführung» des Lehrmittelverlages zur Kenntnis (BRB 3/2015). Es bildet heute die Grundlage für die Einführung neuer obligatorischer Lehrmittel.

b) Strategieplan Der Bildungsrat hat in den vergangenen Jahren keinen eigentlichen Strategieplan formell beschlossen. Die Strategie ist aber dennoch sichtbar: Der Lehrmittelverlag publiziert seit 2015 seine Lehrmittelagenda auf seiner Homepage. Diese zeigt auf, welche obligatorischen und nicht-obligatorischen Lehrmittel in welchen Fachbereichen entwickelt werden oder geplant sind. Zudem spiegelt der jeweilige Anforderungskatalog im Bildungsratsbeschluss die strategischen Elemente. Der Bildungsrat möge sich künftig jährlich mit der Lehrmittelagenda und der Strategieausrichtung auseinandersetzen. c) Lehrmitteleinführung Der Praxistest mit dem neuen Französischlehrmittel «dis donc!» hat gezeigt, dass eine produktbezogene Lehrmitteleinführung von einer fachdidaktischen Lehrmitteleinführung nicht zu ­trennen ist. Ein Zusammenspiel beider Elemente ist an Infor­ mationsveranstaltungen unumgänglich. Das Schulfeld beziehungsweise die Lehrpersonen möchten eine Weiterbildung, an der ihnen alle Aspekte vermittelt werden. Dies wurde mit der Lehrmitteleinführung zu «dis donc!» erkannt und praxistauglich angepasst. Die Lehrmitteleinführung soll zukünftig sowohl fachdidaktische als auch produktbezogene Aspekte und Formate umfassen und in enger Kooperation zwischen Volksschulamt und Lehrmittelverlag durchgeführt werden. Die Weiterbildungen und die Lehrmitteleinführungen sollten mehrheitlich von der PH Zürich angeboten und durchgeführt werden. d) Konzepte Nach dem Bildungsratsbeschluss zum Anforderungskatalog legt der Verlag dem Bildungsrat ein Entwicklungskonzept mit einer inhaltlichen Feinplanung vor. Vorgängig holt er dazu jeweils Rückmeldungen aus dem Schulfeld, des Volksschulamts und der KLK ein. Dieses Vorgehen soll beibehalten werden.

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Schulblatt Kanton Zürich 6/2016  Amtliches

3. Berichterstattung und Erwägungen Die neue Lehrmittelpolitik betrifft zwar einzig die obligatorischen Lehrmittel, doch auch bei den nicht-obligatorischen Lehrmitteln hält sich der Lehrmittelverlag weitgehend an die von der Lehrmittelpolitik vorgegebenen Prozesse und Vorgaben. Die Zusammenarbeit zwischen dem Volksschulamt und dem Lehrmittelverlag funktioniert gut und hat sich etabliert. Der Beizug der Kantonalen Lehrmittelkommission (KLK) bei den obligatorischen wie auch bei den nicht-obligatorischen Lehrmitteln hat sich bewährt. Es ist jedoch nicht von der Hand zu weisen, dass die Prozesse der neuen Lehrmittelpolitik für den Lehrmittelverlag in verschiedenen Bereichen einen Mehraufwand, aber auch eine Optimierung mit sich bringen. Dies gilt einerseits für Konsultationen von Ämtern, Behörden, Verbänden und anderen Stakeholdern wie auch für die Erstellung von Konzepten, Präsentationen und Vorlagen und die Lehrmitteleinführung. Damit verbunden sind teilweise Mehrkosten und eine Verlängerung von gewissen Phasen der Lehrmittelentwicklung. Andererseits konnte die Akzeptanz der unter diesen Rahmenbedingungen entwickelten Lehrmittel deutlich gesteigert werden.

e) Konzept für die Bedarfsanalyse bzw. Anforderungskatalog Im Hinblick auf die Implementierung des Lehrplans 21 wurde eine vollumfängliche Bedarfsanalyse durchgeführt. In der Folge wurden die jeweiligen Anforderungskataloge für zukünftige Lehrmittel erarbeitet, in der KLK breit beraten und angepasst. Das bedeutet, dass seit 2012 der Anforderungskatalog zu jeder Bildungsratsvorlage die Bedarfsanalyse ersetzt hat. Bei der Bedarfsabklärung handelt es sich um einen laufenden Prozess. Dieses Vorgehen hat sich in der Praxis bewährt.

Im Detail sehen die Rückmeldungen und Optimierungsvorschläge zu den wichtigsten Themen der Lehrmittelpolitik im obligatorischen Fachbereich wie folgt aus: a) Strategisches Controlling und Auftragscontrolling Das Volksschulamt hat in den neuen Projekten für obligatorische Lehrmittel des Lehrmittelverlages Einsitz in der jeweiligen Steuergruppe («dis donc!», Natur und Technik, DaZ etc.) und wird oft auch bei den nicht-obligatorischen Lehrmitteln beigezogen. In diesen Gremien nimmt es das strategische wie auch das Auftragscontrolling wahr und ist informiert über die aktuellsten Entwicklungen. Der Lehrmittelverlag stellt auch sonst sicher, dass das Volksschulamt regelmässig über den Stand der Projekte informiert wird.

g) Begutachtungsprozess Beim Begutachtungsprozess durch die Lehrpersonenkonferenz der Volksschule (LKV) fehlt der Einbezug der KLK. Die Vorlage über mögliche Massnahmen soll künftig vom Lehrmittelverlag nach Rücksprache mit dem Volksschulamt zuerst der KLK und danach dem Bildungsrat vorgelegt werden. Dieser beauftragt den Lehrmittelverlag mit der Ausführung. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass alle Beteiligten in den Prozess involviert sind.

f) Lehrmittelfreigabe durch den Bildungsrat Das Vorgehen und der Inhalt für die Lehrmittelfreigabe durch den Bildungsrat als Auftraggeber sollte bezüglich Zeitpunkt präzisiert und Ausstattung (Lehrmittelteile) quantifiziert werden. Dabei geht es insbesondere um Beschlüsse zu Lehrmitteln im Übergang von der Sekundarstufe I zur Sekundarstufe II. Es ist sicherzustellen, dass mit den freigegebenen Lehrmitteln der Anschluss der Schülerinnen und Schüler an die nächste Stufe gewährleistet wird.

h) Produktbezogene Mitwirkung der Lehrerschaft Die Mitwirkung von Lehrpersonen aufgrund ihrer beruflichen Qualifikation in den verschiedenen Phasen der Lehrmittel­ entwicklung in unterschiedlichen Rollen hat sich bewährt. Sie


I. Die Berichterstattung «Lehrmittelpolitik des Kantons Zürich» wird zur Kenntnis genommen. II. Das Volksschulamt wird beauftragt, die Optimierungsvorschläge unter Punkt 3 «Berichterstattung und Erwägungen» in Absprache mit dem Lehrmittelverlag Zürich und unter Einbezug von Interessenvertretungen aus dem Schulfeld bis Frühling 2017 zu konkretisieren und dem Bildungsrat vorzulegen.

Bildungsratsbeschluss vom 19. September 2016

Volksschule. Bildungsrätliche Begleitkommission Schulversuch Fokus Starke Lernbeziehungen, Ersatzwahl für die Dauer des Schulversuchs bis 2019 A. Ausgangslage Mit Beschluss vom 27. Mai 2013 (BRB18/2013) setzte der Bildungsrat für die Dauer des Schulversuchs Fokus Starke Lernbeziehungen von 2013 bis 2019 eine bildungsrätliche Begleitkommission ein. Er legte das Mandat und die institutionelle Zusammensetzung der Begleitkommission Fokus Starke Lernbeziehungen fest und ernannte deren Mitglieder für die Dauer des Schulversuchs. Am 27. April 2015 wählte der Bildungsrat drei neue Mitglieder als Ersatz für zurückgetretene Mitglieder (BRB 14/2015). Damit setzt sich die bildungsrätliche Begleitkommission FSL wie folgt zusammen: – Vertretungen des Bildungsrates: Theo Meier (Vorsitz), Samuel Ramseyer – Vertretung der Pädagogischen Hochschule Zürich: Dr. Luzia Annen – Vertretung des Instituts Unterstrass an der Pädagogischen Hochschule Zürich: Prof. Dr. Jürg Schoch – Vertretung der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik Zürich: Prof. Dr. Josef Steppacher – Vertretung des Verbands Zürcher Schulpräsidien (VZS): Daniel Heuer – Vertretung des Verbands der Schulleiterinnen und Schulleiter des Kantons Zürich (VSLZH): Sandra Altermatt – Vertretung der Lehrpersonenkonferenz der Volksschule (LKV): Gabriella Bazzucchi – Vertretung des Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverbands (ZLV): Kurt Willi – Vertretung des Verbands des Personals öffentlicher Dienste VPOD, Sektion Zürich, Lehrberufe: Eva Torp – Vertretung der Kantonalen Elternmitwirkungsorganisation (KEO): Peter Riesen – Vertretung der Bildungsdirektion, Bildungsplanung: Peter Nussbaum – Vertretung der Bildungsdirektion, Volksschulamt: Martin Wendelspiess – Geschäftsstelle (mit beratender Stimme): Barbara Hartmann, Volksschulamt

B. Ersatznominierung Nach dem Altersrücktritt von Martin Wendelspiess als Amtschef nominiert das Volksschulamt neu Dr. Marion Völger, Amtschefin, für die Begleitkommission.

I. Martin Wendelspiess wird mit Dank für die geleisteten Dienste aus der bildungsrätlichen Begleitkommission Schulversuch Fokus Starke Lernbeziehungen entlassen. II. Auf der Grundlage des Mandats für die bildungsrätliche Begleitkommission Fokus Starke Lernbeziehungen wird für die Dauer des Schulversuchs bis 2019 als neues Mitglied ernannt: Dr. Marion Völger, Volksschulamt

Korrigierte Fassung des Bildungsratsbeschlusses vom 28. Juni 2016

Fächerprofile für konsekutive Master im Studiengang Sekundarstufe I an der Pädagogischen Hochschule Zürich Da sich in der letzten Schulblatt-Ausgabe bei diesem Bildungsratsbeschluss zwei Fehler eingeschlichen haben, drucken wir nachfolgend den Beschluss nochmals ab.

A. Ausgangslage Mit der Änderung des Gesetzes über die Pädagogische Hochschule Zürich PHG, die seit dem 1. März 2016 in Kraft ist, wird neben dem integrierten Studiengang (Bachelor- und Masterstudium) für die Sekundarstufe I ein konsekutiver Masterstudiengang ermöglicht. Gemäss PHG § 9 Abs. 2 bietet die PHZH einen konsekutiven Masterstudiengang an für Inhaberinnen und Inhaber a. eines Bachelorabschlusses für die Primarstufe, b. eines schweizerisch anerkannten Lehrdiploms für die Primarstufe, c. eines Bachelorabschlusses auf Hochschulstufe in Unterrichtsfächern der Volksschule. Gemäss PHG § 17 Abs. 3 legt der Bildungsrat gemäss dem Lehrplan der Volksschule die Fächerkombinationen fest a. für den integrierten Studiengang: vier Unterrichtsfächer, b. für den konsekutiven Masterstudiengang: zwei oder drei Studienfächer. Im Rahmen der Reform des Studiengangs Sekundarstufe I an der Pädagogischen Hochschule Zürich (Reform 17) werden konsekutive Masterstudiengänge entsprechend dem PHG aufgebaut. Der Bildungsrat legte die Fächerkombinationen für den integrierten Studiengang gemäss dem folgenden Schema fest (BRB Nr. 7/2016 vom 7. März 2016): Wahlschritt

Studienfächer

A: 1 Fach

Deutsch Mathematik

B: 1 Fach

Englisch Französisch Natur & Technik

C: 2 Fächer

Musik Bildnerisches Gestalten Wirtschaft, Arbeit, Haushalt Bewegung und Sport Religionen, Kulturen, Ethik Geschichte, Geografie, Politische Bildung (LP 21: Räume, Zeiten, Gesellschaft) Design und Technik (LP 21: Technisches und textiles Gestalten)

Mit dem vorliegenden Antrag sollen nun auch die Fächerkombinationen und die Anzahl Studienfächer für die konsekutiven Masterstudiengänge festgelegt werden. (…) Fächerprofil Die Hochschulleitung der PHZH beantragt, für den konsekutiven Masterstudiengang für Primarlehrpersonen drei Fächer

Schulblatt Kanton Zürich 6/2016  Amtliches

Auf Antrag der Bildungsdirektion beschliesst der Bildungsrat:

Auf Antrag der Bildungsdirektion beschliesst der Bildungsrat:

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werden als konstruktiv-kritische Kundinnen und Kunden, als Praxisexpertinnen und -experten, als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sowie in der Erprobung beigezogen. Je nach Qualifikation wirken sie auch in Konzept- und Autorenteams mit.


festzulegen. Somit wird die maximale Anzahl von Fächern, die gemäss den Richtlinien der EDK möglich ist, ausgeschöpft. Die Lehrberechtigung in drei Fächern ermöglicht einen breiten Einsatz in der Schule und berücksichtigt die typische Fächerbreite der Primarlehrpersonen. Die Studienfächer und Kombinationen richten sich einerseits nach dem integrierten Studiengang Sekundarstufe I der PHZH (BRB Nr. 7/2016) sowie anderseits nach den gemäss Reglement über die Anerkennung von Hochschuldiplomen für Lehrkräfte der Sekundarstufe I zugelassenen Fächern vom­ 29. August 1999 (Sammlung der Rechtsgrundlagen der EDK, 4.2.2.4., Anhang: Liste der zulässigen Fächer, angepasst per 17. März 2016). Im Unterschied zum integrierten Studiengang kann im Wahlschritt C nur ein Fach gewählt werden. Wahlschritt für 3 Fächer

Studienfächer

A: 1 Fach

Deutsch Mathematik

B: 1 Fach

Englisch Französisch* Natur & Technik

C: 1 Fach

Musik Bildnerisches Gestalten Wirtschaft, Arbeit, Haushalt Bewegung und Sport Religionen, Kulturen, Ethik Geschichte, Geografie, Politische Bildung (LP 21: Räume, Zeiten, Gesellschaft) Design und Technik (LP 21: Technisches und textiles Gestalten)

* Im Falle einer Kooperation mit dem Kanton Graubünden sollen im Bereich B bei Bedarf zusätzlich die Fächer Italienisch und Rätoromanisch angeboten werden können (Leistungsvereinbarung zwischen der PHGR und der PHZH).

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Schulblatt Kanton Zürich 6/2016  Amtliches

Bei kleinen Studierendenzahlen können die Kombinationsmöglichkeiten eingeschränkt werden, falls die von der PHZH festgelegte Mindestzahl an Teilnehmerinnen und Teilnehmern nicht erreicht wird. Nach dem erfolgreichen Masterabschluss kann im Rahmen eines Erweiterungsstudiums die Lehrbefähigung für ein weiteres Fach erworben werden (vgl. Richtlinien für die Anerkennung von Lehrbefähigungen für zusätzliche Fächer und zusätzliche Klassenstufe der Vorschul- und Primarstufe sowie für zusätzliche Fächer der Sekundarstufe I vom 28. Oktober 2010, Sammlung der Rechtsgrundlagen der EDK, 4.2.2.4.1.). Im Erweiterungsstudium werden dieselben Fächer angeboten. 2. Konsekutiver Master mit Vorbildung Fach-Bachelor Rahmenbedingungen Mit dem konsekutiven Masterstudiengang mit Vorbildung FachBachelor1 bietet die PHZH ein attraktives Studium an, mit dem in relativ kurzer Zeit ein Lehrdiplom für die Sekundarstufe I ­erworben werden kann. Zugelassen sind Inhaberinnen und Inhaber eines Hochschulabschlusses (Bachelor oder Master FH, Uni, ETH) in mindestens einem Unterrichtsfach. Das Angebot richtet sich insbesondere an die folgenden Personengruppen: – Bachelor Vermittlung von Kunst und Design bzw. Bachelor of Arts Education der ZHdK sowie weitere FH-Abschlüsse im Bereich Kunst und Design – Bachelor in Sportwissenschaften oder Lehrdiplom im Fach Sport – Bachelor in mind. einem Unterrichtsfach wie Deutsch, Geografie, Englisch etc. – Lehrdiplom für Maturitätsschulen in einem oder zwei Fächern (…)

¹ Bei einem Fach werden mind. 80 ECTS-Punkte verlangt, bei zwei Fächern mind. 100 ECTS-Punkte für beide Fächer, wovon mindestens 30 pro Fach. Wenigstens ein Fach muss als Hauptfach studiert worden sein.

Fächerprofil Die Hochschulleitung der PHZH beantragt, im Masterstudiengang Sekundarstufe I für Personen mit einem Fach-Bachelor zwei Fächer festzulegen. Die Fächerkombinationen richten sich nach dem Schema des Regelstudiengangs, wobei die beiden Fächer aus den Wahlschritten A, B und C zusammengesetzt werden können. Wahlschritte für 2 Fächer

Studienfächer

A: 1 Fach

Deutsch Mathematik

B: 1 – 2 Fächer

Englisch Französisch Natur & Technik

C: 1 – 2 Fächer

Musik Bildnerisches Gestalten Wirtschaft, Arbeit, Haushalt Bewegung und Sport Religionen, Kulturen, Ethik Geschichte, Geografie, Politische Bildung (LP 21: Räume, Zeiten, Gesellschaft) Design und Technik (LP 21: Technisches und textiles Gestalten)

Beispiele von Fächerkombinationen: – Vorbildung Bachelor Vermittlung von Kunst & Design Fächer: Design und Technik (LP 21 Technisches und textiles Gestalten) und Bildnerisches Gestalten – Vorbildung Bachelor Sport Fächer: Bewegung und Sport und Mathematik (oder Natur & Technik) – Vorbildung Lehrdiplom für Maturitätsschulen in Deutsch und Englisch Fächer: Deutsch und Englisch Mit ihren fundierten fachwissenschaftlichen Ausbildungen in einem oder zwei Fächern stellt die Zielgruppe dieses Angebots eine wertvolle Ergänzung von Schulhausteams dar. Der Master Sekundarstufe I soll zu einem von der EDK anerkannten Lehr­ diplom für die Sekundarstufe I führen und damit zu einem ­Abschluss, der äquivalent ist zum Abschluss des Regelstudiums. 3. Soundingboard Die Rückmeldungen von internen und externen Anspruchsgruppen im Soundingboard vom 23. März 2016 zeigten, dass die vorgeschlagenen Ausbildungswege und die Fächerprofile im Schulfeld eine gute Akzeptanz finden. 4. Weiteres Vorgehen, Zeitplan Der konsekutive Master soll ab September 2017 angeboten werden. Ziel ist, dass die ganze Ausbildung auf Sekundarstufe I – integriert und berufsbegleitend – im Herbstsemester 2017 startet.

Auf Antrag der Bildungsdirektion beschliesst der Bildungsrat: I. Für den konsekutiven Masterstudiengang Sekundarstufe I für Primarlehrpersonen an der Pädagogischen Hochschule Zürich werden drei Studienfächer mit den Kombinationen gemäss den Erwägungen festgelegt. II. Für den konsekutiven Masterstudiengang Sekundarstufe I für Inhaberinnen und Inhaber eines Fach-Bachelors in mindestens einem Unterrichtsfach werden zwei Studienfächer mit den Kombinationen gemäss den Erwägungen festgelegt.


Weiterbildung in Sozialer Arbeit und in Neuen Medien Soirée mit Kurzlektionen Dienstag, 8. November 2016, 17 Uhr Fachhochschulzentrum St.Gallen

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Schulblatt Kanton Zürich 6/2016

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Schulblatt Kanton Zürich 6/2016

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Die Schipfe in Zürich – dank der Überlagerung von alter und neuer Ansicht findet eine Erweiterung der Realität statt.

«Ich ha en gfunde!» Triumphierend hält die 12-jährige Leana ihr iPad in die Luft, fotografiert eine Markierung an der Hauswand und rennt zurück zu ihrer Gruppe. Die Jugendlichen sitzen auf der Treppe vor der Kirche und hören sich eine kurze Geschichte auf dem Tablet an. Diese wird von einem schwarz gekleideten Herrn mit seltsamer Kopfbedeckung erzählt. Kurz darauf überquert die Gruppe die Limmat. Mitten auf der Brücke bleibt sie stehen. Alle schauen auf den Bildschirm, ­ während sie sich langsam drehen, lachen, diskutieren.

Pädagogische Hochschule Zürich

Das Gute aus beiden Welten

«Mobile Learning» eröffnet neue Möglichkeiten für den Unterricht. Text und Bild: Peter Suter, Dozent PH Zürich

Der Stadtrundgang mit «ActionBound» ist eine Form dessen, was seit einiger Zeit als «Mobile Learning» bezeichnet wird. Etwas vereinfacht gesagt, versteht man unter «Mobile Learning» das Lernen unterwegs mithilfe von digitalen Geräten wie Smartphone oder Tablet. Das Lernen kann in der Unterrichts- oder der Freizeit stattfinden. Mobiles Lernen ist an sich nicht neu. Auch früher konnten Schülerinnen und Schüler Stadtrundgänge machen, unterwegs Wörter lernen oder im Gang oder auf dem Pausenplatz Posten bearbeiten. Schon früher waren diese Lernformen bei den Kindern und Jugendlichen beliebt, weil sie aktivieren, zur Selbstständigkeit anhalten, eigene Erfahrungen in den Unterricht einfliessen, die Kinder in Bewegung sind und mitgestalten können. Mit mobilen digitalen Geräten stehen nun zusätz­ liche Werkzeuge zur Verfügung, welche das

Lernen draussen und drinnen auf vielfältige Weise erweitern, vertiefen und intensivieren können. Mit ihnen lässt sich das Lernen in der digitalen und der analogen Welt ideal verbinden. In verschiedenen Weiterbildungsangeboten bietet die PH Zürich Schulteams oder einzelnen Lehrpersonen die Möglichkeit, die Arbeit mit mobilen Geräten im Schulzimmer, auf dem Schulareal und unterwegs kennenzulernen oder zu vertiefen.   www.phzh.ch > Medienbildung und Informatik > Lernen mit Tablets

Pädagogische Hochschule Zürich Die PH Zürich stellt auf dieser Seite jeweils eines ihrer Angebote vor.  www.phzh.ch/weiterbildung

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Die Gruppe ist unterwegs auf einem «ActionBound». Der Herr im schwarzen ­ Gewand ist der Reformator Huldrych Zwingli. Er erzählt vor der Wasserkirche über die Reformation. Auf der Brücke sieht die Schülergruppe, wie die Stadt Zürich früher ausgesehen hat. Die alte ­ Ansicht wird auf die heutigen Gebäude überblendet (Augmented Reality). Ausgelöst wird die Geschichte mit dem Fotografieren einer speziellen Markierung, einem sogenannten QR-Code. Die alte Stadt erscheint, sobald die Schülerinnen und ­ Schüler auf der Mitte der Brücke stehen. An weiteren Stationen auf ihrem Stadtrundgang fotografieren sie Dinge, von denen sie denken, dass sie mindestens 500-jährig sind, und machen ein Interview mit einer alten Frau darüber, wie die Stadt und die Schule in ihrer Jugend ausgesehen hat.

Schulblatt Kanton Zürich 6/2016  Weiterbildung

Die Erweiterung der Realität


Weiterbildungs­ angebote

721701.01 Klein, aber oho – Online-Tools für Schulleitungen Thomas Staub / Mi, 8.3.2017, 14–17 741702.01 Tagesschulen Frank Bückel / Mi, 15.3.2017, 13.30–16.30 721702.01 Das EinmalEins der Schulfinanzen – kurz, knapp, knackig Daniel Brodmann Sa, 25.3.2017, 8.30–16.30 Themenreihe Schulrecht

Bildungsdirektion Kanton Zürich Volksschulamt Schulungs- und Weiterbildungsangebote für Zürcher Schul­ behörden und Schulleitungen B16801.01 Integrierte Sonderschulung in der Verantwortung der Regelschule Philippe Dietiker, Yvonne Ehrensperger / 3.11.2016, 17–19 B16501.01 Qualität in multikulturellen Schulen (QUIMS), Markus Truniger, Claudia Ulbrich / 30.11.2016, 17–19 B17101.01 Grundlagen für Mitglieder von Schulbehörden, Peter Altherr, Martin Stürm / 30./31.1.2017, 8.30–17 Detailausschreibungen, weitere Kurse und Anmeldung: www.vsa.zh.ch > Ausbildung & Weiterbildung > Behörden > Programm der Behörden- und Schul­ leitungsschulung Information: Bildungsdirektion/Volksschulamt, ­Behörden- und Schulleitungsschulung, Walchestrasse 21, 8090 Zürich / behoerdenschulung@ vsa.zh.ch / 043 259 22 58

PH Zürich

 www.phzh.ch/weiterbildung > Weiterbildung für Volksschulen

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Schulblatt Kanton Zürich 6/2016  Weiterbildung

Weiterbildungsangebote für Schulleitende Certificate of Advanced Studies (CAS) CAS FBO 28 Führen einer Bildungs­ organisation* (EDK-anerkannt) Johannes Breitschaft, Eliane Bernet, Niels Anderegg / 1.3.2017–27.10.2018 CAS SE 07 Schulentwicklung: Projektund Schulentwicklung erfolgreich ge­ stalten Frank Brückel / 27.1.–29.11.2017 CAS PSF 02 Pädagogische Schulführung Niels Anderegg, Hansjörg Hophan / 21.9.2016–28.9.2017 Information und Anmeldung: www.phzh.ch/cas / 043 305 54 00 *Finanzielle Unterstützung für amtie­ rende oder designierte Schulleitende. ­Information und Anmeldung: www.vsa.zh.ch > Ausbildung & Weiter­ bildung > Schulleitungen

DAS Schulführung Advanced (DAS) Der DAS «Schulführung Advanced» ­unterstützt Schulische Führungspersonen auf dem Weg der Professionalisierung. Nach dem CAS «Führen einer Bildungsorganisation» gehen Schulische Führungspersonen auch in der Weiterbildung individuell und flexibel den Fragen und Themen ihres Alltages nach und schliessen mit dem höherwertigen «Diploma of ­Advanced Studies» ab. Nächste Info­ veranstaltung: 22.11.2016, Information und Anmeldung: www.phzh.ch/das Master of Advanced Studies (MAS) Sie absolvieren drei CAS-Lehrgänge (nach spezifischem Profil) und führen das Ganze im Diplomstudium zu Ihrem MAS-Abschluss zusammen Information und Anmeldung: www.phzh.ch/mas Module

K Angebote zu kompetenzorientiertem Unterricht

7516T07.01 Sonderpädagogische Mass­ nahmen Hans Frehner / Mo, 7.11.2016, 18–20.30 7516T08.01 Schullaufbahnentscheide und deren Verfahren Hans Frehner / Mo, 21.11.2016, 18–20.30 7517T01.01 Rechtsgrundsätze für die Arbeit der Lehrperson Hans Frehner / Do, 9.3.2017, 18–20.30 7517T02.01 Informations-, Anzeige-, Geheimhaltungspflicht Hans Frehner / Mo, 20.3.2017, 18–20.30 7517T03.01 Strafen und Massnahmen gegenüber Schülerinnen und Schülern Hans Frehner / Do, 30.3.2017, 18–20.30 Information und Anmeldung: www.phzh.ch/themenreihen / weiter­ bildungs­kurse@phzh.ch / 043 305 51 00 Diverse Angebote «Gewaltige Liebe» – Prävention von ­Gewalt in jugendlichen Liebes­ beziehungen. Fachtagung, 5.11.2016. Information und Anmeldung: www.phzh.ch > Veranstaltungen

WM GUT.2016 Gute SchuleK Niels Anderegg / Do–Sa, 8.–10.12.2016

Klassenassistenz – für Personen ohne pädagogische Ausbildung. Information und Anmeldung: www.phzh.ch/weiterbildung > Volks­ schule > Weitere Angebote

WM BIL.2016 Bildung und LernenK Niels Anderegg / Do–Sa, 19.–21.1.2017

Schulinterne Weiterbildungen (SCHILW)

WM QUL.2016 Qualität leben Daniel Brodmann / Do–Sa, 1.–3.12.2016

WM IIS.2017 Marketing und Imagepflege Daniel Brodmann / Do–Sa, 9.–11.3.2017 WM UUM.2017 Unterricht und Umgang mit Diversität Niels Anderegg, Hansjörg Hophan Do–Sa, 16.–18.3.2017 / Do–Sa, 11.–13.5.2017 Information und Anmeldung: www.phzh.ch/weiterbildungsmodule / 043 305 52 00 Kurse

K Angebote zu kompetenzorientiertem Unterricht

721603.01 Schreibend führenK Monique Honegger / Fr, 18.11.2016, 9–12 741701.01 Standortbestimmung «Gute Schule für alle» Judith Hollenweger Haskell / Do, 19.1.2017, 30.3.2017, 14–17.30 731701.01 Konflikten im Team professionell begegnen Otto Bandli / Mi, 8./22.3.2017,13.30–16.30

Holkurse – ein Kurs aus unserem Programm in Ihrer Schule. Der Kurs wird ohne Anpassungen an die lokalen ­Gegebenheiten durchgeführt. Sie sind verantwortlich für die organisatorischen Arbeiten zur Durchführung. Kompetenzorientierung und Lehr­ plan 21 Wir beraten und unterstützen Sie bei Fragen zur Kompetenzorientierung im Unterricht sowie bei der Einführung und Umsetzung des Lehrplans 21. Information und Anmeldung: corinne.stauber@phzh.ch Partizipative Schulentwicklung Den Aufbau von Partizipations­gefässen unter Einbezug der Schulakteure unterstützen und damit die Beteiligungs­ gefässe und -formen systematisch für Schulentwicklungsprozesse vernetzen und nutzen können.


Information und Anmeldung: www.phzh.ch/schilw / wba@phzh.ch / 043 305 68 68

Weiterbildungsangebote für Lehrpersonen und weitere Interessierte

K Angebote zu kompetenzorientiertem Unterricht

WM KOM.2017 Kompetenzorientiert unterrichten Martin Keller / Fr, 3.3., Mi, 5.4., Sa, 13.5.2017 WM DaZ.2017 DaZ-Unterricht im Über­ blick Yvonne Tucholski / Mi, 15.3., Fr, 5.5., Mi, 21.6.2017 Information und Anmeldung: www.phzh.ch/weiterbildungsmodule / 043 305 52 00

301702.01 iPads in der Schule Thomas Staub / Sa, 21.1.,11.3.2017, 8.30–16.30, Sa, 1.7.2017, 8.30–12 151701.01 Argumentieren und Begrün­ den im Matheunterricht (KG und 1. Klasse) Sandra von Grünigen Mota Campos / Mi, 25.1., 29.3.2017, 14–17 151702.01 Argumentieren und Begründen im Matheunterricht (2. bis 6. Klasse) Marion Diener / Mi, 25.1., 29.3.2017, 14–17

Kurse

411703.01 Sticken von Hand – Tradition und Innovation Sibylle Hofer / Sa, 28.1.2017, 9–16

161604.01 Philosophieren mit Kindern Fabian Rohrer / Di, 8.11.2016, 18–21

301703.01 SAMT – Schulen arbeiten mit Tablets (Android) Stefanie Schild / Sa, 28.1., 4.3.2017, 8.30–12 / 13–16.30, 1.7.2017, 8.30–12 oder 13–16.30

* für Berufs- und Wiedereinsteigende gratis K Angebote zu kompetenzorientiertem Unterricht

411704.01 Experimentelles Malen mit Gouachefarbe für 4- bis 8-Jährige* Annatina Caprez / Do, 2.2.2017, 8.30–16

Certificate of Advanced Studies (CAS)

401614.01 Groove im KlassenzimmerK Christian Wirth / Mi, 9.11.2016, 14.15–17.45

Info CAS ASP 7/2016 Infoveranstaltung Ausbildungscoach Schulpraxis Zertifi­ katsarbeit Mathis Kramer / 8.12.2016

511605.01 Schwierige Situationen mit Eltern Brigitte Stirnemann / Mi, 9./16.11.2016, 14.15–17

CAS FBO 28 Führen einer Bildungs­ organisation (EDK-anerkannt) Johannes Breitschaft, Eliane Bernet, Niels Anderegg / 1.3.2017–27.10.2018

301615.01 Von Schnabelwetzern und OhrenspitzernK Stefanie Schild / Mi, 9.11.2016, 13.30–17

171702.01 Der Schminkkoffer der Alten Ägypter (NT Sek I) Pitt Hild / Sa, 4.2.2017, 9–16

421608.01 Einführung ins Buch «bewegt und selbstsicher» Sonja Lienert / Do, 10./17.11.2016, 17.15–21

501701.01 Wiedereinstieg auf der Kindergartenstufe – gut geplant Helene Hanselmann / Mi, 8.2., 8.3.2017, 17.30–20

301616.01 «Bewegte» Bilder machen SchuleK Stefanie Schild / Mi, 16./23.11.2016, 13.30–17

501702.01 Wiedereinstieg auf der Primarstufe – gut geplant Nicole Périsset / Mi, 8.2., 8.3.2017, 17.30–20

301617.01 Quizlet – alles auf eine Karte setzenK Peter Suter / Mi, 16.11.2016, 13.30–16.30

501703.01 Wiedereinstieg auf der Sekundarstufe – gut geplant Heidi KellerLehmann / Mi, 8.2., 8.3.2017, 17.30–20

171602.01 Beurteilen und Bewerten im NT-UnterrichtK Maja Brückmann / Mi, 16.11.2016, 18.1., 22.2.2017, 14.15–17

461701.01 Film – ein ideales Unter­ richtsmedium für BNE Nicole Güdel / Mi, 8.2.2017, 13.30–17

Information und Anmeldung: www.phzh.ch/cas / 043 305 54 00

151606.01 Schrittweises, flexibles und schriftliches RechnenK Roland Keller / Mi, 16.11.2016, 22.3.2017, 14–17

301704.01 Vom Trick zum Film Stefanie Schild / Mi, 8.2.2017, 13.30–17

DAS Schulführung Advanced (DAS)

511606.01 Training – Elterngespräche führen Susanna Larcher, Eliane Bernet / Mi, 23.11.2016, 18.1., 8.2., 15.3.2017, 13.30–17

CAS SE 07 Schulentwicklung: Projektund Schulentwicklung erfolgreich gestalten Frank Brückel / 27.1.–29.11.2017 CAS TPG 2017/2018 Theaterpädagogik (in Kooperation mit swch.ch Schule und Weiterbildung Schweiz sowie der PH FHNW) André Thürig / 7.7.2017–17.7.2018 CAS MED 2017 CAS Konflikt­ management und Mediation (in Kooperation ZHAW) Santino Güntert / 28.8.2017–3.7.2018

Der DAS «Schulführung Advanced» unterstützt Schulische Führungspersonen auf dem Weg der Professionalisierung. Nach dem CAS «Führen einer Bildungsorganisation» gehen Schulische Führungspersonen auch in der Weiterbildung individuell und flexibel den Fragen und Themen ihres Alltages nach und schliessen mit dem höherwertigen «Diploma of Advanced Studies» ab. Nächste Info­ veranstaltung: 22.11.2016, Information und Anmeldung: www.phzh.ch/das Master of Advanced Studies (MAS) Sie absolvieren drei CAS-Lehrgänge (nach spezifischem Profil) und führen das Ganze im Diplomstudium zu Ihrem MAS-Abschluss zusammen Information und Anmeldung: www.phzh.ch/mas

151607.01 Kombinatorik, Zufall und WahrscheinlichkeitK Roland Keller / Mi, 23.11.2016, 15.3., 28.6.2017, 14–17 421701.01 Vom Wahrnehmen und Bewegen zum lustvollen Zeichnen und Schreiben Sonja Lienert / Mi, 11.1., 8.2.2017, 14–18 451701.01 Vielseitig und kompetenz­ orientiert beurteilenK Adina Baiatu, Susanne Leibundgut Heimgartner / Sa, 14.1.2017, 9–16, Mi, 15.3.2017, 14–17 411702.01 Kompetenzorientierung im Fach HandarbeitK* Pia Aeppli, Andrea Stieger, Claudia Mörgeli / Mi, 18./25.1., 1.2.2017, 15.15–18, 10./17.5.2017, 17.15–20.15 411701.01 Mal- und Zeichenspiele Luitgard Diehl / Mi, 18./25.1.2017, 14–17.30 301701.01 Online-Toolbox für Lehrpersonen Thomas Staub / Mi, 18.1.2017, 13.30–17

541701.01 Die Kraft der Ermutigung Jürg Frick / Sa, 4.2.2017, 8.30–16.30

101701.01 Lesen und Schreiben: inklusiv unterrichtenK Brigitte Hepberger, Harry Koch / Sa, 18.2.2017, 9–16.50, Mi, 29.3., 7.6.2017, 13.30–16.50 621702.01 Impulse für den HSK-Unterricht Rita Tuggener / Di, 28.2., 7./14./21./28.3., 4./11.4., 2./9./16./23.5.2017, 10.15–11.45 621701.01 Deutschkurs für HSK-Lehrpersonen B1 Rita Tuggener / Di, 28.2., 7./14./21./28.3., 4./11.4., 2./9./16./23./30.5.2017, 8.15–9.45, Do, 2./9./16./23./30.3., 6.4., 4./11./18.5., 1.6.2017, 8.15–9.45 Information und Anmeldung: www.phzh.ch/kurse / weiterbildungs­ kurse@phzh.ch / 043 305 51 00

Schulblatt Kanton Zürich 6/2016  Weiterbildung

Schulinterne Weiterbildungen (SCHILW) Unterstützung und Begleitung von Schulteams in der Planung und Umsetzung Ihres spezifischen Schulund Unterrichtsentwicklungsprojekts. Die Weiterbildungen ­finden an Ihrer Schule statt.

Module

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QUIMS: Fokus A – Schreiben auf allen Schulstufen Begleitung für QUIMSSchulen während zwei Jahren bei der Weiterentwicklung der Schreibförderung.


Themenreihen Handeln ohne zu verstehen? Heterogenität und soziale Ungleich­ heiten 6016H04.01 Kann «Schule» ohne ­«Besser-schlechter-Modus» überhaupt kommunizieren? Kai Felkendorff, Stefan Lüönd / Mi, 23.11.2016, 17.30–20 6016H05.01 Habitusmuster von ­Studierenden einer PH Petra Hild / Do, 1.12.2016, 17.30–20 6016H06.01 Habitusmuster von Lehrpersonen Andrea Lange-Vester / Di, 13.12.2016, 17.30–20 «AHA!-Informatik» 3016M01.01 Nüsse, Wellkarton, Aktoren und Digi-Sound Dorit Assaf / Di, 15.11.2016, 18–20 3016M02.01 Vom Hobelraum zum Makerspace Dorit Assaf / Mo, 5.12.2016, 18–20 3016M03.01 Information als digitale Häppchen Dorit Assaf / Do, 26.1.2017, 18–20 3016M04.01 «Mein Guetzliteig schickt mir eine Email!» Dorit Assaf / Di, 7.3.2017, 18–20 Brennpunkt Schule 6416B01.01 Brennpunkt Schule: Migration und Flucht Zeliha Aktas / Di, 8.11.2016, 18–20.15 Schulrecht 7516T07.01 Sonderpädagogische Mass­ nahmen Hans Frehner / Mo, 7.11.2016, 18–20.30 7516T08.01 Schullaufbahnentscheide und deren Verfahren Hans Frehner / Mo, 21.11.2016, 18–20.30 7517T01.01 Rechtsgrundsätze für die Arbeit der Lehrperson Hans Frehner / Do, 9.3.2017, 18–20.30

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Schulblatt Kanton Zürich 6/2016  Weiterbildung

7517T02.01 Informations-, Anzeige-, Geheimhaltungspflicht Hans Frehner / Mo, 20.3.2017, 18–20.30 7517T03.01 Strafen und Massnahmen gegenüber Schülerinnen und Schülern Hans Frehner / Do, 30.3.2017, 18–20.30 Klassenführung 5516K04.01 Mit Körper, Sprache und Stimme führen Yaël Herz / Do, 24.11.2016, 18–20.30 5516K05.01 Grenzen setzen – Gemein­ samkeit stärken Regula Tschümperli / Do, 2.2.2017, 18–20.30 5516K06.01 Herausforderung Team­ teaching – gemeinsam führen, aber wie? Otto Bandli / Di, 21.3.2017, 18–20.30 Information und Anmeldung: www.phzh.ch/themenreihen / weiter­ bildungskurse@phzh.ch / 043 305 51 00

Gesund bleiben im Beruf 5616G04.01 Positives im Alltag stärken Birgitta Schmidt-Braun / Di, 22.11.2016, 18–20.30 5616G05.01 Stimmungen aktiv beein­ flussen Willi Müller-Lenz / Do, 1.12.2016, 18–20.30 5616G06.01 Beziehungen als Ressource Albert Meier / Do, 15.12.2016, 18–20.30 5616G07.01 Ein Blick auf eigene Muster Jürg Frick / Di, 10.1.2017, 18–20.30 5616G08.01 Regeneration – Wachsame Entspannung konkret Regula Riss Valance / Di, 24.1.2017, 18–20.30 5616G09.01 Welche Ideale sind sinnvoll und hilfreich? Jürg Frick / Do, 9.2.2017, 18–20.30 5616G10.01 Gute Vorsätze sind nicht so schlecht wie ihr Ruf! Birgitta SchmidtBraun / Di, 28.2.2017, 18–20.30 Information und Anmeldung: www.phzh.ch/themenreihen / weiterbildungskurse@phzh.ch / 043 305 51 00

Klassenassistenz – für Personen ohne pädagogische Ausbildung. Information und Anmeldung: www.phzh.ch/weiterbildung > Volks­ schule > Weitere Angebote Intensivweiterbildungen (IWB): Eine Auszeit nehmen – etwas für Sie? Eine spezielle Auszeit (13 Wochen) vom beruflichen Alltag für Lehrpersonen. Information und Anmeldung: obliga­ torische Infoveranstaltung (beschränkte Platzzahl) / www.phzh.ch/iwb / iwb@phzh.ch / 043 305 57 00 Gesundheitsförderung und Präven­ tion – für eine nachhaltige Schulent­ wicklung. Das kantonale Netzwerk ­Gesundheitsfördernder Schulen Zürich unterstützt Schulen, die ihr Engagement in diesem Bereich verstärken wollen. Information und Anmeldung: www.gesunde-schulen-zuerich.ch NaTech Praxisnahe Lösungen für spezifische Fragen im naturwissenschaftlichen Bereich «Mensch und Umwelt» auf der Mittelstufe / «Natur und Technik» auf der Sekundarstufe I, maja.brueckmann@ phzh.ch / 043 305 52 83

Medienbildung Schulen arbeiten mit Tablets Weiter­ bildung für Schulteams oder Lehrpersonen, die die Arbeit mit Samsung-Tablets (Android) oder iPads (iOS) im Unterricht kennenlernen oder intensivieren möchten. Information und Anmeldung: www.phzh.ch/medienbildung > Lernen mit Tablets Medien und Informatik im Schulalltag Hintergrundwissen und konkrete Impulse zu Medien und Informatik im Unterricht. Praxisbetonte Weiterbildungen mit Fokus auf pädagogisch-didaktische Unterrichtsszenarien. Information und Anmeldung: www.phzh.ch/medienbildung Schulinterne Weiterbildungen (SCHILW) QUIMS: Fokus A – Schreiben auf allen Schulstufen Begleitung für QUIMSSchulen während zwei Jahren bei der Weiterentwicklung der Schreibförderung. Holkurse – ein Kurs aus unserem Programm in Ihrer Schule. Der Kurs wird ohne Anpassungen an die lokalen ­Gegebenheiten durchgeführt. Sie sind verantwortlich für die organisatorischen Arbeiten zur Durchführung. Information und Anmeldung: www.phzh.ch/schilw / wba@phzh.ch / 043 305 68 68 Diverse Angebote «Gewaltige Liebe» – Prävention von ­Gewalt in jugendlichen Liebes­ beziehungen. Fachtagung, 5.11.2016. Information und Anmeldung: www.phzh.ch > Veranstaltungen

Ergänzungsstudien für Primar­lehrpersonen

 www.phzh.ch > Ausbildung > Primarstufe > andere Studiengänge > Ergänzungsstudium

ERP Ergänzungsstudien Primarstufe Für den berufsbegleitenden Erwerb einer Lehrbefähigung in einem weiteren Fach. Nächster Start: Herbstsemester 2017. Anmeldeschluss: 1. März 2017. Information: 043 305 58 36 (Englisch, Französisch, Bewegung und Sport), 043 305 61 89 (Bildnerisches Gestalten, Werken, Werken Textil, Musik, Religion Kultur und Ethik). ergaenzungsstudium.ps@phzh.ch

Beratungen für Volksund Privatschulen  www.phzh.ch/beratung

Beratungstelefon – kostenloses tele­ fonisches Erstgespräch Mo–Fr, 15–18 / 043 305 50 50 / beratungstelefon@phzh.ch Tagesschule einführen Gestützt auf das Modell Qualität in Tagesschulen (QuinTaS) bieten wir Schulleitenden und Fachteams Unterstützung bei der Umstellung auf ­Tagesschulbetrieb. tagesschulen@phzh.ch Laufbahnberatung für Lehrpersonen Ein Angebot für Lehrpersonen, die sich beruflich weiterentwickeln oder ihre Karriere mit einer Fachperson planen wollen. Bewerbungscoaching Wir machen Lehr- und Führungspersonen fit für ihren Stellenwechsel. Beratungsangebote zur Kompetenz­ orientierung Wir unterstützen Schul­ leitende und Teams bei der Umstellung ihrer Schule auf Kompetenzorientierung.


Kurse L03.162 Quizlet – alles auf eine Karte setzen Peter Suter / Mi, 16.11.2016, 13.30–16.30 P05.162 Schlagfertig reagieren und ­humorvoll bleiben Jochen Rump / Sa, 19.11.2016, 9.15–16 B01.162 Goldener Käfig oder glänzende Perspektiven? René Schneebeli, Silvan Arnold / Do, 24.11.2016, 17.15–20.30 L02.162 «Erklär’s mit einem Video» – Erklärvideos im Unterricht Eike Rösch / Do, 24.11.2016, 13.30–17 X04.162 Lernen ist meine Sache. Schule als Ort des Lernens – vier Variationen Dagmar Bach, Joseph Eigenmann, Georges Kübler, Jürgmeier / Do, 24.11.2016, 17.15–19 W04.162 «Krieg: Stell dir vor, er wäre hier» Erika Langhans / Fr, 25.11.2016, 8.45–16.15 Information und Anmeldung: www.phzh.ch/wb-s2 / 043 305 61 39 Certificate of Advanced Studies (CAS) F01.2.171 CAS «FiB» – Fachkundige, individuelle Begleitung – Modul 2: Förderdiagnostik, individualisierte Lernplanung und Erfolgskontrolle Joseph Eigenmann / Fr/Sa, 13.1./14.1., 17.3./18.3., 7.4./8.4., 19.5./20.5.2017, 9.15–17

Unterstrass.edu

Wirtschaft, Politik und Recht

Der CAS 3 Öffentlichkeit und Qualität ist ein Teil des MAS Wirksamer Umgang mit Heterogenität. Weitere Teile sind der CAS 1 Didaktik der Vielfalt (nächste Durchführung auf Oktober 2017 geplant) und der CAS 2 Kommunikation, ­Zusammenarbeit und Coaching. Die Masterarbeit und das Prüfungsseminar schliessen die eidgenössisch anerkannte Weiterbildung ab mit dem Doppel­ abschluss MAS (Master of Advanced ­Studies) und dem konsekutiven MA (Master of Arts) der Universität Hildesheim, der zur Promotion berechtigt. Der Master wird mit 60 ECTS-Punkten verrechnet. www.unterstrass.edu/master. dieter.ruettimann@unterstrass.edu.

Mein grösster Feind beim Geld­ anlegen – ich selbst. Im Wirtschafts­ unterricht Fehlverhalten spielerisch demonstrieren Kremena Bachmann, Thorsten Hens / Fr, 25.11.2016, 9.30–16.30

Kurse

Vom Doppelspalt zum Quantencomputer Herbert Rubin, Ralph Schumacher / Fr, 4.11., 14–17, Sa, 5.11.2016, 9–16

Ein letztes Mal wird die Weiterbildung «Mit allen Sinnen experimentieren» für Kindergarten- und Unterstufenlehrpersonen vom Kanton Zürich finanziert! Start: 3. Dezember 2016, 9–12.30, Abschlusstag: 12. Mai 2017, 14–17.30. Die weiteren Daten finden Sie unter www.kinderforschen.ch oder auf www.unterstrass.edu > institut > ­weiterbildungen. Florence Bernhard und Gastdozierende führen in die Grund­ lagen des naturwissenschaftlichen Arbeitens mit jungen Kindern ein und ermöglichen in praxisnahen Workshops konkrete Erfahrungen, die in der eigenen Klasse 1:1 umgesetzt werden können. Weitere Informationen und Anmeldung: inge.rychener@unterstrass.edu, www.kinderforschen.ch Information und Anmeldung: www.unterstrass.edu/institut/ weiter­bildung inge.rychener@unterstrass.edu

 www.unterstrass.edu

Weiterbildungsangebote Certificate of Advanced Studies (CAS) CASÖFF17 Im CAS 3 geht es um ­Öffentlichkeitsarbeit, Projekt- und Qualitätsmanagement. In diesem CAS wird auch an der Berufsrolle gearbeitet, v. a. im Sinne der These 1 der EDK 1, dass die Lehrperson «Führungskraft mit gesellschaftlicher Orientierungsfunktion» sein soll. Schulische Akteure sollen sich eine Vorstellung darüber machen können, was die Schlüsselfragen der Gegenwart und Zukunft sind. Nur so können sie ihrem Bildungsauftrag nachkommen und Kompetenzen vermitteln, die «nicht nur für die Schule, sondern für das Leben» wichtig sind. Der CAS ist Teil des Masters of Advanced Studies (MAS). 13.2.2017–28.4.2017

UZH / ETH Zürich

 www.webpalette.ch > Sekundarstufe II > UZH und ETH Zürich

Weiterbildungskurse für Maturitätsschulen Geistes- und Sozialwissenschaften, Medien und Künste Spielend analysieren! Theatrale Literaturinterpretation im Klassen­ zimmer Eva Pabst, Marc Schmassmann / Mo, 28.11.2016, 9.30–16.30 Kleine Formen? Kurzprosa im Unterricht Christoph Steier / Do–Fr, 8.–9.12.2016, 9.30–16.30 Facebook, Instagram & Co. und die ­Folgen für das Schreiben in der Schule Sarah Brommer / Fr, 3.2.2017, 9.30–16.30

Induktive Einstiege für W&R/W&GUnterricht als Grundlage für gelingen­ de Stofferarbeitung Henry Goldmann, Nicole Tan-Hess / Fr, 9.12.2016, 13–17 Mathematik, Naturwissenschaften und Informatik Geothermie und die zugrundeliegen­ den Prinzipien der Thermodynamik Brigitte Hänger, Ralph Schumacher / Fr, 4.11., 14–17, Sa, 5.11.2016, 9–16

Das Orbitalmodell und die moderne Quantentheorie im gymnasialen ­Chemieunterricht Juraj Lipscher, Ralph Schumacher / Fr, 4.11., 14–17, Sa, 5.11.2016, 9–16 Das Periodensystem der Elemente auf der Basis des Coulombgesetzes und des Orbitalmodells Roger Deuber, Ralph Schumacher / Fr, 4.11., 14–17, Sa, 5.11.2016, 9–16 Trigonometrie Michael Brunisholz, Ralph Schumacher / Fr, 11.11., 14–17, Sa, 12.11.2016, 9–16 Zwischenmolekulare Kräfte und ­Seifen Roger Deuber, Juraj Lipscher, ­Ralph Schumacher / Fr, 11.11., 14–17, Sa, 12.11.2016, 9–16 Differentialrechnung Armin Barth, Ralph Schumacher / Fr, 11.11., 14–17, Sa, 12.11.2016, 9–16 Wahrscheinlichkeitsrechnung Michael Brunisholz / Fr, 25.11., 14–17, Sa, 26.11.2016, 9–16 Flussrevitalisierung Patrick Faller, Ralph Schumacher / Fr, 25.11., 14–17, Sa, 26.11.2016, 9–16 Precalculus: Folgen, Reihen und Grenz­ werte Armin Barth, Ralph Schumacher / Fr, 25.11., 14–17, Sa, 26.11.2016, 9–16 Lerneinheit Landschaftsgenetik mit Grundlagen der Populationsgenetik Patrick Faller, Ralph Schumacher / Fr, 25.11., 14–17, Sa, 26.11.2016, 9–16 Mobile Energiequellen – Batterien, ­Akkus und Brennstoffzellen in der Redox-Chemie Roger Deuber, Ralph Schumacher / Fr, 2.12., 14–17, Sa, 3.12.2016, 9–16 Zwischenmolekulare Kräfte und ­Seifen Roger Deuber, Juraj Lipscher, ­Ralph Schumacher / Fr, 2.12., 14–17, Sa, 3.12.2016, 9–16 Zoologische Systematik. Theorie und Praxis Fiona Straehl / Fr, 3.2.2017, 14–17

Schulblatt Kanton Zürich 6/2016  Weiterbildung

 www.phzh.ch/wb-s2

Master of Advanced Studies (MAS)

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Weiterbildung für Berufsfachschulen


Überfachliche Kompetenzen und Interdisziplinarität Gut für sich selbst sorgen Nadja Badr / Fr, 25.11.2016, 9.30–16 Vom YouTube-Video zur Lern­ ressource – Internetvideos für den ­Unterricht nutzen Anita Holdener / Fr, 2.12.2016, 13.30–17.30 Schule gesund machen! Ressourcen­ orientiertes und massgeschneidertes Angebot zur Förderung der Gesund­ heit von Lehrpersonen Nadja Badr, Siegried Seeger / nach Vereinbarung Weiterbildung für Praktikumslehrerinnen und -lehrer Gestaltung meiner Unterrichts­ besprechungen im Praktikum Anita Pfau / nach Vereinbarung Weiterbildung für den Berufseinstieg Weiterbildung für Mentorinnen und Mentoren an Maturitätsschulen Fritz Staub, Anita Pfau, Urs Roemer / nach Vereinbarung Information und Anmeldung: Universität Zürich, Institut für Erziehungswissenschaft, Weiterbildung Maturitätsschulen, Kantonsschulstrasse 3, 8001 Zürich, www.weiterbildung.uzh.ch/wbmat, andreas.wittwen@ife.uzh.ch / ETH Zürich, Weiterbildung Maturitätsschulen, Universitätsstrasse 41, 8092 Zürich, peter.greutmann@ifv.gess.ethz.ch

HfH – Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik Zürich  www.hfh.ch

Weiterbildungskurse Tagungen 2016-87 «Zwischen Stuhl und Bank» beim Berufseinstieg Claudia Hofmann, Claudia Schellenberg / Sa, 29.10.2016, 9–16.30 2017-80 Heilpädagogisches Lern­ coaching? Lehr-Lern-Dialoge und Beziehungen gestalten in schwierigen Situationen Prof. Claude Bollier / Sa, 28.1.2017, 9–15.30 2017-81 Integration von klein auf – na klar! Christina Koch / Fr, 31.3.2017, 9–17 2017-82 Autismus im Kindes- und Jugendalter – Herausforderungen erfolg­ reich begegnen Prof. Dr. Andreas Eckert, Remi Frei / Fr, 12.5.2017, 9–16.30 Zertifikatslehrgänge und Zusatz­ ausbildungen 2017-02 CAS Wirksam fördern Esther Brenzikofer / August 2017 bis September 2018 2017-03 CAS Autismus-Spektrum-Stö­ rungen im Kindes- und Jugendalter Prof. Dr. Andreas Eckert, Remi Frei / September 2017 bis Oktober 2018

Schulblatt Kanton Zürich 6/2016  Weiterbildung

Interkantonale Hochschule für Heil­ pädagogik / www.hfh.ch/weiterbildung > CAS, Kurse bzw. Tagungen / 044 317 11 81 / wfd@hfh.ch

ZAL – Zürcher Arbeitsgemeinschaft für Weiter­ bildung der Lehrpersonen des Kantons Zürich  kurse.zal.ch

Weiterbildungskurse 17-ZA21-16-51 Menügestaltung und Bewegungsförderung im Hort Daniela Frehner, Nicoletta Weber / Do, 3.11.2016, 8–11.15 17-ZDA23-16-51 Unterricht geschickt planen Ralph Leonhardt, Jenna Müllener / Sa, 5.11.2016, 8.30–12.30 / Sa, 19.11.2016, 8.30–12.30 17-ZB60-16-51 Bewegen an Geräten 2 Brigitte Mattli / Di, 8.11.2016, 19–21

2017-04 CAS Beratung in der Schule Esther Brenzikofer, Prof. Markus Sigrist / August 2017 bis September 2018

17-ZS16-16-51 Sprechen alle Kinder gleich richtig? Wolfgang G. Braun / Mi, 9.11.2016, 13.30–17

Kurse

16-ZI64-16-51 Digitale Leckerbissen Barbara Mörgeli / Mi, 9.11.2016, 14–17

2016-52 Dybuster Ortograph: Betreuen der Lernenden mit Dybuster Coach Christian Vögeli / 9.11.2016

17-ZB65-16-51 Burner Games Muriel Sutter / Mi, 9.11.2016, 19–21 / Mi, 16.11.2016, 19–21

Onlinekurse

17-ZDA75-16-51 Soziale Kompetenzen spielerisch fördern Priska Flury / Sa, 12.11.2016, 8.30–16

2016-84 Neurowissenschaften und Heilpädagogik Dominik Gyseler / Onlinekurs ohne Präsenztage / Anmeldung und Start jederzeit möglich: www.onlinekurse-hfh.ch

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Unser neues Weiterbildungsprogramm 2017 liegt druckfrisch für Sie bereit, ­fordern Sie Ihr Exemplar über wfd@hfh.ch heute noch an. Alle Kursdaten, Detail­ programme und Anmeldungen finden Sie ebenfalls schnell und einfach auf unserer Homepage unter www.hfh.ch/weiterbildung

2016-81 1×1 der Heilpädagogik Anna Cornelius / Onlinekurs ohne Präsenztage / Anmeldung und Start jeder­zeit möglich: www.onlinekurse-hfh.ch 2016-82 Verhaltensprobleme erkennen und lösen Steff Aellig, Dominik Gyseler, Irene Kranz / Onlinekurs ohne Präsenztage / Anmeldung und Start jederzeit möglich: www.onlinekurse-hfh.ch 2016-83 ADHS Dominik Gyseler / Onlinekurs ohne ­Präsenztage / ­Anmeldung und Start jeder­zeit möglich: www.onlinekurse-hfh.ch

17-ZE26-16-51 Ruhe und Konzentration für unsere Kinder Beatrice StadlerReichsteiner / Sa, 12.11.2016, 9–16 17-ZGA84-16-51 Räuber Hotzenplotz Verena Langenberg, Martina Herger / Sa, 19.11.2016, 9–16


17-ZB26-11 J+S Update Snowboard, Arosa Marc Ehle / Sa, 7.1.2017, 9, bis So, 8.1.2017, 15

BB59.16.51 Umgang mit Widerstand im Lernprozess Lilo Steinmann / Di, 8.11.2016, 9–17

17-ZB27-11 J+S Update Ski, Arosa Thomas Zahner / Sa, 7.1.2017, 9, bis So, 8.1.2017, 15

BA11.16.51 Lernveranstaltungen mit Erwachsenen durchführen (SVEB-Zer­ tifikat) Simon Bachmann, Katharina Eberle, Lilly Kahler / Mi, ab 9.11.2016, 8.30–17.15, 14 Mal

Information und Anmeldung: www.zal.ch / Zürcher Arbeitsgemeinschaft für Weiterbildung der Lehr­ personen, Bärengasse 22, 8001 Zürich / info@zal.ch / 044 205 84 90

IS47.16.51 Vernetzen von MultimediaGeräten Susanne Maeder / Do, 10.11.2016, 18–21.30 / Do, 17.11.2016, 18–21.30 / Do, 24.11.2016, 18–21.30 BB62.16.51 Integration gelingt gemeinsam Monika Eicke / Fr, 11.11.2016, 13.30–17 / Fr, 25.11.2016, 13.30–17 IS63.16.51 macOS (OS X) effektiv nutzen Nicolò Paganini / Fr, 11.11.2016, 8.30–17.30 BB56.16.51 Lernende motivieren Gabriela Hug / Mo, 14.11.2016, 9–17

EB Zürich, Kanto­ nale Berufsschule für Weiterbildung

BI59.16.51 Visualisieren – Inhalte und Worte sichtbar machen Katharina Eberle / Mo, 14.11.2016, 13.30–17.30

Weiterbildungskurse

DZ91.16.51 Deutsch für Pflegeberufe A2/B1 / Di/Do, ab 15.11.2016, 18–20.05, 20 Mal

IS95.16.51 Internet der Dinge – Grund­ lagen Marcel Bernet / Fr, 28.10.2016, 9–17 / Sa, 29.10.2016, 9–17

DD81.16.51 Goethe-Zertifikat C2 Standard 1/2 / Di/Do, ab 15.11.2016, 18–20.25, 20 Mal

BI71.16.51 Gleichwertigkeitsbeurtei­ lung SVEB-Zertifikat Nicolette van der Stroom / Di, 1.11.2016, 13.30–17 / Di, 15.11.2016, 13.30–17 / Di 29.11.2016, 13.30–17

DE45.16.51 Schreibdenken – Schreiben als Denkwerkzeug nutzen Barbara Geiser / Mo, 5.12.2016, 9–16

 www.eb-zuerich.ch

IP11.16.51 JavaScript – Einführung Thomas Gressly / Di, 1.11.2016, 18–21.30 / Di, 8.11.2016, 18–21.30 / Di, 15.11.2016, 18–21.30 / Di, 22.11.2016, 18–21.30 / Di, 29.11.2016, 18–21.30 / Di, 6.12.2016, 18–21.30 IL10.16.51 Access – Einführung Andreas Flury / Mi, 2.11.2016, 18–21.30 / Mi, 9.11.2016, 18–21.30 / Mi, 16.11.2016, 18–21.30 / Mi, 23.11.2016, 18–21.30 / Mi, 30.11.2016, 18–21.30 / Mi, 7.12.2016, 18–21.30 IP60.16.51 Programmieren lernen mit C# Christian Flury / Mi, 2.11.2016, 18–21.30 / Mi, 9.11.2016, 18–21.30 / Mi, 16.11.2016, 18–21.30 / Mi, 23.11.2016, 18–21.30 / Mi, 30.11.2016, 18–21.30 / Mi, 7.12.2016, 18–21.30 IS83.16.51 Linux-Essentials-Zertifikat Thomas Bader / Do, 3.11.2016, 18–21.30 / Do, 10.11.2016, 18–21.30 / Do, 17.11.2016, 18–21.30 / Do, 24.11.2016, 18–21.30 / Do, 1.12.2016, 18–21.30 / Do, 8.12.2016, 18–21.30 / Do, 15.12.2016, 18–21.30 IL44.16.51 SQL – Einführung Christian Flury / Fr, 4.11.2016, 8.30–12 / Fr, 11.11.2016, 8.30–12 / Fr, 18.11.2016, 8.30–12 / Fr, 25.11.2016, 8.30–12 / Fr, 2.12.2016, 8.30–12 / Fr, 9.12.2016, 8.30–12

Der Leiter der Asylorganisation Zürich schildert die aktuelle Situation der Fluchtmigration in Europa und erläutert die Abläufe und Zuständigkeiten im Schweizer Asylwesen. Ein Schwergewicht seines Referats liegt dabei auf der speziellen Situation von Kindern und Jugendlichen, insbesondere von denjenigen, die unbegleitet geflüchtet sind. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Volksschulamt (Schule und Asyl) zeigt Frau Ernst auf, wie sich der Eintritt in die Volksschule für Flüchtlingskinder gestaltet. Sie ­schildert, welche Herausforderungen sich einerseits für die Kinder und Jugendlichen und andererseits für die Schule stellen. Dienstag, 22. November 2016, 19.30 Uhr, Uni-Zürich-Zentrum, Hauptgebäude, Rämistrasse 71, 8006 Zürich, Organisation: ZAL (Zürcher Arbeits­gemeinschaft für Weiterbildung der Lehrpersonen) / Eintritt: Fr. 25.– http://www.zal.ch/angebote Anmeldung: info@zal.ch

DE53.17.11 Fit für die E-Mail-Kommu­ nikation Madeleine Marti / Mi, 11.1.2017, 8.30–12 / Mi, 18.1.2017, 8.30–12 IT21.17.11 Web-Publishing – Einstieg Albert America / Di, 17.1.17, 18–21.30 / Di, 24.1.17, 18–21.30 / Di, 31.1.17, 18–21.30 / Di, 7.2.17, 18–21.30 / Di, 14.2.17, 18–21.30 / Di, 21.2.17, 18–21.30 ID11.17.11 InDesign – Grundlagen Miriam Selmi Reed / Mi, 18.1.17, 13.30–17 / Mi, 25.1.17, 13.30–17 / Mi, 1.2.17, 13.30–17 / Mi, 8.2.17, 13.30–17 / Mi, 1.3.17, 13.30–17 / Mi, 8.3.17, 13.30–17 DE80.17.11 Bildungsgang: Literarisches Schreiben Viola Rohner u. a. / Sa, ab 21.1.2017, 9.30–17, 3 Semester IV50.17.11 Video-Schnitt – Adobe Premiere Pro CC Bohdan Stehlik / Fr, 27.1.17, 9–17 / Fr, 3.2.17, 9–17 / Fr, 10.2.17, 9–17 IV62.17.11 iMovie Nicoló Paganini / Sa, 14.2.17, 8.30–16.30 IC41.17.11 3D-Drucken Julia Rodriguez / Sa, 21.2.17, 8.30–16.30 IV22.17.21 Video – Imagefilm Jacqueline Zünd / Mo, 6.3.17, 9–16 / Mo, 13.3.17, 9–16 / Mo, 20.3.17, 9–16 Information und Anmeldung: www.eb-zuerich.ch

Schulblatt Kanton Zürich 6/2016  Weiterbildung

Beratung und Coaching: Die ZAL organisiert für Einzelpersonen und Kleingruppen bis maximal 3 Personen auch Beratungen zu konkreten fachlichen ­Fragen und Coachings bei Aufgaben und Fragen im Berufsalltag (Ausgangslage analysieren, Lösungen entwerfen).

IL05.16.51 FileMaker – Einführung Esther Schreier / Do, 10.11.2016, 13.30–17 / Do, 17.11.2016, 13.30–17 / Do, 24.11.2016, 13.30–17 / Do, 1.12.2016, 13.30–17 / Do, 8.12.2016, 13.30–17

Kinder und Jugendliche auf der Flucht – Herausforderung für die Zürcher Volksschule

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Schulinterne Weiterbildung: Die ZAL organisiert für Teams auch schulinterne Weiterbildungen. Diese richten sich nach den Bedürfnissen der Teilnehmenden und finden in deren Schulhaus statt.

Weitere Angebote


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uns

Infoanlass für Lehrpersonen Nutzen Sie die Gelegenheit, sich zum Thema Berufskunde auf den neusten Stand zu bringen. Nehmen Sie an einem der geführten Rundgänge durch die Berufsmesse Zürich teil und treffen Sie Fachpersonen aus verschiedenen Berufsfeldern.

Infoanlass für Lehrpersonen am Montag, 21. November 2016 Anmeldung unter www.berufsmessezuerich.ch/infoanlass 22. bis 26. November 2016 | Messe Zürich

Hauptsponsorin

Unterstützt durch

Veranstalter

WEITERBILDUNG UND BERATUNG

Themenreihe

Heterogenität und soziale Ungleichheiten «Handeln ohne zu verstehen?»

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Schulblatt Kanton Zürich 6/2016

In der sechsteiligen Themenreihe diskutieren wir ab 28. September 2016, wie sich soziale Ungleichheiten im Alltag der (Hoch-)Schule herstellen und fortschreiben.

phzh.ch/themenreihen


Mit der Klasse durchs Museum surfen Reichhaltiges Arbeitsmaterial zum Download: www.museum.baden.ch/schulen

www.museum.baden.ch

Baden ist.

Sekundarstufen I und II / Thema Industrialisierung Geschichte verlinkt

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Schulblatt Kanton ZĂźrich 6/2016

Historisches Museum Baden


«King A – eine Ode an jedes Ritterherz», Junges Schauspielhaus Zürich, Regie: Theo Fransz

schule&kultur

Wege zum Theater

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Schulblatt Kanton Zürich 6/2016  schule & kultur

Ausserschulischer Lernort für kulturelle Bildung Text: Petra Fischer Bild: Raphael Hadad

Das Junge Schauspielhaus Zürich setzt bei der künstlerischen und Theater vermittelnden Arbeit einen Schwerpunkt auf die Zusammenarbeit mit Schulen. Dies ermöglicht es Kindern und Jugendlichen, unabhängig von ihrer sozialen und kulturellen Herkunft, die Geheimnisse und Potenziale der Theaterwelt zu erleben. Kulturell-ästhetische Bildung stärkt zudem ihre ­ Sozialkompetenzen und öffnet verschiedenartige Blicke auf gesellschaftliche Fragestellungen. Um die Wahl zwischen den Angeboten nicht zur Qual werden zu lassen, gibt es «What’s up Schauspielhaus?».

Diese 30-minütige unterhaltsame Vorstellung ausgewählter Theaterangebote kann an eine Teamsitzung ins Lehrerzimmer oder eine Weiterbildung gebucht werden und eröffnet einen persönlichen Bezug zu Theatermitarbeitenden, die nachfolgend für gemeinsame Projekte zur Verfügung stehen. Eines dieser Projekte ist «Augenblicke hinter den Kulissen»: Die speziell der Berufsorientierung dienende Führung im Schiffbau schafft neben dem Blick in die Theaterwerkstätten Begegnungen zwischen Auszubildenden und Ausbildenden des Theaters. Für Schülerinnen und

Schüler, die vor der Berufswahl stehen, ist das eine ungeahnte Inspirationsquelle, denn neben künstlerischen Berufsfeldern stehen auch die handwerklich-technischen, organisatorischen, buchhalterischen im Zentrum. Schauspielerinnen und Schauspieler laden ein, Auftrittskompetenzen für unterschiedliche Formen von Bewerbungssituationen gemeinsam im (noch) geschützten Rahmen zu erproben. Am Stammtisch «Theater&Schule» lassen sich individuell Projekte planen, etwa «Wege zu Dürrenmatt und Frisch»: Schülerinnen und Schüler erarbeiten sich selbsttätig und an ausserschulischen Lernorten Zugänge zu diesen Persönlichkeiten und Themen, die sie künstlerisch verarbeitet haben, und stellen Bezüge zur eigenen Lebenswelt her.    Mehr Informationen und Anmeldung: www.junges.schauspielhaus.ch

schule & kultur der Bildungsdirek­ tion Zürich bietet Schulen finanziell unterstützte Kulturveranstaltungen an. Eine Auswahl auf diesen beiden Seiten, weitere Angebote:  www.schuleundkultur.zh.ch


Theater

«Mein Name ist Schaf» Ein Schaf auf Abwegen, das sich von der Herde davonschleicht, um herauszufinden, wer es ist. Nach seiner abenteuerlichen Reise kehrt es zu seinen Freunden zurück. Aber gehört es wirklich hierhin? Es braucht ein dickes Fell, um ein spezieller ­Jemand zu werden.  Theater PurPur / 24. Januar / 1.–4. Schuljahr

Film

Im Fokus: Tierfilme «Tierisches Schauspiel» heisst die Fokusreihe, deren Stars Pferde, Hunde, Bienen, Gänse, Schweine, Mäuse und Katzen sind. Ob beste Freunde oder Projektionsfiguren, Tiere beflügeln die Fantasie und eröffnen neue Universen.  Filmpodium / November bis Mai / 4.–10. Schuljahr

Theater

«Der Tag, an dem Louis gefressen wurde»

Wunderkammer Museum: Warum sammelt das Museum so viele Dinge? Wie gelangt ein Schatz ins Museum? Was passiert ­damit im Museum? Eine kurzweilige Entdeckungsreise durch das Landesmuseum Zürich mit Benjamin Müller, Musiker und Theaterpädagoge.

Ja! Für einmal bestimmen die Schüler/ -innen selbst, wohin die Stadtführung geht. In einer vorbereitenden Lektion finden sie heraus, was sie in Zürich interessiert. Die Kunst-, Kultur- und Stadtvermittlerin Dolores Linggi führt dann zu ihren ­Themen durch die Stadt. Aktiv, wach und überraschend!

 Landesmuseum Zürich / theatralische Führung für Kindergarten, 1.–3. Schuljahr / November bis Januar

Zürich auf Wunsch

 Theater Stadelhofen / 20. Januar / Kindergarten, 1.–3. Schuljahr

 Schulzimmer und Stadt Zürich / 3.–10. Schuljahr / Daten nach Absprache

Kunst und Wissen

«A wie Atelier»

Tanz

«Träum schön schlimm!» Welche Ängste und Wünsche treiben uns um? «Träum schön schlimm!» setzt sich mit nächtlichen Fantasien auseinander, schafft poetische Bilder und überträgt sie in die Welt des Tanzes. Auf Wunsch mit Tanzworkshop.  Tanzhaus Zürich / 2. Februar / 4.–6. Schuljahr

Schulklassen besuchen Kunstschaffende in ihren Ateliers. Was für eine Gelegenheit! Erleben, wo und wie Kunst entsteht. Schauen, fühlen, hören, riechen, kommentieren und Fragen stellen! Nach der Werkbetrachtung erprobt die Klasse selbst Materialien und Arbeitsweisen.  Verschiedene Künstlerateliers / Atelierbesuch für Kindergarten, 1.–10. Schuljahr, Mittel- und Berufsschulen / Daten nach Vereinbarung

Schulblatt Kanton Zürich 6/2016  schule & kultur

Kunst und Wissen

«Auf ins Museum!»

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Kunst und Wissen

Schwups und weg der kleine Louis, gefressen vom Schluckster. Dieser wird wiederum verschlungen vom Grabschrix und dieser vom Wasserschnapper und dieser … Louis’ mutige Schwester verfolgt die Ungetüme und beweist, dass am Ende die Kleinsten die Grössten sind.


Agenda Tagung

«Entwicklung und Lernen auf lange Sicht» Die Tagung geht grundsätzlichen Fragen des Entwickelns und Lernens nach. Dazu beleuchten vier international renommierte Expertinnen und Experten Veränderungsprozesse aus ihrer jeweiligen Perspektive. Im Anschluss diskutieren die Referenten gemeinsam ihre Perspektiven, gehen auf Fragen aus dem Plenum ein und geben Anregungen zur Optimierung des Lernens und Entwickelns innerhalb und auch ausserhalb von Bildungsinstitutionen. Die Tagung richtet sich an Lehrper­ sonen und Lehrerbildner sowie an Dozierende anderer Hochschulen. Willkommen sind auch Studierende, Schulleitende und alle, die sich für Entwicklungs- und Lernprozesse interessieren.  18. November 2016, 9.30 bis 17.15 Uhr, Pädagogische Hochschule Zürich. www.phzh.ch > Über uns > Veranstaltungen

Fachtagung

«Gewaltige Liebe» Obschon Jugendgewalt im öffentlichen Bereich in den letzten Jahren zurückgegangen ist, rücken private Formen wie Gewalt in jugendlichen Paarbeziehungen vermehrt in den Fokus von Forschung und Medien. Ziel der Fachtagung «Gewaltige Liebe» ist es, Ausmass, Erscheinungsformen und Risikofaktoren von Gewalt in jugendlichen Liebesbeziehungen sowie den Zusammenhang von Geschlechterstereotypen und Gewalt zu diskutieren. Ebenso lernen die Teilnehmer verschiedene Handlungsansätze und Präventionsprojekte kennen. Anmeldung erforderlich; beschränkte Teilnehmerzahl.  5. November 2016, 8.30 bis 17 Uhr, Pädagogische Hochschule Zürich. www.phzh.ch/gewaltigeliebe

urteilt darüber? Wie unterscheidet sich das existenzielle Scheitern von einem Misserfolg? Kann man aus Fehlern lernen und warum erholen sich manche Menschen besser von einer Krise als andere? Wichtig ist zu begreifen: Scheitern oder Fehler machen kann nur, wer handelt! Und Handeln ist immer der Weg zu Ver­ änderungen, zu Erneuerungen. Einführung für Lehrpersonen am 22. November 2016. Anmeldung erforderlich.  20. November 2016 bis 26. März 2017, Vögele Kultur Zentrum, Pfäffikon SZ. www.voegelekultur.ch

Informationsveranstaltung

«Sich im Cyberspace bewegen. Aber sicher!» Eine Informationsveranstaltung für Lehrpersonen zu neuen Cyber-Unterrichtseinheiten der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW). Die neuen Unterrichtseinheiten eignen sich vor allem für den Einsatz in Gymnasien und Berufsfachschulen.  17. November 2016, 18 bis 20 Uhr, Kantonsschule Stadelhofen, Zürich. www.satw.ch > Veranstaltungen > Cyber Security

Ausstellung MINT-Projekt

«Zeit zum Forschen»

Berufsmesse Zürich

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Schulblatt Kanton Zürich 6/2016  Agenda

Alle können Profis werden! Gut qualifizierte Fachleute sind in vielen Branchen gesucht. Wer eine Berufslehre absolviert, auf den warten verantwortungsvolle Fach- und Führungsfunktionen. Die Berufsmesse Zürich bietet mit rund 240 Lehrberufen und zahlreichen Weiterbildungsangeboten eine umfassende Plattform. Ein weiterer Schwerpunkt setzt die Messe dieses Jahr auf die Berufsmaturität. An speziell gekennzeichneten Ständen und diversen Kurzreferaten im Forum gibt es umfassende Informationen zu den fünf Fachrichtungen dieses Bildungsgangs.  22. bis 26. November 2016, Messe Zürich. www.berufsmessezuerich.ch

Mit dem Projekt «Zeit zum Forschen» lernen Schülerinnen und Schüler der ­ 3. bis 6. Klasse, wie man in wiederkehrenden Schritten an ein Experiment herangeht, wie man es umsetzt und auswertet. Die Schulen können vier verschiedene Forsch-Kisten aus den Biowissenschaften nach einer Vorbereitung und Einführung auf Unkostenbasis für zehn Tage ausleihen, beispielsweise für eine Projektwoche, für die Begabtenförderung oder für den Regelunterricht. Dieses Projekt des Life Science Learning Center (UZH/ETHZ) entstand ­ im Rahmen des Förderprogrammes «MINT Schweiz». Fragen und Anmeldung: claudia.kunfermann@lifescience.uzh.ch.  Ab Januar 2017

«Wasser unser» Was wäre, wenn ein Chip unseren Wasserverbrauch erfasste? Alles Wasser, das wir in unserem Alltag brauchten, würde berechnet und es stünde nur eine bestimmte Menge zur Verfügung. Die Ausstellung im Alpinen Museum in Bern wagt den Blick in die Zukunft: Sie zeigt sechs Szenarien zwischen Forschung und Fiktion. Anhand von Bildern, Texten und Audio­ einspielungen, aber auch mit interaktiven Elementen wie einem «Wasser-Game» können die eigene Beziehung zum Wasser und mögliche Handlungsspielräume diskutiert werden. Kostenloser Eintritt für Schulklassen. Lehrpersonen können sich mit einem Dossier auf ihren Besuch mit der Klasse vorbereiten.  27. Oktober 2016 bis 17. September 2017, Alpines Museum, Bern. www.alpinesmuseum.ch

Ausstellung

«Ein Knacks im Leben» Irren ist menschlich. Die Ausstellung «Ein Knacks im Leben. Wir scheitern … Wie weiter?» beleuchtet das Phänomen Scheitern in all seinen Facetten. Wann gilt jemand oder etwas als gescheitert? Und wer

Agenda Die Redaktion stellt hier Ausstellungen, Führungen, Wettbewerbe etc. vor. Pro Tipp max. 600 Zeichen inklusive Leerschlägen: was, wann, wo, für wen, Kontaktadresse, Bild an: schulblatt@bi.zh.ch. Die Redaktion behält sich Auswahl und Kürzung der Texte vor und übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt.


Publireportage

Ausgezeichnete Aussichten auf eine KV-Lehrstelle Mit dem erfolgreichen kaufmännischen 10. Schuljahr «Junior Merchants» bietet die SFK Schule für Förderkurse seit mehr als 20 Jahren die optimale Plattform für das Finden einer KV-Lehrstelle sowie die gezielte Vorbereitung darauf. Nebst der individuellen Betreuung ist bestimmt auch die Vielfalt der Elemente des Schuljahres mit ein Grund, weshalb mehr als 96% der Teilnehmenden im Anschluss eine kaufmännische Lehrstelle antreten dürfen. Das Junior-Schuljahr ist eine spezifische Vorbereitung auf die Ausbildung als Kauffrau/-mann. Jugendliche der Sekundarschule A und B werden während des Bewerbungsprozesses intensiv begleitet und schaffen sich beste Voraussetzungen für die anspruchsvolle kaufmännische Berufsfachschule. Auch die Entwicklung von Sozial-/Selbst- und Methodenkompetenzen ist ein grosses Anliegen. Schule, Arbeits- und Lernsituationen (ALS) in Form von sechswöchigen Praktika sowie zweiwöchige Auslandaufenthalte in Frankreich und England wechseln sich im Verlauf des vielseitigen Schuljahres ab.

intensives Bewerbungscoaching

Die ersten drei Wochen stehen ganz im Zeichen des Bewerbungsprozesses: Die «Junior Merchants» stellen ein professionelles Dossier zusammen und schreiben Bewerbungsbriefe, welche sich von der Masse abheben. Im Anschluss an die drei Bewerbungswochen werden sie während des gesamten Schuljahres im Fach «Fokus Lehrstelle» betreut und begleitet; schliesslich ist das Finden einer geeigneten KV-Lehrstelle das wichtigste Ziel des kaufmännischen 10. Schuljahres.

Oberstufenstoff vertiefen und Grundlagen in den kaufmännischen Fächern legen

Das schulische Ziel ist, die Junior Merchants optimal auf die anspruchsvolle kaufmännische Lehre vorzubereiten, wo vernetztes Denken eine wichtige Voraussetzung ist. Das Augenmerk liegt deshalb auf dem Aufbau guter Grundlagen in den kaufmännischen Kernfächern Wirtschaft & Gesellschaft und IKA bzw. Informatik. Aber auch den Sprachfächern wird im Stundenplan gross Rechnung getragen, um eventuelle Lücken aus der Oberstufe zu schliessen und zusätzliches Wissen zu erarbeiten.

Fremdsprachenkenntnisse in Frankreich und England vertiefen

Während zweiwöchigen Seminaren in Frankreich und England feilen die Junior Merchants in einheimischen Schulen mit muttersprachlichen Lehrkräften an ihren Sprachkenntnissen. Alleine in einer Gastfamilie einquartiert, können die Jugendlichen in fremde Kulturen eintauchen und gleichzeitig die Fremdsprachen in einem authentischen Umfeld einsetzen. Ausserdem fordern die Auslandaufenthalte viel Selbständigkeit und Flexibilität von den angehenden Lernenden.

Arbeitserfahrung während zwei sechswöchigen Praktika sammeln

Die Junior Merchants arbeiten je sechs Wochen in zwei Unternehmungen, in welchen sie in Arbeitsprozesse integriert werden, Verantwortung übernehmen und ihre Belastbarkeit trainieren können. Sie erleben auch, dass in der Arbeitswelt der Erwachsenen nebst Fachkompetenz ein hoher Grad an Sozialkompetenz verlangt wird, andere Regeln und Gewohnheiten gelten, und die Sprache den verschiedenen Anspruchsgruppen angepasst werden muss.

Info-Veranstaltungen

Die nächsten Info-Veranstaltungen finden am Freitag, 9. Dezember 2016 sowie Freitag, 13. Januar 2017 jeweils um 17.45 Uhr statt (weitere Termine siehe www.sfk.ch). Anmeldungen können telefonisch oder über das Internet erfolgen.

Aufnahmeverfahren

Nach dem Besuch der Info-Veranstaltung finden persönliche Gespräche mit interessierten Jugendlichen und deren Eltern statt. Diese Gespräche geben die Gelegenheit gemeinsam zu analysieren, ob das kaufmännische 10. Schuljahr «Junior Merchants» einen sinnvollen und zielgerichteten Weg darstellt, um im Folgejahr eine KV-Lehre antreten zu können.

SFK Schule für Förderkurse · Heinrichstrasse 239 · 8005 Zürich · 044 272 75 00 · www.sfk.ch


Panorama-Kalender 2017 mit Begleitheft für Schulen Bilder faszinieren, machen neugierig, entführen in andere Welten, werfen Fragen auf, regen zur Auseinandersetzung an. Jeden Monat wechselt das Kalenderbild im Klassenzimmer und bietet somit 12 Mal im Jahr Gelegenheit, das Bild ins Zentrum einer Unterrichtsstunde zu stellen – diese Jahr zum Thema «Zuhause». Das Begleitheft «Im Bild» bietet Hintergrundinformationen, Tipps und Links und liefert kopierfertige Arbeitsblätter für den Unterricht ( ab 6. Schuljahr ).

Kalender für den Schulunterricht mit Begleitheft CHF 25.50, im Abo CHF 20.25, nur Begleitheft CHF 15.– Bestellmöglichkeiten: www.fairshop.helvetas.ch/kalender g Spezialangebot für Schulen und Lehrpersonen oder telefonisch unter 044 368 65 00 Versandkostenanteil pro Bestellung CHF 7.90

Kontakt Helvetas Schularbeit Anna van der Ploeg: +41 (0)44 368 65 29 anna.vanderploeg@helvetas.org www.helvetas.ch/schule g Unterrichtsmaterial

Schülerlabor iLab Erlebnis Wissenschaft – Abenteuer Forschung

Bei der Nachwuchsförderung in Naturwissenschaften will das Paul Scherrer Institut PSI neue Wege gehen. In einem Schülerlabor experimentieren Jugendliche in Zweiergruppen mit Schall, Vakuum und Licht. Sie erfahren spielerisch die Geheimnisse von Phänomenen, die für die Forschung am PSI von zentraler Bedeutung sind. In erster Linie richtet sich das iLab an Jugendliche im Alter von 14 bis 15 Jahren, das Programm kann aber für 12- bis 20-Jährige angepasst werden.

Melden Sie Ihre Schulklasse noch heute an. Anmeldeformular im Internet: www.ilab-psi.ch Kontakt: ilab@psi.ch Paul Scherrer Institut Schülerlabor iLab 5232 Villigen PSI, Schweiz Tel. +41 56 310 55 40, Fax +41 56 310 55 41


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