Schulblatt 4 2016

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Kanton Z端rich Bildungsdirektion

Schulblatt

4/2016

Das liebe Geld Konsum und Finanzen im Griff?

An der Wand

Matthias B端eler sieht Klettern als Lebensschule

Exportschlager

Die Schweizer Berufs足 lehre goes India

Neue Zeitrechnung

Das bringt der neu 足definierte Berufsauftrag


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Meine Schulzeit

Fokus: Das liebe Geld 12

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Gregor Mägerle findet, ­Jugendliche sollten finanzielle Verantwortung übernehmen

Giulia Steingruber, Kunstturnerin

Im Lehrerzimmer

Im Gespräch

Volksschule 24 Berufsauftrag

Für Lehrpersonen gilt künftig eine Jahresarbeitszeit

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Bildungsverläufe

Schulhäuser Fuhrstrasse und Rotweg, Wädenswil

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Wie Kinder und Jugendliche lernen, mit Geld umzugehen

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Matthias Büeler begeistert ­Jugendliche fürs Klettern

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Die Sek3 – Oberstufe für ­Gehörlose lebt die Inklusion

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Geld ist nicht alles, sagen Schülerinnen und Schüler

Persönlich

Bildungsdirektorin

Geld im Unterricht

Schülerstimmen

Schulblatt Kanton Zürich 4/2016 Inhalt

Bildungsdirektion: www.bi.zh.ch Generalsekretariat: 043 259 23 09 Bildungsplanung: 043 259 53 50 Bildungsstatistik: www.bista.zh.ch Volksschulamt: www.vsa.zh.ch, 043 259 22 51 Mittelschul- und ­Berufsbildungsamt: www.mba.zh.ch, 043 259 78 51 Amt für Jugend und Berufsberatung: www.ajb.zh.ch, 043 259 96 01 Lehrmittel­ verlag Zürich: www.lehrmittelverlag-zuerich.ch, 044 465 85 85 Fachstelle für Schulbeurteilung: www.fsb.zh.ch, 043 259 79 00 Bildungsratsbeschlüsse: www.bi.zh.ch > Bildungsrat > Beschluss­ archiv Regierungsratsbeschlüsse: www.rrb.zh.ch

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Silvia Steiner sieht die ­Sommerferien als Chance

Titelbild: Hannes Heinzer

Wichtige Adressen

Nicht alle Schulkarrieren ­verlaufen geradlinig

Stafette

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In Kürze

Impressum Nr. 4/2016, 1.7.2016

Herausgeberin: Bildungsdirektion Kanton Zürich, Walcheplatz 2, 8090 Zürich Erscheinungs­ weise: 6-mal jährlich, 131. Jahrgang, Auflage: 19 000 Ex. Redaktion: reto.heinzel@bi.zh.ch, 043 259 23 05; jacqueline.olivier@bi.zh.ch, 043 259 23 07; Sekretariat schulblatt@bi.zh.ch, 043 259 23 14 Journalistische Mitarbeit an dieser Ausgabe: Stefan Hartmann, Paula Lanfranconi, Andreas Minder, Charlotte Spindler Abonnement: Lehr­personen einer öffentlichen Schule im Kanton Zürich können das ­Schulblatt in ihrem ­Schulhaus gratis beziehen (Bestellwunsch an Schulleitung). Bestellung des Schulblatts an Privat­adresse ­sowie Abonne­ ment weiterer I­nteressierter: abonnemente@­staempfli.com, 031 300 62 52 (Fr. 40.– pro Jahr) Online: www.schulblatt.zh.ch ­ Gestaltung: www.­bueroz.ch Druck: www.staempfli.com Inserate: inserate@staempfli.com, 031 767 83 30 R ­ e­daktions- und ­Inserateschluss nächste Aus­gabe: 21.7.2016 Das n ­ ächste Schulblatt erscheint am: 26.8.2016


Lehrerausbildung

Mehr praktische Erfahrungen sammeln

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Schulgeschichte(n)

Kantonsschule Büelrain in Winterthur

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In Kürze

Berufs­bildung 38

Amtliches

Entwicklungs­ zusammenarbeit

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Kurse und Module

Mediamatikerin

schule & kultur

Bessere Lebenssituation dank Berufslehre

Berufslehre heute

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In Kürze

Editorial Reto Heinzel

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Weiterbildung

Verantwortlichkeiten im Klassenzimmer klären

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Agenda

Meine ersten Batzen verdiente ich als Erstklässler. Während der Fasnachtszeit zogen mein Gspänli und ich durchs Wohnquartier und boten selbst gemachte Konfetti feil. Unnötig zu sagen, dass wir kaum etwas verkauften. Trotzdem platzten wir fast vor Stolz, als wir schliesslich mit ein paar Rappen nach Hause kamen. Am schönsten war aber jener Moment, als wir im Dorfladen unseren bescheidenen Gewinn in ein Häuflein Zehner-Mocken investieren konnten. Der Erstklässler mag sich noch über Süssigkeiten freuen. Für den Teenager müssen es möglicherweise teure Markenkleider sein, damit er zufrieden ist und glaubt, in der Gruppe bestehen zu können. Wer als junger Mensch nicht gelernt hat, mit Geld umzugehen, für den kann es schwierig werden, sich ­später in finanziellen Dingen Leitplanken zu setzen. Um in Geldfragen kompe­ tent zu werden, braucht es deshalb vor allem die Unterstützung der Eltern – aber auch die der Schulen. Wie diese mit dem Thema umgehen, beleuchten wir in ­dieser Ausgabe.  

Die Redaktion freut sich über Reaktionen auf das Schulblatt: reto.heinzel@bi.zh.ch, jacqueline.olivier@bi.zh.ch

Schulblatt Kanton Zürich 4/2016 Inhalt

Mittelschule 32

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Meine Schulzeit

Schulaufgaben im Auto erledigt

Foto: Kummer & Kummer

Fünf Fragen an die Kunstturnerin Giulia Steingruber

Giulia Steingruber (22) aus Gossau SG ist professionelle Kunstturnerin. An den Schweizer Meisterschaften gewann sie ­unter anderem fünfmal in Folge Gold im Mehrkampf, 2013 zusätzlich Gold in allen Einzeldisziplinen. An den Europameisterschaften 2016 holte sie Gold am Sprung und am Boden. Neben ihrer Kar­riere als Sportlerin absolviert sie das Gymnasium im Fernstudium an der AKAD.

Wenn Sie an Ihre Schulzeit denken, was kommt Ihnen als Erstes in den Sinn? Meine Gspänli, mit denen ich in die Schule gegangen bin, und meine spärliche Freizeit, die ich mit Spielen und Rumalbern verbringen durfte. Ich trainierte jeden Nachmittag, musste dafür zeitweise nach Rüti, nach Niederlenz in den Kanton Aargau oder nach Widnau reisen. Gegessen und Schulaufgaben erledigt habe ich oft im Auto. Zweimal pro Jahr durfte ich an einem Nachmittag eine Geburtstagsparty besuchen – das waren meine Joker-Nachmittage. Welcher Lehrperson geben Sie rückblickend die Note 6 und warum? Meiner 5.- und 6.-Klasslehrerin Bea­trice Keller. Sie hat mich auf meinem Weg zur Kunstturnerin immer stark unterstützt und gewisse Freiräume geschaffen, etwa, indem sie mich in Absprache mit dem Schulamt Gossau von Religions-, Hand­ arbeits- und Turnstunden befreit hat. Der Stundenplan wurde derart angepasst, dass ich die Pflichtstunden am Morgen besu-

chen konnte. Gleichzeitig hat sie viel von mir verlangt – sie hat mich gefördert und gefordert. Inwiefern hat Ihnen die Schule ­geholfen, eine erfolgreiche Schweizer Kunstturnerin zu werden? Ich habe beispielsweise im sozialen Bereich und punkto Selbstständigkeit profitiert. So habe ich gelernt, meine Tages­ abläufe zu organi­sieren. Wenn ich gewisse Stunden nicht in der Schule war, musste ich mich selber um die Aufgaben kümmern, nachfragen, wann eine Prüfung stattfindet und so w ­ eiter. Eigenverantwortung und Disziplin, sich organisieren zu können und Terminpläne einzuhalten, sind wichtige Voraussetzungen, um im Spitzensport zu be­stehen. Was ist das Wichtigste, was Kinder heute in der Schule lernen sollten, und warum? Das ist Ansichtssache; die einen finden Mathematik sehr wichtig, andere Sprachen oder Geschichte. Ich bin eher der Sprachentyp. Im Sport hat mir das sehr geholfen, da ich oft im Ausland unterwegs bin und die Sprachen dort auch anwenden kann. Warum wären Sie eine gute Lehr­ person – oder eben nicht? Ich weiss nicht, ob ich eine gute oder eine schlechte Lehrerin wäre. Im Turnen bin ich manchmal ungeduldig, zu Hause eher chaotisch und unordentlich. Dies sind wohl nicht die besten Eigenschaften für eine Lehrperson. Aber ich denke, man muss seine Sache ernst nehmen und Freude haben an dem, was man tut. Damit kann man gewisse Schwächen auch ausgleichen.

Bildungs-Slang

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Ruedi Widmer, Cartoonist, interpretiert Begriffe aus Bildung und Schule – diesmal: Nachteilsausgleich


Im Lehrerzimmer

Schulhäuser Fuhrstrasse und Rotweg, Wädenswil An der Bartheke treffen sich morgens um 7 Uhr die Lehrerinnen und Lehrer zu Kaffee und Austausch.

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Sofalandschaft: Während das neue Oberstufenschulhaus Rotweg erbaut wird, teilen sich die Teams der beiden Schulhäuser ein Lehrerzimmer: zwei Sitzgruppen für 45 Lehrpersonen, zwei Kaffeemaschinen für den Ansturm in der grossen Pause, ein langer Tisch. Gegen 100 Personen arbeiten an der Oberstufe Wädenswil, zum Einzugsgebiet gehören die ländlichen Gemeinden Schönenberg und Hütten. Gut frequentiert: ist frühmorgens die Bar, ebenso am Freitagabend nach 17 Uhr, wenn man sich zum Apéro und zum Ausklang der Woche trifft. Auf der Theke steht immer ein Korb mit Früchten und Vollkorngebäck – ein Beitrag der Schule zur gesunden Ernährung ihrer Mitarbeitenden. Wechselausstellung: Über den Sofas hängen zurzeit Bilder mit Tessiner Landschaften. Sie stammen vom Künstler Daniele von Arb, der an der Schule unterrichtet. Lernlandschaften: In den Schulhäusern Fuhrstrasse und Rotweg sind während der letzten sechs Jahre vier Lernlandschaften entstanden. Hier haben die Schülerinnen und Schüler der 1. bis 3. Oberstufe ihre individuellen Arbeitsplätze, sie arbeiten weitgehend selbstständig am Lernstoff. Preisgekrönt: 2013 wurde die Oberstufe Wädenswil mit dem Schweizer Schulpreis ausgezeichnet. [cs]

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Fotos: Marion Nitsch


Persönlich

«Klettern ist eine Lebensschule» Bei Bergführer und J+S-Experte Matthias Büeler lernen auch Schul­ klassen das Klettern – und gleich­ zeitig Teamgeist und Verantwortung.

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Text: Stefan Hartmann  Foto: Stephan Rappo

Freitagabend, sechs Uhr, in der Kletterhalle «Griffig» in Uster. Im grössten IndoorKletter-Eldorado der Schweiz herrscht re­ ger Betrieb. Durchtrainierte Kletterasse, darunter auffallend viele Frauen, hangeln sich mit eleganten Bewegungen an 17 Meter hohen Wänden mit Routen der Schwierigkeit 7a – für Fortgeschrittene – hoch, teilweise an überhängenden Stellen. Wer beim Vorstieg ins Seil fällt, wird vom Seilpartner am Boden sicher gehalten. Derweilen sammeln sich 40 Jugend­ liche im Alter zwischen 10 und 20 Jahren um den Bergführer und Jugend+SportExperten Matthias Büeler und seine vier J+S-Leiter. Die Jugendlichen freuen sich spürbar auf das wöchentliche Klettertraining mit «Mättel», wie sie ihren 46-jährigen Kletterlehrer rufen. Dieser begrüsst alle mit festem Handschlag, ermuntert da, korrigiert dort. Einige Schüler haben bereits auf eigene Faust mit dem Herum­ kraxeln an den Boulderwänden begonnen. Eine völlig lockere Szene. Matthias Büeler strahlt Ruhe und Konzentration aus. Seine Freude am Vermitteln der Kletterkniffe ist spürbar. Die Begeisterung für die Berge und fürs Klettern packte den Zürcher Unterländer, als er nach einer Elektroniker­ lehre als Flughelfer beim Glarner Helikopterunternehmen Heli Linth einstieg. Er bildete sich weiter, zunächst zum dip­ lomierten Rettungssanitäter HF und anschliessend zum Bergführer. Vor sieben

Jeder Handgriff muss sitzen Nach dem spielerischen Aufwärmen beim Bouldern ziehen die Jungen ihre Klettergurte an und wechseln zu den fest ein­ gerichteten Kletterrouten, von denen es im «Griffig» insgesamt 130 an der Zahl gibt. Sie üben sich zu zweit abwechselnd am «Toprope» – einem fix an der Wand angebrachten Seil, an dem jeweils einer klettert und vom Partner am Boden ge­ sichert wird. Einige klettern auch allein am «Topas», einem fixen Seil mit auto­ matischer Sicherung. Die geübteren Duos unter den 40 Jugendlichen lässt Matthias Büeler bereits mit dem eigenem Seil klettern. Sie üben den anspruchsvolleren Vorstieg, bei dem man sich alle zwei bis drei Meter mit dem Seil an fixen Karabinern in der Wand sichern muss. Übung, Fertigkeit, Geschicklichkeit zählen. Nachlässigkeit duldet das Klettern nicht. Sicherheit gehört zu Matthias Büelers Hauptanlie-

Verein Alpine-Experience und Kletterhalle «Griffig» Der Verein Alpine-Experience widmet sich dem Bergsport, insbesondere dem Sportklettern, Hochtouren sowie Ski- und Snowboardtouren. Er bietet diverse Trainings, Touren und Lager an. Auch Schulklassen können das Angebot nutzen. Der Verein wird von Jugend+Sport unterstützt. In der Kletterhalle «Griffig» werden Kurse und Trainings für alle Schwierig­ keitsstufen angeboten, vom Einsteiger bis zum geübten Techniker. Auch mass­ geschneiderte Kurse und Kletterevents sind auf Anfrage möglich.  www.alpine-experience.ch; www.griffig.com

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Jahren gründete er den Verein Alpine-Experience, einen Kletter- und Bergsportverein mit einem breiten Angebot für ­Kinder, Jugendliche und Erwachsene; für Schulklassen, Familien oder Firmen. Auch bei der vor zwei Jahren eröffneten Kletterhalle in Uster war er treibender Motor. «Wir wollten ein Angebot schaffen, das auch für Kinder und Jugendliche, für ­Familien oder Schulen bezahlbar ist», erzählt er. Die Halle wird von einer Genossenschaft getragen.

gen. «Das Beherrschen der Standard­ abläufe ist ganz wichtig», betont er. «Wer ans Seil geht, muss die Handgriffe auswendig kennen.» Auch die Verständigung unter Seilpartnern sei zentral. Er lässt die Jugendlichen darum wichtige Handgriffe mündlich bestätigen.

Kletterevent statt Schulreise Klettern erfreue sich in letzter Zeit steigender Beliebtheit unter den Jungen, beobachtet Matthias Büeler. «Das hat damit zu tun, dass keiner ausgelacht wird, im Gegenteil. Die Klettergruppen entwickeln einen unglaublichen Kitt.» Klettern habe nicht nur viele spielerische Komponenten, sondern schule Taktik und Vorausdenken: Wo ist der nächste Griff? Wo stelle ich den Fuss ab? «Klettern fördert das Selbstvertrauen», ist Matthias Büeler überzeugt. «Das Bewältigen einer Kletterroute ist jedes Mal ein Erfolgserlebnis.» Klettern ver­ mittle aber auch Sozialkompetenz: kameradschaftliches Erleben, Vertrauen in und Verantwortung für den Seilpartner. Solche Qualitäten seien nützlich im Leben. Klettern mit «Mättel» hat sich herumgesprochen – auch in den Schulen. «Schon einige Lehrer haben bei mir anstelle einer Schulreise einen Kletterevent gebucht.» Immer mehr Sportlehrpersonen erscheinen regelmässig mit ihren Schülerinnen und Schülern im «Griffig», um hier Lektionen abzuhalten. Auch melden sich g ­ anze Lehrerteams an, um erst selber die Grund­ techniken des Kletterns zu erlernen, bevor sie ihre Klassen an die Wände lassen. Apropos Wände: Matthias Büeler hat inzwischen alle 47 Viertausender-Gipfel der Schweiz bestiegen. Sich in den Bergen zu bewegen ist für ihn Sucht und Therapie zugleich. «Auch nach einer anstrengenden Tour ist der ‹Zähler› wieder auf null und die Batterien sind voll!», schwärmt er.

Mit der Rega in der Luft Seit 16 Jahren arbeitet Matthias Büeler bei der Rega. Dort kann er kombinieren, was ihm am Herzen liegt: die Bergwelt, helfen, Leben retten. An zwei Tagen in der Woche trifft man ihn auf der Regabasis in Dübendorf an. Er ist jeweils 48 Stunden am Stück auf Pikett und fliegt mit dem Rega-Team im Durchschnitt zu drei bis vier Einsätzen. «An Schönwettertagen – Sommer und Winter – können es auch gut doppelt so viele sein.» Im Heli übernimmt er auch Co-Pilotenfunktion. Das heisst, navigieren und funken sowie dem Piloten beim Abhaken der Checkliste bei einem Notfall, wenn es um Sekunden geht, zur Hand gehen. «Den Check müssen immer zwei machen – wie beim Klettern.» Daneben bedient er die Rettungswinde. Und als Rettungssanitäter ist er die rechte Hand des Rega-Arztes, der immer mit an Bord ist. «Rega und Klettern haben vieles gemeinsam: Man muss sich auf den andern hundertprozentig verlassen können.»  


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Beim Klettern steht für Matthias Büeler nicht allein die sportliche Betätigung im Vordergrund, sondern ebenso die Förderung von Sozialkompetenzen wie Selbstvertrauen, Zuverlässigkeit und Verantwortung.


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Schulblatt Kanton ZĂźrich 4/2016


Bildungsdirektorin

«Die langen Ferien sind eine Chance» Vor der grossen Sommerpause wirft Silvia Steiner einen Blick zurück aufs vergangene Jahr – und preist die Ferien als Ge­ legenheit, die eigene Tätigkeit aus der Distanz zu betrachten.

«Wenn man auf dem Problem sitzt, sieht man die Lösung nicht.»

Lehrpersonen auf das Kerngeschäft konzentrieren können, den Unterricht. Meine Hauptziele fürs kommende Jahr bleiben deshalb unverändert: den Lehrplan 21 und den neu definierten Berufsauftrag wei­ terzuverfolgen und sauber einzuführen. Und natürlich werden uns auch die Kan-

tonsfinanzen weiter beschäftigen. Wichtig ist, dass wir die Ergebnisse der Leistungsüberprüfung im Dialog mit allen Beteiligten und mit Augenmass umsetzen. Nach einer intensiven Zeit stehen nun die Sommerferien vor der Tür. Freuen Sie sich darauf? Selbstverständlich! Die Sommerferien bie­ ten mir die wunderbare Möglichkeit, die eigene Arbeit aus der Distanz zu betrachten. Der übliche Arbeitsrhythmus wird durchbrochen, es gibt keine wöchentlichen Sitzungen von Regierung, Kantonsrat und Kommissionen. Es ist eine Zeit, die Reflexion ermöglicht. Wie werden Sie den Sommer ­verbringen? Man soll die Zeit nutzen, um Ferien zu machen – zumindest verlange ich das von meinem Umfeld. Ich selber werde in dieser Zeit an verschiedenen offiziellen Anlässen teilnehmen – allen voran am 1. August. Ansonsten bietet mir die Sommerpause die willkommene Gelegenheit, mich in Ruhe strategischen Gedanken zu widmen – und wieder einmal den Schreibtisch aufzuräumen. Welche Bedeutung haben die ­Sommerferien für Lehrpersonen? Für Lehrerinnen und Lehrer ist es be­ sonders wichtig, während dieser fünf Wochen Abstand zum Alltag zu gewinnen und sich zu erholen, aber auch, um mit den schulischen Dingen des vergangenen Jahres abzuschliessen. Es ist auch die Zeit, sich Gedanken darüber zu machen, was im

Unterricht gut funktioniert hat und was weniger. Lehrpersonen haben einen wunderbaren, aber auch einen sehr arbeits­ intensiven Beruf. Sie alle leisten während des Schuljahres ungeheuer viel. Wie sieht es bei den Schülerinnen und Schülern aus? Droht nicht die ­Gefahr, dass die Distanz zum Schul­ geschehen für sie zu gross wird und die Motivation verloren geht? Das glaube ich nicht. Für viele Schülerinnen und Schüler ist es ja auch eine Zeit des Übergangs. Sie stehen vor einem Stufenübertritt, viele beginnen eine Lehre. Dadurch bleibt die Motivation in der Regel automatisch erhalten. Bei meinen eigenen Kindern empfand ich die Sommerferien übrigens immer als sehr wichtige Zeit. Vor allem als sie noch etwas kleiner waren, geschah in diesen Wochen immer ganz viel mit ihnen. Hatte man beispielsweise vor den Ferien noch den Eindruck, der Bub sei noch gar nicht schulreif, kam man fünf Wochen später zum gegenteiligen Schluss. Tatsächlich kam es im Sommer regelmässig zu schubweisen Entwicklungen. So gewannen meine Kinder in den Ferien oftmals merklich an Körpergrösse. Wieso ist es eigentlich so wichtig, Distanz zum Schulalltag zu schaffen? Lassen Sie es mich mit einem Bild er­ klären: Wenn man gewissermassen auf dem Problem sitzt, sieht man die Lösung nicht. Das gilt wohl für alle Berufe, ganz besonders für den Lehrberuf. Ich glaube, die Lehrpersonen müssen es als Chance anschauen, um ihre professionelle Distanz während dieser längeren schulfreien Zeit wieder zurückgewinnen können. Solange man mitten im Schulalltag steckt, kann dies sehr schwierig sein. Als Staatsanwältin habe ich immer gesagt: Ihr dürft bei der Spurensicherung nicht zu nah bei der Spur stehen. Ihr müsst einen Schritt zurücktreten, damit ihr das Gesamtbild erkennen könnt. So, und jetzt wünsche ich allen schöne Sommerferien und einen offenen Blick für die anstehenden Aufgaben und Herausforderungen!  

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Nach ihrer Wahl in den Regierungsrat haben Sie die Bildungsdirektion als Wunschdirektion bezeichnet. Mittler­ weile sind Sie seit etwas mehr als ­einem Jahr im Amt. Haben sich Ihre Hoffnungen erfüllt? Mehr als erfüllt. Es ist eine schöne und wertvolle Aufgabe. Ich bin umringt von Mitarbeitenden, die täglich mit grosser Motiva­tion an ihre Arbeit gehen. Besonders freut mich, dass man bei den allermeisten Tätigkeiten und über alle Bildungsstufen hinweg ausgesprochen zukunftsorientiert agiert. Was ziehen Sie für eine erste ­Zwischenbilanz? Die fällt durchaus positiv aus. Mein Ziel im ersten Jahr war es, mir einen Überblick zu verschaffen und die Vernetzungen im weit verzweigten Bildungswesen zu erkennen. Ich denke, das ist mir gelungen. Natürlich bin ich auch auf viele Herausforderungen gestossen, doch darin liegt ja gerade das Spannende an meiner Arbeit. Welche Themen werden Sie im kommenden Jahr beschäftigen? Ich werde darauf achten, nicht zu viele neue Baustellen zu eröffnen. Nach Jahren der Reformen ist es Zeit für eine Konso­ lidierung. Mir ist es wichtig, dass sich die

Schulblatt Kanton Zürich 4/2016  Magazin

Interview: Reto Heinzel


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Fokus

Das liebe Geld

Geld regiert die Welt – auch jene der ganz ­Jungen. Mit dem eigenen Taschengeld oder dem Lehrlingslohn haushalten zu k ­ önnen, will aber gelernt sein. Verantwortung tragen in ­erster Linie die Eltern, findet Gregor Mägerle, Leiter der Schuldenprävention der Stadt ­Zürich. Doch auch den Schulen attestiert er eine wichtige Rolle. Tatsächlich werden Geld und Konsum auf allen Stufen thematisiert, wie Beispiele aus verschiedenen Schulen ­zeigen. Und Kinder und Jugendliche erzählen, was Geld für sie bedeutet.

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Fotos: Hannes Heinzer


Im Gespräch

«Für die Schule ist Geld ein dankbarer Gegenstand» Gregor Mägerle leitet die Stadtzürcher Schuldenprävention. Er versucht, Schüler für einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld zu sensibilisieren.

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Interview: Reto Heinzel Fotos: Dieter Seeger

In unserer Konsumgesellschaft lässt es sich bekanntlich schlecht ohne Geld leben. Wie schwierig ist es für einen Jugendlichen, sich inmitten unzähliger materieller Verlockungen zurecht­ zufinden? Das kann manchmal sehr frustrierend sein. An Elternabenden fordere ich die Anwesenden jeweils auf, an einem Sams­ tag doch einmal das Portemonnaie und die Kreditkarten daheim zu lassen, 20 Fran­ ken einzustecken und den Nachmittag an der Bahnhofstrasse, im Sihlcity oder im Glattzentrum zu verbringen. An diesen Orten begegnet man unzähligen Men­ schen auf Shoppingtour. Menschen, die möglicherweise gerade das allerneueste Gadget gekauft haben. Das ist in etwa die Situation, in der viele Jugendliche stecken. Sie müssen feststellen, dass sich die ande­ ren schöne Dinge leisten, sie selbst aber zum Zuschauen verdammt sind.

Wie verändert sich die Bedeutung des Geldes während des Aufwachsens? Die Veränderung ist riesig. Für meinen sechsjährigen Sohn beispielsweise sind die Anzahl Geldstücke, die er bekommt, noch wichtiger als deren Wert. Für kleine Kinder ist das alles noch sehr spielerisch: Beim «Verkäuferlis» geben sie einen Bat­ zen und erhalten etwas dafür. Vielleicht dürfen sie im Restaurant auch einmal die Rechnung für ihre Eltern begleichen, ohne zu wissen, um welchen Betrag es sich ­effektiv handelt. Sobald die Kinder älter sind, beginnen sie dann aber, sich mit Ka­ meraden und Freunden zu vergleichen. Es geht plötzlich um Fragen wie: Was will ich? Was würde mir gefallen? Was möchte ich mir leisten können? In welchem Alter gewinnen diese Fragen an Bedeutung? Das ist sehr unterschiedlich. Bei den ei­ nen macht sich das Interesse am Konsum

ab der 3. oder 4. Klasse allmählich be­ merkbar. Es ist aber auch möglich, dass sich jemand erst in der 6. Klasse für Geld zu interessieren beginnt. Mir sind sogar Eltern einer Oberstufenschülerin begeg­ net, die sagten, ihre Tochter gebe ihr Ta­ schengeld nur für Plüschtiere aus. Wo lässt sich der Umgang mit Geld am besten lernen? Dies sollte möglichst in verschiedenen Le­ benswelten geschehen, zunächst aber in der Familie. Hier ist ein offener Umgang mit finanziellen Fragen besonders wich­ tig, denn die Eltern wirken als Vorbilder nachhaltig auf ihre Kinder ein. Auch für die Schule ist «Geld» ein dankbarer Ge­ genstand, der keineswegs nur in der Ma­ thematik, sondern praktisch in allen Fä­ chern behandelt werden kann. Nach wie vor einen schweren Stand hat das Thema unter Erwachsenen, unter Freunden und Bekannten. Wenn Geld und Schulden dort nicht mehr derart stark tabuisiert würden, wäre sehr viel gewonnen. Dabei geht es gar nicht darum, den eigenen Lohn offen­ zulegen. Aber wenn jemand finanzielle Sorgen hat, sollte er dies unbedingt be­ sprechen und nicht totschweigen. Ab wann sollte in der Schule übers Geld gesprochen werden? Das Thema lässt sich bereits auf Primar­ stufe auf einfache Art und Weise in den Unterricht einbauen. Wenn man die Kin­ der zum Beispiel nach ihren Träumen fragt, wird die Klasse ganz automatisch aufs Geld zu sprechen kommen. Möglich ist auch die gemeinsame Budgetplanung für den Pausenkiosk. Oder man nimmt eine Schulreise zum Anlass, die Gesamt­ kosten des Tages zusammenzurechnen – vom Busbillett über das Mittagessen bis zum Zoo-Eintritt. Es ist sehr einfach, das Thema Geld mit dem Alltag der Kinder zu verknüpfen. Dies hilft enorm dabei, ein Gefühl für Lebenskosten zu entwickeln.


Weil der Übertritt ins Berufsleben unmit­ telbar bevorsteht. In der Lehre erhalten die Jugendlichen zum ersten Mal in ihrem Leben einen Lohn für eine erbrachte Leistung. Zum Zeitpunkt unseres Work­ shops haben ja die meisten Schülerinnen und Schüler ihren Lehrvertrag bereits in der Tasche. Sie wissen zwar schon, wie viel sie nach den Sommerferien verdienen werden, haben aber oft noch keine Ah­ nung, wie sie sinnvoll mit dem Geld um­ gehen können. Wie läuft ein solcher Workshop ab? Unser Workshop besteht aus drei Lektio­ nen. Im ersten Teil begleitet uns jeweils

«Ein Bewusstsein fürs Geld zu entwickeln braucht Zeit.» Workshop übrigens nicht obligatorisch. Trotzdem haben wir diesen Frühling in 89 von insgesamt 96 Klassen der 3. Sek in der Stadt Zürich unseren Workshop durchführen können. Wieso führen Sie diese Workshops gerade in den 3.-Sekundar-Klassen durch?

der Chef des Betreibungsamts des betref­ fenden Stadtkreises. Er oder sie zeigt den Jugendlichen auf, was passiert, wenn sie eine Rechnung nicht bezahlen können – oder wollen. Er spricht über Verschul­ dung, Betreibungen und die möglichen Folgen wie Lohnpfändung, Leben auf dem Existenzminimum und Einträge im Be­

treibungsregister. Er gibt aber auch Tipps, wie man sich gegen betrügerische Rech­ nungen zur Wehr setzen kann. In der zweiten Lektion lernen die Jugendlichen, wie sie ein einfaches Budget erstellen. Und im abschliessenden dritten Teil steht dann die Psychologie des Konsums im Zentrum. Dabei geht es darum, das eigene Kaufverhalten zu reflektieren und mit den Klassenkameraden zu diskutieren. Und wie erleben Sie die Jugend­ lichen in diesen Diskussionen? Nicht alle reden ja gerne übers Geld oder die eigenen Vorlieben. Als sehr offen und ehrlich. Im Gegensatz zu Älteren besteht bei den Jugendlichen tatsächlich eine grosse Bereitschaft, übers Geld zu reden. Vielleicht hat das ja auch damit zu tun, dass die Jugendlichen im­ mer knapp bei Kasse sind und noch nichts zu verstecken haben. Wie gross ist das Vorwissen der ­Jugendlichen in Sachen Geld? Es gibt sehr grosse Unterschiede. Einer­ seits treffe ich auf Jugendliche, die sehr genau wissen, wie ihre Familie budgetiert. Sie haben auch schon eine sehr genaue Vorstellung davon, wie sie mit ihrem selbst verdienten Geld umgehen werden. Es gibt zum Beispiel 15-Jährige, die für ihre Eltern die Bezahlung der Kranken­ kassenrechnungen übernehmen. Ander­ seits begegnen wir solchen, die sehr weit weg vom Thema sind und so gut wie keine 

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Gregor Mägerle (41) ist ausgebildeter Sozialpädagoge. Er leitet das dreiköpfige Team der Schuldenprävention der Stadt Zürich. Die im Oktober 2013 geschaffene Stelle geht auf einen Vorstoss im Stadtzürcher Gemeinderat zurück. Gregor Mägerle ist Vater von zwei Kindern im Alter von 8 und 6 Jahren. Er wohnt mit seiner Familie in Zürich.

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Ausserdem stellt Pro Juventute ein um­ fangreiches Lehrmittel für die Unter- und die Mittelstufe zur Verfügung. Sie führen an den Stadtzürcher ­Sekundarschulen regelmässig Work­ shops durch. Dabei geben Sie An­ regungen und Tipps im Umgang mit Geld. Weshalb konfrontieren Sie gerade Sekundarschülerinnen und -schüler mit dem Thema? Wir zielen mit unserem Angebot auf ­Jugendliche der Oberstufe, weil wir nach dem alten Sprichwort verfahren: «Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer­ mehr.» Viele Kinder bekommen ja schon relativ früh etwas Taschengeld. In der Re­ gel zeigt sich jedoch schon bald, dass es zu wenig ist, um sich grössere Wünsche zu erfüllen. Ein Bewusstsein fürs Geld zu entwickeln braucht Zeit. Von Schul­ präsidien, Elternforen und Elternräten erhalten wir regelmässig Referatsanfra­ gen für Elternabende, dies auch für die Unter- und die Mittelstufe. Geld ist also sowohl für Eltern als auch für Schulen ein wichtiges Thema. Für die Schulen ist der


Vorstellung von Finanzen haben. Ich habe auch schon mit Sekschülern gesprochen, die nicht einmal wissen, was eine Kran­ kenkasse ist oder wie viel Geld man pro Woche durchschnittlich für Lebensmittel ausgibt. Sie sind bislang nur in der Stadt ­tätig. Welche Angebote gibt es für Schulen in anderen Zürcher ­Gemeinden? Regelmässige Anfragen aus dem Kanton zeigen uns, dass es ausserhalb Zürichs kein vergleichbares Angebot gibt. Seit Kurzem erlaubt uns die Stadt, unsere Workshops auch in anderen Gemeinden durchzuführen. Anders als in Zürich sind diese dann allerdings kostenpflichtig. Welche Fallstricke müssen Jugend­ liche beachten, damit sie nicht in die Schulden geraten? Viele junge Menschen gehen verantwor­ tungsvoll mit ihrem Geld um. Bekanntlich

Welche Rolle spielt der Gruppen­ druck? Der ist mit Sicherheit ein wichtiger Aus­ löser für die Verschuldung junger Men­ schen. Man muss «dabei sein», dieselben Kleider tragen wie der auf Youtube be­ wunderte Star. Zu einer Hypothek kann übrigens auch das unter Jugendlichen ver­ breitete Fahren ohne gültiges Trambillett werden. Denn wer erwischt wird, die Bus­ se aber nicht bezahlt, muss mit einer Be­ treibung rechnen – das gilt auch für Min­ derjährige. Das ist vielen nicht bewusst. Gibt es Entwicklungen, die Sie mit besonderer Sorge betrachten? Ja, durchaus. Ich denke vor allem an Wer­ bekampagnen, in denen der angeblich noch raschere und noch unkompliziertere Abschluss von Kleinkrediten direkt am Kiosk propagiert wird. Solche Kampagnen sind alarmierend, denn sie zielen klar auf junge Menschen und auf deren Konsum­

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«Schulden sind kein exklusives Jugendproblem.» gibt es aber auch jene, für die Geld eine ungeheure Herausforderung darstellt. Ei­ nes kann ich mit Sicherheit sagen: Das Thema Schulden ist kein exklusives Ju­ gendproblem, sondern betrifft alle Alters­ stufen gleichermassen. Die Gründe für eine Verschuldung sind bei Jugendlichen aber sicherlich andere als bei einem 40-jährigen Familienvater. Zu den gros­ sen Schuldenfallen für Jugendliche zäh­ len bestimmt Konsumkredite, aber auch das schrankenlose Online-Shopping birgt Gefahren.

bedürfnisse. Wer ins Netz geht, gerät oft in eine langjährige, von regelmässigen Ra­ tenzahlungen begleitete Abhängigkeit. Die Schuldenprävention der Stadt Zürich unterstützt die Idee eines ­Jugendlohns und ist Mitglied des gleichnamigen Vereins. Um was geht es dabei? Es geht darum, dass die Eltern möglichst früh einen Teil der finanziellen Verant­ wortung für die eigenen Lebenskosten an die Kinder abgeben. Mit dem Jugendlohn werden die Kinder für den Kauf der Klei­

der, für den Haarschnitt und die Handy­ rechnung selber verantwortlich. Wer also einmal eine besonders teure Markenjeans oder gar das neuste iPhone haben will, muss sich überlegen, wie die Mehrkosten kompensiert werden können, damit die Finanzen im Gleichgewicht bleiben. Ab welchem Alter wird der Jugend­ lohn empfohlen? Wir folgen hier dem Psychologen und Fa­ milientherapeuten Urs Abt, dem Erfinder des Jugendlohnes. Er empfiehlt, im Alter von 12 Jahren damit zu beginnen. Abt be­ gründet dies damit, dass 12-Jährige noch keine anspruchsvollen Konsumwünsche haben und die Beziehung zwischen Eltern und Kindern meist noch nicht durch stän­ dige Diskussionen über Anschaffungen belastet ist. Was bringt das den Eltern? Den Eltern wird zwar einiges an Mut ab­ verlangt, anderseits geraten sie in eine neue, positive Rolle: sie wechseln von der Rolle der Bestimmenden zu Beratenden. Damit ist auch gesagt, dass der Jugend­ lohn ohne die Unterstützung der Eltern nicht funktionieren kann. Verlangt wird auch Konsequenz: Fehlentscheide der Ju­ gendlichen sollen von den Eltern aus­ gehalten werden, nur so lernen Junge mit dem eigenen Budget auszukommen. Auch gehen die Jugendlichen sorgfältiger mit ihren Dingen um. Und wie kommt der Jugendlohn bei den Kindern an? Die sind anfänglich auch nicht immer be­ geistert. Einerseits realisieren sie, dass sie zwar wirklich mehr Geld zur Verfügung haben, anderseits müssen sie auch mehr damit bezahlen. Rückblickend sagen aber die meisten: Es war eine tolle Sache, da habe ich viel gelernt. Die positive Reso­ nanz ist übrigens auch durch Studien be­ legt. Wir erhoffen uns jedenfalls, dass die Idee rasch Verbreitung findet.  


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Geld im Unterricht

Verdienen – budge­tieren – ausgeben Fürs Leben fit zu sein, bedeutet auch, Bescheid zu wissen über finanzielle Belange. Geld und Konsum werden deshalb an den meisten Schulen the­ matisiert. Im Gegensatz zu manchem Elternhaus.

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Text: Jacqueline Olivier

eine Lehre beginnen und freuen sich auf ihren Lohn. Wie hoch dieser sein wird, ­darüber haben sie im Laufe der Projekt­ tage ganz offen gesprochen. Und auch wenn die Spannweite von 400 bis über 1000 Franken reiche, hätten doch die meis­ ten das Gefühl, über viel Geld zu verfü­ gen, erzählt Regula Müller. «Als sie dann aber ein Budget erstellten, haben einige gemerkt, dass es gar nicht so viel ist.» Interessant fand die Lehrerin auch die Diskussionen, ob man vom Lehrlingslohn zu Hause etwas abgeben müsse. Während manche mit ihren Eltern diesbezüglich schon klare Vereinbarungen getroffen hätten, seien andere etwas darüber er­ schrocken, dass ihre Eltern dies vielleicht verlangen könnten. «In diesem Zusam­ menhang haben wir mit ihnen themati­ siert, was ein Kind in ihrem Alter die El­ tern kostet – was zum einen oder anderen Aha-Erlebnis führte.»

Enormer Gruppendruck «Geld ist ein grosses Thema für die Ju­ gendlichen», ist Regula Müller überzeugt. Wie gross, hat die Lehrerin der Sekundar­ schule Dürnten diesen Frühling im Rah­ men von zweieinhalb Projekttagen selber erlebt: «Die Schülerinnen und Schüler waren voll dabei.» An der Sekundarschule Dürnten fin­ den jedes Jahr die sogenannten XUNDTage statt. Die ersten Klassen beschäf­ tigen sich in Workshops mit dem Thema Suchtverhalten und -prävention, für die

zweiten geht es um Sexualität und Auf­ klärung, für die dritten ums Geld. Regula Müller hat mit ihrer Klasse nun zum ers­ ten Mal einen solchen Turnus durch­ laufen und zieht ein eindeutiges Fazit: «Das Thema Geld hat klar das grösste Echo ausgelöst.» Weil es ausnahmslos alle Schülerinnen und Schüler betreffe. Erst recht zum jetzigen Zeitpunkt, da sie dem­ nächst die Volksschule abschliessen. Fast alle Dürntner Drittsekschülerinnen und -schüler werden nach den Sommerferien

Auf dem Programm stand ausserdem der Besuch eines Betreibungsbeamten aus Uster, der den Jugendlichen Einblicke in seinen Alltag gab. Zudem sahen die Ju­ gendlichen einen Film über eine junge Frau, die wegen unbezahlter Rechnun­ gen von Online-Einkäufen einen fünf­ stelligen Schuldenbetrag angehäuft hatte und mit einer Lohnpfändung ins Berufs­ leben starten musste. «Das hat die Schüler sehr beschäftigt.» Gestaunt hat die Lehrerin über die Aufsätze, die sie von den Schülern zum Thema Geld und zu einer Einschätzung


Ähnliche Erfahrungen macht Gabriela Kohler-Steinhauser, Präsidentin der kan­ tonalen Elternmitwirkungsorganisation (KEO). Einbringen können und sollen sich die Eltern aber, findet sie. «Schule und Eltern sollten am selben Strick ­ziehen.» So könnten die Eltern die Schule etwa bei der Organisation von Informa­ tionsanlässen unterstützen. Als Gabriela Kohlers Kinder noch die Sekundarschule besuchten und sie Mitglied des dortigen Elternrats war, lud die Schule einen Be­ treibungsbeamten des Bezirks ein, der die Schüler über das Betreibungswesen und die langjährigen Folgen von Schul­ den aufklärte. «Ergänzend dazu haben wir den Betreibungsbeamten im Rahmen eines Elternanlasses eingeladen, so er­ hielten die Eltern die gleichen Informa­ tionen wie ihre Kinder.» Im Weiteren können Elternorganisa­ tionen Gelegenheiten für den Austausch schaffen. «Wir hatten damals ein mehr­ mals jährlich stattfindendes Elternkafi», erzählt Gabriela Kohler, «in diesem Rah­ men konnten wir über diverse Themen diskutieren, die uns beschäftigten, zum Beispiel über Taschengeld, Online-Shop­ ping oder Handyrechnungen.» Gerade die Frage nach dem angemessenen Taschen­ geld bei­spielsweise und ob man dafür von den Kindern als Gegenleistung Hilfe im Haushalt verlangen könne, verunsichere viele Mütter und Väter.

Eltern tragen Verantwortung Eltern sollten sich zudem darüber infor­ mieren, welche Arten von Bankkonti sich für Jugendliche eigneten, fährt Gabriela Kohler fort. «Ein Konto, das man ohne Wei­ teres überziehen kann, ist sicher nicht das

Neue Lebenssituation Das Thema Finanzen und Umgang mit Geld muss allerdings in der Volksschule aufgenommen werden, so will es der kan­ tonale Lehrplan (siehe Kasten). Dasselbe gilt für die Berufsfachschulen, auch hier enthält der Rahmenlehrplan für den All­ gemeinbildenden Unterricht (ABU) di­ verse Zielvorgaben. Aus Sicht von Erich Schenkel, Leiter der Fachgruppe Gesell­ schaft an der Berufsschule für Detailhan­ del Zürich (BSDHZ), ist dies durchaus sinnvoll. «Mit dem Beginn einer Lehre befinden sich die Jugendlichen in einer ­ neuen Lebenssituation.» Deshalb wird an der BSDHZ, wo man keinen ABU-, son­ dern wie an kaufmännischen Berufsschu­ len klassischen Fächerunterricht erteilt, das Thema Umgang mit Geld im Fach Ge­ sellschaft schon kurz nach dem Start auf­ genommen. Etwa, indem man mit den

Lernenden Budgets erstellt. «Etlichen Ler­ nenden wird erst in diesem Moment be­ wusst, was es heisst, diverse Fixkosten zu haben und den Lohn einzuteilen.» Wenn es um das Betreibungswesen geht, merkt der Lehrer jeweils bald, wer bereits Erfahrungen mit Schulden ge­ macht hat – weil solche Jugendliche schon einiges über Mahnungen und Betrei­ bungen wissen. In der Regel handle es sich dabei um etwas ältere Lernende, und diese über den Unterricht dafür zu sen­ sibilisieren, dass Geld erst verdient wer­ den müsse, bevor man es ausgebe, könne sicher nicht schaden, meint Erich Schen­ kel. Natürlich spiele auch das Eltern­ haus eine wichtige Rolle, an der Berufs­ fachschule könne man die Eltern aber definitiv nicht mehr ins Boot holen. Aus­ serdem müssten die jungen Leute in die­ sem Alter allmählich selber Verantwor­ tung übernehmen.

Spannungsfeld Detailhandel Im Fach Wirtschaft spielt Geld ebenfalls eine Rolle, etwa bei den Themen Zah­ lungsverkehr oder Konsumkredite. Ob­ schon dabei im Unterricht vor allem die betriebliche Sicht zähle, erklärt Fachgrup­ penleiter Hanspeter Kunz, versuche man, wenn immer möglich, einen Bezug zur Le­ benswelt der Jugendlichen herzustellen. So lasse sich beispielsweise beim Thema Konsumkreditgesetz leicht die Überschul­ dung und damit auch die persönlichen Schuldenfallen für jeden Einzelnen an­ 

Finanzkompetenz in den Lehrplänen Der Umgang mit Geld ist Teil des kantonalen Lehrplans für die Volksschule. ­Bereits auf der Unterstufe geht es beispielsweise in der Mathematik darum, die Masseinheiten für Geldwerte zu kennen und darauf basierend einfache Rech­ nungen lösen zu können. In der Mittelstufe sollen im Fach Mensch und Umwelt Themen wie Umgang mit Freizeit oder Taschengeld aufgegriffen werden. In der Oberstufe kommen weitergehende Aspekte dazu, etwa Einkauf und Verbrauch, Wirtschaft, Geld und Konsum, Werbung, Kenntnisse über Kapital, Zins und Preisstrategien oder das Erstellen eines eigenen Budgets. Im neuen kantonalen Lehrplan 21, der sich zurzeit noch in der Vernehmlassung befindet, ist das Thema auf der Primarstufe im Fachbereich Natur, Mensch, ­Gesellschaft angesiedelt. Unter den Stichworten Arbeit, Produktion und Konsum sollen die Schülerinnen und Schüler unter anderem einfache wirtschaftliche Regeln beim Kaufen, Tauschen und Verkaufen kennenlernen sowie über ­Wünsche, Bedürfnisse und Konsum nachdenken. Auf der Sekundarstufe sind im Fachbereich Wirtschaft, Arbeit, Haushalt Themen wie Lebenskosten, Budget, Zahlungsverkehr oder Vorbeugung von Schulden vorgesehen. Der Rahmenlehrplan für den Allgemeinbildenden Unterricht (ABU) an Berufs­ fachschulen schreibt unter dem Stichwort «Lebensplanung und Finanzen» Lerninhalte zum Umgang mit Geld vor. In den Lehrplänen der einzelnen Berufs­ fachschulen wird dies in der Regel im Lernbereich Gesellschaft unter dem ­Aspekt Wirtschaft umgesetzt, wenn auch sehr unterschiedlich. Grundlegende Kenntnisse wie etwa das Erstellen eines Budgets sind aber in den meisten Schullehrplänen verankert. Für die Maturitätsschulen gibt der Rahmenlehrplan der EDK für das Fach Wirt­ schaft und Recht vor, die fundierte Auseinandersetzung mit wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen müssten den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, «die eigene soziale Position zu erkennen und sie nach eigenen Interessen und Möglichkeiten zu gestalten». Was dies genau bedeutet, wird in den schul­ spezifischen Lehrplänen genauer ausgeführt. [jo]

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Am selben Strick ziehen

Richtige.» Ebenso müssten Eltern wissen, wofür sie und wofür ihre Kinder haftbar seien: «Eltern müssen nicht alles bezah­ len.» Solches Wissen können sich Mütter und Väter in Elternbildungskursen an­ eignen. Informationen zu solchen Kursen sind auch auf auf der Website der KEO zu finden (siehe Kasten Seite 18). Denn für Gabriela Kohler ist klar: «Als Eltern trägt man Verantwortung und hat punkto Infor­ mationen eine Holschuld.» Zwar sei es zu begrüssen, wenn die Schule die Finanz­ kompetenz der Jugendlichen fördere, aber die Schule könne nicht alles leisten.

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des eigenen Schuldenrisikos erhalten hat. Dass so viele den enormen Gruppendruck betonten, habe sie doch überrascht. Und ebenso, dass nicht wenige offenbar schon die Erfahrung gemacht hatten, wie rasch etwas, das sie glaubten, unbedingt haben zu müssen, nicht mehr aktuell war. Regula Müllers wichtigster Eindruck: «Die Jugendlichen wären gerne kompe­ tent in finanzieller Hinsicht. Und sie wünschen sich gewisse finanzielle Frei­ ­ heiten.» Ausserdem stellte die Lehrerin fest, dass bei den Schülern zu Hause oft kaum über Finanzen gesprochen wird. Die Oberstufenlehrerin, die selber zwei Töchter hat, sieht die Eltern diesbezüglich in der Pflicht. Aber eben auch die Schule. «Unser Auftrag ist es, die Jugendlichen fit fürs Leben zu machen, dazu gehört es auch, Themen wie den Umgang mit Geld aufzugreifen.» Eine Zusammenarbeit mit den Eltern erlebt sie auf dieser Stufe je­ doch als schwierig: «In der Sekundar­ schule erreicht man viele Mütter und Vä­ ter kaum mehr. Ausserdem ist Geld für viele Eltern ein Tabuthema.»


sprechen. Auch Fragen zum Betreibungs­ recht liessen sich grundsätzlich durch zwei Brillen betrachten – aus jener des Geschäfts und jener des Kon­sumenten. «Lernende im Detailhandel sind ver­ mutlich näher dran an solchen Themen als jene in handwerklichen oder techni­ schen Berufen», sagt Hanspeter Kunz. Gleichzeitig befinden sich die angehen­ den Detailhändler in einem Spannungs­ feld: Im Betrieb lernen sie, wie wichtig Marketing und Umsatz sind, als Konsu­ menten sollten sie lernen, der Werbung zu widerstehen und ihr eigenes Konsum­ verhalten zu reflektieren.

Volkswirtschaftliche Faktoren In unterschiedlichem Umfang thematisiert werden Geld und Konsum an den Mittel­ schulen. Zwar gibt es für alle Gymnasias­ ten eine Einführung in Wirtschaft und Recht, diese bietet jedoch wenig Raum für Fragen nach Budget und die Schulden­ prävention. Eher aufgenommen werden können diese im Schwerpunktfach Wirt­ schaft und Recht (WR), obwohl es auch da vornehmlich um betriebs- und volks­ wirtschaftliche Inhalte geht. An der Kan­ tonsschule Wiedikon hatten die Schüle­ rinnen und Schüler der 4. Klassen bis vor einigen Jahren anlässlich von Projekt­ tagen die Möglichkeit, sich für halb- oder eintägige Workshops zu Themen der All­ tagsbewältigung anzumelden – Steuer­ erklärung, Budgetplanung oder Bewerbun­ gen. Das Interesse an diesen Workshops war laut Rektor Urs Bamert aber weniger gross als erhofft.

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Steter Tropfen … An der Kantonsschule Uster geht man ei­ nen anderen Weg: Hier werden im Schwer­ punktfach (WR) über die Zeit von der 3. bis zur 6. Klasse im Rahmen von Betriebs­ wirtschaftslehre und betrieblichem Rech­ nungswesen in verschiedenen Sequenzen Verbindungen zu den persönlichen Er­ fahrungen der Jugendlichen hergestellt. Dies sei wirkungsvoller, als das Thema mit einem Unterrichtsblock abzuhaken, findet WR-Lehrer Jürg Schärer. Zum Beispiel lautet eine Aufgabenstellung im Rech­ nungswesen: «Wir schauen uns im eige­ nen Zimmer um und erstellen eine Bilanz mit den eigenen Vermögens- und Schul­ denteilen in eigener Sache.» Wobei Jürg Schärer hofft, dass eben keine Schulden­ teile vorhanden seien. Trotzdem lasse sich so das Thema Schulden ansprechen. Einen besonders geeigneten Anknüp­ fungspunkt sieht er beim Schuldbe­ treibungs- und Konkursrecht. In diesem Rahmen führt er den Klassen gerne den Dokumentarfilm «Im Sog der Schulden» vor und diskutiert mit den Jugendlichen anschliessend da­rüber. «Die Schüler sind vom Film jedes Mal stark beeindruckt.» Ausserdem ist an der KS Uster jeweils die Gesundheitswoche vor den Sport­ferien in

den 2. Klassen für die Schuldenpräven­ tion reserviert. Unterstützt wird die Schule dabei von einem Betreibungsbeamten. Gedanken, spezielle Gefässe für das Thema zu schaffen, macht sich derzeit die Fachschaft Wirtschaft und Recht der Kantonsschule Limmattal – allenfalls als

Block oder Ergänzungsmodul in einer Sonderwoche. Allerdings steht auch für Fachvorstand Ernst Füglistaler fest: «Dies würde den Beizug von Expertinnen und Experten der Schuldenberatung bedin­ gen, die sich mit dieser Thematik vertieft auskennen.»  

Ausgewählte Angebote und Links Kontakt- und Beratungsstellen: Schuldenberatung Schweiz: Dachverband der Schweizer Schuldenberatungs­ stellen; umfassende Informationen sowie zahlreiche Tipps und Links zum ­Thema Schulden und Prävention.  www.schulden.ch

Schuldenprävention der Stadt Zürich: kostenlose Workshops für Schul­klassen der Sekundarstufen I und II in der Stadt Zürich, Unterstützung von Lehrpersonen beim Umsetzen des Themas im Unterricht, Informationen für Eltern, zahlreiche Links zu Schuldenberatungsstellen, diverses Informa­tionsmaterial.  www.stadt-zuerich.ch/schuldenpraevention

Budgetberatung Schweiz: Informationen, Budgetvorlagen und -beispiele, Merkblätter, Richtlinien etc. für Jugendliche, Familien, Lehrpersonen.  www.budgetberatung.ch

Caritas: Kostenlose Beratungshotline und Onlineberatung bei Finanz­problemen, Tipps zum Umgang mit Geld, kostenlose App «My Money», ­Informationen und Links zu Beratungsstellen.  www.caritas-schuldenberatung.ch, Hotline: 0800 709 708, Montag bis Donnerstag, 10 bis 13 Uhr

Informationsmaterial: Dossier Finanzen des Schulamts der Stadt Zürich: Inhalte des kantonalen Lehrplans zum Thema Finanzkompetenz, Lehrmittel und ­Angebote, Unterrrichts­ ideen.  www.stadt-zuerich.ch/dossier-finanzen

Lehrmittel und Lernspiele: Ciao Cash: Kartenspiel zu Geld und Glück der Schulden- und Beratungs­stelle Plusminus Basel für zwei bis sechs Spieler ab 10 Jahren, für Familien und Schulen.  www.schulden.ch > Prävention > Ciao Cash

Potz Tuusig: Bilderbuch für Kinder von 5 bis 8 Jahren. Kinder-Cash: für Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 13 Jahren, Eltern und Lehrpersonen der 4. bis 6. Klasse. Spezielles Sparschwein, Kinder­magazin, Elternheft und Lehrmittel für die Mittelstufe sowie Veranstaltungen für Eltern. Beide von Pro Juventute.  www.projuventute.ch > Programme > Finanzkompetenz

Finance Mission Heroes: Digitales Lernspiel, getragen von den Schweizer ­Lehrerverbänden und Kantonalbanken. Für Sekundarstufe I.  www.financemissionheroes.ch

Cure Runners: längerfristiges Lernspiel für 12- bis 17-Jährige in Form diverser Workshops, geeignet für Schulprojekte. Entwickelt von der unabhängigen, ­mehrfach ausgezeichneten Organisation Three Coins.  www.curerunner.ch

Weitere Links: Kantonale Elternmitwirkungsorganisation (KEO): Informationen und ­weiterführende Links.  www.keo-zh.ch > Links und Tipps > Finanzen

Jugendlohn: Informationen, Elternveranstaltungen etc.  www.jugendlohn.ch


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Schülerstimmen

«Ich träume nicht vom grossen Geld» Was bedeutet Kindern und Jugendlichen Geld? Wie gehen sie damit um und wofür geben sie es gerne aus? Vier Schü­lerinnen und Schüler erzählen. Aufgezeichnet von: Reto Heinzel und Jacqueline Olivier Fotos: zvg

«Ich bin nicht fixiert auf Geld, habe aber schon gerne ein Nötli im Portemonnaie, für den Ausgang zum Beispiel. Von meinen ­Eltern bekomme ich kein Taschengeld. Wenn ich etwas brauche, gehe ich zu meiner Mutter und meistens bekomme ich das Geld dann von ihr. Seit ein oder zwei Jahren verdiene ich ausserdem selber Geld mit Babysitten. Das reicht für die täglichen Aus­ gaben ganz gut. Manchmal kann ich auch etwas zur Seite legen, ich habe ein Sparkässeli und ein Sparkonto. Im Moment bin ich aber nicht so gut bei Kasse und spare für den Besuch des Open Airs Frauenfeld, wo ich mit meinem Freund hingehen möchte. Mein Handy musste ich mir auch selber ersparen. Meine Eltern laden jeweils etwas Geld auf die Prepaid-Karte, wenn ich mehr brauche, muss ich es selber bezahlen. Nach den Sommerferien beginne ich eine Lehre als Fach­ frau Gesundheit. Der zukünftige Verdienst war für mich bei der Berufswahl kein Kriterium, ich möchte einen Beruf, den ich ger­ ne ausübe. Im ersten Lehrjahr werde ich 800, im zweiten 1000 und im dritten 1400 Franken verdienen. Zu Hause sprechen wir recht offen über Geld. Im Moment sowieso, weil mein 17-jähriger Bruder nächstes Jahr in eine ­ WG ziehen möchte. In diesem Zusammenhang diskutieren wir oft darüber, was das Leben dort für ihn so kosten wird. Auch in der Schule hat unser Lehrer das Thema Lebenskosten bei ­verschiedenen Gelegenheiten immer mal wieder angesprochen. Aber ein Budget zu machen, haben wir nicht gelernt. Ich gebe einfach nicht mehr Geld aus, als ich habe. Wenn ich mit Freun­ dinnen shoppen gehe, kaufe ich nur etwas, wenn ich das Geld dafür im Portemonnaie habe. Online habe ich noch nie einge­ kauft, höchstens mal etwas auf Ricardo mit dem Einverständnis meiner Mutter. Ich gehe lieber in den Laden. Wenn ich ganz viel Geld hätte, etwa nach einem Lotto­ gewinn, würde ich mein Leben wohl nicht gross ändern. Das Geld würde ich auf ein Sparkonto einzahlen und höchstens ab und zu etwas für Reisen ausgeben.» 

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«Geld bedeutet mir insofern relativ viel, als ich nicht sehr viel habe und damit auskommen muss. Ich bekomme zu Hause jeden Monat einen Betrag, von dem ich gewisse Dinge zahlen muss: Handyrechnung, Tramabonnement, Essen, Schulmaterial, Klei­ der oder Freizeit. Zu Hause reden wir ganz offen über Geld. ­Meine Eltern sind getrennt, und ich weiss, was meine Mutter verdient, was für sie finanziell machbar ist und was nicht. Sparen kann ich gut beim Essen, das ich in der Regel von daheim mitnehme, damit ich nichts kaufen muss. Lieber gebe ich mein Geld am Wochenende für Konzertbesuche aus oder für sonstige Dinge, die mir Spass machen. Es ist auch schon vor­ gekommen, dass mein Geld nicht für den ganzen Monat reichte. Dann hat mir entweder meine Mutter ausnahmsweise geholfen oder ich griff auf mein Sparkonto zurück. Auf dieses zahle ich teilweise selber Geld ein, ein anderer Teil stammt aus einem Erbe. In den Ferien arbeite ich regelmässig, um etwas zu ver­ dienen, ich gehe das Schulhaus putzen oder habe auch mal als Assistent an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissen­ schaften beim Einrichten von Computern geholfen. Solches Geld spare ich – im Moment fürs Reisen, denn nach der Matur werde ich nun erst einmal ein Zwischenjahr einschalten. Auch für eine gute Kamera spare ich, denn ich filme sehr gern. Den Führer­ schein möchte ich sicher auch machen, aber das hat für mich momentan nicht oberste Priorität. Während des Zwischenjahrs möchte ich zudem ein Prakti­ kum machen, um noch mehr Geld zu verdienen, denn ich stelle mir vor, dass ich für das Studium zu Hause ausziehe. Mein Ziel ist es, entweder an eine Filmschule zu gehen oder Politikwissen­ schaft und Sinologie zu studieren, weil mich China als Land sehr interessiert – nicht im wirtschaftlichen, sondern im kulturellen Sinn. Dass ich später im Berufsleben das grosse Geld mache, ­davon träume ich nicht. Mir ist es wichtig, etwas arbeiten zu ­können, was mir Freude bereitet. Zumindest sehe ich das heute so. Vielleicht ist das ja der Idealismus eines 18-Jährigen.»

Leonie Stadler, 15, 3. Sek, Oberstufenschule Stadel

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Nelson Wilhelm, 18, 6. Klasse, Kantonsschule Hohe Promenade


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Anouk Meier, 19, Lernende Detailhandelsfachfrau, Zürich, 3. Lehrjahr

Nicolas Yannoulis, 12, 6. Klasse, Primarschulhaus Juch, Zumikon

«Seit bei mir vor drei Jahren eine chronische Bauchspeichel­ drüsenentzündung diagnostiziert wurde, sehe ich vieles anders. Ich war damals in der 3. Oberstufe und musste mehrere Monate im Spital verbringen. Diese Erfahrung hat mich geprägt. Ich habe realisiert, welche Dinge wichtig sind im Leben und dass es auch um anderes geht als nur ums Geld. Allerdings gehörte ich schon vorher nicht zu jenen, die ihren Lohn am liebsten für Kleider und Ausgang ausgeben. Wenn ich ein- oder zweimal pro Jahr neue Kleider kaufen kann, reicht mir das vollkommen. Im Ausgang bin ich auch nicht oft, denn es gibt immer Probleme. Entweder wirst du angemacht oder die Jungs prügeln sich. Viel lieber schaue ich am Wochenende mit meiner besten Kollegin einen Film. Im ersten Lehrjahr verdiente ich 800 Franken. Davon musste ich 250 Franken den Eltern abgeben. Mit dem restlichen Geld konnte ich meine Ausgaben für Kleider, Handy, Freizeit und ­Ferien problemlos bestreiten, ich legte sogar regelmässig etwas zur Seite. Seit dem letzten Jahr wohne ich nur noch mit meinem 26-jährigen Bruder zusammen. Das Haus liegt am Zürichsee und gehört unseren Eltern. Solange ich in der Lehre bin, zahle ich dort keine Miete. Nach dem Abschluss wird sich das ändern. Ich stamme aus einer recht wohlhabenden Familie. Meine Mutter hat im vergangenen Jahr im Bündnerland ein kleines ­Hotel übernommen. Mein Vater arbeitet fünf Monate pro Jahr in China, wo er mehrere Schokoladenfabriken und Verkaufs­ geschäfte besitzt. Trotz meiner Herkunft fällt mir nicht alles einfach so in den Schoss. So haben mir meine Eltern immer gesagt: Wenn du dir etwas leisten willst, dann musst du dafür sparen. Wenn ich bei­ spielsweise ein neues Handy wollte, dann musste ich das Geld dafür selber aufbringen. Ich habe einen Plan: Ich will die Schweiz verlassen und in Australien Management studieren. Das Studium ist eine Art ­Eintrittsticket, damit ich in der Firma meines Vaters einsteigen kann. Davon träume ich seit meiner Kindheit.»

«Früher habe ich regelmässig etwas Taschengeld bekommen. Meine Eltern wollten das so. Weil es aber oft vergessen ging, be­ schlossen wir, darauf zu verzichten. Für mich ist das kein Prob­ lem. Wenn ich etwas unternehmen möchte, kann ich meine ­Eltern fragen – zum Beispiel, wenn ich ein Zugticket brauche, um nach Zürich zum Freestyle Park zu fahren. Es macht riesi­ gen Spass, dort mit dem Trottinett zu fahren – viel mehr als auf der Strasse. Die Monatsrechnung für mein Smartphone bezah­ len ebenfalls die Eltern. Manchmal versuche ich auch, etwas Geld zu verdienen. Mei­ ner Tante helfe ich regelmässig im Garten, beim Ein- und Um­ pflanzen von Blumen zum Beispiel. Auch meinem Vater habe ich schon beim Staubsaugen des Autos geholfen. Zum Geburtstag und zu Weihnachten kriege ich jeweils etwas Geld geschenkt. Mein iPad habe ich so zu drei Vierteln selbst bezahlt. Das meiste davon spare ich aber, denn mit 14 möchte ich gerne ein Töffli kaufen. Vielleicht reicht mein Geld dafür nicht ganz. Ich hoffe aber, dass meine Eltern die Differenz übernehmen werden. Nach den Sommerferien komme ich in die Sekundarschule. Das Schulhaus ist in Zollikon, in Zumikon gibt es nämlich keine eigene Sek mehr. Über Mittag habe ich dann zu wenig Zeit, um nach Hause zu fahren. Ich werde also sicher mehr Geld brauchen.»  


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Berufsauftrag

Neues Arbeits­ zeitmodell für Lehrpersonen Auf Beginn des Schuljahres 2017/18 wird der neu definierte Berufsauftrag für Lehrpersonen eingeführt. Worum geht es dabei?

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Text: Reto Heinzel

Lehrpersonen arbeiten viel, so viel steht fest. Man kann auch davon ausgehen – und das gilt wohl für alle Berufsgruppen –, dass nicht alle gleich viel arbeiten. Wie viele Wochenstunden eine Lehrperson durchschnittlich in den Job investiert, das hängt aber nicht nur von der Anzahl Lektionen und der Arbeitsbelastung ab, sondern auch von der Erfahrung, dem persönlichen Engagement oder von Gewohnheiten. Der heutige Berufsauftrag für Lehrpersonen beinhaltet alle mit dem Unterricht verbundenen Aufgaben sowie weitere Pflichten. Dazu gehören die Tätigkeits­ bereiche Unterricht, Zusammenarbeit, Weiterbildung und Schule. Zeitliche Vorgaben oder Empfehlungen gibt es allerdings nicht. Damit bleibt auch unklar, wie hoch die Belastung von Lehrpersonen während besonders intensiver Arbeitsphasen effektiv ist.

Berufsauftrag handelt es sich zunächst um ein neues Arbeitszeitmodell. Er soll klar machen, welche Erwartungen an Lehrpersonen in zeitlicher Hinsicht bestehen. Wichtig ist auch, dass mit der ­Zeiterfassung ein Schutz geschaffen wird vor Ansprüchen, die über die festgelegten Pflichten hinausgehen und zur Überlastung der Lehrpersonen führen könnten.

Anstoss durch Verbände

Darüber hinaus erhalten die Schulleitungen ein Führungsinstrument, das es ihnen erlaubt, im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben auf die lokalen Gegebenheiten und persönliche Bedürfnisse einzugehen.

Hier setzt der neu definierte Berufsauftrag an, der auf das Schuljahr 2017/18 eingeführt wird. Er ersetzt die heutigen Bestimmungen und soll zu mehr Klarheit, Transparenz und Flexibilität führen. Die Überlegungen dazu wurden vor rund 10 Jahren von den Lehrerverbänden angestossen. In der Folge wurden die Ideen auch von den Schulleitungen aufgenommen. Wie Martin Wendelspiess, ehema­ liger Leiter des Volksschulamts (VSA), erklärt, seien damals auch in anderen Kantonen ähnliche Bestrebungen im Gang gewesen. «Das Thema stand also bereits auf der Agenda.» Was ist von den neuen Bestimmungen zu erwarten? Beim neu definierten

von 42 Stunden. Zieht man die Ferien ab, ergibt sich für unter 50-Jährige eine Netto-Arbeitszeit von 1932 Stunden. Analog dem restlichen Staats­ personal haben Lehrerinnen und Lehrer bis zum Alter von 50 Jahren Anspruch auf 4 Wochen Ferien, ab 50 auf 5 Wochen und ab 60 Jahren auf 6 Wochen. Die altersbedingte Pensenreduktion entfällt. Während der Schulferien wird auch die während der Schulwochen geleistete Mehr­ arbeit kompensiert. Die Schulferien dienen zudem der langfristigen Planung des Unterrichts, der individuellen Weiterbildung, aber auch der Mitarbeit an Unterrichts-, Schul- und Qualitätsentwicklung. An den inhaltlichen Aufgaben der Lehrpersonen ändert sich nichts, sie sind aber neu in fünf Tätigkeits­ bereiche gegliedert – «Unterricht», «Schule», «Zusammenarbeit» und «Weiterbildung» und «Klassenlehrperson». Hauptaufgabe bleibt der ­Unterricht, auf den rund 84 Prozent der Nettoarbeitszeit entfallen. Zum Unterricht zählen die Durchführung der Lektionen, die Planung, Vorbereitung, Nachbereitung und Auswertung sowie die Korrekturarbeit. Auch die Organisation und Durchführung von Exkursionen, Schulreisen, Projekt­ wochen und Klassenlagern gehört dazu. Der Tätigkeitsbereich «Schule» umfasst die Zusammenarbeit mit ­Kolleginnen und Kollegen, der Schul-

«Der Berufsauftrag ist eine realistische Chance, die Arbeitszeit der Lehr­ personen in den Griff zu kriegen.» Lilo Lätzsch, Präsidentin ZLV

Jährliche Arbeitszeit Wie sehen die Änderungen im Detail aus? Hier die wichtigsten Grundsätze im Überblick: Neu wird das Arbeitspensum nicht mehr über Lektionen, sondern über eine jährliche Arbeitszeit definiert. Wie für die anderen Staatsangestellten gilt eine jährliche Brutto-Arbeitszeit von 2184 Stunden – und das bei einer 100-Prozent-Anstellung. Dies entspricht einer Wochenarbeitszeit

leitung, mit Eltern, Fachstellen und Behörden, aber auch die pädagogische Mitgestaltung und die Teilnahme an Sitzungen der Schulkonferenz. Ein weiterer Bereich ist die «Zusammenarbeit», zu der die Beurteilung der Schülerinnen und Schüler, Eltern­ gespräche oder die Zusammenarbeit mit anderen Lehrpersonen und ­Fachpersonen im schulischen Umfeld gehören. Die Weiterbildung ist ebenfalls fester Bestandteil des neu de­ finierten Berufsauftrages. Schliesslich werden auch den spezifischen Auf­ gaben von Klassenlehrpersonen Rechnung getragen, Organisation von Klassenlagern, die Organisation und Durchführung von Elternaben-


Mehrheitlich positives Echo Die Verbände begrüssen den neu defi­ nier­ ten Berufsauftrag mehrheitlich. «Er ist eine realistische Chance, die Arbeitszeit der Lehrpersonen in den Griff zu kriegen», sagt Lilo Lätzsch, Präsidentin des Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverbands (ZLV). Der Unterrichtsanteil sei seit Jahren mehr oder weniger konstant, sagt sie. Die Tä­ tigkeiten ausserhalb des Klassenzimmers hätten aber stark zu­ genommen. Die Er­ hebung der Arbeitszeit sei aber auch deshalb sinnvoll, weil die Lehrpersonen sich selbst gegenüber Rechenschaft über die geleistete Arbeit ablegen könnten. Für Maja Beutler von der Gewerkschaft VPOD ist der neue Berufsauftrag «eine Möglichkeit aufzuzeigen, wie viel und in welchen Bereichen eine Lehrperson auch ausserhalb der Unterrichtszeit tatsächlich arbeitet». Die neue Regelung sei fair, weil pensenunabhängig. Gerade bei Teilzeit arbeitenden Lehrpersonen sei heute nämlich nicht klar, wie viel Zeit für die Aufgaben ausserhalb des Unterrichts aufgewendet werden solle. Beutler bedauert allerdings, dass die Lehrperso-

Mehr Flexibilität Die zu leistende Netto-Jahresarbeitszeit von 1932 Stunden kann man sich als Kuchen vorstellen, der aus verschiedenen Teilen – den Tätigkeitsbereichen – ­besteht. Da die den Tätigkeitsbereichen zugeordneten Arbeitsstunden kleiner sind als die zu leistende Nettoarbeitszeit, bleibt stets ein Rest übrig. Bei einer 45-jährigen Klassenlehrperson beträgt dieser Rest zum Beispiel 68 Arbeits­ stunden, bei einer gleichaltrigen Lehrerin ohne Klassenverantwortung sind es 168 Stunden. Diese übrig gebliebenen Stunden können dann in einzelnen Tätigkeitsbereichen eingesetzt werden. Zudem können die angerechnete Arbeitszeit für eine Lektion sowie die Stundenzahlen für die Tätigkeitsbereiche Schule, Zusammenarbeit und Weiterbildung erhöht oder vermindert werden. Künftig werden bei einer 100%-Anstellung in der Regel folgende ­Arbeitsstunden angerechnet: (Quelle: Volksschulamt)

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nen «nur einen kleinen Teil ihrer Ar­ beitszeit» erfassen müssten, während der grosse Anteil als fix angerechnet werde. Sie hätte sich eine noch detaillierte Arbeitszeiterfassung gewünscht, damit frühzeitig auf allfällige Überstunden reagiert werden könnte. Für Dani Kachel, Vizepräsident des Vereins Sekundarlehrkräfte des Kantons Zürich (SekZH), soll die Zeiterfassung vor allem zeigen, «dass die Schule nicht in der Lage ist, kostenneutral immer neue Aufgaben zu übernehmen. Wenn künftig deshalb realistischere Forderungen an die Schulen gestellt werden, dann ist etwas erreicht», so der Vizepräsident von SekZH.

Aufgaben gerechter verteilen Die Verband Schulleiterinnen und Schulleiter Zürich (VSLZH) erhofft sich eine «Stärkung der Schulleitungen zum Wohl der Schule und der Lehrpersonen», wie Präsidentin Sarah Knüsel sagt. Der neue Berufsauftrag ermögliche einen ressourcenorientierten Einsatz der Lehrpersonen und eine Besinnung auf die Kernaufgaben der Schule. Die Aufgaben in der Schule sowie die Teambelastung im Gesamten können nach Ansicht von Knüsel künftig gerechter verteilt werden. Hinsichtlich der Flexibilisierung und der Höhe der angerechneten Unterrichtsstunden zeigen sich die Lehrerverbände derzeit allerdings noch skeptisch. Sowohl der ZLV als auch die SekZH erachten die pauschale Anrechnung von 58 Stunden für den Bereich Unterricht als zu tief. ­Beide gehen denn auch davon aus, dass dieser Anteil in ein paar Jahren erhöht werden müsse. SekZH-Vizepräsident Dani Kachel befürchtet, dass die Umsetzung des Berufsauftrages den Schulleitenden generell einen hohen zeitlichen Aufwand bescheren wird. Die Flexibilisierung könne zudem Unruhe im Schulbetrieb be­ wirken, da es zu einem Aushandeln der verschiedenen Tätigkeitsbereiche komme. Dieser Meinung ist auch Maja Beutler vom VPOD. Sie plädiert dafür, bei der Einführung Korrekturmöglichkeiten zu ­ schaffen, um im Fall von Konflikten zwischen Schulleitung und Lehrpersonen rasch handeln zu können.

Geeignetes Führungsinstrument Der Verband Zürcher Schulpräsidien (VZS) anderseits sieht im Berufsauftrag ein geeignetes Führungsinstrument. Er erlaube, sagt Präsidentin Vera Lang Temperli, die unterschiedlichen Kompetenzen und Stär­ ken der einzelnen Lehrpersonen gezielt zu nutzen. Letztlich, betont Lang Temperli, bilde der neu definierte Berufsauftrag das ab, was durch das Volksschulgesetz und die Volksschulverordnung fest­gelegt wurde – die neue Führungsstruktur und die Neuordnung der Kompetenzen in der geleiteten Schule.  

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ein Führungsinstrument, das es ihr ermöglicht, die Personalressourcen gezielt einzusetzen.

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den, Zeugnis- und Übertrittsgespräche, aber auch die Vermittlung in Kon­fliktfällen oder das Schreiben der Zeugnisse. Für den Unterricht werden pro Wochenlektion pauschal 58 Stunden als Arbeitszeit angerechnet, für Lehrpersonen in der Berufseinführung sind es 59,5 Stunden. Den Klassenlehr­ personen werden zudem 100 Stunden pro Klasse als Arbeitszeit pauschal gutgeschrieben – eine Zahl, die auch auf zwei Lehrpersonen aufgeteilt werden kann. Selbstständig erfassen müssen die Lehrpersonen die ge­ leisteten Stunden in den Tätigkeitsbereichen «Schule», «Zusammen­ arbeit» und «Weiterbildung». Die Unterrichtsverpflichtung kann flexibel gehandhabt werden. Die Schulen erhalten damit einen Freiraum bei der Gestaltung des Schul­ betriebs. So können zum Beispiel Lehrpersonen anstelle von Aufgaben im Schulbereich mehr Unterrichtslektionen übernehmen, während ­andere stärker mit organisatorischen und administrativen Aufgaben betraut werden. Das jeweilige Pensum vereinbaren die Lehrpersonen mit der Schulleitung. Diese erhält mit dem neu definierten Berufsauftrag


Ihre Schulkarrieren werden voraus­ sichtlich höchst unterschiedlich ­verlaufen. Doch darüber machen sich diese Kindergartenkinder ­vermutlich noch keine Gedanken.

Bildungsverläufe

Die ersten S ­ chuljahre sind e ­ ntscheidend Obwohl Klassen immer seltener repetiert werden, durchlaufen nicht alle Schülerinnen und Schüler die Volksschule geradlinig und in demselben Tempo.

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Text: Sybille Bayard Walpen, Bildungsplanung  Foto: iStock

Anna* trat vorzeitig in den Kindergarten ein. Nach zwei Kindergartenjahren kamen die Eltern und die Kindergärtnerin allerdings gemeinsam zum Schluss, das Mädchen noch für ein weiteres Jahr im Kinder­ garten zu lassen. Einige Jahre später, auf der Sekundarstufe I, kam es zu einer weiteren Änderung: Nach der 7. Klasse wechselte sie von der Sek B in die Sek A. Anders verlief die Schullaufbahn von Sven*. Er besuchte nach dem 2. Kindergarten die

* Namen geändert

Einschulungsklasse, wechselte drei Jahre später für ein Jahr in eine Kleinklasse und absolvierte später die Sekundarschule in der Abteilung C. Dies sind zwei Beispiele dafür, wie unterschiedlich der Weg durch die obligatorische Schulzeit sein kann. Der im April erschienene Bericht der Bildungsplanung untersucht diese unterschiedlichen Bildungsverläufe von Schülerinnen und Schülern im Kanton Zürich vom Kindergarten bis zum Abschluss der Sekundarstufe I. Er zeigt nicht nur auf, wie häufig Klassen an der Zürcher Volksschule wiederholt oder übersprungen werden und wie häufig der Schultyp ge-

wechselt wird. Die Daten der kantonalen Bildungsstatistik erlauben es auch, Ver­ änderungen der Repetitions- und Überspringquote über die Jahre hinweg zu analysieren und zu prüfen, ob der Verlauf der ersten Schuljahre mit dem später eingeschlagenen Bildungsweg zusammenhängt.

Es wird seltener repetiert In absoluten Zahlen gemessen kommen Repetitionen an der Zürcher Volksschule selten vor. Im Jahr 2014 repetierten 1,1 Prozent aller Schülerinnen und Schüler eine Klasse. Deutliche Unterschiede zeigen sich zwischen den Schulgemeinden: Während in gewissen Schulgemeinden gar keine Repetitionen erfolgen, gibt es in anderen Gemeinden Quoten von bis zu 7 Prozent. Höhere Quoten finden sich vor allem in kleineren Schulgemeinden. Dies ist teilweise darauf zurückzuführen, dass in sehr kleinen Schulgemeinden wegen der geringen Schülerzahlen be­ reits einzelne Repetitionen hohe Quoten zur Folge haben. Die Schwankungen ­deuten aber auch darauf hin, dass es in den verschiedenen Schulhäusern unterschiedliche Schulkulturen und Kriterien für den Entscheid von Klassenwieder­ holungen gibt. Betrachtet man die Entwicklung der Repetitionen der letzten 15 Jahren nach Schulstufe (siehe Grafik), so sind die ­Quoten auf der Primarstufe und der Sekundarstufe I kontinuierlich gesunken. Gründe hierfür könnten in der im Zuge des neuen Volksschulgesetzes von 2005 eingeführten integrierten Sonderschulung liegen. Durch die Integration von Schü­


Ein weiterer Grund für den Rückgang der Repetitionsquote könnte in der Einführung geleiteter Schulen liegen. Gingen die Anträge auf Repetitionen vor der Einführung des neuen Volksschulgesetzes direkt an die Schulpflege, ist heute ein Konsens zwischen Lehrpersonen, Eltern und der Schulleitung nötig. Schulleitungen stehen Repetitionen möglicherweise kri­ tischer gegenüber. Aufgrund ihrer Kenntnisse der besonderen Verhältnisse der betroffenen Schülerinnen und Schüler und des schulischen Umfeldes können sie möglicherweise angemessenere Lösungen als Repetitionen vorschlagen. Schliesslich wurde in wissenschaftlichen Studien wiederholt darauf hingewiesen, dass Leistungsrückstände durch Repetitionen lang­ fristig nicht aufgeholt werden können. Dies könnte einen Teil der Lehrpersonen dazu bewogen haben, Repetitionen zurückhaltender einzusetzen. Wie die Grafik weiter zeigt, ist auf der Kindergartenstufe nicht ein Absinken, sondern ein Anstieg der Quote seit 2008 von 1,6 auf 2,2 Prozent festzustellen. Dies lässt sich unter anderem mit der gestie­ genen Anzahl früh Eingeschulter in den Kindergarten erklären – gesetzlich ermöglicht durch die neue Volksschulverordnung von 2007 –, welche in der Folge überdurchschnittlich häufig ein drittes Kindergartenjahr absolvieren.

Überspringen kommt selten vor 2014 haben 0,3 Prozent aller Schülerinnen und Schüler ein Schuljahr übersprungen, am häufigsten die 2. Kindergartenklasse

2,5%

2,0%

1,5%

1,0%

0,5%

0,0% 2001

2003

2005

Kindergartenstufe

2007

Primarstufe

2009

2011

2013

Sekundarstufe I

Der Anstieg der Repetitionsquote seit 2008 ist unter a ­ nderem eine ­ olge der gestiegenen Anzahl früh F Eingeschulter in den Kindergarten. (Quelle: Bildungs­statistik Kanton Zürich)

und die 1. Primarklasse. Im Zeitverlauf verharrt die Quote auf diesem tiefen Niveau. Dies deutet darauf hin, dass das Überspringen von Klassen im Kanton ­Zürich keine Fördermassnahme ist, sondern dazu dient, bei Schülerinnen und Schülern mit hohen Begabungen psychische Beeinträchtigungen durch anhal­ tende Unterforderung zu begrenzen oder zu verhindern. Rund 12 Prozent aller Schülerinnen und Schüler wechseln auf der Sekundarstufe I einmal die Abteilung. Dieser Anteil ist in den vergangenen Jahren konstant geblieben. Von 39 auf 47 Prozent zugenommen hat dabei der Anteil derjenigen, die in eine anspruchsvollere Abteilung aufsteigen. Dementsprechend wechselt eine geringere Anzahl Jugendlicher in eine weniger anspruchsvolle Abteilung. Dies ist positiv zu werten, da eine Auf­

Darstellung von Individualverläufen mit statistischen Daten Jährlich erfasst die Bildungsstatistik Kanton Zürich alle Schülerinnen und ­Schüler, die sich Mitte September in einer Bildungsinstitution im Kanton Zürich befinden. Seit 1999 ermöglicht ein sogenannter Personenidentifikator, die Daten der einzelnen Messzeitpunkte für dieselbe Person zu einem individuellen Bildungsverlauf zu verbinden. So kann in jedem Jahr bestimmt werden, in welcher zürcherischen Bildungsinstitution sich eine Person befindet, vom Zeitpunkt ­ihres Eintritts in den Kindergarten bis zur Hochschule oder bis zur beruflichen Weiterbildung. Individualverläufe ermöglichen es somit, den Verlauf der ersten Schuljahre mit dem später eingeschlagenen Bildungsweg zu verknüpfen.

stufung die Chancen bei der Lehrstellensuche erhöhen kann. Allerdings ist der Anteil der Abstufungen nach wie vor grös­ser als derjenige der Aufstufungen.

Die ersten Jahre sind wichtig Analysen langfristiger Verläufe weisen da­ rauf hin, dass frühe Abweichungen vom Regelverlauf mit Aspekten der späteren Schullaufbahn zusammenhängen. So repetieren 25 Prozent derjenigen, die verfrüht oder verspätet eingeschult wurden, bis zum Ende der Unterstufe eine Klasse, während dies bei regulär Eingeschulten nur in 6 Prozent der Fall ist. Schülerinnen und Schüler mit einer Repetition während der Volksschulzeit schliessen zudem die Sekundarstufe I weniger häufig in einer anspruchsvollen Abteilung ab als ihre Kolleginnen und Kollegen mit ­Regelverlauf. Alle Entscheide, die hinsichtlich des weiteren Bildungsverlaufs getroffen werden, entspringen dem Bemühen der Beteiligten, den besonderen Bedürfnissen der Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden. Dennoch zeigen die Ergebnisse: Angemessene Ressourcen zur individuellen Förderung, sorgfältige Abklärungen und eine umfassende Information der Bezugspersonen sind vor allem zu Beginn der Schulkarriere wichtig.  

Schulblatt Kanton Zürich 4/2016  Volksschule

Breiter Konsens nötig

Entwicklung der Repetitionsquote von 2001 bis 2014 nach Schulstufe

 www.bi.zh.ch/Bildungsverlaeufe_2016

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lerinnen und Schülern aus separativen Angeboten (Kleinklassen, Heim- oder Sonderschulen) in die Regelklasse vergrösserte sich das Leistungsspektrum innerhalb der Klasse. Schülerinnen und ­ Schüler, die früher eine Klasse repetieren mussten, dürften heute häufiger in der Klasse verbleiben, da sie nicht mehr zu den Schwächsten der Klasse gehören. Integrierte Lernende mit besonderen pädagogischen Bedürfnissen können heute im Regelklassenunterricht besser unterstützt werden. Zudem lassen sich dank individueller Lernzielsetzungen auch leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler in die nächste Klasse versetzen.


Stafette

Eine Schule, die Vorurteile abbaut Die im letzten Schulblatt vorgestellte Primarschule Vogtsrain in Zürich Höngg gibt den Stab weiter an die Sek3 – Oberstufe für Gehörlose und Schwerhörige in Zürich Wollishofen. Text: Charlotte Spindler  Fotos/Collage: Marion Nitsch


Stafette Das Schulblatt besucht Schulen, die im Unterricht und Schulalltag interessante Wege entwickeln. Die vor­ gestellte Schule bestimmt, welche Primar- oder Sekundarschule in der kommenden Schulblatt-Ausgabe vorgestellt wird. Die in dieser Ausgabe vorgestellte Schule wünscht sich als Nächstes: eine Schule mit Aufnahmeklasse.

«Ich bin die ersten sechs Jahre in meinem Wohnquartier zur Schule gegangen und war dort der einzige schwerhörige Schüler in der Klasse. Seit Sommer 2015 be­ suche ich die TIO; mir gefällt es hier gut. Die Lehrer sind alle sehr nett. Mein ­Hörgerät habe ich in der früheren Schule selten getragen. Hier bin ich nicht mehr allein mit meiner Hörbehinderung. In meiner jetzigen Sek-A-Klasse sind wir 23 Schüler; die meiste Zeit bin ich mit ihnen zusammen. Französisch, Lebens­ kunde, Einzelförderung und Aufgabenstunde habe ich in der Kleingruppe im gleichen Schulhaus. In der Freizeit mache ich gerne Sport, spiele Basketball, bin bei den Kadetten und habe mit Flaschentauchen angefangen, im Hallenbad oder im See, aber ich war auch schon in Kroatien zum Tauchen. Die Berufswahl ist in der ersten Sek noch nicht so aktuell; nächstes Jahr werden die Schnupperlehren anfangen. Im Moment würde mich ein handwerklicher Beruf interessieren.»

«Mir macht es sehr viel Freude, an un­ serer Schule zu arbeiten. Wir haben eine Co-Leitung, und das ermöglicht mir, auch am Unterricht teilzuhaben. So bin ich nicht nur in einer Management-Funktion tätig, sondern auch als Pädagoge. Ich bin Primarlehrer und Audiopädagoge und ha­be zwanzig Jahre an der kantonalen Gehörlosenschule, dem heutigen Zentrum für Gehör und Sprache, gearbeitet, zunächst als Lehrer, dann als Berater für die Regelschule. Dass unsere kleine Sonderschule im Hans-Asper-Schulhaus eingemietet ist, emp­ finde ich als Glücksfall. Wir entwickeln uns laufend und sind eine leben­ dige, bewegte Schule, die sich nach aus­sen öffnet und mit der Regelschule zusammenarbeitet: in den Regelklassen, im Schulrat, bei Projektwochen, beim Pausenkiosk oder beim Schulball. Wenn ich heute auf dem Pausenplatz sehe, wie Jugendliche der Sek3 auf Kollegen aus den Regelklassen zugehen und umgekehrt, ist das für mich ein Zeichen, dass wir die Inklusion leben.»

Schulblatt Kanton Zürich 4/2016  Volksschule

«Seit zehn Jahren bin ich an der TIO und unterrichte eine erste Sek-B-Klasse. Zuvor arbeitete ich an verschiedenen Schulen als Audiopädagogin mit integrierten, schwerhörigen Kindern und Jugendlichen. Ich bin ursprünglich Reallehrerin und habe die Hochschule für Heilpädagogik absolviert, mit Schwerpunkt Pädagogik für Schwerhörige und Gehörlose. Die Gebärdensprache lerne ich permanent weiter, aber ich brauche sie hier wenig, weil meine Schüler lautsprachlich kommunizieren. Ich arbeite in einem 60-Prozent-Pensum im Teamteaching mit einer Kollegin. Zum grössten Teil sind wir in den Regelklassen tätig, wo wir unsere Jugendlichen, aber auch solche mit anderen Schwierigkeiten, im Unterricht begleiten. Ich schätze die enge Zusammenarbeit in unserem Team und im Schulhaus, und mir gefällt die Atmosphäre des grossen Schulbetriebs: Wir haben intensiven Kontakt mit Lehrpersonen, Schülerinnen und Schülern aus der Regelklasse, nehmen an den Ak­tivitäten der Schule teil.»

denen Aktivitäten begleitet. Unter anderem können sich Lehrpersonen in Kursen der Sek3 in die Gebärdensprache einführen lassen. Das trägt dazu bei, Vorurteile, wie sie zwischen Hörbeeinträchtigten und Hörenden, zwischen Schwerhörigen und Gehörlosen bestehen, abzubauen. Projekt: «Unsere Vision ist es, nicht nur die schwerhörigen, sondern auch die gehörlosen Schülerinnen und Schüler gruppenweise und begleitet in den Regelschulbetrieb zu integrieren», erklärt Peter Bachmann. «Das würde kleine Anpassungen der Infrastruktur bedingen und vor allem eine vermehrte Zusammenarbeit unter den Fachkräften.» Auf August 2016 wird sich die benachbarte Primarschule Wollis­ hofen / Im Lee dem Modell Teilintegration anschliessen und ihre Klassen für schwerhörige Kinder öffnen. Vernetzung: Die Sek3 ist im Bereich der Audiopädagogik aktiv, unter anderem mit ­einer Sensibilisierungskampagne (mehr dazu unter www.audiopädagogik.ch). Auf europäischer Ebene beteiligt sie sich mit ihrem bilingualen Konzept an einem Erasmus-Forschungsprojekt. Anschlusslösungen: Nach der dritten Sekundarklasse absol­ vieren die Jugendlichen eine Berufslehre mit oder ohne Berufsmaturität an der Berufsschule für Hörgeschädigte, andere machen eine IV-Ausbildung oder besuchen eine Mittelschule. Wie Co-Schulleiter Peter Bachmann erklärt, werden die Jugendlichen bei der Lehrstellensuche aktiv unterstützt. «Manche Betriebe sind gerne bereit, einen Lernenden mit Hörbehinderung aufzunehmen.» Weitere Infos: www.sek3.ch  

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Steckbrief: Die Sek3 – Oberstufe für Gehörlose und Schwer­ hörige ist eine staatlich anerkannte Sonderschule, sie wird getragen von der Genossenschaft Gehörlosenhilfe Zürich. Die Finanzierung erfolgt durch Beiträge der Schulgemeinden und des Kantons. Sie besteht aus drei Abteilungen: der Sekundarschule für Gehörlose SFG, der Teilintegrierten Oberstufe TIO und den zwei sozial­pädagogisch geführten Wohngruppen. Die SFG bietet Platz für 14 gehörlose und hochgradig schwerhörige Jugendliche von der 1. bis zur 3. Sekundarklasse und im 10.Schuljahr. Sie werden in zwei Leistungsgruppen bilingual, d. h. in Laut- und Gebärdensprache, unterrichtet. 17 schwerhörige Jugendliche besuchen die TIO, sind zu 70 bis 95 Prozent der Unterrichtszeit in einer Re­gelklasse, begleitet meist durch einen Audiopädagogen; die rest­lichen Stunden werden sie in einer Kleingruppe oder einzeln unterrichtet. Lage der Schule: Das Oberstufenschulhaus Hans Asper liegt im alten Dorfkern von Wollishofen, in einem durchgrünten Wohnquartier mit Gärten. Hinter dem Schulhaus ist eine Schafweide, die zu einem benachbarten Bauernhof ­gehört. Herkunft der Kinder: Die hörbeeinträchtigten Kinder ­kommen aus der Stadt und dem Kanton Zürich, die gehörlosen Schüle­rinnen und Schüler aus der ganzen Deutschschweiz. Für sie gibt es die Wohngruppen, und zwar bewusst in einem anderen Quartier, sodass die Schülerinnen und Schüler die Erfahrung eines Schulweges machen können. Team: 27 Lehrpersonen, Heilund Audiopädagogen, Sozialpädagoginnen, Gebärdensprachausbildner, Sekretariat, die meisten davon arbeiten Teilzeit. Leitung: Ruedi Baumann und Peter Bachmann teilen sich die Gesamt­leitung und sind für je eine Abteilung ihrer Schule zuständig. Sie arbeiten eng mit Tibor Kalman, dem Schulleiter des Hans-Asper-Schulhauses, zusammen. Mittagsverpflegung: Alle Ju­gendlichen im Schulhaus, ob aus Regelklassen oder Sek3, essen ­mittags gemeinsam; zwei Horte wurden dafür eingerichtet. ­Spezialitäten: Die Integration der schwerhörigen und gehör­ losen Oberstufenschüler im Regelschulhaus wird von verschie-


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Schulblatt Kanton ZĂźrich 4/2016


In Kürze Lehrmittel

Algebra-Training für künftige Gymnasiasten

Neue Plattform für ­Veloförderangebote Das Velo soll fester Bestandteil im Schulalltag werden. Diesem Ziel hat sich die «Allianz Schule + Velo» verschrieben. Die von ihr lancierte Plattform Schule + Velo vereint neu alle Veloförderangebote für Schulen unter einem Dach. Die Website schafft einen Überblick über die angebotenen Programme und ermöglicht so den Lehrerinnen und Lehrern, das für sie richtige Angebot zu finden. In der «Allianz Schule  +  Velo» unter der Federführung von Pro Velo Schweiz und Swiss Cycling sind 13 Programmanbieter, Verbände und private und öffentliche Organisationen zusammengeschlossen. [red]  www.schule-velo.ch

Migration

conTAKT-­spuren.ch neu auch für Unterstufe Die Website www.conTAKT-spuren.ch, die seit 2014 unentgeltliche Lehrmittel im Bereich Migration bereitstellt, ist durch neue Inhalte ergänzt worden. Neben den bestehenden Lernmaterialien für die Mittelund die Oberstufe stehen jetzt auch solche

für die Kindergarten- und die Unterstufe zur Verfügung. Im Zentrum steht das Schicksal eines süditalienischen Auswanderers. Anhand seiner Lebensgeschichte werden die verschiedenen Phasen eines Migra­tionsprozesses thematisiert: die Zeit der Vorbereitung, der Aufbruch, die Reise, das Ankommen und der Existenzkampf im neuen Land. Die Lernmaterialien um­ fassen verschiedene Einführungen ins Thema, Unterrichtstipps, Arbeitsblätter, Bilder und Lieder. Erarbeitet wurde die Website vom Migros-Kulturprozent mit Unterstützung der Pädagogischen Hochschule (PH) Graubünden und der Uni­ versität Neuenburg. Das neue Angebot für Kindergarten- und Unterstufe ist in Zusammenarbeit mit der PH Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) entstanden. [red]

Relaunch

berufsberatung.ch in neuem Kleid Das Schweizer Informationsportal der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung präsentiert sich in einem neuen Design und mit neuen Funktionen. So können Zielgruppen wie Schülerinnen und Schüler, Eltern oder Lehrper­ sonen über verschiedene Startseiten einsteigen und gelangen direkt zu den gesuchten Informa­ tionen. Wer ein Profil erstellt, kann Suchresultate speichern und erhält zusätzliche Informationen aus seinem Wohnkanton. Filterfunktionen ermöglichen ein Einschränken der Resul­tate zu Berufen, Lehr­ stellen, Aus- und Weiterbildungen, Filmen

oder Veranstaltungen. Über ein interaktives Bildungsschema werden Bildungs­ wege und Abschlüsse veranschaulicht, über den Online-Begleiter «myBerufswahl» werden Schüler durch den Berufsfindungsprozess geführt. [red]  www.berufsberatung.ch

Geografie

Digitale Karten im ­Unterricht einsetzen Die Schulreise planen, Kulturgüter ent­ decken, Geo-Games spielen, Landkarten und Satellitenbilder kennenlernen oder auf Schatzsuche gehen: Auf www.sCHoolmaps.ch finden Lehrpersonen zahlreiche Ideen, wie der Unterricht mit den digitalen Karten des Bundes spannend gestaltet werden kann. So können bereits Viertklässler lernen, wie sie mit digitalen amtlichen Karten arbeiten, Höhenprofile erstellen oder eigene Karten kreieren können. Die Datengeschichten «StoryMaps» ermöglichen den spielerischen Einstieg in die Welt der Geodaten und vermitteln gleichzeitig grundlegende Kartenkompetenzen. Und in der Rubrik «Zeitreisen» kann anhand von Kartenwerken und Luftbildern die Landschaftsentwicklung der Schweiz nachverfolgt werden. Lanciert wurde schoolmaps.ch vom Geoportal Bundes geo.admin.ch (swisstopo), dem Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) und der Beratungsstelle für digitale Medien der PH FHNW – imedias. Als Grund­lage dient der Karten­ viewer des Bundes, map.geo.admin.ch  www.schoolmaps.ch

Schulblatt Kanton Zürich 4/2016  Volksschule

Langsamverkehr

Das Lesen von Karten will gelernt sein. Auf sCHoolmaps erhalten Lehrpersonen zahlreiche Ideen, wie sie digitale Karten im Unterricht einsetzen können. Besonders anschaulich ist zum Beispiel der Vergleich zwischen Luftbild und Landeskarte (hier: die Gegend südlich von Montreux). Foto: swisstopo

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Das neue «Algebra-Training, Starthilfe für das Kurzgymnasium» des Lehrmittelverlags Zürich ermöglicht Sekschülerinnen und -schülern, sich vor ihrem Eintritt ins Kurzgymnasium selbstständig auf den Mathematikunterricht am Gymnasium vor­ zubereiten und wichtige Basistechniken zu vertiefen. Das Trainingsheft besteht aus fünf aufeinander aufbauenden Ka­ piteln. Die Kapitel 1 bis 4 beginnen mit Aufgaben zur Selbsteinschätzung, gefolgt von Hinweisen zur Theorie in den Be­ gleitheften der Lehrmittel. Das Kapitel 5 bietet den Jugendlichen nochmals die Gelegenheit, ihre algebraischen Fertig­ keiten zu beurteilen und mithilfe der Lösungen zu überprüfen. Entwickelt wurde das «Algebra-Training» im Rahmen des Projekts VSGYM / Volksschule – Kurzgymnasium im Auftrag des Lehrmittelverlags. Das Projekt VSGYM fördert den Austausch zwischen Lehrpersonen und Schulleitungen der Zürcher Sekundarschulen und Kurzgymnasien. Ziel ist es, den Übergang für die Schülerinnen und Schüler ans Kurzgymnasium zu erleichtern. [red]


Lehrerausbildung

Übung macht den Pädagogen Angehende Maturitätsschullehrerinnen und -lehrer absolvieren seit Kurzem in ­jedem Fall zwei grosse Praktika. Was das bringt, erzählen zwei Praktikanten und ihre Praktikumslehrer. Text: Jacqueline Olivier  Foto: Reto Schlatter

«Wir beginnen mit der Repetition dessen, was wir in der letzten Stunde gemacht ­haben. Unser Thema war der Sinussatz. Wer kann uns sagen, wie der Sinussatz lautet?» Guy Castagnoli blickt erwartungsvoll in die Klasse. Einen kurzen Moment ist es mucksmäuschenstill, dann streckt eine Schülerin auf und beantwortet die Frage. «Richtig», sagt Guy Castagnoli und skizziert auf der Folie des Hellraumprojektors ein Dreieck, benennt die Winkel und die Seitenlinien, schreibt die Formel darunter. Franz Piehler sitzt an der vordersten Schülerbank bei der Türe und verfolgt auf dem Laptop-Bildschirm, welche Aufgabe die Klasse gerade löst. Er ist Mathematikund Physiklehrer an der Kantonsschule Zürich Nord (KZN) und Klassenlehrer der M3f – einer Klasse des mathematisch-

naturwissenschaftlichen Profils –, die hier gerade in der Mathematik-Lektion sitzt. Guy Castagnoli absolviert bei ihm sein Praktikum – das erste von zweien. Dass seit Beginn des Frühlingssemesters 2016 auch Studierende mit nur einem Unterrichtsfach im Studiengang Lehrdiplom für Maturitätsschulen zwei Praktika zu durchlaufen haben, ist eine der grossen Änderungen, die aus der jüngsten Revi­ sion der Rahmenverordnung dieses Studiengangs an der Universität Zürich resultierte (siehe Kasten).

Den eigenen Stil finden Guy Castagnoli hat sich inzwischen dem Hauptthema der heutigen Lektion zugewandt und löst mit den Schülerinnen und Schülern eine Aufgabe aus dem Lehrmittel zum vierten Kongruenzsatz. Es ist sei-

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Schulblatt Kanton Zürich 4/2016  Mittelschule

Näher an der Praxis Mit den jüngsten Anpassungen der Reglemente zum Studiengang «Lehrdiplom für Maturitätsschulen» an der Universität Zürich wurde der praktische Teil der Ausbildung gestärkt. Studierende, die später zwei Fächer unterrichten wollen, absolvieren wie bis anhin je ein Praktikum pro Unterrichtsfach, wobei das zweite weniger umfangreich ausfällt. Für Studierende mit nur einem Unterrichtsfach wurde neu ebenfalls ein zweites Praktikum eingeführt. Die sogenannte «Fachwissenschaftliche Vertiefung mit pädagogischem Fokus» hingegen, die ­diese Studierenden nach der alten Verordnung belegen mussten, entfällt. Laut Jacqueline Peter, Leiterin der Abteilung Lehrerinnen- und Lehrerbildung Maturitätsschulen am Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Zürich, habe sich diese «FWV» nicht in allen Fächern gleichermassen bewährt. Mit zwei Praktika wiesen nun alle Lehrdiplomstudierenden den gleich hohen Anteil sogenannter «berufspraktischer Ausbildung» auf und erhielten einen vertieften Einblick in mindestens zwei verschiedene Schulkulturen. Die Idee des zweiten Praktikums sei es auch, dass Praktikanten nicht nur unterrichten, sondern sich auch im Schulleben einbringen sollten, etwa Exkursionen begleiten oder in Projektwochen mitarbeiten. «Dies muss sich aber erst noch etwas einspielen.» Das erste Praktikum umfasst für alle Studierenden 50 Lektionen, von denen mindestens 30 unterrichtet, die restlichen hospitiert werden müssen. Das zweite Praktikum sieht für Studierende mit zwei Studienfächern 30 Lektionen vor, von denen mindestens 20 unterrichtet werden müssen. Studierende mit einem Studienfach absolvieren 40 Lektionen, von denen sie mindestens 25 unter­ richten. [jo]

ne letzte Unterrichtsstunde an der KZN. Zum Abschluss wagen Praktikant und Praktikumslehrer noch etwas Neues für den anwesenden Fotografen: sie versuchen sich im Teamteaching. Während ­Ersterer mit der Klasse nach der Lösung sucht, assistiert Letzterer an der Tafel. Regelmässig Unterrichtssequenzen ge­ meinsam mit dem Praktikanten oder der Praktikantin zu gestalten, sei ihm in seiner zweitägigen Weiterbildung zum Praktikumslehrer empfohlen worden, erzählt Franz Piehler im Anschluss an die MatheStunde. Bislang habe er dies aber noch nie umgesetzt. Nach der Ausbildung stehe man allein vor der Klasse, genau dies müsse man im Praktikum lernen, findet er. Guy Castagnoli widerspricht: Teilweise zu zweit zu unterrichten könne schon hilfreich sein für den Praktikanten. «Ich habe heute zum Beispiel gesehen, dass du viel schöner und zügiger schreibst an der Tafel, diesbezüglich möchte ich meine Fertigkeiten sicher noch verbessern.» Das zweite, etwas kürzere Praktikum, das er nach den Sommerferien im Mathematisch-naturwissenschaftlichen Gymnasium Rämibühl antritt, wird ihm dazu Gelegenheit bieten. Auch an anderen Dingen will er noch arbeiten, zum Bei­ spiel an seinem Unterrichtsstil. «Ich hatte schon immer Mühe, mich kurz zu fassen. Wenn ich sehe, wie Franz Piehler unterrichtet – so klar und prägnant möchte ich auch gerne sein.» Doch der Angesprochene warnt: Jeder müsse seinen eigenen Stil finden. Und dieser Prozess sei auch nach zwei Praktika nicht abgeschlossen, sondern beginne erst richtig, wenn man täglich vor den Schülern stehe, die volle Verantwortung übernehmen und den Unterricht langfristig planen müsse. «Bei mir hat es etwa fünf Jahre gedauert, bis ich mich wirklich wohl fühlte beim Unterrichten.»

Praktikant mit Doktortitel Guy Castagnoli ist trotzdem froh, dass noch ein zweites Praktikum auf ihn wartet. Fachlich ist der vormalige Versicherungsmathematiker mit Doktortitel zwar mehr als sattelfest, aber punkto Pädagogik und Didaktik habe er auf jeden Fall noch Verbesserungspotenzial, lautet seine Selbsteinschätzung. Dass er vom Büro ins Klassenzimmer wechseln will, ist ihm auch nicht über Nacht eingefallen, vielmehr musste er sich erst neu orientieren, nachdem er vor einigen Jahren seine ­Stelle verloren hatte. Nun ist der Mittfünfziger glücklich, dass er im Lehrerberuf eine neue, sinnvolle Aufgabe gefunden hat, und freut sich darauf, nach der Ausbildung voll einzusteigen. Franz Piehler hingegen wusste schon früh, dass er Lehrer werden wollte, allerdings begann er als Primarlehrer und ­entschloss sich erst ein paar Jahre später zum Mathematik- und Physikstudium mit


Schnuppern dank Lehrauftrag Nicht wenige beginnen mit dem Sammeln von Praxiserfahrung bereits vor der oder parallel zur Ausbildung, indem sie als ­sogenannte Lehrbeauftragte unterrichten. So auch Guy Castagnoli, der in dieser Rolle ein halbes Jahr an der Kantonsschule Enge tätig war und dort die Bestätigung dafür fand, dass der Lehrberuf seine Zukunft sein sollte. Was war denn für ihn anders im Praktikum? «Als Lehrbeauftragter hatte ich eine minimale Begleitung durch einen Mentor, während im Praktikum die Begleitung durch den Praktikumslehrer sehr eng ist, gerade auch in der Vor- und Nachbereitung der einzelnen Lektionen.» Auch Franz Piehler hatte seinerzeit mit einem Lehrauftrag begonnen, wobei er als ehemaliger Primarleh-

Zwei Praktika immer sinnvoll? Zur gleichen Zeit wie Guy Castagnoli absolvierte auch Ekin Yilmaz ein Praktikum an der KZN – ihr zweites. Bereits seit zwei Jahren arbeitet die Ostschweizerin als Französischlehrerin an der Kantonsschule Frauenfeld als fest angestellte Lehrbe­ auftragte mit einem 50-Prozent-Pensum. Aufgrund ihrer Berufserfahrung konnte sie im ersten Praktikum an der Kantonsschule Im Lee in Winterthur die Anzahl zu hospitierenden und zu unterrichtenden Lektionen reduzieren. Trotzdem habe sie einiges gelernt, betont sie, weil sie zum ersten Mal so eng mit einer erfahrenen Lehrperson zusammengearbeitet habe. Für das zweite Praktikum, das zehn Lek­ tionen weniger umfasst, ist eine Reduk­ tion hingegen nicht möglich. Dadurch wurde es für sie länger als das erste. Zwar habe sie die Zusammenarbeit mit Prak­ tikumslehrer Hannes Schneider sehr geschätzt und von ihm auch neue Inputs erhalten, der Zeitaufwand dafür sei aber unverhältnismässig gewesen und habe sie teilweise stark belastet. «Mein Unterricht in Frauenfeld musste daneben ja auch noch rund laufen.» Hannes Schneider pflichtet ihr bei, zumindest was den Zeitaufwand betrifft. Bei einer so erfahrenen Praktikantin, meint er, stelle er den Sinn eines zweiten Praktikums schon infrage. «Ich könnte mir vorstellen, dass man ein zweites Praktikum nur jenen Lehrdiplomstudierenden

nahelegt, bei denen man aufgrund der Feedbacks nach dem ersten noch Unsicherheiten sieht.»

Andere Dynamik in der Klasse Trotz gewisser kritischer Überlegungen zieht Hannes Schneider eine überaus positive Bilanz der Zeit mit Ekin Yilmaz. «Mit ihr konnte ich auf Augenhöhe zusammenarbeiten wie mit einer Fachkollegin und habe selber diverse Anregungen bekommen. Und ich habe neue Aspekte der Fachdidaktik kennengelernt.» Dass Praktikumslehrpersonen von ihren Prakti­ kanten nach der Hospitation jeweils eine Rückmeldung zum eigenen Unterricht bekommen, ist eine wichtige Motivation ­ für den Französischlehrer, Praktikanten zu betreuen – schliesslich könne man selber immer etwas lernen. Wenn die Prak­tikantin oder der Praktikant unterrichtet, gewähre ihm dies aus­ serdem einen anderen Blick auf die Klasse. «Immer wieder erlebe ich Schüler, die sich plötzlich anders verhalten: Zurückhaltende, die viel mehr mitmachen, oder umgekehrt. Es ent­steht eine andere Dynamik in der Klasse.» Auch für die Schüler seien Praktikanten bereichernd, gerade im Fremdsprachenunterricht. «Ich finde es gut, wenn sie mal eine andere Stimme, eine andere Sprechweise hören.» Trotzdem möchte er angesichts des Mehraufwands nicht mehr als ein grosses Prak­ tikum pro Schuljahr betreuen. Anders sieht es mit Übungslektionen aus, in denen Lehrdiplomstudierende bereits vor den beiden Praktika erste Unterrichts­ erfahrungen sammeln. «Das hat meistens noch Platz.» Darum wird bei ihm schon im September wieder ein angehender Kol­ lege im Klassenzimmer stehen.  

Schulblatt Kanton Zürich 4/2016  Mittelschule

Lehrdiplom. Weil er beide Fächer unterrichten wollte, musste er in jedem ein Praktikum machen, während Studienkollegen mit nur einem Unterrichtsfach lediglich ein Praktikum und dafür die sogenannte fachwissenschaftliche Vertiefung zu absolvieren hatten. Dass nun auch für diese Lehrdiplomstudentinnen und -studenten zwei Praktika obligatorisch sind, hält Franz Piehler für eine positive Neuerung. Für den Unterricht an einer Matu­ ritätsschule verfügten die Lehrpersonen mit dem Masterabschluss in wissenschaft­ licher Hinsicht einen überaus gut gefüllten Rucksack, das pädagogische und didaktische Know-how eigne man sich aber in erster Linie in der Praxis an.

rer schon über Unterrichtserfahrung ver­ fügte. «Ein Lehrauftrag ist sicher eine gute Variante, um Schulluft zu schnuppern», meint er, «dies darf aber kein Experiment sein, denn die Schüler haben Anspruch auf guten Unterricht.»

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Praktikant Guy Castagnoli (Bildmitte) löst mit der Klasse Aufgaben zum vierten Kongruenzsatz. Praktikumslehrer Franz Piehler beobachtet den Unterricht.


Schulgeschichte(n)

HMS- und IMS-Klassen. Auch mit den beiden anderen Winterthurer Kantonsschulen Im Lee und Rychenberg steht man in regelmässigem Austausch, bietet die Ergänzungsfächer gemeinsam an und führt zusammen den Informationsabend für die Profilwahl durch.

Von den drei Kantonsschulen in Winterthur ist das Büelrain die kleinste und jüngste. Dass es sie gibt, weiss so mancher Einheimischer nicht. Der geplante Neubau soll dies ändern.

Projektmanagement als Freifach

Eine grüne Oase im Stadtzentrum

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Schulblatt Kanton Zürich 4/2016  Mittelschule

Text: Jacqueline Olivier  Fotos: Hannes Heinzer

Vom Bahnhof Winterthur geht es die stark befahrene Technikumstrasse entlang bis zum majestätischen Gebäude des einstigen «Tech», in dem heute die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) beheimatet ist. Durch einen breiten Durchgang, über einen Hof und eine kleine Brücke führt der Weg – und dann steht man unverhofft in einer grünen Oase, in die sich die Gebäude der Kantonsschule wie selbstverständlich einbetten. Der Strassenlärm ist höchstens noch als leises Rauschen aus der Ferne wahrzunehmen. Wer sie nicht kennt, würde an dieser versteckten Lage keine Kantonsschule erwarten. Und doch ist der Standort kein

Zufall, denn das Büelrain ist quasi eine Tochter des damaligen Technikums. 1960 wurde die dortige Handelsabteilung ausgegliedert und in zwei Pavillons «ennet» der Eulach einquartiert. Zwei Jahre später erfolgte die Gründung eines Wirtschaftsgymnasiums. 1968 wurden die beiden Abteilungen in eine selbstständige Kantonsschule überführt. Aus der Handels- ist inzwischen die Handelsmittelschule (HMS) geworden, hinzugekommen ist eine Informatikmittelschule (IMS). Mit diesem Angebot ist das Büelrain die «Zwil­ lingsschule» der Kantonsschule Hottingen in Zürich, mit der sie entsprechend eng zusammenarbeitet, etwa bei der Austarierung der Schülerzahlen insbesondere von

In der Wahrnehmung der Bevölkerung hingegen steht das Büelrain als jüngste und – mit knapp 600 Schülern – kleinste der drei Schulen oftmals etwas im Schatten der beiden grossen Schwestern, die nebeneinander oberhalb des Stadtzentrums thronen. Dies soll sich nun ändern: Läuft alles nach Plan, zieht das Büelrain in drei Jahren in einen markanten fünfstöckigen Neubau um, der nicht so leicht zu übersehen sein wird. Die Pavillons werden verschwinden, nur das 1992 entstandene Schulgebäude bleibt bestehen. Von Anfang an hatte dieses nicht als alleiniges Logis genügt. Physik und Chemie werden deshalb in den Räumen der ZHAW unterrichtet, wo die Kantischülerinnen und -schüler ausserdem Gastrecht in der Mensa geniessen. Aufgrund der Ausrichtung auf Wirtschaft und Informatik wird an der KS Büelrain der Bezug zur Praxis gross­ geschrieben. HMS- und IMS-Schüler absolvieren nach drei Schuljahren ein einjähriges Betriebspraktikum, doch auch den Wirtschaftsgymnasiasten werden im Rahmen von Exkursionen Einblicke in Be­ triebe und Verwaltung – etwa ins Bezirksgericht – ermöglicht. Der Kontakt, den die


schen Szeged auf – notabene auf eigene Kosten. Mit je einer Schule in Schweden und Deutschland werden jährliche Klassenaustauschprojekte organisiert. In Zukunft möchte man nun auch das eigene Umfeld stärker pflegen: Im Rahmen des «Dernièren-Fests» für die dem Abbruch

geweihten Pavillons soll eine Alumni-­ Vereinigung aus der Taufe gehoben werden. Obschon sich die Schule nicht als sonderlich traditionalistisch versteht, sieht Rektor Martin Bietenhader genügend Möglichkeiten für Ehemalige, sich in der Schule zu engagieren.  

Schulgeschichte(n) Die Zürcher Mittelschullandschaft ist während 180 Jahren gewachsen und hat entscheidende Entwicklungsschritte durchlaufen. Das Schulblatt porträtiert in dieser Serie einzelne Schulen, deren Geschichte für eine bestimmte pädagogische oder bildungspolitische Entwicklung steht, und lässt die Rektorin oder den Rektor sowie die Präsidentin oder den Präsidenten der Schülerorga­nisation erzählen, was für sie von der Vergangenheit spürbar ist und wie sie die Schule heute erleben.

Schulblatt Kanton Zürich 4/2016  Mittelschule

Schule zur Handelskammer Winterthur pflegt, ist bei der Organisation solcher Unternehmungen hilfreich. Und praxisbezogene Freifächer wie «Projektmana­ gement» spornen die Jugendlichen immer wieder zu wahren Höhenflügen an. So hat etwa der letzte Kurs ein Konzert mit Abendessen auf die Beine gestellt, für das jeder Gast für sich sowie für einen ein­ geladenen Flüchtling bezahlte. Der Gewinn wurde an Médecins sans frontières gespendet. Das Fenster zur Welt öffnen ausserdem die Partnerschaften mit Schulen im Ausland. Seit 1990 nimmt die Schule jedes Jahr eine Schülerin oder einen Schüler aus einem Gymnasium aus dem ungari-

Michèle Fierz, SO-Ko-Präsidentin  «Ich schätze die familiäre Atmosphäre und die zentrale Lage unserer Schule – wir sind sehr schnell in der Stadt. Erst recht, wenn wir jetzt dann im Provisorium in der Altstadt sind. Darauf freue ich mich. Was mir auch gefällt, ist das vielfältige Angebot. Super finde ich beispielsweise das neue Freifach Forum Weltpolitik. Wir reden über aktuelle Themen und lernen viel über ­andere Politsysteme, im Moment zum Beispiel über das Wahlsystem der USA. Weil die Schule nicht so gross ist, fühlen wir uns über alle drei Abteilungen hinweg als Einheit; in der SO ist ­momentan zwar die IMS nicht vertreten, aber die HMS. Wir sind auch mit den SOs der anderen beiden Winterthurer Kantonsschulen in Kontakt. Schüler des Rychenberg spotten allerdings gerne etwas über uns, sie haben das Gefühl, am Büelrain müssten wir weniger leisten. Das stimmt ­natürlich überhaupt nicht, locker und fröhlich ist bei uns nur die Stimmung.»

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Martin Bietenhader, Rektor «Im Hinblick auf das neue Schulgebäude herrscht bei uns zurzeit ­Aufbruchstimmung. Nach den Sommerferien ziehen wir für drei Jahre in ein Provisorium in der Altstadt, was sicher reizvoll ist. Da der Bau aus den 1990er-Jahren bleibt, werden wir in dieser Zeit jedoch zwei Standorte haben. Dies bedeutet etwas organisatorischen Aufwand. Aber wir sind ja heute schon ein ‹Wanderzirkus›: Aus Platzmangel gibt es bei uns keine Klassenzimmer und unterrichtet wird in ver­ schiedenen Gebäuden. Die Zirkulation hat den Vorteil, dass man sich gegenseitig kennt. Die kleine Grösse der Schule trägt dazu ebenfalls bei. Als einzige Schule mit den wirtschaftlichen Profilen in der Region haben wir ein grosses Einzugsgebiet und auch viele Schülerinnen und Schüler aus ländlichen Gebieten. Und trotz unseres Angebots sind ­unsere Schüler nicht lauter ‹Mini-Manager›, sondern vielseitig inte­ ressierte ­Jugendliche, die auch im Bandworkshop oder der Theaterwerkstatt ­Tolles leisten.»


Erfahrung zählt! Sie machen sich Gedanken um Ihre Zukunft. Stimmen Ansprüche, Wünsche und Alltag noch überein? Es lohnt sich, von Zeit zu Zeit innezuhalten. Gönnen Sie sich professionelle Unterstützung.

PPC prospektives persönliches Coaching

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Schulblatt Kanton Zürich 4/2016

Esther Zumbrunn, lic. phil. I Coach, Mediatorin, Bildungsfachfrau al fresca, Gebhartstrasse 18a, 8404 Winterthur, www.alfresca.ch zumbrunn@alfresca.ch, 052 242 55 25


Ein Gedicht von Ovid als Kunstprojekt «What people do for money: Some Joint Ventures», lautet das Motto der Mani­ festa 11, der Biennale für zeitgenössische Kunst, die diesen Sommer erstmals in ­Zürich stattfindet. Im Zentrum steht das Thema der Berufe und der Beschäftigung. Künstler aus aller Welt arbeiten mit Menschen verschiedener Professionen zusam­ men und bespielen die ganze Stadt. Rund 30 Neuproduktionen werden so entstehen. Sie werden je drei Präsentationsformen an drei verschiedenen Orten haben: Eine am Arbeitsort des Nichtkünstlers, eine in einer klassischen Kunstinstitution und eine in Form eines Films im Pavillon of Reflections. In diesem Rahmen kam es zur Zusammenarbeit der Latein- und Griechischlehrerin Margaretha Debrunner vom Literargymnasium Rämibühl und der Künstlerin Shelly Nadashi. Gemeinsam setzten sich die beiden Frauen in längeren Gesprächen mit ihren jeweiligen Berufswelten auseinander. Dabei kristallisierte sich die Idee heraus, ein Kunstprojekt auf Basis eines Gedichts von Ovid zu entwickeln. In «Amores 2.6» beklagt der Dichter den Tod des Papageien seiner Freundin. Anlässlich der Preview des ersten Teils ihrer Arbeit «Nesting Box» am Literargymnasium zeigte Shelly Nadashi in ovidischer Ironie vier Vitrinen, in denen die

 www.manifesta11.org

Maturarbeiten

Fünf Sonderpreise ­vergeben Anlässlich des Festakts zur Eröffnung der Ausstellung ausgezeichneter Maturitätsarbeiten im Zürcher Stadthaus wurden fünf Arbeiten mit dem Sonderpreis der Jury bedacht: «Stille im Gespräch, Schweigen als Kommunikationsform» von Gian Heimann (KS Wiedikon), «Et la basse continue – Eine Auseinandersetzung mit dem französischen Generalbass» von Stefanie Lange (KS Freudenberg), «Das Nagelhaus in Zürich» von Cléa Nüesch (MNG Rämibühl), «Contretemps – Vertonung eines Kurzfilmes mit Orchester und Chor» von Carmen Nuñez (KS Im Lee) sowie «Über den Grössenvergleich von Mengen und die totale Ordnung auf der Klasse der Kardinalzahlen» von Daniel Rutschmann (KS Im Lee).

Kunst als Joint Venture: Lehrerin Margaretha Debrunner, Künstlerin Shelly Nadashi und Hedwig ­Fijen, Direktorin der Manifesta 11 (von links) legen ein Ei in die «Nesting Box». Foto: zvg

Wie in den vergangenen Jahren hat die Stiftung «Schweizer Jugend forscht» die Ausstellung genutzt, um ausgezeichnete Arbeiten auszuwählen und ihre Verfas­ serinnen und Verfasser einzuladen, sich am nächsten nationalen Wettbewerb zu beteiligen. 18 Arbeiten wurden vorgeschlagen. [red]

Personelles

Mutationen in den Schulleitungen Der Regierungsrat hat nachstehende Wah­ len vorgenommen: auf Beginn des Schuljahrs 2016/17: – Kantonsschule Freudenberg / Liceo Artistico: Clemens Steiger als Leiter des Liceo Artistico. Er übte diese Funktion bislang ad interim aus als Nachfolger von Dr. Markus Fischer. – Kantonsschule Hottingen: Stephan Amstutz als Prorektor. Er tritt die Nachfolge von Daniel Zahno an, der auf Beginn des Schuljahres 2016/2017 zum Rektor gewählt wurde. – Kantonsschule Rämibühl Zürich, Literargymnasium: Dr. Lorenz Leumann als Prorektor. Er tritt die Nachfolge von Dr. Donat Margreth an, welcher auf Beginn des Schuljahres 2015/2016 zum Rektor gewählt wurde. [red]

Nationaler Wettbewerb

Ballerina-Beine und ­Kirschessigfliegen 93 Jugendliche aus der ganzen Schweiz präsentierten am nationalen Wettbewerb von Schweizer Jugend forscht ihre wissenschaftlichen Projekte. Darunter be­ fanden sich auch ausgefallene Arbeiten wie etwa die Untersuchung der perfekten Beinform einer Ballerina. Andere waren auf praktische Anwendungen ausgerichtet, beispielsweise die Verbesserung der Becherfallen für die schädlichen Kirschessigfliegen. Von den sieben Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus dem Kanton Zürich erhielten drei das Prädikat «hervorragend», ein Teilnehmer wurde mit «sehr gut» ausgezeichnet, die weiteren drei mit einem «gut». Vier gewannen zusätzlich einen Sonderpreis: Flurina Rigling vom Freien Gymnasium Zürich für die «Vermessung von Oberflächenstrukturen der Burgundertrüffeln», Caroline Ferrara von der Kantonsschule Uster für ihre «Inspiration aus Tradition – Komposition dreier Folksongs aus Elementen traditioneller irischer Musik», Rafael Ruch vom Freien Gymnasium Zürich für «Dankbarkeit – Eine zutiefst menschliche Stärke» und Silvan Fischbacher von der Kantonsschule Limmattal für «Der Regisseur – vom Diener zum Herrn». [red]

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Manifesta 11

«Eierproduktion» dargestellt wird. Zeremoniell legten die Künstlerin, die Lehrerin und Hedwig Fijen, die Direktorin der Manifesta, Eier in die Vitrinen. An einer Wand ist der Originaltext von Ovid sowie die deutsche und die englische Übersetzung zu lesen. In einem zweiten Teil gestalteten die Schülerinnen und Schüler einer Lateinklasse Poster zu Themen des Gedichts, die während der Manifesta neben der «Nesting Box» in der Eingangshalle des Literar­ gymasiums zu sehen sind. Im Helmhaus präsentiert Shelly Nadashi den Hauptteil ihres Werks: «Chatter Box». [red]

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In Kürze


Entwicklungszusammenarbeit

Die Berufslehre macht Karriere Das Schweizer Berufsbildungsmodell stösst im Ausland auf Interesse. Der Bund will es international etablieren. Das System muss jedoch den lokalen ­Gegebenheiten angepasst werden. Text: Andreas Minder  Fotos: zvg

Im November 2011 wurde in Pune und Bangalore gefeiert: 18 junge Männer erhielten ihr Zertifikat als «Multiple Skilled Production Technician». Der zweijährige Lehrgang basiert auf dem Bildungsplan des schweizerischen Polymechanikers. Der Festakt war auch der Abschluss des Pilotprojekts «Swiss vocational education and training Initiative India» (SVETII). Es war 2008 vom Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (heute Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI) und von der schweizerisch-indischen Handelskammer lanciert worden. Mit im Boot waren der Verband der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (Swissmem), das Eidgenössische Hoch­ schulinstitut für Berufsbildung (EHB) sowie in Indien tätige Schweizer Unternehmen wie Bühler, Bobst, Rieter und ABB.

Eines der Projektziele war es, Arbeits­ kräfte für diese Firmen auszubilden. Der Lehrgang orientiert sich an den Bedürfnissen der Unternehmen – einem zentralen Element der Berufsbildung schwei­ zerischen Zuschnitts. Gleichzeitig sollten die Chancen junger Inderinnen und Inder auf dem Arbeitsmarkt verbessert werden. Seit Abschluss der Pilotphase führt die private Agentur Skillsonics mit Sitz in Bangalore und Zürich das Projekt weiter. Das EHB, die Mechatronikschule Winterthur, Swissmem und weitere Schweizer Berufsverbände unterstützen die Firma mit Wissen, das SBFI punktuell mit Geld: Zurzeit finanziert es ein Projekt mit, das die Ausbildung von Praxisausbildnern, Prüfungsexperten und Berufsbildungsverantwortlichen verbessern soll. Die Aus­ bildung und Zertifizierung solcher Fach-

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Grundsätze der Berufsbildungszusammen­arbeit Ende 2014 ist ein strategischer Grundlagenbericht zur internationalen Berufsbildungszusammenarbeit (IBBZ) der Schweiz erschienen. Verfasst haben ihn sechs Bundesstellen, die mit dem Thema zu tun haben. Drei Hauptziele werden in dem Bericht genannt: Erstens soll die Schweizer Berufsbildung als exzellentes Ausbildungssystem international bekannter und die Anerkennung der Schweizer Berufsbildungsabschlüsse im Ausland verbessert werden. Zweitens soll die ­Berufsbildung in der Entwicklungszusammenarbeit als Instrument zur Armutsbekämpfung dienen. Und drittens soll der Know-how-Export dabei helfen, die Schweiz international besser zu positionieren. Aus diesen Zielen wurden verschiedene konkretere Schritte abgeleitet. So soll das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) künftig zum Beispiel internationale Kooperationen subventionieren können, und zwar nicht nur im Rahmen von Pilotprojekten wie bisher. In der Botschaft zur Förderung von Bildung, Forschung und Innovation in den Jahren 2017–2020 und in der Botschaft zur internationalen Zusammenarbeit 2017–2020 wurden die Vorschläge der Arbeitsgruppe ebenfalls aufgenommen. So ist etwa vorgesehen, dass die DEZA ihr finanzielles Engagement im Bereich der Grund- und Berufsbildung um 50 Prozent erhöht. Um Ruf und Qualität der Schweizer Berufsbildung zu schützen, soll geprüft werden, ob eine Marke oder ein Qualitätslabel eingeführt werden könnte.  www.sbfi.admin.ch > Themen > Internationale Bildungszusammenarbeit > Internationale Berufsbildungszusammenarbeit SBFI

leute gehört zum Kernangebot von Skill­ sonics. Ausserdem entwickelt die Firma neue Lehrgänge, Lehrmittel und Abschlussprüfungen, überwacht die Ausbildungsqualität und steht allen Beteiligten beratend zur Seite.

Kürzere Ausbildungen Die Palette an Ausbildungen wurde in den letzten Jahren kontinuierlich erweitert. Neben der Polymechaniker-Lehre gibt es inzwischen auch eine für Mechaniker für Unterhaltsarbeiten. 500 Zertifikate für solche längeren Ausbildungen wurden bereits ausgestellt. Ergänzend werden ein­ jährige Lehren für Elektriker und Schweis­ ser sowie eine ganze Reihe kleinerer Kurse angeboten. «Der grosse Bedarf nach spezifischen, kürzeren Ausbildungen ist einer der Unterschiede zu den breiter angelegten Berufslehren in der Schweiz», sagt Franz Probst. Der Winterthurer Wirtschaftsanwalt ist der Geschäftsführer von Skillsonics. Er war vom ersten Tag an bei SVETII dabei und kennt die Besonderheiten des indischen Arbeitsmarkts. Und jene der Lernenden: An mangelnder Pünktlichkeit müsse zu Beginn ge­ arbeitet werden – und an der ausgeprägten Hierarchiegläubigkeit. Dafür sei die Motivation top: «Keine Lust» stehe hier kaum in den Gesichtern geschrieben. Ebenfalls selten sind weibliche Lernende. Es sei schwierig, junge Frauen für die ­Berufslehre zu motivieren, erklärt Franz Probst, besonders in den technischen Branchen. «Wir versuchen jedoch, in Zukunft mehr Frauen für eine Ausbildung zu gewinnen – wozu auch ihr Umfeld einbezogen werden muss.» Eine Herausforderung ist die akademische Bildungstradition Indiens. «Wir müssen die Leute davon überzeugen, dass man auch mit einer praktischen Ausbildung Aufstiegschancen hat.» Auch den Unternehmern muss Skillsonics die Vorteile einer dualen Lehre erst vor Augen führen. Schliesslich müssen diese für jeden Lehrling, der eine zweijährige Lehre macht, umgerechnet 900 Franken hinblättern. Als wichtiger Trumpf beim Anwerben neuer Kunden erweist sich die Partnerschaft von Skillsonics mit der «National Skills Development Corporation». Diese Institution fördert in Indien die Berufsausbildung und ihr sind über 4000 Be­ rufsschulen angeschlossen. In ­Fachkreisen hat man zudem zur Kenntnis genommen, dass die Schweiz im Global Competitiveness Index seit Jahren den ersten Rang belegt. «‹Swiss Skills› haben ein hervorragendes Image», sagt Franz Probst. Zu den sechs Schweizer Firmen, die Dienste von Skillsonics in Anspruch nehmen, haben sich inzwischen sechs indische gesellt. Es sollen noch mehr werden. Mit den derzeit 250 Lehrlingen pro Jahr kann Skillsonics seine Kosten noch nicht decken. Dafür brauchte es deren 800. Doch


Mary Sagaya macht über Skillsonics Indien eine Ausbildung nach Vorbild der Schweizer PolymechanikerLehre.

Die Elektrikerschule der Stiftung Shanti im Norden von Bangladesch vereint Theorie und Praxis.

die zwölf Millionen Jugendlichen, die in Indien jedes Jahr auf den Arbeitsmarkt kommen, stimmen den Geschäftsführer zuversichtlich. «Wir hoffen die Zahl in ein bis zwei Jahren zu erreichen.»

oder produzieren auf Bestellung elektrische Geräte. Zu jedem Lehrgang gehören ausserdem zwei einmonatige Praktika in Unternehmen. Firmen dafür zu finden, sei heute kein Problem mehr, erzählt Jakob Schaub. «Es hat sich herumgesprochen, dass die fast ausgelernten jungen Leute gut eingesetzt werden können.» «Geeignete Lehrer zu finden, war fast der schwierigste Teil», erinnert sich der Vereinsgründer an die Anfänge. Er war schockiert, wie viele manipulierte Zeugnisse und Ausweise er zu Gesicht bekam. Waren die Lehrer einmal angestellt, erforderte es noch einmal viel Zeit und Geduld, sie mit den Lehrmethoden einer Berufsausbildung nach Schweizer Vorbild vertraut zu machen. Daneben kämpft die Schule mit einer ganzen Reihe ausserschulischer Hindernisse: Korruption, Amts­ schimmel, eine unüberblickbare Zahl an Feiertagen und häufige Streiks, die alles lahmlegen und oft in Gewalt ausarten.

Die Einstellung stimmt Die Lehrlinge erlebt Jakob Schaub als ­etwas unorganisiert und chaotisch. In der Grundschule werde vor allem auswendiggelernt, das logische Denken kaum ge­ fördert. Dafür stimme die Einstellung. «Die Lehrlinge sind interessiert, fleissig

und sehr anständig. Bis jetzt haben alle durchgehalten und abgeschlossen.» Das macht sich für sie bezahlt. «Alle haben eine gute Arbeitsstelle gefunden», weiss Jakob Schaub von seinen Ehemaligen. Inzwischen läuft die Schule praktisch ohne sein Zutun. Die bengalischen Lehrer nehmen die Prüfungen ab, organisieren die Zusammenarbeit mit den Firmen, stellen die Zertifikate aus etc. Jakob Schaub kümmert sich vor allem um die Weiterbildung der Lehrer, macht hie und da Kontrollen – und sammelt in der Schweiz Geld. Weil die Schule nur die Ärmsten aufnimmt, die oft nicht einmal das symbolische Schulgeld von einem Euro im Monat bezahlen können, rentiert sie nicht. Der Verein Shanti-Schweiz ist auf Spenden angewiesen. Und auf Preise: 2009 erhielt er den Schweizerischen Solarpreis und kürzlich den mit 20 000 Franken dotierten Preis für herausragende Leistungen im Unterrichts- und Bildungswesen der Profax-Stiftung. So sehr sich Jakob Schaub über das Geld freut, hofft er doch, dass «seine» Schule irgendwann auch ohne finanzielle Hilfe aus der Schweiz funktionieren wird. Es bestehe Hoffnung, dass der Staat Bangladesch dereinst einsteigen werde. «Aber die Uhren laufen hier ganz anders.»  

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Auf den Gedanken, dass sein Bildungsprojekt schwarze Zahlen schreiben könnte, ist Jakob Schaub noch nie verfallen. Der ehemalige technische Leiter des Elektri­ zitätswerks Buchs SG ist Präsident von Shanti-Schweiz. Dieser Verein hat vor neun Jahren im Norden von Bangladesch zusammen mit einer einheimischen Hilfsorganisation eine Elektrikerschule gegründet. Initiator Jakob Schaub hatte das Land 1972 als Morse-Telegrafist des Internationalen Roten Kreuzes kennen­ gelernt. Damals hatte sich das Land eben die Unabhängigkeit von Pakistan erkämpft und lag darnieder. «Während jenes Einsatzes nahm ich mir vor, nach meiner Pensionierung etwas für die Armen hier zu tun.» Im Januar sind 20 junge Männer in den fünften Lehrgang der Elektriker­ schule eingestiegen. Er dauert zwei Jahre. Frauen konnten bisher noch nicht aus­ gebildet werden. Einzelne hätten zwar den Eintrittstest absolviert, aber entweder seien die Eltern dagegen gewesen oder die Kandidatinnen hätten es sich selbst anders überlegt. Die Ausbildung entspricht nicht der klassischen schweizerischen Lehre. Aus einem simplen Grund: «In unserer armen Gegend gibt es weit und breit keine Firmen.» Aber auch da, wo es welche gibt, beschäftigen sie laut Jakob Schaub keine Lehrlinge. Deshalb wird praktisches Können – nach der Theorie am Vormittag – jeweils am Nachmittag in der Schule vermittelt. Wenn sich die Gelegenheit bietet, installieren die jungen Männer auch mal elektrische Anlagen in einem Neubau

Schulblatt Kanton Zürich 4/2016  Berufsbildung

Elektriker für Bangladesch


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Schulblatt Kanton Zürich 4/2016 Berufsbildung


In die Mediamatik gelangte die Sek-AAbsolventin auf einem Umweg. Ursprünglich hatte sie Detailhandelsfachfrau werden wollen. Doch nach dem zweiten Lehrjahr bei der Swisscom wurde ihr klar: «Meine Welt ist die Kommunikation.» Der Wechsel sei indes schwieriger gewesen als e ­ rwartet, denn das Erlernen von Pro­ grammiersprachen gehöre nicht zu ihren Stärken. Inzwischen ist sie glücklich mit ihrem Entscheid: «Als Mediamatikerin kann ich neben meinem gestalterischen auch mein organisatorisches Talent in der Eventorganisation einsetzen.» Lernbegleiter Steven Walsh war es wichtig, die Lernende so zu unterstützen, dass sie ihre Neigungen auch tatsächlich ausleben konnte. Der gelernte Elektro-

Mediamatikerin Kim Weber hat gestalterisches Talent und ein Flair für Neue Medien. Für ­Ausbildner Steven Walsh ist Media­ matikerin ein vielversprechender Beruf für IT-affine Jugendliche. Text: Paula Lanfranconi  Foto: Sabina Bobst

monteuer hat sich in Telekommunikation und Informatik weitergebildet. Heute ist er Berufsbildungsfachmann. Walsh arbeitet seit 13 Jahren für die Swisscom. Allein in Zürich stellt das Unternehmen jedes Jahr zwischen acht und zwölf neue Me­ diamatik-Lernende ein. «Bewerbungen erhalten wir genug», sagt der 39-Jährige. Das Problem sei eher, dass es im Kanton Zürich zu wenige Lehrstellen gebe. Und zum Teil existierten falsche Vorstellungen über den Beruf – zum Beispiel, dass man auf diesem Weg Grafik­ designer werde. «Oder dass wir bei Media Markt arbeiten», fügt Kim Weber lachend hinzu. Mediamatiker, stellt Steven Walsh klar, kennen sich mit allen modernen Medien aus – egal, ob es um Webdesign geht oder um die Arbeit mit Kamera und Ton. Wer sich bei Swisscom für eine Lehrstelle interessiert und aus der Sek A einen Notenschnitt von mindestens 4,7 mitbringt, muss sich als Erstes einem fünf­ minütigen Videointerview stellen. Walsh: «Wir möchten die jungen Leute erleben und einschätzen können, wie sie mit Kunden interagieren würden.» Wer überzeugt, wird zu einem einstündigen Gespräch ein­

Der Beruf Mediamatikerin/Mediamatiker EFZ Ausbildung: vierjährige berufliche Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Junger Beruf: Seit 2012 wird die Ausbildung im Kanton ­Zürich angeboten; dieses Jahr schliessen die ersten 33 Mediamatiker/innen ab. Anforderungen: abgeschlossene Volksschule, gute Kenntnisse in Mathematik und Sprachen, Interesse an neuen Technologien und Kommunikationsformen, Kreativität, vernetztes Denken, Organisationstalent. Karrieremöglichkeiten: z. B. Techno-­Polygraf/in, ICT-System- und Netzwerktechniker/in mit eidg. Fachausweis, Dipl. Marketingmanager/in HF, Bachelor of Science (FH) in Medien­ ingenieurwesen, Bachelor of Arts (FH) in visueller Kommunikation. Way-up für Maturanden: Ab Schuljahr 2016/17 wird für Maturanden eine zweijährige Berufsausbildung zum Mediamatiker/zur Mediama­tikerin EFZ angeboten.  www.ict-berufsbildung.ch; www.mediamatik-wayup.ch

Berufslehre heute Jedes Jahr treten im Kanton Zürich rund 12 500 Jugendliche eine Lehrstelle an. Das Schulblatt porträtiert in einer Serie ­jeweils eine Berufsbildnerin oder einen Berufsbildner (Lehrmeister) und eine Lernende oder einen Lernenden (Lehrling) in ihrem Arbeitsalltag.

geladen. Swisscom gebe ihren Mitarbeitenden viel Freiheit, sagt Walsh. «Die Zusammenarbeit basiert auf Vertrauen. Uns ist ein Jugendlicher, der Fehler zugibt, lieber als jemand, der den Musterknaben vorspielt und sich später in Widersprüche verwickelt.»

Kein fester Arbeitsplatz Auch sonst fordert das Unternehmen von seinen Lernenden viel Selbstverantwortung – und geografische Flexibilität, denn die jungen Leute können selber bestimmen, welche Kompetenzen sie an welchem Standort erlernen möchten. Auf einem internen elektronischen Portal werden ­ sämtliche Einsatzmöglichkeiten ausgeschrieben. Lernende, die sich für ein bestimmtes Projekt interessieren, müssen sich intern um eine Teilnahme bewerben. «Dabei», heisst es in einer ­Broschüre des Unternehmens, «musst du mit Konkurrenz von anderen Lernenden rechnen – ganz wie im späteren Berufs­leben.» Auch Kim Weber hat ein halbes Jahr lang in Bern gearbeitet. Ein Ortswechsel mache die Lehre abwechslungsreich. Und vor ­allem: «Man erhält realistische Einblicke in den Arbeitsalltag und kann so besser entscheiden, ob man sich nach der Lehre auf die Informatik, die Kommunikation, das Marketing oder die Administration spezialisieren möchte.» Die Mediamatiklehre, ergänzt Lernbegleiter Walsh, sei eine Generalistenausbildung: «IT-affine Jugendliche mit guten Noten, die sich noch nicht für eine bestimmte Branche entscheiden können, sollten unbedingt an diesen Beruf denken.» Dank ihrer kommunikativen Ader kann sich Kim Weber vorstellen, später im Personalwesen zu ar­beiten. Sorgen um den Mediamatik-Nachwuchs muss sich Lernbegleiter Steven Walsh nicht machen, denn Swisscom gilt als begehrte Arbeit­ geberin – mit speziellen Arbeitsorten. So kann es vorkommen, dass Lernende per Helikopter zu einer SAC-Hütte fliegen, um eine Satellitenschüssel zu montieren. Cooler geht kaum für einen Teenager.  

Schulblatt Kanton Zürich 4/2016  Berufsbildung

Unterschiedliche Talente nutzen

Berufslehre heute

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Zürich West. Nüchterne Bürokomplexe ragen in den grauen Maihimmel. Einer da­ von ist der Swisscom Businesspark an der Pfingstweidstrasse 51. Wir fahren hinauf in den sogenannten Coworking Space. ­Sofas wie aus dem Brocki verleihen dem Raum eine loungeartige Atmosphäre. Auf einer Schiefertafel steht «No Bla, Just do». Es gibt hier weder feste Arbeitsplätze noch einen strukturierten Büroalltag. Kim Weber bewegt sich ganz selbstverständlich in dieser neuen Arbeitswelt. Sie wirkt geerdet. In ihrer Freizeit, verrät sie später, trainiere sie Fussballjuniorinnen. Sie ist im vierten Lehrjahr und ar­ beitet im Improve Team. Mitarbeitende können dort Vorschläge zur Optimierung des Arbeitsalltags eingeben. Jemand schlug zum Beispiel vor, mit einem Produkt namens Wire Nanny das Kabelgewirr bei den Kunden zu verringern. «Meine Auf­ gabe war, die Informationen über Wire Nanny visuell darzustellen und daraus eine Broschüre zu gestalten», sagt Kim Weber. Im Moment ist sie daran, das Design für eine mobile interne Arbeitsplattform zu entwerfen.


In Kürze Schlüsselkompetenzen

Was Betriebe von ­Lernenden erwarten Auf der französischsprachigen Homepage apprentis.ch werden fünf Schlüsselkompetenzen beschrieben, welche angehende Lernende mitbringen sollten: Organisa­ tionsvermögen, Teamarbeit, Vielseitigkeit, Anpassungsfähigkeit, Autonomie. Aus Sicht der Personalverantwortlichen, heisst es, bildeten diese Kompetenzen einen Vor­ teil für Jugendliche, die eine duale berufliche Grundbildung absolvieren wollen. Die Homepage apprentis.ch hat zum Ziel, Lernende während und nach ihrer Ausbildung zu begleiten. Sie gibt den J­ ugendlichen praktische Ratschläge und vermittelt Neuheiten zur beruflichen Grundbildung. [red]

PLAU-Nachhaltigkeitspreis

Zehn Preise für ­Vertiefungsarbeiten

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Schulblatt Kanton Zürich 4/2016  Berufsbildung

Im Schuljahr 2015/16 nahmen 57 Lernende aus neun verschiedenen Berufsfachschulen am PLAU-Nachhaltigkeitspreis für Vertiefungsarbeiten teil. Bereits zum fünfzehnten Mal führte die Fachstelle PLAU (Projekte Lehrplan Allgemeinbildender Unterricht) zusammen mit der Zürcher Kantonalbank diesen Wettbewerb für Vertiefungsarbeiten in der All­ gemeinbildung durch. Zum Wettbewerb zugelassen waren Arbeiten, die sich mit Nachhaltigkeit auseinandersetzten. Die Preissumme von 2000 Franken stiftete die Zürcher Kantonalbank im Rahmen ihres Engagements für Nachhaltigkeit. Alle Vertiefungsarbeiten wurden nach den drei Kriterien «Nachhaltigkeitsbezo-

Mit dem PLAU-Nachhaltigkeitspreis wurden auch dieses Jahr wieder zehn Vertiefungsarbeiten ausgezeichnet. Foto: zvg

gene Gegenwartsfrage», «Konkreter Hand­ lungsbezug» und «Gesamteindruck» beurteilt. Unter Leitung der Fachstelle PLAU des Mittelschul- und Berufsbildungsamtes konnte die vierköpfige Jury auch dieses Jahr zehn Preise vergeben. Der Hauptpreis ging an den Koch Kevin Müller, der einen Gratisbrunch für Asylsuchende auf die Beine stellte und dokumentierte. Weitere ausgezeichnete Arbeiten beschäf­ tigten sich mit der «Müllkippe Meer», mit «Zivilcourage – Keine Frage?» oder «Dumpstern, Lebensmittel aus der Mülltonne». Die Ausschreibung für den PLAUWettbewerb 2016/17 erfolgt im September 2016. [red]

ner Informations- und Sensibilisierungskampagne ab 2017 und einem neuen Leitfaden «Erwachsenengerechtes Ausbilden und Prüfen». [red]

Personelles

Mutationen in den ­Schulleitungen Der Regierungsrat hat nachstehende Wah­ len vorgenommen: Auf Beginn des Schuljahrs 2016/17: – Berufsschule Bülach: Dominik Pongracz als Prorektor. Er tritt die Nachfolge von Marco Lobsiger an, der auf Ende des Schuljahres 2014/2015 zurückgetreten war. [red]

Strategie der Verbundpartner

Berufsbildung für ­Zukunft rüsten

Eine gemeinsame, zukunftsorientierte Berufsbildungsstrategie wollen die Ver­ bundpartner der Berufsbildung entwickeln. Die Federführung der sogenannten «Berufsbildungsvision 2030» liegt beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI). Der Entscheid dazu fiel an einem nationalen Spitzen­ treffen von Vertreterinnen und Vertretern von Bund, Kantonen, Politik und Wirtschaft unter der Leitung von Bundespräsident Johann Schneider-Ammann. Um qualifizierte Fachleute für die Wirtschaft bereitzustellen und die Aus­ bildungsbereitschaft der Unternehmen hochzuhalten, wurde im Weiteren beschlossen, den administrativen Aufwand für die Lernbetriebe zu reduzieren. Dies unter anderem mit einer einheitlichen Da­ tensammlung, -erfassung und -nutzung, etwa bei der Lehrstellendatenbank LENA. Einen weiteren Fokus will man auf die berufliche Qualifizierung von Erwachsenen ohne Berufsabschluss legen: mit ei-

Neuauflage

«Ich kenne meine ­Rechte» Der Schweizerische Gewerkschaftsbund hat die Broschüre «Ich kenne meine Rechte» neu aufgelegt. In ihr finden Jugendliche eine Zusammenstellung ihrer wichtigsten Rechte nach alphabetisch ­geordneten Stichworten – von A wie Absenzen bis Z wie Zwischenprüfungen. Ebenso werden jeweils Links zu Gesetzes­ texten, Beratungsstellen und wichtigen Internetseiten angefügt. Die Broschüre richtet sich vor allem an Lernende und junge Arbeitnehmerinnen und Arbeit­ nehmer, aber auch an Jugendliche, die keine Arbeit haben oder sich in einem Zwischenjahr befinden. Die 17. deutsche Auflage wurde revidiert und insbesondere juristisch aktualisiert. Die Broschüre ist auch auf Französisch und neu ebenso auf Italienisch erhältlich. Sie kann als PDF heruntergeladen oder zum Preis von 4 Franken bestellt werden.  www.gewerkschaftsjugend.ch > Lehrlingsrechte


Volksschule. Deutsch 1.– 3. Zyklus. Anforderungskatalog und Konzeptauftrag für ein neues Lehrmittel.

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Lehrplan für die Volksschule des Kantons Zürich mit Lektionentafel. Vernehmlassung

Bildungsratsbeschluss vom 11. April 2016

Volksschule. Deutsch 1.– 3. Zyklus. Anforderungskatalog und Konzept­ auftrag für ein neues Lehrmittel. 1. Ausgangslage Mit Bildungsratsbeschluss vom 9. März 2015 (BRB 10/2015) ­wurde der Konzeptauftrag für eine Überarbeitung/Neuschaffung von «Sprachfenster» (Deutsch 2./3. Schuljahr) aufgehoben zugunsten einer Gesamtschau im Fachbereich Deutsch über alle drei Zyklen (BRB 36/2013). Das Volksschulamt und der Lehrmittelverlag Zürich beauftragten das Institut Vorschulstufe und Primarstufe an der pädagogischen Hochschule Bern (PH Bern) mit der Durchführung der Gesamtschau, die die folgenden drei Kern-Aspekte bein­ haltet: – Überblick über die Unterrichtssituation im Fach Deutsch (Querschnitt über Stufen, Zyklen, altersdurchmischtes ­Lernen, integrative Förderung usw.) – Vergleich ausgewählter Lehrmittel aller Stufen inkl. Kindergarten und DaZ anhand eines Kriterienrasters – Empfehlungen zur Überarbeitung bestehender bzw. ­Schaffung neuer Lehrmittel Im Oktober 2015 legte die Pädagogische Hochschule Bern den Bericht «Gesamtschau Lehrmittel für das Fach Deutsch (Kindergarten bis Sekundarstufe I)» vor. Die Kern-Aspekte wurden mit Hilfe verschiedener methodischer Vorgehensweisen erarbeitet. Zum ersten und zweiten Aspekt wurde im Juni 2015 eine On­ line-Befragung durchgeführt, an der rund 1500 Lehrpersonen teilnahmen. Davon stammten rund 80% aus dem Kanton Zürich, 16% aus dem Kanton Bern und 4% aus anderen Deutschschweizer Kantonen. Dabei kamen die Lehrpersonen u. a. in offenen Fragestellungen hinsichtlich ihrer Einschätzungen zu Stärken und Entwicklungspotenzial der Lehrmittel zu Wort. Da fünf Probegespräche mit Lehrpersonen keine neuen Erkenntnisse ­ lieferten, wurde auf die Durchführung weiterer Interviews verzichtet. Die Evaluation ausgewählter Lehrmittel wurde mit Hilfe ­eines Analyserasters auf der Grundlage der Lehrmittel durch Fachdidaktiker/innen vorgenommen. Schliesslich flossen auch in die Empfehlungen sowohl fachdidaktische als auch schulpraktische Perspektiven (gemäss Online-Befragung) ein.

Schulblatt Kanton Zürich 4/2016  Amtliches

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In der Gesamtschau formulierten die Autorinnen verschiedene Empfehlungen, die sich unter anderem auf den Aufbau von Lehrmitteln sowie den Einbezug von Deutsch als Zweitsprache (DaZ), integrativer Förderung (IF) und literarischer Bildung ­beziehen. Zudem wurde das Lehrmittelobligatorium im Kanton Zürich beleuchtet, das Auswirkungen auf die Lehrmittelentwicklung und die Häufigkeit der Verwendung von Lehrmitteln haben kann. Im Folgenden werden diese und daraus folgende Empfehlungen im Überblick dargestellt: 1. Linearer vs. Modularer Aufbau von Lehrmitteln Hier geht es um den Aufbau von Lehrmitteln, die prinzipiell entweder linear (Vorgabe von Inhalten und deren Abfolge) oder modular (Vorgabe von Bausteinen mit Alternativen, aus denen die Lehrperson oder die Schüler/innen auswählen können) konzipiert sein können. Ein lineares Lehrmittel kommt insbesondere Lehrpersonen entgegen, die wenig Erfahrung haben, mehr Sicherheit oder eine Entlastung ­ wünschen, während ein modulares Lehrmittel sich vor allem für Lehrpersonen eignet, die eine grössere Planungsfreiheit schätzen. Die Autorinnen kommen in dieser Frage zum Schluss, wenn im Kanton Zürich weiterhin mit einem Ob­ ligatorium für ein Lehrmittel gearbeitet werden soll, so sei es unabdinglich, in einem Lehrmittel beide Ansprüche zu bedienen (modular und linear). 2. Jahrgang, Stufe oder Zyklus Die Autorinnen sehen diese Empfehlung in engem Zusammenhang mit Punkt 1. Wenn das Lehrmittel grundsätzlich linear angelegt ist, bietet sich ein Aufbau nach Jahrgängen an. Die Jahrgänge innerhalb der jeweiligen Zyklen sollten ­allerdings klar aufeinander abgestimmt sein. Wenn das Lehrmittel grundsätzlich modular aufgebaut ist, wäre eine Zeitspanne über mehrere Lernjahre für den Gebrauch vorzuziehen, das Lehrmittel würde sich somit nach Stufe oder Zyklus orientieren. 3. Förderung von DaZ und IF Die Autorinnen betonen, dass die Lehrpersonen im Hinblick auf die Integration von DaZ-/IF-Schülerinnen und -schülern durch eine gute Abstimmung von DaZ- und RegelklassenLehrmittel unterstützt werden sollten. Das untere Niveau (Anfangsunterricht) sollte mit eigenen Lehrmitteln arbeiten, die speziell auf die entsprechenden Bedürfnisse abgestimmt sind. Zukünftig sollten aber auch diese Lehrmittel möglichst früh die Themen des Regelklassen-Lehrmittels aufnehmen. Das fortgeschrittene Niveau (Aufbauunterricht) sollte ebenfalls möglichst früh mit Vereinfachungen der Regel­ klassen-Lehrmittel unterstützt werden, welche direkt auf die Integration in den Regelklassen-Unterricht hinarbeiten. Da auch die Förderung von Schülerinnen und Schülern mit besonderen pädagogischen Bedürfnissen auf eine Integra­ tion ausgerichtet sein sollte, müssten die Lehrmittel für die Regelklassen vermehrt auch differenzierte Materialien enthalten, die für die integrative Förderung genutzt werden können. 4. Literatur im Fokus Da die Beschäftigung mit Literatur bereits ab dem Kindergarten eine wichtige Rolle im Sprachunterricht spielt und durch die Schuljahre hindurch anhält, muss man diesen Bereich durch die Aufnahme von literarischen Texten in die Deutschlehrmittel sichtbar machen. Die beiden Autorinnen betonen explizit den Handlungsbedarf bei den ersten beiden Zyklen. 5. Lehrmittelobligatorium Die Autorinnen haben festgestellt, dass die Lehrmittelsituation im Fach Deutsch im Kanton Zürich heterogen ist. So sind für den Kindergarten und die 1. Klasse keine Lehrmittel vorgeschrieben. Für die 2. und 3. Klasse gibt es ein Obligato-

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Amtliches 4/2016

2. Bericht «Gesamtschau Lehrmittel für das Fach Deutsch (Kindergarten bis Sekundarstufe I)» im Überblick


rium («Sprachfenster»), ebenso für die Mittelstufe («Sprachland»). Für die Sekundarstufe I hingegen bestehen zwei Obligatorien («Sprachwelt Deutsch» und «Welt der Wörter»). Die Gesamtschau zeigt, dass das Lehrmittelobligatorium nur beschränkt eingehalten wird. Am geringsten ist die Ver­ wendungshäufigkeit des obligatorischen Lehrmittels auf der Unterstufe. Grundsätzlich betonen die Autorinnen, dass sich eine Mitbestimmungsmöglichkeit für die Lehrpersonen positiv auf die Zufriedenheit mit der Lehrmittelsituation auswirkt und die Lehrpersonen weniger auf eigene Materialien oder veraltete bzw. ungeeignete Lehrwerke ausweichen. Daher schlagen die Autorinnen zwei Varianten vor, die der Bildungsrat für die Entscheidungsfindung berücksichtigen sollte: Entweder bietet man den Lehrpersonen ein Alternativobligatorium an, um dennoch Einfluss auf die Wahl und damit die Qualität der Unterrichtsmaterialien nehmen zu können, oder man konzipiert ein Lehrmittel, das den unterschiedlichen Ansprüchen der Lehrpersonen gerecht wird. Der Bericht kommt zum Schluss, dass die aktuelle Lehrmittel­ situation, u. a. wegen der genannten Kritikpunkte an den ak­ tuellen Lehrmitteln inkl. Obligatorien sowie deren Abstimmung aufeinander, unbefriedigend ist. Einen konkreten Handlungs­ bedarf besteht insbesondere beim ersten Zyklus, bei der Prüfung und Dokumentation des Lernstandes und bezüglich des digitalen Angebots. Die PH Bern leitet aus ihren Schlussfolgerungen zwei Empfehlungen ab:

– Eine Beschaffung und Adaptation bestehender DeutschLehrmittel ist in der Gesamtschau geprüft worden. Aufgrund unterschiedlicher bildungspolitischer Hintergründe, sprachlicher und anderer Unterschiede (Übertrittsalter, Klasseneinteilungen etc.) wäre eine Adaptierung komplex und sehr aufwendig. – Mit der Neuschaffung eines linear aufgebauten Lehrmittels mit einem modularen Anteil könnten die unterschiedlichen Bedürfnisse der Lehrerschaft am besten berücksichtigt werden. Damit könnten auch die Mängel der heute eingesetzten obligatorischen Lehrmittel, insbesondere im Bereich der ­digitalen Medien, behoben werden. Eine Neuentwicklung böte auch die Möglichkeit einer optimalen Abstimmung zwi­ schen Jahrgängen beziehungsweise zwischen den Zyklen. Schlussfolgerung Ein zukünftiges Deutsch-Lehrmittel sollte aus einer Kombina­ tion von linearen und modularen Elementen bestehen, um die unterschiedlichen Anforderungen von Seiten der Schülerinnen, Schüler, Lehrpersonen, Schulleitungen bzw. der Bildungspolitik zu erfüllen. Ein konkreter Handlungsbedarf besteht insbeson­ dere beim ersten Zyklus, bei der Prüfung und Dokumentation des Lernstandes und dem digitalen Angebot. In einem ersten Schritt muss in einem inhaltlichen-didaktischen Konzept ein­ gehend geprüft werden, ob diese Anforderungen an ein Lehrmittel praxisnah entwickelt und erfüllt werden können.

4. Anforderungskatalog

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Schulblatt Kanton Zürich 4/2016  Amtliches

a) Minimalvariante Möchte man weiterhin auf modulare Lehrmittel setzen, könnte auf die Konzeption einer gänzlich neuen Lehrmittelreihe verzichtet und stattdessen eine (z. T. grundlegende) Überarbeitung der bestehenden Lehrmittel ins Auge gefasst werden. Da die ­Gesamtschau klar zeigt, dass der modulare Aufbau von gut der Hälfte der Lehrpersonen abgelehnt wird, sollte eine Überarbeitung darauf Rücksicht nehmen und den linearen Anteil in den Lehrmitteln erhöhen sowie den modularen Anteil klarer strukturieren bzw. übersichtlicher gestalten. Dieser Anspruch hätte zur Folge, dass neben einigen generellen Anpassungen je nach Stufe unterschiedlich aufwendige Überarbeitungen nötig wären. b) Erweiterte Variante Hierbei ginge es um ein umfassendes Lehrmittel, das lineare und modulare Strukturen berücksichtigt. So könnte den unterschiedlichen Anforderungen von Seiten der Schülerinnen und Schüler, Lehrpersonen, Schulleitungen bzw. der Bildungspolitik bestmöglichst begegnet werden. Ein Lehrmittel, dessen einzelne Jahrgänge konzeptionell vom Kindergarten bis zur Sekundar­ stufe I «aus einem Guss» sind, wäre in dieser Variante denkbar. So wäre auch die Anschlussfähigkeit nach oben und unten ge­ geben, und eine Anpassung in Richtung Stufen- oder Zyklenlehrmittel wäre möglich. Zudem erleichtert diese Abstimmung die Arbeit in Mehrjahrgangsklassen. Das Lehrmittel soll flankiert werden von vereinfachten DaZ- und IF-Materialien für den Aufbauunterricht. Darüber hinaus soll es Materialien für die ­Begabungs- und Begabtenförderung sowie literarische Texte für alle Stufen umfassen.

3. Erwägungen Es stehen drei Überlegungen im Raum: – Um den Wünschen der Lehrerschaft mit den bisherigen ­obligatorischen Lehrmitteln «Sprachfenster» und «Sprachland» nachzukommen, müssten diese zum Teil umfassend überarbeitet werden. Dies ist nur mit einem beträchtlichen Aufwand möglich. Ob damit eine sicht- und spürbare ­Verbesserung dieser Lehrmittel erreicht werden könnte, ist fraglich.

Mit einem Anforderungskatalog gemäss Lehrmittelpolitik des Kantons Zürich (BRB 35/ 2012) sollen die Eckwerte eines neuen Lehrmittels Deutsch für alle Stufen bzw. Zyklen bestimmt werden. Der Anforderungskatalog bildet die Grundlage für die Er­ arbeitung eines Entwicklungskonzepts durch den Lehrmittelverlag Zürich. Themen für Anforderungskatalog

Anforderung für ein Deutsch-Lehrmittel

Formale Anforderungen Fachbereich: Für welches Fach bzw. welchen Fachbereich gemäss LP 21 wird ein Lehrmittel gewünscht?

Deutsch

Schulstufe/Schuljahre: Auf welche Schulstufen und Schul­ jahre (nach Kanton ZH bzw. nach HarmoS) soll es ausgerichtet sein?

1. bis 3. Zyklus (Kindergarten bis Sekundarstufe I)

Verfügbarkeit (Termin/Schuljahr): Wann sollen das LM bzw. Teile davon für welches Schuljahr verfügbar sein?

Abhängig vom inhaltlich-didaktischen Konzept

Nutzergruppen: Für welche Nutzergruppen (Schüle­ rinnen und Schüler, Lehrpersonen, ­Eltern, andere) soll das Lehrmittel ­Angebote enthalten?

Schülerinnen und Schüler Lehrpersonen

Lehrplanvorgabe: Auf welchen Lehrplan muss das Lehrmittel ausgerichtet sein?

Lehrplan 21 Kompetenzbereiche des Fachs Deutsch: D.1 Hören D.2 Lesen D.3 Sprechen D.4 Schreiben D.5 Sprache(n) im Fokus D.6 Literatur im Fokus

Abweichungen zur Lehrplanvorgabe: Welche Abweichungen zum Lehrplan sind vorgesehen? Muss das Lehr­ mittel etwas Zusätzliches erfüllen oder sind bestimmte Bereiche des Lehrplans ausgenommen?

Keine


Stundentafel/abzudeckende Lektionen: Wie viele Lektionen der Stunden­ tafel müssen sich mit dem Lehrmittel abdecken lassen? (Hier ist zu berücksichtigen, dass in der Praxis infolge von Ausfällen und anderen schulischen Aktivitäten nicht alle Lektionen stattfinden. Evtl. soll mit dem Lehrmittel auch nur ein Teil der Lektionen abgedeckt werden können.)

Kindergarten: Spiel-, Lern- und Lehr­ materialien für den Unterricht 1. bis 9. Schuljahr: 80% der Lektionen der Stundentafel des Kantons Zürich Stundentafel, Richtwerte Lehrplan 21: 1. und 2. Schuljahr: 6 Lektionen pro Woche 3. bis 6. Schuljahr: 5 Lektionen pro Woche 7. und 8. Schuljahr: 5 Lektionen pro Woche 9. Schuljahr: 4 Lektionen pro Woche

Erprobung: Welchen Stellenwert hat die Praxis­ erprobung für das Lehrmittelprojekt? (besonders hohe Bedeutung oder ­normale Bedeutung) Sind bestimmte Voraussetzungen für die Erprobung besonders zu be­ rücksichtigen?

Hoher Stellenwert Erprobung unter besonderer ­Berücksichtigung von – Schulen mit hohem Anteil an DaZ-Schülerinnen und -Schülern – Sekundarstufe I (Abteilungen und Anforderungsstufen) Angestrebt wird eine interkantonale Erprobung

Projektorganisation: Welche Rahmenbedingungen sind für die Projektorganisation zu berück­ sichtigen? Welche Anforderungen werden an die Zusammenstellung des Autorenteams gestellt? Braucht es bestimmte Gremien? ­Müssen bei der Zusammensetzung dieser Gremien bestimmte Be­ dingungen berücksichtigt werden?

Lehrmittel für Fachbereich mit ­Lehrmittelobligatorium gemäss ­bildungsrätlicher Lehrmittelpolitik (BRB 35/2012) Interkantonal zusammengesetzte ­Autorenteams (Fachdidaktik und Praxis) DaZ-Spezialist/in, der/die in allen ­Autorenteams für den DaZ-Aufbau­ unterricht zuständig ist (Koordination) Gute Koordination zwischen den ­Autorenteams, genaue Abstimmung zwischen den Schuljahren/Zyklen­ übergängen inkl. Gymnasium und ­Berufsschule

Konzeptanforderungen: Welche spezifischen Anforderungen werden an das Konzept gestellt?

Durchgängiges Gesamtkonzept für alle Zyklen mit linearen (aufeinander aufbauenden) und modularen (frei ­einsetzbaren) Anteilen Klare Struktur und gute Orientierung im Lehrmittel Zyklenspezifische Ausgestaltung ­(Inhalte, Gestaltung, Medien, Lehr­ werkteile usw.)

Pädagogisch-didaktische Anforderungen Didaktischer Ansatz: Auf welchen didaktischen Ansatz soll das Lehrmittel ausgerichtet sein?

Lern- und Unterrichtsverständnis des Lehrplans 21 Kindergarten: Entwicklungsorientierte Zugänge sowie Vorbereitung und ­Unterstützung des Erwerbs von Leseund Schreibkompetenzen. Spiel-, Lern- und Lehrmaterialien für den ­Unterricht 1. bis 9. Schuljahr: Systematischer Kompetenzaufbau

Fachdidaktische Besonderheiten: Welche fachdidaktischen Besonder­ heiten sind mit dem Lehrmittel abzu­ decken?

keine

Differenzierung: Welchen Stellenwert hat die ­Differenzierung für das Lehrmittel? (besonders hohe Bedeutung oder ­normale Bedeutung) Welche Bereiche der Anforderungs­ niveaus muss die Differenzierung ­abdecken?

Besonders hohe Bedeutung 1. und 2. Zyklus: Stärkere und schwä­ chere Lernende, Aufbau Deutsch als Zweitsprache (DaZ), Integrative Förde­ rung (IF), Begabtenförderung 3. Zyklus: Grundlegende und erwei­ terte Anforderungen, Aufbau Deutsch als Zweitsprache (DaZ), Anschluss Gymnasium und Berufsschule Das Lehrmittel soll insbesondere den Aufbau Deutsch als Zweitsprache (DaZ) über alle Zyklen hinweg berück­ sichtigen.

Lernzielkontrolle: Welchen Stellenwert haben Lern­ zielkontrollen für das Lehrmittel? ­(besonders hohe Bedeutung oder ­normale Bedeutung) Ist eine bestimmte Ausrichtung ­(formativ, summativ) besonders zu ­gewichten?

Hohe Bedeutung Alle Formen der Beurteilung sind zu berücksichtigen: Formative Beurtei­ lung einschliesslich Selbstbeurteilung wie auch summative Beurteilung. Nein

Lern-, Test- und Fördersysteme, Lernstandserhebungen

Sinnvolle Bezüge zu Lernlupe, Lernpass usw.

Fächerübergreifende Themen: Welchen Stellenwert haben die fächerübergreifenden Themen (gemäss LP 21) für das Lehrmittel? (besonders hohe Bedeutung oder ­normale Bedeutung) Sind bestimmte fächerübergreifende Themen besonders zu gewichten?

Hohe Bedeutung – Synergien beim Sprachenlernen zwischen den Sprachfächern – Ausgewählte thematische Schwer­ punkte – Einbezug des Moduls Medien und Informatik (Lehrplan 21), insbeson­ dere der Anwendungskompetenzen – Sekundarstufe I: Berufswahl

Überfachliche Kompetenzen: Welchen Stellenwert haben die überfachlichen Kompetenzen (gemäss LP 21) für das Lehrmittel? (besonders hohe Bedeutung oder ­normale Bedeutung) Sind bestimmte überfachliche Kom­ petenzen besonders zu gewichten?

Hohe Bedeutung Besonders zu gewichten: Methodische Kompetenzen

Abgrenzung zu anderen Lehrmitteln: Von welchen Lehrmitteln soll sich das Lehrmittel abgrenzen, d. h., wo sind Redundanzen zu vermeiden?

Deutsch als Zweitsprache: Lehrmittel für den DaZ-Unterricht in den Niveaus A1, A2 und B1 gemäss GER

Einbezug anderer Lehrmittel: Auf welche Lehrmittel soll sich das Lehrmittel beziehen, d. h., wo sind ­allenfalls sogar Verbindungen, Verweise aufzunehmen?

Erstleselehrgänge Schreiblehrgänge

Anschluss an andere Lehrmittel: Auf welche Lehrmittel soll das Lehr­ mittel aufbauen und zu welchen soll es den Anschluss gewährleisten? (über den LP21 hinaus)

Frühe Sprachförderung (Vorschulalter) Anschluss an Gymnasium (6. Klasse, 8. & 9. Klasse) Schnittstellen Sek II (Gymnasium nach 9. Klasse, Berufsschule)

Medienwahl: Gibt es Rahmenbedingungen, die die Verwendung bestimmter Medien (print, digital) beeinflussen? Wie ­wirken sie sich auf die Art und den ­Anteil der betreffenden Medien aus?

Unter Berücksichtigung der kanto­ nalen Empfehlungen zum Mengen­ gerüst der ICT-Ausstattung auf den ­jeweiligen Stufen sowie aktueller ­technischer und gesellschaftlicher Entwicklungen: – Für Lehrpersonen: digitales ­Angebot für alle Zyklen – Für Schülerinnen und Schüler: digitales Angebot mit Schwer­ punkt 2. und 3. Zyklus Ausgewählter, lernzielgerichteter ­Medieneinsatz; digitales Angebot als integraler Bestandteil des Lehrwerks; ausgewogener Medienmix; Wahrung der didaktischen Methodenfreiheit

Querbezüge zu Fremdsprachen­ lehrmitteln und NaTech-Lehrmitteln (Methodische Kompetenzen)

Auf Antrag der Bildungsdirektion beschliesst der Bildungsrat: – Der Bericht «Gesamtschau Lehrmittel für das Fach Deutsch (Kindergarten bis Sekundarstufe I)» wird zur Kenntnis genommen. – Der Lehrmittelverlag Zürich wird beauftragt, unter Einbezug des Anforderungskatalogs und des Berichtes «Gesamtschau Lehrmittel für das Fach Deutsch (Kindergarten bis Sekundarstufe I)» in Absprache mit dem Volksschulamt, im ersten Quartal 2017 ein Entwicklungskonzept für ein neues Deutsch-Lehrmittel für den 1. bis 3. Zyklus vorzulegen. Schulblatt Kanton Zürich 4/2016  Amtliches

Kanton Zürich: Für den Fachbereich Deutsch (einschliesslich Deutsch als Zweitsprache) gilt ein Lehrmittel­ obligatorium Kompatibel mit den Unterrichts­ vorgaben in anderen Deutschschwei­ zer Kantonen (z. B. Eingangsstufe) Eignung für Mehrjahrgangsklassen und Altersdurchmischtes Lernen (AdL)

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Spezifische kantonale Vorgaben: Gibt es spezifische Vorgaben des Kantons Zürich, die das Lehrmittel ­erfüllen muss? Gibt es bei einem ­interkantonalen Lehrmittel besondere kantonale Vorgaben, die es zu be­ rücksichtigen gibt?


Bildungsratsbeschluss vom 11. April 2016

Lehrplan für die Volksschule des Kantons Zürich mit Lektionentafel. Vernehmlassung 1. Ausgangslage Von 2010 bis 2014 hat die Deutschschweizer Erziehungsdirek­ toren-Konferenz (D-EDK) den Lehrplan 21 erarbeitet. Mit diesem ersten gemeinsamen Lehrplan für die Volksschule setzen die 21 deutsch- und mehrsprachigen Kantone den Artikel 62 der Bundesverfassung um, die Ziele der Schule zu harmonisieren. 2013 fand eine Konsultation zum Lehrplanentwurf statt, die im Kanton Zürich breit abgestützt durchgeführt wurde. Anschliessend wurde der Lehrplan 21 überarbeitet. Ende Oktober 2014 gaben die Deutschschweizer Erziehungsdirektorinnen und -direktoren den Lehrplan 21 zuhanden der Kantone frei. Die Kantone führen den Lehrplan 21 gemäss ihren je eigenen Rechtsgrundlagen ein. Um abzuklären, welche Anpassungen und Ergänzungen für die Einführung des Lehrplans 21 im Kanton Zürich notwendig sind, hat das Volksschulamt eine Projektorganisation aufgebaut, in der schulnahe Verbände und Institutionen mitarbeiten. Im Rahmen des Projekts wurden im Auftrag des Bildungsrates ab Januar 2015 notwendige Anpassungen und Ergänzungen aus­ gearbeitet, unter anderem eine Lektionentafel für den Kanton Zürich (BRB 5/2015, 21/2015 und 50/2015). Am 14. November 2015 hat der Bildungsrat Eckpunkte für die Lehrplaneinführung beschlossen: Die Einführung für Lehrpersonen beginnt ab Schuljahr 2017/18 mit Vorbereitungsarbeiten und Weiterbildungen. Im Schuljahr 2018/19 soll der Lehrplan auf der Kindergarten- und der Primarstufe bis zur 5. Klasse in Kraft treten, in der 6. Klasse und auf der Sekundarstufe I im Schuljahr 2019/20. Die Zeugnisse und die Beurteilung mit Noten bleiben mit dem neuen Lehrplan erhalten. Das Volksschulamt wurde beauftragt, eine Vernehmlassung vorzubereiten (BRB 50/2015).

2. Vernehmlassung

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Der Bildungsrat gibt den Lehrplan für die Volksschule des Kantons Zürich auf der Grundlage des Lehrplans 21 von April bis September 2016 in eine breite Vernehmlassung. Mit der Vernehmlassung will der Bildungsrat die Stellungnahmen der Partner des Schulfelds, der politischen Parteien sowie weiterer Organisationen einholen und den Lehrplan im Kanton Zürich breit verankern. a) Inhalte der Vernehmlassung: Kantonale Anpassungen und Ergänzungen Der Lehrplan 21, wie er von der Deutschschweizer Erziehungsdirektorenkonferenz Ende Oktober 2014 freigegeben worden ist, soll für den Kanton Zürich so weit als möglich übernommen werden. So ist die mit dem Lehrplan 21 angestrebte Harmonisierung gewährleistet. Im Rahmen der interkantonalen Arbeiten am Lehrplan 21 wurde eine Reihe kantonsspezifischer Fragen ausgeklammert. Zudem gibt es im Kanton Zürich einzelne rechtliche Vorgaben und Rahmenbedingungen, die im Lehrplan ergänzt werden müssen. In Zusammenarbeit mit schulnahen Verbänden und Institutionen wurden die notwendigen Anpassungen und Er­ ­ gänzungen erarbeitet. Bei den materiellen Anpassungen und Ergänzungen im neuen Zürcher Lehrplan handelt es sich um folgende Punkte: – Erläuterungen zu Schulstufen gemäss § 4 des Volksschul­ gesetzes und ihren Übergängen (Kapitel Überblick), – die Lektionentafel mit den zugehörigen Rahmen­ bedingungen (Kapitel Überblick),

– Regelungen zu den Hausaufgaben (Kapitel Grundlagen), – Regelungen zur Unterrichtssprache (Kapitel Grundlagen), – Regelungen zur Handschrift und Erläuterungen zu Deutsch als Zweitsprache (Einleitung Sprachen, Deutsch [D.4.A.1f]), – Anpassungen für den Fachbereich Religionen, Kulturen, Ethik (Einleitung Natur, Mensch, Gesellschaft), – Regelungen zum Schwimmunterricht (Einleitung Bewegung und Sport), – Erläuterungen zum Projektunterricht, – Streichung von Hinweisen im Lehrplan 21, dass gewisse Punkte kantonal geregelt werden. – In Deutsch, Mathematik, Musik, Bewegung und Sport, M ­ edien und Informatik sowie Natur, Mensch, Gesellschaft wurden Orientierungspunkte für den Kindergarten eingefügt. Die Orientierungspunkte legen fest, welche Kompetenzstufen in der Kindergartenstufe verbindlich bearbeitet werden müssen. Im Lehrplandokument sind die Änderungen mit einem kleinen Zürcher Wappen gekennzeichnet. Diese Kennzeichnung dient in der Vernehmlassung dazu, schnell zu erkennen, wo die Zürcher Fassung des Lehrplans von der D-EDK Lehrplanvorlage abweicht. In der Schlussfassung des neuen Zürcher Lehrplans werden die Wappen entfernt. § 21 a des Volksschulgesetzes (VSG) legt die Anzahl der Lektionen Handarbeit pro Woche für die einzelnen Schuljahre fest. Die vorgeschlagene Lektionentafel bedingt eine Streichung oder Anpassung von § 21 a. Hierzu werden anlässlich der Vernehmlassung gesonderte Fragen gestellt. Unterstützende Massnahmen zur Lehrplaneinführung, wie Weiterbildung und Lehrmittel, sind nicht Teil der Vernehm­ lassung. Dies gilt auch für Anpassungen an den Bezeichnungen der Fachbereiche im Zeugnis. Die begrifflichen Anpassungen im Zeugnis gehen zu einem späteren Zeitpunkt bei den schulnahen Verbänden und Organisationen in die Vernehmlassung. b) Durchführung Die Vernehmlassung findet vom 15. April bis 9. September 2016 statt und wird mittels eines elektronischen Fragebogens durchgeführt. Zur Stellungnahme sind schulnahe Verbände und Organisationen, die Wirtschaft und politische Parteien eingeladen. Die Vernehmlassungsfassung des neuen Lehrplans und der Fragebogen zur Vernehmlassung werden veröffentlicht. Zudem verabschiedet der Bildungsrat Ausführungen zur Änderung von § 21 a VSG sowie ergänzende Erläuterungen zur Vernehm­ lassung. Die Erläuterungen sind für das Verständnis der kan­ tonalen Anpassungen und Ergänzungen wichtig, insbesondere der Lektionentafel.

3. Ausblick Im Dezember 2016 berät der Bildungsrat die Ergebnisse der Vernehmlassung – falls erforderlich in Rücksprache mit den direkt betroffenen Interessenvertretungen – und beschliesst, ob und welche Anpassungen notwendig sind. Im Frühling 2017 entscheidet der Bildungsrat über die Inkraftsetzung des Lehrplans.

Auf Antrag der Bildungsdirektion beschliesst der Bildungsrat: I. Der Lehrplan für die Volksschule des Kantons Zürich mit Lektionentafel wird zur Vernehmlassung vom 15. April bis 9. September 2016 freigegeben. II. Das Volksschulamt wird beauftragt, das Vernehmlassungsverfahren durchzuführen. III. Der Fragebogen, Ausführungen zur Änderung § 21 a VSG, die Erläuterungen zur Vernehmlassung sowie die Liste der Adressaten werden veröffentlicht.


Dank der Weiterbildung fühlt sich Klassen­ assistentin Esther ­Wiget sicherer in ihrer Funktion.

Obwohl Esther Wiget schon einige Jahre Erfahrung als Klassenassistentin hatte, profitierte sie vom Kursbesuch an der PH Zürich. «Ich erfuhr viel über das Lehrund Lernverständnis und die Arbeits­ weisen heutiger Schulen. Dadurch wurde mein Bewusstsein für die unterschiedli­ chen Lernweisen der Kinder geschärft.» Die Weiterbildung bestätigte ­Esther Wiget auch in ihrer Rolle. Das ist wichtig, denn nicht immer ist klar, wer wofür verant­ wortlich ist: «Der Kurs hat uns ermutigt, Unklarheiten anzusprechen und entspre­ chende Vereinbarungen mit Lehrkräften und schulischen Heilpädagoginnen und Heilpädagogen zu treffen.» Esther Wiget ist unter anderem bei Kindergärtnerin Christine Landis als Klassenassistentin tätig. Auch diese be­ grüsst die Weiterbildungen. «Für mich ist es zentral, dass sich die Klassenassistenz ihrer Funktion bewusst ist. Nur dank dieser Rollenklarheit fühle ich mich in ­

Rollenklarheit im Klassenzimmer Ein Rückblick auf den Pilotkurs «Weiterbildung für Klassenassistenzen» Text: Adina Baiatu, Wissenschaftliche Mitarbeiterin PH Zürich Foto: Reto Klink

herausfordernden Situationen entlastet.» Die Kindergärtnerin ist dankbar für die Unterstützung und die Beobachtungen von Esther Wiget, welche die Kinder dank ihrer häufigen Anwesenheit gut kennt. ­ Esther Wiget erachtet Assistenzen im Un­ terricht in integrativen Schulen als un­ verzichtbar. Christine Landis sieht dies genauso: «Dank der Unterstützung von Klassenassistenzen ist es möglich, Kinder in der Volksschule zu integrieren, die die Aufmerksamkeit von mehr als einer erwachsenen Person erfordern.» Die Weiterbildungskurse für Klassen­ assistenzen an der PH Zürich starten je­ weils zu Beginn des Semesters und um­

fassen neun Kursabende à drei Stunden. Neu bietet die PH Zürich einen Followup-Kurs für Klassenassistenzen an, der aktuelle Fragen und Herausforderungen aus dem Berufsalltag der Kursteilneh­ menden aufgreift.    www.phzh.ch > Weiterbildung > Weiter­ bildung für Volksschulen > Weitere Angebote

Pädagogische Hochschule Zürich Die PH Zürich stellt auf dieser Seite jeweils eines ihrer Angebote vor.  www.phzh.ch/weiterbildung

Schulblatt Kanton Zürich 4/2016  Weiterbildung

Unklarheiten ansprechen

Pädagogische Hochschule Zürich

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2015 führte die PH Zürich einen Pilotkurs für Klassenassistenzen durch. Das Inte­ resse war gross: Über 60 Personen nahmen am Kurs teil. Eine davon war Esther Wi­ get, Klassenassistentin im Kindergarten in Wädenswil. «Die Themen ‹Grundlagen der Lern- und Entwicklungspsychologie› und ‹Pädagogische Herausforderungen im Schulalltag› haben mich besonders inte­ ressiert», sagt sie.


Weiterbildungs­ angebote

741606.01 Aktuelle Trends der Schul­ politik Frank Brückel / Mi, 16.11.2016, 13.30–16.30 721603.01 Schreibend führenK Monique Honegger / Fr, 18.11.2016, 9–12 Themenreihe Schulrecht 7516T06.01 Anstellungsrecht der Lehrpersonen Hans Frehner / Mo, 24.10.2016, 18–20.30 7516T07.01 Sonderpädagogische Mass­ nahmen Hans Frehner / Mo, 7.11.2016, 18–20.30

Bildungsdirektion Kanton Zürich Volksschulamt Schulungs- und Weiterbildungs­ angebot für Zürcher Schul­ behörden und Schulleitungen

Information und Anmeldung: www.phzh.ch/cas / 043 305 54 00 *Finanzielle Unterstützung für amtie­ rende oder designierte Schulleitende. ­Information und Anmeldung: www.vsa.zh.ch > Ausbildung & Weiter­ bildung > Schulleitungen

B16201.02 Einführung in die MAB Michael Brugger, Peter Toller / 9./10.9.2016, 8.30–17

Module

B16802.01 Zuweisung zur Sonderschu­ lung und Standardisiertes Abklärungs­ verfahren (SAV) Yvonne Moser, Matthias Obrist / 27.9.2016, 17–19

WM RSV.2016 Rechnungswesen von Schulen verstehen Daniel Brodmann / Fr/Sa, 2./3., Sa, 10.9.2016

Schulblatt Kanton Zürich 4/2016  Weiterbildung

Detailausschreibungen, weitere Kurse und Anmeldung: www.vsa.zh.ch > Aus­ bildung & Weiterbildung > Behörden > Programm der Behörden- und Schul­ leitungsschulung Information: Bildungs­ direktion/Volksschulamt, ­Behörden- und Schulleitungsschulung, Walchestrasse 21, 8090 Zürich / behoerdenschulung@ vsa.zh.ch / 043 259 22 58

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Sie absolvieren drei CAS-Lehrgänge (nach spezifischem Profil) und führen das Ganze im Diplomstudium zu Ihrem MAS-Abschluss zusammen / Info­ veranstaltung, 1.9.2016 Information und Anmeldung: www.phzh.ch/mas

B16309.01 Heikles Gespräch – klares Protokoll Hansruedi Dietiker, Walter Stein / 15.9.2016, 8.30–17

B16801.01 Integrierte Sonderschulung in der Verantwortung der Regelschule Philippe Dietiker, Yvonne Ehrensperger / 3.11.2016, 17–19

K Angebote zu kompetenzorientiertem Unterricht

WM SIG.2016 Schulfinanzen im Griff Daniel Brodmann / Do–Sa, 3.–5.11.2016 WM DIS.2016 Der idealtypische Schulentwicklungsprozess?!K Frank Brückel / Mi, 26.10., 23.11.2016 WM QUL.2016 Qualität leben Daniel Brodmann / Do–Sa, 1.–3.12.2016 WM GUT.2016 Gute SchuleK Niels Anderegg / Do–Sa, 8.–10.12.2016 WM BIL.2016 Bildung und LernenK Niels Anderegg / Do–Sa, 19.–21.1.2017 Information und Anmeldung: www.phzh.ch/weiterbildungsmodule / 043 305 52 00

PH Zürich

Kurse

Weiterbildungsangebote für Schulleitende

731602.01 Eigene Tendenzen im Führungsverhalten Jürg Frick / Do, 22.9., 27.10.2016, 8.30–12

 www.phzh.ch/weiterbildung > Weiterbildung für Volksschulen

Certificate of Advanced Studies (CAS) CAS PSF 02 Pädagogische Schulfüh­ rung Niels Anderegg, Hansjörg Hophan / 21.9.2016–28.9.2017 CAS FBO 28 Führen einer Bildungs­ organisation* (EDK-anerkannt) Johannes Breitschaft, Eliane Bernet, Niels Anderegg / 1.3.2017–27.10.2018

Information und Anmeldung: www.phzh.ch/themenreihen / weiter­ bildungs­kurse@phzh.ch / 043 305 51 00 Diverse Angebote

Master of Advanced Studies (MAS) B16101.02 Grundlagen für Mitglieder von Schulbehörden Peter Altherr, Martin Stürm / 5./6.9.2016, 8.30–17

7516T08.01 Schullaufbahnentscheide und deren Verfahren Hans Frehner / Mo, 21.11.2016, 18–20.30

K Angebote zu kompetenzorientiertem Unterricht

741605.01 Schulentwicklung partizipativ gestalten Martin Retzl / Do, 22.9., 9–17, 29.9.2016, 13.30–17 701601.02 Kommunikationstraining mit Dr. Reinhold Miller in Heidelberg (D)K Niels Anderegg / Fr, 30.9., 14–18, Sa, 1.10.2016, 9–16

Sonderschulung in Zeiten knapper ­Finanzen, 3.9.2016. Information und Anmeldung: www.phzh.ch > Veranstaltungen Führung als Potenzialentwicklung – Referat von Eva Espermüller-Jug, 21.9.2016. Information und Anmeldung: www.phzh.ch/kurse, Kurs-Nr. 911601.01 UNM-Tagung analog – digital – sozial – ideal. 29.10.2016. Information und ­Anmeldung: www.phzh.ch/unm «Gewaltige Liebe» – Prävention von ­Gewalt in jugendlichen Liebes­ beziehungen. Fachtagung, 5.11.2016. Information und Anmeldung: www.phzh.ch > Veranstaltungen Klassenassistenz – für Personen ohne pädagogische Ausbildung. Information und Anmeldung: www.phzh.ch/weiterbildung > Volks­ schule > Weitere Angebote Schulinterne Weiterbildungen (SCHILW) Holkurse – ein Kurs aus unserem Pro­ gramm in Ihrer Schule. Der Kurs wird ohne Anpassungen an die lokalen ­Gegebenheiten durchgeführt. Sie sind verantwortlich für die organisatorischen Arbeiten zur Durchführung. Kompetenzorientierung und Lehr­ plan 21 Wir beraten und unterstützen Sie bei Fragen zur Kompetenzorientie­ rung im Unterricht sowie bei der Einfüh­ rung und Umsetzung des Lehrplans 21. Information und Anmeldung: corinne.stauber@phzh.ch Partizipative Schulentwicklung Den Aufbau von Partizipations­gefässen unter Einbezug der Schulakteure unterstützen und damit die Beteiligungsgefässe und -formen systematisch für Schulentwick­ lungsprozesse vernetzen und nutzen können.


Information und Anmeldung: www.phzh.ch/schilw / wba@phzh.ch / 043 305 68 68

Weiterbildungsangebote für Lehrpersonen und weitere Interessierte Certificate of Advanced Studies (CAS) CAS FBO 28 Führen einer Bildungs­ organisation (EDK-anerkannt) Johannes Breitschaft, Eliane Bernet, Niels Anderegg / 1.3.2017–27.10.2018 CAS PICTS 17 Pädagogischer ICT-Support (EDK-anerkannt) Rahel Tschopp / 8.9.2017–16.6.2018 Information und Anmeldung: www.phzh.ch/cas / 043 305 54 00 Master of Advanced Studies (MAS) Sie absolvieren drei CAS-Lehrgänge (nach spezifischem Profil) und führen das Ganze im Diplomstudium zu Ihrem MAS-Abschluss zusammen / Info­ veranstaltung, 1.9.2016 Information und Anmeldung: www.phzh.ch/mas Module

K Angebote zu kompetenzorientiertem Unterricht

WM KLP.2016 Unterwegs zur gesunden Schule Emilie Achermann Fawcett / September 2016 bis März 2017, Projektcoaching (Mai, Oktober 2017), Abschluss Projekt und Weiterbildung Frühjahr 2018 WM NKS.2016_2 MST Naturwissen­ schaften be-greifenK Maja Brückmann, Pitt Hild / Mi, 14.9., Sa, 24.9., 5.11.2016, Mi, 8.3.2017 WM NKS.2016_2 Sek 1 Naturwissen­ schaften be-greifenK Maja Brückmann, Pitt Hild / Mi, 21.9., Sa, 1.10., 12.11.2016, Mi, 15.3.2017 WM SNB.2016 Schulbesuche in Berlin Frank Brückel / 5.–7.10.2016 Information und Anmeldung: www.phzh.ch/weiterbildungsmodule / 043 305 52 00

* für Berufs- und Wiedereinsteigende gratis K Angebote zu kompetenzorientiertem Unterricht

301604.01 iPads in der SchuleK ­ itarbeitende des Bereichs Medien­ M bildung / Sa, 20.8., 24.9., 8.30–16.30, 3.12.2016, 8.30–12 111602.01 «Lesewelten» und «Sprach­ welt Deutsch»K Thomas Zimmermann / Mi, 24.8.2016, 14.15–17 131601.01 Kompetenzorientierter Französischunterricht*/K Franz Viecelli / Mi, 24.8., 7.9.2016, 14–16.45 121605.01 Förderung der Schulsprache in allen FächernK Susanne Peter / Mo, 29.8., 5./19./26.9.2016, 17.15–19.30 531604.01 Umgang mit Konflikten ­Birgitta Schmidt-Braun / Mi, 31.8., 21.9.2016, 14–17 161602.01 Räume wahrnehmen und mitgestaltenK Anita Schneider / Do, 1./15.9.2016, 18–20 501604.01 Aufbruch in die Pensio­ nierung Ursina Anliker, Jürg Frick / Do, 1.9., 18–20.30, Mi, 14.9., 14–17, Sa, 1.10., 9.30–17, Mi, 2.11.2016, 14–17 901604.06 Weiterbildung für Klassen­assistenzen Adina Baiatu / Do, 1./15./29.9., 17–20, Mi, 16./23./30.11, 4.12.2016, 11./25.1.2017, 14–17 541603.01 Selbstmanagement ZRM® Birgitta Schmidt-Braun / Sa, 3.9., 9–16.30, Mi, 7./14.9.2016, 13.30–18.30 441602.01 Portfolio als Bereicherung der KindergartenarbeitK Helene Hanselmann, Christine Schroer / Mi, 7.9., 2.11.2016, 14.15–17.15

421607.01 Sportspiele spielen und verstehen Florian Wanzenried / Do, 15.9.2016, 18.15–21 601601.01 Bildung für alle Petra Hild / Sa, 17.9., 9–17, Mi, 5.10./9.11.2016, 14–18 401612.01 Bewegen und Tanzen im ­Musikunterricht der Primarstufe*/K Elfi Schäfer-Schafroth / Sa, 17.9.2016, 9–16 601602.01 Interkulturelle Kommuni­ kation und Kompetenz in der SchuleK Zeliha Aktas / Mi, 21.9., 14–18, Sa, 29.10., 8.30–16, Sa, 19.11.2016, 8.30–12 441604.01 Mit Lernstrategien zum Lernerfolg?K Adina Baiatu, Christine Weilenmann / Mi, 21.9., 9.11.2016, 14–17 151604.01 Geometrie erforschen mit GeoGebraK René Schelldorfer / Mi, 21.9.2016, 14.15–18 401613.01 Bewegen und Tanzen im ­Musikunterricht der Sekundarstufe I*/K Elfi Schäfer-Schafroth / Sa, 24.9.2016, 9–16 411607.01 Recycling und UpcyclingK Ruth Kaufmann / Fr, 2.9., 17.30–20.30, Sa, 3.9.2016, 9–16 901604.08 Follow-up für Klassen­ assistenzen Brigitte Stirnemann / Di, 27.9., 8.11., 13.12.2016, Di, 17.1.2017, 17.30–20 161603.01 Natur in den vier Jahres­ zeiten erleben – direkt umsetzbar* Danièle Bühler, Matthias Wüst / Mi, 5.10., 7.12.2016, 17.5., 28.6.2017, 13.30–16.30 Information und Anmeldung: www.phzh.ch/kurse / weiterbildungs­ kurse@phzh.ch / 043 305 51 00

141603.01 Language and Culture Jürgen Capitain / Mi, 7./21.9., 26.10., 9./30.11.2016, 17–19

Themenreihen Handeln ohne zu verstehen? Heterogenität und soziale Ungleich­ heiten

401610.01 Sing – Snap – Clap in the ClassroomK Elsbeth Thürig-Hofstetter / Mi, 7.9., 26.10., 14.12.2016, 14–17

6016H01.01 Wovon reden wir ­eigentlich? Zeliha Aktas, Petra Hild / Mi, 28.9.2016, 17.30–20

301613.01 Von Rezepten und Bienen – Informatik zum AnfassenK Eike Carsten Rösch / Mi, 7.9.2016, 13.30–17

6016H02.01 Was zählt tatsächlich? Zeliha Aktas, Regina Scherrer / Mi, 4.10.2016, 17.30–20

301614.01 Erklär’s doch mit einem Video!K Peter Suter / Mi, 7.9.2016, 13.30–17 441605.01 Gut gefragt ist halb gelernt*/K Adina Baiatu, Yvette Heimgartner / Mi, 7.9., 2.11., 13.30–17, Sa, 1.10.2016, 8.30–12 511603.01 AuftrittskompetenzK Yaël Herz / Fr, 9./16./23.9.2016, 17.30–19.30 441603.01 Lern- und Unterrichtsformen konkretK Helene Hanselmann / Mi, 14.9., 26.10.2016, 14.15–17.15 401611.01 Horch! – Was hör ich da?K Helene Sägesser / Mi, 14.9., 5.10., 2.11.2016, 14–16.30 121606.01 Förderung der Schulsprache in allen FächernK Claudio Nodari / Do, 15./22./29.9., 6.10.2016, 17.15–19.30

6016H03.01 «Way with words» im ­Kindergarten (ProSpiK) Dieter Isler, ­Sibylle Künzli Kläger / Mi, 26.10.2016, 17.30–20 6016H04.01 Kann «Schule» ohne ­«Besser-schlechter-Modus» überhaupt kommunizieren? Kai Felkendorff, Stefan Lüönd / Mi, 23.11.2016, 17.30–20 6016H05.01 Habitusmuster von ­Studierenden einer PH Petra Hild / Do, 1.12.2016, 17.30-20 6016H06.01 Habitusmuster von Lehrpersonen Andrea Lange-Vester / Di, 13.12.2016, 17.30–20

Schulblatt Kanton Zürich 4/2016  Weiterbildung

Schulinterne Weiterbildungen (SCHILW) Unterstützung und Beglei­ tung von Schulteams in der Planung und Umsetzung Ihres spezifischen Schulund Unterrichtsentwicklungsprojekts. Die Weiterbildungen ­finden an Ihrer Schule statt.

Kurse

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QUIMS: Fokus A – Schreiben auf allen Schulstufen Begleitung für QUIMSSchulen während zwei Jahren bei der Weiterentwicklung der Schreibförderung.


Schulrecht

Lehrmitteleinführungen

7516T06.01 Anstellungsrecht der Lehr­ personen Hans Frehner / Mo, 24.10.2016, 18–20.30

WBA LME MATH4 Prim.2016.15 Mathematik 4 Primarstufe Mi, 31.8.2016, 14–17

7516T07.01 Sonderpädagogische Mass­ nahmen Hans Frehner / Mo, 7.11.2016, 18–20.30

WBA LME MATH4 Prim.2016.W1 Workshop Mathematik 4 Primarstufe Mi, 21.9.2016, 14–17

7516T08.01 Schullaufbahnentscheide und deren Verfahren Hans Frehner / Mo, 21.11.2016, 18–20.30

WBA LME MATH5 Prim.2015.W1 Workshop Mathematik 5 Primarstufe Mi, 28.9.2016, 14–17

Klassenführung

WBA LME RKP.MST.2016.02 Blickpunkt 2: Warum haben wir an Pfingsten frei? Mi, 26.10.2016, 14–17.30

5516K01.01 Was treibt «störende» Schülerinnen und Schüler an? Jürg Frick / Do, 29.9.2016, 18–20.30 5516K02.01 Unterwegs zu einem ­konstruktiven Klassenklima Andreas Hausheer / Do, 6.10.2016, 18–20.30 5516K03.01 Konstruktiv intervenieren in Konfliktsituationen Ursina Anliker / Di, 1.11.2016, 18–20.30 5516K04.01 Mit Körper, Sprache und Stimme führen Yaël Herz / Do, 24.11.2016, 18–20.30 Information und Anmeldung: www.phzh.ch/themenreihen / weiter­ bildungskurse@phzh.ch / 043 305 51 00 Medienbildung Schulen arbeiten mit Tablets Weiter­ bildung für Schulteams oder Lehrperso­ nen, die die Arbeit mit Samsung-Tablets (Android) oder iPads (iOS) im Unter­ richt kennenlernen oder intensivieren möchten. Information und Anmeldung: www.phzh.ch/medienbildung > Lernen mit Tablets Medien und Informatik im Schulalltag Hintergrundwissen und konkrete Impulse zu Medien und Informatik im Unterricht. Praxisbetonte Weiterbildungen mit Fokus auf pädagogisch-didaktische Unterrichts­ szenarien. Information und Anmeldung: www.phzh.ch/medienbildung Weiterbildungen im Auftrag des Volksschulamts

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Schulblatt Kanton Zürich 4/2016  Weiterbildung

WBA QRKS2016 Qualifikation Religion und Kultur Sek I September 2016 bis Juni 2018 WBA QRKP2016.11komp. Qualifikation Religion und Kultur Primar 17.–20.10.2016, Vor- und Nachbereitungs­ nachmittag WBA QRKP2016.16komp. Qualifikation Religion und Kultur Primar 17.–20.10.2016, Vor- und Nachbereitungs­ nachmittag Information und Anmeldung: www.phzh.ch/weiterbildung > Weiter­ bildung für Volksschulen > Weitere ­Angebote > Religion und Kultur / wba@phzh.ch / 043 305 68 68

Information und Anmeldung: www.phzh.ch/lehrmitteleinfuehrungen Schulinterne Weiterbildungen (SCHILW) QUIMS: Fokus A – Schreiben auf allen Schulstufen Begleitung für QUIMSSchulen während zwei Jahren bei der Weiterentwicklung der Schreibförderung. Holkurse – ein Kurs aus unserem Pro­ gramm in Ihrer Schule. Der Kurs wird ohne Anpassungen an die lokalen ­Gegebenheiten durchgeführt. Sie sind verantwortlich für die organisatorischen Arbeiten zur Durchführung. Information und Anmeldung: www.phzh.ch/schilw / wba@phzh.ch / 043 305 68 68 Diverse Angebote UNM-Tagung analog – digital – sozial – ideal. 29.10.2016. Information und ­Anmeldung: www.phzh.ch/unm «Gewaltige Liebe» – Prävention von ­Gewalt in jugendlichen Liebes­ beziehungen. Fachtagung, 5.11.2016. Information und Anmeldung: www.phzh.ch > Veranstaltungen Klassenassistenz – für Personen ohne pädagogische Ausbildung. Information und Anmeldung: www.phzh.ch/weiterbildung > Volks­ schule > Weitere Angebote Intensivweiterbildungen (IWB): Eine Auszeit nehmen – etwas für Sie? Eine spezielle Auszeit (13 Wochen) vom beruflichen Alltag für Lehrpersonen. Information und Anmeldung: obliga­ torische Infoveranstaltung (beschränkte Platzzahl) / www.phzh.ch/iwb / iwb@phzh.ch / 043 305 57 00 Gesundheitsförderung und Präven­ tion – für eine nachhaltige Schulent­ wicklung. Das kantonale Netzwerk ­Gesundheitsfördernder Schulen Zürich unterstützt Schulen, die ihr Engagement in diesem Bereich verstärken wollen. Information und Anmeldung: www.gesunde-schulen-zuerich.ch

Impulse für den HSK-Unterricht Unter dem Aspekt der Zweit- und Mehrsprachig­ keitsdidaktik werden vorhandene Unter­ richtsmaterialien analysiert, überarbeitet, vorgestellt und in der Praxis umgesetzt. Information und Anmeldung: www.phzh.ch/weiterbildung > Weiter­ bildung für Volksschulen > Weitere ­Angebote > Heimatliche Sprache und Kultur (HSK) / 043 305 51 00 NaTech Praxisnahe Lösungen für spezi­ fische Fragen im naturwissenschaftlichen Bereich «Mensch und Umwelt» auf der Mittelstufe / «Natur und Technik» auf der Sekundarstufe I, maja.brueckmann@ phzh.ch / 043 305 52 83

Ergänzungsstudien für Primar­ lehrpersonen

 www.phzh.ch > Ausbildung > Primarstufe > andere Studiengänge > Ergänzungsstudium

ERP Ergänzungsstudien Primarstufe Für den berufsbegleitenden Erwerb einer Lehrbefähigung in einem weiteren Fach. Nächster Start: Herbstsemester 2016. Anmeldeschluss: 1.3.2016 (oder solange freie Studien­plätze) Informa­tion: 043 305 58 36 (Englisch, Französisch, ­Bewegung und Sport), 043 305 61 89 (Bildne­risches Gestalten, Werken, ­Werken Textil, Musik) / www.phzh.ch > Ausbildung > Primarstufe > andere Studiengänge > Ergänzungsstudium / ­ergaenzungsstudium.ps@phzh.ch

Beratungen für Volksund Privatschulen  www.phzh.ch/beratung

Beratungstelefon – kostenloses tele­ fonisches Erstgespräch Mo–Fr, 15–18 / 043 305 50 50 / beratungstelefon@phzh.ch Sprechstunde Stress und Burnout Ein gemeinsamer Check der individuellen Be­ lastungen und Ressourcen am Arbeitsplatz. Tagesschule einführen Gestützt auf das Modell «Qualität in Tagesschulen» QuinTaS bieten wir Schulleitenden und Fachteams Unterstützung bei der Umstellung auf Tagesschulbetrieb. tagesschulen@phzh.ch Laufbahnberatung für Lehrpersonen Ein Angebot für Lehrpersonen, die sich beruflich weiterentwickeln oder ihre Karriere mit einer Fachperson planen wollen. Bewerbungscoaching Wir machen Lehr- und Führungspersonen fit für ihren Stellenwechsel. Beratungsangebote zur Kompetenz­ orientierung Wir unterstützen Schul­ leitende und Teams bei der Umstellung ihrer Schule auf Kompetenzorientierung.


Kurse L01.161 SOL-live Andreas Sägesser / Mo, 5.9.2016, 18–20.30 T01.162 PLP Tagung 2016: «Klassen­ führung» Dagmar Bach, Jürg Rüedi, Christoph Städeli, Saskia Sterel / Do, 8.9.2016, 13.30–18 P02.162 Die Stimme als Instrument und Werkzeug Julia Schürer / Do, 22./29.9.2016, 17.15–20.30 P01.162 Körpersprache – bewusst ­erkennen und einsetzen Irene Orda / Sa, 24.9.2016, 9.15–16 W03.162 Philosophiezirkel: Aufmerk­ samkeit und Aufmerksamkeitsdefizit Eva Schiffer / Sa, 24.9., 22.10., 12./26.11. 2016, 10–13 X03.162 Jugendliche Flüchtlinge in der Berufsbildung: Wer sind sie? Was brauchen sie? Dagmar Bach, Tamara De Vito / Mi, 28.9.2016, 17.15–19 W02.162 Lernziele spielend erreichen – Spiele für Allmendegüter, gesellschaft­ liches Zusammenleben, Ökologie Markus Ulrich / Sa, 1.10.2016, 9.15–16.45 P03.162 Adrenalinkick statt Nerven­ flattern – überzeugend präsentieren Barbara Christen / Sa, 29.10, 5.11.2016, 9.15–16 L04.162 Tablets in Schule und Bildung aus Schülersicht – zwischen Zu­ stimmung, Nicht-Wollen und NichtKönnen Philipp Gonon, Stefan Kessler / Fr, 4.11.2016, 9.30–13 Z02.162 Podium: Die Rolle von Bund, Kantonen und Organisationen der ­Arbeitswelt Josef Widmer, Marc Kummer, Christine Davatz-Höchner / Do,10.11.2016, 13.30–19 P04.162 Ein Update für mehr Lebens­ freude – Wohlbefinden in der täglichen Routine Birgitta Braun / Sa, 12.11.2016, 9.15–12.45 L03.162 Quizlet – alles auf eine Karte setzen Peter Suter / Mi, 16.11.2016, 13.30–16.30 P05.162 Schlagfertig reagieren und ­humorvoll bleiben Jochen Rump / Sa, 19.11.2016, 9.15–16 B01.162 Goldener Käfig oder glänzende Perspektiven? René Schneebeli, Silvan Arnold / Do, 24.11.2016, 17.15–20.30 L02.162 «Erklär’s mit einem Video» – Erklärvideos im Unterricht Eike Rösch / Do, 24.11.2016, 13.30–17 X04.162 Lernen ist meine Sache. Schule als Ort des Lernens – vier Variationen Dagmar Bach, Joseph Eigenmann, Georges Kübler, Jürg Meier / Do, 24.11.2016, 17.15–19 W04.162 «Krieg: Stell dir vor, er wäre hier» Erika Langhans / Fr, 25.11.2016, 8.45–16.15

Information und Anmeldung: www.phzh.ch/wb-s2 / 043 305 61 39 CAS/Module S01.162 CAS «bili» – Zweisprachiger Fachunterricht Fr, 2.9.2016–10.3.2017 F01.5.162 CAS «FiB» – Fachkundige, ­individuelle Begleitung – Modul 5: ­Lokales Netzwerk – wer macht was? Raphael Gägauf, Markus Spillmann / Fr, 11./25.11., 9.12.2016, 8.30–17

Unterstrass.edu  www.unterstrass.edu

Weiterbildungsangebote Certificate of Advanced Studies CASÖFF17 Im CAS 3 geht es um ­Öffentlichkeitsarbeit, Projekt- und Qualitätsmanagement. In diesem CAS wird auch an der Berufsrolle gearbeitet, v. a. im Sinne der These 1 der EDK 1, dass die Lehrperson «Führungskraft mit gesellschaftlicher Orientierungsfunktion» sein soll. 13.2.2017–28.4.2017 Master of Advanced Studies (MAS) Der CAS Öffentlichkeit und Qualität ist ein Teil des MAS Wirksamer Umgang mit Heterogenität. Weitere Teile: CAS Didaktik der Vielfalt (nächste Durch­ führung Oktober 2017 geplant) und CAS Kommunikation, Zusammen­arbeit, Coaching (voraussichtlich Juni 2018). Information und Anmeldung: www.unterstrass.edu/master Kurse Trampolin und Airtrack Vermittlungs­ konzepte – rechtliche Fragen – Planung Grégoire Schuwey. Für Lehrpersonen der Sekundarstufen I und II / Sa, 9.7.2016, 10–16 Popsongs: Körper – Groove – Stimme – Begleitung Für Lehrpersonen der Primar- und Sekundarstufe / 5./12./19./26.9, 3.10.2016, 16–17.30 Information und Anmeldung: www.unterstrass.edu/institut/weiter­ bildung – Kurse und diverse Angebote zur schulinternen Weiterbildung: Teamteaching – Umgang mit Vielfalt – Bildungssprache. Leitung und Auskunft: inge.rychener@unterstrass.edu

UZH / ETH Zürich

 www.webpalette.ch > Sekundarstufe II > UZH und ETH Zürich

Weiterbildungskurse für Maturitätsschulen Geistes- und Sozialwissenschaften, Medien und Künste Der Erste Weltkrieg: Neu gedacht! – Aktuelle Forschungsergebnisse und zur vertiefenden Auseinandersetzung anregende Methoden Urs Roemer, Diethelm Wahl / Mi, 7.9.2016, 9.30–17 ICT im Italienisch- und Französisch­ unterricht, Teil 2 Sara Alloatti / Mi, 7.9.2016, 9.30–16.30 Moderne. Ein selbstverständliches und schwieriges Konzept im Geschichtsunterricht Philipp Sarasin, Philippe Weber / Do, 15.9.2016, 9.30–16 Gamification – Gamen Sie schon oder spielen Sie noch? René Bauer, Mela ­Kocher, Heinrich Lüber, Anna Lisa ­Martin-Niedecken / Sa, 17.9.2016, 9–16 (Online) News Language in the TwentyFirst Century: from Theory to Practice Andreas H. Jucker, Franziska Zeller / Mi, 21.9.2016, 14–17 3D-Druck. Einführung in das Fertigungsverfahren der Zukunft Dario Sala / Mo, 26.9.2016, 9.15–17 Entdeckung der Seele in der Literatur Ulrike Zeuch / Fr, 30.9.2016, 9.30–16 Von der Sehnsucht der Seele, wegzufliegen Thomas Fleischhauer, Christoph Riedweg / Fr, 30.9.2016, 9–16 Vietnam: US National Identity in Literature and the Popular Media Martin Heusser / Di, 25.10.2016, 9.30–17 Der Wandel der Fotografie von 1950–2000. Vom Krieg der Körper zum Reich der Zeichen Urs Stahel / Do, 27.10.2016, 9.15–16.30 Le vocabulaire – quel théâtre! Gabriela Ochsner Jannibelli, Matthias Tschabold / Mi, 2.11.2016, 13.30–17.30 Social Media, junge Mediennutzer und Demokratie – eine problematische Beziehung Jens Lucht / Di, 8.11.2016, 9.30–17 La década ganada: literatura y cine ­argentinos después del 2001 Jens Andermann, Andrés Neuman, Francisca Ruiz / Fr, 18.11.2016, 9–16.30 Assistierter Suizid: Was man tun darf und was man tun soll Peter Schaber / Fr, 18.11.2016, 9.30–12.30 Emotion und Kino. Die Leinwand als psychologischer Spiegel Peter Neumann, Anna Sieber-Ratti / Fr. 25.11.2016, 9.30–17 Spielend analysieren! Theatrale Literaturinterpretation im Klassen­ zimmer Eva Pabst, Marc Schmassmann / Mo, 28.11.2016, 9.30–16.30

Schulblatt Kanton Zürich 4/2016  Weiterbildung

 www.phzh.ch/wb-s2

W01.162 Rechtsfälle aus dem Alltag – Update zu SchKG, Zivilprozess und ­Öffentlichem Recht Karin Hauser, Saskia Sterel / Sa, 26.11.2016, 9.15–12.15

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Weiterbildung für Berufsfachschulen


Kleine Formen? Kurzprosa im Unterricht Christoph Steier / Do–Fr, 8.–9.12.2016, 9.30–16.30

Symbole, Terme, Gleichungen, Zahlen Armin Barth, Ralph Schumacher / Fr, 21.10., 14–17, Sa, 22.10.2016, 9–16

Facebook, Instagram & Co. und die ­Folgen für das Schreiben in der Schule Sarah Brommer / Fr, 3.2.2017, 9.30–16.30

Precalculus: Funktionen Armin Barth, Ralph Schumacher / Fr, 21.10., 14–17, Sa, 22.10.2016, 9–16

Wirtschaft, Politik und Recht

Exponential und Logarithmusfunktion Armin Barth, Ralph Schumacher / Fr, 21.10., 14–17, Sa, 22.10.2016, 9–16

Iconomix-Fachtagung 2016: Arbeits­ teilung und Handel Tagung in Zusam­ menarbeit mit SNB, PH Bern, PH Zürich / Sa, 3.9.2016, 9.30–15.30 Entstehungsgeschichte und gegenwär­ tige Bedeutung der Wirtschaftsfreiheit in der schweizerischen Rechtsordnung Andreas Kley, Goran Seferovic / Fr, 28.10.2016, 9.30–16.30 Mein grösster Feind beim Geld­ anlegen – ich selbst. Im Wirtschafts­ unterricht Fehlverhalten spielerisch demonstrieren Kremena Bachmann, Thorsten Hens / Fr, 25.11.2016, 9.30–16.30

Das Orbitalmodell und die moderne Quantentheorie im gymnasialen ­Chemieunterricht Juraj Lipscher, Ralph Schumacher / Fr, 4.11., 14–17, Sa, 5.11.2016, 9–16 Das Periodensystem der Elemente auf der Basis des Coulombgesetzes und des Orbitalmodells Roger Deuber, Ralph Schumacher / Fr, 4.11., 14–17, Sa, 5.11.2016, 9–16

Mathematik, Naturwissenschaften und Informatik

Trigonometrie Michael Brunisholz, Ralph Schumacher / Fr, 11.11., 14–17, Sa, 12.11.2016, 9–16

Moderne Biochemie: Von der DNA zu reinem Protein Birgit Dreier, Peter Lindner / Mi, 14.9.2016, 9.30–16.30 Geographie lernen mit allen Sinnen – ein Exkursionsbeispiel Itta Bauer, Sara Landolt / Sa, 24.9.2016, 9–17 Teaching Science with Analogies. Wie Metaphern und Analogien Natur­ wissenschaften verstehbar machen Kai Niebert / Fr, 30.9.2016, 9.30–12.30

Schulblatt Kanton Zürich 4/2016  Weiterbildung

Vom Doppelspalt zum Quantencompu­ ter Herbert Rubin, Ralph Schumacher / Fr, 4.11., 14–17, Sa, 5.11.2016, 9–16

Induktive Einstiege für W&R/W&GUnterricht als Grundlage für gelingen­ de Stofferarbeitung Henry Goldmann, Nicole Tan-Hess / Fr, 9.12.2016, 13–17

Terme und Gleichungen. Eine alt­ bekannte Notwendigkeit anders unter­ richtet Christian Rüede, Fritz Staub / nach Vereinbarung

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Geothermie und die zugrundeliegen­ den Prinzipien der Thermodynamik Brigitte Hänger, Ralph Schumacher / Fr, 4.11., 14–17, Sa, 5.11.2016, 9–16

Differentialrechnung Armin Barth, Ralph Schumacher / Fr, 11.11., 14–17, Sa, 12.11.2016, 9–16

Videofeedback Ihres Unterrichts­ verhaltens Pesche Brechbühler / Do–Fr, 3.–4.11.2016, 1,5 Std. indiv. Der Einsatz von Tablets in Schule und Unterricht aus Schülersicht. Zwischen Zustimmung, Nicht-Wollen und NichtKönnen Philipp Gonon, Stefan Kessler / Fr, 4.11.2016, 9.30–13 Spieltheorie – Leben mit Gangstern, Schülern und Ehepartnern Urs Birchler / Mo, 7.11.2016, 9.30–16.30 Sicher in Brief und E-Mail. Konventio­ nen der schriftlichen Korrespondenz Sarah Brommer / Fr, 11.11.2016, 9.15–16.45

Vom YouTube-Video zur Lern­ ressource – Internetvideos für den ­Unterricht nutzen Anita Holdener / Fr, 2.12.2016, 13.30–17.30

Precalculus: Folgen, Reihen und Grenz­ werte Armin Barth, Ralph Schumacher / Fr, 25.11., 14–17, Sa, 26.11.2016, 9–16

Mobile Energiequellen – Batterien, ­Akkus und Brennstoffzellen in der Redox-Chemie Roger Deuber, Ralph Schumacher / Fr, 2.12., 14–17, Sa, 3.12.2016, 9–16

Zoologische Systematik. Theorie und Praxis Fiona Straehl / Fr., 3.2.2016, 14–17

Zwischenmolekulare Kräfte und ­Seifen Roger Deuber, Juraj Lipscher, ­Ralph Schumacher / Fr, 2.12., 14–17, Sa, 3.12.2016, 9–16

Grundkonzepte der Mechanik Herbert Rubin, Ralph Schumacher / Fr, 30.9., 14–17, Sa, 1.10.2016, 9–16

Unterrichten 2.0 und die Rolle der Lehrperson im digitalen Netz. Be- oder Entlastung dank ICT? Peter Gloor, Jürg Widrig / Mi, 5.10.2016, 9.30–16.30

Flussrevitalisierung Patrick Faller, Ralph Schumacher / Fr, 25.11., 14–17, Sa, 26.11.2016, 9–16

Auf den Spuren unserer Ahnen: ­Humanevolution im Biologieunterricht Lorenz Leumann, Eveline Weissen, Christoph P.E. Zollikofer / Fr, 18.11.2016, 13–17

Energie in der Mechanik Herbert Rubin, Ralph Schumacher / Fr, 30.9., 14–17, Sa, 1.10.2016, 9–16

Mehr Sicherheit bei der Betreuung empirischer Maturitätsarbeiten Doreen Holtsch, Andrea Reichmuth / Mo, 19.9., 9.15–17, Di, 20.9.2016, 9.15–12.30

Gut für sich selbst sorgen Nadja Badr / Fr, 25.11.2016, 9.30–16

Einblicke ins Gehirn: Gehirn und Schlaf Daniel Kiper / Do, 3.11.2016, 14–17

Einführung in «Nature of Science» und «Scientific Inquiry» Jacqueline Egli / Do, 22.9., 6.10, 3.11.2016, 11–16

Nur Flausen im Kopf? Jugendliche besser verstehen. Wechsel an Ent­ wicklungsphasen und wie wir damit umgehen können Esther Lauper / Fr, 16.9.2016, 9.30–16

Wahrscheinlichkeitsrechnung Michael Brunisholz / Fr, 25.11., 14–17, Sa, 26.11.2016, 9–16

Lerneinheit Landschaftsgenetik mit Grundlagen der Populationsgenetik Patrick Faller, Ralph Schumacher / Fr, 25.11., 14–17, Sa, 26.11.2016, 9–16

Chemieunterricht mit Wandtafel und Tablet Amadeus Bärtsch / Fr, 2.9.2016,16.20–19

Didaktik und Methodik des Immer­ sionsunterrichts (Englisch) an Maturi­ tätsschulen Marcel Jäger / Fr, 16./30.9., 4.11., 2./16.12.2016, 13./20.1., 10.2.2017, 9.30–17

Überfachliche Kompetenzen und Interdisziplinarität Weniger korrigieren dank Online-Prü­ fungen mit isTest Andrea Reichmuth, Jürg Widrig / Sa, 3.9.2016, 9.15–17 Ihr Auftritt im Klassenzimmer – Basiskurs Pesche Brechbühler / Fr, 16.9.2016, 9.30–16.30

Schule gesund machen! Ressourcen­ orientiertes und massgeschneidertes Angebot zur Förderung der Gesund­ heit von Lehrpersonen Nadja Badr, Siegried Seeger / nach Vereinbarung Zunehmende Digitalisierung der Ausbildung Ernst Hafen, Katja Köhler / Mo, 19.9.2016, 13–17 Weiterbildung für Praktikumslehrerinnen und -lehrer Einführungskurs für Praktikums­ lehrpersonen der Universität Zürich Fritz Staub, Anita Pfau und weitere / Fr, 9.9., 9–17, Sa, 10.9.2016, 9–14 Vorbesprechung von Lektionen im Praktikum Fritz Staub, Anita Pfau und weitere / Sa, 10.9.2016, 9–14 Gestaltung meiner Unterrichts­ besprechungen im Praktikum Anita Pfau / nach Vereinbarung


Information und Anmeldung: Universi­ tät Zürich, Institut für Erziehungswissen­ schaft, Weiterbildung Maturitätsschulen, Kantonsschulstrasse 3, 8001 Zürich, www.weiterbildung.uzh.ch/wbmat, andreas.wittwen@ife.uzh.ch / ETH Zürich, Weiterbildung Maturitäts­ schulen, Universitätsstrasse 41, 8092 Zürich, peter.greutmann@ifv.gess.ethz.ch

HfH – Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik Zürich  www.hfh.ch

Weiterbildungskurse

2016-49 «Mathe sicher können» – das Diagnose- und Förderkonzept zur Sicherung der mathematischen Basis­ kompetenzen von rechenschwachen Schülerinnen und Schülern Barbara Zutter / 24.8.2016 und 21.9.2016 / Anmeldeschluss: 15.7.2016 2016-51 Dybuster Orthograph: Einfüh­ rung in die erfolgreiche RechtschreibTrainings-Software Christian Vögeli / 21.9.2016 / Anmeldeschluss: 15.8.2016 2016-74 Auf die Stärken kann man bauen – lösungsorientierte Arbeit mit herausforderndem Verhalten Ursula Wirz / 24.9.2016 / Anmeldeschluss: 1.9.2016 2016-46.1 Lernschwierigkeiten – wie exekutive Funktionen helfen können Monika Brunsting / 27.10.2016 / Anmeldeschluss: 15.9.2016 2016-36 Von Mundgeschickt zu Lese­ schlau – Logopädisches Know-how für Kindergarten und Unterstufe Wolfgang Braun / 2.11.2016 / Anmelde­ schluss: 1.10.2016

2016-86 Regelschulen lernen von Sonderschulen Markus Matthys / Sa, 10.9.2016, 8.30–16.15

2016-42 Unterrichtsstörungen: Lehr­ personen in schwierigen Unterrichts­ situationen unterstützen Alexander Wettstein / 2.11.2016 / Anmeldeschluss: 1.10.2016

2016-87 «Zwischen Stuhl und Bank» beim Berufseinstieg Claudia Hofmann, Claudia Schellenberg / Sa, 29.10.2016, 9–17

2016-52 Dybuster Ortograph: Betreuen der Lernenden mit Dybuster Coach Christian Vögeli / 9.11.2016 / Anmelde­ schluss: 1.10.2016

Zertifikatslehrgänge und Zusatz­ ausbildungen

2016-71 Autismus und Schule: Klassenassistenz bei Schulkindern mit Autismus Remi Frei / 11., 25.11.2016 / Anmeldeschluss: 1.10.2016

Tagungen

2016-03 CAS Kommunikation und Beratung in der integrativen Schule Markus Sigrist, Regula Häberli / September 2016 bis November 2017 2016-05 CAS Musik und Gestaltung in der Heilpädagogik Ariane Bühler Brandenberger / September 2016 bis Juli 2017 2016-06 CAS Start strong! Heil­ pädagogik in der Eingangsstufe 4–8 Claude Bollier, Anna Cornelius / September 2016 bis März 2018 2016-07 CAS Integration von Schüle­ rinnen und Schülern mit Verhaltens­ störungen Claude Bollier, Markus Sigrist / September 2016 bis Oktober 2017 2016-10 CARE-Index: Einschätzung der Beziehung zwischen Kind und Bezugs­ person Alex Neuhauser / 16./17.9.2016, 30.9., 1.10.2016, 21./22.10.2016 und 11./12.11.2016 / Einführung: 16.9.2016 / Anmeldeschluss: 15.8.2016 Kurse 2016-43 Stärke statt Macht Claudia Seefeldt / 13., 14.9.2016 und 6.12.2016 / Anmeldeschluss: 1.8.2016

2016-80 Onlinekurs Plus: 1×1 der Heilpädagogik für Klassenassistenzen Anna Cornelius, Barbara Forrer / 31.8.2016, 26.10.2016 und 14.12.2016 / Anmeldeschluss: 1.7.2016 Onlinekurse 2016-84 Neurowissenschaften und Heilpädagogik Dominik Gyseler / Onlinekurs ohne Präsenztage / Anmeldung und Start jederzeit möglich: www.onlinekurse-hfh.ch 2016-81 1×1 der Heilpädagogik Anna Cornelius / Onlinekurs ohne Prä­ senztage / Anmeldung und Start jeder­zeit möglich: www.onlinekurse-hfh.ch 2016-82 Verhaltensprobleme erkennen und lösen Steff Aellig, Dominik Gyseler, Irene Kranz / Onlinekurs ohne Präsenz­ tage / Anmeldung und Start jederzeit möglich: www.onlinekurse-hfh.ch 2016-83 ADHS Dominik Gyseler / Onlinekurs ohne ­Präsenztage / ­Anmeldung und Start jeder­zeit möglich: www.onlinekurse-hfh.ch Interkantonale Hochschule für Heil­ pädagogik / www.hfh.ch/weiterbildung > CAS, Kurse bzw. Tagungen / 044 317 11 81 / wfd@hfh.ch

ZAL – Zürcher Arbeitsgemein­ schaft für Weiter­ bildung der Lehr­ personen des Kantons Zürich  kurse.zal.ch

Weiterbildungskurse ZP58.16.41 Schulung für Klassen­ assistenzen Katia Lips, Regine Thon / Sa, 20.8.2016, 9–17 / Sa, 27.8.2016, 9–17 / Sa, 3.9.2016, 9–17 / Di, 6.9.2016, 18–21 ZJ24.16.41 Trickfilm und Videoschnitt am iPad Steve Bass / Mi, 24.8.2016, 14–17 / Mi, 31.8.2016, 14–17 ZN20.16.41 Erstklässler ohne Zahl­ vorstellung im 20er Sandra Beriger / Mi, 24.8.2016, 14–16.30 ZDA19.16.41 Entspannung im Schul­ alltag Cristina Baldasarre / Mi, 31.8.2016, 14–18 ZDA60.16.41 Von Anfang an im Gleich­ gewicht Renate Römer-Link / Mi, 31.8.2016, 14–17 / Mi, 30.11.2016, 14–17 ZH49.16.41 Ukulelen-ABC Beat Scherler / Do, 1.9.2016, 18–19 / Do, 8.9.2016, 18–19 / Do, 15.9.2016, 18–19 / Do, 22.9.2016, 18–19 / Do, 29.9.2016, 18–19 / Do, 6.10.2016, 18–19 / Do, 27.10.2016, 18–19 / Do, 3.11.2016, 18–19 / Do, 10.11.2016, 18–19 / Do, 17.11.2016, 18–19 ZH47.16.41 Gitarren-ABC II Beat Scherler / Do, 1.9.2016, 19–20 / Do, 8.9.2016, 19–20 / Do, 15.9.2016, 19–20 / Do, 22.9.2016, 19–20 / Do, 29.9.2016, 19–20 / Do, 6.10.2016, 19–20 / Do, 27.10.2016, 19–20 / Do, 3.11.2016, 19–20 / Do, 10.11.2016, 19–20 / Do, 17.11.2016, 19–20 ZGA52.16.41 «Kreschendo» – gross werden mit Musik Katharina Albisser / Sa, 3.9.2016, 10–15 / Mi, 14.9.2016, 14–17 Schulinterne Weiterbildung: Die ZAL organisiert für Teams auch schulinterne Weiterbildungen. Diese richten sich nach den Bedürfnissen der Teilnehmenden und finden in deren Schulhaus statt. Beratung und Coaching: Die ZAL orga­ nisiert für Einzelpersonen und Klein­ gruppen bis maximal 3 Personen auch Beratungen zu konkreten fachlichen ­Fragen und Coachings bei Aufgaben und Fragen im Berufsalltag (Ausgangslage analysieren, Lösungen entwerfen). Information und Anmeldung: www.zal.ch / Zürcher Arbeitsgemein­ schaft für Weiterbildung der Lehrperso­ nen, Bildungs­zentrum für Erwachsene BiZE, Riesbachstrasse 11, 8090 Zürich / info@zal.ch / 044 385 83 94

Schulblatt Kanton Zürich 4/2016  Weiterbildung

Weiterbildung für Mentorinnen und Mentoren an Maturitätsschulen Fritz Staub, Anita Pfau, Urs Roemer / nach Vereinbarung

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Weiterbildung für den Berufseinstieg


EB Zürich, Kanto­ nale Berufsschule für Weiterbildung  www.eb-zuerich.ch

Weiterbildungskurse ID83.16.31 Fotografie: Auf nächtlicher Pirsch Philipp Dubs / Fr, 8.7.2016, 20–24 / Sa, 9.7.2016, 0–2 BB56.16.31 Lernende motivieren Gabrielelle Leisi / Mi, 13.7.2016, 9–17 SP34.16.41 Spanisch Intensiv A1 (Ferienkurs) k.A. / Mo, 18.7.2016, 8.30–13 / Di, 19.7.2016, 8.30–13 / Mi, 20.7.2016, 8.30–13 / Do, 21.7.2016, 8.30–13 / Fr, 22.7.2016, 8.30–13 SD64.16.41 Advanced Certificate Training C1 (Ferienkurs) k.A. / Mo, 18.7.2016, 8.30–13 / Di, 19.7.2016, 8.30–13 / Mi, 20.7.2016, 8.30–13 / Do, 21.7.2016, 8.30–13 / Fr, 22.7.2016, 8.30–13 SE74.16.41 Englisch Intensiv B2 (Ferienkurs) k.A./ Mo, 18.7.2016, 8.30–13 / Di, 19.7.2016, 8.30–13 / Mi, 20.7.2016, 8.30–13 / Do, 21.7.2016, 8.30–13 / Fr, 22.7.2016, 8.30–13 SE73.16.41 Englisch Intensiv B1 (Ferienkurs) k.A. / Mo, 18.7.2016, 8.30–13 / Di, 19.7.2016, 8.30–13 / Mi, 20.7.2016, 8.30–13 / Do, 21.7.2016, 8.30–13 / Fr, 22.7.2016, 8.30–13 SF94.16.41 Französisch Intensiv B2 (Ferienkurs) k.A. / Mo, 18.7.2016, 8.30–13 / Di, 19.7.2016, 8.30–13 / Mi, 20.7.2016, 8.30–13 / Do, 21.7.2016, 8.30–13 / Fr, 22.7.2016, 8.30–13 SD44.16.41 First Certificate Training B2 (Ferienkurs) k.A. / Mo, 18.7.2016, 8.30–13 / Di, 19.7.2016, 8.30–13 / Mi, 20.7.2016, 8.30–13 / Do, 21.7.2016, 8.30–13 / Fr, 22.7.2016, 8.30–13 SP16.16.41 Spanisch A2 Stufe 3 Olga Bouza Sanchez / Mo, ab 22.8.2016, 18–20.15, 19 Mal

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Schulblatt Kanton Zürich 4/2016  Weiterbildung

DA26.16.41 Fit in Grammatik und Stil – Wortlehre k.A. / Mo, ab 22.8.2016, 18–20.10, 20 Mal DK94.15.51 «Goethe-Zertifikat C1» Kurzkurs k.A. / Di/Do, ab 23.8.2018, 18–20.05, 20 Mal SE42.16.42 Brush up Your English B2 Christine Luginbühl-Maloof / Di, ab 23.8.2016, 18–20.05, 20 Mal SI19.16.41 Italienisch B2 Andrea De Nittis / Di, ab 23.8.2016, 18–20.05, 20 Mal DA27.16.41 Fit in Grammatik und Stil – Satzlehre Matthias Schaedler / Di, ab 23.8.2016, 18–20.10, 20 Mal

DK23.16.41 Konversation Deutsch als Zweitsprache B2/C1 k.A. / Mi, ab 24.8., 18–20.05, 20 Mal SB12.16.41 Brasilianisch-Portugiesisch A1 Stufe 2 Andreia Karnopp / Mi, ab 24.8.2016, 18–20.10, 19 Mal SF19.16.41 Französisch B2 Werner Weisskopf / Mi, ab 24.8.2016, 18–20.10, 19 Mal SG11.16.41 Griechisch A1 Stufe 1 k.A. / Mi, ab 24.8.2016, 18–19.40, 20 Mal SP32.16.41 Spanisch A1/A2 Intensiv für Sprachaufenthalte k.A. / Mi, ab 24.8.2016, 18–20.30, 19 Mal DE77.16.41 Literaturwerkstatt Peter Morf / Mi, 24.8.2016, 18.30–21.30, 7 Mal SC12.16.41 Chinesisch A1 Stufe 2 Loan Vuong / Do, ab 25.8.2016, 18–20.05, 20 Mal SD62.16.41 Certificate in Advanced English (CAE) C1 Modul B Eugene Patzak Edwards / Do, ab 25.8.2016, 18–20.25, 20 Mal SI12.16.41 Italienisch A1 Stufe 2 Sandra Romano / Do, ab 25.8.2016, 18–20.05, 20 Mal SR11.16.41 Russisch A1 Stufe 1 k.A. / Do, ab 25.8.2016, 18–19.40, 20 Mal DE71.16.41 Schreibwerkstatt Fritz Keller / Do, 25.8.2016, 18.30–21.30, 7 Mal DE48.16.41 «Sei wie ein Gedicht» Rolf Hermann / Sa, 27.8.2016, 9–16 / Sa, 3.9.2016, 9–16 / Sa, 17.9.2016, 9–16 BM33.16.41 Lehren mit digitalen Medien Roy Franke / Mo, 29.8.2016, 18–21.30 / Di, 13.9.2016, 18–21.30 DE65.16.41 Kurzgeschichten schreiben: Einstieg und Grundlagen Brigitte Spalinger / Mi, 31.8.2016, 18.30–21.30 / Mi, 7.9.2016, 18.30–21.30 / Mi, 14.9.2016, 18.30–21.30 / Mi, 21.9.2016, 18.30–21.30 BI61.16.41 Transkulturelle Kompetenzen für Ausbilder/innen Monika Eicke / Do, 1.9.2016, 18–21.30 / Fr, 9.9.2016, 9–17.30 / Fr, 23.9.2016, 9–17.30 / Fr, 30.9.2016, 9–17.30 DE60.16.41 Konzepte schreiben Madeleine Marti, Marianne Ulmi / Fr, 2.9.2016, 8.30–16.30 / Fr, 30.9.2016, 8.30–16.30 DE50.16.41 Attraktiv und verständlich schreiben Marianne Ulmi / Fr, 9.9.2016, 9–16 / Fr, 16.9.2016, 9–16 / Fr, 23.9.2016, 9–16 LA22.16.41 Round-Table «Validierung von Kompetenzen» Nicolette van der Stroom / Mi, 14.9.2016, 18.30–20.30 LB69.16.41 Round-Table «Lernort­ kooperation leben» Karl Wüest-­ Schöpfer / Di, 20.9.2016, 18.30–20.30 Information und Anmeldung: www.eb-zuerich.ch

Weitere Angebote «Integrative Begabungs- und Begabten­ förderung», Zertifikatslehrgang (CAS) – Weiterbildungsmaster (MAS) Die Pädagogische Hochschule der FHNW bietet auch in diesem Jahr ab Herbst berufsbegleitende Weiter­ bildungen zur «Integrativen Begabungsund Begabtenförderung» an: CAS (Bega­ bungsdifferenzierung in heterogenen Klassen, Entwicklung von Begabungs­ programmen), MAS (Konzeption von ­Begabungsprogrammen, Diagnostik, ­Beratung, Schulentwicklung), Einzel­ module (Weiterbildung in Teilbereichen). Nähere Informationen: www.fhnw.ch/ ph/iwb/kader/begabungsfoerderung


IHR Partner für Schullager. www.gruppenhaus.ch

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Schulblatt Kanton Zürich 4/2016

Bei mehr als 620 Häusern finden Sie sicher auch das RICHTIGE für Ihre Klasse. Wir betreuen Sie auch persönlich. Nehmen Sie uns beim Wort. www.gruppenhaus.ch Ski, Wandern, Velo, Fussball, Spiel, Sport, Fun!!!


«The Hunger Games», Jennifer Lawrence.

schule&kultur

Filme sind überall Und Thomas Binotto lehrt sie lesen.

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Schulblatt Kanton Zürich 4/2016  schule & kultur

Text: André Grieder Foto: Impuls Pictures

Filme schauen kann jedes Kind, um Filme «lesen» zu können, braucht es weit mehr. Was haben antike Heldensagen mit Batman und Spiderman zu tun? Weshalb lachen wir im Kino? Wie bringt man Bücher auf die Leinwand? Kinoexperte Thomas Binotto beantwortet in seinen Filmlesungen aufschlussreich, eindrücklich und unterhaltsam spannende Fragen der Filmgeschichte und Filmkunst, verrät Regietricks, erzählt verblüffende Anekdoten und belegt das Ganze mit zahlreichen Filmausschnitten. In seiner neuen Filmlesung «Panem ist überall» geht Binotto von der Verfilmung der Trilogie «The Hunger Games» aus,

blickt hinter die Macht der Bilder, untersucht den Mechanismus des Spiels von Realität und Fiktion und deckt die Mittel der Propaganda auf. Das Kino ist eine Maschine, die Illusionen so gestaltet, dass wir sie für Wirklichkeit halten. In ­Sekundenschnelle tauchen wir in Welten ein und lassen uns bereitwillig von einem Bilderstrom hinwegtragen. Wo thematisiert das Kino selbst dieses Spiel? Wie funktioniert die Illusionsmaschine? Darf man mit Bildern für die gute Sache lügen? Und kann der Bilderstrom auch gefährlich werden? Ein brandaktuelles Thema. Thomas Binotto schlägt in seiner Filmle-

sung «Panem ist überall» einen Bogen von «The Hunger Games» zu Leni Riefenstahls Propaganda-Klassiker «Olympia», zeigt auf, wie Hollywood in «The Matrix» und «The Truman Show» Sein und Schein thematisiert, offenbart durch «Wag the Dog» die Illusions- und durch «La Nuit Américaine» die Faszinationsmacht des Films. Thomas Binottos Lesungen dauern 90 Minuten, richten sich an ein Publikum von maximal 120 Schülerinnen und Schülern ab dem 4. Schuljahr, kosten 250 Franken und setzen nur wenig Technik voraus. Er bietet neben «Panem ist überall» ­weiterhin seine anderen Lesungen an, die sich Filmen mit Aussenseitern, Vampiren oder Superhelden widmen, die Komödien, Literaturverfilmungen, Animationsfilme oder Thriller beleuchten.    Mehr Informationen und Anmeldung: schuleundkultur.zh.ch

schule & kultur der Bildungsdirek­ tion Zürich bietet Schulen finanziell unterstützte Kulturveranstaltungen an. Eine Auswahl auf diesen beiden Seiten, weitere Angebote:  www.schuleundkultur.zh.ch


Literatur

Literatur aus erster Hand Bei «Literatur aus erster Hand» stehen direkte Begegnungen mit Autoren, ­Illustratorinnen und Liedermachern ­ im Zentrum. Es werden spannende ­Geschichten erzählt und die Schulklassen können mitmachen beim Dichten, Singen und Zeichnen. Anmeldung Ende Mai bis Sommerferien.  Lesungen und Workshops im Schulhaus / November bis März / Kindergarten, 1.–10. Schuljahr, Kantons- und Berufsschulen

Kunst und Wissen

Wer ist Le Corbusier? Die Fotografien von René Burri zeigen den Freund und Architekten Charles-Edouard Jeanneret, später Le Corbusier genannt. Auf einem Rundgang durch den Pavillon Le Corbusier lernen die Schüler/-innen den Architekten und sein Werke kennen. Sie stellen sich aber auch die Frage, was für ein Mensch Le Corbusier war. Anschliessend versuchen sie verschiedene Facetten ihrer eigenen Persönlichkeit darzustellen und mit ihren Handys festzuhalten.  Pavillon Le Corbusier / Workshop für 7.–10. Schuljahr, Kantons- und Berufsschulen / August bis Oktober

Kunst und Wissen

Spektakuläre Durch­ sichten, gemütliche Ecken und ein Lichtstrahl im Keller

Shut up Kunst und Wissen

Filmtrick in Plastilin Plastilin ist weit mehr als Kinderknete. Mühelos umformbar eröffnet das Material für den Animationsfilm ein kreatives ­Paradies. Nach dem Ausstellungsbesuch erstellen die Kinder im Atelier eine ­einfache Stop-Motion-Sequenz.

Ein Stück über Aussenseiter unserer ­Gesellschaft, aber vor allem eine ­Geschichte über Freundschaft, Treue und Solidarität. – Junges Schauspielhaus ­Zürich, Wiederaufnahme.  Schauspielhaus Zürich, Schiffbau / 21. Oktober bis 12. November, 7.–10. Schuljahr, Kantons- und Berufsschulen

 Gewerbemuseum Winterthur / Workshop für 1.–6. Schuljahr / September

Theater Kunst und Wissen

Sigg Sagg Sugg – und du wählsch us!

Wie kommt ein Zug ins Museum? In der Ausstellung «Welten bauen» im Museum für Gestaltung – Schaudepot spielen die Grössenverhältnisse verrückt: Grosses wird klein und Kleines gross. Im Workshop bauen wir unsere eigenen Welten. Dabei lernen wir Tipps und Tricks der Modellfotografie kennen.

Die Klasse ist in der Stadt mit Kopfhörer unterwegs und trifft auf live gespielte Szenen. Ein Forumtheater zu Berufswahl und Rollenbildern. Vorbereitung für den Zukunftstag.

Massstab 1:87

 Museum für Gestaltung – Schaudepot im Toni-Areal / Workshop für 6.–10. Schuljahr Einführung für Lehrpersonen: Mittwoch, 31. August, 17–18.30 Uhr

 1. und 2. November / 7.–10. Schuljahr

Schulblatt Kanton Zürich 4/2016  schule & kultur

 Pavillon Le Corbusier / Workshop für Kiga, 1.– 6. Schuljahr / August bis Oktober

Theater

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Der Pavillon Le Corbusier verleitet dazu, sich darin heimisch einrichten zu wollen. Aber wieso eignet sich ein bestimmter Raum eher als Schlaf-, ein anderer eher als Esszimmer? Und wo trinke ich lieber eine kalte Limonade, wo lieber eine ­heisse Schokolade? Nach einer Einführung und einem Streifzug schlüpfen die Kinder in die Architekten-Rolle und erfinden ein eigenes Haus.


Agenda Experimentierwoche

Staunen, explorieren, selber bauen Verbessern Sie Lernprozesse in der Schule und lassen Sie Ihre Schüler Probleme selber und hands-on lösen. In der Experimentierwoche für Lehrpersonen im Technorama beschäftigen wir uns eine Woche lang mit der Beobachtung und Wahrnehmung von Naturphänomenen und wie wir sie nutzen können. Nach dem Vorbild der berühmten Installation «Der Lauf der Dinge» des Schweizer Künstlerduos Fischli/Weiss erfinden und konst­ ruieren wir gemeinsam ein grosses «Werk­ statt-Chemie-Impuls-Domino». Dabei erfahren Sie, wie Erfinden und Tüfteln zu einem grösseren Verständnis von Natur­ phänomenen führen und wie dieses Verstehen kreative Problemlösung fördert.  18. bis 22. Juli 2016, Swiss Science Center Technorama, Winterthur. www.technorama.ch > Informationen > Lehrerinformationen > Fortbildungen > Aktuelle Kurse

Netzwerktagung

Dynamische Berufs­ perspektiven Weshalb sind dynamische Berufsperspektiven von und für Lehrpersonen so wichtig? Was wissen wir aus der Forschung? Welche Unterstützung geben Schulen? Wie kann die berufliche Laufbahnentwicklung verstärkt gefördert werden? Der LCH, der VSLCH und swiss­ universities stellen diese Fragen an einer Tagung zur Diskussion. Im ersten Teil präsentieren Wissenschaftler in zehn Ateliers den Forschungsstand; im zweiten Teil stellen Schulen Good-Practice-Beispiele der Personalentwicklung vor.  31. August 2016, 9.15 bis 16.30 Uhr Pfarreizentrum Liebfrauen, Zürich. www.profilQ.ch/dialog/tagung2016

Pilotprojekt ch Wiki

Politische Bildung und ICT-Unterricht Im Schuljahr 2016/17 führt die ch Stiftung das Pilotprojekt ch Wiki durch. Schulklassen erarbeiten im Unterricht die politische Organisation und die Entscheidungswege ihrer Gemeinde und verlinken ihre Texte mit bereits vorhandenen In­ formationen auf der Gemeinde-Website. Das Thema kann ausserdem in Form eigener Anliegen der Jugendlichen vertieft werden. Die ch Stiftung stellt Lehrpersonen die Wiki-Plattform und Anleitungen für die Publikation einer eigenen Seite kostenlos zur Verfügung. Die Teilnehmerzahl ist auf 15 Klassen beschränkt.  Kontakt: Daniel Arber, ch Stiftung, Tel. 032 346 18 80, E-Mail d.arber@chstiftung.ch

ICTskill2016

Workshops für Schulklassen

Workshop für Lehrpersonen

Schulblatt Kanton Zürich 4/2016  Agenda

Erdbeben zerstören, faszinieren aber auch und werfen viele Fragen auf: Wieso bebt die Erde und wo? Wer überwacht diese? Wie fühlt sich ein Erdbeben an? Wie kann ich mich schützen? Gibt es auch in der Schweiz Erdbeben? Der Nachmittag bei focusTerra soll Lehrpersonen die Möglichkeit bieten, ihr Fachwissen zum Thema Erdbeben zu vertiefen und die vorhandenen Unterrichtsmaterialien zum Besuch des Erdbebensimulators und der Ausstellung focusTerra an der ETH Zürich kennenzulernen. Der Kurs ist ein Angebot im Rahmen der ZKM-Tagung. Anmeldung für Teilnehmer ausserhalb Tagung per E-Mail: info_focusterra@erdw.ethz.ch. Zielpublikum: Sekundarstufe.

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«Wenn die Erde bebt»

 31. August 2016, 14 bis 17 Uhr, ETH Zürich, Zentrum. www.focusterra.ethzh.ch > Ihr Besuch > Angebot für Lehrpersonen

An den diesjährigen ICTskills2016 bietet sich Sekundarschülerinnen und -schülern die Gelegenheit, das weite ­Berufsfeld der Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) kennenzulernen und sich mit Berufsfachleuten, Personalverantwortlichen und Lernenden aus verschiedenen Unternehmen auszutauschen. In einstündigen Workshops erhalten die Schülerinnen und Schüler einen Einblick in die Welt der Programmiersprachen und der Infor­ matik. Unter dem Motto «Bewerben 2.0» erfahren sie zudem ­vieles rund um die digitale Bewerbung.  6. bis 8. September 2016, Hauptbahnhof Zürich. www.ict-skills.ch/schulen/

Zürcher Orientierungslauf

Schulklassen-Cup Auch dieses Jahr dürfen die 4.- bis 9.-Klässler im Rahmen des Zürcher ­Orientierungslaufs gratis am Schulklassen-Cup mitmachen. Die 75. Austragung des Zürcher OL findet in der Zürcher Altstadt statt. Der Schulklassen-Cup bietet den Klassen eine eigene Wertung mit ­niveaugerechten Bahnen. Mitmachen kann jede Klasse, die mindestens vier Teams à zwei bis drei Personen anmeldet. Sowohl die Anreise mit den ÖV als auch ein Zielgetränk, die traditionelle Bratwurst nach dem Lauf und ein unvergessliches Erlebnis sind inbegriffen.  25. September 2016, Altstadt Zürich. Anmeldeschluss: 12. September 2016. www.zuercherol.ch

SIKJM-Jahrestagung

«Da bin ich»

«Da bin ich! Migration und Ankommen in der Kinder- und Jugendliteratur», so lautet der Titel der diesjährigen SIKJMJahrestagung. Wie das Kätzchen in F. K. Waechters Fluchtgeschichte «Da bin ich» von 1997 stehen heute Tausende von ­Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen vor unseren Türen. Hier sind sie. Aber sind sie auch angekommen? Die Fach­ tagung stellt kinderliterarische Texte zum Thema Migration und Ankunft ins Zentrum. In Referaten und Diskussionen, mit Lesungen und Inputs zu Projekten und Medien verbinden wir literarische Analysen mit Anregungen für die praktische Arbeit zu einem Thema, bei dem die Vermittlung durch Lehrpersonen, Eltern und Bibliotheksmitarbeitende besonders gefragt ist. Kosten: 100 Franken (Mit­ glieder), 150 Franken (Nichtmitglieder), 70 Franken (Studierende).  23. September 2016, ab 8.30 Uhr, ­Pfarreizentrum Liebfrauen, Zürich. Anmeldeschluss: 15. August 2016. www.sikjm.ch > Weiterbildung > Tagungen

Agenda Die Redaktion stellt hier Ausstellungen, Führungen, Wettbewerbe etc. vor. Pro Tipp max. 600 Zeichen inklusive Leerschlägen: was, wann, wo, für wen, Kontaktadresse, Bild an: schulblatt@bi.zh.ch. Die Redaktion behält sich Auswahl und Kürzung der Texte vor und übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt.


Externe Fachperson für Mitarbeiterbeurteilungen (Unterrichtsbesuche/Integrationsgespräche) Coaching für Lehrpersonen Beratung von Schulpflegen Evaluationsberatung Training Auftrittskompetenz Hans Peter Gilg, lic. phil I Schulungen und Beratungen Weinbergstrasse 93 8802 Kilchberg hp.gilg@bluewin.ch 079 356 93 30

Für unsere Mittelschulvorbereitungskurse suchen wir erfahrene

Primar- und Sekundarlehrer

Kursdauer: Mi 31.08.2016–01.03.2017 und/oder Sa 03.09.2016–04.03.2017. Kleingruppenunterricht, Skript vorhanden, Samstagmorgen von zirka 09.00–12.30 oder Mittwoch von zirka 14.00–17.30 Uhr Kursorte: Zürich, Winterthur, Horgen, Stäfa und Grüningen Herr Christian Frei freut sich auf Ihren Anruf oder auf Ihre schriftliche Bewerbung. Adresse: info@lernatelier.ch/www.lernatelier.ch oder Lernatelier, Postfach 234, 8627 Grüningen Telefon 044 936 15 07



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