6.2016
Raus aus der Opferrolle! Rechtslage zu Konzertmitschnitten Solidarität und Protest in Leverkusen
Musikpädagogische Interessenvertretungen und Gremien in musikpädagogischen Verbänden wie DTKV, BMU oder die Fachgruppe Musik in ver.di beklagen seit Längerem einen Rückgang des ehrenamtlichen Engagements. Die wenigen MusikpädagogInnen, die überhaupt noch bereit sind, sich zu engagieren, sind meistens älter als fünfzig – jüngere kommen kaum nach. Vorstandsposten können teils nicht mehr besetzt werden, und die keineswegs weniger werdende politische Arbeit verteilt sich auf immer weniger Schultern oder kann überhaupt nicht mehr erledigt werden. Die Folge ist eine geringere Durchsetzungsmacht, was wiederum dazu führt, dass weniger MusikpädagogInnen in Organisationen eintreten, da „man ja sowieso nichts erreichen kann“. Stattdessen verbreitet sich die Mentalität, dass man doch bitteschön angesichts seines Mitgliedsbeitrags erwarten kann, dass dieser oder jener Verband die Dinge schon regelt. Soll man auch noch zusätzlich ehrenamtlich arbeiten? Schließlich haben wir uns längst daran gewöhnt, zusätzlich zum Zeitungsabo auch noch eine Prämie zu erhalten (wovon leben eigentlich Journalisten?) oder „für zwei zu zahlen und drei zu nehmen“. Schafft es ein Verband nicht, den Erwartungen seiner Mitglieder zu entsprechen, tritt man enttäuscht aus, wodurch der Organisation nochmals Mittel entzogen werden, die selbst ehrenamtlich Engagierte nun mal für ihre Arbeit benötigen. Wie also stellen sich MusikpädagogInnen die Vertretung ihrer Interessen künftig vor? Zwei Möglichkeiten zeichnen sich ab: Entweder wird das ehrenamtliche Prinzip bei der Besetzung von Gremien aufgegeben und durch professionalisierte, bezahlte Lobbyarbeit ersetzt. Immerhin arbeiten laut Wikipedia bereits ca. 5 000 Lobbyisten in Berlin, das sind statistisch acht, die auf einen Bundestagsabgeordneten kommen. Professioneller Lobbyismus bedeutet allerdings, dass die Mitgliedsbeiträge deutlich erhöht werden müssten. Das ist problematisch, da viele MusikpädagogInnen am Existenzminimum leben. Oder MusikpädagogInnen engagieren sich politisch mit der gleichen Selbstverständlichkeit, mit der sie auch ehrenamtlich Vorspiele durchführen, Schüler auf Wettbewerbe vorbereiten oder an Fortbildungen teilnehmen. Anja Bossen
© fotolia_ave_mario
Engagiert euch!
Text neck bei SängerInnen Einen negativen Effekt von Smartphones, das sogenannte „Text-neck-Syndrom“, beklagt Stimmbildnerin Christianne Roll vom Florida Southern College: Viele junge Sängerinnen und Sänger seien heute gar nicht mehr in der Lage, eine gute, gerade Körperhaltung einzunehmen, so Roll im OnlineMagazin Musical Theatre Resources. Denn sie seien daran gewöhnt, ständig mit gesenktem Kopf auf ein Tablet oder Smartphone zu starren. https://musicaltheatreresources.com/2016/ 06/10/text-head-and-the-singing-voice
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