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So behandeln Sie

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Oma und ihre Basen

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FFP2-Gesichtsmasken richtig

Ihnen Tipps, worauf es hier ankommt, wie Sie solche Schutzmasken mehr als einmal gebrauchen können und wie Sie Ihre Haut beim Masketragen pflegen können.

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An Stoffmasken haben wir uns mittlerweile gewöhnt. Sie schützen zwar das Gegenüber, für einen selbst bieten sie allerdings keine sonderlich effektive Abwehr vor Viren. Anders sieht es bei FFP2-Modellen aus. Sie filtern deutlich mehr kleine Partikel und Aerosole aus der Luft. Und zwar bis zu 94 Prozent, wenn sie richtig getragen und regelmäßig gewechselt werden.

Achten Sie auf das CE-Zeichen

Einen Nachteil haben solche Masken: sie sind deutlich teurer als sämtliche andere Modelle. Ältere fragwürdigen, äußerst günstigen Angeboten aus dem Internet irreführen. Damit Sie Masken kaufen, die einen 94-prozentigen Schutz tatsächlich bieten, achten Sie auf zertifizierte Modelle mit einem CE-Zeichen und einer vierstelligen Zahlenkombination. Ferner sollten sie den Hinweis auf die Norm EN 149:2001+A1:2009 auf der Maske oder der Verpackung tragen. Sinnvoll und besonders hygienisch sind Produkte, die einzeln verpackt sind.

Wie wird sie am besten getragen?

Damit FFP2-Masken ihre volle Wirkung entfalten können, ist es wichtig, sie richtig zu tragen. Bevor sie aufs Gesicht kommen: Hände gründlich waschen oder desinfizieren. Nun Maske aus der Verpackung nehmen, auf Mund, Nase und Wangen platzieren. Den Nasenbügel der Nase anpassen und festdrücken. Wichtig ist, dass die Maske samt Bügel dicht und fest aufliegt. So kann kaum Atemluft entweichen und auch eine Brille lässt sich ohne ständiges Beschlagen darüber tragen. Bei Männern mit Bart oder Schnäuzer kann solch eine Maske nicht rundum gut abdichten, so dass sich die schützende Wirkung verringert. Selbstverständlich sollte sein, dass jedes Familienmitglied seine eigene Maske nur für sich nutzt. Auch wenn man in einem Haushalt lebt, sollte dies aus hygienischen Gründen stets der Fall sein.

Mehr als einmal anziehen?

Im Grunde genommen sind solche Masken ein Einmalprodukt. Deshalb empfiehlt es sich sie nicht länger als acht Stunden zu tragen. Eigentlich. Doch im Alltag sieht das meist anders aus. Deshalb untersuchten Experten der Fachhochschule Münster und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, ob FFP2-Masken im Alltag mehrfach getragen werden können. Sie kamen zum Ergebnis, dass die stark filternden Masken im Privatgebrauch, also wenn es beispielsweise um den Einkauf oder die Fahrt in öffentlichen Verkehrsmitteln geht, desinfiziert und wiederverwendet werden können. Das Forscherteam hat dafür zwei Methoden identifiziert. Bei der ersten Methode trocknet die FFP2-Maske sieben Tage bei Raumluft. Nach dieser Zeitspanne sollten sich die Coronaviren auf der Maske um 95 Prozent reduziert haben. Die Maske zum Trocknen am besten an eine Wäscheleine oder an einen Haken an der Wand hängen. „Badezimmer und Küche sind als Standort eher ungeeignet, da diese Räume in der Regel zu feucht sind“, erklärt dazu der Gesundheitsexperte Dr. Wolfgang Reuter, von der DKV. FFP2-Masken sollten insgesamt nur fünfmal getrocknet und anschließend durch neue ersetzt werden.

Aus dem Backofen aufs Gesicht

Damit die Maske auch bei mehrfachem Tragen ihre Schutzfunktion beibehält, lässt sie sich im Backofen und nicht in der Mikrowelle entsprechend präparieren. Dazu die getragene Maske zuerst einen Tag an der Luft trocknen lassen. Nun auf ein mit Backpapier ausgelegtes Gitter oder Blech legen und bei 80 Grad Ober- und Unterhitze (keine Umluft) eine Stunde im Ofen lassen. Wichtig ist, dass der Ofen 80 Grad erreicht hat, bevor die Maske hineingeschoben wird. Im Anschluss die Maske auf dem Gitter vollständig abkühlen lassen und das Backpapier entsorgen. Werden Masken verschiedener Familienmitglieder gleichzeitig im Ofen desinfiziert, die jeweiligen Masken zum Beispiel mit einem farbigen Punkt auf der äußeren Vorderseite markieren. So bekommt jeder wieder seine eigene Maske. Wichtig dabei ist, die Temperatur genau einzustellen, zu heiß verformt sie sich und kann ihre Filterfunktion verlieren. Zu niedrig werden nicht alle Viren unschädlich gemacht. Auch bei dieser Methode ist es empfehlenswert, die Maske nach fünf Trocknungsvorgängen zu entsorgen. Für FFP2-Masken mit Atemventil oder in der formstabilen Variante funktioniert diese Behandlung nicht. Andere Methoden wie das Kochen im Kochtopf oder das Erwärmen in der Mikrowelle sind nicht geeignet, um die FFP2-Masken zu desinfizieren. Auch die Waschmaschine scheidet aus, da unter anderem das Waschmittel die Filterleistung mindern kann. Spülmaschinen bringen ebenfalls nicht die erwünschte Wirkung.

Pflegetipps für gestresste Haut

Das Tragen einer besonders enganliegenden Maske kann der Haut einiges abverlangen. Plötzlich reagiert sie irritiert, es zeigen sich Pickel, Rötungen, Kontaktekzeme oder es entsteht Juckreiz. Im Akutfall helfen Wundschutzprodukte aus der Apotheke, die fürs Gesicht geeignet sind. Parfümfreie Formulierungen mit Zink, Urea, Thermalwasser, Aloe Vera, Mikrosilber, grünem Tee oder Panthenol bieten sich an. Regelmäßiges Besprühen der Gesichtshaut mit Thermalwasser- oder Hyaluron-Spray erfrischt, pflegt und lindert Irritationen. Hautpflege mit Feuchthaltefaktoren wie Hyaluronsäure, Urea oder Glycerin sowie Fetten hilft dabei, sie vor negativen Einflüssen durch das Tragen einer Maske zu bewahren. Eine Extraportion Pflege bekommt sie zusätzlich durch Ampullen, Seren und Gesichtsmasken mit Feuchthaltefaktoren.

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