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ATHEN

Wer hätte das gedacht. Früher war die Millionenstadt ein Moloch, beherrscht von Smog, Verkehrslärm und Chaos. Heute pulsiert zwar immer noch das Leben, doch die moderne Weltstadt hat sich gemausert. Schlendert man durch die Fußgängerzone unterhalb der Akropolis, kann man sich kaum vorstellen, dass sich hier früher der Verkehr vierspurig und zäh durch die Stadt quälte. In den letzten 15 Jahren wurden die wichtigsten Plätze der Stadt neu gestaltet und verkehrsberuhigt. Manche Straßen wurden sogar ganz stillgelegt.

Die Hauptstadt Griechenlands ist immer noch eine pulsierende Metropole, aber heute präsentiert sie sich aufgeräumter und stylisher denn je.

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Kultur auf Schritt und Tritt

Der ideale Ausgangspunkt, um das kulturelle Zentrum Athens zu erkunden, ist der Syntagma-Platz. Von dort ist es nur ein Katzensprung bis zur Plaka, der kitschig-romantischen Athener Altstadt. An ihrem westlichen Ende kommt man zum Monastiraki-Platz, über dem auf einem 156 Meter hohen Felssockel majestätisch die Akropolis thront. Sie ist das Wahrzeichen der Stadt und nur eine von vielen antiken Attraktionen im Plaka-Viertel. Beim Flanieren durch das Viertel kommt man ständig an kleinen Läden, Restaurants, Cafés und an antiken

Fundorten vorbei. An ihrem südlichen Ende befindet sich das neue Akropolis Museum. Der schweizerisch-französische Architekt Bernard Tschumi, eigentlich bekannt für seine verspielten und exzentrischen Ideen, hat ein sehr nüchternes, lichtdurchflutetes modernes Gebäude entworfen. Wie so oft in Athen stieß man während der Bauarbeiten auf antike Funde, deshalb musste das Gebäude über einer Ausgrabungsstätte errichtet werden. Die Lösung: ein Stelzenbau. Teile des Bodens im Gebäude wurden verglast, sodass man während des Museumsbesuchs auf die Mauerreste blicken kann. Wer beim Bestaunen der zahlreichen Exponate Hunger bekommt, kann sich im Restaurantmuseum im zweiten Stock eine der vielen erlesenen Gerichte schmecken lassen und dabei den traumhaften Blick auf die Akropolis genießen. Am spektakulärsten ist der Blick in der Dämmerung. Genau aus diesem Grund ist das Museum freitags auch bis 24 Uhr geöffnet.

Schnell unterwegs mit der Metro

Während überirdisch der Verkehr in der Rushhour auch heute noch stockt, kommt man unterirdisch mühelos mit der Metro voran. Sie ist das wichtigste und schnellste Transportmittel. So schafft man es mit der Metro in einer halben Stunde vom Omonia-Platz im Zentrum der Stadt bis nach Kifisia, dem Nobelviertel im Westen. In die entgegengesetzte Richtung zum Hafen von Syntagma Piräus, wo die Schiffe in Richtung Agias ablegen, dauert es in etwa genauso lang. Einige der neuen Metro-Stationen wie die Haltepunkte „Akropolis“, „Syntagma“ und „Ethniki Amina“ sind zudem selbst zu Sehenswürdigkeiten geworden: Sie dienen als Ausstellungsfläche für archäologische Funde oder Werke moderner Künstler. Doch auch die alte Metro, die von Piräus über den Omonia-Platz nach Kifisia führt, hat einiges zu bieten. Zahlreiche Haltestellen sind wunderschön restauriert und stammen aus der neoklassizistischen Zeit.

Kolonaki – Treffpunkt der Schönen und Reichen

Das schickste und teuerste Pflaster in der Innenstadt ist Kolonaki. Es ist der Hotspot der Schönen und Reichen. Die Straßen des Viertels sind voll von schicken Boutiquen und Stores aller großen Labels. Das Viertel lohnt sich aber nicht nur für einen Shoppingtrip. Es ist ideal für eine Kurzwanderung auf den Lykavitos-Hügel. Er thront majestätisch über dem Nobelviertel und ist mit 277 Metern die höchste Erhebung in Athen. Eine Treppe führt durch den Wald hinauf zur Bergspitze. Der Aufstieg ist zwar anstrengend und strapaziös, oben angekommen wird man mit einem wundervollen Panoramablick auf die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten belohnt. Bequemer lässt sich der Berg mit der Standseilbahn erreichen. Sie verkehrt jede halbe Stunde, und das in der Regel 19 Stunden täglich.

Einst einer der größten Tempel im antiken Griechenland

Shopping im Herzen Athens

Wer keine teuren Labels und klangvollen Namen sucht und eher günstig shoppen möchte, wird unterhalb des Syntagma-Platzes in der Ermou Street fündig. Hier gibt es eine ganze Reihe trendiger, aber günstiger Schuhläden. Ein guter Tipp für erschwingliche Outfits ist Artisti Italiani (Ermou Street 22). Die Kette führt Klamotten, die fast aus der Feder von Armani oder Gucci stammen könnten. Interessant ist auch die griechische Mode-Kette Anel. Sie ist eine stylishe Alternative zum schwedischen, irischen und spanischen Mode-Einerlei (Ermou Street 42). Angesagte Styles für kurvige Frauen gibt es bei Mat Fashion (Ermou Street 77). Avantgarde-Mode von griechischen Designern findet man bei „La Stampa“ (Andrianou Street 115) und bei Ioanna Kourbela (Adrianou 109). Schöne Mitbringsel gibt es bei „Forget Me Not Athens“ (Adrianou Street 100).

Wer auf der Suche nach einem schönen Athen Andenken ist, findet hier mehr als nur die Akropolis im Miniformat.

Essen & genießen

Die besten Restaurants gibt es in der Innenstadt rund um den AgiasEirinis-Platz und in den Vierteln Monastiraki und Psirri. Ein besonderes Highlight ist „Ta Karamandlidika tou Fani“. Hier gibt es viele leckere Kleinigkeiten zum Sattessen wie z. B. Saganaki Karamanlidiko, Kichererbsen mit Pastourma und Rukola mit Tomaten. Als Dessert wird griechischer Joghurt mit kandierten Karotten gereicht. Leckere traditionelle Desserts und Torten gibt es bei Chatzis in der Nähe des Syntagma-Platzes. Das Mille Foglie und die Tiramisu-Torte schmecken überirdisch gut. Allerdings sind die Portionen so groß, dass eine Person allein sie nicht schaffen kann. Eine typische griechische Spezialität für den kleinen Hunger zwischendurch sind die Sesam-Kringel. Sie werden auf der Straße verkauft. Den leckersten Kringel gibt es in Psirri bei „To Koulouri tou Psirri“.

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