Schlossseiten Magazin 03/2016

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KUNSTHANDEL VON SECKENDORFF

Gregor Freiherr von Seckendorff ging nach seiner kaufmännischen Ausbildung, dem Studium der Psychologie und ersten Arbeitserfahrungen in Berlin und Wien zurück in seine Heimat nach Franken und eröffnete im beschaulichen Bamberg gemeinsam mit seiner Frau Marta einen Kunsthandel. Schlossseiten besuchte das Paar in der Karolinenstraße mitten im Herzen der Weltkulturerbe-Stadt Bamberg zu einem Gespräch. Schlossseiten: Der Wechsel von der Großstadt zum Leben in einer Kleinstadt war sicher eine große Umstellung. Was war der Grund dafür, zurück in die Heimat zu gehen und den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen? Gregor von Seckendorff: Eine Selbstständigkeit im Handel war schon immer mein Wunsch. Der Kunsthandel lag dann nahe, weil ich mit etwas arbeiten wollte, für das ich eine Leidenschaft habe. Kunst ist für mich eine Ausdrucksform der Seele. Vor allem Bilder haben starke psychologische Aussagen und können emotional bewegen. Bei meiner Ausbildung im Bereich Modehandel hat sich gezeigt, dass mir das Thema Mode zu alltäglich und äußerlich ist, und da war klar: Ich brauche ein Thema, das mich tiefer ergreift und mir langfristig Freude macht. Auch familiär gab es schon eine Nähe zum Kunsthandel. Meine Mutter war Geschäftsführerin des traditionsreichen

Bayerischen Kunstgewerbevereins in München. Mein Vater ist seit 1978 Kunsthändler. Er war zuerst selbstständig in Nürnberg und arbeitet seit 20 Jahren in Bamberg mit Christian Eduard Franke zusammen. In diesem sehr aktiven Geschäft habe ich mitgearbeitet und erste praktische Erfahrungen gesammelt. Zusätzlich habe ich bei dem Auktionshaus Lempertz in Köln gearbeitet und konnte so den Kunsthandel von einer anderen Seite kennenlernen. Schlossseiten: Weltweit hören wir von Kunst- und Szenenmetropolen sowie spannenden Kunstmessen. Wieso fiel die Standortwahl ausgerechnet auf das beschauliche Bamberg und nicht auf Berlin, Paris, New York oder Tokyo? Gregor von Seckendorff: Bamberg ist eine Metropole für Kunst! Das ist schon lange kein Geheimtipp mehr. Allein 15 Antiquitätenhändler befinden sich hier in nächster

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