Schlossseiten Magazin Spring/Summer 2021

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Foto: Aelia Schreder, www.aeliaandthecamera.com

WOHNEN WIE IM PARADIES MIT FRANZÖSISCHEN BLUMENSTOFFEN Text: Chiara Reichel

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anzjährig in einem Blumengarten wohnen – florale Muster auf Stoffen, Möbeln oder Accessoires erfüllen Wohnträume und bleiben als elegante Klassiker immer im Trend. Wenn besonders viel Zeit in den eigenen vier Wänden verbracht wird, verbessern Naturmotive nachweislich das Raumgefühl. Was kann man sich daher mehr wünschen, als in einem französischen Blumenparadies zu wohnen. Blüten und Blätter kann man überall sprießen lassen, ob am Fauteuil, am Tischtuch oder am Vorhang, als Tapete, Teppich oder Kissen. Mit einem französischen Blumendesign hat man auch im Winter stets elegante

und blühende Szenerien in seinen Räumen. Blumenstoffe sind Stimmungsaufheller, die dauerhaft ihre Wirkung entfalten. Selbst ohne tägliche Wässerung und Düngung lassen die Blütendesigns ihre Köpfe und Blätter nie hängen und erfreuen uns oftmals jahrzehntelang. Denn Blütenstoffe sind pflegeleicht! Sie müssen nur ab und zu abgesaugt, gewaschen und je nach Stoffart gebügelt werden. Ein grüner Teppich als Wiese, ein Fauteuil mit einem Blütenkleid, ein Kissen als Blumenpracht auf dem Sofa und eine Wand mit Blumendekor – fertig ist der Blumengarten in den eigenen vier Wänden. Wohnen wie im Paradies!

URSPRUNG DER BLUMENSTOFFE Blumenmuster haben eine lange Tradition. So zählt zu den berühmtesten Inneneinrichtungsobjekten der aus der Spätgotik stammende sechsteilige MillefleursWandbehang (frz. mille fleurs = tausend Blumen). „Die Dame mit dem Einhorn“ ist im Musée national du Moyen Âge in Paris ausgestellt und jedenfalls einen Besuch wert. Die Tapisserien mit floralen Elementen, welche aus dem 15. Jahrhundert stammen, sowie Blumenstoffe faszinieren auch fast 600 Jahre später nach wie vor die Menschen wie im 17. und 18. Jahrhundert durch die Abbildung der wunderschönen Schöpfungen der Natur mit einer Blüte. Marie Antoinette, die sich nach anfänglicher Prunkzeit dafür entschied, Natürlichkeit in ihrer Kleidung und Inneneinrichtung zu bevorzugen, holte sich ihre Inspiration in den berühmten Gärten. So ließ sie ihre Kleider und Räumlichkeiten zu Hofe ganz nach dem Motto „Dann sollen sie doch Blumen haben“ mit Blumenstoffen und -tapeten ausstatten. Es entstand ein regelrechter Blumenwahn, wie man ihn im 17. Jahrhundert mit der sogenannten „Tulipomanie“ in den Niederlanden beobachten konnte, aber auch in Frankreich, wo Blumen als Kommunika-

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