Schauspielhaus Bochum Juni 2015

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Juni 2015

spezial

Benefiz-Matinee: Klassische Musik für Flüchtlinge In Zusammenarbeit mit dem Flüchtlingsrat NRW e.V.

schauspielhauS Bochum

Die Musik verbindet seit allen Zeiten Menschen unterschiedlicher Kulturen miteinander. Aus diesem Grund möchte der Flüchtlingsrat NRW e.V. in Zusammenarbeit mit dem Schauspielhaus Bochum auf künstlerischer Ebene auf die Themen Flucht und Migration aufmerksam machen. Unter dem Motto „Auf der Flucht – eine musikalische Auseinandersetzung“ präsentiert das international besetzte Ensemble, unter anderem mit Sängerinnen und Sängern der Staatsoper Hannover, Lieder aus aller Welt, die vorrangig Themen wie Krieg, Flucht und Heimweh musikalisch interpretieren. Zum Programm gehören darüber hinaus Gedichte, die von in Bochum lebenden Flüchtlingen vorgetragen werden. Karten für die Benefiz-Matinee: Der Eintritt für Asylsuchende ist kostenlos! Alle weiteren Zuschauer können ihre Eintrittskarten zum Preis von 10,00 € an der Theaterkasse des Schauspielhauses erwerben. Die gesamten Einnahmen kommen der flüchtlingspolitischen Arbeit in Nordrhein-Westfalen zugute. 21. Juni, Kammerspiele Spendenkonto: Wenn Sie die Benefiz-Matinee nicht besuchen können, aber dennoch etwas spenden möchten: Flüchtlingsrat NRW e.V. Bank für Sozialwirtschaft, Köln IBAN: DE56 3702 0500 0008 0541 01 BIC: BFSWDE33XXX

Es ist einen Versuch wert.

Geschäftsstelle: Flüchtlingsrat NRW e.V. Wittener Straße 201 44803 Bochum Tel.: 0234 / 58 73 156

Zum letzten Mal

Amphitryon

von Heinrich von Kleist Niemand Geringeres als Jupiter selbst erscheint Alkmene in Gestalt ihres Gatten Amphitryon und verbringt mit ihr eine höchst sinnliche Liebesnacht, während sich ihr Mann nach glorreich geschlagener Schlacht noch im Feldlager befindet. Wie zu erwarten, kommt es bei der Wiederkehr des „echten“ Amphitryon zu Missverständnissen, die Alkmene schließlich an Sinnen und Herz zweifeln lassen. „Kurzweilig, rasant und bei der Premiere mit Jubel gefeiert“, schrieb die WAZ über die Inszenierung von Lisa Nielebock. Zum letzten Mal in Bochum: 18. Juni, Kammerspiele

Die UNvernünftigen Sterben aus

von Peter Handke Wir kennen die Geschichten von denen, die leiden, weil sie kein Geld haben, doch in diesem Stück erzählt Peter Handke von denen, die viel Geld und Macht haben und dennoch leiden. Die Figuren kreisen auf eine komische wie traurige Art um sich und um die großen Fragen, die hochaktuell sind: Macht Geld glücklich? Macht Kapitalismus Sinn? „All die bizarren kleinen Wirklichkeitsbrüche des Stücks sind auf den Punkt gespielt, Riemenschneider arbeitet vor allem dessen SprachWucht und -Witz heraus.“ (Ruhr Nachrichten) 10. Juni, Kammerspiele

EINE SOMMERNACHT

von David Greig und Gordon McIntyre In einer Bar in Edinburgh begegnen sich der Kleinkriminelle Bob und die frustrierte Scheidungsanwältin Helena. Man trinkt Wein, landet im Bett und ist sich am nächsten Morgen einig: großer Fehler. Aber es kommt anders. Man nehme ordentlich Alkohol und Midlife-Crisis und gebe schottischen Humor dazu, fertig ist eine Komödie, in der das Leben zweier Mittdreißiger innerhalb von 48 Stunden kräftig auf den Kopf gestellt wird. „Tolle Chemie zwischen den Schauspielern, die einen von der ersten Sekunde an mitnehmen.“ (WDR 5 Scala) 27. Juni, Theater Unten

Die neue Spielzeit 2015/2016

Informationen zu den Premieren und Uraufführungen der kommenden Theatersaison sowie zu den Repertoire-Produktionen, die auch 2015/2016 weiterhin auf unseren Bühnen zu sehen sind, finden Sie in unserem neuen Spielzeitmagazin, das ab 7. Mai 2015 erhältlich ist!

Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs

Musical von Jeffrey Lane (Buch) und David Yazbek (Musik & Liedtexte) nach dem Film von Pedro Almodóvar / Deutsch von Kevin Schroeder „Adios, mein Liebling“, verkündet Iváns Stimme auf Pepas Anrufbeantworter. Völlig überraschend trennt sich Iván von Pepa. Doch das wird sie nicht hinnehmen. Bei ihrer Suche nach ihm trifft Pepa auf seine Ex-Frau, seinen Sohn und seine neue Geliebte. Und dann steht auch noch Candela vor ihrer Tür, die nach einer heißen Affäre mit einem Terroristen auf der Flucht vor der Polizei ist. Innerhalb von zwei Tagen nimmt Pepas Leben eine völlig unerwartete Wendung. „Melodram, Komödie, Schauspieler mit starken Stimmen und Hang zur Überzeichnung: Das alles bietet die neue höchst unterhaltsame Musikproduktion.“ (Ruhr Nachrichten) 11. Juni, Schauspielhaus

freitag

von Hugo Claus Eric de Vroedt hat mit „Freitag“ eines der bekanntesten Stücke in flämischer Sprache in einer neuen deutschen Fassung in Szene gesetzt: Georges, verurteilt wegen unsittlichen Verhaltens gegenüber seiner mittlerweile erwachsenen Tochter, kommt nach Jahren im Gefängnis nach Hause. Seine Frau Jeanne macht keinen Hehl daraus, dass der Vater ihres neugeborenen Kindes der jüngere Nachbar ist. Der Heimgekehrte reagiert scheinbar unbeteiligt, doch die Dämonen verfolgen ihn. „Wie Hartmann, Engelhardt und Küster die Gefangenschaft in ihren Körpern und Gefühlen spielen [...], ist grandios in seiner beklemmenden Intensität.“ (K.West) 21. Juni, Kammerspiele

HAMLET

von William Shakespeare Der Vater tot, die Mutter mit dem Onkel kurz nach der Beisetzung verheiratet. Bedrängt von falschen Freunden und verwirrt von der Liebe einer schönen Frau: Hamlets Welt ist aus den Fugen und sie zerbricht weiter, als er durch einen Geist erfährt, dass sein Onkel, der neue Herrscher, seinen Vater ermordet haben soll. Der Prinz schwört Rache, doch mit seiner jugendlichen Selbstgerechtigkeit richtet er sich gegen alles und jeden – und reißt schließlich alle, die sich ihm in den Weg stellen, mit in den Abgrund. „Die Aufführung hat [...] mit Dimitrij Schaad einen grandiosen Hauptdarsteller.“ (WDR 5) 6. Juni, Schauspielhaus

HEDDA GABLER

von Henrik Ibsen Heddas Mann Jörgen ist gutaussehend, liebevoll und hat einen Doktortitel. Hedda ist schwanger, und Jörgens Tante freut sich schon auf den einen oder anderen Babystrampler, den sie stricken wird. Kurzum: So heil wie nach ihrer Hochzeit war Heddas Welt schon lange nicht mehr, und da kann man schon verrückt werden. Zum Glück gibt es auch in der heilsten Welt hässliche Dinge, wenn man nur will, und Hedda will. Ein versoffenes Genie, eine rothaarige Nutte, ein notgeiler Advokat, eine gefährliche Nebenbuhlerin, zwei Schusswaffen – das sind die Werkzeuge, mit denen sie an einer Idylle herumschraubt, die sie nicht erträgt. „Die Vorstellung fesselt durch die groß aufspielenden Akteure.“ (WAZ) 14. Juni, Schauspielhaus

Karten: 0234 / 33 33 55 55 • www.schauspielhausbochum.de

Das Mädchen aus der Blaubart – Hoffnung Streichholzfabrik nach dem Film von Aki Kaurismäki der Frauen Nur wenige Worte genügen Aki KauWeiterhin im Repertoire

von Dea Loher Heinrich Blaubart ist Schuhverkäufer und mit der Liebe kaum vertraut. Er ist die perfekte Projektionsfläche für die Sehnsüchte der Frauenwelt: Julia, Anna, Judith, Tanja, Eva, Christiane und eine blinde Frau verlieben sich in ihn. Doch die ideale Liebe, die Liebe über die Maßen, findet sich nicht alle Tage. Und so muss Blaubart sich ein um das andere Mal auf radikalste Weise von der imperfekten Liebe trennen, wie es schon Perraults Blaubart von 1697 tat. „Ein gelungener Balance-Akt zwischen schwebend leichtem Surrealismus und Groteske.“ (Theater pur) 14. Juni, Theater Unten

Bochum

Ein Singspiel von Lutz Hübner mit Liedern von Herbert Grönemeyer Nach vielen Jahrzehnten schließt die Kneipe. Die Band baut ab, die Gäste gehen, nur Sandra, Ralf, Peter und Roger, die hier schon 1984 ihr Abitur begossen haben, wollen noch ein Glas trinken. Also spendiert Lotte, die Frau hinter der Theke, eine letzte Runde und stellt dreißig Schnäpse auf den Tresen. Für jedes Jahr einen. Der Alkohol löst die Zungen. Und wenn Worte nicht mehr reichen, wird gesungen: die schönsten und bekanntesten, aber auch fast vergessene Lieder von Herbert Grönemeyer. 3. & 17. Juni, Schauspielhaus

Bunbury

von Oscar Wilde Wer wünscht sich nicht hin und wieder einen Bruder, dem man all seine schlechten Eigenschaften zuschreiben kann? Käme ein schwerkranker Freund als Ausrede für alle Lebenslagen nicht manchmal gelegen? In seiner rasanten Verwechslungskomödie treibt Oscar Wilde das Spiel mit Identitäten auf die Spitze. „The Importance of Being Ernest“ lautet der englische Titel dieses an Sprachwitz einzigartigen Stückes, in dem alle nur eines wollen: im wahrsten Sinne des Wortes e/Ernst sein. Eine verzweifelte und dabei höchst unterhaltsame Suche nach dem wahren Ich. 14. Juni, Kammerspiele

rismäki, um die Geschichte von Iris, dem Mädchen aus der Streichholzfabrik, zu erzählen. Es ist eine stille Welt, in der sie lebt, menschliche Stimmen hört sie nur abends aus dem Fernsehen. Für eine Nacht erobert sie mit einem roten Kleid den wohlhabenden Aarne, doch als er sie wegstößt, entfernt Iris alle Menschen aus ihrer Welt. David Bösch inszenierte dieses traurige und berührende Märchen mit Maja Beckmann in der Hauptrolle für die Kammerspiele. „Ein Abend des absoluten Gefühls, der Trauer, Sehnsucht und Rebellion atmet.“ (K.West) 20. Juni, Kammerspiele

Delikatessen

nach einem Film von Anders Thomas Jensen Zwei Metzger wollen es sich und ihrem fiesen Metzgermeister beweisen: Sie eröffnen ihre eigene Fleischerei. Aber die Kunden bleiben aus – bis eines Abends versehentlich ein Elektriker im Kühlraum eingeschlossen und der Erfrorene am nächsten Morgen in Panik fachgerecht verarbeitet wird... „Tiefschwarze, grandios gespielte und abgründig inszenierte Komödie mit unterschwelliger Gesellschaftskritik“ (WDR 5 Scala) in der Regie von Hans Dreher und Oliver Paolo Thomas, den künstlerischen Leitern des Rottstr 5 Theaters. 11. Juni, Kammerspiele

Der Besuch der Alten Dame

von Friedrich Dürrenmatt Der Stadt mangelt es an Geld, Glanz und Motivation der Bevölkerung. Da kündigt sich im Besuch einer einstigen Mitbürgerin Abhilfe an: Claire Zachanassian, früher Klara Wäscher, hat es zu unermesslichem Reichtum gebracht. Arm und gedemütigt war sie, als sie vor rund vierzig Jahren die Stadt verließ, schwanger von einem Mann, der sie und das Kind verleugnete. Jetzt hoffen alle auf Klara, aber Klara will Rache. Eine Milliarde bietet sie der Stadt, wenn diese den ehemaligen Geliebten tötet. 7., 19., 27. & 28. Juni, Schauspielhaus

Der KONTRABASS

von Patrick Süskind Mit dem furiosen Monolog eines Kontrabassisten schrieb Patrick Süskind, der mit „Das Parfüm“ weltberühmt wurde, seinen einzigen Theatertext: Allein in seinem Musikzimmer sinniert und flucht ein namenloser Orchesterbeamter über sich, seine Arbeit, die Liebe – und vor allem über sein Leben mit dem größten aller Streichinstrumente. „Wie Roland Riebeling, dieser Vollblut-Mime, bis in die Fingerspitzen jeden Moment präsent ist, [...] ist große Kunst.“ (WAZ) 13. Juni, Theater Unten

Der Plan von der Abschaffung des Dunkels

nach dem Roman von Peter Høeg Peter und Katarina besuchen Biehls Privatschule. Sie glauben, Teil eines geheimen Plans der Schulleitung zu sein, dem sie zusammen mit dem verhaltensgestörten August auf die Spur kommen wollen. Peter Høegs Roman gleicht einem spannenden Krimi, in dem eindrücklich der Kampf von Außenseitern gegen eine undurchsichtige Machthierarchie geschildert wird. Erzählt wird aber auch von der Sehnsucht dreier junger Menschen nach Heimat und Familie. „Eindringlich, anschaulich, berührend, wahr. Und sehr, sehr sehenswert.“ (WAZ) 12. Juni, Theater Unten

EIn Mann will nach oben

nach dem Roman von Hans Fallada Er will Berlin erobern! Nicht mehr und nicht weniger nimmt sich der 16-jährige Karl Siebrecht vor, als er aus seinem Heimatstädtchen aufbricht in die Hauptstadt. Falladas große und berührende Erzählung, inszeniert von Anselm Weber, umspannt viele Jahre deutscher Geschichte: Sie beginnt 1909 in den ärmlichen Hinterhöfen des Berliner Wedding und reicht bis in eine Grunewaldvilla 1931. „Man sieht vorzügliche Schauspieler, allen voran Felix Rech, der dem Karl all die Grauwerte von Ehrgeiz, Mut, Unzuverlässigkeit mitgibt.“ (Westfälischer Anzeiger) 21. Juni, Schauspielhaus

EINSAME MENSCHEN

von Gerhart Hauptmann Johannes Vockerat sehnt sich nach geistiger Tätigkeit, nach einer unabhängigen Schriftstellerexistenz, nach einem freien Leben. Als die junge Anna Mahr das Feld betritt, scheint sie all das zu verkörpern. Seine Frau Käthe, die Mutter seines Kindes, bleibt dabei auf der Strecke. „Indem er die Figuren in der Spannung von Verantwortung und Selbstverwirklichung, Pflicht und Egoismus konturiert, bestätigt Vontobel ‚Einsame Menschen‘ als Gegenwartsstück – psychologisch subtil und emotional spannend.“ (FAZ); „Triumphal.“ (Süddeutsche Zeitung) 5. Juni, Schauspielhaus

EIN SOMMERNACHTSTRAUM

von William Shakespeare Theseus heiratet die bezwungene Hippolyta. Zwischen vier jungen Menschen herrscht Liebesverwirrung. Oberon, König der Nacht und im Zoff mit Titania, will die Paare ordnen. Puck bringt sie nur noch mehr durcheinander. Sechs entlassene Banker studieren eine tragische Liebesgeschichte ein, um den Mächtigen zu gefallen. Niemand geht unverändert aus dieser Sommernacht hervor. „Eine überraschende, neu anmutende Version des Stoffes, die den Nerv eines generationenübergreifenden Publikums trifft.“ (nachtkritik.de) 4. Juni, Schauspielhaus

Gift. Eine Ehegeschichte

von Lot Vekemans Ein Mann und eine Frau treffen sich auf dem Friedhof, auf dem sie vor zehn Jahren ihr Kind beerdigt haben. Sie haben sich seitdem nicht gesehen, doch sie sind zutiefst verbunden durch den Schmerz, der sie nicht loslässt. Alte Bilder und ewige Vorwürfe werden wach und immer die gleichen Fragen: Warum, und wird es je ein Ende nehmen? Darf die Trauer überhaupt aufhören? „Sensibel inszeniert mit sanften und kraftvollen Bildern. Bettina Engelhardt und Dietmar Bär brillieren, treiben sich gegenseitig zu emotionalen Grenzgängen und zeichnen zwei Menschen, denen man 75 Minuten an den Lippen hängt.“ (WDR 5) 12., 27. & 28. Juni, Kammerspiele

Hans im Glück

von Reto Finger Der Unterschied zwischen Haben und Sein, die Kunst des Loslassens und die daraus resultierende innere Freiheit sind zentrale Themen des bekannten Märchens „Hans im Glück“. Reto Finger hat eine moderne Adaption dieses Stoffes für die Kammerspiele geschrieben: Hans kündigt seine Festanstellung und erprobt sich in der Selbstständigkeit. Doch das ihn umgebende Höher-Schneller-Weiter erscheint ihm immer absurder. Stück für Stück steigt Hans aus der Welt aus und begibt sich auf die Suche nach seinem persönlichen Glück. 13. & 17. Juni, Kammerspiele

TIPP: Theaterseminar ab 50 Jahren

Workshop zu „Hans im Glück“ In dem dreitägigen Workshop für Theaterinteressierte ab 50 Jahren beschäftigen sich die Teilnehmer mit dem neuen Stück von Reto Finger „Hans im Glück“. Gemeinsam mit Dramaturg Tobias Diekmann wird diskutiert, kritisiert, gelobt und gestritten, die Stückvorlage wird ebenso unter die Lupe genommen wie die Inszenierung von Barbara Bürk. Die Teilnahmegebühr inklusive Theaterkarten beträgt 60,00 €. Anmeldung im Jungen Schauspielhaus unter Tel. 0234 / 33 33 54 28. 12.-14. Juni: Fr. 18-21 Uhr, Sa. Theaterbesuch, So. 11-15 Uhr

Hexenjagd

von Arthur Miller Ein paar Mädchen treiben nachts im Wald seltsame Dinge. In der Gemeinde kommt die Frage auf, ob alles mit rechten Dingen zugeht oder nicht finstere Mächte die Hand im Spiel haben. Als sich die in die Enge getriebenen Mädchen durch Gegenbeschuldigungen zur Wehr setzen, entsteht ein Hexenjagdklima. Immer mehr Verdächtige müssen sich vor Gericht verantworten, die Mädchen erhalten als Anklägerinnen und einzige Zeuginnen eine gefährliche Macht. „Unvorstellbar [...], denkt man und spürt doch, dass der Grat sehr schmal ist. Dass dies gelingt, ist vor allem dem so großen wie großartigen Ensemble zu verdanken.“ (Ruhr Nachrichten) 13. & 20. Juni, Schauspielhaus

Im Westen nichts Neues

nach dem Roman von Erich Maria Remarque Wie überlebt man einen Krieg, der seine Opfer willkürlich und unablässig fordert? Und was, wenn in dem Horror, den man sieht und erlebt, das Sterben irgendwann leichter ist als das Leben? 1928 erschien Remarques Roman über eine Generation, „die vom Kriege zerstört wurde – auch wenn sie seinen Granaten entkam“. Die schonungslosen Schilderungen von Weltkrieg und Materialschlacht aus Sicht des einfachen Soldaten sind bis heute einzigartig. „Den Schauspielstudenten von der Folkwang-Hochschule gelingt der Wechsel zwischen Abgründigkeit und den lichten Momenten bravourös.“ (Ruhr Nachrichten) 10., 19. & 28. Juni, Theater Unten

KABALE UND LIEBE

von Friedrich Schiller „Ein Schiller, der süchtig machen kann.“ (WAZ) – Ferdinand und Luise, der junge Adlige und das bürgerliche Mädchen, entdecken durch die Liebe ihren eigenen freien Willen. Heute wäre ihre Beziehung kein Skandal mehr, aber wir verstehen bis heute, dass die beiden Liebenden sich frei entscheiden möchten. Wir würden sagen: sie wollen sich selbst verwirklichen. Damals sagte man: sie folgten ihrem Herzen. Und mit dieser Entscheidung haben sie ein ganzes System in Frage gestellt. 24. Juni, Kammerspiele

Leas Hochzeit

von Judith Herzberg Es ist Leas dritte Hochzeit. Gefeiert wird im Hause ihrer jüdischen Eltern Ada und Simon. Sie sind Überlebende der deutschen Judenverfolgung in den Niederlanden. Auf der Feier kreuzen sich alte und neue Beziehungen, familiäre und freundschaftliche Zusammenhänge, Erinnerung und Gegenwart. Mit hintergründigem Humor und leichter Hand entfaltet Judith Herzberg ein feines Gewebe flüchtiger Begegnungen und Gesprächsfetzen. Der Holocaust, den die 1934 geborene niederländische Dichterin wie ihre Figuren überlebt hat, bildet dabei den traumatischen Fluchtpunkt. 7., 19. & 26. Juni, Kammerspiele

Onkel Wanja

von Anton Tschechow Was soll man tun, wenn sich plötzlich alles als sinnlos erweist, woran man sein halbes Leben lang geglaubt hat? Das muss Wanja erleben, als das Gut verkauft werden soll, in das er alles investiert hat. Und zwar von dem Mann, den er wie einen Halbgott verehrte und der ihm jetzt hohl erscheint. Mit Tschechows berühmtem Stück über Arbeit, Liebe und Sinn gab der renommierte Regisseur Stephan Kimmig seinen Einstand in Bochum. „Dass die Inszenierung großartig ist, verdankt sie Kimmigs genauem Blick auf jede einzelne Figur.“ (Ruhr Nachrichten) 12. Juni, Schauspielhaus

raus aus dem swimmingpool, rein in mein Haifischbecken

von Laura Naumann Moana macht Karriere in einer Unternehmensberatung, ihr Freund Boris kommt mit seinem Job als Flugbegleiter ganz gut zurecht – und die beiden miteinander auch. Eigentlich auch mit Christiane, Moanas Mutter, die langsam am Sinn ihres Nachrichtensprecherdaseins zu zweifeln beginnt. Eines Tages bricht sich Moana beide Arme und Christiane stellt mitten in den 20-Uhr-Nachrichten die Sinnfrage. Ab jetzt ist alles anders. „Laura Naumann ist eines der ganz großen Talente der zeitgenössischen Dramatik.“ (nachtkritik.de) 24. Juni, Theater Unten

Schulen in Bewegung: Die Welle

von Reinhold Tritt Ein Geschichtslehrer setzt unbeabsichtigt eine faschistische Massenbewegung in Gang: „Die Welle“. Was als Experiment zum Verhalten der Deutschen während der Nazizeit beginnt, gerät schnell außer Kontrolle. Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern aus sechs Bochumer Schulen – Hauptschule, Gesamtschule, Gymnasium, Real- und Sekundarschule, Förderschule und Berufskolleg – hat Martina van Boxen „Die Welle“ auf die Bühne der Kammerspiele gebracht. Schulen in Bewegung! 12. Juni, Kammerspiele

spezial

Dead or Alive Slam

Die besten Slam-Poeten gegen Legenden der Literatur Jeder Dichter – ob tot oder lebendig – hat nur wenige Minuten, um das Publikum mit seinem Vortrag zu überzeugen. Schauspieler des Bochumer Ensembles leihen dem Team des Todes Körper und Stimme, Sebastian 23 und Jason Bartsch moderieren und Gerrit Nicolas Rüter aka DJ Nachtfalke heizt die Stimmung musikalisch an. Für die Lebenden treten diesmal an: David Friedrich (Hamburg), Misha Anouk (Wien), Sulaiman Masomi (Köln), Pierre Jarawan (München). Wer wird den Pokal erringen? 10. Juni, Schauspielhaus

Damals, als wir noch gelesen haben

Die Dramaturgie erinnert sich an ihre Lieblingsbücher Im Juni starten wir in der Eve Bar eine neue Reihe: Die Dramaturgen Olaf Kröck, Kekke Schmidt und Justus von Verschuer erinnern sich an Bücher, die sie nachhaltig beeindruckt haben. Es ist lange her, dass sie diese Texte gelesen haben, doch warum bleiben uns mache Bücher mehr im Gedächtnis als andere? Ein lustiger Abend über Literatur und Erinnerungslücken, mit Musik und Schnaps. Zur gemeinsamen Wiederentdeckung der besprochenen Bücher liest Schauspielerin Therese Dörr ausgewählte Stellen. 11. Juni, Eve Bar

zu gast

Hagen Rether

Liebe Hagen Rether, der mit Preisen hochdekorierte Kabarettist am Klavier, tarnt sich als Charmeur. Im Plauderton widmet er sich dem Geflecht aus politischen und wirtschaftlichen Abhängigkeiten – und bringt böse Wahrheiten ans Licht. Sein Programm infiziert das Publikum mit gleich zwei gefährlichen Viren: der Unzufriedenheit mit einfachen Erklärungen und der Erkenntnis, dass nicht nur „die da oben“, sondern wir alle die Protagonisten dieses Spiels sind. 24. Juni, Schauspielhaus

junges schauspielhaus

GRIMMSKLANG

Ein etwas anderes Märchen für Kinder ab 8 Jahren In Grimms Märchen sind die Helden gut und Prinzessinnen wunderschön. „grimmsklang“ stellt diese Rollen und Klischees mit Humor, dem nötigen Grusel und einer Portion Schrägheit auf den Kopf. Dabei wird auch der Bedeutung von Rollenmustern nachgegangen und die Frage gestellt, ob im Leben wie im Märchen alles schwarz oder weiß sein muss. „Komplex und lustig. Kindgerechtes Experimentaltheater auf hohem Niveau.“ (Ruhr Nachrichten) 21. Juni, Theater Unten

Tanzclub: Einstückwasser

Ein multimediales Tanzprojekt von und mit 17 Jugendlichen und Erwachsenen Trinken, saufen, ersaufen, schwimmen, tauchen, verdursten und weinen – mit Breakdance, Hip Hop sowie zeitgenössischen Tanzelementen haben die Teilnehmer nach eigenen Ausdrucksformen rund um das Thema „Wasser“ gesucht und sowohl szenisch als auch mithilfe multimedialer Projektionen umgesetzt. Die Zuschauer werden mitgenommen auf eine tänzerische Reise zwischen Fiktion und Realität, zwischen den Momenten auf der Bühne und der Leinwand. 8., 9. & 20. Juni, Theater Unten

Regiewerkstatt 2015: Über Brüder und Schwestern

Eine Tanztheaterperformance mit Geschwisterpaaren unterschiedlichen Alters Die Regiewerkstatt des Jungen Schauspielhauses gibt jungen Menschen die Möglichkeit, mit professioneller Hilfe ihre erste Regiearbeit zu verwirklichen. In diesem Jahr überzeugte das Konzept von Malina Hoffmann: Geschwisterkinder sind süß, cool, peinlich, Vorbilder, unwichtig und gemein. Sie begegnen sich zu Hause am Küchentisch und auf dem Sofa. Doch jetzt stehen sie gemeinsam auf der Bühne und setzen sich mit ihrem Geschwistersein auseinander. Das Stück lässt wie eine

Kindheitserinnerung die Linien zwischen Alltag und Märchen und dem Jetzt und Gestern verschwimmen. Vielstimmig erzählt es, was geschwisterliche Verhältnisse ausmacht und wie diese sich mit der Zeit wandeln. 17. (Premiere), 18. & 25. Juni, Theater Unten

Unterwegs in Bochum

StraSSenlyrik zur BlauPause

Das Schauspielhaus auf der Festmeile der Ruhr-Universität Die Ruhr-Universität Bochum wird 50 Jahre alt und begeht dieses Jubiläum gemeinsam mit der Stadt und allen Bürgerinnen und Bürgern. Einer der Höhepunkte ist die „BlauPause“ am 6. Juni 2015: Wo tagtäglich die Menschen zur Vorlesung oder zum Arbeitsplatz pendeln, steht der Verkehr still, denn für die „BlauPause“ wird die Bochumer Universitätsstraße über fünf Kilometer gesperrt und zur Festmeile ernannt. Auch das Schauspielhaus Bochum ist von 11:00 bis 18:00 Uhr dabei – mit Straßenlyrik, Tee und Nüssen. Sie finden uns in Block 90 an den Tischen 7 und 8 auf Höhe der Hausnummern 72/74. 6. Juni, Universitätsstraße

Ein Tag im Park

Kunst, Musik und Theater in der Natur An einem Sonntagnachmittag verwandeln das Kunstmuseum Bochum, die Bochumer Symphoniker und das Schauspielhaus Bochum den Stadtpark Bochum rund um den großen See wieder gemeinsam in eine Bühne für Musik, Theater und Kunst – zum Zuschauen, Zuhören und Mitmachen. Der „Tag im Park“ beginnt um 15:00 Uhr, am Abend geben die Bochumer Symphoniker um 20:00 Uhr zum Abschluss ein Konzert im Kunstmuseum. Infos zum Tagesprogramm und den Spielorten im Stadtpark erhalten Sie vorab im Internet unter www.schauspielhausbochum.de 7. Juni, Stadtpark Bochum

Theater und Kunst für Jugendliche der Kulturmetropole Ruhr: Sommercamp und AbschlussSpektakel an der Jahrhunderthalle Bochum „pottfiction“ ist ein städteübergreifendes Jugendtheaterprojekt in der Kulturmetropole Ruhr, das erstmals im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 stattfand und seit 2013 gemeinsam mit Urbane Künste Ruhr weitergeführt wird. Das Kunst- und Theaterprojekt erzeugt einen einmaligen kreativen Freiraum, in dem Jugendliche gemeinsam mit Künstlern und Theatermachern Visionen für eine bessere Welt entwerfen und umsetzen. Dafür haben sich sechs freie und städtische Theater aus dem Ruhrgebiet zusammengeschlossen: das Junge Schauspielhaus Bochum, KJT Dortmund, Consol Theater Gelsenkirchen, Theater Hagen, Helios Theater Hamm und Theater Kohlenpott Herne. pottfiction bietet den Jugendlichen eine kontinuierliche Plattform, auf der sie erproben und entscheiden, in welcher Welt sie leben wollen: Die sechs pottfiction-Gruppen der teilnehmenden Theater entwickeln auch in diesem Jahr jeweils ein eigenes Projekt an ihrem Haus und kommen zu regelmäßigen Workshops zusammen. Das Finale bildet ein einwöchiges Abschluss-Camp in der ersten Woche der Sommerferien 2015 an der Jahrhunderthalle Bochum. Dort zeigen die pottfiction-Gruppen am 28. und 29. Juni ihre einzelnen Projekte der Öffentlichkeit und erarbeiten zudem ein großes gemeinsames Abschluss-Spektakel, das am 4. Juli zu erleben ist. Zu den öffentlichen Aufführungen und dem großen AbschlussSpektakel auf dem Gelände der Jahrhunderthalle Bochum sind alle Interessierten herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei! Camp-Eröffnung und Einzelpräsentationen: So., 28. Juni 2015 (13:00 Uhr, 14:30 Uhr, 17:30 Uhr & 21:30 Uhr) Mo., 29. Juni 2015 (12:30 Uhr, 16:00 Uhr & 19:00 Uhr)

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Das große Abschluss-Spektakel: Sa., 4. Juli 2015 (17:00 Uhr)

Weitere Infos unter: https://pottfiction.wordpress.com

Ein Kooperationsprojekt von Urbane Künste Ruhr

Gefördert vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen


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