Schauspielhaus Bochum Januar 2016

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Januar 2016 schauspielhauS Bochum

DIE ZEITEN ÄNDERN SICH, PAPA.

Premiere

Familiengeschäfte von Alan Ayckbourn Schluss mit dem Raubtierkapitalismus: Harte Arbeit, Vertrauen und Glaube an das gemeinsame Produkt – das sind die Grundpfeiler, auf die Jack, der eingeheiratete Schwiegersohn, zukünftig die Geschicke des Familienunternehmens Ayres & Grace stellen möchte. Der Beifall der Verwandten ist ihm sicher. Höchste Zeit, dass das mal einer gesagt hat; schließlich lassen die Bilanzen in letzter Zeit zu wünschen übrig. Da kommt so ein grundehrlicher, wenn auch leicht naiver Kerl wie Jack gerade recht. Und er muss dringend durchgreifen: Familienpatriarch Ken vertraut ihm an, dass die Firmenprodukte illegal unter anderen Markennamen verkauft werden. Irgendjemand verdient sich hier eine goldene Nase. Nur wer? Jack nimmt den Kampf gegen die Profiteure auf. Und macht eine höchst peinliche Entdeckung. Ist Ehrlichkeit mit Erfolg vereinbar? Taugt die Familie als Modell gemeinschaftlichen Handelns? In Deutschland, dem Land der Familienunternehmen, sind diese Fragen heute aktueller denn je. Alan Ayckbourn versammelt in dieser brillanten Gesellschaftssatire ein Ensemble herrlich britischer Komödienfiguren, die den armen Jack von einer Zwickmühle in die nächste treiben. Regie: Marius von Mayenburg / Bühne: Nina Wetzel / Kostüme: Miriam Marto / Musik: Matthias Grübel / Dramaturgie: Alexander Leiffheidt Mit: Damir Avdic, Friederike Becht, Therese Dörr, Bettina Engelhardt, Juliane Fisch, Torsten Flassig, Raiko Küster, Florian Lange, Veronika Nickl, Michael Schütz, Daniel Stock, Klaus Weiss, Minna Wündrich

Premiere am 30. Januar im Schauspielhaus Tipp: Matinee am 24. Januar im Tanas, Eintritt frei

Titel: aus „Familiengeschäfte“ von Alan Ayckbourn

Weiterhin im Repertoire

Blaubart – Hoffnung der Frauen

von Dea Loher Heinrich Blaubart ist Schuhverkäufer und mit der Liebe kaum vertraut. Er ist die perfekte Leerstelle, die ideale Projektionsfläche für die Sehnsüchte der Frauenwelt. Doch die ideale Liebe, die Liebe über die Maßen, findet sich nicht alle Tage. Und so muss Blaubart sich ein um das andere Mal auf radikalste Weise von der imperfekten Liebe trennen, wie es schon Perraults Blaubart von 1697 tat. „Ein gelungener Balance-Akt zwischen schwebend leichtem Surrealismus und Groteske.“ (Theater pur) 30. Januar, Theater Unten

BOCHUM

Ein Singspiel von Lutz Hübner mit Liedern von Herbert Grönemeyer Nach vielen Jahrzehnten schließt die Kneipe. Die Band baut ab, die Gäste gehen, nur Sandra, Ralf, Peter und Roger, die hier schon 1984 ihr Abitur begossen haben, wollen noch ein Glas trinken. Also spendiert Lotte, die Frau hinter der Theke, eine letzte Runde und stellt dreißig Schnäpse auf den Tresen. Für jedes Jahr einen. Der Alkohol löst die Zungen. Und wenn Worte nicht mehr reichen, wird gesungen: die schönsten und bekanntesten, aber auch fast vergessene Lieder von Herbert Grönemeyer. 7. Januar, Schauspielhaus

Das Fleischwerk

von Christoph Nußbaumeder Andrei ist ein „Störfaktor“: Der osteuropäische Wanderarbeiter hat in einem deutschen Schlachtbetrieb versucht, Anhänger für den Kampf um bessere Arbeitsbedingungen zu mobilisieren. Sein Lebensweg kreuzt sich mit dem des Viehfahrers Daniel Rabanta, der eines Nachts eine junge Frau auf der Landstraße anfährt – Susanna ist Andreis Frau, die, auf der Suche nach ihrem Mann, heimlich nach Deutschland gereist ist. Eine Tragödie über die zynischen Mechanismen eines Schlachtbetriebs, in dem der Wert von Menschen- und Tierleben nach ökonomischen Gesichtspunkten bemessen wird. „Ein stimmiger Theaterabend mit Aha-Effekt.“ (WAZ) 28. Januar, Kammerspiele

Das Mädchen aus der Streichholzfabrik

nach dem Film von Aki Kaurismäki Es wird nicht viel gesprochen: Nur wenige Worte genügen dem finnischen Filmregisseur Aki Kaurismäki, um die Geschichte von Iris, dem Mädchen aus der Streichholzfabrik, zu erzählen. David Bösch inszenierte dieses traurige und berührende Märchen mit Maja Beckmann in der Hauptrolle für die Kammerspiele. Wir zeigen diese Inszenierung zum vorletzten Mal in Bochum. „Ein Abend des absoluten Gefühls, der Trauer, Sehnsucht und Rebellion atmet.“ (K.West) 12. Januar, Kammerspiele

Delikatessen

nach einem Film von Anders Thomas Jensen Zwei Metzger wollen es sich und ihrem fiesen Metzgermeister beweisen: Sie eröffnen ihre eigene Fleischerei. Aber die Kunden bleiben aus – bis eines Abends versehentlich ein Elektriker im Kühlraum eingeschlossen und der Erfrorene am nächsten Morgen in Panik fachgerecht verarbeitet wird. „Tiefschwarze, grandios gespielte und abgründig inszenierte Komödie mit unterschwelliger Gesellschaftskritik“ (WDR 5) in der Regie von Hans Dreher und Oliver Paolo Thomas, den künstlerischen Leitern des Rottstr 5 Theaters. 15. Januar, Kammerspiele

Der Kirschgarten

von Anton Tschechow Der Kirschgarten steht in voller Blüte, als die Gutsherrin Ranjewskaja nach langer Abwesenheit zurückkehrt. Doch das Gut ist hoch verschuldet. Hat Lopachin, der Kaufmann, eine Lösung für die Finanzmisere? 1904 brachte Tschechow diese leise Komödie um eine nostalgische Gutsbesitzerin und eine Familie, die nicht loslassen will, auf die Bühne. Tamás Ascher, der zu den bekanntesten Theatermachern Ungarns zählt, zeichnet in seiner Inszenierung die sensible Balance einer Familie, die sich aufmachen muss in ein neues Leben. „Starkes Ensemble, starkes Bühnenbild.“ (WAZ) 2. & 23. Januar, Schauspielhaus

Der kleine Ritter Trenk

Kinder- und Familienstück von Kirsten Boie ab 5 Jahren, in der Bearbeitung von Rainer Hertwig Trenk Tausendschlag hat’s nicht leicht. Der fiese Ritter Wertolt, dem alles Land und alle Bauern gehören, fordert seiner Familie den letzten Bissen ab. Nun soll auch noch das arme Ferkelchen, Trenks bester Freund, geschlachtet werden. Zusammen mit Ferkelchen zieht der Bauernjunge in die Welt hinaus, um selbst Ritter zu werden. Denn ein Tausendschlag hat vor nichts Angst! Außer vielleicht vor dem wilden Drachen, der im Wald lauert. 10., 17. & 31. Januar, Schauspielhaus Schulvorstellungen siehe Rückseite, Restkarten

Der KONTRABASS

von Patrick Süskind Mit dem furiosen Monolog eines Kontrabassisten schrieb Patrick Süskind, der mit „Das Parfüm“ weltberühmt wurde, seinen einzigen Theatertext: Allein in seinem Musikzimmer sinniert und flucht ein namenloser Orchesterbeamter über sich, seine Arbeit, die Liebe – und vor allem über sein Leben mit dem größten aller Streichinstrumente. „Wie Roland Riebeling, dieser VollblutMime, bis in die Fingerspitzen jeden Moment präsent ist, [...] ist große Kunst.“ (WAZ) 29. Januar, Theater Unten

Der zerbrochne Krug

von Heinrich von Kleist Ein Krug ist zerbrochen. Frau Marthe, Besitzerin des Kruges, beschuldigt Ruprecht, das Gefäß zerbrochen zu haben. Der gibt jedoch zu Protokoll, dass er beobachtet habe, wie ein Fremder in das Haus eingebrochen sei und es dann wieder fluchtartig verlassen habe. Er wittert einen Betrug und beschuldigt seine Verlobte, ihn mit einem anderen zu hintergehen. Eve, die Tochter der Frau Marthe, schweigt zu den Vorwürfen. Dorfrichter Adam (Dietmar Bär), mit einer großen Platzwunde am Kopf, ist wenig bemüht, Licht ins Dunkel zu bringen. 3., 4., 6. & 21. Januar, Kammerspiele

12.-17. Januar 2016 Eine Themenwoche zum Dialog der Generationen im Wandel der Zeit „I hope I die before I get old”, sangen „The Who” 1965. Lieber jung sterben als alt werden? Der weltberühmte Frontmann der Band Pete Townshend ist mittlerweile selbst 70 und zeigt sich wenig geneigt, seinen Worten Taten folgen zu lassen. Seine trotzigen Liedzeilen von damals standen für den Aufbruch einer Generation, die sich von den Alten nichts mehr sagen lassen wollte. Wie steht es heute um den Dialog zwischen Alt und Jung? Sprechen die „Digital Natives“ des Informationszeitalters noch mit den „Babyboomern“ der 1950er? Wie spricht umgekehrt die gestresste Mittelgeneration der „Generation Golf“ mit ihren Kindern?

Im Rahmen einer Themenwoche vom 12. bis 17. Januar wollen wir der Frage nachgehen, wie sich Alt und Jung heute gegenseitig bereichern können, welche Kontinuitäten und Einschnitte es im Generationendiskurs gibt und welche Rolle Generationen in den Prozessen gesellschaftlichen und persönlichen Wandels spielen. Dabei sollen ausschnitthaft die großen paradigmatischen Generationswechsel der letzten hundert Jahre in den Blick kommen: von den historischen Perspektiven der „Verlorenen Generation“ des 1. Weltkriegs über die „68er“ bis hin zur „iGeneration“ der Gegenwart. Zu Gast sind unter anderem:

Vorstellungen aus dem Repertoire Im Westen nichts Neues 13. Januar, Leas Hochzeit 14. Januar, Don Karlos. Infant von Spanien 16. Januar Bei allen drei Vorstellungen gilt: Volle Hütte – alle Plätze 10,00 €

Gespräche, Lesungen, Vorträge mit dem britischen Historiker David A. Jackson und Stefan Berger 13. Januar, der niederländischen Autorin Judith Herzberg 14. Januar, dem Filmemacher Paul-Julien Robert im Gespräch mit dem Dramatiker Reto Finger 15. Januar, dem Elitenforscher Michael Hartmann 16. Januar, den Erziehungswissenschaftlern Till Kössler und Miriam Gebhardt 17. Januar Der Eintritt zu allen Vorträgen und Gesprächen ist frei.

Intergenerationelle Workshops Roboter Bauen / Tanz / Theater spielen 16. Januar Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, weitere Informationen auf der Rückseite.

Dokumentarfilme im endstation.kino Stories We Tell von Sarah Polley, 14. Januar Meine Keine Familie von Paul-Julien Robert, 15. Januar Karten: 5,00 € (nur im endstation.kino erhältlich) Alle Informationen zur Themenwoche „Talking ’bout Your Generation“ finden Sie ab Anfang Dezember in einem separaten Programmflyer und auf www.schauspielhausbochum.de Diskutieren Sie auch mit uns auf Twitter unter #gentalk Eine Themenwoche zum Dialog der Generationen im Wandel der Zeit: Schauspielhaus Bochum in Kooperation mit der Stiftung Bibliothek der Geschichte des Ruhrgebiets, dem Institut für Erziehungswissenschaft der RUB und dem endstation.kino. // Programmplanung: Olaf Kröck, Alexander Leiffheidt, Prof. Dr. Stefan Berger, Prof. Dr. Till Kössler, Nina Selig

Don Karlos. Infant von Spanien

von Friedrich Schiller Karlos trägt einen geheimen Kummer in seinem Herzen: Er liebt Elisabeth, die einst ihm zugesprochen war und nun die Frau seines Vaters, König Philipps II. von Spanien, ist. Erst dem Jugendfreund Marquis Posa öffnet er sich, dieser aber interessiert sich mehr für Politik als für die Liebe. Sein Ziel ist es, den Thronfolger Karlos für die Befreiung Flanderns einzusetzen. Auch zu Philipp selber bahnt er sich erfolgreich einen Weg, indem er den Menschen in ihm und nicht den autoritären Herrscher anspricht. Doch auch Philipp ist nur ein Rädchen im eigenen Machtsystem. „Getragen wird die Aufführung von einem starken Ensemble.“ (WAZ) 3. & 16. Januar, Schauspielhaus

DREI MÄNNER IM SCHNEE

von Erich Kästner Im Grandhotel Bruckbeuren entspinnt sich eine heitere Verwechslungskomödie: Man munkelt, Dr. Hagedorn sei ein Millionär inkognito, der den armen Mann nur spiele. Dabei ist er tatsächlich ein arbeitsloser Werbefachmann. Ganz anders verhält es sich mit Geheimrat Tobler – unter falschem Namen reisend, ist er der verkappte Millionär, der vorgibt, ein armer Mann zu sein. Sein Diener Johann wiederum muss den Millionär mimen. Zwischen Ski und Bal paré werden Freundschaften fürs Leben geschlossen. „Temporeich und mit vielen Showeffekten.“ (WAZ) 8. Januar, Schauspielhaus

Einer Flog über das Kuckucksnest

Renegade in Residence Tanztheater von Samir Akika/ Unusual Symptoms nach einem Theaterstück von Dale Wasserman nach dem Roman von Ken Kesey Renegade in Residence geht in die sechste Spielzeit. In Koproduktion mit der Tanzsparte des Theater Bremen unter der Leitung von Samir Akika erforschte das Street-Dance-Label „Einer flog über das Kuckucksnest“. Die Geschichte des simulierenden Draufgängers McMurphy, der sich einer drohenden Gefängnisstrafe durch

freiwillige Einlieferung in die Psychiatrie entzieht, erlangte 1975 durch Miloš Formans Verfilmung Weltruhm. „Wer den Film gesehen hat, erkennt alle wichtigen Szenen wieder und staunt, dass sie auf der Bühne viel lebendiger wirken. Tänzerisch ist der Abend ein Fest.“ (Die deutsche Bühne) 8., 16., 24. & 30. Januar, Kammerspiele

digt seine Festanstellung und erprobt sich in der Selbstständigkeit. Doch das ihn umgebende Höher-SchnellerWeiter erscheint ihm immer absurder. Stück für Stück steigt Hans aus der Welt aus. „Der Abend stellt theatral humorvoll das Glücksversprechen unserer ausufernden Konsumorientierung in Frage.“ (WDR 5) 20. Januar, Kammerspiele

mehr, aber wir verstehen bis heute, dass die beiden Liebenden sich frei entscheiden möchten. Wir würden sagen: sie wollen sich selbst verwirklichen. Damals sagte man: sie folgten ihrem Herzen. Und mit dieser Entscheidung haben sie ein ganzes System in Frage gestellt. 17. Januar & 5. Februar (VVK läuft!), Kammerspiele

GESPENSTER DES KAPITALS

Hiob

Leas Hochzeit

nach Honoré de Balzac Mercadet ist ein Macher, ein Spekulant, ein Finanzjongleur. Ihn interessiert nur das ganz große Geschäft – auch wenn er selbst längst kein Kapital mehr besitzt. Honoré de Balzac hat bereits 1840 den Irrsinn der finanzökonomischen Luftgeschäfte beschrieben, wie sie uns heute wieder beschäftigen. Regisseur Hermann Schmidt-Rahmer bearbeitete das Stück für die Kammerspiele neu und konfrontiert es mit der Gegenwart heutiger FinanzmarktAkrobatik. „Eine enorm unterhaltsame, bilderstarke und hirnaktive Aufführung.“ (nachtkritik.de) 9. Januar, Kammerspiele

Gift. Eine Ehegeschichte

von Lot Vekemans Ein Mann und eine Frau treffen sich auf dem Friedhof, auf dem sie vor zehn Jahren ihr Kind beerdigt haben. Sie haben sich seitdem nicht gesehen, doch sie sind zutiefst verbunden durch den Schmerz, der sie nicht loslässt. Alte Bilder und ewige Vorwürfe werden wach und immer die gleichen Fragen: Warum, und wird es je ein Ende nehmen? Darf die Trauer überhaupt aufhören? „Bettina Engelhardt und Dietmar Bär brillieren, treiben sich gegenseitig zu emotionalen Grenzgängen und zeichnen zwei Menschen, denen man 75 Minuten an den Lippen hängt.“ (WDR 5) 7. & 22. Januar, Kammerspiele

Hans im Glück

von Reto Finger Der Unterschied zwischen Haben und Sein, die Kunst des Loslassens und die daraus resultierende innere Freiheit sind zentrale Themen des bekannten Märchens „Hans im Glück“. Reto Finger hat eine moderne Adaption dieses Stoffes geschrieben: Hans kün-

nach dem Roman von Joseph Roth Mendel Singer hat mit seiner Frau Deborah zwei Söhne und eine Tochter. Ein viertes Kind wird geboren, der kranke Sohn Menuchim. Er hat epileptische Anfälle und kann außer „Mama“ kein Wort sprechen. Die Eltern empfinden die Krankheit als Strafe Gottes. Auch die anderen drei Kinder geben Anlass zur Sorge. Die Familie entscheidet sich, ohne ihren Jüngsten nach Amerika zu gehen. Doch in der Fremde merkt Mendel, wie Menuchim und die Heimat ihm fehlen. Als er das Unglück nicht mehr erträgt, geschieht ein Wunder. „Lisa Nielebock gelang ein Theaterabend, von dem man noch lange reden wird.“ (WAZ) 10., 23., 31. Januar & 15. Februar (VVK läuft!), Kammerspiele

Im Westen nichts Neues

nach dem Roman von Erich Maria Remarque Wie überlebt man einen Krieg, der seine Opfer willkürlich fordert? Und was, wenn in dem Horror, den man sieht und erlebt, das Sterben irgendwann leichter ist als das Leben? Remarques schonungslose Schilderungen von Weltkrieg und Materialschlacht aus Sicht des einfachen Soldaten sind bis heute einzigartig. „Den Schauspielstudenten von der Folkwang-Hochschule gelingt der Wechsel zwischen Abgründigkeit und den lichten Momenten bravourös.“ (Ruhr Nachrichten) 13. Januar, Kammerspiele

KABALE UND LIEBE

von Friedrich Schiller „Ein Schiller, der süchtig machen kann.“ (WAZ) – Ferdinand und Luise, der junge Adlige und das bürgerliche Mädchen, entdecken durch die Liebe ihren eigenen freien Willen. Heute wäre ihre Beziehung kein Skandal

von Judith Herzberg Es ist Leas dritte Hochzeit. Gefeiert wird im Hause ihrer Eltern Ada und Simon. Sie sind Überlebende der deutschen Judenverfolgung in den Niederlanden. Auf der Feier kreuzen sich alte und neue Beziehungen, familiäre und freundschaftliche Zusammenhänge, Erinnerung und Gegenwart. Mit hintergründigem Humor und leichter Hand entfaltet Judith Herzberg ein feines Gewebe flüchtiger Begegnungen und Gesprächsfetzen. „Diese große, kleine Szenenfolge [...] wird von Eric de Vroedt mit einem phänomenal harmonischen Ensemble federleicht inszeniert.“ (Theater heute) 14. Januar, Kammerspiele

Monty Python’s Spamalot

Ein Musical basierend auf dem Film „Die Ritter der Kokosnuss“ Die Artussage als Musical, skurril und schwarz interpretiert von Monty Python: Patsy, der Kokosnüsse aneinanderschlagend König Artus’ Pferd und Diener mimt, durchreitet mit seinem Herrn das England des Jahres 923. König Artus tritt an, das geteilte Land zu einen. Nun heißt es „Always look on the bright side of life“, denn bei ihrer Mission treffen sie auf französische Raufbolde, den verzweifelten Prinz Herbert sowie auf das Kaninchen des Todes. „Die Bochumer Aufführung bietet alles, was ein Monty-Python-Fan sich nur wünschen kann.“ (WDR 4) 13. & 24. Januar, Schauspielhaus Weitere Termine siehe Rückseite. VVK läuft!

raus aus dem swimmingpool, rein in mein Haifischbecken

von Laura Naumann Moana macht Karriere in einer Unternehmensberatung, ihr Freund Boris kommt mit seinem Job als Flugbeglei-

ter ganz gut zurecht – und die beiden miteinander auch. Eigentlich auch mit Christiane, Moanas Mutter, die langsam am Sinn ihres Nachrichtensprecherdaseins zu zweifeln beginnt. Eines Tages bricht sich Moana beide Arme und Christiane stellt mitten in den 20-Uhr-Nachrichten die Sinnfrage. Ab jetzt ist alles anders. „Laura Naumann ist eines der ganz großen Talente der zeitgenössischen Dramatik.“ (nachtkritik.de) 22. Januar, Theater Unten

Rose Bernd

von Gerhart Hauptmann Der Prozess einer Kindsmörderin hat Gerhart Hauptmann nicht mehr losgelassen: Wieso bringt eine Mutter ihr Kind um? Sein Schauspiel „Rose Bernd“ versucht eine Antwort darauf zu geben und führt uns in eine Welt, in der jeder auf der Suche nach dem eigenen Glück seine Haut retten muss – koste es, was es wolle. Im Kampf ums eigene Überleben entsteht eine Verrohung des Menschen, die Hauptmann in ihrer Tragik freilegt: eine Tragik, die letztlich keine Schuldigen kennt, nur ein Leben, das nicht zu leben ist. „Roger Vontobel inszeniert eine große, ernste Tragödie. Das Ensemble nutzt das zu einem fantastischen Schauspielerabend.“ (WDR 5) 9. & 22. Januar, Schauspielhaus

junges schauspielhaus

Co-Starring

von Theo Fransz Co wacht auf und alles ist anders. Sein Körper scheint ihm nicht mehr zu gehören, nachdem die Pubertät wie ein Sturm über ihn hereinbricht und er sich brutal von seiner Kindheit verabschieden muss. Und dann trifft er auch noch die Liebe seines Lebens, die ihm alle seine Sinne raubt. „Co-Starring“ des niederländischen Dramatikers Theo Fransz bietet einen gleichermaßen schonungslosen wie humorvollen Blick auf die Welt der Pubertät. Erzählt als ein modernes Roadmovie spricht es sehr dirket und mit bewusster Überhöhung Themen wie Selbstbefriedigung und Suizid an, ohne dabei den pädagogischen Zeigefinger zu heben. 15., 19., 20., 23. & 28. Januar, Theater Unten

Däumelinchen

Musikalisches Erzähltheater nach Hans Christian Andersen für Kinder ab 5 Jahren Däumelinchen ist ein sehr kleines Mädchen mit einem sehr großen Herzen, das in eine ihr unbekannte Welt entführt wird. Doch ob gefangen im Wasser bei den Kröten oder unter der Erde bei Maus und Maulwurf – Däumelinchen begegnet allen Wesen mit Respekt und Achtung. Das bekannte Märchen von Hans Christian Andersen ist eine bezaubernde Parabel darüber, dass Gutes letzten Endes immer auch Gutes bewirkt. „Die Schauspieler erzählen das Märchen ruhig, witzig und voller Gefühl.“ (WDR KiRaKa) 3., 10. & 17. Januar, Theater Unten

freD und Anabel

Eine Liebesgeschichte für Kinder ab 3 Jahren nach dem Bilderbuch von Lena Hesse Fred und Anabel sind ein ungleiches Paar: ein Kater und eine Graugans. Den schönsten Sommer ihres Lebens haben sie miteinander verbracht. Als der Herbst kommt, muss Anabel in den Süden aufbrechen. Doch irgendwann endet auch der schlimmste Winter. Martina van Boxen inszenierte die Geschichte über Freundschaft, Sehnsucht und das Vergehen der Zeit als Erzähltheater mit Puppen und Musik für die kleinsten Zuschauer. 2. Januar, Theater Unten

Club 1: Worte, Worte, nichts als Worte?

mit 14 jungen Menschen im Alter von 13 bis 24 Jahren Der Schein trügt. Manipulation. Halbe Wahrheiten. Lügen. Nachrichten. Presse. Medien. Masken. Persönliche Basis. Prägung. Schutz. Wir sitzen im Kreis. Eine Anzahl von Wörtern. Freie Assoziationen. Themen. Gedanken. Eine Entscheidung. Ein Thema. Und dann: Was ist Schein? Wer hat die Macht diesen Schein zu erzeugen? Wer bin ich? Was macht mich aus? Wie möchte ich gesehen werden? Vierzehn junge Menschen erspielen sich den Themenkomplex mit eigenen und fremden Texten, Diskussionen, Improvisationen und Bewegung. 7. (Premiere), 14., 18., 21. & 27. Januar, Theater Unten

Proberaum Leben

von Verena Meyer Sandra Anklam realisierte das Preisträgerstück des Stückewettbewerbs „Reif für die Bühne“ von Autorin Verena Meyer im Theater Unten: Jung trifft Alt, 11 „Kids“ treffen auf 10 „Best-Ager“ und verhandeln miteinander Themen wie Vergessen, Schuld, Sexualität, Liebe und Sterben. Themen des Alters? Themen des Lebens! Menschen zwischen 14 und 78 Jahren erspielen sich in diesem intergenerationellen Theaterclub die preisgekrönte Textvorlage „Proberaum Leben“, die geschickt zwischen Shakespeare und Alltagssprache changiert. 11. & 12. Januar (Zum letzten Mal!), Theater Unten

spezial

Wer zaubern will, muss freundlich sein

Ein bunter Strauß aus Stand-up Comedy, Zauberei und Wahnsinn! Aus den Tiefen des Balkans kommt er zu Ihnen und entführt Sie in eine Welt, in der Liebe, Geld und Alkohol in Strömen fließen. Lehnen Sie sich zurück und geben Sie sich dem Sieben-Gänge-Menü der Zauberkunst hin. Sagen Sie die magischen Worte und vergessen Sie den Chef, die Ehefrau und Ihren Rasenmäher! Ein Zauberer braucht keine Pralinen, sondern Charme. Damir Avdic hat beides. 8. Januar, Theater Unten

zu gast

Kindertheater des Monats: „SSSt“!

Songs & Lyrics by

Fantastisches Abenteuer mit weißem Kaninchen ab 2 Jahren Eine Hosentasche ist unergründlich. Manchmal kommt es vor, dass man darin ein weißes Kaninchen findet, und dann hat man alle Hände voll zu tun. Kein gewöhnliches Kaninchen, sondern eins, das normalerweise unter dem Hut eines Zauberers wohnt. Es erscheint und verschwindet, wie es ihm gerade passt. Scheinbar aus dem Nichts erschaffen zwei Komödianten mit viel Humor und Musik eine ganz eigene Welt voller Fantasie und Poesie. 31. Januar, Theater Unten

Konzert, Lesung und Talk Zu Gast: Maik Brüggemeyer und Eric Pfeil Das Konzert- und Talkformat „Songs & Lyrics by …“ präsentieren wir in Kooperation mit dem AKAFÖ-Kulturbüro boskop. Zu Gast bei Max Kühlem zum Talk auf der Couch und Set auf der kleinen Bühne der Eve Bar sind diesmal RollingStone-Redakteur Maik Brüggemeyer, der aus seinem Bob-Dylan-Roman „Catfish“ liest, und Songwriter und FAZ-Musikkritiker Eric Pfeil. 15. Januar, Eve Bar

Tipp: Auch die weiteren Termine des Kindertheaters des Monats sind bereits im Verkauf:

Ulrich Tukur & Die Rhythmus Boys

Rrr.käppchen

Tanz- und Theaterstück frei nach Jewgeni Schwarz ab 6 Jahren 14.2.2016, 16:00 Uhr, Kammerspiele

Die Reise zum Mittelpunkt der Welt

Schauspiel und Objekttheater ab 8 Jahren 24.4.2016, 16:00 Uhr, Theater Unten

Aus dem Lehm gegriffen

Ein Kunst-Abenteuer ab 4 Jahren 29.5.2016, 16:00 Uhr, Theater Unten

Let's misbehave – das große Jubiläumskonzert Wer wollte das nicht schon immer, sich heillos daneben benehmen? Schauspieler und Sänger Ulrich Tukur und die Rhythmus Boys räumen auf, die Geschichte der populären Musik wird neu geschrieben. Alles ist erlaubt. Unsterbliche Melodien werden Sie ganz anders hören oder gar nicht erst wiedererkennen. Jazz und Swing werden in verblüffenden Arrangements neu interpretiert. Turn on the heat, boys! Let’s misbehave! 20. Januar, Schauspielhaus

Der Vorverkauf läuft! Karten: 0234 / 33 33 55 55 www.schauspielhausbochum.de

Torsten Sträter

Selbstbeherrschung umständehalber abzugeben Torsten Sträter erzählt in seinen Geschichten sicherheitshalber nur von Dingen, von denen er etwas versteht: von der Einsamkeit, die einen umweht, wenn man sich in der gesamten Republik über die eigene Familie lustig macht, von toten Hunden, trivialer Literatur, der Kindheit im Ruhrgebiet, Diäten, sozialen Befindlichkeiten,Fleischwurst-Beschaffungsmaßnahmen, dem ganzen Kladderadatsch. Dabei lautet die oberste Direktive des Endvierzigers: zusammen Spaß haben. 28. Januar, Schauspielhaus

American Drama Group: Frankenstein

nach Mary Shelley Regisseur Paul Stebbings ließ sich von Mary Shelleys Romanvorlage und Boris Karloffs filmischer Version des Monsters aus dem Jahre 1931 inspirieren und präsentiert nun seine Version des „Frankenstein“ in den Kammerspielen. In einer Mischung aus gothischer Komödie und nervenaufreibendem Horrorthriller zugleich erzählt die American Drama Group in englischer Sprache temporeich von der Einsamkeit und den Leiden des Monsters. 29. Januar, Kammerspiele, in englischer Sprache


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