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WEISSES RAUSCHEN
AB 8. DEZEMBER WEISSES RAUSCHEN
KOMÖDIE, DRAMA, HORROR |USA| 2022
Angst vor dem Tod, Pillen, popkultureller Overkill, aufkommender Faschismus: Was sich wie die Gegenwart anhört ist der Inhalt von Don DeLillos legendärem 80er JahreRoman „White Noise“, den Noah Baumbach nun kongenial verfilmt hat.
Ein neues Studienjahr beginnt am liberalen College-on-the-Hill, Jack Gladney (Adam Driver), Professor für Hitler-Studien, bereitet sich auf den Unterricht vor, während seine Frau Babette (Greta Gerwig) zu Hause eine Pille namens Dylar einwirft. Gladneys neuer Kollege Murray Chalmers (Don Cheadle) ist von einer besonderen Gestalt der amerikanischen Popkultur fasziniert: Elvis. Ebenso aber von Autounfällen im Hollywoodkino, die er als kathartischen Moment interpretiert, um die Todesangst der Gegenwart zu bewältigen. Denn man schreibt das Jahr 1984, die ReaganÄra steuert ihrem Höhepunkt entgegen, die Bedrohung eines Nuklearkrieges liegt in der Luft, aber schon der Zusammenstoß eines Zuges mit chemischem Material und eines Lastwagens mit Gas, sorgt durch eine folgenschwere Explosion und anschließender Giftgaswolke für allgegenwärtige Panik... Ein erhebliches Maß Wahnwitz zieht sich durch „White Noise“, die überaus ambitionierte Adaption des als unverfilmbar geltenden Romans von Don DeLillo. Wie präzise er unwissentlich die Gegenwart nicht nur aber besonders der USA beschrieben hat, wird ein Grund gewesen sein, dass sich Noah Baumbach nun an eine Adaption gewagt hat. Denn so wie David O. Russells brillanter „Amsterdam“ zwar in den 30er Jahren spielt, aber das Amerika der Gegenwart spiegelt, spielt „White Noise“ zwar 1984, erzählt aber mindestens so viel über das zeitgenössische Amerika wie über die 80er Jahre. Dass die Panik vor der Giftgaswolke an die gerade mehr oder weniger überstandene Corona-Pandemie erinnert und die Flucht in Pillen an die Opium-Krise, die Amerika noch plagt, liegt auf der Hand und lässt „White Noise“ erst recht zu einer Metapher über die Gegenwart werden. Dass Baumbachs Film dabei nicht immer mehr ist als seine Teile ist, kann man verschmerzen. Viel zu unterhaltsam ist das Geschehen, viel zu überdreht in seinem satirischen Exzess, so voller Details und Anspielungen, dass „White Noise“ vielleicht nicht immer Sinn ergibt, aber in jedem Moment gleichermaßen irritiert wie fasziniert.
PROGRAMMKINO.DE / MICHAEL MEYNS
REGIE Noah Baumbach DARSTELLER Adam Driver, Greta Gerwig LAUFZEIT 136 Minuten
PETER JACKSONS EPOS EINMALIG WIEDER AUF DER RIESENBILDWAND!


„Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.“ Das große Wiedersehen mit den Hobbits, Orks und Elben auf unserer übergroßen, gekrümmten Cinerama-Bildwand! Feiert mit uns die Wiederaufführung von Peter Jacksons Epos der Nullerjahre! Es gilt genügend Sitzfleisch mitzubringen, der Marathon endet circa 12 Stunden nach Start. Wir bieten in den Pausen warme Snacks und Erfrischungen.
