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AB 22. DEZEMBER ENNIO MORRICONE –DER MAESTRO

DOKUMENTATION | ITALIEN, BELGIEN U.A. | 2019

Preisgekrönter Dokumentarfilm, der kurz vor Morricones Tod im Jahr 2019 entstand. Eine gelungene Symphonie aus Konzertaufnahmen, Filmausschnitten und Stimmen prominenter Wegbegleiter.

Mit seinem sehr bewegenden Dokumentarfilm setzt der italienische Regisseur Giuseppe Tornatore einem der größten Filmkomponisten aller Zeiten ein Denkmal: Ennio Morricone. In einem langen Interview erzählt der “Maestro” sehr ausführlich von den Anfängen seiner Musikerlaufbahn bis hin zu seiner letzten Arbeit, immer kommentiert von entsprechendem Archivmaterial sowie unzähligen Filmausschnitten. Natürlich kommt dabei auch die Musik von Morricone nicht zu kurz und sorgt mehr als nur einmal für Gänsehautmomente. Viele bekannte italienische Filmregisseure, Filmkomponisten und weitere Wegbegleiter Morricones teilen vor der Kamera ihre persönlichen Erinnerungen an Morricone. Tornatores Film gerät gleichzeitig zu einem Streifzug durch die italienische Filmgeschichte und sorgt auch hier für einige Gänsehautmomente. Die Entscheidung für das CinemaScope-Format verleiht dem Dokumentarfilm echte Kinoqualität, was insbesondere dann zur Wirkung kommt, wenn Tornatore seinen Lieblingskomponisten beim Dirigieren im Konzertsaal perfekt kadriert. Der Film empfiehlt sich nicht nur für Fans des Komponisten, sondern spricht ein sehr breites Publikum an. Denn es dürfte kaum jemanden geben, der nicht schon einen Film mit der Musik des Maestros gesehen hat. Von der schieren Länge des Films – 156 Minuten – sollte man sich dabei nicht abschrecken lassen. Denn die vergehen wie im Flug!

REGIE Giuseppe Tornatore DARSTELLER Ennio Morricone LAUFZEIT 163 Minuten FSK 12

AB 22. DEZEMBER EO

DRAMA | POLEN, ITALIEN | 2022

Aus den Augen eines Esels erzähltes Drama über den ungewöhnlichen Weg des Tieres durch Europa.

Aus den Augen des Esels Eo betrachtet, ist die Welt ein mysteriöser Ort. Der graue Esel mit den melancholischen Augen begegnet auf seinem Weg guten und bösen Menschen, er erlebt Freud und Leid, und das Schicksal verwandelt abwechselnd sein Glück in Unglück und seine Verzweiflung in unerwartetes Glück. Niemals aber verliert Eo seine Unschuld. 33 Jahre nach seiner letzten Einladung nach Cannes kehrt Jerzy Skolimowski - 1982 mit dem Drehbuchpreis ausgezeichnet für "Schwarzarbeit" und 1978 geehrt mit dem Großen Preis der Jury für "Der Todesschrei" - zurück in den Wettbewerb, nachdem der 84-Jährige seine letzte Arbeit, "11 minuti", in Venedig gezeigt hatte. Der Film des polnischen Filmemachers trägt unverkennbare Parallelen zu Bressons Klassiker "Zum Beispiel Balthasar", streng aus der Sicht des Esels erzählt, eine Vision unseres Europa der Gegenwart. Eo ist der 18. Spielfilm des polnischen Filmemachers Jerzy Skolimowski, für den er gemeinsam mit Ewa Piaskowska auch das Drehbuch verfasste. Beide hatten schon an seinen vorangegangenen Werken “Essential Killing” (2010) und “Vier Nächte mit Anna” (2008) zusammengearbeitet. Es handelt sich bei Skolimowskis Film um eine Neuinterpretation von Robert Bressons Werk “Zum Beispiel Balthasar” aus dem Jahr 1966. Es sei laut dem polnischen Regisseur der einzige Film, der „ihn wirklick bewegt“ habe. Für den Namen des Titelhelden soll die Figur des pessimistischen „I-Aah“ bzw. „Eeyore“ aus A. A. Milnes Kinderbuch “Pu der Bär” Pate gestanden haben. Für die Hauptrollen wurden u. a. Sandra Drzymalska als Kasandra, Mateusz Kościukiewicz, Lorenzo Zurzolo und Isabelle Huppert als Gräfin verpflichtet. Für die Produktion zeichnen Skolimowski und Koautorin Piaskowska gemeinsam mit Eileen Tasca jeweils für die polnische Skopia Film und die italienische Gesellschaft Alien Films verantwortlich. Als Executive Producer konnte Jeremy Thomas gewonnen werden, der u. a. 1978 Skolimowskis Horrorfilm “Der Todesschrei” sowie “Essential Killing” produziert hat

REGIE Jerzy Skolimowski DARSTELLER Sandra Drzymalska, Mateusz Kosciukiewicz, Tomasz Organek LAUFZEIT 88 Minuten

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