Bläserpost 3/2021

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Ausgabe 03/2021

Sachsens Bläserpost

Die Zeitschrift des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V.

Nach 10 Jahren: Das Comeback des Fördervereins BiS | Seite 7 Personeller Wechsel im Musikverein Lichtenstein e.V. | Seite 9 Bundesmusikverband empfiehlt 2G plus | Seite 15



Editorial Liebe Leserinnen und Leser, die Advents- und Weihnachtszeit hat gerade in Mitteldeutschland auch einen besonderen Reiz durch die froh stimmende Wiederkehr des immer Gleichen: beeindruckende Bergparaden, stimmungsvolle Weihnachts- und Wintermärkte, besinnliche Advents- und Weihnachtskonzerte der Ensembles und Musikvereine. Und so fällt es schwer zu akzeptieren, dass auch durch eine – diesmal aber nicht froh stimmende Wiederkehr des immer Gleichen all diesen liebgewonnenen Traditionen erneut ein Strich durch die Rechnung gemacht wird. Die mitteldeutschen Musikvereine sind auch in dieser Situation wieder unglaublich kreativ, die dahinterstehende Hoffnung gebende positive Grundeinstellung ist beeindruckend. Und trotzdem mischen sich Unmut, Verzweiflung, auch Wut in die dargebotene Harmonie. In der Musik sind Dissonanzen geeignet, interessante Spannungen aufzubauen, um so künstlerische Produkte zu erzeugen. In der Gesellschaft sorgen niveauvoll ausgetragene Diskussionen für Fortschritt. All dies ist in Gefahr, wenn wir verlernen, miteinander umzugehen. Der Verein als soziale Größe hat immer noch das Potential, die Generationen und auch die Meinungen zusammenzuführen: im Interesse gemeinsam gestalteter Musik. Die Berichte dieser Ausgabe sind ein beredtes Zeugnis dafür. Nutzen wir gemeinsam diese schöpferische Kraft.

Ihr Redaktionskollegium SBP

Liebe Freundinnen und Freunde der Amateurbläsermusik, liebe Musikerinnen und Musiker, Wie heißt es doch so schön in dieser Jahreszeit – „Alle Jahre wieder …“. Es ist schon eine besondere Zeit, die Adventszeit. An die Liebsten denken, viele kleine und große Heimlichkeiten, wichteln, gemeinsames Backen und Musizieren. All das bestimmt die Zeit vor dem Jahresende. Eigentlich. Auch dieses Jahr sollte es so sein, aber für dieses Jahr passt eher der Satz „The same procedure as last year. / Das gleiche Prozedere wie letztes Jahr.“. Das Corona-Virus gestaltet immer noch unser Leben tiefgreifend und all unsere Hoffnungen aus dem letzten Jahr sind meist wieder nur zu Wünschen fürs neue Jahr geworden. Regelungen von 3G, 2G, 2G+ belasten unser Zusammenleben in unserer Gesellschaft, sagen so manche, aber es sind nicht diese Regelungen. Es sind wir, wir Menschen! Wir haben es verlernt uns zuzuhören, andere Meinungen zuzulassen und gesellschaftliche Notwendigkeiten respektvoll und nicht sofort ablehnend aufzunehmen, aber sie auch zu hinterfragen. Wissen Sie/wisst Ihr, wo ich dies gelernt habe. All das lernt man, wenn man sich dem Musizieren hergibt. Nicht jeder/m gefällt jede Musik, in einem Orchester kann nicht jede/r die 1. Stimme spielen, aber eine wunderbare Musik entsteht erst, wenn alle daran arbeiten und nicht nur die eben aufgezählte 1. Stimme zählt oder am Dirigenten/an der Dirigentin alles festgemacht wird. Solche Geschichten braucht unsere Gesellschaft, und diese geschehen jede Woche, aktuell teils sehr eingeschränkt, in unseren Musikvereinen. Diese Wunder wollen wir AmateurblasmusikerInnen Ihnen gerne zu Ohren bringen; aber es geht nur mit Allen. So habe ich einen Wunsch: „Denken Sie alle groß – geben wir uns alle die Hand – und meistern wir gemeinsam respektvoll die Herausforderungen“. Wir, der Sächsische Blasmusikverband mit seinen Mitgliedern im gesamten Freistaat Sachsen, stehen bereit und alle danken es Ihnen. Ich wünsche Ihnen eine besinnliche Weihnachtszeit, besuchen Sie unsere Weihnachtskonzerte, in welcher Form auch immer, spenden Sie viel Applaus für die Künstlerinnen und Künstler und für die Organisationsleistung, und geben wir auf uns alle acht. So hören wir uns wieder besser gemeinsam zu.

Gaston Saborowski Vizepräsident

Inhalt

AUS DEM VERBAND

AUS DEN VEREINEN

04 Nach einer Menge Takte Pause… 04 D-Leistungsnachweise des SBMV nach digitaler Neuauflage erfolgreich durchgeführt 05 Wer nicht wagt, der nicht gewinnt 05 Prävention zum Thema Kinderschutz und gegen sexualisierte Gewalt im Musikverein 06 Update zum „Tag der Sachsen“ 2022 in Frankenberg/Sa. 07 Nach 10 Jahren: Das Comeback des Fördervereins BiS 07 C-Prüfung des SBMV 2020/2021 08 Ehrungen von MusikerInnen aus unseren Mitgliedsvereinen 08 Beantragung von Ehrungen für aktive MusikerInnen

09 Zwischenbericht zur Spendenaktion Musikinstrumente für Kinder in Uganda – eine Aktion von Meisterinstrumente Kroning und dem Feuerwehrmusikzug Neukirchen Adorf e.V. 09 Wechsel auf unserer Brücke 10 Bergmannsblasorchester bekommt ERZgeBÜRGER 2020/21 10 Jugendbrass Leipzig e.V. STELLENAUSSCHREIBUNG 11 Musikkorps Olbernhau wirbt in Prag für Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 11 60 Jahre Jubiläum

KALENDER 12

Vorläufig feststehende Termine von Mitgliedsvereinen für 2022

(BLÄSER-)MUSIK NATIONAL UND INTERNATIONAL

JUGEND- UND VEREINSARBEIT

13 Der Sächsische Musikrat informiert – Ein Instrument, das auch international keinen Qualitätsvergleich zu scheuen braucht... 13 Gedenken an Mauerfall – Musik überwindet jede Mauer: „3. Oktober – Deutschland singt und klingt“ will Meinungsfreiheit ins Zentrum deutschlandweiter Musikaktion stellen 14 Nachruf – Bundesmusikverband trauert um Ehrenmitglied Prof. Dr. Hans-Walter Berg 15 Bundesmusikverband empfiehlt 2G plus als bestmöglichen Schutz für Amateurmusikensembles

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Der Rechtsanwalt berät Effizientes Proben durch Auflockerung und Konzentrationsübungen – Teil 2 Grenzenlose Zusammenarbeit – Internationaler Fachkräfteaustausch der Deutschen Bläserjugend (DBJ) und der luxemburgischen École de Musique de l'Union Grand-Duc Adolphe (UGDA)

BLASMUSIKGESCHICHTE 18

Zum Schluss – Was bleibt von diesem Jahr 2021?


AUS DEM VERBAND

Nach einer Menge Takte Pause…

Gruppenfoto der JBPS nach Abschlusskonzert im Kloster Buch

Quelle: SBMV

Eine Woche gefüllt mit anspruchsvollen Proben und geselligem Beisammensein von MusikerInnen aus ganz Sachsen gipfelte am Samstag, den 28.08.21, in einem erfolgreichen Konzert der Jungen Bläserphilharmonie im Kloster Buch. Nach zwei Jahren Pause habe ich mich riesig gefreut, als es hieß, dass das Projektorchester im Sommer 2021 eine Probenphase durchführen kann. Sofort habe ich mich zu meiner zweiten Projektphase angemeldet und mich in Vorfreude auf die Stücke vorbereitet. In Chemnitz angekommen, fühlte ich mich inmitten der alt bekannten Gesichter sofort willkommen und war gespannt, die „Erstis“ kennenzulernen.

Leider war ich im Schlagwerkregister die Einzige, die sich für diese Phase im Rahmen der unter 27-Jährigen angemeldet hat. Allerdings war nicht nur mein Register vom Problem fehlender MusikerInnen betroffen, weshalb auch solche, die streng genommen nicht mehr ins Raster fallen, teilnehmen konnten, was ich persönlich sowohl musikalisch als auch menschlich als Bereicherung empfand. Besonders die Registerproben zu Beginn der Woche waren für mich sehr lehrreich, da unsere Schlagwerk-Aushilfe Marcin mir erst einmal zeigte, wann ich welchen Triangel in welchem Stück benutze und in welcher Art und Weise und mit welchem Schlägel ich ihn am besten anschlage. Wer hätte gedacht, dass ein Triangel so vielfältig sein kann?... Natürlich kam auch die abendliche Freizeitgestaltung nicht zu kurz. Durch das Ausbleiben der Proben nach dem Abendessen bot sich die Möglichkeit, die anderen MusikerInnen besser kennenzulernen und den amüsanten Geschichten aus vergangenen Reisen und Probenphasen zu lauschen. Insgesamt blicke ich auf diese Woche mit Dankbarkeit und ein bisschen Nostalgie zurück und freue mich schon sehr auf die kommenden Probenphasen. Jedes Mal bin ich fasziniert, wie aus so vielen Individuen ein so stimmiges Ganzes entstehen und mir das Gefühl von Einigkeit und Harmonie vermitteln kann. Das habe ich so bisher nur im Blasorchester erlebt. ۞ Céline Coumont

Wie schreibt man einen Sextakkord? Und warum hat A-Dur drei Kreuze?

D-Leistungsnachweise des SBMV nach digitaler Neuauflage erfolgreich durchgeführt Es hat durchaus die ein oder andere Diskussion darüber gegeben, ob die Teilnehmenden der D-Kurse des Jahrgangs 2021 genügend auf die Prüfungen vorbereitet sind. Hauptpunkt war wie in vielen Gesprächen seit Beginn der weltweiten Corona-Pandemie die Tatsache, ob sich bewährte Konzepte, die auf dem Prinzip der direkten Begegnung beruhen, in digitale Formate übersetzen lassen. Oder welche Änderungen notwendig sind, um die gleichen, wenigstens annähernd vergleichbare Ergebnisse zu erzielen. Es ist gar nicht zuerst den Anstrengungen der Dozentinnen und Dozenten zu verdanken, dass der D-Lehrgang 2021 abgeschlossen werden konnte, sondern der Leistungsbereitschaft und der Musizierfreude der 45 Teilnehmenden, die sich am 06. November im mittelsächsischen Frankenberg trafen, um in den Bereichen Gehörbildung, Musiklehre und Instrumentalpraxis die fordernden Prüfungen abzuleisten. Bemerkenswert war in diesem Jahrgang auch die Anzahl an Erwachsenen, die sich den D-

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Prüfungen stellten und damit ihr Interesse an lebenslangem Lernen unter Beweis stellen konnten. Die hervorragende Vorbereitung der Prüfungen durch die SBMV-Geschäftsstelle garantierte den Jurorinnen und Juroren neben der Wiedersehensfreude eine entspannte Arbeitsatmosphäre. Das "neue" Team der SBMVGeschäftsstelle hat damit nach dem Ruhestand von Jugendbildungsreferentin Marion Frank seine Feuertaufe sowohl unter erschwerten Bedingungen als auch mit Bravour bestanden. In den theoretischen Prüfungen konnten sich 39 von 45 Teilnehmenden für die praktischen Prüfungen qualifizieren. Damit liegen die diesjährigen Prüfungen im vergleichbaren Level der Vorjahre. Bei den Vorspielen zur Praxisprüfung fiel an einigen Stellen durchaus die fehlende Spielpraxis sowie der im letzten und diesen Jahr leider oft nur aus der Distanz absolvierte Einzelunterricht auf. Dennoch war allen Teilnehmenden eine hohe Motivation und enorme Spielfreude anzumerken. Die hybride Durchführung des D-Kurses 2021 hat

Impression Tag der D-Prüfungen in Frankenberg/Sa. am 06.11.21 Quelle: SBMV

sich durchaus bewährt. Sie sollte kein Standard werden, denn die physische Begegnung ist in der Musik wie im Leben durch nichts zu ersetzen. Sie stellt aber eine sinnvolle Bereicherung zur Vermittlung bestimmter Inhalte dar und kann mitunter sogar besser motivieren als manche Wochenend-Sitzung zu o.g. Akkorden und Tonarten. Großer Dank gilt allen Prüferinnen und Prüfern für die motivierende Durchführung. ۞ Norman Grüneberg

Sachsens Bläserpost 03 | 2021


AUS DEM VERBAND

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt Seit einiger Zeit bin ich in unserem Verein in der Jugendarbeit tätig und jedes Jahr nehmen einige unserer Nachwuchsmitglieder an den Leistungskursen des SBMV teil. Es wurde also langsam Zeit, dass ich mit gutem Beispiel voran gehe und selbst das D1 Abzeichen ablege. Meinen Theorieunterricht an der Musikschule, welcher schon einige Jahre zurückliegt, empfand ich alles andere als einfach. Ich war also ein wenig verunsichert, was das ganze Thema und die Prüfung betraf. Als ich feststellte, wie die Schwierigkeitsgrade D1, 2 und 3 aufgebaut sind und wie die Prüfungsinhalte für D1 konkret aussehen, wurde ich immer entspannter. Es ist ein wirklich gut durchdachter und nachvollziehbarer Aufbau der Leistungskurse. Für die diesjährigen Kurse gab es eine Neuerung. Er fand zum großen Teil mit online Seminaren und der Plattform blink.it statt. Sich neben dem Berufs- und Privatleben die Zeit zum Selbststudium selber flexibel einteilen zu können, war sehr angenehm. Die Lernstrecke war übersichtlich gestaltet und man konnte auf einen Blick erkennen, welches Kapitel bereits bearbeitet wurde und welches noch nicht. In den Onlinemeetings stellten wir immer mal wieder fest, dass die Politik auch auf dem Land das Internet besser ausbauen muss. Aber es fand sich für jedes Technikproblem eine Lö-

sung. Unsere Dozentin war stets geduldig und ging mit uns alle Themen Schritt für Schritt durch. Alle Fragen, welche wir jederzeit stellen konnten, wurden beantwortet, zusätzliche Hörbeispiele zum Üben bereitgestellt und jeder konnte sich in seinem individuellen Lerntempo das Wissen aneignen. Pandemiebedingt konnte die erste Präsenzphase in Schneeberg leider nicht stattfinden. So versuchten wir alle, das Beste daraus zu machen und trafen uns online mit unseren Dozentinnen und Dozenten für den Instrumentalunterricht. In dieser kurzen Zeit gab es einige Tipps, Feedback zu den ausgewählten Stücken und motivierende Worte. Am Ende stand ich sicherlich nicht allein mit meiner Meinung da. Über einen Computer Musik machen, kann das Live Spielen nicht ersetzen. Alleine der Intonation wegen. Umso erfreuter war ich, dass im Oktober alles wie geplant stattfinden konnte. Man kommt mit anderen Teilnehmenden ins Gespräch und auch für die eigenen Vereinsmitglieder ist es wie eine Klassenfahrt, auf der sich alle besser kennenlernen. Für mich persönlich stellte das gemeinsame Orchesterspiel an diesem Wochenende das Highlight dar. Gemeinsam Musik zu machen, Stücke spielen, welche man noch nicht kennt und einen anderen Dirigenten erleben, sorgte für gute Stimmung. Es war

recht anstrengend, aber ich ging mit einem positiven Gefühl aus diesem Wochenende, die Prüfung gut meistern zu können. Der Tag der Prüfung kam dann doch schneller als gedacht, und wie so oft hat man sich vorher verrückter gemacht als nötig. Ich schrieb meine D1 Prüfung und war mehr als zufrieden mit dem Ergebnis. Das Warten auf den praktischen Prüfungsteil fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Ich vertrieb mir die Zeit damit, den anderen Teilnehmenden die Daumen zu drücken und hinterher zu beglückwünschen und auszufragen. Im Austausch mit anderen Prüflingen kamen nämlich einige Fragen auf, welche keiner eindeutig zu beantworten wusste. Die Antwort sah scheinbar bei jeder/m Prüfer/in etwas anders aus. Außerdem gab es einige Verzögerungen im Ablaufplan der praktischen Prüfungen, was vermutlich jedes Jahr so ist. Vielleicht lässt sich daran ja noch etwas verbessern. Am Ende ging ich stolz und mit den Worten „Da ist das Ding“ aus diesem Lehrgang und bin froh. es gewagt und geschafft zu haben. Vielen Dank an alle Dozentinnen und Dozenten, welche sich große Mühe mit dem Erstellen der Onlinepräsentationen gegeben haben, uns motivierten und alles gut organisiert haben. ۞ Isabell Hanke, Bergmusikkorps Saxonia Freiberg e.V.

Prävention zum Thema Kinderschutz und gegen sexualisierte Gewalt im Musikverein Am 2. Oktober 2021 fand zum ersten Mal unsere Fortbildung zum Thema Kindeswohl und präventive Maßnahmen im Musikverein statt. Während die Kinder und Jugendlichen in den E-Kurs und den D-Kursen fleißig lernten, wurden die BetreuerInnen geschult und konnten sich untereinander austauschen. Wir haben gemerkt, dass es wichtig ist, über solch heikle Themen zu sprechen, um zu wissen, wie wir unsere jungen MusikerInnen bestmöglich schützen können. Mit einer Teilnehmendenzahl von 13 war dies ein voller Erfolg! Am Ende bekamen alle ein Zertifikat. Ich möchte hier noch einmal alle VertreterInnen der Musikvereine daran erinnern, diese Zertifikate auf ihrer Homepage, Facebook oder Instagram fleißig zu posten. Wir wollen ein Zeichen setzen und eine starke Haltung entwickeln, in der Übergriffigkeiten oder Gewalt keinen Platz haben! Wir vom Sächsischen Sachsens Bläserpost 03 | 2021

Blasmusikverband und der Bläserjugend Sachsen wollen ein sicheres Umfeld für alle Kinder und Jugendliche schaffen. Im kommenden Jahr am ersten Aprilwochenende wird diese Fortbildung wieder stattfinden. Es sind auch gern alle eingeladen, die schon einmal dabei waren, um gemeinsam in einen Austausch zu kommen. ۞ Sarah Nehring

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AUS DEM VERBAND

Update zum „Tag der Sachsen“ 2022 in Frankenberg/Sa. bei uns leisten, erhalten einen einmaligen Bonus in Höhe von 250 € für die Vereinskasse.“, betont Christian Vogel, Leiter des Projektbüros „Tag der Sachsen“

Podcast

Wie wir bereits auf unserer Homepage (www.blasmusik-sachsen.de) bekannt gaben, beteiligt sich der Sächsische Blasmusikverband e.V. am „Tag der Sachsen“ in Frankenberg/Sa. im kommenden Jahr 2022. Interessierte Orchester können sich dafür bei uns melden, um sich einen möglichen Auftritt für dieses Event zu sichern. Aus diesem Anlass heraus berichtet Frau Janine Klinge, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit im Projektbüro zum „Tag der Sachsen“, über den aktuellsten Stand der laufenden Planungen:

Helfersuche Seit dem 1. November steht das offizielle Helfer-Anmeldeformular für alle, die gerne den „Tag der Sachsen“ unterstützen möchten, unter https://www.tagdersachsen2022.de/ mitwirkende/#helfer online. Das größte sächsische Volks- und Heimatfest wäre ohne die vielen freiwilligen HelferInnen nicht zu stemmen. Das Projektbüro freut sich auf Unterstützung in vielen Bereichen. Egal, ob als GästebetreuerIn in einem Infostand, als UnterstützerIn beim Festumzug, als BühnenbetreuerIn, als Aufsicht in einem Vereinsquartier oder UnterstützerIn bei Sauberkeit und Ordnung, jede helfende Hand wird an diesen drei Tagen benötigt. Auch für die Vorbereitungswoche werden HelferInnen gesucht. Mitmachen kann jeder, der mindestens 16 Jahre alt ist. Neben tollen Erfahrungen und Erlebnissen sowie dem guten Gefühl „Ich war dabei!“, gibt es für alle Helfenden 50,00 Euro Entschädigung pro Einsatztag, eine Schulung und ein Goodie Bag mit Helferkleidung. „Wir wissen, dass viele, die sich engagieren möchten, auch gern einmal selbst über das Fest schlendern wollen. Natürlich wünschen wir uns gerne HelferInnen, welche uns an allen Tagen unterstützen, freuen uns jedoch auch über alle, die uns nur an ein bis zwei Tagen zur Verfügung stehen. Besonders im Fokus liegen die Vereine. Alle Vereine, deren Mitglieder mindestens 80 Arbeitsstunden als Helfende

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Der „Tag der Sachsen“ hat sich auch ein neues Format erschlossen - mittels Podcast kann ein Blick hinter die Kulissen gewährt werden. Die ersten Folgen sind bereits online und können offiziell auf der Webseite www.tagdersachsen2022.de sowie auch auf allen weiteren Kanälen, auf denen es Podcasts gibt, abgerufen werden.

Parkplätze Die Flächen für die Besucherparkplätze sind zum größten Teil gesichert. Die Anfahrt zum Festgebiet ist ein wichtiger Bestandteil der aktuellen Planung. Sowohl der VMS und auch die City-Bahn haben erste Verkehrskonzepte erstellt. Geplant ist z.B. eine erhöhte Taktung der Bahn von Chemnitz. Für RadfahrerInnen wird es mehrere bewachte und umzäunte Fahrradparkplätze geben, so dass sich niemand Sorgen machen muss, ob der geliebte Drahtesel am Ende des Tages noch an Ort und Stelle ist. Natürlich wird der Großteil per Auto anreisen. Dafür sind viele Flächen rund um Frankenberg bereits gewonnen worden.

3. Oktober 2021: Projektbüro bewirbt „Tag der Sachsen 2022“ im Sächsischen Landtag

Umrahmt wurde die Präsentation mit vielfältigen Darbietungen aus dem Frankenberger Vereinsleben: Die Broken Beat Crew brachten gleich 23 Tänzerinnen und Tänzer mit in den Landtag. Angefangen bei den kleinsten Nachwuchstalenten bis zu den großen Profis präsentierten sie eine exzellente Breakdanceshow. Die Tanzmädels der Dancing Sox begeisterten mit ihren beiden Wettkampf-Choreografieren und entführten das Publikum in eine magische Feenwelt sowie in das ferne China. Die Schülerin des Martin-Luther-Gymnasiums Saskia Hohmann verzauberte mit Gitarre und Gesang. Aber auch mitmachen war gefragt. Das Team des „Tages der Sachsen“ hatte den ersten Kilometer der Wimpelkette, jede Menge Pinsel und Farben im Gepäck. Hier hieß es „kreativ werden“ und einen oder gerne auch zwei Wimpel farbenfroh zu gestalten. Dabei sind von filigranen Zeichnungen über Logos bis hin zu kunterbunten Motiven die ersten tollen Meter Wimpelkette entstanden. Diese werden das Festgelände im kommenden Jahr schmücken und zu einem echten Hingucker werden. Der Papierfliegerwettbewerb zog nicht nur die Jüngsten in seinen Bann. Auch manche/r Erwachsene/r faltete fleißig den „Tag der Sachsen“ Flieger und probierte sich an der Wettkampfstrecke. Bis zu 13,50 Meter segelten die Flieger durch den Landtag und manch einer sogar über die Freitreppe hinunter bis zum Eingang. Ein toller Auftakt für den „Tag der Sachsen“ vom 9.-11. September 2022 – in Frankenberg/Sa.. ۞ Janine Klinge, Projektteam „Tag der Sachsen“

Am 03. Oktober 2021 war es wieder einmal soweit: um 13 Uhr wurde der „Tag der offenen Tür“ im Sächsischen Landtag eröffnet. Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler begrüßte die Gäste gemeinsam mit dem Frankenberger Bürgermeister Thomas Firmenich und dem Maskottchen Fränki. Im Bürgerfoyer stand das Team des „Tages der Sachsen“ gemeinsam mit der Geschäftsstelle „Tag der Sachsen“ Rede und Antwort zu allen Fragen rund um das größte sächsische Volksfest für Vereine und Verbände. Natürlich hatte die Stadt Frankenberg/Sa. dazu auch ihre Highlights mitgebracht. Ein besonderes Schmuckstück: das neue Erlebnismuseum „ZeitWerkStadt“, welches ebenfalls unter dem Motto „Sachsens Pioniergeist entdecken“ interaktiv die Stadt- und Industriegeschichte der Stadt erlebbar macht und die BesucherInnen bereits jetzt herzlich nach Frankenberg einlädt. Sachsens Bläserpost 03 | 2021


AUS DEM VERBAND

Nach 10 Jahren: Das Comeback des Fördervereins BiS

Seit ich im Jahr 2017 das Amt des Schatzmeisters im Sächsischen Blasmusikverband e.V. übernommen habe, war immer wieder die Rede vom Bestehen eines Fördervereins. Als in diesem Jahr Post vom Finanzamt kam, habe ich mich intensiv mit dem Verein beschäftigt, mühevoll Unterlagen gesichtet und recherchiert. Der Bläsermusik in Sachsen e.V. (BiS) wurde 2011 gegründet und zählte 24 Mitglieder. Seit Mitte 2016 ruhten weitestgehend sämtliche Aktivitäten im Verein. Mit Mitgliedern des Präsidiums des Blasmusikverbandes, mit den MitarbeiterInnen der Geschäftsstelle sowie einigen Vertrauten rund um den Förderverein wurden ergebnisoffene Gespräche geführt, was für den Verband von Nutzen ist. Die Meinungen gingen von Auflösung bis zur Wiederbelebung. Nach mehrmaligen Abwägungen hat sich die Tendez herausgebildet, dass es für unseren Verband besser ist, wenn der Förderverein wiederbelebt und auf neue Füße gestellt bzw. in neue Hände gelegt wird. Doch bevor dieses geschehen konnte, musste die Vergangenheit abgewickelt werden bzw.galt es diese aufzuarbeiten. Mit den vorhandenen Unterlagen wurden die Kassenberichte ab 2016 erstellt und geprüft. Um zukunftssicher zu sein, bedurfte es auch einer vollständigen Überarbeitung der Satzung. Und das Wichtigste: die Mitgliederverwaltung entstauben. Nach diesem Schritt konnte die Einberufung außerordentlicher Mitlgiederversammlungen für die Jahre 2017 bis 2020 erfolgen und dann zur ordentlichen Mitgliederversammlung 2021 inklusive Wahl eingeladen werden. Diese fand am 29.09.2021 in Frankenberg/Sa. statt. Alle anwesenden Mitglieder des Fördervereins beschlossen die neue Satzung, wel-

che bereits durch das Finanzamt bestätigt wurde, einstimmig, und begrüßten die Wiederbelebung des Vereins. Um auch die operative Handlungsfähigkeit wieder vollständig herzustellen, wählten die anwesenden Mitglieder auch einen neuen Vorstand. Gewählt wurden in die jeweiligen Vorstandspositionen bzw. KassenprüferInnen: Vorsitzender: Thomas Henkel | (Vorstand i.S.d. § 26 BGB) Stellv. Vorsitzender: Gaston Saborowski | (Vorstand i.S.d. § 26 BGB) Schatzmeister: Thomas Gollmer Beisitzerin: Jenny Ketzel Kassenprüferin: Sandra Saborowski Kassenprüfer: Norman Grüneberg Damit ist es vollbracht, unser Blasmusikverband hat wieder einen Förderverein mit BiS(s). Mein Dank geht noch einmal an Alle, die diesen nicht einfachen Akt der Wiederauflebung des Bläsermusik in Sachsen e.V. begleitet, aktiv gestaltet sowie beratend zur Seite gestanden haben. So ist ein wichtiger Baustein zur Förderung, Unterstützung und Weiterentwicklung des Sächsichen Blasmusikverbandes e.V. zurück, welcher die Zukunft der (organisierten) Amateurbläsermusik ermöglicht und sichert. Über die Aktivitäten des BiS werden wir regelmäßig in der Bläserpost und auf der Homepage des SBMV berichten. Wir freuen uns jederzeit über weitere Mitglieder. ۞ Thomas Henkel, Schatzmeister SBMV, Vorsitzender Bläsermusik in Sachsen e.V.

C-Prüfung des SBMV 2020/2021

Begonnen im März 2020, konnte nach zahlreichen erzwungenen Verschiebungen erfreulicherweise der l a n d e s we i te C-Kurs „Der Stimmführer/Registerführer“ für Musiker in Blasorchestern, Brass Bands, Spielmanns- und Fanfarenzügen“ im November 2021 abgeschlossen werden. Nach dem zuletzt stattgefundenen Teil IV im September 2021 (10.09. und 11.09.2021), wurde am 12.11. und 13.11.2021 in Bad Lausick die Abschlussprüfung nach der Lehrgangs- und Prüfungsordnung des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V./Bläserjugend Sachsen begangen. Immerhin insgesamt 4 Musiker aus Grimma und Freiberg nahmen am kompletten sich über fast zwei Jahre erstreckenden Kurs teil und konnten allesamt die Prüfung erfolgreich absolvieren. Sachsens Bläserpost 03 | 2021

Der SBMV gratuliert zu den erreichten Leistungen. Für die gute Zusammenarbeit möchte ich dem Dozententeam um Jonas Ernecke (Theorie/ Gehörbildung), Lars Freytag (Musikgeschichte) sowie Jan Grepling (Prüfungskommission) und Sebastian Peter Zippel (ebenfalls Prüfungskommission) danken. Des Weiteren gilt mein Dank der Deutschen Bläserakademie für die Bereitstellung Ihrer Räumlichkeiten sowie der Instrumentaldozenten. Im kommenden Jahr 2022 ist beabsichtigt, den C-Kurs in neuer Form durchzuführen: das heißt, dass Präsenzveranstaltungen mit digitalen Sessions angereichert werden. Geplant ist zunächst ein Grundkurs, welcher im Folgejahr 2023 in einem Aufbaukurs „Der Dirigent“ für Musiker in Blasorchestern, Brass Bands, Spielmanns- und Fanfarenzügen mündet. ۞ Robin Kürschner , Landesmusikdirektor

Quelle: SBMV

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AUS DEM VERBAND

Ehrungen von MusikerInnen aus unseren Mitgliedsvereinen

Ehrenurkunde des Vereins für 5-jährige Tätigkeit Johann Hösel | JBO der Stadt Thum/Erzg. e.V. Artur Leutert | JBO der Stadt Thum/Erzg. e.V. Franziska Sättler | JBO der Stadt Thum/Erzg. e.V. Luca Buchwald | JBO der Stadt Thum/Erzg. e.V. Johanna Geisler | JBO der Stadt Thum/Erzg. e.V. Mariella Distelmeier | JBO der Stadt Thum/Erzg. e.V. Clarisse Spitzer | JBO der Stadt Thum/Erzg. e.V. Helene Laurie Olbrecht | JBO der Stadt Thum/Erzg. e.V. Jasmin Süß | JBO der Stadt Thum/Erzg. e.V. Ehrenurkunde des Vereins für 15-jährige Tätigkeit Therese Richter | JBO der Stadt Thum/Erzg. e.V. Ehrenurkunde des Vereins für 35-jährige Tätigkeit Andre Lindner | JBO der Stadt Thum/Erzg. e.V. Ehrennadel in Altgold für 10-jährige Tätigkeit Alessia Behr | JBO Zwickau e.V. Cinzia Behr | JBO Zwickau e.V. Anna Prause | JBO Zwickau e.V. Amalia-Lea Weber | JBO Zwickau e.V. Aurelia Landrock | Jugendbrass Leipzig e.V. Florentine Papavi Haarseim | Jugendbrass Leipzig e.V. Tim Zebisch | Jugendbrass Leipzig e.V. Sandra Einenkel | JBO der Stadt Thum/Erzg. e.V. Sarah Melzer | JBO der Stadt Thum/Erzg. e.V. Max Bräunig | JBO der Stadt Thum/Erzg. e.V.

Kenny Weber | JBO der Stadt Thum/Erzg. e.V. Lena Melzer | JBO der Stadt Thum/Erzg. e.V. Paul Uhlig | JBO der Stadt Thum/Erzg. e.V. Matthias Jahn | JBO der Stadt Thum/Erzg. e.V. Julian Dietzsch | JBO der Stadt Thum/Erzg. e.V. Sandra Wita | Musikverein Dresden 71 e.V.

Ehrennadel in Silber für 20-jährige Tätigkeit Michael Ott | JBO Zwickau e.V. Patrick Bahner | JBO Zwickau e.V. Tobias Riedel | JBO Zwickau e.V. Hanjo Ziegner | Jugendbrass Leipzig e.V. Regina Zimmer | Jugendbrass Leipzig e.V. Stefanie Klinger | JBO der Stadt Thum/Erzg. e.V. Alexander Schaarschmidt | JBO der Stadt Thum/Erzg. e.V. Lisa Schwalbe | JBO der Stadt Thum/Erzg. e.V. Felix Knauer | JBO der Stadt Thum/Erzg. e.V. Tabea Engelhardt | JBO der Stadt Thum/Erzg. e.V. Ehrennadel in Silber für 25-jährige Tätigkeit Jens Nagler | JBO Zwickau e.V. Jana Böttger | JBO Zwickau e.V. Richard Meyer | JBO Zwickau e.V. Dirk Fricke | Jugendbrass Leipzig e.V. Ehrennadel in Gold für 30-jährige Tätigkeit Christine Dietrich | JBO Zwickau e.V. Heiko Kluß | JBO Zwickau e.V. Antje Haubold | JBO Zwickau e.V. Ralph Kerzig | JBO Zwickau e.V. Christian Schmid | JBO Zwickau e.V. Andreas Reihl | JBO Zwickau e.V. Detlef Drachenberg | JBO Zwickau e.V. Uwe Salomo | Jugendbrass Leipzig e.V.

Claudia Naupert | JBO der Stadt Thum/Erzg. e.V. Andreas Mehner | JBO der Stadt Thum/Erzg. e.V. Matthias Haase | JBO der Stadt Thum/Erzg. e.V. Jürgen Mann | Musikverein Dresden 71 e.V. Ehrennadel in Gold mit Diamanten für 40-jährige Tätigkeit Jörg Kretzschmar | JBO Zwickau e.V. Andreas Schmidt | JBO Zwickau e.V. Hans-Christian Kopp | JBO Zwickau e.V. Kathrin Riedel | Jugendbrass Leipzig e.V. Jens Aehnelt | Jugendbrass Leipzig e.V. Thomas Conrad | JBO der Stadt Thum/Erzg. e.V. Dirigentennadel in Altgold für 10-jährige Tätigkeit Gerd Engelhardt | JBO der Stadt Thum/Erzg. e.V. Dirigentennadel in Silber für 15-jährige Tätigkeit Robin Kürschner | JBO der Stadt Thum/Erzg. e.V. Verdienstmedaille in Bronze für 10-jährige Tätigkeit Ute Döbel | Orchester Holzhausen

Bitte beachten: Wir weisen darauf hin, dass alle Anträge auf Ehrungen spätestens 8 Wochen vor dem Ehrungstermin über die Geschäftsstelle des SBMV bei der BDMV eingereicht werden müssen.

Folgende Ehrungen für aktive MusikerInnen können u.a. beantragt werden:

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Ehrennadel in Bronze für 5-jährige Tätigkeit Ehrennadel in Altgold für 10-jährige Tätigkeit Ehrennadel in Silber für 20-jährige Tätigkeit Ehrennadel in Silber mit Zahl für 25-jährige Tätigkeit Ehrennadel in Gold mit Zahl für 30-jährige Tätigkeit Ehrennadel in Gold mit Kranz, Diamant und Zahl für 40-jährige Tätigkeit Ehrennadel in Gold mit Kranz, Diamant und Zahl für 50-jährige Tätigkeit Ehrennadel in Gold mit Kranz, Diamant und Zahl für 60-jährige Tätigkeit Ehrennadel in Gold mit Kranz, Diamant und Zahl für 70-jährige Tätigkeit Ehrennadel in Gold mit Kranz, Diamant neutral für 80-90-jährige Tätigkeit (frei gravierbar)

Sachsens Bläserpost 03 | 2021


AUS DEN VEREINEN

Zwischenbericht zur Spendenaktion Musikinstrumente für Kinder in Uganda – eine Aktion von Meisterinstrumente Kroning und dem Feuerwehrmusikzug Neukirchen Adorf e.V.

Wie bereits in der letzten Ausgabe der Bläserpost berichtet, hatten wir auf Initiative von Meisterinstrumente Kroning zur Spendenaktion für Blasmusikinstrumente für Kinder und Jugendliche in Uganda aufgerufen. In Afrika unterstützen wir mit dieser Aktion die „Delight Foundation Africa“. Diese ist Träger eines Kinderheimes und gründete eine Brassband Namens „Delight Youth Brass Band" in Mbale, Uganda. Für die musikalische Ausbildung der Jugendlichen werden dringend Instrumente benötigt. Bisher teilten sich fünf oder sechs Kinder ein Instrument. Die Brass Band ist ein wichtiger Bestandteil der Organisation, denn durch Auftritte wird Geld verdient und damit wichtige Kosten, wie Mieten und Lebensunterhalt finanziert. Die Sammelaktion lief bis zum 31.08.2021 und es wurden einhundert Blasmusikinstrumente und ein Keyboard gesammelt. Einige waren in einem guten Zustand, ganz wenige sogar neuwertig, aber der größte Teil musste aufwendig repariert werden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Meisterinstrumente Kroning investierten über vier Monate Arbeit in die Reparatur der

Instrumente. Stand heute müssen noch ca. 25 Instrumente spielfähig gemacht werden. Damit die Blechblasmusikinstrumente, Holzblasmusikinstrumente, Trommeln und ein Keyboard auch in Uganda ankommen, muss ein Transport organisiert werden. Da dies in dieser Größenordnung auch Neuland für uns ist, haben wir uns nach Hilfe und Unterstützung umgeschaut. Es gibt einige Hilfsorganisationen, die Unterstützung leisten, aber meist haben diese ihre eigenen Aktionen oder es werden keine Aktionen dieser Art gefördert. Parallel zur Sammelaktion riefen wir über verschiedene Kanäle zur finanziellen Unterstützung der Transportkosten auf. Über viele kleine Einzelspenden von Freundinnen und Freunden sowie Kundinnen und Kunden der Fa. Meisterinstrumente Koning sammelten wir bis dato einen mittleren 4-stelligen Betrag. Es gingen ebenso Kollekten-Spenden von Kirchgemeinden ein und es wurde auch für die Aufwendungen der Instrumentenreparaturen gespendet. Sobald die Reparaturen abgeschlossen sind, erfolgt der Transport nach Uganda. Über viele Recherchen im Internet haben wir eine Orga-

nisation gefunden, die uns hier unterstützen könnte. Natürlich ist alles mit Anträgen und viel Bürokratismus verbunden, aber wenn es funktioniert, dann wird der größte Teil der Transportkosten über diesen Träger übernommen. Wenn die Instrumente vor Ort sind, werden wir Euch wieder ausführlich über diese einmalige Aktion berichten und Euch an der Freude der Straßenkinder teilhaben lassen. ۞ Stefan Berghold, Feuerwehrmusikzug Neukirchen Adorf e.V.

Aufbereitung der eingegangenen Instrumente in den Räumlichkeiten der Fa. Meisterinstrumente Kroning Quelle: Anna Kroning, Meisterinstrumente Kroning

Wechsel auf unserer Brücke Am 31. Oktober gastierte auf Einladung des Musikvereins Lichtenstein das Marinemusikkorps Ostsee, Standort Kiel, Leitung Fregattenkapitän Friedrich Szepansky, in unserer Heimatstadt. Mit diesem hochkarätigen Orchester ist unser Musikverein schon seit vielen Jahren eng verbunden. Bereits 2008 und 2011 musizierten die Musikerinnen und Musiker vor unserem musikbegeisterten Publikum. In einem zweistündigen Konzert brillierten sie und ernteten viel Beifall von den Gästen. Dabei präsentierte das Musikkorps sein umfangreiches Repertoire von Blasund Unterhaltungsmusik bis hin zu sinfonischen Klängen, Musical, Marschmusik, Swing und Pop.

Bild von l. n. r.: Martina Heinrich, Karin Hofmann, Mario Müller

Sachsens Bläserpost 03 | 2021

Foto: Astrid Schnabelrauch

Um in der Seemannssprache zu bleiben, nutzte unser Musikverein das Konzert und informierte das Publikum über einen Wechsel „auf unserer Brücke“. Nach 35 Jahren an der Spitze des Musikvereins gab Mario Müller die Leitung ab und auch seine Stellvertreterin Karin Hofmann zog sich in die zweite Reihe zurück. Des Weiteren beendete unsere Büroangestellte Martina Heinrich nach 20 Jahren altersbedingt ihre Tätigkeit für unseren Verein. Vor großem Publikum dankte und würdigte sie unser neuer Vereinsvorsitzende Alexander Süß für ihre immer mit großem Engagement, Einsatzbereitschaft und Freude geleistete jahrelange Arbeit. Besonders Mario Müller und Karin Hofmann ist es zu verdanken, dass sich aus dem ehemaligen Jugendblasorchester des VEB Nickelhütte 1990 der „Musikverein Lichtenstein/Sa. e.V.“ gründete, einer der ersten eingetragenen Vereine im damaligen Kreis Hohenstein-Ernstthal. Im Laufe der Jahre hat sich das Orchester immer wieder selbst neu erfunden. Wir entwickelten neue Formate und immer mehr Eigenveranstaltungen. Karin Hofmann, Mario Müller und Martina Heinrich haben wesentlich dazu beigetragen, dass sich aus dem Jugendblasorchester ein MehrGenerationen-Verein von anfänglich 30 auf 130 Mitglieder entwickelt hat. Dazu kommt noch der im Jahre 2004 gegründete „Förderverein des Musikvereins Lichtenstein“ mit 57 Mitgliedern. ۞ Karin Süß

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AUS DEN VEREINEN

Bergmannsblasorchester bekommt ERZgeBÜRGER 2020/21

Es war keineswegs ein und die Förderung der Blasmusik als ein be- Musikkreis sowie die Ausbildung von rund 40 Heimspiel für die Musi- deutender Faktor kultureller Identifikation, Jugendlichen in Zusammenarbeit mit der kerInnen des Bergmannsblasorchesters Aue- sondern bildet auch die Grundlage für den Kreismusikschule entscheidend für die WürdiBad Schlema, auch wenn der ERZgeBÜRGER kulturellen Austausch mit anderen europäi- gung und Anerkennung durch die Jury geweim Kulturhaus Aue verliehen wurde. Für den schen Orchestern und Nationen. Der Gedanke sen. Positiver Nebeneffekt des gemeinsamen Großen Regionalpreis des Erzgebirgskreises der Völkerverständigung und europäischen Muszierens: Die Kinder und Jugendlichen hawaren 79 Vorschläge eingegangen. Bei einer Einigung, welcher durch diese Veranstaltung ben so eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung und feierlichen Gala wurden insgesamt 12 Preis- unterstützt wird, macht mich persönlich stolz“, knüpfen neue Freundschaften, zum Beispiel trägerInnen ausgezeichnet. so der Laudator in seiner Rede auf der Bühne. auch im mehrtägigen Probenlager am Filzteich. In der Kategorie „Engagement für eine Das steigere das Wertebewusstsein, so lebenswerte Heimat“ konnte das BergThomas Colditz: „Demokratieverständmannsblasorchester Aue-Bad Schlema nis und Kompetenz werden hierbei durch die Jury überzeugen, die dem MusikverZugehörigkeitsgefühl, die Anerkennung ein den 2. Preis zusprach. Dieser ist mit und Mitverantwortung gestärkt.“ 1000 Euro dotiert. Das Stammorchester Moderatorin Katja Reichert sprach im schwarzen Bergmannshabit oder noch einmal von einer Strahlkraft, die das Jugendblasorchester im Habit der das Bergmannsblasorchester Aue-Bad Blaufarbenwerker spielen übers Jahr Schlema international habe, auch wenn verteilt 70 Konzerte. Vor Kurgästen im es für Einheimische „nur“ das BlasmuMusikpavillon Bad Schlema, auf Weihsikfestival sei. Dort werde jedes Jahr nachtsmärkten und bei Bergparaden eindrucksvoll die gesamte Bandbreite kümmern sie sich um erzgebirgische gezeigt, die Blasmusik zu bieten hat und Brauchtumspflege. räume mit dem angestaubten Image auf. Die Laudatio hielt der ehemalige PräsiDer Präsident des Bergmannsblasordent des Sächsischen Blasmusikverchesters, Thomas Schaumberger, freut bekommt ERZgeBÜRGER 2020/21 bandes. Neben Probenarbeit, Nach- Bergmannsblasorchester sich schon darauf, in der Weihnachtszeit Foto: Landratsamt Erzgebirgskreis wuchsförderung und Konzerten hob wieder das Weltkulturerbe Erzgebirge Thomas Colditz die Beziehungen zu Orchestern So werde der Erzgebirgskreis jedes Jahr am präsentieren und bekannter machen zu können. und Kapellen aus der ganzen Welt hervor. Als dritten Septemberwochenenden zu einem Die Anerkennung durch den ERZgeBÜRGER Veranstalter des Europäischen Blasmusik- internationalen Gastgeber, könne sich als helfe, mit noch mehr Freude auf den Bühnen festivals seit 1992 habe sich der Verein einen weltoffene und freundliche Region im Herzen der Weihnachtsmärkte in ganz Sachsen die exzellenten Ruf erarbeitet. „Organisiert auf Europas präsentieren. Bergbau-Tradition musikalisch und optisch freiwilliger und ehrenamtlicher Basis sorgt Des Weiteren seien die musikalische Früher- weiter leben zu lassen. ۞ Mario Unger-Reißmann diese Veranstaltung nicht nur für den Erhalt ziehung von Kindern ab vier Jahren in Rudis

Jugendbrass Leipzig e.V. | STELLENAUSSCHREIBUNG Das Orchester „JugendBrass Leipzig“ (Jugendbrass Leipzig e.V.) sucht ab 01. Januar 2022 eine*n Dirigent*in. Wir sind ein Amateurorchester in sinfonischer Bläserbesetzung in der Mittelstufe mit derzeit 25-30 aktiven jungen und junggebliebenen Musiker*innen, welches regelmäßig dienstags, 18:15 Uhr bis 20:30 Uhr, im Leipziger Osten probt. Besondere Konzerte werden mit Sonderproben an Wochenenden in Leipzig und außerhalb Leipzigs vorbereitet. Wir spielen konzertante/sinfonische Blasmusik und moderne Unterhaltungsmusik in einer gehobenen Mittelstufe (Grad 3-4). Beim Deutschen Musikfest in Osnabrück im Juni 2019 erreichten wir im Konzert-Wertungsspiel für Blasorchester in der Kategorie 3 ein hervorragendes Ergebnis mit 96,2 von möglichen 100 Punkten. Unsere Musik

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präsentieren wir in zwei eigenveranstalten Konzerten (großes Jahreskonzert und Weihnachtskonzert) und in mehreren Engagement-Konzerten, z.B. zu den Leipziger Markttagen und im Musikpavillon (Clara-Zetkin-Park). Für die Ausbildung des Nachwuchses im Mini- und JugendBrass (derzeit rund 15 Kinder und Jugendliche) arbeiten wir mit der Musikschule „Neue Musik Leipzig“ zusammen. Wir suchen eine engagierte und qualifizierte Persönlichkeit, die uns musikalisch weiterentwickelt, uns motiviert, fordert, begeistert und mit uns gemeinsam neue Ideen und Projekte entwickelt. Repertoirekenntnisse im Blasorchesterbereich wären wünschenswert. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung, die Sie bitte formlos senden an:

Jugendbrass Leipzig e.V. c/o Jens Aehnelt Königsteinstraße 15 | 04207 Leipzig Sachsens Bläserpost 03 | 2021


AUS DEN VEREINEN

Musikkorps Olbernhau wirbt in Prag für Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 Am 11. und 12. September 2021 wurde die European Peace Ride (Europäische Friedensfahrt) wiederbelebt. Die Veranstaltung war ein von Chemnitz ausgehendes Projekt auf dem Weg zur Kulturhauptstadt 2025. Das Jahr 2006 gilt offiziell als das Ende der Internationalen Friedensfahrt. Diese ist eng mit Namen wie Gustav Adolf "Täve" Schur oder Olaf Ludwig verbunden. Im kleinen Rahmen sollte an das einstige Original angeknüpft werden, auch wenn es nur zwei Etappen gab und das Feld statt im Renntempo in großer Gruppe unterwegs war. Mit den Touren von Chemnitz nach Prag am Samstag und Prag nach Chemnitz am Sonntag sollte für das Kul-

turhauptstadtjahr 2025 in Chemnitz geworben werden. Die Touren gingen dabei durch die Montanregion Erzgebirge, welche als Region Teil der Kulturhauptstadt 2025 ist. 85 Fahrerinnen und Fahrer sind zweimal über den Erzgebirgskamm geradelt. Damit verbunden ist aber auch die große Hoffnung, die Friedensfahrt bis 2025 wiederzubeleben. Mit dabei und eng eingebunden in das Umfeld waren das Musikkorps der Stadt Olbernhau und die Freiberger Bergsänger, welche im Auftrag des Sächsischen Landesverbandes der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine nach Prag gereist waren. Zum Zieleinlauf in Prag spielten das Musikkorps der Stadt Olbernhau

Das Erinnerungsfoto mit Musikkorps und Bergsängern im Zentrum von Prag gehörte natürlich dazu. Foto: Dirk Walther (MKO)

und sangen die Freiberger Bergsänger in der Goldenen Stadt. Um 17 Uhr begann für die circa 40 Musizierenden unmittelbar im Zielbereich der Tour in Prag der Auftritt. Mit einem traditionellen, bergmännischen Programm legten beide Ensembles Zeugnis von der Lebendigkeit des Welterbes Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří ab und luden viele Besucherinnen und Besucher der Moldaumetropole zu einem Besuch in das Erzgebirge ein. Gegen 18 Uhr rollte das Fahrerfeld wie geplant ein. Dabei erklang die vielen Zuschauenden noch gut bekannte Fanfare der Internationalen Friedensfahrt. Jan Vogel, erster Trompeter des Musikkorps, hatte sie für das Orchester arrangiert. Als die Hymne zur Zieleinfahrt gespielt wurde, brandete Applaus aus der Menge auf. "Die Ergriffenheit der Zuhörenden war förmlich mit den Händen zu greifen. Wir sind sehr gern nach Prag gekommen, um so einen musikalischen Beitrag für die Freundschaft zwischen unseren beiden Ländern zu leisten", so Oberbergmusikmeister Jens Kaltofen. Als Abschluss erklang gegen 20.15 Uhr die "Erzgebirgshymne" - das Steigerlied – durch die Olbernhauer Hüttenmusiker und Freiberger Bergsänger im Zentrum von Prag. ۞

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Udo Brückner und Thomas Wittig

60 Jahre Jubiläum 60 Jahre musikalische Förderung, Probenarbeit, Ausflüge, Konzerte… In Vorbereitung auf unseren Festakt am 2. Oktober 21 schauten wir vordergründig auf einen guten Ablauf, hielten Absprachen mit dem Caterer, kümmerten uns um Deko, Licht und die Umsetzung der Corona Schutzmaßnahmen. Die künstlerischen Leiter Gerd Engelhardt, Susanne Dettke, Robin Kürschner und Thomas Conrad erarbeiteten mit den Ensembles musikalische Highlights für den Festempfang mit geladenen Gästen. Dann war der Tag da und eine freudige Nervosität strömte durch die Räume des Volkshauses. Wird alles reibungslos klappen? Wissen alle, was wann zu tun ist? Und dann wurde es still, greifbare Spannung lag in der Luft- diese Spannung, von der wir alle noch vor gut anderthalb Jahren wussten, Sachsens Bläserpost 03 | 2021

wie sie sich anfühlt. Diese Spannung, wenn das Gemurmel im Saal verstummt, die MusikerInnen ihre Instrumente ansetzen und der Dirigent den Taktstock hebt… Die ersten Töne erklangen. Spannung wandelte sich in Ergriffenheit, Freude und Gänsehaut. Nach der Begrüßung durch unseren Vorsitzenden, Dr. Andreas Naupert, hielt Norman Grüneberg die Festrede für das Jubiläum. Eine wahrhafte Festrede – wir danken Norman Grüneberg von Herzen für diese sinfonische Dichtung der Worte und mit wie viel ehrlicher Wertschätzung und Emotionalität er sie für uns schrieb und vortrug! Im Anschluss präsentierte die Bläserphilharmonie den St. Thomas Choral und traf damit das Publikum im Saal mitten ins Herz. Voller Dankbarkeit, Teil der 60-jährigen Geschichte sein zu dürfen, voller Ehrfurcht vor

dem Geleisteten und Freude, endlich aus dieser Pandemie zu kommen, „gemeinsam zu atmen“ (wie es Norman Grüneberg mehr als treffend beschrieb) und wieder gemeinsam zu musizieren – man vermag es kaum in Worte zu fassen, welche Bedeutung dieser Tag für den Verein Jugendblasorchester der Stadt Thum hatte. Musik ist wieder real und greifbar und mit ihr auch unser Verein. In diesem Sinne lassen wir Sie nicht lange auf die nächsten Highlights warten und freuen uns darauf, Sie bei unseren nächsten Veranstaltungen, den gemeinsamen Weihnachtskonzerten der Bläserjugend und der Bläserphilharmonie Thum, zu begrüßen: Samstag, 18. Dezember, 17.00 Uhr und Sonntag, 19. Dezember, 15.00 Uhr, Volkshaus Gelenau ۞ Luise Richter

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KALENDER

Vorläufig feststehende Termine von Mitgliedsvereinen für 2022

Jugendbrass Leipzig e.V.

08.10.2022 Jahreskonzert | Anker Leipzig

Musikverein Lichtenstein/Sa. e.V.

JBO Grimma

09.12.2022 Weihnachtskonzert Orchesterschule JBO Grimma und Musikförderklassen (16:00 - 17:00 Uhr) Weihnachtsmarkt Grimma 11.12.2022 Rathausblasen (18:00 - 18:30 Uhr) | Markt Grimma

01.05.2022 Frühlingskonzert (16:00 Uhr) Christliches Glaubenscentrum Lichtenstein Dresdner Bläserphilharmonie e.V. 13.03.2022 "Und dann siehst du es" | St. Petrikirche Chemnitz 26.05.2022 "Bier, Bratwurst, Blasmusik" (9:00 - 17:00) Daetz-Centrum Lichtenstein 19.03.2022 "Und dann siehst du es" | Sachsenlandhalle Glauchau 03.12.2022 Weihnachtskonzert (16:00 Uhr) 21.03.2022 "Und dann siehst du es" | Kulturpalast Dresden Christliches Glaubenszentrum

Jugendblasorchester der Stadt

JBO Zwickau - Jahr 2021

09.01.2022 Neujahrskonzert (16:00 - 18:00 Uhr) Thum/Erzgeb. e.V. 08.05.2022 Jahreskonzert der Bläserphilharmonie | Stadthalle Soziokulturelles Zentrum Grimma/Saal Chemnitz 17.04.2022 Osterkonzert (ab 14:30) 14.05.2022 Jahreskonzert der Bläserphilharmonie | Haus des Klosterruine Nimbschen Gastes Thum 08.05.2022 Muttertagskonzert (ab 14:00) 10.06. - 12.06.22 30. Thumer Orchestertreff Marktplatz Grimma 26.06.2022 Jahreskonzert der Bläserjugend und Bläserkids 12.06.2022 "Tag der offenen Tür" anlässlich 50 Jahre Haus des Gastes Thum JBO Grimma | Soziokulturelles Zentrum Grimma 15.10.2022 Brass & Dance | Haus des Gastes Thum 26.06.2022 Abschlusskonzert des Schuljahres 2021/22 der Orchesterschule JBO Grimma + Musik25.11.2022 Weihnachtskonzert I Bläserphilharmonie und förderklassen (14:30 - 16:00 Uhr) Bläserjugend | Haus des Gastes Thum Soziokulturelles Zentrum Grimma/Saal 26.11.2022 Weihnachtskonzert II Bläserphilharmonie und 02.07.2022 "Ehemaligentreffen" anlässlich 50 Jahre JBO Bläserjugend | Haus des Gastes Thum Grimma mit Konzert (18:00 - 0:00 Uhr) Soziokulturelles Zentrum Grimma 17.12.2022 Weihnachtskonzert III Bläserphilharmonie und Bläserjugend | Theater Annaberg 10.07.2022 Parkkonzert (14:00 - 16:00 Uhr) Schwanenteich Grimma 18.12.2022 Weihnachtkonzert IV Bläserphilharmonie und 09.09. – 11.09.2022 Bläserjugend | Volkshaus Gelenau 10. Internationales Musikantentreffen in Grimma 18.12.2021 Weihnachtliches Gemeinschaftskonzert SBO/JBO 27.11.2022 Adventskonzert (16:00 - 18:00 Uhr) (14:00 - 16:00 Uhr) | Festhalle Schule am Soziokulturelles Zentrum Grimma/Saal Scheffelberg Zwickau 28.11.2022 Weihnachtskonzert für Grundschulen/Kitas 24.12.2021 Turmblasen | Wasserturm Oberplanitz (13:00 Uhr) (10:00 - 11:00 Uhr und 13:00 - 14:00 Uhr) sowie Turm der Schule am Scheffelberg Zwickau Muldentalhalle Grimma (14:30 Uhr) 29.11.2022 Turmblasen (17:30 - 18:00 Uhr) Änderungen vorbehalten. Weitere Datierungen anderer Vereine lagen bis Redaktions Weihnachtsmarkt Grimma schluss nicht vor. Diese hier aufgeführten unterliegen der aktuellen pandemischen Situation und können daher kurzfristig entfallen. Informieren Sie sich gegebenenfalls auf 06.12.2022 Turmblasen (17:30 - 18:00 Uhr) den Homepages der einzelnen Vereine. Weihnachtsmarkt Grimma

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(BLÄSER-)MUSIK REGIONAL

Der Sächsische Musikrat informiert

Ein Instrument, das auch international keinen Qualitätsvergleich zu scheuen braucht ... Mit der Fertigstellung der Schwalbennestorgel im Paulinum – Aula und Universitätskirche St. Pauli schlägt die Universität Leipzig in diesem Herbst ein neues Kapitel in ihrer Musikgeschichte auf. In den kommenden Wochen wird die Orgelbaufirma Metzler die Arbeiten in der Universitätskirche St. Pauli beenden. Damit beginnt ein neues Kapitel in der Musikgeschichte, da ein Instrument aus der Zeit der Renaissance in der ostdeutschen Orgellandschaft über Jahrhunderte nicht existent war. Als Schwalbennestorgel bezeichnet man Orgeln, die nicht auf der Empore stehen, sondern an oder vor einer Kirchenwand in großer Höhe aufgehängt sind. Historische Orgeln standen in der Regel auf kleinen korbförmigen Emporen, die in ihrem Aussehen an Schwalbennester erinnern. Die Idee, eine Orgel als Grundkonzeption für den Neubau des Paulinums mit heranzuziehen, kam vom Leipziger Musikwissenschaftler Prof. Dr. Winfried Schrammek. Er war in den Schriften des Komponisten Michael Praetorius auf einen Verweis auf die Orgel in der »Paulinerkirchen zu Leipzig« gestoßen. Der Eintrag

stammt aus dem Jahre 1619. Die Gesamtkosten für die Schwalbennestorgel belaufen sich auf rund 650.000 Euro. Das Instrument wurde über Spenden finanziert, weshalb sie zunächst nur mit sieben Registern übergeben wurde. Zuletzt war das Spendenvolumen schließlich – auch dank einer Förderung aus den »Mauerfonds« – so weit gewachsen, dass die restlichen Register beauftragt werden konnten. In den vergangenen fünf Jahren waren nur sieben klingenden Register zu hören. Das ist eine Disposition, die der eines Instruments aus dem ausgehenden 15. Jahrhundert entspricht und für den Einsatz in Gottesdiensten und Konzerten ein Kleinod war, aber mit der Erweiterung auf elf Register wird die volle Farbpalette der Gotik, Renaissance und des Frühbarocks in ihrem ganzen Klangreichtum hörbar. In den fünf Jahren, in denen die Orgel in ihrer ersten Ausbaustufe genutzt wurde, hat sie sich bereits einen guten Ruf erworben: Die erste CD »Fortunata desparata«, eingespielt vom Universitätsorganisten Daniel Beilschmidt, wurde für den Preis der Deutschen Schall-

Die Schwalbennestorgel im Paulinum – Aula und Universitätskirche St. Pauli wurde vollendet Foto: Christian Hüller

plattenkritik nominiert. Zur Einweihung der fertiggestellten Schwalbennestorgel wurden die XII. Leipziger Universitätsmusiktage vom 21. bis 28. November 2021 dem Instrument gewidmet. Dabei wurde die Musik alter Meister genauso neu entdeckt wie Neukompositionen, die die Klänge des Mittelalters und der Renaissance mit denen des 20. und 21. Jahrhunderts verbinden. ۞ Sächsischer Musikrat

Gedenken an Mauerfall

Musik überwindet jede Mauer: „3. Oktober – Deutschland singt und klingt“ will Meinungsfreiheit ins Zentrum deutschlandweiter Musikaktion stellen

13 Musik- und Kirchenverbände haben sich zu einem neuen Verein formiert, um am Tag der Deutschen Einheit 2022 mit musikalischer Bürgerbeteiligung an hunderten Orten Mauerfall, Friedlicher Revolution und Wiedervereinigung zu gedenken

Gesellschaften. Für 2022 will der Verein die Meinungsfreiheit (Art. 5 Abs. 1 Satz 1, 1. Hs. Grundgesetz (GG)) ins Zentrum der Veranstaltung stellen. Durch die Wahl eines jährlichen Freiheitsrechtes des Grundgesetzes soll zusätzlich die politische Bedeutung bürgerschaftlichen Engagements unterstrichen werden. In Kooperation mit dem Deutschen Musikrat, dem Netzwerk „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ und dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels ruft der Verein „3. Oktober – Deutschland singt und klingt e. V. “ alle Menschen zur Beteiligung an der bundesweiten Musikaktion 2022 auf.

Vor 32 Jahren fiel die Berliner Mauer am 9. November 1989. Ohne den erfolgreichen Widerstand der Friedlichen Revolution wäre das nicht möglich gewesen. Der neue Trägerverein „3. Oktober – Deutschland singt und klingt e.V.“ gedenkt dem Mut vieler BürgerInnen alljährlich zum Tag der Deutschen Einheit mit einer zivilgesellschaftlichen Musikaktion. Der neue Trägerverein „3. Oktober – Deutschland singt und klingt“ versteht musikalische Beteiligung als zentrales Element demokratischer

Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, kommentiert: „Mit dem Fall der Mauer haben sich die Freiheitsrechte der Menschen durchgesetzt. Eines dieser Rechte ist die Meinungsfreiheit. Sie ist elementarer Bestandteil des Meinungsbildungsprozesses in der Demokratie. Jede Einschränkung ist ein Angriff auf die Demokratie und wie ein erneuter Mauerbau in der Gesellschaft.“

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(BLÄSER-)MUSIK REGIONAL | (BLÄSER-)MUSIK NATIONAL UND INTERNATIONAL

Dazu Bernd Oettinghaus, Theologe und Initiator der Initiative: „Landauf, landab gibt es eine Menge Meinungen, gibt es Debatten um das, was richtig und falsch ist, gibt es Diskussionen über das, was uns weiterbringt und was nicht. So polarisierend diese Meinungsvielfalt oft ist – sie bleibt der Treibstoff unserer Demokratie. Unsere deutschlandweite Musikaktion im Jahr 2022 soll einen zusätzlichen, musikalischen Beitrag zur Feier dieser Vielfalt leisten und in einen großen Dankechor münden.“

und Organisationen unterschiedlicher Gesellschaftsbereiche – im Besonderen auch Migrantenorganisationen – und damit nicht nur aus dem musikalischen Spektrum an. Ziel des neuen Vereins sei laut Satzung „möglichst viele Menschen dafür zu gewinnen, sich aktiv für ein internationales Kulturleben im Zusammenhang zum Tag der Deutschen Einheit einzusetzen“ und so Feiertraditionen für lokale Dank- und Hoffnungsfeste anzuregen und durch die Musik ein national verbindendes Element zu gestalten. ۞

Dr. Stefan Donath, Geschäftsführer des Bundesmusikverbands, betont: „32 Jahre Mauerfall sind auch 32 Jahre Meinungsfreiheit. Wenn Menschen durch gemeinsames Singen und Musizieren ihre Stimme erheben, ist das ein starkes Signal. Sie beteiligen sich und demonstrieren, dass Musik jede Mauer überwindet. Sie gedenken dem historischen Kampf für Freiheitsrechte auch in unserem Land. Und: Sie setzen ein Zeichen für ein friedliches Zusammenleben in einem vereinigten Deutschland, ohne Hass, Rassismus und Antisemitismus.“

Telefon: 0170 - 862 89 63 | E-Mail: presse@3-oktober.de

Stefan Kahé | Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Initiative

Bereits in den letzten Jahren hatte die Initiative „3. Oktober – Deutschland singt“ die gesamtgesellschaftliche Bedeutung des deutschen Nationalfeiertags für den sozialen Zusammenhalt ins Zentrum gerückt: Am 3. Oktober wurden um 19.00 Uhr zeitgleich im ganzen Land 10 verbindende Lieder aus Ost und West (darunter „Kein schöner Land“, „We shall overcome“, „Hevenu shalom alechem“ oder „Über sieben Brücken musst du gehn“) gesungen und mit Kerzenlicht an die Friedliche Revolution erinnert. Für die Umsetzung soll der bisherige Fokus einer Mit-Sing-Aktion auch auf den instrumentalen Bereich ausgedehnt werden. Neue Orchesterverbände und Musikensembles sollen hinzugewonnen werden. Zudem strebt der Verein die Zusammenarbeit mit Stiftungen, Verbänden

Weitere Informationen zum Projekt: Zur diesjährigen Aktion „3. Oktober – Deutschland singt“ hatten sich über 290 Chöre und Musikgruppen offiziell angemeldet. Die Aktion fand unter der Schirmherrschaft von Bundestagspräsident a.D. Dr. Wolfgang Schäuble statt. Gemeinsame Musik-Aktionen sollen auch das Fundament der dezentralen Feierlichkeiten für das Jahr 2022 bilden. Für Idee und Umsetzung der Planungselemente wird der neu gegründete Trägerverein „3. Oktober – Deutschland singt und klingt e.V.“ verantwortlich sein. Zu den Gründungsmitgliedern des neuen gemeinnützigen Vereins mit Sitz in Leipzig gehören insgesamt neun Musik- und vier Kirchenverbände/-vereine, unter anderem der Bundesmusikverband Chor & Orchester als Dachverband der Amateurmusik in Deutschland. Die Vereinsgründung wurde angestrebt, um das Projekt mit einer breiten gesellschaftlichen Unterstützung rechtlich abzusichern und für Mittelgeber zu öffnen. Weitere Verbände/Vereine aus der musikalischen und nichtmusikalischen Kulturszene und anderen gesellschaftlichen Bereichen sind sehr willkommen. Weitere Informationen zu Idee und Ausrichter*innen sowie zur Teilnahme vor Ort sind auf der Webseite der Initiative www.3oktober.org zu finden.

Nachruf

Bundesmusikverband trauert um Ehrenmitglied Prof. Dr. Hans-Walter Berg Prof. Dr. Hans-Walter Berg wurde 1931 in Detmold geboren, studierte in Freiburg Schulmusik, Musikwissenschaft und Sport. In Detmold unterrichtete er als Studienrat am Gymnasium, leitete das Jugendmusikwerk und dozierte an der Nordwestdeutschen Musikakademie. 1970 wählte ihn der Trägerverein der Bundesakademie für musikalische Jugendbildung Trossingen zum Gründungsdirektor. Seitdem stand er mit dem Bundesmusikverband Chor & Orchester e.V. (BMCO) und seinen Vorgängerorganisationen wie der Arbeitsgemeinschaft der Volksmusikverbände (AVV) und der Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände (BDO) in Arbeitsverbindung. Der Schwerpunkt seiner Tätigkeit an der Akademie war die Fortbildung von MusiklehrerInnen, Orchester- und Chorleitenden. 1985 verlieh ihm die Stadt Hamburg den Professorentitel. Zwölf Jahre lang war er ehrenamtlicher

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Bundesmusikdirektor und Pressereferent der Dachorganisation deutscher Blas- und Spielleutemusikverbände. Er hat zahlreiche wissenschaftliche Publikationen verfasst, zuletzt z.B. zur demografischen Entwicklung in Musikvereinigungen oder der historischen Entwicklung von Fanfarenzügen. Bundeseinheitliche Ausund Fortbildungsprogramme für alle Sparten der Amateurmusik in Form von D-, C- und BLehrgängen gehen auf seine Initiative zurück. Nach seiner Tätigkeit an der Bundesakademie war er von 1995 bis 2003 als Geschäftsführer der Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände (BDO) tätig und entwickelte in dieser Zeit den Verband sowie die Projektformate Deutsches Orchestertreffen 60+ (heute Deutsches Musiktreffen 60plus) und den Wettbewerb für Auswahlorchester, welche er auch nach der Geschäftsführertätigkeit als Projektleiter bis 2016 weiterführte.

Der Dirigent und Pianist war bekannt für seine große Neugierde, den stetigen Drang hinzuzulernen und hat auf seinem Weg viele Menschen geprägt und beeinflusst. Für seine außerordentlichen Verdienste um die Amateurmusik erhielt Prof. Dr. Hans-Walter Berg im Jahr 2006 die Hans-Lenz-Medaille. Zudem erhielt er neben vielen anderen Preisen und Auszeichnungen auch das Bundesverdienstkreuz. Die Amateurmusiklandschaft verliert eine verdienstvolle und inspirierende Persönlichkeit. Prof. Dr. Hans-Walter Berg verstarb am 8. November 2021 im Klinikum Villingen-Schwenningen nach kurzer, schwerer Krankheit wenige Tage vor seinem 90. Geburtstag, den wir gern noch mit ihm gefeiert hätten. Der BMCO trauert mit seiner Partnerin und seiner Familie. ۞ Dr. Stefan Donath I Geschäftsführung

Bundesmusikverband Chor & Orchester e.V.

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(BLÄSER-)MUSIK NATIONAL UND INTERNATIONAL

CORONA UND MUSIKVEREINE

Bundesmusikverband empfiehlt 2G plus als bestmöglichen Schutz für Amateurmusikensembles Zur Bekämpfung und Eindämmung der CoronaPandemie spricht sich der Bundesmusikverband Chor & Orchester für eine 2G-plus-Regelung aus. Damit empfiehlt der Spitzenverband der Amateurmusik in Deutschland den 100.000 Musikensembles und 14,3 Millionen Amateurmusizierenden als bestmöglichen Schutz vor dem Corona-Virus beim gemeinsamen Musizieren eine Kombination der beiden wirksamsten Schutzmaßnahmen Impfung und zusätzlicher Testung:

Im Zuge der rasant steigenden Infektionszahlen in Deutschland gilt für Musizierende im Chor oder Orchester: Impfen gegen das Coronavirus bedeutet mehr individuellen Schutz nicht schwer zu erkranken, damit mehr Schutz für jede Einzelne und jeden Einzelnen und die Gruppe gemeinsam Musizierender sowie deren Familien, Freunde und Bekannte. Da das Virus trotz Impfung weiterhin übertragen werden kann, empfiehlt der Bundesmusikverband allen Musikensembles für Probenoder Konzertsituationen zusätzlich die Testung aller genesenen oder geimpften Mitglieder, um Infektionsketten schnell zu erkennen, zu unterbrechen und Impfdurchbrüche zu vermeiden. Auf Grundlage der

1. Impfung gegen das Coronavirus + als wirksamstes Mittel zur Bekämpfung der Pandemie + im Impfzentrum, bei den Haus-, Fach- oder BetriebsärztInnen + für den eigenen Schutz, die Familie, den ganzen Chor oder das Orchester 2. ABC-Testung aller Ensemble-Mitglieder A = zertifiziert getestet zur Probe/Konzert (kostenlose Bürger tests in Testzentren, bei BetriebsärztInnen, in Schulen etc.) B = Selbsttest unter Aufsicht vor Ort (etwa durch Beauftragten des Ensembles/VeranstalterInnen) C = Tests vor Ort durch geschultes Personal (z. B. ACV-Angebot zur Errichtung einer kostenlosen Testinfrastruktur in den je weiligen Chören und Ensembles vor Proben- oder Konzertbeginn oder bezahlte kommerzielle Dienstleistende)

ACV-Teststrategie verweist der Bundesmusikverband auf ein Angebot für die flächendeckende Beschaffung und den kostenlosen Einsatz regelmäßiger Antigen-Schnelltests sowohl für alle Chöre, Orchester und Ensembles als auch für Jung und Alt. Dazu BMCO-Präsident Benjamin Strasser MdB: „Wir wollen durch unseren Aufruf für das flächendeckende Testen von Geimpften und Genesenen vor Beginn jeder Chor- und Musikprobe mithelfen, dass die Amateurmusik zur Eindämmung der Pandemie beiträgt. Um einen erneuten Lockdown zu verhindern, schlagen wir für den Musikbereich eine Kombination von Impfung und Testung nach 2G plus vor. Durch eine zusätzliche Testung mit Antigen-Schnelltests zeitnah vor jeder Probe und jedem Konzert kann die Amateurmusik ihre Verantwortung wahrnehmen und somit einen wichtigen Beitrag zur Identifikation von Infektionen leisten.“ Amateurmusizierende leisten mit einem überproportionalen Impfstatus von ca. 90 % in den meisten Musikensembles bereits einen maßgeblichen Anteil zur verantwortungsvollen Bekämpfung der Pandemie. In den verlässlichen Strukturen der Ensembles werden die Hygienemaßnahmen und Schutzkonzepte in hohem Maß akzeptiert und gewissenhaft umgesetzt. Mit der Empfehlung zur Kombination der beiden wirksamsten Schutzmaßnahmen Impfung und Testung ruft der Bundesmusikverband die 14,3 Millionen Amateurmusizierenden nun zu einer weiteren aktiven Mitwirkung zur Pandemiebekämpfung auf.

BMCO-Präsident Benjamin Strasser MdB

Sachsens Bläserpost 03 | 2021

Foto: Christoph Wehrer | offenblen.de

Kontakt: Dr. Stefan Donath I Geschäftsführung Bundesmusikverband Chor & Orchester e.V. Ortrudstraße 7 | 12159 Berlin Tel: +49 (0) 30 - 609 807 81 – 46 E-Mail: donath@bundesmusikverband.de

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JUGEND- UND VEREINSARBEIT

Der Rechtsanwalt

Rechtsanwalt Bertram Petzoldt Fachanwalt für Arbeitsrecht Fachanwalt für Sozialrecht Berät und vertritt den Sächsischen Blasmusikverband e.V. sowie dessen angeschlossene Vereine. Telefonische Fragen zu Rechtsfragen des Vereinslebens werden jeweils am ersten Donnerstag des Monats in der Zeit von 16:00–17:30 Uhr beantwortet. Tel. (0351) 21 30 30 40 b.petzoldt@kanzlei-queisser.de www.ra-petzoldt.de Haben Sie Anregungen und Fragen zu dem Thema? Schreiben Sie uns bitte. Wir freuen uns über jede Zuschrift.

Aus der Praxis:

Besetzung des Vorstandes

Im Verein „Blaue Trompete e. V.“ sollen im Januar 2022 planmäßig Vorstandswahlen stattfinden. Da zwei bisherige Vorstandsmitglieder den Verein aus privaten Gründen verlassen werden, hat der Vorstand während des Jahres bereits kräftig die Werbetrommel gerührt und um Wahlvorschläge gebeten. § 8 der Satzung bestimmt, dass der Vorstand aus dem/der 1. Vorsitzende/n, dem/der stellvertretenden Vorsitzenden und dem/der Kassenwart/in besteht. Bislang haben allerdings nur zwei Mitglieder ihre Bereitschaft zur Wahl in den Vorstand signalisiert, darunter der bisherige Vorsitzende. Im Vorstand ist man nun unsicher, wie jetzt verfahren werden soll. Es kam bereits der Vorschlag, dass das Amt des Kassenwarts in Personalunion wahrgenommen werden soll. Wäre/ist das zulässig? Die Zusammensetzung des Vorstandes als notwendiges Vereinsorgan (§ 26 BGB) wird gem. § 58 Nr. 3 BGB durch die Satzung des Vereins bestimmt. Im vorliegenden Fall enthält § 8 der Satzung Bestimmungen über die Zusammensetzung des geschäftsführenden Vorstands. Dieser nimmt die gesetzliche Vertretung des Vereins war. Wenn sich nicht genügend Mitglieder zur Wahl stellen möchten, stellt sich die Frage, ob Vorstandsfunktionen im Zweifel in Personalunion ausgeübt werden können. Obwohl das auf den ersten Blick eher abwegig klingt, bestehen nach der Rechtsprechung gegen die Zusammenlegung der Vorstands- bzw. Vereinsämter keine durchgreifenden Bedenken. Eine Vereinssatzung kann eine bestimmte Zahl von Vorstandsmitgliedern festlegen und bei einem mehrgliedrigen Vorstand auch vorsehen, dass dieser aus den Inhabern/-innen klar abgegrenzter Vereinsämter besteht, OLG Hamm, Beschl. v. 30. 11. 2010 − 15 W 286/10. In diesem Zusammenhang kann die Satzung die personengleiche Besetzung mehrerer Vorstandsämter untersagen. Ob die Satzung des Vereins eine solche Regelung enthält, ist im Zweifel durch Auslegung der Satzungsregelungen zu ermitteln. Ein erhebliches Indiz für eine untersagende Regelung wäre beispielsweise anzunehmen, wenn die Satzung neben den Funktionen etwa die Kopfzahl der Vorstandsmitglieder festlegt. Mit einer solchen Festlegung würde die Wahl einer Person in mehrere Ämter verhindert. Enthält die Satzung keine untersagende Bestimmung und ergibt dies auch nicht aus der Auslegung, wird die Zusammenlegung einzelner Ämter nach überwiegender Auffassung als zulässig erachtet. Optimal ist eine solche Zusammenlegung freilich nicht, weshalb dem Vorstand trotz rechtlicher Unbedenklichkeit gleichwohl anzuraten ist, die Mitglieder weiterhin für eine Wahlbereitschaft zu ermuntern.

Effizientes Proben durch Auflockerung und Konzentrationsübungen – Teil 2 Falsches Kommando1  Konzentration, Auflockerung  kein Material benötigt Der Dirigent ruft Befehle und die MusikerInnen führen sie sofort aus: 1x klatschen, kurz pfeifen, aufstehen, setzen, kurz summen, umdrehen, lachen, schnipsen, …

Zunächst besteht die Anforderung in einem steigenden Tempo. Danach müssen die Kommandos in einer bestimmten Art falsch verstanden werden, das heißt: aufstehen = setzen (und umgekehrt), pfeifen = klatschen (und umgekehrt) usw. Nach und nach kann das Tempo gesteigert werden. ۞ Jenny Ketzel

1 Grohe, Micaela et.al: Musikspiele – 99 Spiele rund um den Musikunterricht, Rum/ Innsbruck Esslingen: Helbling, 2017.

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Sachsens Bläserpost 03 | 2021


JUGEND- UND VEREINSARBEIT

Grenzenlose Zusammenarbeit

Internationaler Fachkräfteaustausch der Deutschen Bläserjugend (DBJ) und der luxemburgischen École de Musique de l'Union Grand-Duc Adolphe (UGDA) Internationale Jugendbegegnung in der Corona-Zeit? Sie konnte wegen der pandemischen Situation und der gesundheitspolitischen Auflagen leider in Präsenz nicht stat t f inden. Viele Vereine mussten ihre internationalen Maßnahmen absagen, welche die Deutsche Bläserjugend (DBJ) gefördert hätte. Nun nutzte die DBJ die Chance der sich entspannenden Lage, um selbst internationale Verbindungen aufzubauen. Gemeinsam mit der École de Musique de l'Union Grand-Duc Adolphe (UGDA), dem Luxemburger Musikverband, hat sie einen Fachkräfteaustausch organisiert. Nach gemeinsamen digitalen Treffen konnte am 16. und 17. Oktober ein erstes persönliches Treffen in Luxemburg stattfinden. Die Teilnehmenden lernten an diesem Wochenende die jeweils andere Verbandsstruktur und die jeweiligen Aufgaben besser kennen.

deutsch-luxemburgischer Fachkräfteaustausch

Sachsens Bläserpost 03 | 2021

Die VertreterInnen der UGDA waren von den ehrenamtlichen Strukturen auf der deutschen Seite und den vielen überfachlichen Themen wie Prävention und JugendleiterInnenausbildung beeindruckt, die von der DBJ bearbeitet werden. Auf der anderen Seite staunten die deutschen Teilnehmenden über die qualitativ hochwertige und dennoch sehr günstige, weil staatlich gewünschte, musikalische Ausbildung sowie die enge Zusammenarbeit zwischen den Musikvereinen und der Musikschule in Luxemburg. Der luxemburgische Musikverband und die École de Musique sind eng miteinander verknüpft. Neben dem gegenseitigen Kennenlernen stand die Planung der weiteren Zusammenarbeit und Ansätze für gemeinsame Aktivitäten auf dem Programm. Es wurde an diesem Wochenende viel gelacht und gestaut. In den freien Minuten wurde das ein oder andere Wort der anderen Sprache gelernt. Die Atmosphäre des Zusammentreffens spiegelte sich in den herzlichen Abschiedsworten wider. Alle Beteiligten bekräftigten, sich bereits auf ein Wiedersehen zu freuen. Dieses ist bei einem Fachkräfteaustausch 2022 in Berlin angedacht. ۞ Laura Deutschkämer

Foto: DBJ

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BLASMUSIKGESCHICHTE

Zum Schluss – Was bleibt von diesem Jahr 2021?

Das Jahr ist vorbei, 2021 ist bald Geschichte. Doch was hat es uns gebracht, was haben wir in diesem besonderen Jahr vollbracht? Was ist uns gelungen und was sollten wir 2022 anders/besser machen? Lassen Sie uns dieses Jahr 2021 noch einmal Revue passieren. Das Jahr begann für den Sächsischen Blasmusikverband mit einem Novum in seiner über 30-jährigen Geschichte: auf Grund des Rücktritts des bisherigen Präsidenten führen nun Vizepräsident und Schatzmeister den Verband, natürlich gemeinsam mit den weiteren Präsidiumsmitgliedern und dem Vorstand der Bläserjugend. Nicht einfach, aber alle Beteiligten haben dies gut gemeistert, dank auch der guten Unterstützung durch unseren Ehrenpräsidenten Martin Gumpp. Was nicht bedeutet, ein Präsident oder Präsidentin wird nicht mehr benötigt – im Gegenteil, im Jahr 2022 ist Präsidiumswahl und dann muss diese wichtige Position im Verband wieder besetzt sein. Mit sehr viel Pioniergeist und Idealismus haben die ersten blended learning Bildungsangebote unserer SBMV-Akademie im 1. Quartal 2021 ihre Geburtsstunde erlebt. Mit Mut, Offenheit und Focus sind die D1, D2 und D3-Lehrgänge sowie die Juleica-Kurse in beindruckender Form (Struktur, Inhalte, Abläufe) zu Lehrgängen mit digitaler Begleitung umgestaltet worden, welche Dank flexibler Struktur und motivierten TeilnehmerInnen und DozentInnen erfolgreiche Abschlüsse unter bundesweiter aufmerksamer Beobachtung generierten. Herz und Puls unseres Verbandes sind aber immer unsere Musikvereine, welche die Amateurbläsermusik in ihren Genres und Regionen pflegen, weiterentwickeln und somit den Freistaat (er-)klingen lassen. Das, was in diesem Jahr hier vor Ort unter sehr schweren Bedingungen geleistet wurde, kann nicht hoch genug gewürdigt werden und ist weiter unser Ansporn für bessere Rahmenbedingungen und öffentliche Wahrnehmung dieser meist ehrenamtlichen Aktivitäten. So haben wir Mitte des Jahres den Relaunch (der nun fast zwei Jahre

dauerte) unserer Homepage abgeschlossen und geben damit all den Aktivitäten eine moderne Plattform der öffentlichen Wahrnehmung. Doch es gab auch Rückschläge – unser aus dem Jahr 2020 verschobenes Fest „30 Jahre SBMV“ wurde genauso abgesagt wie die „Sächsische Krone der Blasmusik“, die „Young Jam Session“ oder die Frühjahrs- bzw. Silvesterprobenphase unserer Jungen Bläserphilharmonie Sachsen. Grund: Corona. Auch steht aktuell unser Sonderprojekt „KlangReise Schütz´22 – die Kunst nicht regiert zu werden“ wegen fehlender Förderung unter keinem guten Stern. ABER, was wir alle gemeinsam besser können und müssen, ist unser Umgang miteinander. Gerade in einer Zeit der Unsicherheiten und großen Veränderungen müssen wir auf uns achten. Das beginnt mit wertschätzender Kommunikation und Austausch. So sollten die entstandenen Disharmonien rund um den Nachruf unseres hochgeschätzten Landesmusikdirektors der ersten Stunde, Werner Kunath, uns mahnen, jederzeit respektvoll miteinander umzugehen. Wir hatten versucht, der vielfältigen Persönlichkeit pointiert gerecht zu werden, haben aber durch inhaltlich fehlerhafte und interpretationswürdige Darstellung dieses leider verfehlt. Aber aus Fehlern lernt man und so überlegen wir aktuell, wie wir unseren 1. LMD in angemessener Erinnerung im Verband behalten können. Für das neue Jahr und seine Herausforderungen gestalten wir die Zusammenarbeit im Verband (z.B. Sprechstunde SBMV) und mit unseren KooperationspartnerInnen und Dachverbänden neu. Denn, wenn das Jahr 2021 uns eines gelehrt hat, dann dass wir Kulturschaffende nur gemeinsam die Pandemie meistern und angemessene Aufmerksamkeit bei Politik und in der Gesellschaft einfordern können. ۞

Gaston Saborowski

Vizepräsident Sächsischer Blasmusikverband e.V.

IMPRESSUM Herausgeber: Sächsischer Blasmusikverband e.V. / Bläserjugend Sachsen, V.i.S.d.P. | Vize-Präsident: Gaston Saborowski Geschäftsstelle: Bahnhofstraße 1 | 09669 Frankenberg/Sa. | Tel.: 037206 894189 | Fax: 037206 894190 | E-Mail: sbmv@blasmusik-sachsen.de | www.blasmusik-sachsen.de Redaktion: Martin Schönfelder, Patricia Schütze Bei eingereichten Texten und Bildern behält sich die Redaktion die Veröffentlichung und sinnwahrende Kürzungen vor. Ein weitergehender Haftungsausschluss besteht. Auftretende Textpassagen in der Zeitschrift, die einzig männliche Formen verwenden, schließen ihr weibliches Pendant mit ein. Veröffentlichte Artikel stellen Meinungen/Standpunkte/Einschätzungen des Autors/der Autorin dar – nicht des Verbandes. Ausnahmen bilden jene Texte, die von Personen aus dem Verband (d.h. innerhalb einer Funktion/eines Amtes) publiziert werden. Redaktionsschluss Ausgabe für 01/2022 ist der 11.03.2022 Anzeigenverkauf: scharfe media GmbH | Freiberger Straße 114 | 01159 Dresden | Tel.: +49(0)351 424470-14 Layout/Satz: taktiker Werbeagentur GmbH | www.die-taktiker.de | Titelfoto: 60 Jahre Jubiläum | Foto: Claudia Haase Grafiken: Titelseite: Designed by Kjpargeter/Freepik, S19: Designed by Freepik Druck: printworld.com GmbH Auflage: 2.000 Exemplare

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Der SBMV dankt dem Freistaat Sachsen – dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus sowie dem Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Des Weiteren danken wir allen Befreundeten und Sponsoren, insbesondere der Theo Müller Stiftung für die finanzielle Unterstützung unseres Verbandes. © Alle Rechte bei SBMV e.V./BJS Besuchen Sie uns auch auf Facebook und Instagram

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Denn Kultur ist kein Luxus, den wir uns leisten oder auch streichen können, sondern der geistige Boden, der unsere eigentliche innere Überlebensfähigkeit sichert. Richard von Weizsäcker (1920 – 2015)

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Matthias Vogt, Instrumentenbaumeister Zschochersche Str. 28, 04229 Leipzig, Germany Tel.: 0341 8706358, info@vogt-instruments.com

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Fröhliche Weihnachten und alles Gute im neuen Jahr!



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