Bläserpost 1/2021

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Ausgabe 01/2021

Sachsens Bläserpost

Die Zeitschrift des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V.

Digitales Lernen im Sächsischen Blasmusikverband e.V. | Seite 4 Sächsische Bläserphilharmonie mit neuem Chefdirigenten | Seite 14 BMCO: Neues Kompetenzzentrum für Amateurmusik | Seite 16


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Editorial Liebe Leserinnen und Leser, eine Zeitschrift, die sich der Bläsermusik in ihren Facetten verschrieben hat, in quasi musikfreien Zeiten mit Leben im wahrsten Sinne des Wortes zu füllen ist keine leichte Aufgabe - zumindest für Normalsterbliche. Die MusikerInnen der mitteldeutschen Musikvereine samt ihren Vorständen und DirigentInnen gehören aber nicht zu diesen. Sie leisten in diesen Zeiten Übermenschliches. Sicher gehört es zu den inhaltlichen Hauptaufgaben, Musikarbeit zu leisten - in mannigfaltigen Varianten versuchen alle, Ansatz und Balance zu behalten - das ist wahrlich schwer genug. Noch viel schwerer unterdes ist es, Motivation und gelebte Strukturen auch in den (teilweise erst neu entstandenen) Digitalräumen zu erhalten, zu pflegen und auszubauen. Eine Herkulesaufgabe. Damit keine Sisyphusarbeit daraus wird, sind massive Hilfen und Unterstützung notwendig, natürlich auch finanziell, aber vorrangig als Ideeninput und Gedankenaustausch. Dazu will diese Ausgabe von "Sachsen Bläserpost" einen kleinen Beitrag leisten - hervorragende Beispiele aus der Vereinspraxis sind ebenso zu lesen wie sinnstiftende Beiträge zu Veränderungen in der gelebten Vereinskultur. So sehr das Sehnen nach physisch erlebbarer Musik momentan auch auf unser aller Seelen drückt, so wird doch noch eine Weile regsamer Geduld vonnöten sein. Diese Zeit sinnvoll zu nutzen, kann Ansporn und Auftrag zugleich sein. Wir sind gern dabei. Viel Spaß beim Lesen

Ihr Redaktionskollegium SBP

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde der Amateurbläsermusik, Der Kalender zeigt es an – das Jahr 2020 ist vorbei und das Jahr 2021 ist gestartet. Leider sind die Hoffnungen, dass mit Jahreswechsel auch die Pandemie verschwindet, nicht in Erfüllung gegangen. Doch Klagen hilft nicht, das Virus und seine gesamten Auswirkungen sind (noch) da. Wir im Verband arbeiten „fieberhaft“ daran, sicherzustellen, dass unsere Amateurbläserkultur, getragen von den Vereinen und Klangkörpern vor Ort, weiterlebt. Und hier benötigen wir auch Ihre Unterstützung: seien Sie Gast bei unseren Projekten 2021, haben Sie Geduld bei so manchen anderen Abläufen, aber vor allem spenden Sie den Musikerinnen und Musikern nicht symbolisch, sondern echten Applaus, auch wenn nach über einem Jahr ohne wirkliche Probenarbeit nicht alles so wie vor der Pandemie klingt. Halten Sie durch, Ihre Kulturschaffenden arbeiten am Comeback.

Liebe Musikerinnen und Musiker, ich wende mich heute persönlich an Euch. Der Grund, dass ich 1984 als Neunjähriger im damaligen Fanfarenorchester Leipzig Musiker geworden bin, war das Schwärmen meiner Klassenkameradin, wie großartig es ist, vor Publikum zu musizieren. Sie hatte/hat Recht; deswegen war ich fast 30 Jahre aktiver Musiker, deswegen bin ich noch heute in unserem Verband tätig. Und dieser arbeitet für Euch an Möglichkeiten, dass unser wunderbares Hobby nicht Corona zum Opfer fällt. Also nutzt die Angebote, bildet euch zum Beispiel auf der SBMV-Akademie in neuen digitalen Lernformen am Instrument weiter – alles für ein „großes Fortissimo“ bei Eurem ersten Konzert nach der Pandemie. Haltet durch, Euer Publikum braucht und wartet auf Euch.

Gaston Saborowski Vizepräsident

Inhalt

AUS DEM VERBAND

AUS DEN VEREINEN

04 05 06 07 08

Digitales Lernen im Sächsischen Blasmusikverband e.V. Dirigentenkonzil wird zum DIRIGENTENTAG Dirigententag: „Musik in Bewegung – Marschmusik heute“ Neuer Bildungsreferent im Verband Unser Verband hat seit Jahresanfang eine Kinderschutzbeauftragte

08 Das digitale Zeitalter hält Einzug beim JBO Grimma 09 70-Jahr-Feier der Musikkorps der Stadt Olbernhau endgültig abgesagt 09 Absage Musikfest „30 Jahre SBMV“ in Olbernhau 10 Wir brauchen eine Atmosphäre der Erneuerung | Digitalisierung unseres Vereinslebens 11 Sommerkonzert der Dresdner Bläserphilharmonie 12 Das etwas andere Jubiläumsjahr | Sachsenländer Blasmusikanten e.V 12 Nachruf für Christian O. Gruhl 13 Und dann kam alles digital: basteln, singen, rätseln

KALENDER 13

Termine unserer Mitgliedsvereine April bis Juli 2021

(BLÄSER-)MUSIK REGIONAL

(BLÄSER-)MUSIK NATIONAL UND INTERNATIONAL

14 14

Abschied von langjährigen Chefdirigenten Prof. Thomas Clamor Sächsische Bläserphilharmonie startet mit neuem Chefdirigenten ins neue Jahr

16 NEUSTART AMATEURMUSIK | Chöre und Orchester in Existenznot 16 Neues Kompetenzzentrum für Amateurmusik 17 Musik für alle: Teilhabechancen von Kindern und Jugendlichen nachhaltig verbessern 18 Deutsche Meisterschaft der Spielleutemusik | 01. – 02.10.2022 Furth im Wald 18 Fachbereich EDV/Neue Medien der BDMV wählt neues Leitungsteam 19 Erweiterung des Leistungsspektrums: Kostenfreie Erstberatung für Mitglieder nun auch im Bereich Datenschutz möglich

JUGEND- UND VEREINSARBEIT

19 20

Deutsche Bläserjugend: Innovative Projektarbeit in Zeiten der Corona-Krise Der Rechtsanwalt berät

21

Militärorchester und Musikvereine vor 1900 in Sachsen (Teil 2)

22

SBMV-Verbandstermine im April 2021

BLASMUSIKGESCHICHTE


AUS DEM VERBAND

Digitales Lernen im Sächsischen Blasmusikverband e.V.

Ganz getreu dem Motto "Außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Maßnahmen" beschäftigte sich die Verbandsleitung bereits seit vergangenem Frühjahr 2020 damit, wie die musikalischinstrumentale Ausbildung der jungen und junggebliebenen MusikerInnen im Amateurbläserbereich auch unter Corona und über die CoronaZeiten hinaus zeitgemäß sichergestellt werden kann. So hat ein Team von MusikdozentInnen unter der Leitung des Landesmusikdirektors (LMD) Robin Kürschner alle Lerninhalte der musikalisch-instrumentalen Lehrgänge in den Stufen D1, D2 und D3 auf Digitalisierungspotenziale hin untersucht. „Oberstes Augenmerk war dabei, dass die fundierte musikalische und pädagogische Ausbildung so gestaltet wird, dass die anerkannten D-Leistungsnachweise erreicht/abgelegt werden können“, erklärt LMD Kürschner. Weiterhin galt es, das neue Bildungsformat in seiner Form so flexibel zu konzipieren, dass auf die jeweilige Pandemie-Situation reagiert werden kann, ohne dass die Lehrgänge inhaltlich darunter leiden.

Startseite auf Lernportal

Quelle: SBMV

Übersicht Lernstrecke Lehrgänge im Portal

Quelle: SBMV

Jenny Ketzel, Vorsitzende der Bläserjugend Sachsen (BJS), gab jedoch im Herbst 2020 hier zu bedenken, was eine qualitativ hochwertige musikalisch-instrumentale Ausbildung im Kinder- und Jugendbereich wert sei, wenn entsprechend eine geschulte pädagogische Betreuung nicht sichergestellt werden kann. So erfolgte hier eine Erweiterung des Projektes hin zur Jugendleiterausbildung (Juleica). Beide Ausbildungen, D-Lehrgang und Juleica, bilden damit für die zahlreichen Musikvereine im Verband die Grundlage dafür, möglichst positiv in die Zeit nach den Einschränkungen zu gehen und so das aktuell so fehlende Vereinsleben wieder aufzunehmen. Entstanden ist ein völlig neues und bisher überregional nicht vergleichbares pädagogisches Bildungsangebot, das eine Kombination von Lernen in Präsenz, angereichert mit digitalen Angeboten, ermöglicht. Die Kurse sind so aufgebaut, dass eine ausgewogene Mischung von digitalem Lernen und gemeinsamem Lernen vor Ort ermöglicht wird – also kein „Entweder-Oder“, sondern ein „Sowohl-als auch“. TeilnehmerInnen können nun etwa mithilfe interaktiver Tools oder digitaler Kommunikation untereinander sich selbstbestimmt und individuell Wissen aneignen und erleben damit Unterricht auf der Höhe der Zeit. Organisatorische Grundlage bildet ein modernes Lernmanagementsystem, welches sowohl Lernenden Orientierung über die relevanten Lerninhalte und deren Lernformen gibt, gleichzeitig es jedoch auch Unterrichtenden ermöglicht, bei Bedarf individuell auf Einzelne einzugehen. "Das Richtige lernen – und dieses richtig lernen", betonen hier Kürschner und Ketzel im Einklang. Erstmalig durchgeführt ab April dieses Jahres liefert der SBMV somit eine Lösung, welche zum einen auf die derzeitige besondere pandemische Lage reagiert, weiterhin jedoch auch künftig eine hochwertige musikalische und pädagogische Ausbildung gewährleistet, die tatsächlich dem Lernverhalten der TeilnehmerInnen entspricht und gesellschaftlichen Anforderungen gerecht wird. Für Interessierte bot der Verband im Vorfeld des Ausbildungsbeginns kostenfreie Informationsveranstaltungen am 27. Februar und am 13. März 2021 an, in denen die neuen Lernstrecken ausführlich Vorstellung fanden. Genannte Informationsveranstaltungen wurden rege in Anspruch genommen.

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Bereits während der Durchführung der Kurse erfolgt eine Evaluation, um diese weiterentwickeln und verbessern zu können. Gewonnene Erfahrungswerte fließen anschließend außerdem in die digitale Potenzialanalyse der musikalisch-instrumentalen C-Kurse ein. Doch damit soll die digitale Transformation im Verband nicht enden. Nicht nur unsere Aus- und Weiterbildung hat digitale Potenziale, sondern auch unser organisatorischer Bereich wird hier auf weitere Optionen hin untersucht. Beispielsweise geht es um neue Services: so sollen die seit langem geforderte Musiker-Aushilfe-Börse und der Musikdozenten-Pool umgesetzt werden, realisiert mit unserer neuen Homepage. Dazu mehr in der nächsten Ausgabe von „Sachsens Bläserpost“. ۞ Gaston Saborowski

Anmerkung: Wer erfahren will, wie wir bei unseren Digitalisierungspro jekten (Vorgehensmodell, Projektstruktur etc.) vorgegangen sind, kann sich gern bei unserer Geschäftsstelle melden. Sollten genügend Interessensbekundungen vorliegen, bieten wir einen Digitalisierungs-Workshop auf der SBMV-Akademie noch in diesem Jahr an.

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AUS DEM VERBAND

Dirigentenkonzil wird zum DIRIGENTENTAG Das Konzept des seit Jahren durchgeführten Formates „Dirigentenkonzil“ dürfte sicher allen wohlbekannt sein: OrchesterleiterInnen zusammenbringen, den Austausch untereinander pflegen, neue Literatur besprechen, Herangehensweisen zur Nachwuchsgewinnung thematisieren, Ideen austauschen, Vernetzungen und Kooperationen bilden – kurz: einfach voneinander lernen. Nun hat sich gezeigt, dass der Zuspruch für diese Veranstaltung im Laufe der Jahre immer mehr schwand. Ein Grund für uns, dieses Konzept auf den Prüfstand zu stellen und zu überarbeiten. Um eines vorweg zu nehmen: die Grundidee, OrchesterleiterInnen zusammenzubringen, bleibt natürlich erhalten. Die neue Konzeption zielt jedoch darauf, einen speziellen musikalischen Inhalt zu fokussieren, dafür neue Herangehensweisen und Problemlösungen zu erarbeiten und diese dann direkt vor Ort praktisch umzusetzen und auszuprobieren. Sicher ist jedem bewusst, dass diese Aufgabenstellung nicht innerhalb einer zweistündigen Veranstaltung zu bewältigen ist. Deshalb wird das bisherige Dirigentenkonzil ab diesem Jahr als eigenständige Veranstaltung an einem jährlich wechselnden Ort unter dem Namen DIRIGENTENTAG neu ins Leben gerufen. So ist es mir eine Freude, an dieser Stelle folgende Veranstaltung ankündigen zu dürfen:

1. Dirigententag: „Musik in Bewegung – Marschmusik heute“ „Die Marschmusik oder auch ‚Musik in Bewegung‘ nimmt in der Öffentlichkeit gerade bei gesellschaftlichen Ereignissen […] einen hohen Stellenwert ein. Dabei sollte sich jedes Orchester mit einer musikalisch und optisch einwandfreien Darbietung […] präsentieren.“ – so lautet der Eingangssatz der Broschüre „Musik in Bewegung“, kürzlich herausgegeben vom Bayerischen Blasmusikverband und vorgestellt beim Verbandstag des SBMV im November 2020. Anhand der zahlreichen Nachfragen, die daraufhin die Geschäftsstelle des SBMV erreichten, konnte man bemerken, dass dieses Thema bei vielen Vereinen auf breites Interesse stößt und den Nerv der DirigentInnen und OrchesterleiterInnen trifft. Marschmusik ist also nicht nur ewig gestrig, klischeebehaftet und damit in längst vergangene Zeiten zu verordnen, sondern auch heute musikalisches Betätigungsfeld zahlreicher Orchester. All dies bewog mich dazu, den 1. Dirigententag des SBMV unter dem Motto „Musik in Bewegung – Marschmusik heute“ stattfinden zu lassen.

abgeben. Ich bin mir aber sicher, dass sich viele einfach selber noch nicht im Klaren sind, wie sie sich verhalten sollen. Diese Unsicherheit kann man abbauen, indem man sich mit der Materie beschäftigt. Sehr erfreulich ist es, wenn wieder Kapellen vorbeimarschieren, die sich beschäftigt haben. Da stimmt es, angefangen vom Verhalten des Dirigierenden oder Stabführenden bis zur Aufstellung der Kapelle, der Kleiderordnung und dem Verhalten der MusikerInnen.“ Nun freut es uns sehr, dass wir mit Monika Fleschhut (stellv. Präsidentin des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes, Landesbeauftragte für Marschmusik im Bayerischen Blasmusikverband) eine auf diesem Gebiet äußerst kompetente Fachfrau gewinnen konnten, die auch uns in Sachsen neue Herangehensweisen zur Ausführung einer optisch einwandfreien Marschmusik oder vielleicht auch nur dringend benötigte Basics vermitteln kann. Im Anschluss bleibt genügend Zeit für Fragen und Diskussionen. Als Besonderheit sei anzuführen, dass alles Besprochene vor Ort anhand eines anwesenden großen Blasorchesters des SBMV anschaulich in die Tat umgesetzt wird und jeder die Gelegenheit erhält, sich selbst auszuprobieren – eine sicher lohnenswerte und zielführende Herangehensweise für alle Beteiligten. Ich würde mich freuen, viele KollegInnen und natürlich auch interessierte MusikerInnen zum 1. Dirigententag des SBMV begrüßen zu dürfen. ۞

Robin Kürschner, Landesmusikdirektor

Monika Fleschhut, Landesbeauftragte für Marschmusik im Bayerischen Blasmusikverband sowie Hauptinitiatorin und -autorin oben genannter Publikation, berichtet aus ihrem reichhaltigen Erfahrungsschatz und von Beobachtungen bei Festumzügen und Paraden: „Bereits von weitem sieht man, ob eine Kapelle sich mit Musik in Bewegung beschäftigt hat. Allein schon das optische Bild, wie alle sich im Gleichschritt bewegen, spricht an. Selbst nicht „vorbelastete“ ZuschauerInnen auf der Tribüne bemerken immer wieder den Unterschied, der da zu sehen ist. Man spürt direkt, wie eine Achtung vor einer Kapelle entsteht, wenn sie geordnet und wohlklingend vorbeimarschiert. Kommt so ein Orchester, freut es mich, wenn die anwesenden Ehrengeladenen ein lautes „Aha“ erklingen lassen. Egal, wie viele Personen dabei sind, es spricht einfach positiv an, wenn man das sieht und hört. Schlimm ist es aber bei zu vernehmenden Kommentaren, die uns BlasmusikerInnen nicht sonderlich positiv erscheinen lassen. Selbst das Publikum macht keinen Hehl daraus, wie die unterschiedlichen Kapellen auf sie wirken. […] Sehr schade auch, dass die DirigentInnen oder StabführerInnen oftmals ein sehr unsicheres Bild vor ihrem Orchester Sachsens Bläserpost 01 | 2021

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AUS DEM VERBAND

Dirigententag: „Musik in Bewegung – Marschmusik heute“ INHALT Marschmusik ist alles andere als ewig gestrig, klischeebehaftet und damit in längst vergangene Zeiten zu verordnen, sondern auch heute musikalisches Betätigungsfeld zahlreicher Orchester – stößt das Thema doch bei vielen auf ein breites Interesse und trifft den Nerv so mancher/manches Dirigentin/Dirigenten und Stabführerin/Stabführers. Die Dozentin Monika Fleschhut gibt einen Überblick über die Ausführung einer zeitgemäßen, optisch wie musikalisch ansprechenden Marschmusik. Nach einer kurzen theoretischen Einführung werden die besprochenen Inhalte vor Ort anhand eines anwesenden Blasorchesters des SBMV anschaulich in die Tat umgesetzt. Schwerpunkte sind dabei u.a. • Aufstellungsformationen • akustische und optische Kommandos des Dirigierenden oder Stabführenden • Instrumentenhaltung/Haltearten • das Schlagzeug als Signalgeber • Bewegungsformen • Kriterien des Marschmusikwertungsspiels

Bergmanns -, Hüt ten - und Knappen vereine e.V. Landesfeuerwehrverband Sachsen e.V. | Landes- Musik- und Spielleutespor tverband Sachsen e.V.) / 30,00 € bei Anmeldung bis 30.04.2021 80,00 € je TeilnehmerIn für Nichtmitglieder des SBMV / 60,00 € bei Anmeldung bis 30.04.2021

BESONDERHEITEN · Für Übungen ist es nötig, dass die Teil nehmenden Dirigentenstab, wenn möglich Tambourstab, mitbringen. · Wetterabhängig kann die Veranstaltung in Teilen im Freien durchgeführt werden. · Vereinsspezifische Fragen werden gern im Vorfeld entgegengenommen. ANMELDUNG bis 31.05.2021

ZIELGRUPPE · DirigentInnen und StabführerInnen, die die optische und musikalische Außenwirkung der Marschmusik ihres Orchesters ver bessern oder gern mehr über eine zeitge mäße Marschmusik erfahren wollen · interessierte MusikerInnen · bergmännische Formationen · Feuerwehrformationen DOZENTIN Monika Fleschhut, Landesbeauftragte Marschmusik des Bayerischen Blasmusikverbandes e.V. MODERATION Robin Kürschner, Landesmusikdirektor SBMV TERMIN 19.06.2021, 10:00 - 15:00 Uhr ORT Bernsdorf/Sachsen

Neubau | Reparatur | Zubehör | Service

KOSTEN • 40,00 € je TeilnehmerIn für Mitglieder des SBMV sowie Mitglieder der koope rierenden sächsischen Landesverbände (betrifft: Sächsischer Landesverband der

Zschochersche Str. 28, 04229 Leipzig, Germany

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Matthias Vogt, Instrumentenbaumeister Tel.: 0341 8706358, info@vogt-instruments.com

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AUS DEM VERBAND

63 Jahre und kein bisschen müde…

…von wem hier die Rede ist, muss nicht erst extra erwähnt werden!? Eine der aktivsten Mitstreiterinnen des Sächsischen Blasmusikverbandes ist und war von Anfang an unsere Marion Frank. Vereinsvorstände und Dirigenten stehen immer in der Öffentlichkeit. Bei den OrganisatorInnen hinter der Bühne ist das nicht immer so. In den 27,5 Jahren ihrer Tätigkeit für die sächsische Amateurblasmusik hat sie für den Verband unermüdlich Kindern und Jugendlichen ergänzende Ausbildungsinhalte organisiert. Allen im Gedächtnis geblieben sind die „Empfangs-Szenarien“ zu D-Lehrgängen, LPLs, Probenphasen der JBP Sachsen oder vielen anderen Verbandsveranstaltungen am Filzteich in Schneeberg und an anderen Orten. Auch wenn sich manche genervt fühlen wollten, mit Charme und Erfahrung hob sie jeden über seine tatsächlichen oder eingebildeten Probleme hinweg. Jede/r MusikerIn hat sich stets auf perfekte musikalische Leistungen zu fokussieren. Dass da immer wieder organisatorische Dinge auf der Strecke bleiben, ist ganz normal. Marion Frank half als „Mutter der Kompanie“ stets durch solche außermusikalischen Tiefen hindurch. Alle Teilnehmenden an diesen Maßnahmen können sicher eigene Erfahrungen und Begebenheiten beisteuern…! Am Telefon der Geschäftsstelle, in der sie zusammen mit Marion Haslinger über Jahrzehnte die Ansprechpartnerinnen des Sächsischen Blasmusikverbandes waren, mussten die verschiedensten Probleme von Vorständen und Dirigenten geklärt werden. Ich kann mich nicht

Neuer Bildungsreferent im Verband

daran erinnern, dass auch nur einmal keine Zeit war oder keine Lösung gefunden werden konnte. Das persönliche Engagement an vielen Wochenenden im Jahr ließ den SBMV erst zu dem Verband werden, wie er heute in Deutschland zu finden ist. Oft sieht man nur die Ergebnisse, hört tolle Konzerte und blickt in zufriedene Gesichter von Eltern, Großeltern und MusikerInnen. Der zu durchschreitende Weg dorthin wird von vielen nicht wahrgenommen. Nur mit dem überdurchschnittlichen Einsatz Einzelner in den Vereinen oder im Verband kann ein Projekt mehr als durchschnittlichen Erfolg haben. Liebe Marion, wir alle wünschen Dir in Deinem neuen Lebensabschnitt alles Gute, schöne und interessante Aufgaben, die Dich ausfüllen, und vor allem eines: Bleibe der sächsischen Amateurblasmusik auch in Zukunft eine treue und herzliche Unterstützerin! ۞ Matthias Hauschild

Bildungsreferent

Martin Schönfeld

er und Vorgänge

rin Marion Frank

Werte LeserInnen,

bis zum Erscheinungstag dieser Ausgabe von „Sachsens Bläserpost“ sind es nun circa 200 Tage, in denen ein personeller Wechsel innerhalb einer Position der Geschäftsstelle des/der Sächsischen Blasmusikverbandes e.V./Bläserjugend Sachsen vonstattenging. Während PolitikerInnen, GeschäftsführerInnen großer Konzerne oder sonstigen AmtsinhaberInnen eine maximale Frist von 100 Tagen zugestanden wird, sich in neue Gefilde einzuarbeiten und sogar erste Erfolge vorzuweisen -um danach aus der Gesellschaft das entsprechende Feedback zu bekommen-, will ich die nun eigens auferlegte doppelte Tagesfrist zumindest dafür nutzen, um mich Ihnen vorzustellen und zu resümieren. Mein Name ist Martin Schönfelder, ich bin 28 Jahre alt, verheiratet, und wie angeklungen seit dem 01. Oktober 2020 als Bildungsreferent der Nachfolger von Frau Marion Frank. Verglichen mit ihren rund 10.000 Tagen im Amt für den Verband, die höchstwahrscheinlich geprägt waren von zahlreichen Ereignissen unterschiedlichster Form, erscheinen „meine“ eingangs genannten 200 als verschwindend gering und mitunter nicht erwähnenswert. Für mich jedoch bedeuten sie ein intensives und abwechslungsreiches Erleben vielfältiger Strukturen und Prozesse innerhalb eines Verbandes, der ob und trotz seiner verglichen mit anderen Landesverbänden geringen Größe, als sehr agile und umtriebige Institution vorgeht, um bestmöglich kulturell, künstlerisch und bildungsbezogen im Bereich der Bläsermusik das eigens entwickelte 6-Punkte-Leitbild umzusetzen. Gerade in aktuell stürmischen Zeiten innerhalb der Gesellschaft und des Weltgeschehens, in denen Kulturelles weitgehend brach liegt, konnte ich in dem vergangenen halben Jahr erfahren, wie hier zuwenigst Schadensbegrenzung, überdies vor allem jedoch vielfältig Lösungen kreiert und umgesetzt werden. Und dies nicht nur innerhalb des engeren Verbandskreises, sondern paritätisch auch in der Zusammenarbeit mit Mitgliedsvereinen, Dachverbänden sowie weiteren PartnerInnen. Auch aufgrund meiner eigenen Biographie, die ursprünglich vorgeprägt war künftig für aktive Bildungsarbeit (Studium Musik und Deutsch auf Lehramt), nun jedoch den Weg zum Verband einschlug, ist es mir ein persönliches Anliegen, soziokulturell zu wirken und hier einen Beitrag für die Kultur im Allgemeinen, insbesondere in der Pandemiesituation, zu liefern. Persönlich sei abschließend noch erwähnenswert, dass auch meine Freizeit vor allem durch Musik geprägt ist, dies jedoch weniger im Bläserbereich: zwar konnte ich während des Musikstudiums eineinhalb Jahre Posaunenunterricht an der HMT Leipzig genießen, fokussierte mich bereits jedoch seit einigen Jahren vor allem auf das Orgelspiel. Hier sind es die Komplexität des Instruments und der klangliche Farbenreichtum, die mich immer wieder aufs Neue fordernd inspirieren und die ich in zahlreichen v.a. kirchlich geprägten Veranstaltungen darbieten kann. Mit einer überaus offenen und freudig gespannten Einstellung auf alles Kommende, Ihr/Euer

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AUS DEM VERBAND | AUS DEN VEREINEN

Unser Verband hat seit Jahresanfang eine Kinderschutzbeauftragte

Foto: SBMV

„Kinderschutz im Verband“ - was bedeutet das eigentlich? Und: benötigen wir so etwas? Bevor ich auf diese Frage eingehe, möchte ich mich kurz vorstellen: mein Name ist Sarah Nehring. Ich bin seit 2019 Vorstandsmitglied der Bläserjugend Sachsen und durch einen gemeinsamen Beschluss von Präsidium SBMV und Vorstand BJS seit 01.01.2021 die Kinderschutzbeauftragte im Sächsischen Blasmusikverband e.V. In fast jedem Orchester sind Kinder und Jugendliche ein wichtiger Bestandteil im Vereinsleben. Sie werden ausgebildet und halten den Verein am Leben. Ohne Nachwuchs wird wohl jedes Orchester irgendwann in „Rente“ gehen.

Ihr in den Vereinen und wir als Verband leisten also einen großen und wichtigen Anteil in der Jugendarbeit. Um die uns anvertrauten jungen Mitglieder zu schützen, ist es wichtig, sich aktiv für Kinder und deren Rechte einzusetzen, um potenzielle TäterInnen abzuschrecken. Dafür tut es Not, zu wissen, welche Maßnahmen erforderlich und sinnvoll sind in Eurem Verein und wie man in einem entsprechenden Fall vorgehen sollte. Wir als Bläserjugend Sachsen im Sächsischen Blasmusikverband e.V. wollen Euch dabei unterstützen, indem wir aktiv die Prävention Kindeswohlgefährdung im Verband adressieren und so demnächst regelmäßig Weiterbildungen zum Thema Kindeswohl und Kinderschutz im Verein anbieten. Im vergangenen Jahr nahm ich an einer dreitägigen Weiterbildung teil, die der Kinder- und Jugendring Sachsen (KJRS) durchführte. Oberthema war der Kinderschutz im Allgemeinen und wie Vereine und Verbände sich mit Aufklärung, Weiterbildungen und präventiven Maßnahmen und Strukturen aktiv gegen mögliche TäterInnen schützen können. Darin gründete sich der Ausgangspunkt, um gemeinsam mit dem KJRS e.V. für Euch die Schulung „Prävention Kindeswohlgefährdung im (Musik-)Verein“ zu erarbeiten. Inhaltlich geht es darum, den Blick zu schärfen, BetreuerInnen über mögliche Anzeichen einer Kindes-

wohlgefährdung aufzuklären und präventive Maßnahmen mit an die Hand zu geben. Am Ende des Seminars bescheinigen wir den Teilnehmenden mittels Zertifikats, dass sie nun in dieser Thematik unterwiesen sind. So könnt Ihr dann den Sorgeberechtigten Eurer jungen MusikerInnen nachweisen, dass Euer Verein dafür sorgt, dass es den JungmusikerInnen bei Euch gut geht. Unser Ziel ist es, dass wir alle Vereine unseres Verbandes, die Kinder und Jugendliche zu ihren Mitgliedern zählen, zeitnah unterweisen und somit ein Netzwerk zu dieser Thematik im Verband aufbauen. Zum ersten Mal wird diese Schulung am 08.05.2021 online stattfinden (Anmeldungen erfolgen über unsere Geschäftsstelle beziehungsweise über die Homepage). Weiterbildung an sich ist aber nur ein Teil meiner neuen Funktion. Ich möchte mit Euch gemeinsam die Strukturen im jeweiligen Verein überprüfen und als Ansprechperson fungieren, die in gegebenen Fällen weiterhelfen kann. Wenn es Fragen oder ein Problem gibt, Tipps benötigt werden oder ein Verdacht besteht beziehungsweise sich jemand mit etwas nicht wohl fühlt, dann meldet Euch bei mir. Ich freue mich auf mein neues Aufgabengebiet und rufe dazu auf, gemeinsam möglichen TäterInnen keine Chance zu geben! ۞ Sarah Nehring

Das digitale Zeitalter hält Einzug beim JBO Grimma Nach langem Zögern erklingt seit dem 04. Januar 2021 im Haus des Jugendblasorchesters Grimma wieder Musik. Auf Grund der CoronaVerordnung erfolgt die Instrumentalausbildung der MusikschülerInnen seit diesem Tag online per Videochat. Die ersten Übungseinheiten waren erfolgreich und alle zeigten sich sehr zufrieden und auch glücklich, einen Weg gefunden zu haben, den Unterricht weiterführen zu können. Gleichzeitig gebe ich jedoch zu, beim Unterricht am Instrument kein Freund der Online-Variante zu sein. Es müssen viele Kompromisse eingegangen werden. Töne zum Beispiel kommen versetzt an, mit normalem Unterricht ist das nicht vergleichbar. Generell ist Fernunterricht jedoch besser als gar nichts.

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So wurden die technischen Voraussetzungen geschaffen, um sich am Bildschirm gegenüber zu sitzen. An der Orchesterschule JBO Grimma werden rund 100 junge MusikerInnen in neun Instrumenten unterrichtet. Dafür stehen acht ÜbungsleiterInnen zur Verfügung. Seit dem 11.01.2021 werden auch die drei Musikförderklassen der Oberschule Grimma online per Videochat unterrichtet. Diese machen im Umfang noch einmal 60 bis 70 zusätzliche Kinder aus. Auch das jährliche Probelager des Orchesters, welches traditionell im Februar in Tschechien stattfindet, musste in diesem Jahr umdisponiert werden. So wird es nun im Sommer in Bautzen stattfinden. Alle MusikerInnen freuen sich schon sehr darauf. ۞ Reiner Rahmlow

Stadtmusikdirektor Grimma

Fotos: JBO Grimma

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AUS DEN VEREINEN

70-Jahr-Feier der Musikkorps der Stadt Olbernhau endgültig abgesagt Auf Grund der anhaltenden Corona-Beschränkungen hat der Orchestervorstand in seiner digitalen Vorstandssitzung am 3. Februar 2021 beschlossen, die für April angesetzte Nachfeier des 70-jährigen Orchesterjubiläums endgültig abzusagen. Es wird auch kein neuer Termin ins Auge gefasst. Die nächste Jubelfeier wird damit am 1. Mai 2025 steigen! Auch die für März geplante Hauptversammlung mit der turnusgemäßen Vorstandswahl muss entfallen. Derzeit ist die Vorstandswahl für das 2. oder 3. Quartal 2021 vorgesehen. Ob dies möglich wird, entscheidet der Fortlauf der Corona-Schutzmaßnahmen. Bis dahin bleibt der derzeitige Vorstand im Amt. Da an

Proben und Auftritte derzeit nicht zu denken ist, hat zudem der Vorstand beschlossen, nicht an den Bundeswertungsspielen des Deutschen Feuerwehrverbandes teilzunehmen, selbst wenn diese Anfang September durchgeführt werden sollten. Trotz der schwierigen Lage hofft der Vorstand, dass alle MusikantInnen dem Orchester fest die Treue halten und nach diesen schwierigen Zeiten wieder in das Musikkorps zurückkehren. Für das treue Publikum ist derweil das Stadtparkkonzert am 29. August in Aussicht gestellt. Hoffen wir gemeinsam, dass dies wie im vergangenen Jahr möglich ist. Im zurückliegenden Jahr 2020 konnten auch im Musikkorps der Stadt Olbernhau mehrere

MusikantInnen für langjährige aktive Tätigkeit ausgezeichnet werden. Geplant waren die Ehrungen der Bundesvereinigung der Deutschen Musikverbände (BDMV) im Rahmen der 70-Jahr-Feier, welche aus bekannten Gründen abgesagt werden mussten. Daraufhin wurden die Auszeichnungen zum Stadtparkkonzert im September 2020 vorgenommen. Die Auszeichnung für 5-jährige aktive Tätigkeit erhielt Johanna Morgenstern (Klarinette). Die Ehrennadel der BDMV in Bronze für 10 Jahre, als aktive Musikantin, wurde an Tina Müller (Klarinette und Altsaxophon) überreicht. Auf 20 Jahre konnten Reik Härtwig (Waldhorn), Tony Neuber (Flügelhorn) und Enrico Schuhmann (Trompete, Posaune, Dirigat) zurückblicken und wurden mit der Ehrennadel in Silber ausgezeichnet. Ein durchaus nicht alltägliches Jubiläum wurde 2020 Karlheinz Müller (Tuba, vormals Trompete) und Jan Vogel (1. Trompeter im MKO) zuteil. Für 40 Jahre aktive Tätigkeit im Musikkorps der Stadt Olbernhau erhielten beide aus den Händen des Bürgermeisters Heinz-Peter Haustein die Ehrennadel „in Gold mit Diamant“ und eine Ehrenurkunde der BDMV. ۞ Udo Brückner - Orchestervorstand

v.l.n.r.: Bürgermeister Heinz-Peter Haustein, Karlheinz Müller, Jan Vogel, der stellvertretende Vorsitzende Tony Fritzsche und Dirigent Jens Kaltofen während der Auszeichnung Foto: Dirk Walther – MKO

Absage Musikfest „30 Jahre SBMV“ in Olbernhau Nachdem wir letztes Jahr noch frohen Mutes waren und das gesamte Musikfest anlässlich des 30-jährigen Bestehens unseres Verbandes von 2020 nach 2021 verschoben, müssen wir nun doch die geplanten Aktivitäten in Olbernhau absagen.

Leider hat die Corona-Pandemie uns immer noch fest im Griff. So findet dieses Jahr keine Young Jam Session, der Contest unserer Kinder- und Jugendorchester, statt. Auch die Aufführung des Projektes „Feurige Blasmusik“, Händels Feuerwerksmusik als Gemeinschaftskonzert von hunderten AmateurbläserInnen mit

Sachsens Bläserpost 01 | 2021

echtem Feuerwerk, ist von der Absage betroffen. Für unsere KlangFARBEN suchen wir noch Alternativen. Von dieser Absage nicht betroffen sind das Festkonzert der Jungen Bläserphilharmonie Sachsen und der Festakt im Sommer 2021 in Leipzig. Hier sind wir guter Hoffnung, dass die Planungen dafür Realität werden. Gleichzeitig wollen wir die Festlichkeiten als großes Comeback der Amateurbläsermusik nutzen. Drücken wir alle die Daumen für 100 Prozent Blasmusik!

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AUS DEN VEREINEN

Wir brauchen eine Atmosphäre der Erneuerung Digitalisierung unseres Vereinslebens

Keiner von uns weiß oder vermag vorherzusagen, wann wir wieder unserem eigentlichen Vereinszweck nachkommen können: Kinder und Jugendliche an das Musizieren heranführen und uns und andere mit unserer Musik erfreuen. Hoffnung und Enttäuschungen wechseln sich ab. Das geht sicher jedem Musikverein ans Gemüt. Die momentane Hauptsorge neben allen gesundheitlichen und auch wirtschaftlichen Unwägbarkeiten ist: Wie halten wir unsere so wichtig gewordenen Vereinsgemeinschaften zusammen? Wie finden wir nach Beendigung der Pandemie wieder beieinander? Können wir uns dann wieder als Orchester, als Ensemble, gut vom Startblock lösen und kommen wir wieder in den Lauf? Wohin führt dann dieses Rennen, um im Bild zu bleiben? In einem Tiefschlaf mit zwischenzeitlichen Wachstunden kann man sicher ein paar Wochen, vielleicht auch ein paar Monate als Verein überstehen. Aber jetzt tritt eine Phase ein, in der wir uns wieder wachrütteln müssen. Die Alternativen sind nicht üppig, aber wir müssen Möglichkeiten suchen, uns doch wieder zu begegnen, und zwar regelmäßig. Im Blasmusikverein Carl Zeiss Jena haben wir uns auf konsequente, wöchentliche Begegnun-

Wöchentliche Onlineprobe stärkt den sozialen Zusammenhalt der Juniors Fotos: Dr. Ulrich Richter

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gen im Internet geeinigt. Junior Brass Band, Jugend Brass Band, Brass Band BlechKLANG und Show Brass Band finden sich jede Woche im Netz zusammen und proben gemeinsam. Selbstverständlich sind dem Ganzen starke künstlerische Grenzen gesetzt. Selbstverständlich muss in Probenform- und Inhalt der jeweiligen Altersstruktur Rechnung getragen werden. Ein digitaler Ersatz für Präsenzproben ist schlicht nicht möglich, aber die von uns gewählten Formate helfen, am Instrument zu bleiben, und sie helfen, uns zwischenmenschlich regelmäßig zusammenzufinden, uns miteinander auszutauschen, also zusammenzubleiben. Das scheint uns in der aktuellen Situation am wichtigsten. Kommt es zum Neustart, brauchen wir die Gemeinschaft. Jedes Vereinsmitglied, das uns jetzt verloren geht, ist eins zu viel. Jedes Kind, das wir mit seinem Instrument und mit seiner Freude am Musizieren nicht mehr erreichen, wird uns bei der Zukunftssicherung fehlen. Der Aufwand ist groß, vielleicht größer als zu normalen Zeiten, aber er lohnt sich. Noten von Stücken und technischen Übungen werden durch die Dirigenten Tage vor den Proben per E-Mail bereitgestellt, Hörbeispiele herausgesucht und der jeweilige Probenablauf mitgeteilt. Jeder Teilnehmende braucht ein Minimum an Equipment und muss in die Lage versetzt sein, zu den jeweiligen Probenzeiten zuhause musizieren zu können. Unglaublich, was sich unsere begeisterten MusikerInnen dabei einfallen lassen. Auf diese Weise ist es durchaus möglich, sich auf angestrebte Konzerte mental und praktisch einzustellen, im bestehenden Repertoire zu bleiben. Selbst an neuen Werken kann gearbeitet werden. Uns ist es wichtig, Ziele zu formulieren und die Mitglieder anzuregen, sich mit diesen Zielen zu identifizieren, auch wenn momentan nicht komplett abschätzbar ist, ob sie in diesem Jahr in vollem Umfang zu erreichen sind. Aber wer sich nicht jetzt schon gemeinsame Ziele setzt, der wird es schwer haben, beim Neustart seine Mannschaft kurzfristig zu motivieren. Als Kulturpartner der BUGA 2021 in Erfurt sind mehrere Konzerte in der Vorbereitung, für ein Kurzfestival mit Picknick-Konzerten in mehreren Städten Thüringens und SachsenAnhalts laufen Planungen und verschiedene Kirchen freuen sich auf bereits für den Herbst vereinbarte Kirchenkonzerte. Die JenaerInnen

Foto: Dr. Ulrich Richter

freuen sich darauf, so es möglich ist, sich im Dezember wieder beim täglichen Turmblasen zu treffen, und selbstverständlich wird die Tradition der Jenaer Bläserweihnacht in Sömmerda, Chemnitz und Jena wieder aufgegriffen. Was scheinbar erst in ein paar Monaten Realität werden wird, ist uns jetzt schon ganz nah. Und was macht unser musikalischer Nachwuchs? Nach einer zweiwöchigen Auszeit im Mai 2020, starteten wir erfolgreich mit einem konsequenten Online-Unterricht, zwischendurch gab es auch eine Phase für Präsenzunterricht und Open-Air-Proben. Wöchentlich gibt es musikalischen Online-Kontakt zwischen LehrerInnen und SchülerInnen, wöchentlich finden die Nachwuchsorchester im Internet zusammen, wöchentlich zeigt jedes Kind, jede/r Jugendliche, was sie/er mit ihrem/seinem Instrument geübt hat. Wir unternehmen alles, um die Bindung am Instrument und die Bindung an den Verein zu erhalten. Nicht aufgeben, so schwer auch die Bedingungen sind; das stärkt die Gemeinschaft. Dass sich mehrere SchülerInnen trotz aller Widrigkeiten sogar auf eine Teilnahme an „Jugend musiziert“ vorbereiten, zeigt, was richtige Motivation bewirken kann. Das Bemühen um neuen Nachwuchs muss ebenfalls nicht auf der Strecke bleiben. 14 Neuaufnahmen vom Oktober bis Januar haben uns bestärkt, auf dem richtigen Weg zu sein. Allesamt Kinder, die demnächst in die Schule kommen, und ein Großteil von ihnen wird sich für das Erlernen eines Instrumentes entscheiden. Um sie darauf vorzubereiten, werden wöchentliche Videos mit musikalischem Elementarwissen zusammengestellt, Beschäftigungsblätter und kleine Bastelanleitungen für Instrumente gehen per E-Mail an die Familien. Die Eltern, deren Vorschulkinder coronabedingt zuhause sind, schätzen diese Unterstützung für den häuslichen Beschäftigungstag. Zugleich unterstützen wir BildungsSachsens Bläserpost 01 | 2021


AUS DEN VEREINEN

ziele, denen die Kindertagesstätten gerade im so wichtigen Vorschuljahr derzeit nicht nachkommen können. Wir haben uns entschlossen, die Corona-Zeit mit all ihren Einschränkungen und Begrenzungen nicht als eine Zwangspause mit Ruheeffekt zu verstehen, sondern so aktiv wie möglich weiterzumachen. Dieses Selbstverständnis und dieses Handeln sind für uns die beste Überbrückungshilfe. Aus der Zeit der Corona-Pandemie nehmen wir zugleich jetzt schon wichtige Erfahrungen für die Zukunft mit. Wir registrieren und analysieren im Vereinsvorstand, wie sich während dieser Zeit das Vereinsleben ändert. Wir stellen uns jetzt schon darauf ein, dass das Verhältnis von Tradition und Neuem nach der Pandemie einer harten Prüfung unterzogen werden wird. Das Vereinsleben der Vor-Corona-Zeit wird sich so, wie es war, nicht wiederbeleben lassen. Dessen sind wir uns bewusst. Als Vorstand arbeiten wir an neuen Konzepten, diskutieren neue Struk-

turen, neue Arbeitsweisen. Vor allem werden wir uns als Musikverein mehr denn je neuen Technologien zuwenden müssen. Wir sehen uns herausgefordert, sich mit der Digitalisierung des Vereinslebens auseinanderzusetzen. Sie wird die künstlerische Arbeit in Präsenzform nicht ersetzen, aber sie eröffnet auch völlig neue Möglichkeiten für unsere Wirksamkeit und Nachhaltigkeit. So werden wir auch auf neue Weise Nachwuchs finden und auf neue Weise auf uns aufmerksam machen können. Selbst für unsere Kulturangebote eröffnen sich völlig neue Chancen. Es wird ein längerer Prozess des Wandels sein. Dafür müssen wir uns alle fit machen. Eine ganz wichtige Voraussetzung auf diesem Weg ist die Schaffung der technologischen und technischen Voraussetzungen beim Verein bis hin zu jedem Vereinsmitglied. Wir haben nachzudenken über den Transfer unserer bewährten Konzert- und Bildungsangebote in die digitale Welt. Das alles heißt natürlich nicht, uns von unseren traditionellen Konzert- und Kulturangeboten

zu verabschieden. Das Konzert auf der Bühne und die unmittelbare und direkte Begegnung mit dem Publikum ist durch nichts ersetzbar. Aber wir haben die Chance, unsere Angebote durch die Transformation in die digitale Welt zu erweitern. Wir haben die Chance, neue HörerInnen- und TeilnehmerInnenschichten zu erschließen. Corona zwingt uns, traditionelle Wege infrage und uns der Erneuerung zu stellen. Ein ganz neues Aufgabenfeld ergibt sich dadurch auch für unseren Dachverband. Wir Vereine und Initiativen brauchen eine allumfassende systematische Beratungs- und Unterstützungsstruktur in diesem Erneuerungsprozess. Uns bleibt keine Zeit abzuwarten. Jetzt müssen wir beginnen, uns auf die neuen Herausforderungen einzustellen. Wir brauchen vom Verein bis zum Verband eine Atmosphäre der Erneuerung. ۞

Dr. Ulrich Richter

Blasmusikverein Carl Zeiss Jena

Sommerkonzert der Dresdner Bläserphilharmonie Die Dresdner Bläserphilharmonie (DBPH) plant für den Sommer 2021 mehrere Open-AirKonzerte mit einem sehr vielseitigen, durchkonzeptionierten Programm, das einen großen Publikumskreis ansprechen kann. Ganz verschiedene Kompositionen haben einen Schnittpunkt: das ursprüngliche Amerika und der “American Dream”. Ausgangspunkte der Konzeption für dieses Projekt waren erstens der Tod des italienischen Komponisten Ennio Morricone, weiterhin die größeren Chancen für ein Open-Air-Konzert in Corona-Zeiten und schließlich die neue Lust, nach Amerika zu schauen. Die Kernidee wurde schon im letzten Jahr geboren: eine Hommage an Ennio Morricone, der im Juli 2020 verstorbene Komponist. Der künstlerische Leiter der DBPH Andrea Barizza nahm den Kontakt zu der italienischen Regisseurin Rosangela Giurgola auf, die eine Beziehung zur Familie Morricone seit ihrem Studium in Rom pflegt. Daraus ergab sich die Inspiration für den roten Faden des Sommerkonzertes. Die Filmmusik von Morricone aus dem Film “Es war einmal in Amerika” war neben anderen die interessanteste, weil sie sich inhaltlich sehr gut mit weiteren Musikstilen und Kompositionen kombinieren lässt. Wir wollen kein reines Filmmusikprojekt anbieten, sondern auch klassische Komponisten Sachsens Bläserpost 01 | 2021

“Es war einmal in Amerika”

dieser Zeit und originale Kompositionen der sinfonischen Bläsermusik vorstellen, die sich mit dem ursprünglichen Amerika befassen. Die vielseitigen amerikanischen Landschaften, die Beziehung der Menschen in der neuen Welt zu den Indigenen und Naturvölkern, die Zeit des Goldrausches und die Entwicklung der großen modernen Städte werden musikalisch thematisiert. Programm: Antonin Dvorak - Aus New World Symphony: IV Satz 12’ Jacob de Haan - Oregon 9’15" Jacob de Haan - Dakota 8’15" Leonard Bernstein - aus West Side Story: Maria 3’30” (+Tenor) Leonard Bernstein - aus West Side Story: Tonight 3’30" Leonard Bernstein - aus West Side Story: America 3’ Giacomo Puccini - aus Madame Butterfly: Dovunque al mondo 3’15” (+Tenor) Giacomo Puccini - aus Madame Butterfly: Un bel dì vedremo 5’ (+Sopran) Ennio Morricone - The legend of the Pianist 8’ Ennio Morricone - Once upon a time in America (+Deborah Theme) 7’30” Ennio Morricone - Once upon a time in the West 3’30” (+Sopran)

Als Bindeglied zwischen den so verschiedenen musikalischen Werken werden Texte aus Literatur, Oper und Film gelesen oder von SchauspielerInnen gesprochen. Dies werden junge KünstlerInnen aus Dresden sein, die gleichzeitig auch als SängerInnen und SolistInnen in den Arien der Werke von Puccini, Bernstein und Morricone agieren. Die Regisseurin Rosangela Giurgola konzipierte die halbszenische Darbietung als Spaziergang durch das ursprüngliche Amerika. Die klassische europäische Kultur hatte großen Einfluss auf die kulturelle Entwicklung in Amerika, aber die europäischen KünstlerInnen waren auch fasziniert von Amerika und verarbeiteten die Eindrücke in ihren Werken. Es ist wieder Zeit, das Verbindende zwischen der Alten und der Neuen Welt zu zeigen und zu würdigen. Das Konzert soll am 24.07.2021 in Dresden auf dem Konzertplatz am “Weißen Hirsch” als Open-Air-Konzert veranstaltet werden, außerdem sind zwei Konzerte am 10. und 11. Juli in Städten in Brandenburg geplant. Die Auswahl des Programmes eignet sich sehr gut für einen romantischen Sommerabend im Freien und ermöglicht den Besuch von zahlenmäßig mehr Personen, als es wahrscheinlich zu dieser Zeit im Kulturpalast möglich wäre. ۞ .

Pressestelle Dresdner Bläserphilharmonie

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AUS DEN VEREINEN

Das etwas andere Jubiläumsjahr

Kultur online: ein virtuelles Konzert

30 Jahre Sachsenländer Blasmusikanten e.V. – ein Grund zur Freude und zum Feiern. Zumindest war das der Plan. Über das ganze Jahr 2020 verteilt, sollten verschiedenste Aktionen rund um das Vereinsjubiläum stattfinden und Freude verbreiten. Doch leider kam es -wie bei vielen anderen auch- anders. Das Jahr 2020 wird nun wohl als das auftrittsschwächste und probenärmste in die Vereinsgeschichte eingehen. Zu Beginn der Pandemie waren wir noch optimistisch, alles Geplante spätestens im Folgejahr nachholen zu können. Mittlerweile sind wir allerdings dazu übergegangen, neue Wege zu suchen, wie wir unser Vereinsjubiläum für Alle zu einem freudigen Ereignis werden lassen können. Schließlich ist es gerade jetzt wichtig, den Alltag mit all seinen Sorgen auch mal ausblenden zu können. Wir haben uns dazu entschlossen, Kultur anders erlebbar zu machen: unser (nachträgliches) Jubiläumskonzert wird online stattfinden. Damit betreten wir als Verein absolutes Neuland. Aber das gemeinsame Ziel – einen bunten Blumenstrauß voller schöner Blasmusik in die Wohnzimmer und in die Herzen unserer ZuhörerInnen zu bringen – spornt uns ordentlich an. Ab Ende April 2021 wird das Ergebnis der harten Arbeit dann unter www.sachsenlaender-blasmusikanten.de zu sehen und hören sein. Reinklicken lohnt sich, zeigt das Video doch, dass wir auch unter Pandemiebedingungen Wege finden, gemeinsam zu musizieren – und zwar im Kleinen wie im Großen. Natürlich haben wir uns aber auch ein paar Sachen vorgenommen, bei denen wir wieder persönlich mit unseren ZuhörerInnen in Kontakt treten wollen. Am 28. August 2021 steht zum Beispiel die 40. Ausgabe der Sebnitzer Zuckerkuchentour im Kalender. Bei dieser Volkssportwanderung, die seit ein paar Jahren von den Sachsenländern orga-

Foto: Sachsenländer Blasmusikanten e.V.

nisiert wird, stehen traditionell mehrere Wandertouren zur Auswahl. Wenn es das aktuelle Infektionsgeschehen zulässt, können sich die TeilnehmerInnen dann erneut davon überzeugen, dass Blasmusik und Wanderlust perfekt harmonieren. Aber das soll nicht das Einzige sein, was 2021 von den Sachsenländern zu hören sein wird. Wer ab und an mal auf unsere Homepage klickt oder unsere Facebook-Seite abonniert, erhält immer die aktuellsten Informationen. ۞

Sara Häntzschel

Nachruf für Christian O. Gruhl

Am 7. Februar 2021 verstarb im Alter von 92 Jahren der Ehrenvorsitzende des Vereins „Dresdner Bläserphilharmonie e.V.“, Christian O. Gruhl. Wenn Christian O. Gruhl Visionen hatte, setzte er sie um. Eine dieser Visionen war es, in Dresden ein Symphonisches Bläserorchester zu gründen, das nicht nur möglichst viele Menschen vereint, sondern auch mit seiner Qualität ein fester künstlerischer Ankerpunkt im Stadtgeschehen wird. 2008 ließ er – gemeinsam mit Stefan Fritzen – dieses Vorhaben Wirklichkeit werden. Als erster Vorsitzender der damals neu gegründeten „Dresdner Stadtkapelle“ blickte er Woche für Woche auf eine kleine, aber sich stets vergrößernde Schar an MusikerInnen, die gemeinsam mit ihm diesen Weg gehen wollten. Unermüdlich rührte er für das Orchester die Werbetrommel und sprach mit SponsorInnen. Er ließ keine Gelegenheit aus, das Orchester zu erwähnen und zu bewerben – sei es im Privaten, bei öffentlichen Anlässen oder vor den BesucherInnen seines VollwertRestaurants „Chicorée“. Gemeinsam mit seiner Frau empfing er dort in den ersten Jahren auch den Vorstand, und so mancher Kuchen versüßte die Vorstandssitzungen.

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Auch in der steten Suche nach Auftritts- und Probenorten stand Herr Gruhl dem Orchester immer zur Seite. Nur zwei Jahre nach der Gründung erklang, auch dank seiner Unterstützung, das erste sinfonische Bläserkonzert – damals noch im Kulturrathaus Dresden. Auch wenn wir Herrn Gruhl bereits im fortgeschrittenen Alter kennengelernt haben – mit seiner Lebensfreude, Umtriebigkeit, Energie und Schaffenskraft hat er die meisten von uns in den Schatten gestellt. Umtriebig und ideenreich war Christian O. Gruhl nicht nur als Vorsitzender, später Ehrenvorsitzender der Dresdner Bläserphilharmonie, er engagierte sich auch für die Wasserkunst in Großsedlitz und gründete – ebenfalls in seinem Restaurant – den Verein zur Rettung der weißen Flotte, dessen Ehrenmitglied er auch war. Mit Christian O. Gruhl verliert die Dresdner Bläserphilharmonie nicht nur einen begeisterten Musikliebhaber, sondern auch einen ihrer größten FürsprecherInnen. Wir werden ihn mit Dankbarkeit in ehrendem Gedenken halten. Unser tief empfundenes Mitgefühl gilt seiner Frau Ursula und der gesamten Familie. ۞ Vorstand Dresdner Bläserphilharmonie e.V.l

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AUS DEN VEREINEN | KALENDER

Und dann kam alles digital:

basteln, singen, rätseln

19. Dezember 2020, 17.00 Uhr, Paul-Gerhardt- ausprobiert und das Programm stand. Kirche Leipzig-Connewitz: das Publikum sitzt Und wie war´s? (mit Mund-Nasenschutz) verteilt in 4-er-Clus- Wir erlebten am 19. Dezember schöne und tern auf den Kirchenbänken, die MusikerInnen gesellige Stunden miteinander und waren des Nachwuchsorchesters MiniBrass betreten überrascht, wie nah man sich online doch nacheinander und mit Abstand die Bühne, ge- sein kann! Den Auftakt bildete ein Quatschfolgt von ihrer Dirigentin Leonie Steuer. Der erste Titel „Pachelbels Christmas“ erklingt …. Mit diesen Zeilen hätte ich gerne unseren Bericht zu unserem traditionellen Weihnachtskonzert eröffnet. Doch nein, auch unser Weihnachtskonzert und damit einer der schönsten Jahreshöhepunkte für uns und unser Publikum fiel Corona zum Opfer. Da sich nun aber alle den Termin im Kalender vermerkt hatten, legten wir kurzerhand Eindruck des Abends als Screenshot die (zuvor abgesagte) Weihnachtsfeier auf diesen Tag. Wir wollten allen und Spielenachmittag unseres MiniBrass. Mitgliedern nochmal die Möglichkeit geben, Wir unterhielten uns in Kleingruppen (Breakzusammenzukommen und einen gemeinsa- outräumen) über Weihnachtswünsche und men Jahresabschluss zu erleben. Aber wird -traditionen, spielten Memory und lauschten das denn klappen? Was kann man denn digital einer Weihnachtsgeschichte. So richtig weihplanen; klappen Spiele im virtuellen Raum? nachtlich eingestimmt begrüßten wir die sich Kann man da miteinander quatschen? Wie nach und nach einwählenden MusikerInnen animieren wir alle, daran teilzunehmen? Die des Jugendbrass (also die Großen). Der erste Planungen begannen, das Tool „Zoom“ wurde Programmpunkt war die Öffnung der Weih-

nachtspost, die alle nun vor sich liegen hatten. Die Spannung war groß - was wird denn da wohl drin sein?? Genau, erraten! Ein MundNasenschutz unseres Vereins. Nach einem gemeinsamen Basteln von Weihnachtsbäumen, angeleitet durch ein YouTube-Video, wagten wir den Versuch, gemeinsam zu singen. Alle schalteten ihr Mikrophon ein und sangen lauthals „O du Fröhliche“. Diejenigen, die sich nicht vor Lachen krümmten, kamen sogar fast zeitgleich am Ende der Strophe an... Nach einer kurzen Pause folgte nun das Highlight des Abends – wir spielten Escape-Room. Wir verteilten uns in 6-er-Teams auf Breakouträume und versuchten entweder Agent X auf die Spuren zu kommen oder erkundeten Foto: N. Berlt gemeinsam Treasure Island. Alle Gruppen lösten die Rätsel und fanden sich nach gut 1,5 Stunden wieder im großen Quatschraum ein, um den Abend gemeinsam ausklingen zu lassen. Auch, wenn wir uns gerne alle an diesem Tag gesehen hätten, war es doch eine sehr schöne Alternative, sich zu sehen und miteinander Zeit zu verbringen. ۞ Wie es wohl im Dezember 2021 aussieht? Nadine Berlt, stellv. Vorsitzende

Termine unserer Mitgliedsvereine April bis Juli 2021

April 2021

16.-18.04.2021 Musikverein Brandis e.V. 900 Jahre Stadt Brandis: Workshop Mittelalter musik, Musikarche Brandis

24.05.2021

Bergmannsblasorchester Aue-Bad Schlema e.V. Kurkonzert, Pavillon des Kurparks Bad Schlema

03.07.2021 JugendBrass Leipzig e.V. Jahreskonzert, Anker Leipzig 04.07.2021 Jugendblasorchester Grimma e.V. Parkkonzert des JBO Grimma am Schwanenteich Grimma 18.07.2021 Jugendblasorchester Grimma e.V. Parkkonzert der Orchesterschule am Schwanenteich Grimma

Mai 2021

01.05.2021

Bergmannsblasorchester Aue-Bad Schlema e.V. Konzert zum Maibaumsetzen, Kurpark Bad Schlema

08.05.2021 09.05.2021

Bergmannsblasorchester Aue-Bad Schlema e.V. Frühjahrskonzert, Kulturhaus Aktivist Bad Schlema

13.05.2021

Musikverein Lichtenstein/Sa. e.V. Bier-Bratwurst-Blasmusik, Ort: N.N.

Jugendblasorchester Grimma e.V. Muttertagskonzert auf dem Marktplatz Grimma

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Juli 2021

Änderungen vorbehalten! Weitere Datierungen lagen bis Redaktionsschluss nicht vor. Diese hier aufgeführten unterliegen der aktuellen pandemischen Situation und können daher kurzfristig entfallen. Informieren Sie sich gegebenenfalls auf den Homepages der einzelnen Vereine.

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(BLÄSER-)MUSIK REGIONAL

Abschied von unserem langjährigen Chefdirigenten Prof. Thomas Clamor

Ein großes Kapitel unseres Orchesters ging 2020 zu Ende. Unser langjähriger Chefdirigenten Thomas Clamor verlässt die Sächsische Bläserphilharmonie auf eigenen Wunsch, um sich in Zukunft neuen beruflichen Herausforderungen zu widmen. Leider wurde der Abschied leiser als geplant, ein gebührendes Abschiedskonzert ist uns und ihm coronabedingt verwehrt geblieben.

10 Jahre - es ist schwierig eine so lange Zeit mit großartigen künstlerischen Erfolgen, emotionalen Konzerten und persönlichen Erlebnissen kurz zusammenzufassen. Mit einem kleinen Abschiedsvideo versuchen wir es trotzdem. Gunter Brauer, Solo-Oboist und Konzertmeister und Andreas Treffurth, Solo-Es-Klarinettist und Mitglied des Orchester-

vorstandes haben die größten Highlights aus dieser intensiven Zeit zusammengetragen und gemeinsam mit unserem Posaunisten und Social-Media-Beauftragen Michael Peuker zu einem Video zusammengestellt. Das Orchester sagt von ganzem Herzen DANKE: „Bleib gesund und behalte dein Herz und deine immer emotionale und herzliche Art, die du uns musikalisch und zwischenmenschlich so oft geschenkt hast. Deine SÄCHSISCHE BLÄSERPHILHARMONIE.“ ۞ Das Video unter: https://www.youtube.com/watch?v=0iaAyHjTWzI .

Stefanie Schennerlein

Sächsische Bläserphilharmonie startet mit neuem Chefdirigenten ins neue Jahr Peter Sommerer übernimmt Position von Thomas Clamor sagen Liebe auf den ersten Blick: „Die erste Probe mit dem Orchester war ganz wunderbar. Konzentriert, mit musikalischer Leichtigkeit, versiert im Repertoire, aber offen für Neues, Anspruch an sich selbst, an den Dirigenten, humorvoll und sympathisch, wohlwissend, für wen wir das tun: Unser Publikum.“, so Sommerer über sein erstes Kennenlernen mit dem Orchester.

Foto: Sächsische Bläserphilharmonie

Die Sächsische Bläserphilharmonie hat seit dem 1. Januar 2021 einen neuen Chefdirigenten und künstlerischen Leiter. Peter Sommerer übernimmt den Taktstock von Prof. Thomas Clamor, der das Orchester auf eigenen Wunsch verlassen hat, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu widmen. Peter Sommerer war der Wunschkandidat des Orchesters. Nachdem er im Januar 2020 auf Empfehlung von Dirigent Stefan Diederich kurzfristig drei Neujahrskonzerte der Anrechtsreihe in Bad Lausick übernahm, war es sozu-

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Für 2020 wurden weitere Gast-Engagements vereinbart, die teilweise -coronabedingt- ausfallen mussten. Nach Anrechtskonzerten im Herbst 2020 in Bad Lausick und Bad Düben entschieden sich die Sächsische Bläserphilharmonie und Peter Sommerer künftig gemeinsam neue musikalische Wege zu gehen. Nach seinem Studium an der Musikhochschule Wien hatte der österreichische Dirigent verschiedene Assistententätigkeit an großen Opernhäusern inne, wie z. B. der Wiener Staatsoper, der Semperoper Dresden, der Berliner Staatsoper oder am Nationaltheater München. Seine Laufbahn setzte er zunächst als Kapellmeister fort, bevor er Generalmusikdirektor am Landestheater SchleswigHolstein wurde. Seit 2019 ist Peter Sommerer freiberuflich tätig und international gefragt als Gastdirigent. Engagements führten ihn in verschiedene

Länder Europas, nach Mexiko, in den mittleren Osten und nach Asien. Peter Sommerer unterrichtet darüber hinaus als Dozent für Dirigieren und Ensembleleitung an der Musikhochschule Lübeck. Für die Zukunft hat sich Peter Sommerer einige Ziele gesetzt, mit denen er den bisherigen Erfolgsweg der Sächsischen Bläserphilharmonie fortsetzen möchte. „Ich danke an dieser Stelle ausdrücklich meinem Vorgänger, Herrn Prof. Thomas Clamor sehr herzlich, dass ich hier mit einer gewachsenen, etablierten und auch orchesterinitiativ erkämpften Orchesterstruktur beginnen darf. Sie ermöglicht es mir, innovative Projekte planen zu können.“ Ihm sei es besonders wichtig in der Präsenzregion, den Landkreisen des Kulturraumes Leipziger Raum (Landkreis Leipzig und Nordsachsen), für das Publikum die bisherigen Anrechtsreihen auszubauen und neue Konzertformate zu entwickeln, Kinder- und Schulformate beizubehalten und durch intensivierte Reisetätigkeit – wenn wieder möglich – als musikalischer Botschafter der Region den Publikums- und Fan-Radius zu erweitern. „Zusammen mit dem neuen Geschäftsführer Falk Hartig freue ich mich auf eine innovative, zukunftsorientiere, künstlerisch anspruchsvolle Zeit!“ ۞

Stefanie Schennerlein

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(BLÄSER-)MUSIK NATIONAL UND INTERNATIONAL

NEUSTART AMATEURMUSIK

Chöre und Orchester in Existenznot: „Wir brauchen weitere Hilfen, sonst wird es keinen Neustart geben“

Nach der weiteren Verlängerung des Lockdowns fürchten viele Chöre und Orchester das Aus. Für eine nachhaltige und wirksame Umsetzung des NEUSTART-Programms werden für Chöre und Orchester dringend Mittel aus dem Anschlussprogramm benötigt. Aus der ersten Kultur-Milliarde des NEUSTART KULTUR-Programms erhält die Amateurmusik aktuell 900.000 EUR. Zwar greift der Bund den stillgestellten Chören und Orchestern mit dem neuen Förderprogramm NEUSTART AMATEURMUSIK bei der Bewältigung der Corona-Folgen unter die Arme. Allerdings stehen die aktuell nur 0,09 Prozent Anteil am Fördervolumen für die Interessen von 14 Millionen Menschen in keiner wirksamen Relation. Nach einem desaströsen Corona-Jahr mit täglich ca. 1.400

Konzert-Ausfällen pro Tag verlangt der Bundesmusikverband nun weitere Unterstützung. Der Bedarf an Ermutigung, Beratung und Unterstützung im Bereich der Amateurmusik ist aktuell besonders groß. Zwar wurde die Gesamtlaufzeit für die NEUSTART Programme bis Ende Juni 2022 verlängert, es wurden aber keine weiteren Mittel zugesagt. Aufgrund der Verlängerung der Maßnahmen fordert der Bundesmusikverband, dass es für einen nachhaltigen Aufbau nun auch eine Aufstockung der finanziellen Mittel aus der zweiten KulturMilliarde geben müsse. BMCO-Präsident Benjamin Strasser (MdB) präzisiert den notwendigen Handlungsbedarf: „Der Koalitionsausschuss hat am 3. Februar 2021 ein Anschlussprogramm für das Rettungsund Zukunftsprogramm NEUSTART KULTUR in Höhe von einer weiteren Milliarde Euro beschlossen. Wir begrüßen dies ausdrücklich und fordern, dass die Amateurmusik daraus weitere Unterstützung erhält. Insbesondere die bundesweiten Beratungsleistungen von NEUSTART AMATEURMUSIK müssen finan-

ziell langfristiger gesichert werden. Durch die Verlängerung der Maßnahmen brauchen wir weitere Mittel in ähnlicher Höhe aus dem Anschlussprogramm von NEUSTART KULTUR.“ Wichtiger Bestandteil des BMCO-Förderprogramms NEUSTART AMATEURMUSIK im Rahmen von NEUSTART KULTUR ist das neu geschaffene Kompetenznetzwerk. 15 Bundesverbände der Amateurmusik bündeln darin ihr Know-How und bieten den zumeist ehrenamtlichen Strukturen im Amateurmusikbereich professionelle Beratung und praxisnahe Unterstützung bei spezifischen Corona-Fragen ۞.

Dr. Stefan Donath I PR BMCO

Alle lnformationen zum Programm NEU- START AMATEURMUSIK unter www.bundesmusikverband.de/neustart. Die lnformationen zum Programm NEU START KULTUR sind verfügbar unter www.kulturstaatsministerin.de. Alle Informationen auch online unter www.bundesmusikverband.de/presse mitteilungen

Neues Kompetenzzentrum für Amateurmusik

Die Musikstadt Trossingen erhält ein neues Kompetenzzentrum für Amateurmusik. Unweit der Bundesakademie für musikalische Jugendbildung Trossingen wird ein Neubau entstehen. Das neue Kompetenzzentrum wird den Bundesmusikverband Chor & Orchester (BMCO) beheimaten. Mitte Oktober 2020 wurde in Trossingen der Grundstein für ein neues Kompetenzzentrum für Amateurmusik gelegt. Das neue Kompetenzzentrum beheimatet künftig den Bundesmusikverband Chor & Orchester (BMCO). Zu den zukünftigen MitnutzerInnen des Neubaus werden auch der Deutsche Harmonika-Verband, die Bundesakademie Trossingen und der Landeshackbrettbund Baden-Württemberg gehören. Benjamin Strasser (MdB) kommentiert als Präsident des Bundesmusikverbands Chor & Orchester e.V.: „Das neue Kompetenzzentrum für Amateurmusik in Trossingen wird zukünftig zentrale Anlaufstelle für die ca. 14 Millionen Menschen sein, die in Deutsch-

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land in ihrer Freizeit musizieren. Für die meist ehrenamtlich organisierten Ensembles des Amateurmusizierens entsteht hier ein Zentrum, das vorhandenes Wissen bündelt und die enge Zusammenarbeit der verschiedenen musikalischen Institutionen und Verbände nachhaltig stärken wird.“ Ernst Burgbacher, Parlamentarischer Staatssekretär a.D., hebt als Vorsitzender des Bauausschusses die Wahl des Ortes hervor: „Das neue Kompetenzzentrum Amateurmusik am Standort Trossingen ist eine starke Aussage bezüglich der kulturellen Bildung im ländlichen Raum. Der Sitz des Bundesmusikverbands Chor & Orchester wurde daher bewusst in Trossingen gehalten, dem Sitz der einzigen Bundesakademie für musikalische Jugendbildung in Deutschland.“ Der Rohbau soll bis Ende November 2021 fertiggestellt und ein Bezug des Gebäudes für Weihnachten 2021 möglich sein. Aufgabe des neuen Kompetenzzentrums wird sein, den meist ehrenamtlich geführten Vereinen der Musikverbände eine Anlaufstelle zur Verfügung zu stellen,

die entlastet und vernetzt sowie Lösungen für die Probleme von morgen entwickelt. Das Projekt kostet inklusive Nebenkosten und Honorare etwa knapp 3 Mio. EUR. Nach Fertigstellung wird das Gebäude in den Besitz des BMCO übergehen, der dann die weiteren Büroräume vermietet. Der geplante zweistöckige Flachbau mit rechteckigem Grundriss wurde vom Architekturbüro „Günter Hermann Architekten“ aus Stuttgart geplant. Das begrünte Flachdach ist zusätzlich mit einer Photovoltaikanlage mit 100 Modulen ausgestattet, deren Leistung in den Gebäudestrom eingespeist wird. Außerdem gibt es einen Co-Working-Space sowie einen modernen Konferenz- bzw. Tagungsraum, welchen Verbände und Organisationen des Amateurmusizierens für ihre Arbeit nutzen können. Insbesondere der Tagungsraum soll über zeitgemäße Technik verfügen und als Seminarraum für bundesweit gestreamte Veranstaltungen nutzbar sein. ۞. Dr. Stefan Donath I PR BMCO

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(BLÄSER-)MUSIK NATIONAL UND INTERNATIONAL

Musik für alle

Teilhabechancen von Kindern und Jugendlichen nachhaltig verbessern: Bundesmusikverband fordert Fortsetzung des Bundesprogramms „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ Bei einem virtuellen Parlamentarischen Abend am Mittwoch, den 24.03.2021, diskutierten die Programmpartner des Programms „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ mit Abgeordneten der Bundestagsausschüsse für Bildung, Kultur und Jugend sowie ExpertInnen aus diesen Bereichen. Fraktionsübergreifend bestand Konsens darüber, die Teilhabechancen von Kindern und Jugendlichen durch verlässliche Bildungsangebote dauerhaft zu verbessern. Dafür muss das erfolgreiche Bundesprogramm „Kultur macht stark“ unmittelbar nach 2022 fortgeführt werden. Der Bundesmusikverband Chor & Orchester e.V. hat sich als Dachverband des Amateurmusizierens und Programmpartner bei „Kultur macht stark“ mit seinem Konzept „Musik für alle!“ speziell den Musikprojekten in ehrenamtlicher Trägerschaft gewidmet, um allen Kindern und Jugendlichen das Singen im Chor oder das Erlernen eines Instruments zu ermöglichen. Was ist in dieser langen Zeit entstanden und was bleibt vor Ort für die Teilnehmenden und für die Bündnisse? Sowohl für die insgesamt 350 kooperierenden Musikvereine, Chöre, Orchester, Kirchengemeinden, Jugendzentren und Bildungseinrichtungen als auch für die Kinder und Jugendlichen war es eine Zeit des Ausprobierens und Zueinanderfindens. Der Lohn dieser Bündnisarbeit ist groß: Vor Ort haben sich wertvolle Netzwerke gebildet, die mit hochqualifizierten Fachkräften, ehrenamtlicher Unterstützung, vielen Eigenleistungen und Know-How bisher rund 7.500 Heranwachsenden den Zugang zur Musik ermöglicht haben. Durch die Pandemie hat sich die bestehende Bildungsungleichheit in Deutschland weiter verschärft: Kinder und Jugendliche, die in Risikolagen aufwachsen, benötigen zukünftig noch größere Unterstützung durch zusätzliche Angebote der außerschulischen kulturellen Bildung. Gerade in Ergänzung zur schulischen Bildung Freiräume zu eröffnen, in denen sich Kinder und Jugendliche ausprobieren können, ist eine große Stärke des Programms, die erhalten bleiben muss. Das von bundesweit tätigen Fachverbänden und Initiativen durchgeführte Förderprogramm des Bundesministeriums für Bildung und ForSachsens Bläserpost 01 | 2021

Norddeutsches Zupforchester

schung (BMBF) „Kultur macht stark“ schafft dank seiner großen Vielfalt zahlreiche Zugänge zu Kunst und Kultur und fördert gezielt die kreativen Ausdrucks- und Entwicklungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen. Solche Angebote werden durch die pandemiebedingte Bildungskrise wichtiger denn je. Für mehr Bildungsgerechtigkeit in Deutschland muss das Engagement des Bundes langfristig gesichert werden. Damit Kinder und Jugendliche kontinuierlich kulturelle Bildungsangebote wahrnehmen können, muss die nahtlose Fortsetzung des Programms „Kultur macht stark“ gewährleistet werden. Eine Unterbrechung der Förderung würde zudem die lokalen Einrichtungen, AkteurInnen und Strukturen, die den Erfolg des Programms garantieren, empfindlich schwächen. Dazu ist noch in dieser Legislaturperiode ein Beschluss des Bundestages notwendig, der dieses zentrale Ziel bildungspolitisch verbindlich fixiert. Prof.in Dr.in Susanne Keuchel – Vorsitzende des Deutschen Kulturrates: „Die fraktionsübergreifend große Unterstützung für das Programm ‚Kultur macht stark‘ ist enorm wichtig, da es das explizite Ziel verfolgt, Teilhabe von Kindern und Jugendliche zu stärken, die aufgrund ihrer

Foto: Herbert Scheying

sozialen Lage kaum von außerschulischen kulturellen Bildungsangeboten erreicht werden. Da die Pandemie Bildungsungleichheiten noch einmal verschärft hat, ist es für die betroffenen Kinder und Jugendliche wichtig, die Fortsetzung des Programms bereits jetzt verbindlich zu regeln, so dass keine Förderlücken entstehen. Ziel einer dritten Förderphase sollte es sein, die Projekte noch stärker innerhalb der lokalen Bildungslandschaften zu verankern, um langfristige Synergieeffekte zu ermöglichen. Als neue Programmatik sollte das Ziel verfolgt werden, mehr milieuübergreifende Begegnungen im Sinne des gesellschaftlichen Zusammenhalts zu ermöglichen und das Programm zugleich auch für Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention zu öffnen.“ ۞. Dr. Stefan Donath | Theresa Demandt

Weitere Informationen: Ein Positions- und Forderungspapier „Kultur macht stark III“ ist auf www.bmco.de zu finden. Dort können auch zusätzliche Informationen zum Förderkonzept „Musik für alle!“ nachgelesen werden.

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(BLÄSER-)MUSIK NATIONAL UND INTERNATIONAL

Deutsche Meisterschaft der Spielleutemusik 01. - 02.10.2022 Furth im Wald Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände e.V. und Spielmannszug „Grenzfähnlein“ Furth im Wald unterzeichnen Vertrag

Vom 01. - 02.10.2022 richtet die Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände e.V. (BDMV) die 6. Deutsche Meisterschaft der Spielleutemusik in Furth im Wald aus. Musikalisch ist die Deutsche Meisterschaft bundesweit die leistungsstärkste Veranstaltung der Spielleutemusik. Die Leitung des Fachbereichs Spiel-

leutemusik der BDMV legte hierfür in Furth im Wald vergangenes Jahr den Grundstein in Form einer feierlichen Vertragsunterzeichnung. Gemeinsam mit einer Delegation aus Furth im Wald unter Leitung des Ersten Vorsitzenden Andreas Roder konnten darüber hinaus nicht nur die Wertungsstätten besichtigt, sondern auch grundlegende Rahmenbedingungen abgestimmt werden. Voraussetzung für eine Teilnahme ist die Qualifikation in einem Wettbewerb auf Landesebene, anschließend können

bis einschließlich 31. Mai 2022 Anmeldungen eingereicht werden. Alle Informationen zu bestehenden Qualifikationswettbewerben finden Sie auf der extra für die 6. Deutsche Meisterschaft eingerichteten Homepage: https:// dm-spielleute.bdmv.de/ Die Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände e. V. freut sich auf Furth im Wald 2022 mit vielen teilnehmenden Spielleutevereinigungen und ihren vielfältigen Vorträgen. ۞. Silke Schulze, Pressestelle BDMV

Fachbereich EDV/Neue Medien der BDMV wählt neues Leitungsteam

Bei den letzten regulären Wahlen der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände e.V. (BDMV) im Oktober 2020 konnte die Leitung des Fachbereichs EDV/Neue Medien nicht neu besetzt werden. Nach Gesprächen zur Umstrukturierung des Fachbereichs konnte nun bei einer digitalen Sitzung ein neues Leitungsteam vom Fachbereich vorgeschlagen werden. Eine Aufarbeitung der Aufgaben des Fachbereichs sollte der Tatsache Rechnung tragen, dass sich zunächst keine Person bereiterklärte, die Nachfolge von Prof. Dr. Hubert Kempter anzutreten, der nach 20 Jahren als EDV-Beauftragter bzw. als Vorsitzender des Fachbereichs sein Amt bei der BDMV niederlegte. In Zukunft sollen allgemeine und spezifische das Verbandsprogramm ComMusic betreffende Themen getrennt voneinander besprochen werden. So soll der Fachbereich gleichzeitig einem größeren Personenkreis gegenüber geöffnet und die Entwicklung des verbandseigenen Programms ComMusic gezielt vorangetrieben werden. In den Sitzungen des Fachbereichs EDV/Neue Medien wird dann ein Bericht über die Entwicklungen des Programms informieren, sodass eine Verzahnung der beiden Arbeitsbereiche weiterhin gegeben ist. Der Fachbereich bestimmte Jörg Holland-Moritz vom Landesmusikverband Nordrhein-Westfalen einstimmig zum neuen designierten Leiter des Fachbereichs, der nun bei der nächsten Vollversammlung zur Wahl vorgeschlagen wird. Als Stellvertreter stellte sich Olaf Bräutigam vom Volksmusikerbund Nordrhein-Westfalen zur Wahl, was vom Fachbereich mehrheitlich bestätigt wurde. Herr Holland-Moritz, wir gratulieren Ihnen zur Wahl als designierter Vorsitzender des Fachbereichs EDV/Neue Medien. Es liegt eine große Aufgabe vor Ihnen, worin liegt hier der Reiz für Sie und was werden Sie als erstes angehen? Holland-Moritz: Zunächst darf ich mich für das Vertrauen bedanken, ich war schon als Stellvertreter im Fachbereich tätig und sehe die Leitung nun als neue Herausforderung. In meinen Augen ist es Aufgabe der BDMV als Dachverband, aktuelle auch der Digitalisierung geschuldete Themen aufzugreifen und den Mitgliedsverbänden näher zu bringen. Mit der Durchführung einer digitalen Sitzung sind wir inzwischen alle

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Foto: BDMV

einigermaßen vertraut, in Zukunft werden uns aber immer mehr solche Fragen beschäftigen, zum Beispiel die Frage nach der Durchführbarkeit von digitalen Wahlen oder online Proben. Hier sehe ich es als Aufgabe des Fachbereichs, Marktanalysen durchzuführen und Empfehlungen zu geben, die den Mitgliedsverbänden der BDMV als Entscheidungshilfe dienen können. An Ihrer Seite steht nun Olaf Bräutigam. Herr Bräutigam, was hat Sie dazu bewegt, sich spontan als Stellvertreter vorzuschlagen? Bräutigam: Die Bandbreite der zu bearbeitenden Themen ist sehr breit und kaum von einer Person abzudecken. Hinzukommt, dass es Teilnehmer im Fach-bereich gibt, die sich eine Fokussierung auf ComMusic wünschen, andere hin-gegen lieber die von Jörg Holland-Moritz angesprochenen Themen vertiefen möchten. Ich habe in der Sitzung gemerkt, dass bei mir der Schwerpunkt auf der Entwicklung des Verbandsprogrammes ComMusic aufgrund der langjähri-gen Erfahrung in der Arbeit mit dem Programm läge, und dass dies eine wun-derbare Ergänzung zu Jörg Holland-Moritz sein könnte. So können wir die Sit-zungen thematisch aufteilen, und das große Aufgabenfeld auf zwei Schultern verteilen. Die BDMV gratuliert dem neuen Leitungsteam ganz herzlich und wünscht gutes Gelingen bei der Bewältigung der vor ihnen liegenden Aufgaben. ۞. Anita Huhn, Geschäftsführung BDMV

Sachsens Bläserpost 01 | 2021


(BLÄSER-)MUSIK NATIONAL UND INTERNATIONAL | JUGEND- UND VEREINSARBEIT

Erweiterung des Leistungsspektrums: Kostenfreie Erstberatung für Mitglieder nun auch im Bereich Datenschutz möglich Die bereits fest etablierte Rechts- und Steuerberatung der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände e.V. (BDMV) erfreut sich bei den Mitgliedern großer Beliebtheit. Im Rahmen einer kostenfreien Erstberatung können nun auch Fragen zum Thema Datenschutz gestellt werden. Vereine kämpfen immer mehr mit den komplizierten Rechts- und Steuervorschriften. Da auch die Anforderungen in Sachen Datenschutz stetig wachsen, wurde das Leistungsspektrum nun um eine kostenfreie Erstberatung im Bereich

Datenschutz erweitert. Die BDMV bietet den Mitgliedsverbänden und -vereinen daher als kostenlose Service-Leistung eine Steuerberatung, eine Rechtsberatung und eine Beratung rund um das Thema Datenschutz an. Bei Fragen zu juristischen Themen – wie zum Beispiel Themen im Satzungs- oder Arbeitsrecht, Verfahrensfragen oder Fragen im Sozialversicherungsrecht –, steuerlichen Fragen – wie zum Beispiel Fragen zum Zweckbetrieb und der Gemeinnützigkeit – oder im Themenbereich Datenschutz, kann dieses Thema über das Kontaktformular auf der Homepage der BDMV

geschildert und bei uns eingereicht werden: https://www.bdmv.de/de/beratung/ Die Punkte klären wir dann mit einem Rechtsanwalt, einem Steuerberater oder unserem Datenschutzbeauftragten, der im Rahmen eine kostenfreien Erstberatung eine kurze Stellungnahme abgibt. Für die Inanspruchnahme der Beratung benötigen wir aktuelle Kontaktdaten sowie die Angabe der offiziellen BDMV-Vereinsnummer (ComMusic-Nr., zum Beispiel 12345A123). ۞. Pressestelle BDMV

Innovative Projektarbeit in Zeiten der Corona-Krise Digitale Frühjahrsarbeitstagung der Deutschen Bläserjugend (DBJ) zur Projektarbeit bei Internationalen Jugendbegegnungen und „Neustart Amateurmusik“ Am Samstag, den 06.03.2021, fand die Frühjahrsarbeitstagung der Deutschen Bläserjugend mit ihren Landesverbänden statt. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde das Wochenende, das normalerweise für die Hauptversammlung reserviert ist, zu einer digitalen Arbeitstagung umgewandelt. Die drei großen Themenschwerpunkte waren die Internationale Jugendarbeit in der DBJ, die verbandliche Entwicklung der DBJ bis zu ihrem 50. Jubiläum im Jahr 2031 sowie die Vorstellung der aktuellen Projekte "Neustart Amateurmusik" und dem aktuellen Projekt „Eltern einbinden“ in Kooperation mit der Bundesakademie Trossingen. 2018 wurde bei der DBJ eine Arbeitsgemeinschaft International gegründet, die daran arbeitet, internationale Jugendbegegnungen in der Deutschen Bläserjugend qualitativ noch mehr zu verbessern. Unter anderem ist beabsichtigt, das Lehrgangsangebot zu Internationalen Jugendbegegnungen zu erweitern, um auch Themen wie die programmatische Gestaltung zu behandeln. Die internationale Jugendarbeit wurde durch die Corona-Pandemie vor neue Herausforderungen gestellt, Reisen und Begegnungen vor Ort sind derzeit nicht möglich. Um dennoch den Kontakt zu internationalen Partnern nicht einschlafen zu lassen, arbeitet die Deutsche Bläserjugend derzeit an neuen Formaten, die auch in der aktuellen Zeit internationale Begegnungen z. B. Im digitalen Raum zulassen. Die beiden neuen hauptamtlichen Mitglieder im DBJ-Team Natalie Röse und Jonas Isufaj stellten das Projekt „Neustart Amateurmusik“ des Bundesmusikverbands Chor- und Orchestermusik e.V. (BMCO) vor, in dem sie die DBJ im Cluster „kreative Lösungen“ vertreten. Sachsens Bläserpost 01 | 2021

Die wichtigsten Informationen waren der Hinweis auf die neue Informationsplattform www.frag-amu.de, die Mitte März 2021 online gehen soll, und eine aktuelle Projektförderung. Zusätzliche Informationen sind unter www.bundesmusikverband.de/neustart zu finden. ۞ Laura Deutschkämer,, stellv. Bundesvorsitzende

DBJ-Zoomkonferenz

Foto: DBJ

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JUGEND- UND VEREINSARBEIT Der Rechtsanwalt

Aus der Praxis:

Beitragserhebung ohne aktuellen Beschluss?

Nach der Satzung des Vereins „Musenjungen e.V.“ wird der Mitgliederbeitrag für das Folgejahr auf der jährlichen Mitgliederversammlung festgelegt. Seit einigen Jahren gab es bei der Beitragsfestsetzung keine Änderungen und der „alte“ Beitrag wurde fortgeschrieben. Wegen der Corona-Pandemie fand im Jahr 2020 keine Mitgliederversammlung statt. Eine Online-Veranstaltung kam wegen technischer Probleme bei der Umsetzung nicht zustande. Der Vorstand hat dann bekanntgegeben, dass der Mitgliedsbeitrag für 2021 unverändert bleibt. Einige Mitglieder meinen, dies sei nicht möglich und wollen daher 2021 keinen Mitgliedsbeitrag zahlen. Wie ist die Rechtslage? Rechtsanwalt Bertram Petzoldt Fachanwalt für Arbeitsrecht Fachanwalt für Sozialrecht Berät und vertritt den Sächsischen Blasmusikverband e.V. sowie dessen angeschlossene Vereine. Telefonische Fragen zu Rechtsfragen des Vereinslebens werden jeweils am ersten Donnerstag des Monats in der Zeit von 16:00–17:30 Uhr beantwortet. Tel. (0351) 21 30 30 40 b.petzoldt@kanzlei-queisser.de www.ra-petzoldt.de Haben Sie Anregungen und Fragen zu dem Thema? Schreiben Sie uns bitte. Wir freuen uns über jede Zuschrift.

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Mitgliedsbeiträge stellen im klassischen Sinne kein Entgelt oder Gegenleistung des Mitgliedes dar. Sie gehören vielmehr zu den Pflichten des einzelnen Mitgliedes. Um Mitgliedsbeiträge erheben zu können, bedarf es hierzu einer Rechtsgrundlage. Diese kann entweder in der Satzung selbst oder in einer auf der Mitgliedersatzung beruhenden Gebührenordnung liegen. Wegen der Vereinsautonomie bestimmt der Verein die Konditionen der Beitragserhebung selbst. Die Beitragserhebung gehört nicht zu dem notwendigen Satzungsinhalt (§ 57 BGB). Hat der Verein von seinem Recht Gebrauch gemacht, so ist er an die Regelung gebunden. Das Jahr 2020 hat recht lebhaft gezeigt, dass viele Regelungen auf einen „Systemausfall“ nicht beziehungsweise nur unzureichend vorbereitet waren. Das ist schlicht und ergreifend auf den Umstand zurückzuführen, dass man ein derartiges Szenario in unserer zivilisierten, heilen Welt nicht für möglich gehalten hat. Dies betrifft gesetzliche Regelungen, vertragliche Vereinbarungen und eben auch Vereinssatzungen. Der Gesetzgeber hat in einigen Punkten auf diese Situation reagiert. So bleiben beispielsweise gemäß § 5 Abs. 1 COVIn-sAG Vereinsvorstände auch nach Ablauf ihrer Amtszeit zunächst im Amt und zwar bis zu deren Abbestellung oder Bestellung eines Nachfolgers. Technisch gesehen handelt es sich um das identische Problem, denn nach den gängigen Vereinssatzungen ist der Vorstand (nur) für eine bestimmte Amtszeit bestellt. Während hinsichtlich der Amtszeit des Vorstandes der Gesetzgeber den scheinbaren Schwebezustand durch die Regelung in § 5 Abs. 1 COVInsAG gesetzlich regelte, hat er für Beschlüsse des Vereins kein entsprechendes Reglement geschaffen. Dazu bestand aus Sicht des Gesetzgebers kein gleichgelagertes Interesse. Klar, ohne Vorstand als gesetzlicher Vertreter des Vereins wäre sonst schnell eine sehr hohe Unsicherheit im Rechtsverkehr entstanden. Dabei hatte der Gesetzgeber sicherlich nicht den kleinen Musikverein im Auge, sondern eher die „Big Player“, insbesondere die Wirtschaftsvereine. Wie ist es nun bei der Beitragsregelung? Enthält die Satzung keine passende Regelung, ist zu hinterfragen, es möglich ist, die Satzung in eine bestimmte Richtung hin auszulegen. Da wird man sicherlich verschiedene Positionen sehr gut vertreten können. Wir meinen allerdings, dass der Gesetzgeber mit dem COVInsAG sehr schnell reagiert hat und es daher jedem Verein dem Grunde nach möglich war, im Jahr 2020 eine digitale Mitgliederversammlung durchzuführen. Wenn es hierbei zu Schwierigkeiten gekommen ist, so sind diese nicht anders zu bewerten wie bei Abhalten einer Präsenzveranstaltung. Das Unvermögen des Vereins, eine Mitgliederversammlung auf die Beine zu stellen, kann dann aber nicht zu Lasten des Mitgliedes gehen. Das Mitglied hat ein Recht darauf, dass der Beitrag so festgesetzt wird, wie es die Satzung bestimmt. Daran ändert sich auch nichts, wenn der Beitrag über Jahre hinweg gleich blieb und möglicherweise auch gleich bleibt. Liegen die Voraussetzungen der Beitragserhebung nicht vor, kann kein Beitrag erhoben werden. Dem Verein ist also dringend anzuraten, eine Mitgliederversammlung anzuberaumen und die Beitragserhebung auf eine vernünftige Basis zu stellen. Sachsens Bläserpost 01 | 2021


BLASMUSIKGESCHICHTE MUSIKDIREKTOR WERNER KUNATH SCHREIBT AUS DER SÄCHSISCHEN BLASMUSIKGESCHICHTE

Militärorchester und Musikvereine vor 1900 in Sachsen (Teil 2) Fortsetzung Teil 3 aus BP 03/2020 Zunächst muss einmal erwähnt werden, dass der größte Teil der musikwissenschaftlichen Literatur, die sich mit der Geschichte der deutschen Militärmusik (davon abgeleitet der Blasmusik allgemein) befasst, fast nur auf die Entwicklung in Preußen eingeht. Wahrscheinlich spielt dabei die Gründung des Kaiserreichs, des Deutschen Reiches (Weimarer Republik), in denen Preußen als Zentrum betrachtet wurde, eine Rolle. Das mag zum Teil stimmen, erscheint aber doch zu einseitig. Gerade in den südlichen deutschen Ländern Bayern und Sachsen, auch Württemberg, war man neuen blasmusikalischen Entwicklungsmöglichkeiten gegenüber sehr aufgeschlossen. Und diese Veränderungen fanden ohne großes Reglementieren (wie in Preußen) Eingang in die Musizierpraxis. Die enge Nachbarschaft mit Österreich (SachsenBöhmen) wirken sich dabei fruchtbar auf die Blasmusik im militärischen und zivilen Bereich aus. Man war tolerant, rege und brauchte dazu keine obrigkeitliche Order. Ein Beispiel: Das gesamte Schlagzeug (türkische Musik mit großer Trommel, Becken, kleiner Trommel, Triangel) wurde in Preußen anbefohlen. Der sächsische Kurfürst Friedrich August I., der Starke, als August II. König von Polen, hatte bereits 1719 ein Janitscharenkorps gegründet. Die Kapelle bestand aus 27 Mann mit starkem Schlagwerk, eine für damalige Zeiten ungewöhnlich große Besetzung. Im Jahre 1730, anlässlich des „Zeithainer Lagers“ wurde abermals eine „JanitscharenMusik“ aufgestellt, Stärke 20 Mann, davon 14 Mann Schlagwerk. Die anderen bei diesem „Jahrhundertspektakel“ mitwirkenden Militärkapellen werden das bestimmt als Anregung mit in ihre Garnison genommen haben. Dadurch wurde nachweislich in den Folgejahrzehnten bei den sächsischen Regimentsmusikern nach und nach das Schlagzeug üblich – also Jahrzehnte früher als in Preußen. Somit verlagern sich die Akzente der Deutung der geschichtlichen Entwicklung der Blasmusik doch etwas. Übrigens belieferte der im sächsischen Erzgebirge bei Olbernhau gelegene „GrünthalerKupferhammer“ während des 19. und bis ins 20. Jahrhundert hinein viele Reiterregimenter der deutschen und auch anderen europäischen Sachsens Bläserpost 01 | 2021

Armeen mit seinen getriebenen kupfernen und, zwar seltener, auch silbernen Paukenkesseln. Um das Jahr 1840 hatten die sächsischen Militärorchester (Regimentskapellen) eine Stärke von ca. 35 - 45 Musikern erreicht. Die Zahl war unterschiedlich, weil keine einheitliche Regelung bestand und das Offizierskorps zum Unterhalt beizutragen hatte. Obwohl Wieprecht energisch versuchte, die Besetzung der einzelnen Waffengattungen zu vereinheitlichen, wurde erst 1897 vom Reichskriegsministerium eine entsprechende bindende Anordnung erlassen. Für diese gut besetzten und meistens auch leistungsfähigen Klangkörper musste ein möglichst vielseitiges Repertoire geschaffen werden. Begabte, tüchtige Militärkapellmeister gingen daran, Bearbeitungen (Transkriptionen) von Werken bekannter Komponisten und auch selbst kleinere Stücke zu komponieren. Namhafte Tonsetzer wie Wagner, Verdi, Brahms, Rossini, Liszt, Rimski-Korsakow, R. Strauss, Weber, Meyerbeer, Berlioz und später auch viele Operettenkomponisten waren an guten Blasorchesterbearbeitungen ihrer Werke durch Militärkapellmeister sehr interessiert. [Hierzu] Johannes Brahms 1880 an den Verleger Simrock: „Die Akademische Festouvertüre empfehle ich Ihnen aber für Militärmusik setzen zu lassen. Das lockt mich selbst, wenn ich nur genauer damit (der Instrumentation für Blasorchester) Bescheid wüsste“. Die Militärkapellen trugen so wesentlich dazu bei, diese damals neue Musik populär zu machen, den breitesten Volksschichten nahe zu bringen. Da es ja zu dieser Zeit noch keinen Rundfunk, keine Schallplatte usw. gab, nahmen sie damit eine nicht zu unterschätzende Aufgabe bei der Gestaltung des allgemeinen Musiklebens wahr. Daraus geht hervor, dass die Militärkorps außer ihren Diensten auch auf Veranstaltungen verschiedener Art (Saalkonzerte, Platzkonzerte, Ballmusik) für die Bevölkerung spielten. In Sachsen überwog das Musizieren im zivilen Bereich bei weitem die dienstlichen Verpflichtungen. Das ergab auch zusätzlich einen willkommenen Nebenverdienst. Durch diese rege Tätigkeit erfreuten sich die Musikkorps in ihren Garnisonsorten bald großer Beliebtheit. Einige Beispiele: in Dresden und Leipzig, als die größten Garnisonen dieser Zeit, waren auch ständig mehrere Regiments-und Bataillonsmusikkorps stationiert. In Leipzig standen von 1880 bis 1914 fünf Militärorchester, drei

Infanteriemusikkorps (Harmoniemusik) und die Trompetenkorps (reine Blechbesetzung ohne Holz) des 7. Sächsischen FeldartillerieRegiments Nr. 77 und des 2. Sächsischen Ulanen-Regiments Nr. 18. Nachdem im Jahre 1878 der geschäftstüchtige Ernst Pinkert den Leipziger Zoo eröffnet hatte, fanden dort an jedem Sonntag regelmäßig Gartenkonzerte statt, bei denen sich die Leipziger Musikkorps einander ablösten. Diese Veranstaltung wurde schnell zu einem beliebten Treffpunkt der Leipziger Bürger. Ähnliches ist von Dresden zu vermelden. Dort seien vor allem die Konzerte des ausgezeichneten Musikkorps des sächsischen Füsilierregiments „Prinz Georg“ unter der Leitung des MD Alfred Helbig hervorgehoben. Aber auch in kleineren Garnisonsstädten waren die Militärorchester fester Bestandteil des Musiklebens · Trompetenkorps der 18er Husaren unter Alwin Müller in Großenhain, Torgau, Grimma · Musikkorps des 5. Sächsischen Infanterie regiments Nr. 104 in Chemnitz, Schneeberg · Musikkorps des 4. Sächsischen Infanterie regiments Nr. 103 in Bautzen, um nur einige zu nennen. Das Wirken der Militärorchester in dieser Vielfalt und Volksnähe beeinflusste natürlich fördernd und formend die Blasmusik im zivilen Bereich. Oft waren es auch aus dem aktiven Dienst ausgeschiedene Militärmusiker, die in ihren Heimatgemeinden Blaskapellen gründeten oder schon bestehende leiteten. Dadurch entstand eine enge Verbindung zur Militärblasmusik allgemein, eine Orientierung auf ihre Entwicklungstrends. Da die Amateurkapellen in ländlichen Gegenden selten über 20 Musiker zählten, ergaben sich auch hier Repertoireschwierigkeiten. Aus dieser Notwendigkeit heraus entstand in den Jahren ab 1861 eine Reihe von Musikverlagen, die auch oder vorwiegend Blasmusikliteratur herausgaben (z.B. 1866 Bellmann und Thümer in Dresden). Da diese im Gegensatz zu den Militärorchestern kleineren Kapellen auf Grund ihrer Besetzung aber nur einen Teil des gedruckten Notenmaterials spielen konnten, versuchten sich viele Kapellmeister an mehr oder weniger guten Bearbeitungen / Arrangements. In den Städten bildeten sich mit dem Aufblühen der fabrikmäßigen maschinellen Produktion, dem Wachsen von Betrieben und Fabriken

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BLASMUSIKGESCHICHTE werkseitig Amateurblasorchester. Dazu gesellten sich Kapellen der Schützenvereine der Feuerwehr und die sogenannten Beamtenkapellen. Zwei Gründe waren es, die diese Musikvereinigungen zusammenführten und zusammenhielten. · Als erstes natürlich die Liebe zur Blasmusik und die Lust zu musizieren. · Aber auch die andere Seite, die Aussicht auf einen (bescheidenen) zusätzlichen Ver dienst, darf man nicht außer Acht lassen. Im Jahre 1904 waren in Dresden und der näheren Umgebung 500 bis 600 Amateurmusiker „nebengewerblich“ tätig. Für ein Abendkonzert

bis zu drei Stunden zahlte der Veranstalter pro Mann 3,00 Mark, an Sonn- und Feiertagen das Doppelte. In Leipzig erhielten die Musiker für Ballmusiken bis zu 8 Stunden 8,00 bis 9,00 Mark. In gleicher Höhe lagen die Tarife auch in anderen Großstädten. In kleinen Städten und Dörfern dürfte das „Honorar“ noch darunter gelegen haben. Das war nicht gerade lukrativ, auch wenn man den Geldwert der damaligen Zeit zugrunde legt.

rumentalisten, die ihr Können an die Amateure weitervermittelten. Sie gehörten mit zu den Gründern der Stadtmusikschulen, in denen sie versuchten, einen Teil ihrer Traditionen weiterleben zu lassen (deshalb im Musikantenjargon auch „Stadtpfeifen“ genannt).

Eine andere Richtung, aus der viele Musiker vor allem in den Städten auch zur Blasmusik kamen und meist auch führend wirkten, waren die ehemaligen Stadtpfeifer Gilden. Das waren zum großen Teil gut ausgebildete Inst-

we.-th.

Die Bedeutung, die Blasmusikvereinigungen im Leben ihrer Heimatregion erlangten, darf einfach nicht überschätzt werden. Bezeichnend der Ausspruch „Kein Fest ohne Blasmusik“. ۞ (Die im Text verwendeten männlichen Formen schließen ihr weibliches Pendant mit ein.)

SBMV-Verbandstermine im April 2021

10.04.2021

Start D-Lehrgang 1/2021 digital

19.04.2021 Start Jugendleiterausbildung digital | Grund- und Aufbauseminar

17.04.2021

D-Lehrgang 1/2021 digital

24.04.2021

17.04.2021

C-Grundkurs 4/2020 Haus der Vereine, Frankenberg/Sa.

30.04.2021 - 01.05.2021 Jugendleiterausbildung Schloss Colditz | Grund- und Aufbauseminar

Workshop: Gesundes Musizieren Chemnitz

Lesen Sie in der folgenden Ausgabe: So oft wie in dieser Ausgabe tauchten die Worte „digital“, „online“ und „Corona“ sicher noch nie auf. Sie wirken geradezu wie ein Gradmesser der aktuellen Fallzahlen. Wir hoffen, dass im kommenden Heft dieser Gradmesser abnimmt und wir wieder verstärkt über Themen berichten können, die eben gerade nicht ausschließlich oben genannte Begriffe betreffen.

IMPRESSUM Herausgeber: Sächsischer Blasmusikverband e.V. / Bläserjugend Sachsen, V.i.S.d.P. | Vize-Präsident: Gaston Saborowski Geschäftsstelle: Bahnhofstraße 1 | 09669 Frankenberg/Sa. | Tel.: 037206 894189 | Fax: 037206 894190 | E-Mail: sbmv@blasmusik-sachsen.de | www.blasmusik-sachsen.de Redaktionskollegium: MD Werner Kunath | HeinrichBudde-Straße 10 | 04157 Leipzig | Tel.: 0341 9129663 | Martin Schönfelder, Norman Grüneberg, Patricia Schütze Bei eingereichten Texten und Bildern behält sich das Redaktionskollegium die Veröffentlichung und sinnwahrende Kürzungen vor. Ein weitergehender Haftungsausschluss besteht. Redaktionsschluss Ausgabe für 02/2021 ist der 19.07.2021 Anzeigenverkauf: scharfe media GmbH | Freiberger Straße 114 | 01159 Dresden | Tel.: +49(0)351 424470-14 Layout/Satz: taktiker Werbeagentur GmbH | www.die-taktiker.de | Titelfoto: Digitalisierung unseres Vereinslebens | Foto: Dr. Ulrich Richter Druck: Aussiger Druckereien GmbH Auflage: 2.000 Exemplare Der SBMV dankt dem Freistaat Sachsen – dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus sowie dem Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. Diese

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Maß-nahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Des Weiteren danken wir allen Befreundeten und Sponsoren, insbesondere der Theo Müller Stiftung für die finanzielle Unterstützung unseres Verbandes. © Alle Rechte bei SBMV e.V./BJS Besuchen Sie uns auch auf Facebook und Instagram

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Sachsens Bläserpost 01 | 2021


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