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Terex Genie | Erste Teleskoparbeits bühne des Typs S60 in Europa im Einsatz

Form noch nie konstruiert.« Doch nach etwa zehn Wochen Konstruktionszeit und laufender Kundenabstimmung konnte Kaup im Oktober 2019 mit der anspruchsvollen Produktion beginnen. So mussten beispielsweise die Gabeln langwierig und aufwendig von Hand an die riesige Grundplatte geschweißt werden. Vor dem anspruchsvollen Ver-

KAUP

Zwei der weltweit größten Anbaugeräte für Gabelstapler sind in einem nieder ländischen Stahlwerk täglich damit beschäftigt, tonnenschwere Schlackebehälter zu entleeren.

sand der Geräte folgten zudem noch intensive Tests der beiden mehr als 13 t schweren Drehgeräte 60T391 an extra für dieses Projekt gebauten Prüfständen. Anschließend ging die Reise zunächst nach Polen. Dort wurden die Anbaugeräte – 4600 mm breit und 3475 mm hoch – an Kalmar-Stapler montiert. Anschließend führte der Weg an die niederländische Nordseeküste, wo sie seit Mitte 2020 täglich im Einsatz sind und seither tausende Ladezyklen absolvierten.

Aktueller Transportprozess Die neuen Skips werden im Stahlwerk automatisch 24/7 mit Schlacke beladen. Ein Kalmar-Stapler nimmt die vollen Skips auf und fährt sie nacheinander in eine überdachte Halle. Dort verbleiben die vollen, noch heißen Behälter, um abzukühlen. Der Abladevorgang verläuft dann später recht simpel: Die Hydraulik des großen Kalmars treibt das 60T391 an. Der volle Skip dreht sich, bei etwa 90° greift die Physik – die tonnenschwere heiße Schlacke fällt mit einem Schlag auf den Boden, Staub entsteht. Außerhalb der Abladestelle merkt man davon nichts mehr, er wird sofort abgesaugt und gefiltert. Das Drehgerät bringt den leeren Skip wieder in die Ausgangsstellung zurück, der damit für einen neuen Beladungszyklus bereitsteht. t

UNTERNEHMEN

Eine im Aschaffenburger Stadtteil Leider 1894 gegründete Schmiede, die sich auf Reparaturen im Bereich der Flussschifffahrt und an Krananlagen spezialisiert hatte, ist der Vorläufer des heutigen Unternehmens Kaup. Seit 1962 entwickelte sich das Unternehmen zu einem führenden Anbieter für Gabelstapleranbaugeräte, stationäre Materialhandhabungsanlagen und ContainerSpreader. Das Unternehmen produziert heute mit 850 Mitarbeitern weltweit jährlich ca. 40 000 Geräte und erzielte dabei im Jahr 2019 einen Umsatz von ca. 120 Mio. Euro. Kaup arbeitet mit allen Gabelstaplerherstellern und händlern zusammen, die die Anbaugeräte zusammen mit deren Produkten vertreiben. Produziert wird in Aschaffenburg, Brisbane (Australien) und Xiamen (China). Das Unternehmen ist mit zwölf eigenen Niederlassungen, 18 Repräsentanten und einer Exportabteilung in der Zentrale weltweit aktiv.

L TEREX GENIE

Erste S-60 J in Europa in Thüringen im Einsatz

Brauer Arbeitsbühnen im thüringischen Eisenberg setzt die erste GenieTeleskoparbeitsbühne des Typs S60 J in Europa ein. Geschäftsführer Steffen Brauer entschied sich für das Modell, um die aus rund 90 Arbeitsbühnen bestehende Mietflotte im 20mTeleskopbereich zu ergänzen.

Mit ihrer Arbeitshöhe von 20,5 m dürfte die vielseitige S-60 J für die Vermietung universell einsetzbar sein. »In Relation zum Mieterlös ist der Anschaffungspreis interessant, wir gehen also von einer guten Mietrendite aus. Man kann sie von den Anschaffungskosten und Transport möglichkeiten her auch mal als ›Groß-für-Klein-Gerät‹ vermieten. Weiterhin gingen unsere Überlegungen in Richtung einer echten Vermietermaschine, die in unsere bestehende Mietflotte passt.« Aus seiner Sicht bietet die S-60 J die Leistungsfähigkeit, Merkmale und Funktionen, die viele seiner Kunden benötigen, aber ohne unnötige Optionen: »Was nützt uns eine Bühne mit einer noch höheren Arbeitshöhe und anderen technischen Werten, die die Kundschaft nicht fordert, und die nur auf dem Miethof herumsteht?«

Flexible Transportmöglichkeiten mit ausschlaggebend Brauer Arbeitsbühnen ist mit acht Mitarbeitern ein relativ kleiner Vermieter mit wachsendem Mietpark. Daher war die Anschaffung eines flexiblen Gerätes wichtig, mit dem unterschiedliche Einsatzszenarien bewältigt werden können. Die Genie S-60 J ist durch ihr geringes Gewicht einfach zu transportieren – für Brauer ein weiteres wichtiges Kriterium: »Die flexibleren Transportmöglichkeiten waren ebenfalls ausschlaggebend. Wir haben eine Bühne gesucht, die

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Geschäftsführer Steffen Brauer (re.) mit seinem Sohn Philipp Obst vor der Genie-Bühne S-60 J, die gerade von einem dreimonatigen Einsatz wie aus dem Ei gepellt zurückgekommen ist.

sich mit einem Gewicht von 7,5 t und einer guten Gewichtsverteilung einfach auf unseren 3-AchsPlateau-Fahrzeugen transportieren lässt. Für andere Bühnen mit 22 m Arbeitshöhe und über 10 t Gewicht benötigen wir größere Transportfahrzeuge.«

»Relation stimmt und Spezifikationen passen« Im Verhältnis zum Gesamtgewicht reiche die seitliche Reichweite von 12,3 m völlig aus, so Brauer. »Diese Relation stimmt und die Spezifikationen passen. Besonders entscheidend war für uns die 300-kg-Korblast, die von unseren Kunden gefordert wird, besonders da Anwender immer größer und schwerer werden.« Angetrieben wird die S-60 J von einem Kubota-Dieselmotor des Typs D1105 (EU-Stufe V) mit 24,8 PS (18,5 kW).

Steffen Brauer ist bereits langjähriger Genie-Kunde: 1992 erwarb er seine ersten Genie Z-45/22 DC und Z45/22 4WD. Heute verfügt sein Unternehmen über zahlreiche Genie-Geräte wie Teleskop- und Gelenk-Teleskopmaschinen und Scherenbühnen. t