V.i.S.d.P Jahrbuch 2009

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PROGNOSE: SO WIRD DAS MEDIENJAHR 2009

Im Interview: Dieter Kronzucker

Magazin f端r Medienmacher www.visdp.de

Der Goldene Prometheus Deutschlands beste Journalisten

Malte Arnsperger, Dennis Gastmann, Ina M端ller, Jens Weinreich, Markus Grill, Anke Leweke, Dieter Kronzucker, Frank Plasberg, Oliver Santen, Thomas Drechsler, Oliver Wurm, Sarah Kuttner, Hajo Zenker, Chris K旦ver, Peter Flore, Bettina Tietjen, Christoph Hickmann, G端nter Bannas, Tobias Moorstedt, Markus Peichl, Stefanie Lohaus, Benjamin von Stuckrad-Barre, Christian Danner,

Nicola Bauer, Holger Gertz, Karin Weber-Duve, Wolfgang Blau, Jost Kaiser, Matthias Fricke



Editorial V.i.S.d.P. spezial Seite 3

Liebe V.i.S.d.P.-Leser, liebe Freunde des Goldenen Prometheus, wir danken den Siegern, Nominierten, Gästen, Laudatoren, Sponsoren, dem Moderator, der Technik, der Redaktion, den Fotografen, dem Catering und dem Service, allen Helfern, Vor- und Nachbearbeitern, dem DJ, dem Pianisten und dem Regisseur. Die Rückkehr in den altehrwürdigen Martin-Gropius-Bau hat Sie hoffentlich genau so begeistert wie uns. Der Countdown für das großartige Prometheus-Jubiläum 2010 läuft bereits. Dann feiert der Goldene Prometheus sein Fünfjähriges und wird mit einigen Überraschungen aufwarten. Freuen Sie sich darauf.

Bis zum nächsten Jahr. Das Medienmagazin gegen die Angst,

Anzahl der Gäste bei der Verleihung des „Goldenen Prometheus“ im Martin-Gropius Bau: 462 Anzahl der verliehenen Preise: 9 Anzahl der Liebeserklärungen an Ina Müller: 47 Anzahl der Liebeserklärungen an Hajo Schumacher: fast 3 Anzahl der anwesenden Enthüllungsjournalisten: mindestens 1 Anzahl des verzehrten Ochsenbäckchen: 396,5 Stück Anzahl der Personen, die die Laudatio auf Frank Plasberg als zu spirituell empfanden: registrierte 28

Ihr V.i.S.d.P.

« Der Prometheus bringt das Feuer, und wenn wir Journalisten kein Feuer unterm Arsch haben, dann helfe uns Gott. » DIETER KRONZUCKER

Impressum Redaktion:

Anzeigen:

Redaktionsanschrift:

Bernhard Möller, Patrick Weisbrod (Leitung)

Norman Wittig

Friedrichstraße 209, 10969 Berlin

(norman.wittig@helios-media.com)

Telefon: 030 84859-181, Fax: -200

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Wendelin Hübner, Susan Mücke Grafische Konzeption:

info@visdp.de Herausgeber: Hajo Schumacher (V.i.S.d.P.),

Verlag:

Rudolf Hetzel

Helios Media GmbH

Lo Breier, Veronika Neubauer

Friedrichstraße 209

Foto: Jesse Benjamin

Redaktionsbeirat:

10969 Berlin

Grafik:

Reinhard Appel, Manfred Bissinger, Klaus Bresser,

Steffi Butter, Melanie Schröder

Ralf-Dieter Brunowsky, Werner Funk, Michael

Druck:

Geffken, Jörg Howe, Hans Mahr, Friedrich Nowott-

Offsetdruckerei Holga Wende

Fotografen: Jesse Benjamin, Marc Huth, Andreas

ny, Markus Peichl, Udo Röbel, Hajo Schumacher,

Meeraner Straße 19

Neßlinger, Moritz Vennemann

Georgia Tornow, Beate Wedekind, Dieter Weirich

12681 Berlin


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Inhalt Seite 5 V.i.S.d.P. spezial

Seite 10: V.i.S.d.P. prophezeit: So wird das Medienjahr 2009

SEITE 13 Titel – Der Goldene Prometheus Die Journalisten des Jahres 2008 – alles über die Preisträger

Fotos: Moritz Vennemann; [M] www.flickr.com; RTL; Jesse Benjamin; www.flickr.com

« Sie sind meinungsstark, klug, originell, mutig und charmant. Zum vierten Mal zeichnet das Medienmagazin V.i.S.d.P. die Journalisten des Jahres mit dem Goldenen Prometheus aus. »

Journalisten des Jahres 13 Goldener Prometheus: Die Preisträger Edelfedern, Meinungsmacher oder kluge Strategen – sie haben im vergangenen Jahr ihren Job besonders herausragend gemacht: die Journalisten des Jahres 2008. Eine Jury aus führenden Medienjournalisten und erfahrenen Chefredakteuren hat die Preisträger in den Kategorien Fernsehen, Radio, Zeitung, Magazin, Newcomer und Online gekürt. Sonderpreise wurden für das Lebenswerk und den Coup des Jahres verliehen. Hier erfahren Sie alles über die Gewinner.

25 Das Lebenswerk 48 Die Gästeliste

Seite 29: Im Interview: Dieter Kronzucker

Seite 34: Der Krisenplaner für Journalisten mit und ohne Job.

Das Medienjahr 2009

Rubriken

10 So verrückt wird 2009

03 Editorial | Impressum

Das vergangene Jahr war turbulent. Doch ein verwegener Blick in die V.i.S.d.P.-Wahrsagekugel offenbart: Nächstes Jahr kommt alles noch viel heftiger.

07 Liebling des Jahres 08 Best of Absagen

34 Der Krisenplaner

29 Interview

Finanzkrise, Medienkrise – 2009 wird ein hartes Jahr für Journalisten: Redaktionen werden verkleinert und zusammengelegt, Stellen abgebaut, Gehälter gekürzt. Viele Journalisten müssen sich nun als Freie durchschlagen oder sind arbeitslos, viele Redakteure arbeiten halbtags oder aber doppelt so viel. Damit Sie gut durchs neue Jahr kommen, hat V.i.S.d.P. einen Fahrplan für 2009 zusammengestellt.

Ein Gespräch mit Dieter Kronzucker

36 Fotostory Vor der Gala des Jahres – Ein Fotoessay von Jesse Benjamin

41 Die Gala 50 Jugendsünden Frank Plasberg


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Die Zukunftsförderer


Lieblingsmoderator des Jahres V.i.S.d.P. spezial Seite 7

Dieter Bohlen Warum: Weil er als DSDS-Juror zur Gallionsfigur von RTL geworden ist und neben fiesen Sprüchen auch richtig Quote bringt. Wer ist der Mann? BWLer, Musikproduzent, Sprücheklopfer, Casting-Gott und Frauenversteher

Foto: RTL/Thomas Niedermüller

Was zeichnet ihn aus? Sein loses Mundwerk – neudeutsch: „Modern Talking“ –, dass er trotz Penisbruch immer wieder hoch kommt, und die Lyrik eines rethorischen Genies: „Es ist mir megapeinlich, dass ich immer mega sage.“ Und warum lieben ihn so viele? Weil er denkt was er sagt.


Best Of Absagen Seite 8 V.i.S.d.P. spezial

« ...vielen Dank für die Einladung zum Goldenen Prometheus. Da ich noch bis April 2009 in Los Angeles bin, kann ich diesmal leider nicht dabei sein. Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche und hochkarätige Verleihung und hoffe, im « ...der Einladung kann ich folgenden Jahr wieder leider nicht folgen, da mir der mit von der Partie zu journalistische Wert dieser Ver- sein. Sonnige voranstaltung mehr als zweifelhaft weihnachtliche Grüße erscheint. Mit freundlichen aus Kalifornien, » Grüssen » Dr. Claus Richter, FRONTAL21 Alexandra Klim, N24

« ... die Einladung muss untergegangen sein – bin nach Kabul gezogen, erster und vermutlich bis auf weiteres einziger deutscher Korrespondent in dieser aparten Stadt. Lieben Gruß aus der Steppe, » Christoph Reuter, STERN

« ...ich freue mich immer über Ihre Einladungen. Aber Sie glauben nicht, wie sehr ich eingespannt bin in den Arbeitsalltag. Ein Montag vor Redaktionsschluss und die weite Reise nach Berlin – das passt bei mir leider gar nicht zusammen. So kann ich die Zeit leider auch diesmal nicht erübrigen und bitte um Ihr Verständnis. Gleichwohl wünsche ich Ihnen natürlich eine gelungene Veranstaltung und verbleibe mit freundlichem Gruß » Volker Lilienthal EPD MEDIEN

« ...ich bin ganz überrascht, fühle mich aber allein durch die Nominierung bereits hinreichend geehrt. Ich bin kein Freund der personenbezogenen PR und trete daher gern zugunsten anderer Kandidaten zurück, werde also nicht teilnehmen. Mit freundlichen Grüßen, » Detlef Grell, C’T

Fotos: www.marco-urban.de; ZDF/Svea Pietschmann; Peter Thomann/stern

« ...herzlich danke ich Ihnen für die freundliche Einladung zur Verleihung des „Goldenen Prometheus“ am 19. Januar 2009. Leider wird es mir nicht möglich sein, an der Veranstaltung teilzunehmen, wofür ich um Verständnis bitte. Ich bin fest überzeugt, dass die Auszeichnung, die Sie nun im vierten Jahr verleihen, erneut ein großer und weit beachteter Erfolg werden wird. Mit dem Preis schaffen Sie es, Qualitätsjournalismus in Deutschland ein Gesicht zu geben. Für dieses Engagement danke ich Ihnen sehr. Der Veranstaltung wünsche ich schon jetzt viel Erfolg und der Jury eine gute Entscheidung. » Mit freundlichen Grüßen, Ihr Jürgen Rüttgers, Ministerpräsident NRW


Best Of Absagen Seite 9 V.i.S.d.P. spezial

« ...wie nett, dass Sie nochmal nachhaken. Doch zu meinem Bedauern kann ich bei dem Event nicht dabei sein, weil ich zu der Zeit im Ausland bin. Ich wünsche ein gutes Gelingen und frohgemute Feiertage. » Alice Schwarzer, EMMA

« Herzlichen Dank für die freundliche Mahnung und die Einladung. Ich habe immer noch gezögert, da unklar war, ob ich am 19. Januar überhaupt in Berlin sein werde. Der neue Auslandsjob wirft lange Terminschatten voraus und ich bin leider schon die meiste Zeit – auch am Prometheus-Abend – in Mainz...Ich wünsche gutes Gelingen und auf bald. Herzlich » Theo Koll, ZDF « ...es tut mir in zweierlei Hinsicht leid. Erstens das ich mich jetzt erst melde und zweitens das ich nicht kommen kann, da ich auf Urlaubsreise bin. Aber meine liebe Kollegin, Frau Burfeindt, wird in Begleitung kommen. Herzlichen Dank für die Nominierung. » Alexander Czogalla, SPIEGEL TV « Sorry, Herr Schumacher, ich kann nicht kommen. Laufen Sie im April wieder den Herrmann? Diesmal viell. unter 3 Stunden? Viele Grüße » Nils Klawitter, DER SPIEGEL

« ...herzlichen Dank für die Einladung und auch

für die große Ehre die Sie mir da zukommen lassen. Ich bin leider in den USA in Park City beim Sundance Filmfestival. Es tut mir daher sehr leid, ihrer Einladung nicht folgen zu können. Ich wünsche ihrer Veranstaltung alles Gute und verbleibe mit freundlichen Grüssen »

Fotos: privat; ZDF/Svea Pietschmann; ZDF/C.Sauerbrei

Erwin Wagenhofer, Autor und Filmemacher

« ...haben Sie herzlichen Dank für Ihre Einladung zum Goldenen Prometheus. Ich hatte vor drei Jahren das Vergnügen, mitfeiern zu dürfen. Gerne hätte ich mir auch dieses Jahr das Vergnügen wieder einmal bereitet, zumal der Prometheus an Feuerkraft gewonnen hat. Leider liegen die Termine mit der Landtagswahl in Hessen, der Inauguration des US-Präsidenten und anderen Verpflichtungen so eng, dass ich leider absagen muß. Ich bitte um Verständnis. Herzlich Ihr » Nikolaus Brender, ZDF

« ...sorry, dass Sie meine Antwort offenbar nicht erreicht hat. Ihre Einladung hat mich gefreut, und ich würde sehr gerne kommen. Wie Sie wissen, wird aber am 18.01. in Hessen der Landtag gewählt. Auch am Abend danach muss und will ich im HR-Fernsehen eine Sendung über die politischen Folgen der Wahl moderieren. In den vergangenen beiden Jahren kollidierten die Termine Ihres „Prometheus“ immer mit für mich unabweisbaren Verpflichtungen. Ich hoffe auf das nächste Mal. Ihr » Alois Theisen, HESSISCHER RUNDFUNK


So verrückt wird 2009

2009

Seite 10 V.i.S.d.P. spezial

So

d r i w t k c ü r ver

Finanz- und Medienkrise, Reich-Ranicki sagt als einziger die Wahrheit und die Sat1-Belegschaft führt die Montagsdemos wieder ein – verrückt, verrückt, das Medienjahr 2008. Auch 2009 begann nicht schlecht: Schmidt trennt sich von Pocher, und die Kiewel darf auch wieder ans Mikro. Doch die V.i.S.d.P.Wahrsager wissen: Das war alles noch gar nix!

Februar

Obama mit Zwegat

Barack Obama beruft RTL-Schuldnerberater Peter Zwegat als Sonderbeauftragten für Haushaltsfragen ins Weiße Haus (BILD: „Wir sind Obama“). In der Super-Bowl-Halbzeitpause listet Zwegat auf dem nackten Rücken von Janet Jackson auf, was die amerikanische Wirtschaft in den Abgrund gerissen hat: Immobilien, Starbucks-Kaffee und teure PREMIERE-Abos. Zwegat kündigt an, in den kommenden Monaten mit allen 300 Millionen amerikanischen Bürgern Einzelgespräche führen zu wollen.

März

April

Ein internes Gruner + Jahr-Papier wird öffentlich, wonach sämtliche Redakteurinnen der G+J-Frauenmagazine im Zuge einer „strategischen Neuausrichtung“ entlassen werden. „Wertiger Content“ für Magazine wie BRIGITTE oder EMOTION wird ab sofort von Leserreporterinnen produziert. Neuer Redaktionssitz: „Frisörsalon Erna“, Poppenbüttel. Verlagschef Bernd Buchholz: „Da gammelt ein Haufen oller Frauenheftchen vor sich hin. Kann man alles noch mal abschreiben. Merkt sowieso niemand.“ Auf Druck des DJV bietet er außerdem den Entlassenen an, sich als Praktikantinnen zu bewerben.

Bei PROSIEBEN und SAT.1 in Berlin werden schon mal die Kisten für’s Münchner Gewerbegebiet gepackt. N24 nutzt die Gunst des Augenblicks und dreht die Doku „Schwertransport – ein Sender zieht um“. Außerdem schaltet der Nachrichtenkanal zu jeder vollen Stunde zu einem Reporter nach München („Ganz Unterföhring fiebert dem Einzug entgegen“) und überträgt die Entrümpelung des früheren Büros von Roger Schawinski live.

Frisörsalon Erna

Mai Völlig überraschend wird B esser-Ossi Peter Sodann zum Bundespräsidenten Präsident Sodann gewählt. Erste Amtshandlung: Sodann setzt bei den ARDIntendanten durch, dass „Tatort“-Leichen nur noch von (Scheiß-)Wessis gespielt werden dürfen. Neuer Sprecher des Bundespräsidenten wird Dr. Thomas Leif.

Fotos: [M] www.flickr.com; RTL; www.flickr.com; [M] Archiv; WDR

Text: Wendelin Hübner


So verrückt wird 2009 V.i.S.d.P. spezial Seite 11

Fotos: [M] Archiv; SWR; Stefan Menne; ZDF/Kerstin Bönsch; ProSiebenSat.1 Media AG; [M] Archiv; www.marco-urban.de; [M] RTL; ZDF/Frank Hempel; Nickelodeon; Archiv

Juni Ralf Rangnick, Trainer vom Deutschen Fußball-Meister 1899 Hoffenheim, erklärt bei „Anne Will“ die Viererkette. Der Kopf von Bayern-Manager Uli Hoeneß läuft daraufhin so rot an, dass ihm sein Hausarzt Berufsverbot erteilt. Hoeneß kehrt dem Fußball den Rücken, zieht mit Jürgen Klinsmann nach Kalifornien und arbeitet fortan als Leuchtboje in der Bucht von Santa Monica. Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp kauft Uli die Boje dagegen in Siegerlaune den Berliner TAGESSPIEGEL und versetzt Chefredakteur Lorenz Maroldt in die Sudoku-Ecke. Nebenbei rettet er mit ein paar kleinen Milliarden die Autoindustrie. Wolfsburg bedankt sich mit dem „VW Hopp“, Serienausstattung: extra großer Geldkofferraum.

die Bonzen.“ Das Format wird überraschend abgesetzt, als Wagner eines Tages aus Versehen bei Stefan Niggemeier klingelt.

Lieber Franz Josef...

September Die Bundestagswahl rückt immer näher, „Galileo Mystery“ sendet ein großes Spezial. Thema: Stecken die Illuminaten hinter der Frisur von Angela Merkel? Aiman Abdallah recherchiert mit versteckter Kamera. Ergebnis: War doch nur Udo Walz. Aber was hat der wiederum mit dem KGB zu schaffen?

Juli

Aiman recherchiert

Oktober Auf Initiative von Marcel Reich-Ranicki startet das ZDF die neue Telenovela „Effi Briest – Rosen im Herbst“ (Regie: Marcel ReichZwillinge im Geiste Ranicki; Drehbuch: Marcel Reich-Ranicki; künstlerische Beratung: Marcel ReichRanicki). In einer Gastrolle als Baron von Instetten: Thomas Gottschalk. Wegen schlechter Quoten wird die schwülstige Seifenoper jedoch bald wieder abgesetzt. Reich-Ranicki: „Eine Frechheit!“

November 20 Jahre Mauerfall. Am Brandenburger Tor erzählt Mario Barth vor drei Milliarden MenMario in Action schen Witze: „Meint der Ossi zum Wessi: ‘Wir sind ein Volk.’ Antwortet der Wessi dem Ossi: ‘Ja, wir auch!’“. Matthias Matussek tuckert für sein Video-Blog mit dem Trabi durch die Zone, Pardon, die (gar nicht mehr so) neuen Bundesländer und trifft HartzIV-Empfänger. Darunter: Achim Menzel, das Sandmännchen, Angela Merkel.

Dezember

Claus lernt sitzen

Die Öffentlich-Rechtlichen nutzen das Sommerloch, um ihre Nachrichtensendungen aufzuhübschen. Das ZDF spendiert Claus Kleber eine zweiwöchige Sitzschule in Oberschwaben („Die richtige Haltung muss aus dem Menschen selbst kommen“), die ARD spricht Tom Buhrow ein Wackelverbot aus.

August Nur noch paar Wochen bis zur Bundestagswahl. Franz Josef Wagner startet auf BILD.DE das Video-Blog „Wagners Pizza“. Konzept: Der Krawall-Kolumnist beliefert ahnungslose Parlamentarier mit unbestellter Pizza und nervt mit wirren Allegorien: „Regieren ist wie Pizza backen. Das Volk ist der Teig, der geknetet wird. Bis er immer dünner wird. Sein Rand, verbrannt. Doch aus dem fetten Käse lachen

Der Wahlabend selbst endet im Eklat. Wahlverliererin Merkel sitzt mit Oslo-Ausschnitt in der Elefantenrunde und stänkert: „Ich bleibe Kanzlerin“. Wahlsieger Guido Westerwelle kontert funkelnd: „Ich weiß nicht, was sie hier vor der Sendung gemacht haben.“ Da ist FrankWalter Steinmeier schon längst an der Schulter von Nikolaus Brender eingedöst. Später stellt sich heraus, dass ein Mann mit Russenmütze Guido siegt und Hannoveraner Akzent vor dem Studio kleine Pullen verteilt hatte. Etikett: „Vodka Schrödernoff “.

BILD verrät weltexklusiv, wer Anfang 2010 zum Madenfuttern ins RTL-„Dschungelcamp“ zieht: Sandy Meyer-Wölden, Stefan Aust (trägt jetzt Bart), Elke Heidenreich, Kurt Beck, Sponge Bob und Kevin Kuranyi (BILD: „Reist Kneif-Kevin schon wieder früher ab?“).

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Nichts ist so schnell und so aktuell wie Mode. Was heute noch auf dem Laufsteg in New York zu sehen ist, liegt morgen schon in den Schaufenstern der Boutiquen von Tokio. Als Marktführer für Express und Logistik wissen wir, wie man Termine einhält. Immer nach Ihren Wünschen, vor Ort oder auf der großen Bühne der Welt. DHL – wir sind stolz darauf, Offizieller Express- und Logistikpartner der Fashion Week zu sein.


Die Preisträger V.i.S.d.P. spezial Seite 13

Fotos: Archiv (6); Uta Rademacher; Archiv; Berliner Zeitung; Archiv (4); Paul Schirnhofer/RTL; Archiv; www.marco-urban.de; Archiv; Morris Mac Matzen; Archiv; Sabine Sauer; Archiv; Rodrigo Monreal; Archiv

V.i.S.d.P.-Beirat

Medienjournalisten

Reinhard Appel ehem. Intendant des DEUTSCHLANDFUNKS, ZDF-Chefredakteur Manfred Bissinger ehemaliger KONKRETund DIE WOCHE-Chefredakteur Klaus Bresser ehemaliger ZDF-Chefredakteur Ralf-Dieter Brunowsky ehemaliger Chefredakteur von CAPITAL Werner Funk ehem. Chefredakteur von SPIEGEL, STERN und MANAGER MAGAZIN Michael Geffken ehemaliger Chefredakteur W&V und MÄNNER VOGUE Joerg Howe ehemaliger Chefredakteur von SAT.1 Hans Mahr ehemaliger RTL-Informationsdirektor und PREMIERE-Sport-Vorstand Friedrich Nowottny ehemaliger Intendant des WDR Markus Peichl ehemaliger Chefredakteur von TEMPO Udo Röbel ehemaliger Chefredakteur von BILD Hajo Schumacher ehemaliger Chefredakteur von MAX Georgia Tornow ehemalige Chefredakteurin der TAZ Beate Wedekind ehemalige Chefredakteurin von BUNTE und ELLE Dieter Weirich ehemaliger Intendant der DEUTSCHEN WELLE

Christian Bartels FREIER JOURNALIST Ben Bolz NDR Steffen Grimberg TAZ Lutz Meier FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND Ralf Mielke BERLINER ZEITUNG Ulrike Simon FREIE JOURNALISTIN Andreas Stopp DEUTSCHLANDFUNK Jörg Wagner RADIO EINS, RBB Rolf Westermann DPA

Die Jury hat gewählt: Die Journalisten des Jahres m 19. Januar 2009 war es wieder so weit: Zum vierten Mal wurde im Rahmen einer großen Gala im Berliner Martin-Gropius-Bau der „Goldene Prometheus“ für die Journalisten des Jahres vergeben. Die Gewinner wurden von einer kompetenten Jury gekürt, die sich zusammensetzt aus dem Re-

daktionsbeirat von V.i.S.d.P und den wichtigsten Medienjournalisten Deutschlands. Vergeben wurde der „Goldene Prometheus“ in sechs Kategorien: Zeitungsjournalist, Magazinjournalist, Fernsehjournalist, Radiojournalist, Onlinejournalist und Newcomer des Jahres. Für sein Lebenswerk wurde der herausragende Fernseh- und Nachrichtenmann Dieter Kronzucker ausgezeichnet.

Der Sonderpreis für den medialen „Coup des Jahres“ ging an Oliver Wurm: „Der Journalist und Medienberater schaffte es, das EM-Sonderheft des Obdachlosenmagazins HINZ & KUNZT mit Hilfe von Unternehmern, Journalistenkollegen und FußballProfis kostenlos zu produzieren. Die Auflage stieg um über 30 Prozent und der Erlös kam Obdachlosen zugute“, so die Jury.


Die Preisträger Seite 14 V.i.S.d.P. spezial

Onlinejournalist des Jahres:

Fernsehjournalist des Jahres:

Jens Weinreich

Frank Plasberg

Der 43-Jährige hat mit seiner hintergründigen und humorvollen Begleitung der Olympischen Spiele in Peking in seinem Blog „don’t mix politics with games“ Maßstäbe gesetzt. Weinreich analysiert das System Sport kritisch und scheut nicht die Konfrontation mit den Strippenziehern.

ARD-Moderator Frank Plasberg und sein Team haben das Format der PolitTalkshow mit Witz, Tempo und journalistischer Härte weiter entwickelt. Bei „Hart aber fair“ wird nicht ab-, sondern nachgefragt. Selten hat ein Transfer vom Dritten ins Erste so erfolgreich geklappt.

Wovon handelte ihr allererster journalistischer Beitrag, und wo ist er erschienen? Es war ein Textlein über den Entdecker und ersten Trainer der damaligen Kugelstoß-Europameisterin Heidi Krieger. Erschienen 1986 in der Zeitung JUNGE WELT.

Wovon handelte ihr allererster journalistischer Beitrag, und wo ist er erschienen? Es war kein Text, sondern ein Foto von einem Schulsportfest. Es fand den Weg in die BERGISCHE MORGENPOST in Wermelskirchen, weil der Presse-Fotograf den Termin verpennt hatte. Ich war 14 und extrem stolz. Wie denken Sie heute über dieses Werk? Dass es leicht unscharf war. Was war der langweiligste Auftrag in ihrer journalistischen Karriere? Habe ich wohl erfolgreich verdrängt.

Was war der langweiligste Auftrag in ihrer journalistischen Karriere? Irgendein Bundesligaspiel.

Welche verstorbene oder fiktive Persönlichkeit würden Sie am liebsten interviewen? Romy Schneider.

Welche verstorbene oder fiktive Persönlichkeit würden Sie am liebsten interviewen? Horst Dassler.

Und was würden Sie fragen? Geht‘s Ihnen jetzt gut?

Und was würden Sie fragen? Zu viel für diesen Fragebogen.

Fotos: Moritz Vennemann

Wie denken Sie heute über dieses Werk? Tja: Heidi Krieger heißt heute Andreas Krieger, ist staatlich anerkanntes Dopingopfer und hat seine Goldmedaille für einen Wanderpreis des Dopingopferhilfevereins gespendet. Die DDR gibt es auch nicht mehr. Reicht das als Antwort? Ganz ehrlich: Ich denke oft an diesen Text, habe auch mit Andreas Krieger darüber gesprochen. So sehr kann man sich täuschen. Bin froh, dass es der erste Text war.


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Die Preisträger Seite 16 V.i.S.d.P. spezial

Magazinjournalist des Jahres:

Magazinjournalist des Jahres:

Markus Grill

Malte Arnsperger

Markus Grill und sein Kollege Malte Arnsperger deckten im STERN auf, wie schamlos der Discounterriese Lidl seine Mitarbeiter bespitzelte, und lösten damit einen grundsätzlichen Diskurs über Wirtschaftsethik aus. Der Lidl-Skandal war der Scoop des Jahres.

Dank Malte Arnsperger und Markus Grill und der durch ihren Artikel ausgelösten Diskussion haben die gescholtenen Lidl-Mitarbeiter eine einmalige Bonuszahlung erhalten. Andere Discounter sind nach dem STERN-Artikel sehr viel vorsichtiger geworden.

Wovon handelte ihr allererster journalistischer Beitrag, und wo ist er erschienen? Das war Mitte der achtziger Jahre ein Report über das ehemalige NS-Arbeitslager in meiner Heimatstadt, über das man damals kaum etwas wusste. Der Artikel erschien in unserer Schülerzeitung.

Wovon handelte ihr allererster journalistischer Beitrag, und wo ist er erschienen? Mein erster journalistischer „Beitrag“ war ein Schwimmbad-Test in Bonn. Diesen Test habe ich als Praktikant beim EXPRESS in Bonn „geschrieben“. Die Anführungszeichen deshalb, weil das Seitenlayout pro Schwimmbad (es waren ungefähr fünf) nur zwei bis drei Sätze vorsah. Dabei hatte ich – sehr stolz – einen ganzen Block voller Infos in die Redaktion mitgebracht.

Was war der langweiligste Auftrag in ihrer journalistischen Karriere? Als Mitarbeiter der Lokalzeitung über Faschingsfeiern zu berichten. Welche verstorbene oder fiktive Persönlichkeit würden Sie am liebsten interviewen? Jesus von Nazareth. Und was würden Sie fragen? Wie sein Verhältnis zu Gott ist.

Wie denken Sie heute über dieses Werk? Es gibt Sachen, die die Welt nicht braucht. Was war der langweiligste Auftrag in ihrer journalistischen Karriere? Den Werbetext über einen neueröffneten Supermarkt im schwäbischen Dorf Bad Waldsee. Damals war ich Volontär der SCHWÄBISCHE ZEITUNG und den Text habe ich für ein Kollektiv, also eine gekaufte Werbeseite, geschrieben. Welche verstorbene oder fiktive Persönlichkeit würden Sie am liebsten interviewen? Adolf Hitler. Und was würden Sie fragen? Warum?

Foto: Jesse Benjamin

Wie denken Sie heute über dieses Werk? Ist mit keineswegs peinlich, wir haben mit 16 Jahren in der schwäbischen Provinz eben ein bisschen SPIEGEL gespielt. Die Überschrift über dem KZ-Artikel lautete: „Ich halte das für kein geeignetes Thema“. Das war ein Zitat des früheren Bürgermeisters.


Die Preisträger V.i.S.d.P. spezial Seite 17

Radiojournalistin des Jahres:

Anke Leweke

Foto: Jesse Benjamin

Die 46-jährige studierte Rechtswissenschaftlerin und Filmkritikerin liefert für RADIO EINS und DEUTSCHLANDRADIO KULTUR immer wieder erfrischende Besprechungen, die angesichts von Action-Kino nicht in Kulturpessimismus verfallen, dramatisch schlechte ambitionierte Filmprojekte aber auch nicht als Kinorevolution feiern. Filmkritik, die Spaß macht.

Wovon handelte ihr allererster journalistischer Beitrag, und wo ist er erschienen? Ein Radiobeitrag beim linksalternativen Sender RADIO 100 über das Regiedebüt „Das rote Kornfeld“; des chinesischen Regisseurs Zhang Yimou.

Alle Interviews mit deutschen Kulturstaatsministern/-ministerinnen.

Wie denken Sie heute über dieses Werk? Umformuliertes Presseheft.

Und was würden Sie fragen? Woher und warum hatten Sie so viel Angst?

Welche verstorbene oder fiktive Persönlichkeit würden Sie am liebsten interviewen? Marilyn Monroe.

Was war der langweiligste Auftrag in ihrer journalistischen Karriere?

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06.01.2009

11:13 Uhr

Seite 1

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Die Preisträger

Zeitungsjournalist des Jahres:

Zeitungsjournalist des Jahres:

Oliver Santen

Thomas Drechsler

Santen, Wirtschaftschef der BILD-Zeitung hat zusammen mit Thomas Drechsler verantwortungsvoll über die Finanzkrise berichtet und so den befürchteten Banken-Run verhindert. Der 39-Jährige ging sachlich mit dem Thema um, obwohl vermutlich eine reißerische Überschrift genügt hätte, die Angst zu schüren und die Auflage nach oben zu treiben.

Der 44-jährige Politikchef der BILD hat mit Kollege Santen wohltuend sachlich und ruhig über die Finanzkrise berichtet ohne Panik zu schüren.

Wovon handelte ihr allererster journalistischer Beitrag, und wo ist er erschienen? Das war eine Reportage über öffentliche Toiletten im Landkreis Miesbach, erschienen im Miesbacher Merkur und Tegernseer Seegeist. Wie denken Sie heute über dieses Werk? Ich muss vor allem darüber schmunzeln. Was war der langweiligste Auftrag in ihrer journalistischen Karriere? Neben dem Besuch von unzähligen, entsetzlichen Pressekonferenzen war das der Besuch eines Grünen-Parteitags. Welche verstorbene oder fiktive Persönlichkeit würden Sie am liebsten interviewen? Fidel Castro und Che Guevara. Und was würden Sie fragen? Doppelinterview über Revolution, Geld und Macht.

Wovon handelte ihr allererster journalistischer Beitrag, und wo ist er erschienen? Mein allererster Beitrag erschien in der Schülerzeitung MAGAZIN ZUR GEISTIG MORALISCHEN WENDE in Lüneburg, 1983. Das würde ich heute augenzwinkernd unter Jugendkriminalität einordnen. Der allererste journalistische „Auftritt“ war am ersten Tag meines Volontariats ein Beitrag über eine KinderFerien-Fahrrad-Rallye am 2. Juli 1986 bei der „Landeszeitung für die Lüneburger Heide“. Wie denken Sie heute über dieses Werk? Ich war damals stolz drauf, als es nach dem dritten Neuschreiben das Gefallen des Ressortleiters gefunden hatte und mein Kürzel „tom“ seine Premiere feierte. Meine erste BILD-Schlagzeile im Sommer 1991 „Steinhoff, das Herz – sein schwerster Kampf“ hat sich allerdings mehr eingeprägt. Was war der langweiligste Auftrag in ihrer journalistischen Karriere? Langweilig? War eigentlich nichts. Es kommt – und das ist eine prägende Erfahrung – immer darauf an, was man draus macht. Welche verstorbene oder fiktive Persönlichkeit würden Sie am liebsten interviewen? Eindeutig: John F. Kennedy. Und was würden Sie fragen? Was er von Obama hält – und wie das mit der Monroe wirklich war.

Foto: Moritz Vennemann

Seite 18 V.i.S.d.P. spezial


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Die Preisträger Seite 20 V.i.S.d.P. spezial

Der Goldene Prometheus für den Coup des Jahres:

Blick ins Heft

Oliver Wurm Oliver Wurm war Initiator des 20-seitigen EM-Sonderhefts des Hamburger Straßenmagazins HINZ & KUNZT. Der Journalist und Medienberater schaffte es, das Heft mit Hilfe von Unternehmern, Journalistenkollegen und vor allem Fußballprofis kostenlos zu produzieren. Die Auflage stieg um über 30 Prozent, am Ende verkaufte das ausschließlich von Obdachlosen vertriebene Heft fast 70.000 Exemplare. Der Erlös kam den Obdachlosen zugute.

Wie denken Sie heute über dieses Werk? Um das zu erklären, reicht das Zitat des Chefredakteurs vom nächsten Morgen: „Lieber Herr Wurm, was um Himmels

willen ist ein Autotorso?“ Was war der langweiligste Auftrag in ihrer journalistischen Karriere? Der muss so langweilig gewesen sein, dass ich ihn vergessen habe. Welche verstorbene oder fiktive Persönlichkeit würden Sie am liebsten interviewen? Sepp Herberger! Und was würden Sie fragen? Im WM-Finale 1954 gegen Ungarn stand es zur Halbzeit 2:2. Mit welchem letzten Satz haben Sie Ihre Männer zurück auf das Spielfeld geschickt?

Fotos: Jesse Benjamin; Martin Kath; Hinz&Kunzt GmbH

Wovon handelte ihr allererster journalistischer Beitrag, und wo ist er erschienen? Erschienen am 1. Juli 1990 in der WESTFALENPOST OLPE. Bei der Fußball-WM in Italien zogen die Gastgeber durch ein 1:0 gegen Irland ins Halbfinale ein. Die Stadt Attendorn im Sauerland, wo ich Zivildienst leistete, war an diesem Abend fest in italienischer Hand. Hupkonzerte, Fahnenmeer, Jubelgesänge. Ich schrieb eine Reportage über die Fan-Umzüge.

Für die HINZ & KUNZT-Sonderausgabe ließ sich nicht nur Fußballegende Horst Hrubesch interviewen, auch Ex-HSVer Rafael van der Vaart machte auf Verkäufer.


We Change. Your Chance.

Typisch Telekom: Quellcode statt Dresscode. Bei uns zählt das Können – nicht die Krawatte. Besondere Talente bekommen in Deutschlands größtem Ausbildungsunternehmen besondere Chancen: Die Deutsche Telekom stellt allein in diesem Jahr 3.600 neue Auszubildende ein. Mit ausgezeichneten Perspektiven, denn unter den Absolventen von 2008 konnten sich 105 Kammerbeste, acht Landesbeste und ein Bundesbester über einen glänzenden Ausbildungsabschluss freuen. Dazu gratulieren wir ihnen – genauso wie den Preisträgern des Goldenen Prometheus 2009. Noch mehr Infos unter: www.telekom.com/your-chance


Die Preisträger Seite 22 V.i.S.d.P. spezial

Newcomerin des Jahres:

Newcomer des Jahres:

Ina Müller

Dennis Gastmann

Ina Müller hat das Late-Night-Genre auf eigenwillige Weise wiederbelebt. Ihre NDR-Talksendung „Inas Norden“ ist unkonventionell und frech. Dabei macht sie das, was sie auch sonst im Leben tut: saufen, singen, sabbeln.

Gastmann ist einer der Durchgeknallten von „ExtraDrei“, dem Satiremagazin des NDR. Seine Ideen und die filmische Umsetzung gehört mit zum Lustigsten und Skurrilsten, was der öffentlich-rechtliche Rundfunk zu bieten hat, etwa wenn er Aussagen von Franz Josef Strauß mit der Bayern-Wahl 2008 verbindet.

Wovon handelte ihr allererster journalistischer Beitrag, und wo ist er erschienen? „Das Karnevalsschwimmen im Moskaubad“ in der NEUEN OSNABRÜCKER ZEITUNG. Wie denken Sie heute über dieses Werk? Ich frage mich immer noch, ob man in einem Bienenkostüm schwimmen gehen sollte. Was war der langweiligste Auftrag in ihrer journalistischen Karriere? Besuch einer Pressekonferenz der Fachhochschule Heide/Holstein. Ich war der einzige Gast. Welche verstorbene oder fiktive Persönlichkeit würden Sie am liebsten interviewen? Den Weihnachtsmann. Und was würden Sie fragen? Ob es ihn wirklich gibt.

Foto: Moritz Vennemann

Wovon handelte ihr allererster journalistischer Beitrag, und wo ist er erschienen? Na ja, journalistisch? Ich stand für meine Sendung „Inas Norden“ mitten in der Lüneburger Heide und habe erfahren, dass Heidschnucken nach nichts schmecken, aber trotzdem geschlachtet und gegessen werden, und dass man zur Berufsschule gehen muss, um Schäfer zu werden, dass aber das „Schäferstündchen“ an sich nicht auf dem Lehrplan steht. Wie denken Sie heute über dieses Werk? Das Werk, die Heide und ich sind im Reinen miteinander! Was war der langweiligste Auftrag in ihrer journalistischen Karriere? Alles, was mir bis heute im Vorfeld schon langweilig vorkommt, sage ich ab. Da ich eher ein plaudernder Befrager als ein investigativer Journalist bin, ist es sehr wichtig, dass mich mein Gegenüber wirklich interessiert. Zu „Inas Nacht“ würde ich nie einen Gast einladen, den ich nicht total toll oder total doof finde. Alles dazwischen ist langweilig! Welche verstorbene oder fiktive Persönlichkeit würden Sie am liebsten interviewen? Überhaupt mal einen Toten zu befragen – das würde mich interessieren! Welche verstorbene Person wäre mir dann ziemlich egal. Und was würden Sie fragen? Tut Sterben denn nun weh oder nicht, gibt es diesen Tunnel wirklich, und macht es Sinn sich vorher zu betrinken? So was in der Art.


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Die Preisträger V.i.S.d.P. spezial Seite 25

Der „Goldene Prometheus” für das Lebenswerk:

Dieter Kronzucker

Foto: Jesse Benjamin

Laudatio von Klaus Bresser, Wegbegleiter Kronzuckers und ehemaliger ZDF-Chefredakteur:

Ach, Dieter. So weit ist es mit uns gekommen: Du wirst für Dein Lebenswerk geehrt, ich darf die Laudatio halten. Wir sind Freunde, kennen uns seit über 40 Jahren. Was sagt man da, dass es nicht nach Nostalgie klingt oder gar wie ein Nekrolog? Ich sage zuallererst: Dieter Kronzucker ist ein Fall für sich. Wer ihn je in einer verräucherten Jazz-Kneipe in Washington Klavier spielen sah… Wer je in seinem 5-Sterne-, 7-Zimmer-Hotel übernachtet hat, das er sich in Oaxaca, einer Stadt mitten in Mexiko zugelegt hat… Wer je mit ihm zu einem wichtigen Termin unterwegs war, es schon spät wurde, er aber plötzlich von der Autobahn abfuhr, weil er da ein wunderbares Restaurant mit herrlichem Badesee kannte. Wer das alles und noch mehr mit ihm erlebt hat, der weiß: Der Mann ist anders als andere Journalisten, unternehmenslustiger, spielerischer, spontaner. Das macht die Arbeit mit ihm – ich sage mal – etwas speziell. Gemeinsam haben wir vor 30 Jahren das „Heute Journal“ aus der Taufe gehoben. Er, der barocke Bayer und ich, der pflichteifrige Preuße. Mich haben ja seine Energie und seine Einfälle beein-

druckt. Mehr noch aber habe ich sein unbeschwertes Gemüt bewundert, seine unbeirrbare Gelassenheit. Eigenschaften sind das allerdings, die nicht selten dazu führten, dass Dieter Kronzucker unmittelbar vor und manchmal auch während der Sendung fröhlich erklärte: Wir machen alles anders, schmeißen das vorbereitete Programm um, fangen mit dem letzten Beitrag an und hören mit dem ersten auf. Ich habe lange gebraucht, um zu begreifen, dass Qualität auch aus dem Chaos entstehen kann. Dieter Kronzucker hatte damals schon einiges hinter sich. Er war als Reporter im Vietnam-Krieg aus dem Hubschrauber auf die Hochebene von Pleiku gesprungen, hatte als Südamerika-Korrespondent Piranjas im Amazonas und Drogenbosse in Medellin kennen gelernt. Erfahrungen, die ihm jene Ruhe und jene Robustheit verliehen, um die ich ihn immer beneidet habe. Dieter Kronzucker ist der souveräne, der welterfahrene Reportertyp. Ihn interessiert fast alles, was auf dieser Erde geschieht. Ihn juckt es, Verborgenes aufzuspüren. Ihn reizt es, Geschichten zu erzählen. Und damit sind wir bei dem, was Dieter Kronzucker als Journalisten so außerordentlich macht: Er ist ein Geschichtenerzähler. Ein brillanter Geschichtenerzähler. Ob als Reporter beim WDR, als Moderator

des NDR–Weltspiegels, als ZDF- und später SAT1-Korrespondent in Washington oder heute als N24-Präsentator – er ist ein Geschichtenerzähler geblieben. Er verpackt Neuigkeiten in Storys, Fakten in Episoden, Sachverhalte in Anekdoten. Er ist keiner jener Meinungsfürsten, die mit Pathos und Bekennermut die Welt verändern wollen. Es geht ihm um das, was ist und was war. Nicht um das, was sein soll. Aber, sage ich, auch der verändert die Welt, der sie so genau wie möglich beschreibt. Dieter Kronzucker ist so einer: Ein Weltenbeschreiber, ganz im Sinne des Schriftstellers Ilija Trojanow, ein Weltensammler. Er ist den Geschichten und Geheimnissen dieser Erde auf der Spur – neugierig, aufgeschlossen, abgeklärt inzwischen, aber nicht abgebrüht. Auch nach langen Berufsjahren nicht hochnäsig, selbstverliebt und zynisch geworden wie so viele in unserem eitlen Gewerbe. Sein Lebenswerk ist keineswegs am Ende. Eine Professur in einer privaten Hochschule. Buchprojekte. Auf N24 Fernsehportraits, zum Teil mit eigener Kamera gedreht, gleich morgen Nachmittag eines über Barack Obama. Und gleich danach die große Liveübertragung von der Amtseinführung des Präsidenten – das ist heute Kronzuckers Welt. Genauso heißt übrigens eine seiner Sendereihen. Eine andere heißt: Kronzuckers Kosmos. Konzuckers Kosmos – ein treffender Titel, finde ich, lieber Dieter. Du hast immer nach den Sternen gegriffen. Und viele davon zu fassen gekriegt.


Die Preisträger Seite 26 V.i.S.d.P. spezial

Abschied vom „heute journal": Kronzucker nimmt den Hut im Jahre 1988 und widmet sich anschließend der Dokumantationsreihe „Abenteuer und Legenden” im ZDF-Sonntagsprogramm.

Für die „SAT1 Nachrichten“ interviewte Kronzucker den Filmstar Sean Connery in Hamburg.

Die Führungscrew des „heute journal“ vor Sendebeginn im Januar 1978: Händeschütteln vor einem Interview mit Kanzler Helmut Kohl in den USA. Karl Heinz Rudolph, Gustav Trampe, Dieter Kronzucker und Klaus Bresser.

Fotos: privat

In Lima. Als Südamerikakorrespondent der ARD begleitete er Anfang der siebziger Jahre Kanzler Helmut Schmidt auf einer Reise nach Peru.


Die Preisträger V.i.S.d.P. spezial Seite 27

Premiere vor dem Mikrofon – 1939 im Funkhaus München.

Tennis – noch immer seine erste und liebste Sportart.

Fotos: privat

Für die Sendereihe „Abenteuer und Legenden” war er bei den Erben der Kopfjäger in Borneo.

Besuch im Weißen Haus in Washington. In den achtziger Jahren, als die BRD „Frontstaat“ war, hatten deutsche Korrespondenten guten Zugang.

Dieter Kronzucker mit Michael Gorbatschow nach einem Vortrag in Passau.

Kronzucker telefonierend inmitten der „White House“-Journaille bei einer Europa-Reise des US-Präsidenten Ronald Reagan in den achtziger Jahren.


M A K E YO U R S TAT E M E N T.


Die Preisträger V.i.S.d.P. spezial Seite 29

Foto: Jesse Benjamin

„Ich war der erste Mann am Platz“ Dieter Kronzucker ist einer der klügsten und reiselustigsten Fernsehjournalisten Deutschlands. Im V.i.S.d.P.-Interview spricht er über seine Zeit als USA-Korrespondent, Angst im Kriegsgebiet, seine journalistischen Grundsätze und über die prägendsten Erlebnisse seiner Karriere. Interview: Susan Mücke

V.i.S.d.P.: Was halten Sie vom Titel „Urgestein des deutschen Journalismus“? Dieter Kronzucker: Ich komme mir dabei komisch vor. Wenn man für sein Lebenswerk geehrt wird, kann man sich die Rede gleich mitnehmen und einem Pfarrer in die Hand geben, wenn man mal unter der Erde liegt. Es stimmt auch nicht ganz, dass ich ein Urgestein bin. Dazu würde ich die Gründer-


Die Preisträger Seite 30 V.i.S.d.P. spezial

schule für Fernsehen und Film München, wo ich Leiter des Bereichs Fernsehjournalismus und Dokumentation war, und jetzt an der SRH Hochschule Berlin. Vielleicht, weil ich in einem Alter bin, wo ich von dem, was ich erlebt habe, auch etwas weitergeben möchte. V.i.S.d.P.: Erinnern Sie sich an Ihr erstes journalistisches Werk? Kronzucker: Ja, meinen ersten Kommentar schrieb ich mit 13 Jahren: „Über Erzieher und Erziehungsberechtigte”. Die These war: Erzieher ist ein guter Beruf, man muss dafür aber auch berechtigt sein. Der Hintergrund: Wir hatten sehr gute Lehrer und welche, die wir für ungeeignet hielten. Wegen des Artikels wurde ich zum Direktor zitiert. Zu meinem Glück stand die junge Presse damals unter dem besonderen Schutz der amerikanischen Besatzer, und so blieb mir eine Strafe erspart.

« Zu meinem Glück stand die junge Presse damals unter dem besonderen Schutz der amerikanischen Besatzer, und so blieb mir eine Strafe erspart. » generation zählen, Journalisten wie Georg Stefan Troller, Peter von Zahn oder Dieter Gütt. Ich bin eigentlich ein Gestein vom Urgestein. V.i.S.d.P.: Wie wäre es mit Fernsehlegende? Kronzucker: „Legende” finde ich ganz schön. Das schmeichelt mir, ohne mich zu treffen. Ich entdecke darin auch eine Sendung wieder, die ich mal im ZDF gemacht habe, die hieß „Abenteuer und Legenden”. Es ging um weiße Flecken, unentdeckte Ecken der Erde. Davon gibt es ja nicht mehr so viele, deshalb endete die Reihe auch nach 24 Folgen. V.i.S.d.P.: Sie sind gebürtiger Bayer. Umso erstaunlicher, dass Sie dort nie gearbeitet haben. Mögen Sie die Bayern nicht? Kronzucker: Das ist tatsächlich kurios: Ich habe in sehr vielen Fernsehanstalten Deutschlands gearbeitet: WDR, NDR, ZDF, SAT.1, jetzt N24. Ich habe mich nach dem Studium beim BAYERISCHEN RUNDFUNK beworben, weil ich dachte, als rich-

tiger Bayer gehst du mal zum BR. Aber ich erhielt eine abschlägige Antwort. Ich erinnere mich sogar noch, wie der damalige Abendschau-Chef hieß, ein gewisser Dr. Betzler. Das blieb im übrigen die einzige Bewerbung, die ich in meinem ganzen Leben geschrieben habe. V.i.S.d.P.: Sie haben Kunstgeschichte und Philosophie studiert und mit Promotion abgeschlossen. Planten Sie eine Universitätskarriere? Kronzucker: Ich habe in Wien zum Thema „Populäre Zeitung und öffentliche Meinung” promoviert. Ich untersuchte drei Boulevardblätter BILD, FRANCE SOIR, das damals noch nicht so seriös war, und DAILY MIRROR. Ich erwog damals durchaus eine akademische Laufbahn. Als ich jedoch erfahren habe, was man da verdient, habe ich lieber andere Wege eingeschlagen. Ich wollte nicht von einem Hungerlohn leben. 40 Jahre später habe ich die Uni-Laufbahn noch einmal aufgenommen, an der Hoch-

V.i.S.d.P.: Wo erschien der Kommentar? Kronzucker: Im WITTELSBACHER KURIER. Ich hatte die Schülerzeitung gegründet. Sie ist heute die älteste Münchens. Die Auflage lag bei 1000 Stück, das Heft kostete 15 Pfennig. Ich sorgte dafür, dass die Läden in Schulnähe, wo wir unsere Hefte und Federhalter kauften, bei uns inserierten. V.i.S.d.P.: Was denken Sie heute darüber? Kronzucker: Es war viel zu selbstbewusst und hochmütig geschrieben, aber im Kern immer noch richtig. V.i.S.d.P.: Ihre journalistische Laufbahn begann eigentlich beim Hörfunk. War das Zufall? Kronzucker: Die ehemalige Münchner Fernsehansagerin und damalige Pressechefin des DEUTSCHLANDFUNKS Frau Stallmach suchte einen Journalisten, der englischsprachige Beiträge für den Sender machte. So kam ich 1962 zu meiner ersten eigenen Sendung „Here and there in Germany”, ein Magazin im australischen Programm des DLF. Ich sprach sehr gut Englisch und Spanisch, denn ich hatte bereits mein Studium mit Jobs als Reiseleiter für Busreisen an die Costa Brava finanziert. V.i.S.d.P.: Stimmt es, dass Gerd Ruge Sie zum WDR geholt hat?

Foto: Jesse Benjamin

Dieter Kronzucker


Die Preisträger V.i.S.d.P. spezial Seite 31

Kronzucker: Gerd Ruge hat als junger Journalist mal meinen Vater, der Touristiker war, auf einer Reise nach Ruhpolding begleitet. Mein Vater soll zusammen mit einem gewissen Dr. Degener den Liegewagen erfunden haben. Ruge hat mir 1963 einen Kontakt zum WDR hergestellt. Ich war zunächst so eine Art Assi von Hajo Friedrichs. Der war damals beauftragter Berichterstatter als John F. Kennedy Deutschland besuchte, bekam jedoch eine schwere Erkältung, sodass ich die Ehre hatte, so einen Mann kennenzulernen. Ruge hat mich auch mit Werner Höfer bekanntgemacht, der samstags die Sendung „Gästebuch” moderierte. Die habe ich als erstes selbst als Redakteur betreut. V.i.S.d.P.: Wie wurden Sie Auslandskorrespondent? Kronzucker: Ich war zunächst in Spanien und Portugal, reiste von da aus nach Afrika. Dann bekam ich das Angebot, nach Indochina zu gehen. Peter Scholl-Latour

Stunden in meinem Leben. Vor unseren Augen starben Menschen. Wir hatten Angst, dass jemand mit einem Flammenwerfer aus dem Busch vorkommen würde. V.i.S.d.P.: Wie haben Sie sich in Krisenregionen bewegt? Kronzucker: Ich habe oft eine kleine Kamera mitgenommen. Die Behörden gingen dann davon aus, dass ich ein Tourist bin. So konnte ich leichter drehen. Oft mussten wir auch in Deutschland schneiden, weil es nicht möglich gewesen wäre, die Beiträge in der spanischen oder portugiesischen Diktatur der Kritik zu unterziehen. Obwohl ich immer wieder Schwierigkeiten hatte. Denn die Botschafter in Deutschland konnten die Beiträge im Fernsehen anschauen und sagten dann einfach: „Den lasst mal nicht wieder einreisen!“ V.i.S.d.P.: Hat Ihre Familie Ihnen die häufigen Ortswechsel einmal vorgeworfen?

« Das waren die längsten zwei Stunden in meinem Leben. Vor unseren Augen starben Menschen. Wir hatten Angst, dass jemand mit einem Flammenwerfer aus dem Busch vorkommen würde. » war der feste Kollege vor Ort, aber der hat mal eine Auszeit in Vietnam genommen, denn er hatte ja noch eine andere Spezialität, nämlich Afrika, Frankreich und den Nahen Osten. V.i.S.d.P.: Das war 1966/67. In Vietnam tobte Krieg. Wie haben Sie die Zeit erlebt? Kronzucker: Ich habe die erste Schlacht zwischen amerikanischen Soldaten und nordvietnamesischem Militär erlebt, auf der Hochebene von Pleiku. Mein Kameramann und ich wurden mit einem Helikopter auf dem Plateau abgesetzt. Der durfte nicht landen, wir mussten abspringen. Man sagte uns, in zwei Stunden holen wir Euch wieder ab. V.i.S.d.P.: Hatten Sie Angst? Kronzucker: Das waren die längsten zwei

Kronzucker: Ja. Meine beiden Töchter waren schon der Meinung, dass sie nicht wie andere Schulfreundschaften aufbauen konnten. Aber später sehen sie auch die Vorteile. In Caracas waren sie mit vielen Schwarzen und Indianern zusammen und konnten Spanisch sprechen, in Amerika Englisch. V.i.S.d.P.: Sie waren auf fast allen Kontinenten. Mit welchem Land verbinden Sie die meisten Erinnerungen? Kronzucker: Meine Zeit in Lateinamerika von 1968 bis 1973 war die interessanteste und prägendste in meinem Leben. Ich war in einer Region, in der noch kein Fernsehkorrespondent war. Es war eine neue Welt, über die zuvor nicht viel berichtet wurde. Und eine spannende Zeit, mit dem Massaker von Tlatelolco im Vorfeld der Olympischen Spiele 1968 in Mexiko, den Militärdiktatu-

ren, Fidel Castro und Salvador Allende. Damals funktionierten Agenturen noch nicht so gut, Filmmaterial gab es noch gar nicht. Derjenige, von dem man glaubte, er wüsste am besten Bescheid in Lateinamerika, war ich. Das war wunderbar. Ich war der erste Mann am Platz. Als ich zurückkam, wurde ich Chef vom NDR-„Weltspiegel“. V.i.S.d.P.: Nach fünf Jahren bekamen Sie vom ZDF das Angebot, ein Nachrichtenhintergrund-Journal aufzubauen. Wie muss man sich das vorstellen: Saßen Sie am Abend mit Klaus Bresser bei Zigarre und Rotwein in der Kneipe und haben Ideen ausgebrütet? Kronzucker: Zigarre stimmt nicht, aber rauchen, ja, Rotwein und Weißwein auch. Schon damals waren die Mittel begrenzt. Klaus Bresser und ich mussten uns aus dem Personal bedienen, das da war. Und dann ist es immer so: Du kriegst erstmal die, die den anderen unbequem sind. Aus der Wirtschaftsabteilung etwa kam einer, der denen richtig auf den Wecker gegangen war: Günter Ederer, inzwischen einer der meistprämierten Wirtschaftsjournalisten. Wir mussten eine Menge Überzeugungsarbeit leisten, um unser Team konsensfähig zu machen. V.i.S.d.P.: Wie waren die ersten Reaktionen auf das „heute journal“? Kronzucker: Die Fernsehleute waren erstmal entsetzt. Wir waren der Ansicht, dass Nachricht eigentlich alles ist – nicht nur Parlamentsberichterstattung oder Wirtschaft, wie zu der Zeit üblich. Und so fingen wir an mit Boulevardthemen. Ich erinnere mich noch an den österreichischen Sänger Falco. Das war zwar einige Jahre später, aber typisch. Falco hatte das Lied „Jeanny“ geschrieben über ein Mädchen, das entführt, vergewaltigt und in der ersten Version ermordet wird. Ein Riesenaufreger in Deutschland. Ich habe es an die erste Stelle im „heutejournal“ gesetzt. Da gab es großen Zoff, wie man so etwas in einer Nachrichtensendung machen könne. Falco hat sich später bei mir bedankt. Die Verkaufsauflage seiner Single hatte sich durch mich dramatisch erhöht. V.i.S.d.P.: Wie gefällt Ihnen die Sendung heute? Kronzucker: Claus Kleber steht mehr in unserer Tradition als etwa Wolf von Lojewski,


Reemtsma. Werte fördern – Haltung zeigen.

Freiheit ist ein Wert, der nicht selbstverständlich ist und immer wieder aufs Neue verteidigt werden muss. Aus diesem Grund fördern und ehren wir mit dem „Liberty Award“ Journalisten, die sich mit außergewöhnlichen Leistungen um die Pressefreiheit verdient gemacht haben. Eine unabhängige und hochkarätige Jury wird den Preis am 26. März zum dritten Mal in Folge in Berlin vergeben.

Mehr Information finden Sie unter: www.liberty-award.de

Deep Thought

PRESSE BRAUCHT FREIHEIT. WIR FÖRDERN MUTIGE JOURNALISTEN.


Die Preisträger V.i.S.d.P. spezial Seite 33

der eher ein Feuilletonist war. Und das bestätigt eigentlich unser Konzept, mit einem aufsehenerregenden Bild oder Zitat anzufangen. V.i.S.d.P.: Gefällt Ihnen, dass die Kollegen heute meinungsbetonter sind, als Sie es waren oder sein konnten? Kronzucker: Wir hätten noch vielmehr Ärger mit den Fernsehräten gehabt, wenn wir Nachricht und eigene Meinung so vermischt hätten, wie das heute ganz offensichtlich ist. Heute gilt nicht so sehr der Proporz sondern auch die Quote. Zu meiner Zeit sollte der Vorsitzende eines Landesfunkhauses schon den gleichen Glauben haben wie der Ministerpräsident. Ich war beim „heute journal“ sozusagen der CDU-Mann, Klaus Bresser SPD und Gustav Trampe FDP, aber wenn wir unsere Sendungen machten, spürte keiner, wo wir politisch herkamen. V.i.S.d.P.: Ist das für Sie ein wichtiger journalistischer Grundsatz? Kronzucker: Ich fand immer verwerflich, Meinung und Nachricht zu vermischen. Nicht verwerflich fand ich, sich einer Nachricht zu nähern. Sensation oder Human interest finde ich in Ordnung. Allzu seriöse Kollegen haben mich deshalb mit dem Begriff Infotainment in Verbindung gebracht.

Foto: privat

V.i.S.d.P.: Sie haben das Satire-Magazin „Extra3“ erfunden. Wie kamen Sie auf die Idee? Kronzucker: Der NDR hatte ein unheimlich langweiliges drittes Programm, ein Magazin war öder als das andere. Und der Sender musste fünf Länder bedienen. Ich hatte die Idee, ein einziges Magazin daraus zu machen, in dem wir uns selbst auf die Schippe nehmen. Die Abteilungsleiter waren natürlich überhaupt nicht einverstanden damit, dass sie entmachtet würden. Das „Extra3“Konzept ist anfangs nicht gut angekommen, denn es war nicht üblich, dass das Fernsehen über sich selbst lacht. Aber am Ende hat sich die Sendung durchgesetzt. V.i.S.d.P.: An welche Situationen im Fernsehen erinnern sie besonders gern? Kronzucker: Eine Zeitlang moderierte ich im ZDF die Sendung „Klassentreffen“, in der ein Prominenter mit ehemaligen Mitschülern zusammentraf. Einmal war Wolf Biermann

bei uns im Studio Hamburg zu Gast. Es war Sommer, sehr heiß und die hatten keine Kühlung. Davon hat sich der Biermann sehr genervt gefühlt und ich auch. Wir mussten immer wieder rausgehen, damit die Technik abkühlt. Die Aufzeichnung zog sich über acht Stunden hin. Es war eine in jeglicher Hinsicht hitzige Sendung. V.i.S.d.P.: Haben Ihnen die Kollegen übel genommen, dass Sie 1990 zum Privatsender SAT.1 gewechselt sind? Kronzucker: Ich war 50 Jahre alt und hatte das Glück, dass ich alles machen durfte, was es in unserem Fernsehberuf so gibt. Dann kam das Angebot von SAT.1, NachrichtenAnchor von „Guten Abend, Deutschland“ zu werden. Das war zunächst gar nicht von Glück begleitet. Ich war trotz meines Alters sehr blauäugig, denn ich dachte, ich könnte ein paar Zuschauer mitnehmen, was nicht der Fall war. Außerdem: Weder vermisste noch erwartete die Zuschauerschaft von SAT.1 ein ernsthaftes Informationsprogramm. Ich finde, dass wir eine gute Sendung gemacht haben, obwohl das Fallbeil bereits nach einem halben Jahr auf mich niederfiel. Inzwischen gehöre ich bei SAT.1/ N24 gewissermaßen zum Establishment. V.i.S.d.P.: Sie waren zweimal in Washington: für das ZDF (1980 bis 1986) und für SAT.1 (1993 bis 1996) – worin lag der wesentliche Unterschied?

Kronzucker: Bei Reagan war ich oft zu Gast. Der mochte mich gern. Aber das hatte auch damit zu tun, das Deutschland damals gewissermaßen Frontstaat war, und man ganz gern anhörte, was deutsche Journalisten so dachten. Bei Clinton war ich hingegen nicht ein einziges Mal im Weißen Haus. Die Zeit für SAT.1 war sehr schön, denn ich hatte sehr wenig zu tun. Wir hatten eine Schrumpf-Nachrichtensendung, die nur gelegentlich auf die Auslandsberichterstattung zurückgriff. So konnte ich meiner alten Lateinamerika-Liebe frönen. Ich habe ein Hotelrestaurant in Mexiko eröffnet. Das verliert nichts und verdient nichts. Es ist ein Hobby. V.i.S.d.P.: Hatten Sie Zeit, ihren Interessen weiter nachzugehen, Klavierspielen? Kronzucker: In Washington habe ich öfter montags in einer Jazz-Bar Klavier gespielt. Das war so ein Abend, wo jeder mitmachen konnte. Peter Eigen von Transparency International war dort übrigens Saxophonist. V.i.S.d.P.: Rückblickend: Was zeichnet Ihren Berufsweg aus? Kronzucker: Ich habe immer die Herausforderung gesucht, keinen Job wirklich lange gemacht. Nach fünf Jahren brauchte und brauche ich immer was Neues. Und ich habe nie jemanden weggebissen und musste nie jemanden wegbeißen. Ich bin zufrieden.


Ratschläge Seite 34 V.i.S.d.P. spezial

Krisenplaner 2009i Tipps und Tricks für Krisenzeiteni

Finanzkrise, Medienkrise – 2009 wird ein hartes Jahr für Journalisten: Redaktionen werden verkleinert und zusammengelegt, Stellen abgebaut, Gehälter gekürzt. Viele Journalisten müssen sich nun als Freie durchschlagen oder sind arbeitslos, viele Redakteure arbeiten halbtags oder aber doppelt so viel. Damit Sie gut durchs neue Jahr kommen, hier die V.i.S.d.P.-Anleitung für 2009. Text: Bernhard Möller

Für Journalisten ohne Job

Für Journalisten mit Job

TIPP 1

TIPP 3

Die Krise hat auch Sie erreicht und nun haben sie keinen Job mehr. Dafür aber eine Krise. Gleichen Sie im ersten Monat ohne Angestelltenvertrag den Schlafmangel der vergangenen Jahre aus. Setzen Sie keinen Fuß vor die Tür, lesen Sie ein Buch und fragen Sie bei den kompetenten Berufsberatern vom Netzwerk Recherche, ob Sie Hartz IV oder PR machen sollen.

Das neue Arbeitszeitmodell von 6.30 Uhr bis 23 Uhr im Großraumbüro sollten Sie auf der ersten Redaktionssitzung des Jahres mit lautstarkem Applaus unterstützen. Vergessen Sie daheim nicht, ein Foto von sich ins Kinderzimmer und neben das Ehebett zu hängen und recherchieren Sie vorsichtshalber schon mal einen guten Scheidungsanwalt.

TIPP 2 Nach dem einmonatigen Rückzug auf die Couch ist es nun an der Zeit, sich um eine Fortbildung zu kümmern. V.i.S.d.P. empfiehlt: „Krisenkommunikation“. Erwarten Sie dabei bitte nicht, dass die eigene Krise und deren Kommunikation Themen sind („Ja Mutti, ich weiß, ich hätte Lehrer oder Ingenieur werden sollen“).

Nach zwei Monaten können Sie sich wieder im Café Einstein zeigen und dank Handy-Flatrate noch einmal so tun, als ob Sie zum Medienzirkus gehörten. Und Oma freut sich immer, von ihrem Enkel zu hören.

Wundern Sie sich nicht, dass immer noch so viele Journalisten Zeit dafür haben, im Cafe Einstein rumzuhängen.

TIPP 4 Ihre Redaktion wurde mit der aus Köln, Frankfurt und Sao Paulo zusammengelegt. Das bedeutet auch: Es wird kuschelig, man kommt sich näher, und Sie müssen sich den Schreibtisch im Großraumbüro teilen. Meckern Sie nicht, denn Ihrem Tischnachbarn geht es ja nicht besser. Und er musste sogar die Stadt wechseln.

Denken Sie wieder daran, sich selbst zu vermarkten – einfach und bequem von Zuhause aus: Basteln Sie Ihre eigene Webseite und aktualisieren Sie den Eintrag bei KRESS-Köpfe und Ihr XING-Profil. Momentane Beschäftigung: freier Journalist für diverse Medien.

Seien Sie nicht neidisch, wenn Sie beim Surfen durch Online-Berufsnetzwerke den Eindruck gewinnen, dass Ihre gekündigten ExKollegen anscheinend jetzt als freie Journalisten einen viel aufregenderen und spannenderen Job machen als Sie.


Ratschläge Seite 35 V.i.S.d.P. spezial

TIPP 5

TIPP 6

Einen PR-Job dürfen Sie ablehnen. Das erlaubt der journalistische Idealismus. Kommt ein weiteres Angebot, sollten Sie schon gute Gründe haben: Entweder Ihre Auftraggeber unterstützen die Waffenindustrie oder sind Banken, die ja im Grunde verantwortlich für Ihre Krise sind. Werden Sie Mitglied beim Netzwerk Recherche. Schauen Sie Leifs investigative Interview-Sendung im TV, wenn sie noch im Programm sein sollte.

TIPP 7 Reichen Sie alle Artikel aus 2008 bei allen Journalistenpreisen ein, vom „Henri Nannen Preis“ bis zum „Journalistenpreis Tiefkühlkost“. In der Zwischenzeit klopfen Sie einfach mal wieder bei ehemaligen Kollegen und Chefs an und erzählen irgendwas von schweren Zeiten für freie Journalisten.

Auch wenn sich Ihr Magen dabei umdreht und Sie Ihre Journalistenseele verkaufen müssen: Melden Sie sich für die internen Fortbildungen „Wie befriedige ich meine Anzeigenkunden (Kurs 1 – 10)“ und „Einführung in die Public Relations (Kurs 1 – 100)“ an. Platzieren Sie beim nächsten Rundgang der Geschäftsführer die Anmeldebestätigungen möglichst auffällig auf dem Schreibtisch.

TIPP 8 Verzichten Sie in Krisenzeiten lieber auf Beförderung, Sommerurlaub, und Gehaltserhöhung. Denn wer weiß, ob das Sommerloch nicht zum Anlass wird, die Redaktion nochmals zu verkleinern, und Sie gar nicht erst wieder aus dem Urlaub am Ost- oder Nordseestrand zurückkommen müssen.

Nutzen Sie die sonnigen Nachmittage im Park dazu, sich über die derzeitige Arbeitsmarktlage in ihrem eigentlich gelernten Beruf zu informieren: Was verdienen Rechtsanwälte, Volkswirte und Biologen zurzeit? Journalistikstudenten und Magisterabsolventen: Pech gehabt und einfach nur Sonne genießen.

Beklagen Sie sich nicht, wenn die Geschäftsführung dieses Jahr die Kosten für Strom senken will und daher die Klimaanlage ausstellt. Freuen Sie sich bei 38 Grad im abgedunkelten und stickigen Büro auf das Feierabendbier, ab 24 Uhr, im geschlossenen Biergarten, ohne Bier, ohne Sonne. Und ohne Freunde.

TIPP 10 Das fünfseitige Manuskript für das Buch, das Sie immer schon schreiben wollten, können Sie wieder zur Seite legen. Wie wäre es mit einem eigenen Blog? Endlich zu allem und jedem seinen Senf abgeben, öffentlich lästern, draufhauen und das alles im Blickwinkel von Meinungsfreiheit und Demokratieverständnis toll finden.

Lesen Sie zu Recherchezwecken alle Journalisten-Blogs während der Arbeitszeit und beschäftigen und ärgern Sie die Blogger mit nutzlosen und provokanten Kommentaren.

Foto: www.flickr.com

TIPP 11 Bald ist das Krisenjahr vorbei und Sie müssen nur noch wenige Wochen überbrücken: V.i.S.d.P.-Tipp: Mit Ihrem Presseausweis noch mal kostenlos alle staatlichen Museen der Stadt besuchen. 2010 werden Sie dafür wieder keine Zeit haben.

Zum Jahresende noch mal die Zähne zusammenbeißen, wenn die Geschäftsführung Ihren Arbeitsvertrag nur unter massiven Gehaltskürzungen verlängern will. Lebens- und Rentenversicherungen kündigen und vorzeitig Erbe verlangen.

Der Sommer ist da: Verkaufen Sie bei gutem Wetter doch Ihr Auto und fangen Sie wieder an zu joggen. Schreiben Sie eine Kolumne darüber. Das kostet nichts und wenn Sie schon arm und arbeitslos sind, dann wenigstens fit und sexy. Das Sommerloch nutzen, um alte aber zeitlose Artikel diversen Medien anzubieten.

Bleiben Sie misstrauisch, wenn Ihre gekündigten ExKollegen auf einmal so gut und gesund aussehen. Im Sommerloch können Sie sich damit beschäftigen, die zahlreichen Einreichungen von freien Journalisten zu redigieren. Testen Sie dabei aus Spaß, wie weit Sie die Honorare drücken können. Oder zahlen Sie gleich gar nichts.

TIPP 9 Schreiben Sie das Buch, das sie schon immer schreiben wollten, und nebenher bashen Sie Ihren früheren Chefredakteur noch mit anonymen und bitterbösen Leserbriefen.

Unterstützen Sie doch Ihre Zunft und Ihre Journalistenkollegen, indem Sie ab jetzt jede Woche ein von Journalisten geschriebenes Buch lesen. Selbst das von Thomas Leif.

TIPP 12 Halten Sie sich die Ohren fest zu und hören Sie einfach weg, wenn Nachrichtensendungen p ro g n ost i z i e re n , dass das kommende Jahr 2010 noch viel, viel schlimmer, furchtbarer und krisenreicher wird als 2009 – besonders für Journalisten.

Belegen Sie auch noch die PublicRelations-Fortbildungen (Kurs 101 – 212), schreiben Sie Bewerbungen und nehmen Sie schnell einen Job als Pressereferent an. Denn 2010 wird für Journalisten alles noch viel, viel schlimmer, furchtbarer und krisenreicher.


Die Fotostory Seite 36 V.i.S.d.P. spezial

Vor der Gala des Jahres

23 Stunden, 55 Minuten bis zum GOLDENEN PROMETHEUS Foto-Essay von Jesse Benjamin

20:14:12 Ein Lkw folgt den nächsten und wird von den fleißigen Helfern entladen.

20:20:56 Im Lichthof des Martin-Gropius-Bau ist alles noch sehr überschaubar.

20:10:32 Bereits am Sonntagabend laufen die Vorbereitungen am Martin-Gropius-Bau auf Hochtouren.

20:25:14 Das Ausräumen der Kisten beginnt.

20:20:56 Die ersten Bühnenelemente und Mitarbeitergetränke haben ihren Platz gefunden.

20:40:33 Das kostbare Parkett im Raum der After-Show-Party wird mit einem Schutzbelag versehen damit das wild feiernde Partyvolk keine bleibenden Schäden hinterlässt.


Die Fotostory V.i.S.d.P. spezial Seite 37

21:23:35 Auch mit der Installation der Licher beginnt man frühzeitig ...

21:32:01 ...während andernorts viele weitere Tonnen von Material bewegt werden.

21:54:18 Apropos bewegen – auch das kolossale Piano wird schon an sein Platz geschafft.

22:41:03 Das Testbild der Beamer wird ebenfalls noch justiert.

22:12:31 Damit am kommenden Abend auch wirklich alle Gäste Moderator Jörg Thadeusz und die Preisträger verfolgen können, werden drei große Leinwände installiert.

22:51:56 Regisseur Torsten Klauschke macht den ersten Soundcheck.

23:02:11 Die enorm wichtigen Spotlights werde in Stellung gebracht...

23:18:18 ...während einige Medienvertreter bereits über die Vorbereitung zu Deutschlands wichtigstem Medienevent berichten.

23:38:12 Einer wacht noch bis spät in die Nacht über den korrekten Verlauf der Vorbereitungen. Am nächsten Tag steht nämlich er im Mittelpunkt, dann wollen alle ihn und nur ihn haben – den Goldenen Prometheus.


Die Fotostory Seite 38 V.i.S.d.P. spezial

10:17:04 Am nächsten Morgen geht es sofort mit dem Befüllen des Innenraumes weiter.

11:51:59 Ratzfatz stehen die Tische und werden eingedeckt.

12:23:16 Die Technik-Crew geht nochmals den Ablaufplan für den bevorstehenden Abend durch, damit auch jar kein Missgeschick passiert.

13:5:51 Die Stimmung soll nicht nur bei den Gästen sondern auch bei den Musikinstrumenten passen.

13:43:26 Die ersten Einspieler werden auf der großen Leinwand getestet.

13:52:51 Die Sponsorenwand darf natürlich bei keiner großen Gala fehlen.

14:02:09 Das Ambienten macht bereits einen harmonischen Eindruck...

16:23:07 Ein Test für die Livebildübertragung wird auch noch schnell gemacht, bevor ...

15:52:17 ...wäre da nicht dieser eine störrische Scheinwerfer. Aber auch dieser wird gerichtet.


Die Fotostory V.i.S.d.P. spezial Seite 39

17:32:34 Da werden schnell ein, zwei Eisenstangen als Prometheus-Ersatz gebraucht. Die Original-Statuen sind einfach zu wertvoll.

17:06:44 ...einige Minuten später bereits Moderator Jörg Thadeusz zur Generalprobe die Bühne betritt.

18:13:41 In der Küche laufen derweil die Vorbereitungen für den Genussmarathon.

19:00:11 Die Weine werden geöffnet und vorbereitet, - schließlich muss er ja noch atmen.

19:34:26 Nachrichtenmann und Bankenchef posierten ebenfalls...

19:25:58 Der preisgekrönte Interviewgott brachte sein bestes Stück mit zur Gala.

Fotos: Jesse Benjamin (4); Marc Huth (5)

19:40:01 ...während sich Sarah Kuttner kurz vor Beginn der Gala noch schnell interviewen ließ.

19:45:22 Auch Fernsehlegende Kronzucker stellte sich vor der Verleihung noch schnell den Fragen seines Haussenders.

20:05:27 Alle haben ihre Plätze eingenommen, ein Gong ertönt und die Verleihung des wichtigsten, schönsten und glanzvollsten Journalistenpreises Deutschlands kann beginnen. Ein Fest!



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Auch Journalisten sehen und werden gesehen. Die besten Bilder der diesjährigen Preisverleihung „Goldener Prometheus“ finden Sie hier – auch wenn Sie diesen Promi-Kram natürlich total oberflächlich und überflüssig finden.

Fotos: Moritz Vennemann; Jesse Benjamin; Andreas Neßlinger; Marc Huth

Was: Der Goldene Prometheus Wer: Die Journalisten des Jahres Wo: Martin-Gropius-Bau Wann: 19. Januar 2009

Gestriegelt und rausgeputzt, Preisträger und Gäste bei der Verleihung des „Goldenen Prometheus“ im Berliner Martin-Gropius-Bau


Der Goldene Prometheus Seite 42 V.i.S.d.P. spezial

Alexander Cordes und Begleitung

Petra Winter und Cherno Jobatey

Sven Korndörffe r mit unbekann ter Schönheit und Peter Alex ewicz

Dieter Kronzucker mit Moderator Jörg Thadeusz

Der Kai von der BILD

« Plasberg? Nie gehört. Wer ist denn das? »

Lothar Landau

Anja Kohl

Radiojournalistin Anke Leweke


Der Goldene Prometheus Seite 43 V.i.S.d.P. spezial

Klaus Bresser bei seiner Laudatio auf...

...Dieter Kronzucker Onlinejournalist des Jahres Jens Weinreich

« ...same procedure as every year... »

Thadeusz mit V.i.S.d.P.-Herausgeber Hajo Schumacher Sarah Kuttner

Magazinjournalisten des Jahres Markus Grill und Malte Arnsperger

XXXXXX

Horst Hrubesch und Oliver Wurm

Fernsehjournalist des Jahres Frank Plasberg

Ina Müller, Jörg Thadeusz, Dennis Gastmann und Laudator Volker Herres


Der Goldene Prometheus Seite 44 V.i.S.d.P. spezial

« Wir lassen es noch richtig krachen heut‘ » Jo Gröbel mit seiner Herzdame Ein Röslein zum Abschied

Gabriele und Wilm Herlyn Schumacher im Gespräch mit Daniel Fiene und Sebastian Pähler von „Was mit Medien“

Der Graf und di e Gräfin von Na yhau

ß

Die einen feierten den Preisträger mit Bier...

...die anderen mit einem Glas Wein.


Der Goldene Prometheus Seite 45 V.i.S.d.P. spezial

« Schaut mir bitte in die Augen »

Ina beim Abgang

Jan Hofer mit Klaus-Peter Müller

« Ich freu mich auf die Ochsenbäckchen » rzinterview rad-Barre beim Ku Benjamin von Stuck Ursula Sellerberg mit Thomas Bellartz

Sibylle und Frie dbert Pf lüger

Frank Plasberg mal nicht ganz so hart

Silvana Koch-Mehrin mit Georg Streiter

Auch beim Boulevard wird gern geflirtet.


5

Jahre ausgezeichneter Journalismus

Fotos: Marco Urban; Jens Jeske; www.albrecht-noack.com; Marc Huth; Andreas NeĂ&#x;linger


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Freuen Sie sich auf den Goldenen Prometheus 2010


Der Goldene Prometheus Seite 48 V.i.S.d.P. spezial

Gästeliste A

Achilles, Christian Adler, Mathias Afhüppe, Sven Akyün, Hatice Albig, Torsten Albrecht, Abi Alexewicz, Peter Appel, Reinhard Arns, Christian Arnsperger, Malte Arnsperger, Sabine Augstein, Jakob Averesch, Sigrid

B

Bach, Volker Backhaus, Michael Bahr, Daniel Bannas, Günter Bär, Dorothee Barckhausen, Florian Barner, Annette Barske, Udo Bartels, Christian Bator, Marc Bauer, Gudrun Bauer, Nicola Baumann, Daniel Baumbach, Michael Becher, Axel Becker, Axel Becker, Thomas Beeko, Markus, N. Bellartz, Thomas Bender, Claudia Berg, Jan Berg, Kay Uwe Bernhardt, Nadine Bezzenberger, Julia Bialecki, Martin Biallas, Jörg Blasberg, Marian Blau, Wolfgang Bloemer, Katharina Blome, Nikolaus Blümm, Ellen Boese, Heike Bohsem, Guido Bolz, Ben Born, Yasmin Borstel, Stefan von Braun, Nora Brehm, Kristina

Bresser, Evelyn Bresser, Klaus Breunlein, Melanie Brüning, Nicola Brunowsky, Ralf-Dieter Buchmann, Dennis Bucksteeg, Mathias Burfeindt, Nicola Busch, Michael Butte, Mathias

C

Caesar, Uwe Celik, Meryem Claas, Oliver Claßen, Uwe Colley, Sebastian Cordes, Alexander Cordes, Christian

D

Depenbrock, Gerd Diekmann, Kai Dierker, Wolfgang Dirks, Annika Dohmen, Frank Dolderer, Uwe Dörner, Renate Drechsler, Thomas Dückers, Alexander Duve, Sara

E

Eberth, Judith Eckstein, Eva Eckstein, Kerstin Ehren, Harald Eichinger, Roman Eismann, Sonja Elitz, Ernst Elmsheuser, Heiko Emundts, Corinna Engelmann, Christopher Engemann, Hubertus Eßer, Christian Esser, Elmar Esser, Sebastian

F

Fehrle, Brigitte Feldbrügge, Christian Ferber, Dorthe

Fickinger, Nico Fiene, Daniel Finger, Kathrin Fischer-Appelt, Bernhard Fleck, Amelie Flore, Peter Foag, Marcus Foerster, Max Frech, Jürgen Frese, Claudia Fricke, Werner Fritsche, Klaus Jürgen Fritton, Matthias Fröhlich, Tobias Frommhold, Martin Frühauf, Manfred Funk, Werner Funke, Daniel

G

Garbers, Sandra Gasthuysen, Anne Gastmann, Dennis Gaul, Richard Gebauer, Matthias Geffken, Michael Gehrig, Peter M. Gelse, Norbert Gerboth, Christiane Gertz, Holger Gietzelt, Sabine Gniffke, Kai Golz, Wolfgang Graalmann, Jürgen Grabowski, Andrej Grabwoski, Gabriele Gräf, Peter Leo Grafemeyer, Andreas Grauel, Ralf Gremm, Wolf Grill, Markus Grimberg, Steffen Groebel, Jo Grömminger, Inga Gutzmer, Alexander

H

Haas, Peter Hagemes, Hans Peter Hainlein, Hermin Charlotte Hallerberg, Christian Händel, Harald Hanke, Thomas Hardenberg, Tita von

Harnischfeger, Manfred Hart, Manfred Harzmann, Geert Hattendorf, Kai Hauser-Allgaier, Gabriele Heck, Volker von der Heiden, Stefan Heinen, Guido Helbig, Michael Heller, Gernot Herbst, Peter Stefan Herkenhoff, Heiner Herlyn, Gabriele Herlyn, Wilm Hermani, Gabriele Herres, Volker Herrgesell, Oliver Heuser, Karl-Heinz Heuser, Sandra Heuzeroth, Thomas von Heyl, Friedrich Hilder, Bernd Hillebrand, Klaus Hoch, Uwe Hofer, Jan Höfer, Max A. Hofmann, Hermann Holleinsteiner, Katrin Hollmann, Thomas Hollstein, Patrick Holtfrerich, Volker Hömke, Rolf Hrubesch, Horst Hübner, Rainer Hübner, Wendelin Huth, Peter

I

Irmler, Christian

J

Jäger, Michael Janitz, Volker Jarzombek, Thomas Jäschke, Sandra Jobatey, Cherno Jungnickel, Marc Dominique

K

Kaden, Wolfgang Kahler, Tobias Kaiser, Jost


Der Goldene Prometheus Seite 49 V.i.S.d.P. spezial

Kaiser, Stefan von Kalckreuth, Graf Alexander Kalka, Jochen Kaminsky, Petra Karle, Alexandra Karraß, Jens Käthe, Christoph Kattwinkel, Uwe Kaufmann, Lars Kautz, Hanno Kiep, Beate Klein, Wolfgang Kleine, Rolf Kleinert, Uwe Klocke, Martina Knoll, Susan E. Koch, Stefanie Koch-Mehrin, Silvana Kohl, Anja Köp, Miriam Kornblum, John Korndörffer, Sven H. Köster, Philipp Kostolnik, Barbara Kotsch, Ralph Kötter, Harald Köver, Chris Krach, Wolfgang Kramer, Judith Krämer, Jens Kreitz, Regine Krempl, Stefan Krings, Günter Kronzucker, Dieter Kruse, Henning Kürten, Jens Kusstascha, Inka Kutsche, Vinzent Kuttner, Sarah

May, Katrin May, Michaela Mazura, Uwe Mehlen, Matthias Meinke, Ulf Mendorf, Marco Meng, Richard Meyer, Laurenz Meyer, Ulrich Meyer-Bosse, Dirk Michalsky, Oliver Middel, Andreas Mielke, Ralf Milde, Georg Minz, Gabriele Missal, Alexander Mommert, Uwe Mönikes, Jan Müller, Alexander Müller, Alexandra Müller, Birgit Müller, Ina Müller, Klaus-Peter Müller, Martin U. Müller, Miriam Müller, Sandra Müller, Silke Müller-Soares, Joachim Müller-Vogg, Hugo

L

O

Landau, Lothar Lange, Sebastian Langenscheidt, Florian Lanz, Christoph Lanz, Iris Laska, Reinhard Laubenthal, Peter Leidl, Thomas Lemke, Marion Leuschen, Johanna Leutz, Martin Lewandowski, Peter Leweke, Anke Liedtke, Klaus Limbourg, Peter Lipicki, Christian Löcker, Christian Löffler, Claudia Lohaus, Stefanie Loke, Matthias Losch, Katja Löwe, Christian

M

Machold, Ulrich Maertin, Christian Makovek, Anna Marotzke, Stefan Marquardt, Bea Marschall, Birgit Martenstein, Harald Martius, Florian Mathieu, Stefan

N

Gräfin von Nayhauß, Tamara Graf von Nayhauß-Cormòns, Mainhardt Neumann, Philipp Nicodemus, Katja Niesert, Julia Nolde, Dirk Nommsen, Ingo N.

Olusanmi, Jumoke Opitz, Olaf Otte, Romanus

P

Pähler, Sebastian Panitz, Lina Pantel, Patricia Pawlu, Annette Pede, Miriam Peichl, Markus Pflüger, Friedbert Pflüger, Sibylle Plasberg, Frank Plaß, Anneke Politi, Annetta Pols, Axel Priefler, Andreas Primus, Hubertus Prinz, Matthias Prinz Neidhardt Engelschall

Q

Quassowsky, Kerstin Quint, Markus

R

Raabe, Thomas Rabe, Stephan Raff, Fritz Rakete, Jim

Rawe, Sven Reents, Heino Rehlingen, Alexandra von Reiermann, Christian Reifschneider, Roman Rennefanz, Sabine Renner, Tim Reschke, Anja Retzlik, Rainer Rhein, Axel von Riegen, Marc-Oliver Rieser, Sabine Rietig, Thomas von Rimscha, Robert Rinke, Andreas Rödinger, Tim Rogalla, Thomas Roll, Evelyn Ropers, W. Michael Russ, Markus Rust, Bettina

S

Sadrozinski, Jörg Santen, Oliver Saß, Susan Schächtele, Kai Schardey, Anne Schatzmann, Christiane Scheil, Barbara Scheinert, Liane Schenk, Anja Schertz, Christian Schlechter, Martin Schleider, Anne Schmidt, Rainer Schmitt-Roschmann, Verena Schnaas, Dieter Schneider, Carsten Schnell, Ruben Jonas Schreier, Dieter Schröder, Svea Milena Schubert, Inge Schuemann, Jens M. Schulla, Franca Schulz, Wolfgang Schumacher, Hajo Schumacher, Suse Schwaldt, Norbert Schwang, Bernd Schwedhelm, Bernd Schweickhardt, Wolram Scuderi, David Seeger, Gregor Seidenglanz, René Seidenstuecker, Ansa Seidl, Christine Seidl, Claudius Seiwert-Fauti, Udo Semeria, Stefano Sievers, Markus Simeoni-Wagner, Evi Simon, Ulrike Skogstad, Silje Smid, Volker Spahn, Jens Spahr, Christian Speker, Marcel Spiekermann, Erik Stahl, André Stahl, Roland Steegmans, Christoph Stegherr, Mirjam Stein, Anja Stemmler, Jochen

Stengel, Mathias Stepanova, Olga Stevenson, Scot W. Stoltenberg, Joachim Strauß, Thorsten Streiter, Georg von Stuckrad-Barre, Benjamin Sucker-Sket, Kirsten

T

Teetz, Adrian Tenhagen, Hermann-Josef Tesch, Henrik Theobald, Franziska Theyssen, Andreas Thieme, Julia Thieme, Matthias Thießen, Jörn Thylmann, Marc Tillian, Barbara Tödtmann, Claudia Tornow, Georgia Träger, Katrin Eike Tössel

V

Vehlewald, Hans-Jörg Vestring, Roland Vietinghoff, Eberhard Voigt, Marc-Oliver Voigt, Ronald Voß, Margarete Voß, Peter

W

Wagner, Franz Josef Wagner, Joachim Waldeck, Jörg Wallitzek, Frank Warbeck, Stefan Warken, Bettina Wasmuth, Volker Weber, Annette Weber-Duve, Karin Weinreich, Jens Weirich, Dieter Weissler, Sabine Weiß, Grit Wendel, Thomas Werner, Daniela Werner, Niklas Wessel, Nike Westermann, Rolf Wieduwilt, Stefan Will, Markus Wimmer, Thomas Winter, Petra Wulff, Matthias Wurm, Oliver

Z

Zabel, Sebastian Zehle, Sibylle Zenker, Hajo Zick, Tobias Ziegler, Nico Ziegler, Regina Ziesemer, Bernd Zimmermann, Felix


Jugendsünden Seite 50 V.i.S.d.P. spezial

Schonungslos reißen wir auf dieser Seite die Frühwerke prominenter Journalisten und dazugehörige Fotos ans Licht der Öffentlichkeit. Denn nicht jeder Chefredakteur begann als Zeilengott, Essaykünstler oder Wahrsager.

Frank Plasberg und der Sexappeal

Der härteste Polit-Talker Deutschlands hat 15 Jahre lang an der Seite von Christine Westermann die „Aktuelle Stunde“ im WDR moderiert. Neben offensichtlichen modischen Fauxpas des Moderators begleitete diese Fernsehehe auch ein ständiger Machtkampf und zahlreiche Nicklichkeiten. V.i.S.d.P. hat etwas gekramt.

Ja wo ist denn die Karriereleiter?

Immer die anderen rackern lassen

Der Bogart unter den Journalisten

So sollte er mal „Hart abe

r Fair“ moderieren

Standfestigkeit sieht

anders aus

« Sie beide waren auf der allgemeinen Fernseh-

suppe zwei Fettaugen, die nicht zu ersetzen sind. » Zuschauerreaktion zum Abschied nach 15 Jahren

Weitere Themen bei der aktuellen Stunde

:

Alltag einer Politesse Mann im Rock Brillen für Angola Die Enten aus dem 12. Stock Frösche mit drei Beinen

« Was bist du fürn Baujahr? » Plasberg « 48. » Westermann « 48. Dann stehst du bei der Schnaufelrallye in der ersten Reihe, das kann ich dir versprechen. » Plasberg

« Wenn ich jetzt etwas unscharf bin, dann liegt das am Kameramann. Und der Kameramann heißt Frank Plasberg. Und das kann er offenbar auch nicht. » Westermann

« 15 Jahre mit Frank Plasberg, das war eine Zeit, die gefühlte hundert Jahre andauerte. » Christine Westermann « Christine hat mir mal den Sexappeal eines Telefonhäuschens bescheinigt. Das hab ich als Mann nur verkraften können, weil die Post damals die Häuschen umlackiert hat. » Frank Plasberg

Fotos: WDR

« Wir haben noch gar nicht richtig angefangen, wir beide, und schon haben wir dicke Luft. » Thema: Smogalarm in NRW. Einleitung von Frank Plasberg in der ersten gemeinsamen Sendung

nd

Schnauzer und Pastellpulli – hinreiße


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